Mikroökonomie II - Industrieökonomik -

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VWL Grundzüge
Mikroökonomie
Wintersemester 2010/11
Christian Bauer
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
1
Organisation
Sprechstunde: Fr 9 – 11 Uhr und nach Vereinbarung
Tutoren:
Monika Sadowska
Daniel Lappas
Unterlagen:
Vorlesungspräsentation als Download
auf Homepage
Bezugsinformation in den Tutorien
Prüfung:
Einstündige Klausur am Ende der Vorlesungszeit
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
2
Literatur
Empfehlung
Pindyck und Rubinfeld: Mikroökonomie.
Pearson Studium, 6. Auflage
Alternative
Varian: Grundzüge der Mikroökonomik.
Oldenbourg, 5. Auflage
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
3
1. Einführung
Was ist Ökonomik?
"…a study of mankind in the ordinary business of life."
Alfred Marshall
"Ziel der Ökonomik ist Reichtum“
Aristoteles
"Economics is what economists do."
Jacob Viner
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
4
Mikroökonomik
•
untersucht das Verhalten von Individuen, Unternehmen und
privaten Haushalten, sowie deren
•
Interaktion auf Märkten
•
strategische Interaktion
Makroökonomik
untersucht gesamtwirtschaftliche Prozesse
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
5
Inhaltsübersicht
1. Einführung
2. Märkte
3. Haushaltstheorie
4. Unternehmenstheorie
5. Märkte unter vollkommenen Wettbewerb
6. Marktmacht
7. Strategische Interaktion
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6
2. Märkte
Auf Märkten werden Güter gehandelt
2.1 Beispiele und Begriffe
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7
Spotmarkt (Gegenwartsmarkt):
Vertragsabschluss und Ausübung erfolgen gleichzeitig
Terminmarkt (Zukunftsmarkt):
Vertragsabschluss und Ausübung fallen zeitlich
auseinander
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8
Auktion
Englische Auktion
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
9
Auktion
Holländische Auktion
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10
Kapitalmarkt
Preis: Zinssatz
Was passiert, wenn sich der Kapitalmarktzins ändert ?
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
11
Unternehmen: Zins ist der Preis des eingesetzten Kapitals
Steigender Zins
steigende Kapitalkosten (s. Opportunitätskosten)
geringere Investition
Opportunitätskosten: Kosten durch entgangene Alternativen
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
12
Entscheiden: Aus mehreren Alternativen auswählen. Jede
Entscheidung zieht Opportunitätskosten nach sich.
There is no free lunch
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13
Haushalte: Zins ist der Preis für nicht-gebildete Ersparnis
Steigender Zins
Anreiz zu höherer Ersparnis
geringerer Konsum
Wirtschaftssubjekte (= Handelnde im wirtschaftlichen Prozess)
reagieren auf Anreize (Incentives).
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14
2.2 Marktgleichgewichte
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
15
2.2 Marktgleichgewicht (Marshall-Diagramm)
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
16
Nachfragekurven: Beispiel
Preis p von
Speiseeis
(€ je Kugel)
Nachfrage
Katrin
N1(p)
Nachfrage
Nicole
N2(p)
Marktnachfrage
N(p)=N1(p)+N2(
p)
0,00
12
7
19
0,50
10
6
16
1,00
8
5
13
1,50
6
4
10
2,00
4
3
7
2,50
2
2
4
3,00
0
1
1
Quelle: Mankiw, N., 2.
Auflage 2001:
Grundzüge der
Volkswirtschaftslehre.
Stuttgart. S. 75
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17
Nachfragekurven: Beispiel
3,5
3
2,5
Katrin
Nicole
Markt
2
1,5
1
0,5
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
0
Quelle: Mankiw, N., 2.
Auflage 2001:
Grundzüge der
Volkswirtschaftslehre.
Stuttgart. S. 76
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
18
Zusammenfassung V (Nachfragekurve)
Marktnachfrage = Summe aller individuellen Nachfragen
Determinanten der Nachfrage:
1)
Preis: pN (Bewegung auf der Nachfragekurve)
2)
Einkommen:
normales Gut: EkN
inferiores Gut: EkN
3)
Preise verwandter Güter:
Substitute:
pS N
Komplemente:
4)
Geschmack, Vorlieben
5)
Erwartungen
pK N
2)-5) verschieben die Nachfragekurve
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
19
Verschiebungen der Nachfragekurve
Quelle: Quelle:
Mankiw, N., 2. Auflage
2001: Grundzüge der
Volkswirtschafts-lehre.
Stuttgart. S. 78
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
20
Angebotskurven: Beispiel
Preis p von
Speiseeis
(€ je Kugel)
Angebot Mario
A1(p)
Angebot Klaus
A2(p)
Marktangebot
A(p)=A1(p)+A2(p)
0,00
0
0
0
0,50
0
0
0
1,00
1
0
1
1,50
2
2
4
2,00
3
4
7
2,50
4
6
10
3,00
5
8
13
Quelle: Quelle:
Mankiw, N., 2. Auflage
2001: Grundzüge der
Volkswirtschaftslehre.
