LERNEN

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Einführung in die
Psychologie für
Pflegewissenschaften
WS2005/06
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Einheit 2: 21. Oktober, 2005
Lernen und
Verhaltensanalyse
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Lernen und Verhaltensanalyse
Fragen über das Lernen:
- Wie lernt man neues praktisches Wissen?
- Wie erwirbt man neue Assoziationen?
- Welche Lernformen gibt es und wie beeinflussen
sie unser Verhalten?
Psychologie – Interesse an Konditionierung:
Wie werden Ereignisse und Verhalten miteinander
assoziiert??
Jede Form der Konditionierung steht für bestimmte Art, wie sich
Organismen Informationen über die Umwelt aneignen und diese
Informationen nutzen
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Lernen und Verhaltensanalyse
Lernen aus evolutionärer Sicht
- Lernen = Produkt unserer genetischer Anlagen
- Vererbung eines spezifischen Lernpotentials
entsprechend dem jeweiligen genetischen Bauplan
- Mensch: Interaktion zwischen Verhalten und Umwelt
weniger durch Gene festgelegt als bei anderen Spezies:
- Plastizität – Variabilität beim Lernen
- man orientiert sich beim Lernen daran, wie das
Verhalten Veränderungen in der Umwelt bewirkt
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Lernen und Verhaltensanalyse
Lernen ist ein Prozess, der in einer
relativ konsistenten Veränderung
des Verhaltens oder des
Verhaltenspotentials liegt, und
basiert auf Erfahrung
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Lernen und Verhaltensanalyse
Veränderung im Verhalten oder des
Verhaltenspotentials:
- Lernen selber kann man nicht beobachten – Lernen zeigt sich
in einer Leistung
- Lernen hat dann stattgefunden, wenn man in der Lage ist,
Ergebnisse vorzuweisen (z.B. Autofahren) = Veränderung im
Verhalten
- Lernen zeigt sich in einer Haltung (z.B. Wertschätzung
moderner Kunst) = Veränderung im Verhaltenspotential
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Lernen und Verhaltensanalyse
Eine relativ konsistente Veränderung:
- Etwas gilt als gelernt, wenn eine Veränderung im Verhalten über
verschiedene Gelegenheiten hinweg konsistent auftritt
Ein erfahrungsbasierter Prozess:
- Lernen findet ausschließlich durch Erfahrung statt
- Infos aufnehmen – diese bewerten – verarbeiten – Reaktion
zeigen, die die Umwelt beeinflusst
- Reaktionen werde durch die Erfahrungen, die im Gedächtnis
gespeichert sind, beeinflusst
- Gelerntes Verhalten beinhaltet nicht die Veränderungen, die
reifungsbedingt sind (z.B. Kind, das noch nicht reif ist, wird nicht
krabbeln lernen)
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Lernen und Verhaltensanalyse
John B. Watson
(1878 – 1958)
Begründer des Behaviorismus:
Bereich der Psychologie, die sich mit
dem Phänomen Lernen beschäftigt
Introspektion = kein Mittel zur
Untersuchung von Verhalten
Hauptziel der Psychologie (lt. Behaviorismus):
Die Vorhersage und Kontrolle des Verhaltens
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Lernen und Verhaltensanalyse
B. F. Skinner
(1904 – 1990)
Begründer des radikalen Behaviorismus =
Weiterführung und Erweiterung der
behavioristischen Sichtweise
Jede Spezies von Geburt an mit spezifischem
Verhaltensrepertoire ausgestattet – ABER: Alles, was über dieses
Repertoire hinausgeht, ist Ergebnis einfacher Lernformen
Geistige Ereignisse (z.B. Denken) verursachen kein Verhalten –
Sie sind Verhalten (durch Stimulus hervor gerufen)
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Lernen und Verhaltensanalyse
Verhaltensanalyse
- Entwickelte sich aus dem radikalen Behaviorismus
- Befasst sich mit der Entdeckung von Umweltdeterminanten für das
Lernen & Verhalten
- Suche nach universellen Regularitäten im Lernen, die in
vergleichbaren Situationen bei allen Spezies vorkommen
- Komplexe Formen des Lernens sind nichts anderes als eine
Kombination einfacher Lernprozesse
- Wichtig: Innenleben wird verleugnet, es geht nur um die Beziehung
zwischen Verhalten & Umwelt und nicht um Beziehung zwischen
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Verhalten & mentalen Prozessen
