Herzlich willkommen zur Informationsveranstaltung der PKN „Qualitätssicherung in der Psychotherapeutischen Praxis“ 1 Qualitätsdefinition und die daraus entwickelten QS/QMMaßnahmen stammen aus der Industrie – sehr technisch/formale Normen Erforderlich: „Übersetzung“ für Dienstleistungen im Gesundheitswesen QM-Systeme „Konkretisierung“ für psychotherapeutische Praxis Praxishandbuch 2 Qualität in der Psychotherapie zielt auf eine humane, zeitgemäße, wirksame und wirtschaftliche Versorgung 3 Rechtlicher Rahmen SGB V § 135a Verpflichtung zur Qualitätssicherung (1) Die Leistungserbringer sind zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität der von ihnen erbrachten Leistungen verpflichtet. Die Leistungen müssen dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse entsprechen und in der fachlich gebotenen Qualität erbracht werden. 4 § 135a Verpflichtung zur Qualitätssicherung (2): Vertragsärzte, medizinische Versorgungszentren (...) sind verpflichtet, 1. sich an einrichtungsübergreifenden Maßnahmen der Qualitätssicherung zu beteiligen, die insbesondere zum Ziel haben, die Ergebnisqualität zu verbessern und 2. einrichtungsintern ein Qualitätsmanagement einzuführen und weiterzuentwickeln. 5 Der GB-A bestimmt: 1. einrichtungsübergreifenden Maßnahmen der Qualitätssicherung 2. Verpflichtende Maßnahmen zur Einrichtung eines einrichtungsinternen Qualitätsmanagements 3. grundsätzlichen Anforderungen an ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagement Die Qualitätsmanagementrichtlinie vertragsärztliche Versorgung des GB-A, die am 1.01.2006 in Kraft getreten ist, bezieht sich auf die Ziffern 2 und 3! 6 ABER: „(…) Dabei beschränken sich die Vorgaben auf grundlegende Mindestanforderungen, weil die Einführung und Umsetzung von Qualitätsmanagementsystemen von einrichtungsspezifischen Gegebenheiten und Bedingungen vor Ort abhängen. Dies sichert, dass die Vertragsärzte ausreichend Gelegenheit haben, das Qualitätsmanagement ihren jeweiligen Besonderheiten entsprechend individuell zu entwickeln.“ (Gesetzesbegründung zu § 136a S. 1 SGB V) 7 G-BA: Ziele eines einrichtungsinternen QM • Kontinuierliche Sicherung und Verbesserung der Versorgungsqualität • Systematische Patientenorientierung • Erhöhung der Arbeitszufriedenheit • Transparenz durch Identifikation relevanter Abläufe und deren systematische Darlegung • Einbeziehung aller Praxismitarbeiter • Objektivierung und Messung von Ergebnissen der Versorgung • Strukturierte Kooperation mit den Nahtstellen der Versorgung 8 G-BA: Grundelemente eines einrichtungsinternen QM 1. „Patientenversorgung“ • Ausrichtung der Versorgung an fachlichen Standards und Leitlinien • Patientenorientierung • Strukturierung von Behandlungsabläufen 9 2. „Praxisführung/Mitarbeiter/Organisation“ a) Regelung von Verantwortlichkeiten, b) Mitarbeiterorientierung (z. B. Arbeitsschutz, Fort- und Weiterbildung), c) Praxismanagement (z. B. Terminplanung, Datenschutz, Hygiene, Fluchtplan), d) Gestaltung von Kommunikationsprozessen (intern/extern) und Informationsmanagement, e) Kooperation und Management der Nahtstellen der Versorgung, f) Integration bestehender Qualitätssicherungsmaßnahmen in das interne Qualitätsmanagement. 