Pt 06) - Kommunikationsstrategie 2015-2020

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Brüssel, den 5. Oktober 2015
163. PRÄSIDIUMSSITZUNG DES EUROPÄISCHEN AUSSCHUSSES DER REGIONEN
– 12. OKTOBER 2015 –
PUNKT 6 DER TAGESORDNUNG
EUROPA SEINEN BÜRGERN WIEDER NÄHERBRINGEN: DURCH EINEN
DIALOG ZWISCHEN DER LOKALEN UND DER EU-EBENE
KOMMUNIKATIONSSTRATEGIE
DES EUROPÄISCHEN AUSSCHUSSES DER REGIONEN 2015-2020
Vorlage des Generalsekretärs
ZUR BESCHLUSSFASSUNG
COR-2015-04495-04-01-NB-TRA (EN) 1/16
DE
VERMERK FÜR DIE PRÄSIDIUMSMITGLIEDER DES EUROPÄISCHEN AUSSCHUSSES
DER REGIONEN
– SITZUNG AM 12. OKTOBER 2015 –
Punkt 6
Europa seinen Bürgern wieder näherbringen: durch einen Dialog zwischen der lokalen und der
EU-Ebene
Kommunikationsstrategie des Europäischen Ausschusses der Regionen 2015-2020
1.
Einleitung
Die Bürgerinnen und Bürger in Europa spüren die zunehmenden Auswirkungen der EU-Politik auf
ihren Alltag. Sie fühlen sich zwar im Allgemeinen "als Europäer", aber beklagen gleichzeitig oft den
Mangel an Informationen und Wissen darum, wie die EU arbeitet, und die meisten haben kein
Vertrauen in die EU-Institutionen. Regional- und Kommunalpolitiker sind mit diesem Dilemma
konfrontiert, da sie einerseits die EU-Rechtsvorschriften umsetzen und beeinflussen und gleichzeitig
die Politik in ihren Wahlkreisen gestalten. Vor diesem Hintergrund muss die Kommunikation der
EU darauf abzielen, das Vertrauen der Bürger in die EU wiederzugewinnen. Hierbei können die
Akteure auf lokaler und regionaler Ebene eine entscheidende Rolle spielen. Der Europäische
Ausschuss der Regionen (AdR) hat bei dieser Aufgabe einen Teil der Verantwortung mitzutragen.
Es besteht ein klarer Bedarf an einem besser koordinierten, offenen, wechselseitigen und
partizipativen Kommunikationsansatz, damit die Bürgerinnen und Bürger den Organen und
Einrichtungen der EU wieder nähergebracht werden können. Der AdR hatte im Dezember 2014 in
seiner Initiativstellungnahme zum Thema "Europa seinen Bürgern wieder näherbringen"1 eine lange
Liste mit Empfehlungen an alle EU-Organe verfasst, die den neuen institutionellen
Rahmenbedingungen nach den Wahlen zum Europäischen Parlament Rechnung trägt. In der
Stellungnahme, in der die Kommunikation der EU mit den Bürgern als eine gemeinsame
Verantwortung aller EU-Institutionen dargestellt wird, verpflichtet sich der AdR, die Kommunikation
über Europa mit und durch die lokalen und regionalen Gebietskörperschaften zu verbessern. Die
übrigen EU-Institutionen erkennen diese spezifische Rolle des AdR als ein Vertretungsorgan der
Städte und Regionen in der EU an und sind bereit, die institutionelle Zusammenarbeit zu verstärken.
In diesem Zusammenhang wird der AdR eine neue Fünfjahreskommunikationsstrategie
konzipieren, in die die vorgenannte Stellungnahme und seine im Juni 2015 angenommene
Entschließung zu den politischen Prioritäten 2015-2020 einfließen werden. In dieser Entschließung
werden fünf Schlüsselprioritäten dargelegt:
1
Stellungnahme des Ausschusses der Regionen - "Europa seinen Bürgern wieder näherbringen – mit einer intensiveren, besseren
Kommunikation auf lokaler Ebene" (2015/C 019/09); Berichterstatter: Christophe Rouillon (FR/SPE) http://eur-lex.europa.eu/legalcontent/EN/TXT/?uri=CELEX:52014IR4460.
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1)
2)
3)
4)
5)
Ein Neubeginn für die europäische Wirtschaft: Schaffung von Arbeitsplätzen und nachhaltigem
Wachstum in Städten und Regionen für eine bessere Lebensqualität der Bürger.
Der regionale Aspekt der EU-Rechtsvorschriften zählt: Im Interesse der Bürgerinnen und
Bürger handeln, wo immer sie leben und arbeiten möchten.
Ein einfacheres, besser vernetztes Europa: Bürger und Unternehmen auf kommunaler und
regionaler Ebene wieder zusammenbringen.
Stabilität und Zusammenarbeit in- und außerhalb der Europäischen Union: Unterstützung der
Nachbarstaaten auf ihrem Weg zu europäischen Werten.
Das Europa der Bürger ist das Europa der Zukunft: verstärkte zukunftsorientierte
Partnerschaften zwischen der Europäischen Union und ihren Bürgern.
Diese fünf Prioritäten werden in der neuen Kommunikationsstrategie aufgegriffen. Darüber hinaus ist
"Bürgernähe" auch so zu verstehen, dass die Bürger in den vielen Politikbereichen, die von der EU
beeinflusst werden, eine Mitsprache haben sollen. Damit das gelingt, sollte die neue
Kommunikationsstrategie auf partizipativer Demokratie und einem Mehrebenenansatz ("Multi-Level
Governance") basieren.
Außerdem wird Kommunikation strategisch als Teil der politischen Arbeit des AdR genutzt werden:
mit ihr sollen u.a. Planung, Vor- und Nachbereitung der beratenden Arbeit des AdR in den zentralen
Themenbereichen unterstützt werden, in denen der AdR und das Europäische Parlament eine
engere Zusammenarbeit vereinbart haben: insbesondere die Investitionsoffensive für Europa, die
Europa-2020-Strategie und das Europäische Semester; die Energieunion; berufliche Mobilität; der
digitale Binnenmarkt; Migration und ländliche Entwicklung.
