Aufgabenblätter

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IdeenSet Seeland – Grosses Moos
4 Renaturierung
AB4.1 Aufgabenblatt: Revitalisierung
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Revitalisierung
Aufgrund der vielfältigen Einflüsse durch den Menschen sind viele Bach- oder Flussabschnitte begradigt, kanalisiert oder eingedolt worden und gefährden deshalb das Ökosystem. Seit einigen Jahren ist
man bemüht, bei zahlreichen Gewässern ihre natürlichen Funktionen wieder herzustellen. Diese Revitalisierungen werden oft auch Renaturierung, Aufwertung oder Wiederbelebung eines Lebensraumes
genannt.
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Lernziele
Die SuS verstehen die Begriffe Revitalisierung und Renaturierung von Fliessgewässern und können Zusammenhänge mit der Ökologie beschreiben.
Die SuS kennen Massnahmen der Revitalisierung / Renaturierung bei einem Fliessgewässer.
Aufgabe
1. Beschreibe möglichst ausführlich und mit Beispielen, was man unter einer Aufwertung einer Flusslandschaft versteht. Vergleiche dazu die beiden untenstehenden Skizzen.
2. Informiere dich im Internet was man unter den Begriffen „Revitalisierung“ und „Renaturierung“
versteht und schreibe eine Definition dieser beiden Begriffe.
Quelle: Klaus C. Ewald/Berichte 191/1978
3. Beantworte die folgenden Fragen:
a) Warum wurden früher viele Flüsse und Bäche in Kanäle gezwängt oder unter den Boden
verlegt?
b) Warum kann ein Gewässer mit einem natürlichen Bachbett das Wasser besser reinigen
als eines, das durch Rohre geleitet wird?
c) Weshalb kann eine Renaturierung von Flüssen im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung nützlich sein? Nenne zwei Gründe.
4. Suche einen Bach oder Fluss, der am nächsten bei deiner Schule liegt und verfolge seinen Lauf
flussaufwärts und / oder flussabwärts. Beurteile und beschreibe, wie naturnah sein Zustand ist
(Flussbett, Uferbepflanzung, Tierwelt). Belege deine Beobachtungen mit eigenen Bildern.
5. Suche auf Satellitenbildern (www.maps.google.ch) oder auf Landeskarten (Massstab 1:25‘000)
Gewässer in deiner Region und untersuche, wie naturnah ihr Verlauf und ihre Ufer gestaltet sind.
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4 Renaturierung
AB4.1 Aufgabenblatt (Lösungen)
1. Aufwertung einer Flusslandschaft
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Strömungshindernisse einbauen (Wurzelstöcke, Kiesschüttungen, etc.)
Ufer mit verschiedenen Böschungsneigungen
Uferabflachungen (Flachwasserzonen)
Buchten erstellen
Funktionsfähiges Ökosystem herstellen
2. Definitionen
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Unter Revitalisierung wird eine Wiederherstellung der natürlichen Funktionen eines verbauten,
korrigierten oder eingedolten Gewässers mit baulichen Massnahmen verstanden.
Unter Renaturierung versteht man die Wiederherstellung von Lebensraum möglichst in seinen
ursprünglichen naturnahen Zustand. Beide Begriffe werden heute oft synonym verwendet.
Eine Umgebung in einen gestalteten natürlichen Zustand zurückführen und mit einem ökologischen Gleichgewicht beleben.
3. Fragen
a) Landgewinn, Bewirtschaftung, Hochwasserschutz
b) Kies, Sand und Mikroorganismen filtern und reinigen das Wasser. In einer Rohrleitung fehlt
dieser natürliche Reinigungsprozess.
c) Klimaerwärmung führt zu intensiveren Niederschlägen. Durch Renaturierungsmassnahmen
werden meist die Kapazität erhöht (erweitertes Flussbett) und Hochwasserdämme errichtet.
4. Individuelle Lösungen
5. Individuelle Lösungen
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4 Renaturierung
AB4.2 Aufgabenblatt: Planspiel Gewässernutzung
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Planspiel Gewässernutzung
Die Schülerinnen und Schüler halten eine Gemeinderatssitzung zur Gewässernutzung in der Umgebung ab. Sie haben ein Gewässer in der Umgebung untersucht und seine Bedeutung für Mensch und
Natur kennen gelernt. Nun erarbeiten sie Argumente in verschiedenen Interessengruppen für die Nutzung des betroffenen Gewässers. Sie versetzen sich in die Interessensgruppen und eine Person vertritt an der Sitzung ihre Meinung. Das Ziel der Sitzung ist, eine tragbare Kompromisslösung für diese
Gewässernutzung zu finden.
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Lernziele
Die SuS lernen die Bedeutung eines Gewässers für Mensch und Natur kennen.
Die SuS erarbeiten Argumente, versetzen sich in verschiedene Interessensgruppen und vertreten
im Plenum deren Meinung.
Möglicher Ablauf
1. Bestimmung des Traktandums (Verhandlungsgegenstand), das an der Gemeindera tssitzung besprochen werden soll.
Beispiele:
 Ein Antrag zum Bau einer Mineralwasserabfüllanlage am Gewässer liegt vor.