10 G-BA: Instrumente eines einrichtungsinternen QM sind insbesondere a) Festlegung von konkreten Qualitätszielen, Ergreifen von Umsetzungsmaßnahmen, systematische Überprüfung der Zielerreichung und erforderlichenfalls Anpassung der Maßnahmen, b) Regelmäßige, strukturierte Teambesprechungen, c) Prozess- und Ablaufbeschreibungen, Durchführungsanleitungen, d) Patientenbefragungen, nach Möglichkeit mit validierten Instrumenten, e) Beschwerdemanagement, f) Organigramm, Checklisten, g) Erkennen und Nutzen von Fehlern und Beinahefehlern zur Einleitung von Verbesserungsprozessen, h) Notfallmanagement, i) Dokumentation der Behandlungsverläufe und der Beratung, j) Qualitätsbezogene Dokumentation 11 Aber: „Die (…) Grundelemente und Instrumente eines einrichtungsinternen Qualitätsmanagements in ambulanten Einrichtungen sind in den §§ 3 und 4 der Richtlinie niedergelegt, wobei ja nach Größe und Ausrichtung der Praxis zu prüfen ist, ob alle Grundelemente und Instrumente zutreffen.“ (BG-A Begründung Richtlinie) 12 Phasenmodell: Zeitrahmen und Einführung Phase I „Planung“ T=0 T=1 Phase IV Phase III „fortlaufende „SelbstWeiterentbewertung“ wicklung“ Phase II „Umsetzung“ T=2 T=3 Schriftliche Selbstbewertung Konkrete Umsetzungsmaßnahmen Festlegung von konkreten Zielen Einführung aller Grundelemente Teilnahme an Fortbildungskursen Unter Verwendung aller Instrumente T=4 der Einführung der Zielerreichung T=5 T=n+1 des einrichtungsinternen QM mind. 1x jährl. Selbstbewertung 13 Die Rolle der KVen • Maßnahmen zur Förderung der Qualität treffen • Ziele und Ergebnisse dokumentieren und veröffentlichen • Bildung von Prüfkommissionen (mit GKV-Beteiligung) • ab 2007 Prüfung* von mind. jährlich 2,5 % zufällig ausgewählten Vertragsärzten/-therapeuten * Prüfung beinhaltet die schriftliche Darlegung des erreichten Einführungs- und Entwicklungsstandes des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements der Praxis 14 Weitere Aufgaben des G-BA: Fünf Jahre nach In-Kraft-Treten dieser Richtlinie Überprüfung des Grads der Einführung und Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements anhand der KV-Dokumentationen Überprüfung der Wirksamkeit und des Nutzens im Hinblick auf die Sicherung und Verbesserung der Versorgung (Wirksamkeits- und Nutzennachweise) Entscheidung über die Akkreditierung von Qualitätsmanagementsystemen Entscheidung über die Notwendigkeit von Sanktionen für Vertragsärzte, die das einrichtungsinterne Qualitätsmanagement unzureichend einführen oder weiterentwickeln. 15 Zitat G-BA „Aufwand und Nutzen müssen in einem Verhältnis zueinander stehen, das letztlich machbar ist und tatsächlich zu einer Verbesserung führt.“ Der GBA verlangt (noch) kein spezielles System und keine Kurse. 16 Welche Möglichkeiten gibt es, QM in der Praxis umzusetzen? • Einführung eines der QM-Systeme, die auf dem Markt angeboten werden, z. B. nach DIN-EN-ISO-Normen, EFQM (European Foundation für Quality Management, KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität) • Nutzung des QM-Systems im Abrechnungsprogramm (z. B. PSYPRAX) • Einführung des QM-Systems, das die KBV entwickelt hat: QEP (Qualität und Entwicklung in Praxen) • Einsatz der Orientierungshilfen der PKN 17 Die Orientierungshilfen der PKN www.pk-nds.de • Das Arbeitspapier „Qualitätsrelevante Aspekte in der ambulanten psychotherapeutischen Praxis“ der PKN orientiert sich am Praxisalltag einer Einpersonenpraxis und an bereits in den Praxen vorhandenem QM • Die Umsetzung der dargestellten Ziele und Maßnahmen soll durch die kollegiale Weiterentwicklung und Diskussion, z. B. in Qualitätszirkeln, gefördert werden • Die PKN bietet Orientierungshilfen und kein fertiges QMSystem! 