Im Interesse von mehr Einheitlichkeit unter den EU-Institutionen in den Kommunikationsaktivitäten
wird der AdR seine Verbindungen zur Europäischen Kommission intensivieren und sich um
Synergieeffekte bemühen. In diesem Sinne wird er z.B. eine systematische Einbeziehung der AdRMitglieder und Kommissionsmitglieder in Bürgerdialogen auf lokaler Ebene anregen.
Die Kommunikationsstrategie soll in geteilter Verantwortung unter Einbeziehung aller Ebenen des
Ausschusses umgesetzt werden. Sie wird die besonderen Merkmale des AdR im institutionellen
Gefüge dank seiner Bürgernähe und Repräsentativität reflektieren und nutzen. Schließlich wird die
Strategie nach den Grundsätzen der Rechenschaftspflicht und Transparenz unter Berücksichtigung
der politischen und geografischen Vielfalt des AdR umgesetzt.
2.
Zielgruppen
Obwohl das übergeordnete Ziel der AdR-Kommunikationsstrategie in einer verbesserten
Wahrnehmung der Europäischen Union durch die EU-Bürger besteht, kann der AdR seine
Kommunikationstätigkeiten in der Praxis nicht direkt auf 500 Millionen Bürger konzentrieren, da es
ihm an den dafür notwendigen finanziellen und personellen Mitteln fehlt. Der AdR kann einen
Mehrwert durch Kommunikationsaktivitäten bringen, die auf seine beiden wichtigsten Zielgruppen
zugeschnitten sind: die regionalen und lokalen Gebietskörperschaften und die EU-Organe. Für
seine Kommunikation mit den Bürgern wird sich der AdR auf seine Mitglieder und auf die lokalen
und regionalen Akteure stützen, die als Multiplikatoren und Bindeglied fungieren. Zudem wird der
AdR seine (bestehenden und neuen) Vereinbarungen mit den EU-Organen nutzen, indem er z.B.
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mit den Kommunikationsdiensten der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments und
des Rates der EU zusammenarbeitet.

Regionale und lokale Gebietskörperschaften umfassen politische Vertreter und
Spitzenpolitiker von Kommunal- und Regionalverwaltungen sowie Vereinigungen und Netze von
Gebietskörperschaften. Sie stellen die wechselseitige Verbindung mit den 500 Millionen Bürgern
dar, vertreten einerseits deren Bedürfnisse und Erwartungen aus einem lokalen Blickwinkel auf
EU-Ebene und informieren andererseits die lokale Ebene über die EU.

Die EU-Organe sind ebenso wichtige Zielgruppen für die AdR-Stellungnahmen und
Entschließungen im Rahmen seiner beratenden Tätigkeit. Hier wird den Mitgliedern des
Europäischen Parlaments, der Europäischen Kommission und den Arbeitsgruppen und -sitzungen
des Rates in Zusammenhang mit den wichtigsten Bereichen des AdR Priorität eingeräumt.
In diesem Zusammenhang haben die Presse- und Medienpartner und sonstige Akteure als führende
Mittler und Multiplikatoren, die den AdR mit seinen beiden wichtigsten Zielgruppen verbinden, eine
wichtige Funktion.
Den AdR-Mitgliedern kommt in der Kommunikationsstrategie des AdR eine zentrale Rolle zu. Sie
sind für die Weitergabe von Informationen und Äußerungen verantwortlich, in denen die lokale
Sichtweise auf EU-Ebene zum Ausdruck kommt, und sie sind gleichzeitig die wichtigsten
Multiplikatoren für die Botschaften des AdR an die Bürger und die EU-Organe (mehr hierzu in Ziffer
6 "Einbeziehung der AdR-Mitglieder in die Kommunikationsstrategie").
3.
Ziele
"Europa seinen Bürgern durch einen Dialog zwischen der lokalen und der EU-Ebene wieder
näherbringen", das ist die zentrale Botschaft und das Leitmotiv aller Kommunikationsaktivitäten des
AdR. Die Kommunikationsstrategie wird die beratenden Arbeiten des AdR durch gezielte
Kommunikation verbessern. In der Vergangenheit war die Kommunikation häufig die letzte Phase
des politischen Prozesses im AdR. In Zukunft wird der AdR in seiner Kommunikationstätigkeit nicht
nur über die erfolgte Arbeit informieren, sondern diese Tätigkeit wird ein festerer Bestandteil des
politischen, legislativen und Beschlussfassungsprozesses des AdR werden. Mit diesem inklusiven und
strategischen Kommunikationsansatz kann der AdR seine Rolle bei der Wahrung des territorialen
Zusammenhalts und zur Gewährleistung der Mitwirkung der Bürger in der EU stärken.
Durch intensivere Nutzung der dezentralen Kommunikation auf lokaler Ebene wird der AdR die
Bedürfnisse und Erwartungen der Städte und Regionen zur Kenntnis nehmen und erörtern. Durch die
Kommunikationsinstrumente des AdR werden diese Beiträge den Organen der EU übermittelt, sodass
sie Einfluss auf die EU-Agenda insgesamt haben. Um diesen Kreis zu schließen und zu zeigen, wie
wichtig Impulse seitens der Bürger sind, sollte die lokale Ebene auch über die Auswirkungen der
beratenden Tätigkeit informiert werden.
Durch die Kommunikation wird der AdR seine Zusammenarbeit mit den EU-Organen
intensivieren. Ziel ist es, das institutionelle und politische Profil des AdR als Versammlung der
Regionen und Städte Europas zu schärfen und die Rolle seiner Mitglieder in Brüssel und auf lokaler
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Ebene zu verdeutlichen. Durch das Hervorheben der einzigartigen lokal verankerten Position des AdR
im EU-Entscheidungsfindungsprozess werden die demokratische Basis und die öffentliche
Wahrnehmung eines vom Bürger gesteuerten Prozesses gestärkt. Auf lokaler Ebene wird der AdR in
seiner Kommunikation einen integrierten Ansatz gemeinsam mit dem Europäischen Parlament, der
Europäischen Kommission, den wechselnden Ratsvorsitzen und dem Rat der EU verfolgen, um die
Resonanz der gemeinsamen Kommunikationsinitiativen über die Aktivitäten der EU zu erhöhen.