Klassische Konditionierung
Klassisches Konditionieren = Signallernen =
einfachste Lernart
Grundlage dieser Lernform: angeborene Reflexe
(z.B. Lidschlag, Speichelabsonderung, Fluchtreflex)
Iwan Pawlow
(1849-1936)
Untersuchte
Verdauungsapparat des
Hundes
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Klassische Konditionierung
Situation vor dem Experiment:
- Hunde reagieren auf Anblick von Futter mit vermehrter
Speichelbildung
- Futter löst Speichelfluss aus
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Klassische Konditionierung
Situation vor dem Experiment:
- Hunde reagieren auf Anblick von Futter mit vermehrter
Speichelbildung
- Futter löst Speichelfluss aus
Futter
Speichelbildung
Unkonditionierter Reiz
Unkonditionierte Reaktion
(unconditioned Stimulus, UCS)
(unconditioned Reaction, UCR)
- Pawlow verwendete Klingelzeichen, auf das der Hund natürlich
nicht mit vermehrtem Speichelfluss reagierte:
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Klassische Konditionierung
Situation vor dem Experiment:
- Hunde reagieren auf Anblick von Futter mit vermehrter
Speichelbildung
- Futter löst Speichelfluss aus
Futter
Speichelbildung
Unkonditionierter Reiz
Unkonditionierte Reaktion
(unconditioned Stimulus, UCS)
(unconditioned Reaction, UCR)
- Pawlow verwendete Klingelzeichen, auf das der Hund natürlich
nicht mit vermehrtem Speichelfluss reagierte:
Klingelzeichen
Neutraler Reiz
Keine Reaktion
keine Speichelbildung
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Klassische Konditionierung
Situation vor dem Experiment:
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Klassische Konditionierung
Der Versuchsablauf:
- Pawlow ließ nun unmittelbar vor der Verabreichung des Futters
stets ein Klingelzeichen ertönen
- Der Hund reagierte weiterhin beim Anblick des Futters mit
vermehrtem Speichelfluss
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Klassische Konditionierung
Der Versuchsablauf:
- Pawlow ließ nun unmittelbar vor der Verabreichung des Futters
stets ein Klingelzeichen ertönen.
- Der Hund reagierte weiterhin beim Anblick des Futters mit
vermehrtem Speichelfluss
Klingelzeichen = Neutraler Reiz
+
Futter = Unkonditionierter Reiz (UCS)
Speichelbildung = Unkonditionierte Reaktion
(UCR)
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Klassische Konditionierung
- Obwohl das Klingelzeichen ursprünglich ein neutraler Reiz war und
mit dem Futter nichts zu tun hatte, wurde nach einigen Darbietungen
aus diesem neutralen Reiz ein konditionierter Reiz (Stimulus),
conditioned stimulus (CS)
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Klassische Konditionierung
- Obwohl das Klingelzeichen ursprünglich ein neutraler Reiz war und
mit dem Futter nichts zu tun hatte, wurde nach einigen Darbietungen
aus diesem neutralen Reiz ein konditionierter Reiz (Stimulus),
conditioned stimulus (CS)
Klingelzeichen = konditionierter Reiz (CS)
+
Futter = Unkonditionierter Reiz (UCS)
Speichelbildung = Unkonditionierte Reaktion (UCR)
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Klassische Konditionierung
Nach dem Experiment:
- Nachdem Pawlow den Vorgang einige Male wiederholt hatte,
kam es dann auch zu erhöhtem Speichelfluss bei dem Hund,
wenn das Klingelzeichen auch ohne Futter dargeboten wurde
- Dieser konditionierte Stimulus führte nun zu einer
konditionierten Reaktion, dem Speichelfluss (conditioned
reaction, CR)
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Klassische Konditionierung
Nach dem Experiment:
- Nachdem Pawlow den Vorgang einige Male wiederholt hatte,
kam es dann auch zu erhöhtem Speichelfluss bei dem Hund,
wenn das Klingelzeichen auch ohne Futter dargeboten wurde
- Dieser konditionierte Stimulus führte nun zu einer
konditionierten Reaktion, dem Speichelfluss (conditioned
reaction, CR)
Klingelzeichen = Konditionierter Reiz (CS)
Speichelbildung = Konditionierte Reaktion (CR)
Durch die klassische Konditionierung werden also
Reaktionen auf bestimmte Reize gelernt, es ist also eine
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Reiz-Reaktions-Theorie