18 Wie sind die Orientierungshilfen aufgebaut? • kurze Einführung QS in der Psychotherapie • Darstellung des Praxisablaufs, gegliedert in interne Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität • Externe Qualitätssicherung • Literatur • Checkliste mit Qualitätsindikatoren • Beispiele für Musterdokumente 19 1 Einführung • Rahmenbedingungen der Qualitätssicherung • Qualitätspolitik und Qualitätsziele • Darlegung und Prüfung 20 2 Interne Strukturqualität Interne Strukturqualität bezieht sich auf strukturelle und organisatorische Bereiche der Praxis • • • • • • Lage, räumliche, personelle und technisch-materielle Ausstattung Leistungsangebot und öffentliche Präsentation Fort- und Weiterbildung Praxisführung Beschwerdemanagement Fehler- und Notfallmanagement 21 3 Interne Prozessqualität Interne Prozessqualität bezieht sich auf die Versorgung der Patienten • • • • Kontaktaufnahme, Erstgespräch Diagnostik und Indikation Durchführung der Behandlung Abschluss der Behandlung 22 4 Interne Ergebnisqualität Interne Ergebnisqualität bezieht sich auf innerhalb der Praxis dokumentierte Ergebnisse des therapeutischen Prozesses • Darstellung der Therapieergebnisse • Epikrise • Katamnese 23 5 Externe Qualitätssicherung Externe QS bezieht sich auf nach außen darstellbare Befunde des therapeutischen Prozesses • Veränderungsmessung • Intervision, Supervision, Qualitätszirkel • Antrags- und Gutachterverfahren 6 Literatur 24 7 Anhang: Checkliste (Auszug) Qualitätsindikatoren 1 Qualitätsmanagement 1.1 Rahmenbedingungen 1.2 Qualitätspolitik und Qualitätsziele 1.3 Darlegung und Prüfung 2 Interne Strukturqualität 2.1 Lage der Praxis Nachweis erfüllt durch -------------------------------- - Erreichbarkeit: öffentliche Verkehrsmittel, Parkplätze, behindertengerechter Zugang zu den Praxisräumen 2.2 Räumliche Ausstattung der Praxis - Wartezimmer, Büro / Anmeldung, Behandlungsraum, Spielzimmer, WC, evtl. Sozialraum - Möblierung Wartezimmer: Handbibliothek für Patienten, Informationsmaterial, Musik, Malmaterial, Spielzeug, Kinderbücher - etc. 25 Das Handbuch • Das einrichtungsinterne QM wird in einem Praxishandbuch dargelegt • Die Checkliste im Anhang der Orientierungshilfen kann als Gliederung des Handbuches verwendet werden • Das Handbuch enthält die Nachweise (Praxismaterialien) zu den in der Checkliste aufgeführten Qualitätsindikatoren 26 Schritt für Schritt • • • • Legen Sie einen Ordner an Heften Sie den Text der Orientierungshilfen ein Verwenden Sie die Checkliste als Gliederung Gliedern Sie dann den Ordner mit Trennblättern (Nummerierung der Checkliste verwenden) • Ordnen Sie vorhandene Praxismaterialien dem jeweiligen Gliederungspunkt zu • Kennzeichnen Sie die Materialien entsprechend der Gliederung • Tragen Sie dies unter „Nachweise erfüllt durch“ auf der Checkliste ein 27 Gliederung / Checkliste (Auszug) Qualitätsindikatoren Nachweis erfüllt durch 1 Qualitätsmanagement 1.1 Rahmenbedingungen -------------------------------- 