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Europa seinen Bürgern wieder näherbringen:
durch einen Dialog zwischen der lokalen und der EU-Ebene
EU
•
•
•
•
•
Kommunikationsaktivitäten
des
AdR
können:
 Beiträge der Städte und Regionen auf
die EU-Ebene bringen
 Synergieeffekte und wechselseitige
Konzepte für die Kommunikation über
Europa mit den Bürgern schaffen
Europäisches Parlament
Europäischer Rat
Europäische Kommission
Andere Organe und Einrichtungen
der EU
EU-Akteure (Regionalbüros,
Vereinigungen, etc.)
Kommunikationsaktivitäten des
AdR können die Zusammenarbeit
mit
den EU-Organen und
sonstigen Akteuren stärken
AdR
Kommunikationsaktivitäten des
AdR können zeigen, wie Beiträge
der Städte und Regionen auf EUEbene berücksichtigt wurden
Kommunikationsaktivitäten des
AdR können Bedürfnisse und
Prioritäten auf lokaler und
regionaler Ebene ermitteln
Lokale und
regionale
Gebietskörperschaften
BÜRGER
4.
Durchführung
Anhand der Fünfjahresstrategie wird das Generalsekretariat des AdR jährliche
Kommunikationspläne erstellen, die vom AdR-Präsidium genehmigt werden müssen. In jedem
Jahresplan wird eine begrenzte Zahl thematischer Prioritäten für das folgende Jahr festgelegt: zwei
oder drei Hauptthemen werden anhand der EU-Agenda und unter Berücksichtigung der
lokalen/regionalen Anliegen ermittelt. Zu jedem der ausgewählten Themen wird es eine AdRKampagne geben, welche eine Konsultation nach dem Bottom-up-Prinzip, legislative Tätigkeit,
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Presse- und Medienkampagnen, Veranstaltungen, Dialoge mit den sozialen Medien etc. kombiniert.
Die Kommunikationsmittel werden in erster Linie auf diese Kampagnen konzentriert und umfassen
messbare Ziele. Eine derartige Fokussierung wird die Partnerschaft mit den EU-Organen und die klare
Formulierung der Botschaften an die Medien und Akteure erleichtern sowie die Resonanz der
beratenden Arbeiten des AdR erhöhen.
Das Generalsekretariat wird die internen Koordinierungsstrukturen für die Steuerung der
Kommunikationsstrategie stärken und dazu auch die Aktivitäten der Fraktionen im AdR wirksam
einsetzen. Die Sekretariate der AdR-Fachkommissionen in den beiden legislativen Direktionen werden
Bedienstete als Kommunikationsbeauftragte ernennen, die in einer "Kommunikatorengruppe" mit
Kollegen aus der Direktion Kommunikation, den für Kommunikation zuständigen Bediensteten in den
Fraktionssekretariaten und aus anderen Direktionen zusammenarbeiten werden. Die jährlichen
Kampagnen werden gemeinsam mit Ad-hoc-Kommunikationsinitiativen auf dieser Ebene konzipiert
und umgesetzt. Ein gemeinsamer, AdR-interner "Kommunikationsplaner" soll zur Erleichterung dieser
Koordinierung entwickelt werden.
Parallel zur Einführung der externen Kommunikationsstrategie wird das Generalsekretariat einen
internen Kommunikationsplan für die nächsten Jahre erstellen. Dadurch soll der interne
Informationsfluss zu, von und unter den AdR-Bediensteten verbessert und ihr Engagement als
Vertreter des AdR erhöht werden. Der interne Kommunikationsplan wird im Einklang mit dem
externen Ansatz stehen. Das KIKLOS2-Projekt, ein IT-Instrument zur Erleichterung der strategischen
Planung und Weiterverfolgung der zentralen Prioritäten des AdR, wird Mitte 2016 umgesetzt sein.
Der AdR und die EU-Organe werden in Brüssel eine institutionsübergreifende Kommunikation in
Gang setzen und diesen Prozess weiter auf die lokale Ebene tragen und bilaterale Partnerschaften
aufbauen. Das wird das Europäische Parlament und seine Informationsbüros, die Europäische
Kommission, ihre Vertretungen und die Europe-Direct-Informationszentren in den Mitgliedstaaten
sowie das Sekretariat des Rates betreffen. Pilotprojekte, u.a. Programme für lokale und in Brüssel
ansässige Journalisten, gemeinsame Veranstaltungen für Interessenträger und gemeinsame
Besuchergruppen, Verknüpfung von Online-Kommunikationsplattformen, Austausch von Referenten
für verschiedenartige lokale Veranstaltungen, die von den EU-Organen und dem AdR organisiert
werden und auf den aus ähnlichen Veranstaltungen gewonnenen Erfahrungen aufbauen, sollten neue
Synergieeffekte und Größenvorteile bringen. Auf politischer Ebene wird der AdR außerdem die
Empfehlungen und Aktionspunkte für die anderen Institutionen aus der 2014 verabschiedeten
Stellungnahme "Europa seinen Bürgern wieder näherbringen" wiederholen, bekräftigen und
überwachen.
Im Hinblick auf die Wirkung der EU-Kommunikation im Allgemeinen möchte der AdR der
Kommission vorschlagen, regelmäßig regionale Eurobarometer-Umfragen durchzuführen. Eine
solche Umfrage wurde erstmals 2012 anlässlich der jährlichen interinstitutionellen europäischen
Konferenz über öffentliche Kommunikation (EuroPCom) durchgeführt, die vom AdR koordiniert
wird. Eine zweite Umfrage ist für Oktober 2015 geplant. Der Wert regionaler EurobarometerUmfragen für die EU, Kommunal- und Regionalpolitiker und Kommunikationsbeauftragte ist klar,
denn sie werden zu zielgerichteteren Kommunikationsaktivitäten führen. Darüber hinaus wird der
2
KIKLOS stellt einen Prozess dar, der sich um einen zentralen Punkt dreht.
