Mikro I Der optimale Verbrauchplan • Alle Güterbündel im Budgetraum sind dem Haushalt in dem Sinne verfügbar, daß er kauft, was er kann was objektiv verfügbar ist). • Wenn der Haushalt unter dieser Beschränkung seinen Nutzen maximieren will, muß er die objektiven mit den subjektiven Alternativkosten vergleichen. Goethe - Universität, Frankfurt/Main 51 Mikro I Optimierungsansatz (graphisch) y E U3 U1 0 U2 x Goethe - Universität, Frankfurt/Main 52 Mikro I Optimierungsansatz (analytisch) • Der Haushalt kann die IK mit dem Niveau U3 nicht erreichen. • Bestimmte x-y-Kombinationen auf dem Nutzenniveau U1 kann er realisieren, aber diese entsprechen nicht dem maximal erreichbaren Nutzenniveau. • Optimaler Punkt ist E, wo gilt MRSxy = MUx/MUy = px/py. Goethe - Universität, Frankfurt/Main 53 Mikro I Optimierungsansatz (Bedingungen) • Äquivalent dazu läßt sich auch schreiben: MU y MU x px py oder allgemein für mehrere Güter MU y MU x MU z ... px py pz Goethe - Universität, Frankfurt/Main 54 Mikro I Optimierungsansatz (mathematisch) • Der mathematische Ansatz hierzu lautet: • Maximiere U(x,y) u. d. N. (s.t.) M x px y p y Hierzu gibt es eine einfache Lösungstechnik: Die Optimierung einer Lagrange-Funktion. Goethe - Universität, Frankfurt/Main 55 Mikro I Die Lagrange-Funktion • Sie kombiniert die zu optimierende (kardinale Nutzen-)Funktion und die Nebenbedingung der Budgetgleichung wie folgt: L U (x , y ) (M px x py y ) Die Funktion hat drei unabhängige Variable, x, y und . Dabei gibt den Nutzenwert einer zusätzlichen Einkommenseinheit an. Goethe - Universität, Frankfurt/Main 56 Mikro I Das Maximum der L-Funktion • Wir differenzieren L und erhalten das folgende Gleichungssystem: L U px 0 x x L U py 0 y y L M p x p y 0 Goethe - Universität, Frankfurt/Main x y 57 Mikro I Die Marginalbedingung des Konsumentengleichgewichts • Aus den beiden ersten Gleichungen erhalten wir (“Zweites Gossensches Gesetz”): U • MRSxy = x px U py y • oder |dy/dx| = px/py Goethe - Universität, Frankfurt/Main 58 Mikro I Lagrange Funktion: Beispiel • Wir unterstellen die konkrete kardinale Nutzenfunktion U = (x + 2) (y + 1) = U = xy + 2y + x + 2 • unter der Nebenbedingung (subject to) M x px y p y Goethe - Universität, Frankfurt/Main 59 Mikro I Die Ermittlung des Optimums Die partiellen Ableitungen von L = xy + 2y + x + 2 + (M - pxx - pyy) sind: L x = y + 0 + 1 + 0 + 0 - p x - 0 = 0 L y L = x + 2 + 0 + 0 + 0 - p y = M - pxx - pyy Goethe - Universität, Frankfurt/Main =0 =0 60 Mikro I Auflösung des Gleichungssystems (1) • Zunächst lassen sich die drei Gleichungen wie folgt vereinfachen: y - lpx x - lpy -pxx - pyy Goethe - Universität, Frankfurt/Main = -1 = -2 = -M 61 Mikro I Auflösung des Gleichungssystems (2) • Dann schreiben wir das System als Matrixgleichung wie folgt: 0 1 px 1 0 py px x 1 py y 2 0 M diese Gleichung Ab = c löst man nach b über die Inverse von A und erhält b = A-1c Goethe - Universität, Frankfurt/Main 62 Mikro I Inversion der Matrix A • Die Determinante D erhält man nach der Sarrusschen Regel wie folgt: D = 0 + pypx + pypx - 0 - 0 - 0 = 2pypx . • Die Adjunkte Aij erhält man, indem man die Zeilen i und Spalten j von A streicht und die jeweilige Determinante berechnet. Dabei ist das