1.2 Qualitätspolitik und Qualitätsziele Text 13.04.06 1.3 Darlegung und Prüfung Text 13.04.06 2 Interne Strukturqualität 2.1 Lage der Praxis 2.2 Erreichbarkeit: öffentliche Verkehrsmittel, Parkplätze, behindertengerechter Zugang zu den Praxisräumen Räumliche Ausstattung der Praxis - Wartezimmer, Büro / Anmeldung, Behandlungsraum, Spielzimmer, WC, evtl. Sozialraum Möblierung Wartezimmer: Handbibliothek für Patienten, Informationsmaterial, Musik, Malmaterial, Spielzeug, Kinderbücher etc. Liste Selbsthilfeliteratur Info Notfälle PKN Pat.Info GKV,PKV,Praxis-gebühr, Psychotherapie 28 Schön soll es sein... Geben Sie Ihren Praxismaterialien ein einheitliches, ansprechendes Qutfit. 29 Beispiel Outfit 1 1.2 Qualitätsziele und Qualitätspolitik Leitbild und Qualitätspolitik dieser Praxis zielen auf die Gewährleistung einer humanen, zeitgemäßen, wirksamen und wirtschaftlichen psychotherapeutischen Versorgung. Dies beinhaltet die Verpflichtung zu einer kontinuierlichen Sicherung und Verbesserung des psychotherapeutischen Versorgungsangebotes. Dabei hat die Wertschätzung der Patienten als Menschen oberste Priorität. Alle Maßnahmen der Qualitätssicherung zielen letztlich darauf, diese Haltung im Praxisalltag und der therapeutischen Arbeit umzusetzen und eine systematische Patientenorientierung zu gewährleisten. Patienten sollen sich darin unterstützt fühlen, ihr körperlich-seelisches Gleichgewicht wieder herstellen und eine bestmögliche Lebensqualität und Lebenszufriedenheit erreichen zu können. Zur Qualitätssicherung ist in dieser Praxis ein internes Qualitätsmanagement etabliert, das in einem PDCA-Zyklus fortlaufend optimiert wird. Praxis: Erstellt am: xx.xx.xx Überarbeitet am: xx.xx.xx 1.2 QZ/QS Dipl. Psych. Beispiel Erstellt von: xx Überarbeitet von: xx Seite 1 von 1 30 Beispiel Outfit 2 1.3 Darlegung und Prüfung Das interne QM ist in einem Praxis-Handbuch dargelegt, in dem Qualitätsindikatoren formuliert und deren Nachweise dokumentiert sind. Die Qualitätsindikatoren richten sich nach der „Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über grundsätzliche Anforderungen an ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagement für die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzte, Psychotherapeuten und medizinischen Versorgungszentren (Qualitätsmanagement-Richtlinie vertragsärztliche Versorgung)“ vom Oktober 2005. Wie in der Qualitätsmanagement-Richtlinie gefordert, verpflichtet sich die Praxisleitung zu einer jährlichen Selbstbewertung des einrichtungsinternen Qualitätsmanagement. Eine Zertifizierung des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements ist vorerst nicht angezielt. Praxis: Erstellt am: xx.xx.xx Dipl. Psych. Beispiel Erstellt von: xx Überarbeitet am: xx.xx.xx 1.3 Darlegung/Prüfung Überarbeitet von: xx Seite 1 von 1 31 Prüfzeile auf den Nachweisen Jeder zusammenhängende Text enthält auf der Blattunterkante der letzten Seite eine Prüfzeile Psychologische Praxis Erstellt am: Überarbeitet am: Kennzeichnung des Blattes: CL/FB <Name> Dipl.