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AdR andere Informationsquellen und (soziale) Medienplattformen nutzen, um die öffentliche Debatte
zu verfolgen.
Der AdR-Präsident wird das Profil des AdR schärfen und eine führende Rolle in den
interinstitutionellen Partnerschaften spielen und gelegentlich gemeinsame Kommunikationsaktivitäten
einleiten. Ein politisches Bündnis mit den Mitgliedern des Europäischen Parlaments ("Freunde
der Regionen") soll in Gestalt von Treffen am Rande der Plenartagungen des Europäischen
Parlaments geschmiedet werden, um die persönlichen Kontakte mit den EP-Abgeordneten
auszubauen. Der Präsident wird zudem Informationsreisen unternehmen, um die
Investitionskapazitäten der Regionen und Städte zu nutzen und zu fördern und das institutionelle und
politische Profil des AdR zu schärfen. Einige dieser Treffen könnten gemeinsam mit EUKommissionsmitgliedern oder Mitgliedern des Europäischen Parlaments organisiert werden. Der
Präsident wird bei Bedarf andere Mitglieder einbeziehen.
Die Vorsitzenden der AdR-Fachkommissionen werden auch regelmäßig mit ihren Kollegen im
Europäischen Parlament zusammenkommen, um Fortschritte in für beide Institutionen prioritären
Dossiers, darunter auch Kommunikationsaktivitäten, zu erörtern. Dies könnte durch das regelmäßige
Engagement und die Aktivitäten der AdR-Fraktionen, ihrer Vorsitzenden und Mitglieder ergänzt
werden.
Der Start der Fünfjahreskommunikationsstrategie gibt den Anstoß für die Entwicklung und
Umsetzung einer verbesserten Grafikcharta für den AdR, die als Grundlage für sämtliche
Kommunikationsaktivitäten genutzt werden wird. Damit soll eine kohärentere Kommunikationsform
erzielt werden, die zu mehr Anerkennung, Effizienz und einer klaren Verknüpfung zwischen der
visuellen Form und den wichtigsten Aussagen der Strategie führt. Die neuen internen Vorgaben
werden auch eine Überarbeitung der Farben und Schriftarten, die Schaffung benutzerfreundlicher
Muster, Leitlinien zur Verwendung von Bildern und anderen Grafiken implizieren.
5.
Kanäle und Instrumente
Während in der Kommunikationsstrategie 2015-2020 die wichtigsten Prioritäten im Bereich
Ressourcen und Investitionen dargelegt werden, enthalten die jährlichen Kommunikationspläne die
Einzelheiten zur operationellen Umsetzung und Nutzung der Kommunikationsinstrumente. Die
Nutzung der verschiedenen Instrumente erfolgt koordiniert, mit entsprechenden Kampagnen, wobei
sich die einzelnen Instrumente gegenseitig verstärken sollen. Zugänglichkeit wird eines der zentralen
Merkmale der AdR-Kommunikationsinstrumente in Bezug auf Technologien, Mehrsprachigkeit und
redaktionellen Stil sein.
5.1
Beziehungen zu Presse und Medien
Durch die Nutzung seines spezifischen Sachverstandes, seiner Verankerung vor Ort und seiner Netze
kann der AdR einen Mehrwert bieten, indem er Geschichten aus dem "wirklichen Leben"
beisteuert. Somit können der Wissens- und Erfahrungsschatz ebenso wie praktische Beispiele aus dem
Arbeitsleben auch zur Bekräftigung der Botschaften und in den Stellungnahmen formulierten
Standpunkte des AdR beitragen. Durch die Entwicklung von Erzähltechniken ("Story-Telling")
möchte der AdR seine Mitglieder und ihre Netze dabei unterstützen, ihre alltagsbasierten
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Beobachtungen und Empfehlungen zu EU-Fragen zum Ausdruck zu bringen, damit sie auf die Agenda
der EU-Organe gelangen.
Die Pressedienste des AdR werden sich an die EU-Medien in Brüssel wenden und sie mit ins Boot
nehmen. Ziel ist es, die Stellungnahmen des AdR und seine Standpunkte zu EU-Themen mit
Beispielen und interessanten Geschichten aus dem Alltagsleben zu illustrieren und der Öffentlichkeit
zu vermitteln. Der AdR möchte persönliche langfristige Beziehungen zu führenden, in Brüssel
akkreditierten Journalisten aufbauen, damit über diese spezifischen Geschichten berichtet wird. In
diesem Sinne wird der Pressedienst den Inhalt klar gestalten, damit er auf die Bedürfnisse der
spezifischen Zielmedien zugeschnitten ist. Diese Geschichten vermitteln nicht nur die politischen
Botschaften des AdR in den Medien, sondern können sicher auch dem Ausschuss ein schärferes Profil
geben.
Die Presseaktivitäten werden sich hauptsächlich an die lokalen, regionalen und nationalen
Fachmedien in den Ländern und Regionen der AdR-Mitglieder richten. Bereits bestehende
Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit, wie Pressemitteilungen, Interviews und Artikel, Sprechzettel
für die Presse, Medienprogramme bei Veranstaltungen, Pressekonferenzen, fachliche Briefings,
Pressereisen und Partnerschaften mit Medien werden weiter ausgebaut. Darüber hinaus sollen ggf. und
in enger Zusammenarbeit mit den AdR-Fraktionen Beziehungen zu den AdR-Mitgliedern,
Vereinigungen, Partnern und EU-Vertretungen in den Mitgliedstaaten aufgebaut werden, um sich über
medienbezogene Ideen auszutauschen und sie um Unterstützung bei der Verbreitung von Botschaften
in den Medien ihres jeweiligen Landes zu bitten.
Der AdR wird einen "Medienplaner" erstellen, in dem systematisch zentrale politische Termine und
Veranstaltungen im EU-Kalender aufgeführt werden. Mit seiner Hilfe wird strategisch entschieden,
wann der AdR seine politischen Botschaften am besten den Medien und politischen Interessenträgern
vermittelt. Er wird jede Woche aktualisiert und für die Frage ausschlaggebend sein, ob eine
Pressemitteilung
als
Kommunikationsinstrument
angemessen
wäre.
