Jochen Rehbein Überlegungen zur Kategorie ‘Kasus’, zu Valenz (thematischen Rollen) und Präpositionen (2003) Das sprachliche Phänomen der Kasus – in den (west-)europäischen Sprachen vergleichsweise schwach morphologisch ausgebildet – gibt aus linguistischer Sicht mehr Rätsel auf als daß Lösungen bereit stehen, wenn auch viele angeboten werde. Daher haben die folgenden Bemerkungen fragmentarischen und hypothetischen Charakter. Thesen zur Unterscheidung von Kasus und Präpositionen Präpositionen gehören in das Symbolfeld der Sprache, nicht in das Operationsfeld wie die Kasus (vgl. Rehbein (1998, 2003) Notizen zur relationierenden Prozedur ‘auf’). Präpositionen bilden ein Verhältnis zwischen “Objekten” unterschiedlicher Art in der Sprache ab und übertragen dies Verhältnis auf die zugehörenden adpositional stehenden Nominale, Deixeis und Phorika aufgrund eines Rektionsverhältnisses. Präpositionen haben einen Bedeutungskern und ein reiches synsemantisches Umfeld. Die Klasse der Präpositionen ist offen und produktiv. Präpositionen haben Valenzen/Rektionen; Präpositionen bilden (wahrscheinlich) Phrasenstrukturen. Zwei Beispiele von Kasus-Sprachen Im folgenden werden Estnisch (finnougrisch) und Türkisch (altaisch) als unterschiedliche Vertreter von Sprachen als Beispiele gewählt. Estnisch raamat Nominativ Buch - nom (das)Buch raamat-u Genitiv Buch - gen des Buches [an den Endvokal des Genitivs werden die anderen Kasusendungen suffigiert] raamat-u-t Partitiv Buch - gen-part Buch (Teil von) © copyright Rehbein 1 [Es gibt keinen Akkusativ, das direkte Objekt steht entweder im Genitiv oder im Partitiv] Innere Lokalkasus raamat-u-sse Illativ Buch - gen -ill in das Buch raamat-u-s Inessiv Buch - gen-in in dem Buch raamat-u-st Elativ Buch - gen-el aus dem Buch Äussere Lokalkasus raamat-u-le Allativ Buch - gen-all an das Buch raamat-u-l Adessiv Buch - gen-ads am/beim Buch raamat-u-lt Ablativ Buch - gen-abl vom Buch raamat-u-ks Translativ Buch - gen-trsl zum Buch (werdend) raamat-u-nu Terminativ Buch - gen-term bis zum Buch raamat-u-na Essiv Buch - gen-ess als Buch raamat-u-ta Abessiv Buch - gen-prv ohne Buch raamat-u-ga © copyright Rehbein Komitativ 2 Buch - gen-com mit dem Buch Haben-Relation (Possessiv-Relation) [sein: olla, olema] tema-l on pikk tööpäev er/sie/es-ads sein-pr3.sg. long-adj Arbeitstag-nom bei/an ihm/ihr ist langer Arbeitstag Er/sie/es hat einen langen Arbeitstag mei-l ol-i meeldiv rongisõit. wir-ads sein-pt-3.sg. angenehm-adj Zugreise-nom bei/an uns war eine angenehme Zugreise Wir hatten eine angenehme Reise mit dem Zug Türkisch araba Nominativ Auto - nom (ein/das)Auto araba-n-ın Auto - gen araba-y-a Auto (definiter) Akkusativ - akk araba-da Auto Dativ - dat (Richtung) araba-y- ı Auto das Auto Genitiv Lokativ - loc araba-dan Ablativ Auto - abl aus/von dem Auto weg araba-y-la Instrumental/Soziativ Auto - instr mit dem Auto araba-sız Auto ohne Auto © copyright Rehbein Privativ - prv 3 Haben-Relation (Possessiv-Relation) Erol'un araba-s-ı var Erol-gen Auto -bk-poss existierend von Erol sein Auto gibt (es) Erol hat ein Auto. Adpositions-Relationen: N-gen N-Possesivum-Person-Kasus bavul-un iç-i-n-de Koffer -gen Inner-poss-3sg-loc des Koffers in seinem Inneren im Inneren des Koffers im Koffer bilet-in masa-mız-ın üst-ü-n-de-dir Fahrkarte-poss Tisch - poss1.pl-gen Ober-poss-3sg-loc-aux Fahrkarte deine unseren Tisches auf dessen Oberseite