-Psych. Erstellt von: Überarbeitet von: Seite x von x 32 Kennzeichnung der Nachweise Jeder einzelne Nachweis wird in der Prüfzeile gekennzeichnet als • Formblatt (FB) • Checkliste (CL) 33 Beispiel Formblatt (Auszug) Patient: Geb-Dat.: Probat. Sitzung 1. Testung Wdh.testung Abschluss-testung Katamnese Klassifikatorische Diagnostik Störungsübergreifende Diagnostik Interaktions- und Beziehungsdiagnostik Störungsspezifische Diagnostik Projektive Tests Selbstbeobachtung Zielerreichungs-skalierung Praxis: Erstellt am: xx.xx.xx Überarbeitet am: xx.xx.xx 3.3 FB Diagnostik Dipl. Psych. Beispiel Erstellt von: xx Überarbeitet von: xx Seite 1 von 1 34 Beispiel Checkliste (Auszug) Diagnostik Erwachsene Klassifikatorische Diagnostik DIPS: Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen. J. Margraf et al. Mini-DIPS: Diagnostisches Kurzinterview bei psychischen Störungen. J. Margraf. (1994). OPD: Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik. Arbeitskreis OPD. (2004). PSSI: Persönlichkeits-Stil-und-Störungs-Inventar. J. Kuhl, M. Kazén. (1997). SKID: Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV. H.-U. Wittchen et al. (1997). Störungsübergreifende Diagnostik BSI: Brief Symptom Inventory zur Erfassung subjektiver Beeinträchtigung durch körperliche und psychische Symptome. G.H. Franke. (2000). BSS: Beeinträchtigungs-Schwere-Score. Instrument zur Bestimmung der Schwere einer psychogenen Erkrankung. H. Schepank (1995). FPI-R: Freiburger Persönlichkeitsinventar. J. Fahrenberg et al. (2001). MMPI-2: Minnesota Multiphasic Personality Inventory –2. S. R. Hathaway. (2000). SCL-90-R: Die Symptom-Checkliste von Derogatis – Deutsche Version. G. H. Franke. (2002). etc. Praxis: xx Erstellt am: xx.xx.xx Überarbeitet am: xx.xx.xx 3.3 CL Diagnostik Dipl. Psych. Beispiel Erstellt von: xx Überarbeitet von: xx Seite 1 von 1 35 Mitgeltende Unterlagen Legen Sie eine Liste an, wo und wie (Ordner, PC, CD...) Sie Gesetze, Behandlungsleitlinien, Psychotherapierichtlinien etc. aufbewahren. Heften Sie diese Liste in Ihr Praxishandbuch. 36 Beispiel Liste Mitgeltende Unterlagen Ordner: Gesetze (z. B. Auszug SGB V) und Richtlinien (z. B. G-BA Richtlinie, Psychotherapierichtlinien und -vereinbarungen) Ordner: Behandlungsleitlinien Ordner: Berufsrechtliche Bestimmungen für PKN-Mitglieder Ordner: EBM 2000+ und Informationen zur Abrechnung PC: Ordner Praxishandbuch CD: Musterdokumente Praxishandbuch etc. 37 Weitere Nachweise im Praxishandbuch - als Alternative zum Fließtext der Orientierungshilfen - Während die Orientierungshilfen in einem Fließtext den Praxisablauf darstellen, sind QM-Systeme (z. B. QEP) so aufgebaut, dass sie den Prozess in einzelne Arbeitsgänge aufsplitten. Diese werden gekennzeichnet als • Interne Regelungen (IR): der Gesamtprozess, den ein Patient in einer Praxis durchläuft, wird grafisch dargestellt • Verfahrensanweisungen (VA): Formulierung der Ablaufbeschreibungen von Teilprozessen • Arbeitsanweisungen (AW): Beschreibung der konkreten Anforderung an eine Person oder Aufgabe innerhalb der jeweiligen VA Wenn Sie das für Ihr Praxishandbuch übernehmen wollen, können Sie für die VA und AW den Text der Orientierungshilfen als Vorlage nutzen (herauskopieren) 38 Beispiel Interne Regelung Weitervermittlung Weitervermittlung Beratung Anruf Patient Indiaktion? Nein Ja Erstgespräch Probat. Sitzungen Therapie? Nein Ja Warteliste Behandlung Warteliste Katamnese 39 Beispiel Verfahrensanweisung: Teilprozess Diagnostik und Indikation Die Diagnostik wird nach Maßgabe