Weitere
Kommunikationsinstrumente wie soziale Medien und audiovisuelles Material könnten eine bessere
Alternative oder ergänzende Maßnahme zu einer Pressemitteilung für die Vermittlung der Botschaften
des AdR sein. Vor diesem Hintergrund werden die AdR-Pressedienste in folgende Aspekte
investieren:





regelmäßige bilaterale und multilaterale Informationssitzungen mit in Brüssel ansässigen
Korrespondenten und EU-Journalisten, insbesondere vor größeren politischen Erklärungen des
AdR;
gezielte Netzwerkarbeit bei Zusammenkünften von EU-Journalisten, z.B. in Medienräumen
während der EU-Gipfeltreffen oder bei wichtigen Pressekonferenzen der Europäischen
Kommission;
Besuche von Journalisten zu den AdR-Großveranstaltungen in Brüssel und auf lokalen
Veranstaltungen;
Veranstaltung länderspezifischer Pressereisen nach Brüssel für Regional- und Lokaljournalisten in
Verbindung mit anderen EU-Institutionen;
zielgruppenorientierte Verbreitung von möglichst in der Muttersprache des jeweiligen AdRMitglieds verfassten und in alle anderen relevanten EU-Sprachen übersetzten Pressemitteilungen;
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


5.2
Verbreitung von Informationen, auch in Form von Pressemitteilungen, Artikeln und Videos über
soziale Netzwerke;
Aufbau von Medienpartnerschaften mit der EU-Presse, nationalen Nachrichtenagenturen, Medien
in den Mitgliedstaaten und anderen angemessenen Plattformen;
Erstellung von Videonachrichten und -zusammenfassungen vor oder nach jeder wichtigen
Konferenz/Veranstaltung bzw. Plenartagung mit dem örtlichen Alltagsleben entnommenen
Geschichten einzelner Mitglieder.
Konferenzen und Veranstaltungen
Konferenzen und Veranstaltungen des AdR werden, da sie dynamisch, punktuell und partizipativ sind,
als Kommunikationsinstrument dienen. Sie ermöglichen den persönlichen Austausch über die
thematischen Prioritäten des AdR, leisten einen Beitrag zu den beratenden Arbeiten und ergänzen
andere Kommunikationsinstrumente. Das angestrebte Ergebnis von AdR-Veranstaltungen wird vorab
klar definiert und die gewonnenen Erkenntnisse werden den betreffenden Zielgruppen übermittelt und
in den jährlichen Wirkungsbericht des AdR aufgenommen.
In lokalen Veranstaltungen und Konferenzen in den Regionen sollen durch ein Zwei-WegeKommunikationsformat Botschaften von der EU-Ebene an die nachgeordneten Ebenen
weitergegeben und Anliegen der lokalen Ebene gesammelt werden. Veranstaltungen in Brüssel sollen
dazu dienen, Fragen, die auf EU-Ebene von Interesse sind, mit Vertretern der Regionen und der EUInstitutionen zu erörtern und die Standpunkte des AdR vorzutragen.
Bei lokalen Veranstaltungen wird es hauptsächlich darum gehen, mittels des Bottom-up-Ansatzes
gewonnene Erkenntnisse lokaler und regionaler Interessenträger zusammenzutragen und zu
diskutieren. Durch die Einrichtung partizipativer Foren zu den jährlichen thematischen Prioritäten des
AdR werden sie einen direkten Beitrag zu den beratenden Arbeiten und zur Erarbeitung von
Stellungnahmen leisten. Organisiert werden sie in der Regel über die Wahlkreise der Mitglieder mit
besonderem Schwerpunkt auf der Region oder der Stadt des Berichterstatters und in Zusammenarbeit
mit den Informationsbüros des Europäischen Parlaments und den Vertretungen der Europäischen
Kommission. Zudem werden lokale Veranstaltungen Gelegenheit bieten, über die Wirkung der
beratenden Arbeiten zu berichten.
Konferenzen und Veranstaltungen auf EU-Ebene werden den EU-Institutionen neue Impulse
geben, indem den Interessenträgern der EU die lokalen und regionalen Bedürfnisse und Prioritäten
dargelegt und mit ihnen erörtert werden. Auf diese Weise können die lokalen und regionalen
Interessenträger ihre Anliegen zur Sprache bringen und zur Debatte stellen, selbst wenn sie nicht auf
der institutionellen Agenda der EU stehen. Die beratenden Arbeiten des AdR werden nicht nur direkt
von den in Zusammenarbeit mit den regionalen und lokalen Gebietskörperschaften und ihren
Verbänden organisierten Konferenzen profitieren, sondern auch von den gemeinsamen
Veranstaltungen mit anderen EU-Institutionen.
Wichtige Aushängeschilder des AdR, wie die Europäische Woche der Regionen und Städte (OPEN
DAYS) und die Europäische Konferenz über öffentliche Kommunikation (EuroPCom), sollen im
Hinblick auf ihre Ergebnisse bewertet werden. Dabei werden Schlüsselkriterien berücksichtigt, wie die
Beachtung der zentralen politischen Prioritäten, der Mehrwert des AdR für die politische Agenda der
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EU sowie das Zusammentragen lokaler und regionaler Beiträge, die Diskussionen und Kontakte
zwischen lokalen und europäischen Akteuren stärken.
Der AdR wird weiterhin Gastgeber oder Mitorganisator verschiedener Veranstaltungen in seinen
Räumlichkeiten in Brüssel sein, aber bei der Auswahl künftig mehr Sorgfalt walten lassen.
Veranstaltungen, die mit den jährlichen Kommunikationsprioritäten in Verbindung stehen und einen
wichtigen Beitrag zur Konzipierung der EU-Politik leisten könnten, werden Priorität haben.