ist deine Fahrkarte liegt auf dem Tisch Fragen zum Kasus Die Kasus sind operativ und greifen grundsätzlich am Nominal, an der Deixis und an der Phorik an. Sie bilden selbst keine Phrasenstrukturen, ja, sind nicht einmal immer phrasenstrukturell leitenden Elementen “angelagert”, wie sich etwa am Relativum oder auch am Artikel ablesen läßt. – Selbstverständlich ist der Kasus als operative Prozedur von dem betreffenden kasustragenden Element unterscheiden. Organisiert der Kasus wirklich den Satz? Oder sind dies nicht die thematischen Rollen des Verbs (die Bühler beschreibt); sie stellen die einzelnen Phrasen in einen Satzzusammenhang. Kasus sind nicht gekennzeichnet durch Anti-Syntax, aber sie haben zunächst nichts mit thematischen Rollen und auch nichts mit der Rektion zu tun (letztere machen lediglich Gebrauch vom Kasus). Je nach Differenzierung haben die Kasus auch eine sprachspezifische Rolle: Sie organisieren einfacher (eins-zu-eins Suffixe) oder komplexer (bei den synthetischen Kasus der flektierenden Sprachen (Akkusativ, Dativ, Genetiv im Deutschen); letztere haben sehr komplexe Rollen, sind aber auch viel abstrakter. © copyright Rehbein 4 Sind die Kasus aus Ortsangaben entstanden? Dies wäre die Herkunft aus P, die die entsprechende “Fensterung” noch bewirkt, wenn sie auf den Kasusträger angewendet wird. Auf jeden Fall sind Kasus auch typische Strukturen, die operative Kraft haben. Die Kasus sind “Rahmen” vergleichbar, in die die betreffenden Diskurselemente gestellt werden; durch den Rahmen erhält das betreffenden Kasustragende Element ein bestimmte “Drehung”, eine Drift hinsichtlich der mit den “Fenstern” gegebenen Rahmen. (als “Rahmen” wurden Kasus auch von Irene Ickler bezeichnet) Bei Nominal, Deixis und phorischen Ausdrücken (sog. “Pronomina”) ist ihre je spezifische Feldfähigkeit (dazu gehören bei den Symbolfeldausdrücken die thematischen Rollen, die Leerstellen nach Bühler 1934, §15) zu unterscheiden von der je eigenen operativen Prozedur der verschiedenen Kasus. Die Kasus sind ausdrucksunspezifisch, können also an die verschiedenen Ausdrücke suffigiert werden. Die Beobachtung, daß Artikel und Adjektive Kasus-Endungen tragen und daß diese durch Kongruenz mit dem eigentlichen Kasusträger geregelt werden, ist zu berücksichtigen. Auch ist zu begründen, daß der Kasusträger es ist, der die jeweilige syntaktische Strukturbestimmung leistet. Zu Fillmores Konzept der “Tiefenkasus” Fillmore (1971) konzipiert die Kasus als Tiefenkasus, die durch Adpositionen, Kasus- und nicht-Kasuselemente an der Oberfläche realisiert werden können. “Unsere Diskussion ist bisher zu dem Ergebnis gekommen, daß die Tiefenstruktur jedes einzelnen einfachen Satzes (die Propositionskomponente) eine ungeordnete gruppe von Elementen ist, die aus einem V und einer Anzahl von NPs besteht, die mit dem Satz in bestimmten speziell etikettierten Relationen (Kasus) stehen.” (S. 44) Er ordnet den Kasus bestimmte Konzepte, die thematische Rollen der kognitiven Semantik, zu und unterscheidet dabei Agentiv (A), Instrumental (I), Dativ/Benefaktiv (D), Faktitiv (F), Lokativ (L) und Objektiv (O). Sie tragen zur Formierung der propositionalen Komponente einer Basissyntax bei: “Der “universelle” Charakter der Basisregeln wird durch die Annahme aufrecht erhalten, daß Präpositionen, Postpositionen und Kasussuffixe ... in Wirklichkeit alle Realisationen ein und desselben