 Am Gewässer sollen Biber angesiedelt werden.
 Der Tourismusverband möchte Wanderwege am Gewässer bauen.
 Die Landwirte wollen Wasser für die Bewässerung der Felder entnehmen
2. Brainstorming zu möglichen Interessensgruppen, die an der Sitzung vertreten sind.
Beispiele:
 Verbandsvorsitzende von Zweckverbänden zur Wasserversorgung und zur Abwasserbeseitigung (Betreiber der Kläranlage)
 Verantwortliche einer Firma, die Abwasser einleitet
 Die Vorsitzenden des Fischereivereins
 Mitarbeitende des Amtes für Umwelt
 Anwohner / Anstösser (Bewohner am Gewässer)
 Freizeitnutzer (Badegäste, Spaziergänger)
 Naturschützer
 Gemeindepräsident/ Gemeindepräsidentin
 Vertreter des Gewerbe- und Industrieverbandes
3. Bestimmung des Gemeindepräsidenten / der Gemeindepräsidentin und der Stellvertretung, die die
Sitzung leiten werden.
4. Aufteilung der Schülerinnen und Schüler in die Interessensgruppen.
5. Gemeindepräsident/-in und Stellvertretung: Vorbereitung des Sitzungsablaufes, Besuch der Interessensgruppen während der Arbeitsphase.
6. Kleingruppen: Erarbeitung von Argumenten für die Durchsetzung der eigenen Interessen.
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7. Zusammenführung der Gruppen im Plenum und Wahl der Vertreter/-innen im Gemeinderat.
8. Eröffnung der Gemeinderatssitzung.
Quelle: www.bachseefluss.ch
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4 Renaturierung
AB4.3 Aufgabenblatt Exkursion: Renaturierung am Unterwasserkanal
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Renaturierung am Unterwasserkanal
Technische Eingriffe an Wasserläufen haben oft weitreichende nachteilige Nebenwirkungen zur Folge.
Zunehmend werden heute deshalb Massnahmen der Gewässerrenaturierung und des ökologischen
Gewässerausbaus durchgeführt. Die Massnahmen am Unterwasserkanal Kallnach haben jedoch das
Ziel, den Kanal in einen weitgehend naturnahen Zustand zurückzuführen und so zu einem funktionsfähigen Ökosystem zu machen. Die neu gestalteten Buchten sollen Fischen und anderen Tieren neuen
naturnahen Lebensraum bieten.
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Lernziele
Die SuS erkennen Renaturierungsmassnahmen und können diese beschreiben.
Sie SuS kartieren einzelne Elemente der Renaturierung und können ihren Zweck erklären.
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Aufgabe
1. Ergänze eine der Skizzen mit den erfolgten Renaturierungsmassnahmen (heutiges Aussehen im
Überblick).
2. Nummeriere die einzelnen Massnahmen (z.B. Inselbildung) und benenne sie.
3. Überlege und beschreibe, wozu diese einzelnen Elemente dem Ökosystem wohl dienen.
4. Erkläre, was man unter ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zielen einer Renaturierung versteht.
Abb. 1
Abb. 2
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4 Renaturierung
AB4.3 Aufgabenblatt Exkursion (Lösungen)
1. Skizze: Bsp. Abb.2
2. Massnahmen
1 Aufforstung; einheimische Pflanzen
2 Asthaufen; Totholz
3 Bäume
4 Hecken und Sträucher
5 Flachufer
6 Buchten
7 Inseln
8 Wasserpflanzen
9 Totholz
10 Baumstrünke
11 Flachwasserzonen
12 Magerwiesen
3. Ökosystem
 Aufgelockerter Grund dient Fischen zum Laichen
 Kiesschüttungen dienen der Aufwertung des Lebensraumes für Kleintiere und der Fischwelt.
 Totholz besteht aus abgestorbenen Bäumen oder Teilen davon. Ast- und Totholzhaufen bieten
Insekten, Vögeln, Kleinsäugern, Reptilien und Amphibien Unterschlupf.
 Geschützter Uferbereich
 Vielfältige Gewässerstrukturen
 Sichergestellte Vernetzung
 Ausreichende Gewässerräume
4. Ziele der Renaturierung:
Renaturierungen dienen ökologischen (Artenvielfalt), gesellschaftlichen (Er holungsfunktion, nachhaltiger Hochwasserschutz) und wirtschaftlichen (Unterhaltskosten) Zielen. Wichtig ist, dass alle drei Zielebenen gleichwertig behandelt werden. Doch nicht nur Fische und andere Wassertiere sowie Wasserpflanzen profitieren von Renaturierungen. Intakte Fliessgewässer und ihre Uferbereiche, insbesondere
ihre Auen, haben eine wichtige Funktion als Erholungsraum für die Menschen, z. B. für die Angelfischerei. Auch weitere Freizeitaktivitäten wie Baden, Joggen, Wandern und Natur beobachten k önnen
in intakter Natur genossen werden.
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