Vorzeichen von Aij = (-1)i+j. Goethe - Universität, Frankfurt/Main 63 Mikro I Die Adjunkte: Beispiele • A11 = 0 1 px A11 = - py2 0 py 1 px p y 0 • A23 = 0 1 px A23 = - px 0 py 1 px p y 0 Goethe - Universität, Frankfurt/Main 64 Mikro I Die Inverse von A py 1 1 A px p y 2p x p y py 2 px p y px px 2 py px 1 Umformung ergibt... Goethe - Universität, Frankfurt/Main 65 Mikro I Die Inverse von A A 1 py 1 1 2p x 2 2p x p 1 x 1 2 2p y 2p y . . . (Die Lösung für wird nicht verfolgt!) Goethe - Universität, Frankfurt/Main 66 Mikro I Multiplikation mit dem Vektor c • Wir erhalten als Lösungen für x* und y* x* py M 2p x 1 2px M 1 y* 2py 2 Goethe - Universität, Frankfurt/Main 67 Mikro I Allgemeine Nachfragekurven • Wir können jetzt die optimalen Punkte der Nachfrage von x und y in Abhängigkeit von den bisher als konstant angenommenen Größen M, px und py darstellen. Wir erhalten dann die allgemeine Nachfragekurven x = x (M, px, py) bzw. y = y (M, px, py) . Goethe - Universität, Frankfurt/Main 68 Mikro I Eigenschaften der Nachfragekurven • Die Nachfragekurven sind eindeutig und für gegebene Größen M, px und py einwertig. Dies folgt aus der Konvexitätsannahme für die Indifferenzkurven. • Wenn sich alle Preise px und py sowie das Einkommen M um den gleichen Faktor k ändern, ändert sich die nachgefragte Menge nicht. Das Realeinkommen bleibt konstant. Goethe - Universität, Frankfurt/Main 69 Mikro I Exkurs: Homogene Funktionen • Eine Funktion y = y(x1, x2, ..., xn) ist homogen vom Grade r, wenn gilt: kr y = y(kx1, kx2, ..., kxn) . • Eine Funktion, die homogen vom Grade 1 ist, nennt man linear-homogen. • Die Nachfragefunktion ist homogen vom Grade 0. (Es herrscht keine “Geldillusion”.) Goethe - Universität, Frankfurt/Main 70 Mikro I Spezielle Nachfragefunktionen (Ernst Engel 1821-96) • Engel-Kurve Hier bleiben alle Preise konstant und wir untersuchen die Veränderung der nachgefragten Mengen als Folge von Einkommensvariationen , also z. B. x = x (M; px, py) Goethe - Universität, Frankfurt/Main 71 Mikro I Spezielle Nachfragefunktionen • Wir untersuchen diese Abhängigkeit zunächst im Güterraum (Koordinaten x, y). In diesem Fall spricht man von der EinkommensKonsum-Kurve. • Hierbei werden die gleichgewichtigen Gütermengenkombinationen dargestellt, die sich bei veränderndem Einkommen ergeben. Goethe - Universität, Frankfurt/Main 72 Mikro I Einkommens-Konsum-Kurve C y B A U1 0 xA xB Goethe - Universität, Frankfurt/Main U2 U3 xC 73 Mikro I Einkommensabhängige Nachfrage • Die Punkte A, B und C zeigen den Verlauf der nachgefragten Menge von x und y an, wenn sich das Einkommen M erhöht. • Die Kurve ist positiv steigend, wenn beide Güter “normal” oder “superior” sind. • Ansonsten spricht man von “inferioren” Gütern. Hier nimmt die Nachfrage mit zunehmendem M ab. Goethe - Universität, Frankfurt/Main 74 Mikro I Darstellung der Nachfrage nach einem inferioren Gut Hier ist das Gut x “inferior”. y U2 U1 0 xB xA Goethe - Universität, Frankfurt/Main x 75 Mikro I Einkommensexpansion bei linearhomogenen Nutzenfunktionen Die EinkommensKonsum-Kurve ist hier eine Gerade. y U3 U1 U2 x Goethe - Universität, Frankfurt/Main 76 Mikro I Die Darstellung der Engel-Kurve x M Goethe - Universität, Frankfurt/Main 77