zugrundeliegenden Elementes sind, sagen wir K (für Kasus).” (S. 46) Die Tiefenkasus Fillmores sind also syntaktisch motiviert, da ihnen unschwer jeweiligen Phrasenstruktureigenschaften zugeordnet werden können. “Die verschiedenen Prozesse umfassen die Auswahl der oberflächlichen Kasusformen (durch Suppletivierung, Affigierung, Zusatz von Präpositionen), “Registrierung” bestimmter Elemente im Verb, Subjektivierung, Objektivierung, Reihenfolgeregelung und Nominalisierung.” (45) Demgegenüber ist nun aber auf der grundlegenden Unterscheidung in der morphologischen Klassifizierung von drei verbalen Elementen, besser, Ausdrucksklas- © copyright Rehbein 5 sen, zu insistieren, die im Theorie-Ansatz von Fillmore (wahrscheinlich unter syntaktisch-semantischer Zielsetzung) homolog behandelt werden: Adpositionen, Valenzen/Rektionen und die (morphologisch identifizierbaren) Kasus (meist Affigierungen bzw. Flexive) sensu stricto, denen auch eine unterschiedliche prozedurale Typisierung entspricht: Adpositionen sind Symbolfeldprozeduren, thematische Rollen sind den Symbolfeldern inhärente “Leerstellen”, Kasus sind weitgehend para-operative Prozeduren. Die von Fillmore zwar an der Oberfläche unterschiedenen, aber syntaktisch und semantisch tiefenstrukturell zusammengefaßten Tiefenkasus sind daher als grammatiktheoretisches Artefakt zu erkennen. Adpositionen und Kasus-Elemente sind formal und funktional in Oberfläche und Tiefe auseinanderzuhalten. Fillmores Theorie stimmt im Prinzip mit der Valenz-Theorie, in der dem Symbolfeld bestimmte und typisierte Leerstellen zugeordnet werden, überein (so auch Engelen (19xx) mit positivem Bezug auf Bühler 1934). Semantische Rollen wären also dem jeweiligen Symbolfeld eines Ausdrucks inhärent. In dieser Richtung ist auch die Theta-Rollen-Zuweisung im Rahmen der generativen Universalgrammatik (UG) zu sehen (Felix 2000). Dann ist es das jeweilige regierende Symbolfeld, z.B. des Verbs, das als “semantische Rollen” qualifizierte Stellen als integrale Symbolfeldbestandteile (ein Teil des synsemantischen Umfelds von Bühler) aufweist. Mit Blick auf die Valenz- bzw. Rektionsfähigkeit unterscheiden sich jedoch die (betrachteten) Sprachen, sie scheint eine besondere Eigenschaft des Indoeuropäischen und der Türk-Sprachen darzustellen. Die Kategorie der ‘Rektion’ ist klarerweise von der des ‘Kasus’ sensu stricto zu unterscheiden. Zu der hier diskutierten Possessiv-Konstruktion führt Fillmore aus, daß der englische Genitiv ein Oberflächenelement sei, das sich aus der zugrundeliegenden HAVE-Relation herleite: “Die Konstruktion des “wahren Possessivs” – die (im Englischen) entweder als NP der Form X’s Y [vgl. deutsch: PETERS PUPPE] oder als Y of X [vgl. deutsch: PUPPE VON PETER] realisiert wird – wird abgeleitet aus einem Satz, der für sich die Form X has Y [X HAT Y] hätte. Der Umstand, daß es in manchen Sprachen Beispiele eines adnominalen D gibt, das nicht zu einem “Genitiv” realisiert wird (vgl. den “Dativ des Besitzers” im Deutschen: DEM VATER SEIN HAUS), ist ein weiterer Grund für die Annahme, daß die Umsetzung in einen Genitiv zur Oberflächenstruktur [sic!] gehört.” (S. 69) Zu Jakosbson (19xx) Jakobson detaillierte Charakteristik kann als Ausgangspunkt für eine prozedurale Bestimmung des Kasus genommen werden (wenn auch unter Jakobsons strukturalistischem Messer die Frage nach einer Wissensbearbeitung operativer