Das Besucherprogramm des AdR wird mit einem verstärkten Fokus auf der Funktion des AdR, die
lokalen Bedürfnisse auf EU-Ebene darzulegen, fortgesetzt werden. Optionen für ein größeres Angebot
an umfassenden und integrierten Besucherprogrammen für spezielle Zielgruppen werden gemeinsam
mit den anderen EU-Institutionen geprüft werden. Rednern, die Besuchergruppen empfangen, werden
regelmäßige Fortbildungsmöglichkeiten angeboten werden.
Um die Verbindung zwischen den Veranstaltungen und dem Politikzyklus zu gewährleisten, sollten
alle Aktivitäten (oder Veranstaltungsreihen) zu Schlussfolgerungen und Empfehlungen führen, die
die Standpunkte der lokalen und regionalen Interessenträger zum Ausdruck bringen und die dann in
der zuständigen Fachkommission, dem Präsidium oder dem Plenum erörtert werden.
5.3
Netzgestützte Kommunikation, soziale Medien und Veröffentlichungen
Auch wenn sich nicht vorhersagen lässt, wie sich die digitalen und Online-Medien in den nächsten
fünf Jahren entwickeln, gibt es einige Tendenzen, denen sich der AdR in der nahen Zukunft anpassen
muss: stärkere Nutzung von mobilen und Touchscreen-Geräten, verstärkte direkte Verbindung
zwischen Zielgruppen und Institutionen, Sofortübersetzung, Aktualisierungen nach dem OTGStandard ("on the go") usw. In diesem Zusammenhang wird Anfang 2016 infolge der im Jahr 2015
durchgeführten Versuche und Pilotprojekte eine neue AdR-Strategie zur digitalen Kommunikation
eingeleitet werden.
Die Strategie zur digitalen Kommunikation wird inhaltsorientiert sein und sich auf die Beiträge aus
den verschiedenen Direktionen stützen. Dies umfasst die Suche nach Synergien mit anderen EUInstitutionen, z.B. durch die Vernetzung der Webseiten von AdR, Europäischem Parlament und
Europäischer Kommission, gemeinsame Initiativen in den sozialen Medien sowie die Stärkung der
redaktionellen Zusammenarbeit mit nationalen und regionalen Verbänden und AdR-Mitgliedern. Die
Synergien werden den digitalen Plattformen und Instrumenten des AdR, wie den E-Newslettern mit
lokalem Inhalt, zugutekommen und als Multiplikatoren für ihre Verbreitung fungieren. Der AdR wird
mit Erzähltechniken ("Story-Telling") und gezielter visueller Kommunikation die Lesbarkeit seiner
digitalen Botschaften, Stellungnahmen und Entschließungen verbessern: Nutzung von Videomaterial,
Infografiken, kürzere und griffigere Texte, Entwurf redaktioneller Leitlinien für Inhalte-Anbieter usw.
So werden das für soziale Medien und digitale Inhalte zuständige Team und die Pressereferenten eng
zusammenarbeiten, um deutliche Botschaften und redaktionelle Vorgaben für die digitale
Kommunikation zu entwickeln. Das für soziale Medien und digitale Inhalte zuständige Team wird
auch die Direktionen für Legislativtätigkeit unterstützen und beraten, um mithilfe der gemeinsamen
IT-Dienste und externen technischen Ressourcen die Konsultationsplattformen zu modernisieren.
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Die Strategie des AdR für soziale Medien wird in erheblichem Maße weiterentwickelt, um die
allgemeine Kommunikationsstrategie zu ergänzen. Sie ist auch zentrales Element eines Zwei-WegeKommunikationskanals für den Informationsaustausch zwischen AdR-Mitgliedern und -Bediensteten,
EU-Institutionen, Interessenträgern, Medien und Bürgern. Die sozialen Medien sollen auch für den
Dialog mit den lokalen und regionalen Gebietskörperschaften genutzt werden. Auf diese Weise
können Beiträge für beratende Tätigkeiten an der Basis gesammelt sowie Geschichten aus dem Alltag
in den Regionen und Kommunen zusammengetragen werden. Diese wird der AdR dann gemäß seinen
Prioritäten auf die Unionsebene weiterleiten und anschließend den Regionen und Städten über die
seitens der EU erreichten Fortschritte in relevanten Themenbereichen Bericht erstatten. In die InternetAuftritte und -Plattformen werden Social-Media-Konten besser eingebettet, um die Online-Inhalte und
-Botschaften des AdR wirksamer zu vermitteln. Im Wesentlichen wird es darum gehen, Mitglieder
und Bedienstete dazu zu bewegen, die Social-Media-Inhalte des AdR über ihre eigenen Social-MediaKanäle zu verbreiten. Beim Start der Kommunikationsstrategie sollen Mittel dafür aufgewendet
werden, die verschiedenen verfügbaren Instrumente zu erproben und so den am besten geeigneten
Social-Media-Mix für den AdR zu finden. Das AdR-Kommunikationsteam wird das Format (z.B.
Artikel, Infografiken und audiovisuelles Material) bestimmen, das für die Kommunikation in den
verschiedenen Social-Media-Kanälen am angemessensten ist.
Die AdR-Online-Teams werden sich um eine bessere Verzahnung zwischen den Internetseiten
und -Plattformen sowie Digitalprodukten des AdR bemühen und sich dabei weniger auf isolierte
Kommunikationsprodukte als auf thematische Kampagnen konzentrieren.
Die interne digitale Kommunikation wird verstärkt: Der AdR wird von den Vorzügen des neuen
Kontaktverwaltungsprogramms "Dynamics" profitieren, das 2016 eingeführt und die Nutzung der
Kontakte des AdR für Kommunikationszwecke optimieren wird. Das sollte zu einer zielgenaueren
Kommunikation, einer stärkeren Koordinierung und einer wirksameren Steuerung der Arbeitsabläufe
führen.
Für den Internet-Auftritt des AdR sind mehrere Initiativen geplant, um die AdR-Online-Tools
nutzergerechter zu gestalten: Optimierung oder Veränderung des derzeitigen Systems zur Verwaltung
der Inhalte unter Berücksichtigung technischer Fortschritte, Verbesserung der Internetseiten vorrangig
für
mobile
Anwendungen,
verstärkte
visuelle
Kommunikation
und
vereinfachte
Informationsarchitektur. Diese technischen Entwicklungen bedürfen zunächst der Genehmigung und
dürften sehr wahrscheinlich die Unterstützung durch externe Dienstleister erfordern.