Klassische Konditionierung
Nach dem Experiment:
Klingelzeichen = Konditionierter Reiz (CS)
Speichelbildung = Konditionierte Reaktion (CR)
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Klassische Konditionierung
Wichtige Aspekte bei der klassischen
Konditionierung
1. Kontiguitätsgesetz
- Anbindung von neutralem Reiz (Klingel) an angeborenes
Verhalten in direkter zeitlicher Abfolge
- Zu einer Konditionierung kann es in der Regel nur dann
kommen, wenn neutraler Reiz (Klingel) und unkonditionierter
Reiz (Futter) zeitlich gesehen, einigermaßen nah aufeinander
folgen
- Z.B. 1 Stunde zwischen Klingel & Futter erschwert oder
macht Konditionierung unmöglich
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Klassische Konditionierung
Wichtige Aspekte bei der klassischen
Konditionierung
2. Reihenfolge der Reize
- neutralen Reiz (Klingel) muss vor dem unkonditionierten
Reiz (Futter) auftreten, damit es zu einer stabilen
Konditionierung kommt
3. Extinktion/Löschung
- Die konditionierte Reaktion (Speichel auf Glocke) verliert
sich, wenn der konditionierte Reiz (Glocke) über längere Zeit
ohne unkonditionierten Reiz (Futter) dargeboten wird
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Klassische Konditionierung
Wichtige Aspekte bei der klassischen
Konditionierung
4. Spontane Erholung
- Eine gelöschte Reaktion kann nach einiger Zeit in
abgeschwächter Form wieder auftreten, wenn der
konditionierte Reizes wieder dargeboten wird
- Das Wiederauftreten der scheinbar gelöschten Reaktion
nennt man spontane Remission / Erholung
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Klassische Konditionierung
4. Spontane Erholung
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Klassische Konditionierung
Wichtige Aspekte bei der klassischen
Konditionierung
5. Reizgeneralisierung
- Ähnliche Reize wie der ursprünglich konditionierte Reiz
(Klingel) können zu derselben konditionierten Reaktion
(Speichelfluss) führen.
- Ein ähnlich klingender Ton einer anderen Glocke wird
dieselbe Reaktion hervorrufen
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Klassische Konditionierung
Übertragbarkeit des Modells auf den Menschen
- Die klassische Konditionierung erklärt nur das Lernen sehr
einfacher Verhaltensweisen
- Angstreaktionen beim
konditioniert werden:
Menschen
können
klassisch
Beispiel: Experiment von John B. Watson „der kleine Albert“
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Klassische Konditionierung
Verhaltenstherapie
Erlerntes, unerwünschtes Verhalten kann durch erwünschtes,
therapeutisch gesteuertes Verhalten ersetzt werden
Methoden in der Verhaltenstherapie die sich den Mechanismen
der klassischen Konditionierung zunutze machen:
1. Aversionstherapie (z.B. bei Rauchen, Alkoholmissbrauch)
Zigarette (Reiz) wird mit aversiven Reizen gekoppelt (meist
unangenehme Vorstellungen)
2. Systematische Desensibilisierung/Konfrontation (bei Ängsten
und Phobien
Reaktion (Angst) auf Reiz (z.B. Spinne) wird allmählich &
schrittweise durch andere Reaktion ersetzt (Entspannung)
Angst & Entspannung können nicht gleichzeitig auftreten
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Operante Konditionierung
Edward Thorndike
- Puzzlebox-Experimente
- Die Katzen lernen eine angemessene Reaktion, die in dieser
Stimulusumgebung zu dem gewünschten Ergebnis führt
(Mechanismus bedienen, der Gewicht entfernt – Tür öffnet sich)
- Die Tiere lernen diese „richtigen“ Reaktionen aufgrund des VersuchIrrtumsprozesses
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Operante Konditionierung
Gesetz des Effekts
- Ein grundlegendes Lerngesetz, das folgendes besagt:
1. - Folgt auf eine Reaktion (Knopfdruck) eine befriedigende
Konsequenz (Käfig öffnet sich), erhöht sich die
Auftrittswahrscheinlichkeit dieser Reaktion, das heißt:
- Lernen am Erfolg
2. - Folgt auf eine Reaktion eine nicht zufrieden stellende
Konsequenz,
so
vermindert
sich
die
Auftrittswahrscheinlichkeit dieser Reaktion
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Operante Konditionierung
B. F. Skinner