Prozeduren und als auch des Kasus ausgespart bleibt). Bedeutungen sind im einzelnen anhand von konkreten Beispielanalysen herauszufinden (vgl. PP-Präsentation zu den Beispielen). Präposition und Kasus These zur Biprozeduralität von ‘auf’: 'auf' regiert Dativ und Akkusativ. Der Akkusativ gibt dabei BO als angezielte Basis an, der Dativ gibt BO als statische Grundla© copyright Rehbein 6 ge/Basis an. Die Kasus, die ja ohnehin für eine Reihe von Präpositionen gelten, sind also von der oben entwickelten Bestimmung (von 'auf') systematisch zu trennen und dem regierten Nominal zuzuschlagen; an diesen Nominalen entfalten sie ihr eigenes operatives Potential. Daher sind Präpositionen möglicherweise biprozedural - zum einen enthalten sie die abstrakte konzeptuelle Komponente (die soeben exemplarisch für 'auf' analysiert und in den Bestimmungen (i) – (iii) zusammengefaßt wurde), zum anderen die Übertragung dieser Symbolfeldeigenschaften auf das folgende Nominal per Rektion. Die Übertragung erfolgt durch die adnominale Stellung. Diese Symbolfeldeigenschaften würden der Komponente des p-Bereichs zuzuordnen sein. Die adnominale Stellung wäre eine operative Prozedur, die sich syntaktisch als Kopf einer Phrasenstruktur beschreiben läßt und somit keinesfalls rein linearen Charakter hat. Es wird häufig angenommen, daß in der relationierenden Prozedur die beiden Kasus am Nominal die Symbolfeldeigenschaften für die Zwecke dieser Übertragung (sprich: Rektion) funktionalisieren, so daß wir dann bei relationierenden Prozeduren von para-operativen Prozeduren (entstanden durch funktionalen Felderwechsel mittels Regentschaft) sprechen. Das ist aber wohl unzutreffend, da Rektion und Befolgen der Rektion mittels Kasus zwei unterschiedliche Verfahren sind. Zur prozeduralen Rolle der Kasus Die Kasus sind in den europäischen Sprachen flektierende Suffixe und operieren rein lokal auf dem Kasusträger (daher können sie in Syntax ebenso wie im Diskurs funktionieren). Das rein Lokale wiederum spricht dafür, daß die Kasus ursprünglich einen P-Bezug hatten, oder zumindest einen Bezug auf sprecherseitiges ∏. Kasus setzen an der p-Qualität eines Ausdrucks, besser, sie verleihen einem Ausdruck p-Qualität. Dieses Ansatzen bewirkt beim Hörer eine neue konkrete Verarbeitung des kasustragenden Elements hinsichtlich p. (Die Unterscheidungen und Abkürzungen von ‘P’ (Wirklichkeit), ‘∏’ (Wissen) und ‘p’ (propositionaler Gehalt) werden in Ehlich & Rehbein 1986, S. 95-97 eingeführt und in zahlreichen Arbeiten der Funktionalen Pragmatik erläutert, u.a. in Rehbein 1999, S. 93 ff.) -> genauer: Diese “Rahmen” sind mentale Konzepte, die die Aufgabe haben, den Kasusträger in ∏ (des Hörers) abzubilden, und zwar so, daß vermöge des Kasus [P] durch Verbalisierungen in p abgebildet werden (im Sinne der Herstellung von pQualität) und daß aufgrund dieser p-Qualität ein entsprechendes korrespondierendes Konzept in ∏ von H aufgerufen wird; diese verschiedenen aufgerufenen ∏-Kozepte der operaitven Kasus diesen dann dazu, die entsprechenden Kasusträger in eine propositionale Basis durch H zu integrieren. Voraussetzung ist dabei, daß Kasus auch irgendwelche P-Qualität haben. Könnte es sein – so ist auch zu fragen–, daß Kasus die Funktion haben, Eigenschaften eines Symbolfeldausdrucks (des regierenden) auf den regierten Symbolfeldausdruck zu übertragen? © copyright Rehbein 7 Schema zur prozeduralen