Veröffentlichungen und andere (gedruckte/druckbare) Informationsprodukte werden fester
Bestandteil der Kampagnen zu Themenschwerpunkten im Einklang mit der allgemeinen Strategie sein,
einschließlich der von den für Legislativtätigkeiten zuständigen Direktionen des AdR
herausgegebenen Publikationen (Studien, Kurzdarstellungen usw.).
Hinsichtlich
seiner
künftigen
Veröffentlichungspolitik wird der
AdR
auch
die
institutionsübergreifenden Dienste, Rahmenverträge sowie technischen Dienste wie Archivierung
voll und ganz nutzen, einschließlich der vom Amt für Veröffentlichungen der EU bereitgestellten. Der
Anteil digitaler Veröffentlichungen im Verhältnis zu Druckerzeugnissen soll erhöht und das
Verfahren print-on-demand ("Drucken auf Abruf") weiterentwickelt werden.
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Schließlich wird der kostenlose Online-Kurs des AdR ("MOOC") zu Regionen, Institutionen und
Politikgestaltung der EU - der allererste von einer EU-Institution angebotene Kurs dieser Art - zu
einem innovativen Online-Tool ausgebaut, das den von den regionalen und lokalen
Gebietskörperschaften formulierten Informationsbedürfnissen und Interessen entsprechen soll. Dieses
neue Tool soll die AdR-Mitglieder noch besser dazu befähigen, ihrer Rolle als "Botschafter" der
lokalen und regionalen Ebene gerecht zu werden.
6.
Beteiligung der AdR-Mitglieder an der Kommunikationsstrategie
Die AdR-Mitglieder spielen eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Kommunikationsstrategie. Sie
sind das Bindeglied zwischen den europäischen Organen und Einrichtungen und der lokalen Ebene,
indem sie den Bürgern in der EU-Politikgestaltung eine Stimme geben und ihrer Bevölkerung vor Ort
Einblicke in die EU vermitteln. Außerdem sind in erster Linie sie das Sprachrohr für die
institutionellen Botschaften des AdR. In ihren Heimatländern können die Mitglieder viel für die
Mobilisierung und Einbeziehung anderer lokaler und regionaler Gebietskörperschaften tun.
Sie müssen in ihrer Eigenschaft als Sprecher für ihre Bürger gegenüber den EU-Institutionen
unterstützt werden. Es ist mehr Unterstützung für die AdR-Mitglieder und ihre jeweiligen
Verwaltungen vorgesehen, insbesondere für lokale Kommunikationsinitiativen, wobei ein stärkerer
Austausch mit Verbänden/Netzen der Gebietskörperschaften angeregt werden soll.
Insbesondere bietet die neue Kommunikationsstrategie folgende Möglichkeiten zur Unterstützung der
Mitglieder:
 Durch eine engere Koordinierung zwischen den Direktionen für Legislativtätigkeit und der
Direktion Kommunikation werden die Kommunikationsinstrumente des AdR für die
Berichterstatter in dem ihren Stellungnahmeentwurf betreffenden Vorbereitungs- und
Konsultationsprozess noch hilfreicher sein.
 Die Mitglieder sollen ersucht werden, den Bekanntheitsgrad ihrer Arbeit im AdR zu erhöhen und
zu veranschaulichen, wie sie die Anliegen und Erwartungen der Bürger in die EU-Agenda haben
einfließen lassen.
 Durch die Weiterentwicklung des bisherigen elektronischen Newsletters des AdR werden die
Mitglieder Neuigkeiten und Positionen des AdR verbreiten und in verständlicher Sprache und in
einem leicht weiterverwertbarem Format in ihre Veröffentlichungen einbetten können, die dann an
lokale Pressevertreter weitergegeben oder über eigene Social-Media-Kanäle verbreitet werden.
 AdR-Mitglieder können lokale Kommunikationsveranstaltungen in ihren Wahlkreisen ausrichten
oder daran teilnehmen, die von der AdR-Kommunikationsdirektion in Zusammenarbeit mit
Verbänden der Gebietskörperschaften und/oder anderen Partnern veranstaltet werden.
Die bisherige Unterstützung der Kommunikationstätigkeit der Mitglieder wird fortgeführt:
 die Möglichkeit, Journalisten aus ihren Heimatländern nach Brüssel einzuladen;
 ihre Teilnahme als Redner auf AdR-Konferenzen;
 der Einsatz audiovisueller Hilfsmittel während ihrer Teilnahme an
und -Veranstaltungen;
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AdR-Sitzungen




Social-Media-Inhalte zur Bekanntmachung ihrer Arbeit im AdR;
elektronische Newsletter, die sie in ihren Netzwerken zirkulieren lassen können;
personalisierte AdR-Visitenkarten;
Website-Inhalte zur Bekanntmachung ihrer Tätigkeiten im AdR (Mitgliederprofile,
Kurzdarstellung von Stellungnahmen usw.);
 gedruckte Broschüren zu einer Vielzahl von Themen.
7.
Bewertung und Resonanz
Die Effizienz und Wirksamkeit der Kommunikationsstrategie wird regelmäßig kontrolliert werden,
insbesondere mittels qualitativer Indikatoren und Methoden, um die politische Resonanz des AdR zu
bewerten und die jährlichen Kommunikationspläne entsprechend anzupassen oder abzuändern. Dazu
sollen zentrale Leistungsindikatoren zur Bemessung der politischen Resonanz, der
Kommunikationswirkung und der Effizienz definiert werden. Diese werden durch Produktions- und
Ergebnisindikatoren für verschiedene Kommunikationstätigkeiten ergänzt.