- wollte das „perfekte“ Experiment, um ganz genaue Aussagen
über den Einfluss von Umweltbedingungen zu treffen
- konzipierte Experimente, bei denen man systematisch die
Reizbedingungen variieren kann
- entwickelte Methoden zum operanten (instrumentellen)
Konditionieren
Als operant bezeichnet man Verhalten, das von einem
Organismus gezeigt wird und das anhand seiner
beobachtbaren Effekte auf die Umwelt (LERNEN)
beschrieben werden kann
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Operante Konditionierung
Skinner entwickelte eine künstliche Experimentalsituation: (für
Tauben & Ratten)
Die Skinner-Box
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Operante Konditionierung
Durch Drücken eines Hebels kann sich das Tier Futter beschaffen
Die Belohnung (Futter) erfolgt nur unter bestimmten Bedingungen,
die man verändern kann und die das Tier erlernen muss
Operante Konditionierung ist jene Lernform, die
durch Verstärkung bzw. Belohung gesteuert wird
Shaping: Form der operanten Konditionierung
Tiere werden in kleinen Schritten zu dem Verhalten geführt, das man
antrainieren möchte (z.B. Zirkus, Blindenhunde…)
Wichtig: Kontingenz bei der Verstärkung
es muss eine zuverlässige Beziehung zwischen einer Reaktion und
den dadurch hervorgerufenen Änderungen in der Umwelt geben
(Taube darf wirklich nur dann Futter bekommen, wenn sie auf Scheibe
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pickt)
Operante Konditionierung
Es gibt bei der operanten Konditionierung
unterschiedliche Verstärker
Positive Verstärkung
- Blume schenken – Kuss erhalten – öfter Blumen schenken
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Operante Konditionierung
Negative Verstärkung
- auch Vermeindung genannt
- Blume schenken – weniger oft Ärger mit Partner – öfter Blumen
schenken
MERKSATZ:
Bei der positiven Verstärkung erhält
man etwas Positives, Gutes und bei
der negativen Verstärkung verhindert
man etwas Schlechtes
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Operante Konditionierung
Primäre Verstärker
Jene Verstärker, die Grundbedürfnisse befriedigen wie Hunger,
sozialer Anschluss oder sexuelle Bedürfnisse
Sekundäre Verstärker
Sekundäre Verstärker sind Stellvertreter der Verstärker
Das Verfahren wird daher auch häufig stellvertretende
Verstärkung genannt
Ein klassisches Beispiel - Geld, welches alleine zwar keine
Befriedigung liefert, jedoch in Güter und Dienstleistungen getauscht
werden kann, die einem Befriedigung verschaffen
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Operante Konditionierung
Bestrafung
Als Bestrafung werden jene Dinge bezeichnet, die die
Auftrittswahrscheinlichkeit einer Reaktion senken, wenn sie der
Situation zugeführt werden
Bestrafung 1. Art (positiv = etwas wird der Situation hinzugefügt)
- Kind spielt mit Streichholz – verbrennt sich – spielt NICHT mehr mit Streichholz
Bestrafung 2. Art (negativ = etwas wird aus der Situation weggenommen)
- Kind spielt mit Streichholz – TV-Entzug – spielt NICHT mehr mit Streichholz
Bestrafung senkt immer Verhalten - Verstärkung erhöht immer Verhalten
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Operante Konditionierung
Löschung (Extinktion)
Kommt es zu keiner Verstärkung mehr, wird die
Auftrittswahrscheinlichkeit des Verhaltens zurückgehen zu der
Auftrittswahrscheinlichkeit,
die
vor
der
operanten
Konditionierung da war
Verstärkerpläne
Muster, an die man sich hält um entweder Verstärker zu
geben oder zurückzuhalten, die zu unterschiedlichen
Konsequenzen führen, was das Lernen und insbesondere
auch Vergessen (Extinktion) betrifft
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Operante Konditionierung
Kontinuierliche Verstärkung
Jede gewünschte Reaktion wird verstärkt
Starker Anstieg der Lernkurve = Man lernt schnell, vergisst aber auch ebenso
schnell wieder
Intermittierende Verstärkung
Nur etwa jede zweite, dritte usw. Reaktion wird verstärkt
Lernkurve steigt nicht so stark an, jedoch auch Extinktionsgrad geringer = Man
vergisst also nicht so schnell
Quotenverstärkung
Bei dieser Variante verstärkt man erst, wenn eine bestimmte Anzahl von