Qualität des Kasus (i) Der Kasus drückt sich an der sprachlichen Oberfläche in bestimmten “sprachlichen Elementen” (morphonologisch) aus und ist somit stets an der Oberfläche identifizierbar (diese Qualität hat nichts mit “Markiertheit” zu tun). Kasus ist also nicht ein Phänomen, das nur und auschließlich in einer Tiefenstruktur anzunehmen ist, ohne an der sprachlichen Oberfläche in Erscheinung zu treten. (ii) Das Kasusmorphem greift (im Deutschen) an Nominal, Deixis bzw. phorischen Ausdrücken an (mit einer vielleicht “Adhäsion” zu nennenden Funktion) (im Französischen fast ausschließlich am sog. “schwachen Pronomen”). (iii) Der Kasus betrifft jeweils eine ganze Phrase (Konstituente); d.h. wenn, wie im Deutschen, oft lediglich der (mit dem Nomen kongruierende) Artikel und/oder das Adjektiv einen Kasus trägt, ist dies als eine Oberflächenrealisierung des Kasus zu sehen, die jedoch über eine Kongruenzbeziehung an den Kopf der Phrase gebunden ist. (Eine Kongruenz von Kasusmorphemen tritt z.B. im Französischen oder Spanischen dagegen nicht auf.) (iv) Die “Adhäsion” greift unmittelbar auf den Stamm bzw. das entsprechende Morphem zu und verändert die “Bedeutung” (~ Prozedur) des adhäsionsinserierenden Elements nicht; (v) Die Kasus haben eine syntaktische Rolle, beziehen sich also auf die Konstituentenstruktur des Satzes (ohne selbst ein “Kopf” einer Konstruktion zu sein); (vi) die Kasus stehen in Abhängigkeit vom Typ einer Sprache in einem Paradigma; (a) dieses Paradigma ist geschlossen (= nicht produktiv), d.h. es kommen im Laufe einer jahrhundertelangen Entwicklung nur wenige neue hinzu; anders herum jedoch können wenige (finnischer Akkusativ) oder viele Kasus abge- © copyright Rehbein 8 baut werden (romanische und wahrscheinlich germanische Sprachen); (b) die einzelnen Kasus sind – als Paradigma und morphosyntaktisch gesehen oft ausnahmslos – jeweils übertragbar auf die adhäsionsinserierenden Elemente. (vii) Die einzelnen Kasus einer Sprache haben oft verschiedene “Bedeutungen” (man spricht auch von ‘Merkmalen’ oder von ‘Funktionen’). Dies ist z.B. beim deutschen Dativ oder beim lateinischen Ablativ oder beim polnischen/ russischen Instrumental sichtbar. Diese verschiedenen “Bedeutungen” werden in unterschiedlichen Zusammenhängen und im Diskurs deutlich. Diese Erscheinung hat wahrscheinlich sprachgeschichtliche Gründe: Reduktion des Kasussystems bei Beibehaltung der einzelnen Funktionen der Kasus führt zum “Zusammenfall” der Funktionen. (viii) Funktional-pragmatische Prozedurenbestimmg des Kasus (allgemein für die Kasus): (a) die Kasus geben eine Sichtweise an und übertragen eine Sichtweise auf die zugehörenden Nominale, Deixeis und phorischen Ausdrücke; (b) auf diese Weise instruiert der Sprecher mittels Kasus den Hörer, das mit Nominal, Deixis bzw. phorischen Ausdrücken verbalisierte Wissen in sprachlicher Form unter einer Sichtweise zu verarbeiten; (c) und das vom Hörer/Leser Wissen (∏) als Sichtweise verarbeitete Wissen in die Phrasenstruktur der Proposition der Äußerung, d.h. in das durch den propositionalen Gehalt p übermittelte Wissen (als Phrasenstruktur), in Satzform zu integrieren. (d) die Funktion (Subprozedur) der einzelnen Kasus sind sprachspezifisch zu klären. -------------------------- © copyright Rehbein 9 In welcher Weise die Kasus entsprechend der unter (i) und (ii) erwähnten “Adhäsion” auf das adhäsionsinserierenden