In jährlichen Bewertungsberichten werden die Kommunikationstätigkeiten des Vorjahrs beleuchtet,
während im ersten Halbjahr 2018 eine Zwischenbilanz der Strategie samt Empfehlungen vorgelegt
wird. Die abschließende Bewertung der Strategie findet Ende 2020 statt. Während der jährliche
Bewertungsbericht hauptsächlich auf einer Analyse beruht, die von den AdR-Dienststellen
vorgenommen wird, werden in die Zwischen- und Abschlussbewertung auch Beiträge eines externen
Beraters einfließen; außerdem umfassen sie den Einsatz qualitativer Methoden und definieren die
Strategie im allgemeinen Kontext der EU-Kommunikation, d.h. unter Berücksichtigung von
(regionalen) Eurobarometer-Meinungsumfragen in der Union.
Die Messung der politischen Resonanz der Tätigkeiten des AdR geht über die
Kommunikationsstrategie hinaus; die Direktionen für Legislativtätigkeit und ihre für Koordinierung
und interinstitutionelle Weiterbehandlung zuständigen Mitarbeiter werden dazu ihren Beitrag leisten,
indem sie auf die bisherigen Erfahrungen bei der Erstellung des jährlichen Wirkungsberichts des AdR
zurückgreifen. Dieser wird künftig ein Kapitel über die Ergebnisse des AdR-Kommunikationsplans
umfassen.
Zur Kontrolle der Kommunikationsstrategie werden drei zentrale Leistungsindikatoren angewandt:
1)
2)
3)
mit dem kommunikationsbezogenen Wirkungsindikator wird die wahrgenommene Wirkung
auf die Umsetzung der politischen Prioritäten des AdR gemessen;
mit dem kommunikationsbezogenen Qualitätsindikator werden Ergebnisse dargestellt, was es
ermöglicht, zwischen Kommunikationsinstrumenten zu unterscheiden;
mit dem Effizienzindikator werden die Kosten und Auswirkungen der einzelnen Tätigkeiten
miteinander verglichen.
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Die Messung der Wirkung und Qualität der Strategie sollte auf der Wahrnehmung des AdR durch
seine wichtigsten Zielgruppen beruhen. Bei den zentralen Leistungsindikatoren sollte zwischen zwei
Zielgruppen differenziert werden:
1)
2)
Politiker und Beamte der regionalen und lokalen Gebietskörperschaften (einschließlich der
jeweiligen Wahlkreise der AdR-Mitglieder); und
Vertreter anderer Organe und Einrichtungen der EU.
Die Indikatoren sollen auf der Grundlage der Ergebnisse jährlicher Befragungen der Zielgruppen
festgelegt werden, was die Skalierung und Datenerfassung erforderlich macht. Darüber hinaus müssen
ein Ausgangswert (bzw. eine "Nullmessung") für 2015 und die im Umsetzungszeitraum der Strategie
zu erreichenden Fortschritte definiert werden. Dieser Ausgangswert ergibt sich teilweise aus den
Anfang 2015 durchgeführten Umfragen.
Ergänzend zu den Meinungsumfragen wird ein sog. Dashboard ("Armaturenbrett") für eine
quantitative Weiterbehandlung der wichtigsten Instrumente und Tätigkeiten eingerichtet, wie z.B.
Medienarbeit, Veranstaltungen, Online-Kommunikation und Veröffentlichungen. Zudem können
regelmäßig qualitative Untersuchungen zu den Reaktionen auf die Instrumente durchgeführt werden,
z.B. die Analyse des Tonfalls in Presseausschnitten, Befragungen von Teilnehmern nach
Veranstaltungen, Internetportal-Nutzern usw. oder die Prüfung qualitativer Aspekte (z.B.
Zugänglichkeit und Mehrsprachigkeit). Die qualitative Untersuchung wird auch die Befragung der
AdR-Mitglieder zur Zufriedenheit mit den angebotenen Kommunikationsdienstleistungen umfassen.
Schließlich beinhaltet der Effizienzindikator die Kontrolle der für die Kommunikationsinstrumente
aufgewandten (personellen und finanziellen) Mittel in Verbindung mit den Parametern Reichweite und
Wirkung. Die Ergebnisse werden Aufschluss über erforderliche Änderungen bei der Mittelzuweisung
geben.
8.
Ressourcen
Das Generalsekretariat des AdR wird diese neue Strategie umsetzen, einschließlich aller Direktionen,
Fraktionssekretariate und ihrer Mitglieder und Bediensteten.
Die Konzeption der Kommunikationsstrategie beruht auf der Annahme eines allgemeinen Status quo
der derzeitigen Kommunikationsressourcen für die nächsten fünf Jahre (jährliche operationelle
Mittel in Höhe von schätzungsweise 1,8 Millionen Euro; 51 Bedienstete in der Direktion
Kommunikation plus unterstützende Bedienstete in anderen Dienststellen und Fraktionssekretariaten).
Die Mittelzuweisungen werden jedes Jahr zwischen den verschiedenen Referaten neu abgestimmt, je
nach Schwerpunkt des betreffenden jährlichen Kommunikationsplans. Die interne Verteilung der
Humanressourcen kann entsprechend neuer Kommunikationsfelder und -merkmale angepasst werden.
Die jährlichen Kommunikationspläne werden ausführliche Haushaltspläne umfassen, die jedes Jahr
vom Präsidium zu genehmigen sind. Der Kommunikationsplan 2016 wird dem Präsidium am
2. Dezember 2015 vorgelegt.
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Vorgeschlagene Eckdaten
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2. Dezember 2015: Annahme des Kommunikationsplans 2016 durch das Präsidium
November/Dezember 2016: Annahme des Kommunikationsplans 2017 durch das Präsidium
November/Dezember 2017: Annahme des Kommunikationsplans 2018 durch das Präsidium
Mitte 2018: Zwischenbilanz und Überarbeitung der Kommunikationsstrategie
November/Dezember 2018: Annahme des Kommunikationsplans 2019 durch das Präsidium
November/Dezember 2019: Annahme des Kommunikationsplans 2020 durch das Präsidium
Ende 2020: Abschließende Bewertung der Kommunikationsstrategie
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VORSCHLAG
Die Präsidiumsmitglieder werden gebeten, einen Beschluss über die vorgeschlagene
Kommunikationsstrategie 2015-2020 zu fassen.
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