der professionellen Standards innerhalb der verschiedenen Therapieverfahren gestaltet. Dabei werden auch objektivierte diagnostische Informationen (z. B. Fragebogenverfahren) herangezogen. Die Diagnostik enthält die Basisdokumentation, klassifikatorische Diagnostik und eine differenzierte Störungsdiagnostik. Diagnostik führt zu einer Modellbildung der Störungsentwicklung und –aufrechterhaltung, einer Fallkonzeption, der Therapieplanung und einer Einschätzung der Prognose. Kollegiale Informationen werden in die Diagnostik einbezogen. Die Diagnostik wird vollständig dokumentiert Praxis: Erstellt am: xx.xx.xx Überarbeitet am: xx.xx.xx 3.3 VA Diagnostik Dipl. Psych. Beispiel Erstellt von: xx Überarbeitet von: xx Seite 1 von 1 40 Beispiel Arbeitsanweisung: Basisdokumentation Die Basisdokumentation dient dem Ziel, die für den weiteren Verlauf der Diagnostik und Behandlung relevanten Grundinformationen zu erfassen und festzuhalten, sodass jederzeit darauf zurückgegriffen werden kann. Dabei geht es um die folgenden Daten: • Patientenbasisdaten • Anlass der Konsultation • Anamnestische Daten • Psychologische Vorbefunde • Relevante medizinische Vorbefunde (Konsiliarbericht) • Derzeitige Medikamente und Suchtmittel Praxis: Erstellt am: xx.xx.xx Überarbeitet am: xx.xx.xx 3.3.1 AW Diagnostik Dipl. Psych. Beispiel Erstellt von: xx Überarbeitet von: xx Seite 1 von 1 41 ...und so weiter... Nehmen Sie sich jede Woche eine Stunde Zeit für Ihr QM und ergänzen Sie nach und nach Ihr Praxishandbuch entsprechend der Gliederung Bleiben Sie im Erfahrungsaustausch mit Ihren KollegInnen 42 QM ist ein Prozess • QM ist nicht mit dem Herstellen eines Qualitätsproduktes (z. B. des Handbuches) erfüllt, sondern unterliegt einem ständigen Verbesserungsprozess • Der G-BA fordert, unabhängig von der Prüfung durch die KV, eine jährliche Selbstbewertung • Deshalb: checken Sie regelmäßig Ihr QM ( Eintrag in Prüfzeile) • Planen Sie kleine Projekte zur Optimierung Ihres Praxisalltags • Dokumentieren Sie dieses Projekte 43 Umsetzung eines Projektes nach dem PDCA-Zyklus: • QM kennt als eine Maßnahme, um die fortlaufende Verbesserung zu erreichen, den PDCA-Zyklus • Beispiel: Sie bemerken, dass der Zeitraum zwischen dem telefonischen Erstkontakt und dem Erstgespräch zu lang ist • Plan = Planen eines neuen Prozesses (alle Erstgespräche sollen innerhalb von 2 Wochen stattfinden, mehr Termine nötig) • Do = Implementieren des neuen Prozesses (3 Termine wöchentlich für Erstgespräche freihalten) • Check = Messen des Ergebnisses (Probelauf von 6 Wochen – alle Erstgespräche innerhalb von 2 Wochen möglich?) • Act = Handeln mit dem Ergebnis (weiter 3 Termine wöchentlich für Erstgespräche freihalten) 44 Was bringt Ihnen QM? QM muss nicht nur eine „Pflichtübung“ sein! • Gute Organisation spart Zeit, Geld und Nerven • Fehler lassen sich vermeiden oder verringern • Bessere Organisation schafft höhere Zufriedenheit bei Patienten, Mitarbeitern und Praxisleitung • Optimierung der Praxis bringt Wettbewerbsvorteile • Versorgungsqualität wird gesichert 45 Qualitätsmanagement ist umso besser, je mehr es gelebt wird. Deshalb: entwerfen Sie Ihr eigenes Qualitätsmanagement, denn Sie müssen damit leben! 46 Viel Erfolg! Und vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. 47