Ausdruckselemente zugreifen, ist vom Sprachtyp abhängig: So kann es ein Flexiv sein (westliche indoeuropäische Sprachen), das häufig neben den Kasusinformationen noch solche über Singular und Plural sowie Genus trägt und nach unterschiedlichen Klassen insbesondere des Nomens sich richtet (wie im Polnischen), so können agglutinierte Suffixe sein, die nach bestimmten vokalharmonischen Gesetzen des zugehörigen Nomens variieren (wie im Finnischen, Estnische, Türkischen), so können es separate Wörter sein (wie im Japanischen). Im Japanischen sind die sog. ‘Kasuspartikel’ (zu denen auch ‘wa’ zu zählen ist, evt. ‘mo’, aber nicht ‘made’ und ‘kara’) seit alters eine geschlossene klasse von Ausdrücken und separate Wörter, da sie nicht mit Vokalharmonie an die vorhergehenden Nomen angeschlossen werden. Auch sind die ‘Kasuspartikel’ in der gesprochenen Sprache oft durch eine hörbare zäsur vom vorhergehenden Nomen abgesetzt. Zur Frage einzelner sog. “Kasusfunktionen” ist eine umfangreichere Debatte erforderlich. Hier ergibt sich etwa die Frage, ob der ursprünglich im Finnischen produktive Akkusativ in den Genitiv (als Akkusativ) oder lediglich in seiner Bedeutung eingegangen ist (wobei der Partitiv mit zu berücksichtigen ist). In diesem Zusammenhang ist auf die Ergativität (s. Planck) der germanischen Sprachen besonders zu verweisen. Fragen zur Entwicklung der Sprache (historische Genese) Hat/te der Kasus Realitätsbezug, d.h. bildet er Strukturen von P sprachlich ab? Zu welchen Phasen der Sprachentwicklung wird ein Realitätsbezug von (sich entwickelnden) Adpositionen übernommen? Synkretismus der Kasus Der Akkusativ in den Germanischen Sprachen ist synkretistisch. Der Akkusativ im Finnischen und Estnischen existiert (noch) nicht; der Dativ ist ebenfalls (noch) nicht existent. (Laanest, Einführung, und Groundstroem 1988) Im Japanischen haben die Kasus mehrere “Funktionen” (ist Funktion hier der richtige Terminus?). Der deutsche Dativ (Ogawa 2003) hat ebenfalls mehrere “Bedeutungen” und ist historisch gesehen sicher synkretistisch. Vgl. auch Jakobson für die russischen Kasus. Der türkische Ablativ ist synkretistisch, mit Instrumental/Soziativ ist es auch so. Hier ergibt sich natürlich die Querverbindung zu den Prä-/Postpositionen. Akkusativ und Definitheit Kasus und Partikeln Welche morphologische Erscheinung hat der Kasus? Partikel, agglutiniertes Suffix © copyright Rehbein 10 Kasus und Kongruenz der, die das Adjektive Zur Unterscheidung von Kasus und thematischen Rollen Thematische Rollen sind Erscheinung der Valenz/Rektion und daher in den Symbolfeldern (von Verben. Nomen, Adjektiven und Präpositionen) zu situieren und als “Leerstellen” zu verstehen, in die entsprechende “Ergänzungen” eintreten. Die Forderung durch Ergänzung auf der Basis von Leerstellen wird von Bühler (m.E. fälschlicherweise) als “Kasus” bezeichnet, ist aber in Wirklichkeit als hauptsächlich indoeuropäische Erscheinung zu betrachten. Gemäß den unterschiedlichen Sprachtypen “fordern” die Symbolfelder einer Äußerung mit einer unterschiedlichen Stringenz/Kohäsion die Ausfüllung solcher Leerstellen (etwa auch die Leerstelle eines Subjektanten oder Objektaktanten). Literatur Bednarski, P. (2002) Deutsche und tschechische Präpositionen kontrastiv. – am Beispiel von an, auf und na. Münster: Waxmann Barry Blake (1994) Case. 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