gewünschten Reaktionen erfolgt ist
Intervallverstärkung
Bei dieser Methode wird erst nach einer bestimmten Zeit verstärkt und nicht
sofort
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Lernen und Verhaltensanalyse
Klassische und operante Konditionierung gehen von der
Annahme aus, dass Lernprozesse bei allen Spezies gleich sind
Forschung hat jedoch gezeigt: biologische und kognitive
Fähigkeiten haben Einfluss auf Lernen
David Hume
(1711 - 1776)
Philosoph
War der Meinung, dass die
Prinzipien des Lernens für
Mensch und Tier gleich sind
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Lernen und Verhaltensanalyse
Biologie & Lernen
Biologische Beschränkungen des Lernens sind all jene
Einschränkungen des Lernens bzw. des Lernpotentials,
die eine Spezies aufgrund ihrer genetischen Ausstattung
haben
2 Beispiele aus der Forschung:
1. Die Instinktverschiebung
2. Das Lernen von Geschmacksaversionen
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Lernen und Verhaltensanalyse
Die Instinktverschiebung
- Forscherpaar Breland & Breland
- trainierten jahrelang Tiere mit operanter Konditionierung
- brachten Tieren große Bandbreite an Verhaltensweisen bei
- gelerntes Verhalten verschob sich mit der Zeit in Richtung
des instinktiven Verhaltens des Tieres
Diese Tendenz überschreibt mit
Verhaltensänderungen,
die
durch
Konditionieren erzielt wurde
der
das
Zeit die
operante
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Lernen und Verhaltensanalyse
John Garcia
(1917)
Der 1. Forscher, der Lernen von
Geschmacksaversionen
nachwies
Überlebenswichtige Beschränkung des Lernens
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Lernen und Verhaltensanalyse
Kognition & Lernen
Klassische und operante Konditionierung haben gezeigt, dass
eine große Bandbreite an Verhalten als Produkt einfacher
Lernprozesse zu sehen ist
Gibt es nicht doch andere Formen des Lernens, die komplexere
und kognitive Prozesse erfordern?
Unter Kognition versteht man jede mentale Aktivität,
die zur Repräsentation und Verarbeitung von Wissen
eingesetzt wird z.B. Denken, Erinnern, Wahrnehmen,
und die Verwendung der Sprache
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Lernen und Verhaltensanalyse
Drei Formen des kognitiven Lernens:
1. - Die kognitive Landkarte
2. - Das Lernen von Konzepten
3. - Das Beobachtungslernen
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Lernen und Verhaltensanalyse
Edward C. Tolman
(1886 – 1959)
Kognitive Prozesse beim
Lernen
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Lernen und Verhaltensanalyse: 1. kognitive Landkarte
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Lernen und Verhaltensanalyse
Kognitive Fähigkeit – Repräsentation der räumlichen Gegebenheit
Fähigkeit erfüllt folgende Funktionen:
1. Merkmale
identifizieren
der
Umgebung
wieder
erkennen
und
2. wichtige Zielobjekte finden
3. Weg durch eine Umgebung planen
2. Das Lernen von Konzepten:
Tiere können lernen zwischen abstrakten Konzepten zu
unterscheiden (z.B. gleich – verschieden)
Tiere können lernen, welche abstrakten Konzepte zu einer
Kategorie gehören
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Lernen und Verhaltensanalyse
Lernen von Konzepten bei Tieren
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Lernen und Verhaltensanalyse
3. Das Beobachtungslernen
Albert Bandura
(1925)
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Lernen und Verhaltensanalyse
Experiment:
Lernen durch Beobachtung
beim Menschen
(Bandura 1963)
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Lernen und Verhaltensanalyse
Wann wird das Verhalten eines Modells
besonders einflussreich sein?
1. Das Verhalten bringt einem verstärkende
Konsequenzen
2. Das Modell ist besonders beliebt und positiv besetzt
3. Es gibt eine große Ähnlichkeit im Hinblick auf Merkmale
und Eigenschaften zwischen Modell und Beobachter
4. Beobachtung des Modells wird belohnt
5. Das Verhalten des Modells ist gut sichtbar und salient
6. Die Nachahmung des Verhaltens liegt im Rahmen des
Möglichen
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