Stuttgart. S. 782
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
21
Angebotskurven: Beispiel
3,5
3
2,5
Mario
Klaus
Markt
2
1,5
1
Quelle: Mankiw, N.,
2. Auflage 2001:
Grundzüge der
Volkswirtschaftslehr
e. Stuttgart. S. 82
0,5
12
10
8
6
4
2
0
0
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
Zusammenfassung VI (Angebotskurve)
Marktangebot = Summe aller individuellen Angeboten
Determinanten des Angebots:
1) Preis: p  A (Bewegung auf der Angebotskurve)
2) Input-Preise: pInput  A
3) Technologie: Fortschritt  A (ceteris paribus)
4) Erwartungen
2)-4) verschieben die Angebotskurve
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
Verschiebungen der Angebotskurve
Quelle: Quelle: Mankiw, N., 2.
Auflage 2001: Grundzüge der
Volkswirtschaftslehre.
Stuttgart. S. 84
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
Das Marktgleichgewicht
Quelle: Mankiw, N., 2.
Auflage 2001: Grundzüge
der Volkswirtschaftslehre.
Stuttgart. S. 86
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
Das Marktgleichgewicht
Der Gleichgewichtspreis ist der Preis, bei dem angebotene und Nachgefragte
Menge übereinstimmen: der Schnittpunkt von Angebots und Nachfragekurve.
Dieser Preis stellt sich auf natürliche Weise ein: Ist der Preis niedriger, so führt der
Nachfrageüberschuss zu einem Preisdruck nach oben (einige unbefriedigte
Nachfrager sind bereit einen höheren Preis zu zahlen). Ist der Preis höher als der
Gleichgewichtspreis, so führt der Angebotsüberschuss zu einem Preisdruck nach
unten (einige Anbieter verkaufen nicht abgesetzte Ware zu einem niedrigeren
Preis).
Bedeutung von Preisen: Mankiw S. 93
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
Abweichungen von Marktgleichgewicht
Zu hoher Preis: Angebotsüberhang
Zu niedriger Preis: Nachfrageüberhang
Quelle: Quelle: Mankiw, N., 2. Auflage 2001: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Stuttgart. S. 86/87
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
Analyse von Gleichgewichtsänderungen
Ein Kochrezept:
•
Wird Angebotskurve, Nachfragekurve oder werden beide verändert?
•
Bestimme Richtung und relative Stärke der Änderung!
•
Analysiere die veränderte Situation im Angebots-NachfrageDiagramm!
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
Analyse von Gleichgewichtsänderungen: Beispiel 2
Hitze:
Präferenz für
Abkühlung
Folge:
Nachfrage steigt
Ergebnis:
Preis steigt an
Menge steigt an
Quelle: Quelle: Mankiw, N., 2. Auflage
2001: Grundzüge der
Volkswirtschaftslehre. Stuttgart. S. 89
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
Analyse von Gleichgewichtsänderungen: Beispiel 3
Neue Eissorte treibt
großen Konkurrenten
in Konkurs
Folgen:
Leichter Nachfrageanstieg
durch erweitertes Angebot
Großer Angebotsrückgang
Ergebnis:
Preis steigt stark an
(gleichgerichtete Effekte)
Menge verringert sich etwas
(gegengerichtete Effekte)
Quelle: Quelle: Mankiw,
N., 2. Auflage 2001:
Grundzüge der
Volkswirtschaftslehre.
Stuttgart. S. 92
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
Gleichgewichtspreis:
Preis, bei dem die angebotene mit der
nachgefragten Menge übereinstimmt.
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
31
Marktungleichgewicht:
Preis führt nicht zur Markträumung
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
32
Marktungleichgewicht:
Preis führt nicht zur Markträumung
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
33
Nachfrageelastizität: Drogenpolitik
Gut
Preiselastizität der
Nachfrage
Nahrungsmittel
.34
Miete
.44
Energie
.69
Zigaretten
.80
Kokain
1.40
A.
B.
C.
Die Drogenpolitik steckt offenbar in der Sackgasse
und die Meinung über den Weg, wie die
Drogenproblematik einer Lösung zugeführt werden
könnte, gehen weit auseinander. Während die eine
Seite mehr Repression fordert, möchte die andere
Seite das Drogenverbot abschaffen. Wir wollen im
folgenden die Drogen-problematik aus dem
Blickwinkel der Ökonomie betrachten. Dabei geht es
nicht darum, die Lösung des Drogenproblems zu
finden, sondern die grundsätzliche - auch
ökonomische - Problematik aufzuzeigen und einige
Folgerungen abzuleiten.
Ausgangspunkt unserer Überlegungen bildet ein vom Staat in keiner Weise
eingeschränkter Drogenmarkt. Skizzieren Sie die entsprechende Marktangebots- und
Marktnachfragekurve.
Welche Auswirkungen hat ein Verbot des Anbaus, der Herstellung, des Vertriebes und
des Besitzes von Drogen auf Ihr Diagramm? Welche Konsequenzen ergeben sich für
das Marktgleichgewicht.
Beide Seiten verweisen auf „externe Effekte“ der Drogenpolitik. Welche externen
Effekte hat ein Verbot von Drogen, welche eine Liberalisierung?
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
Der Schweine-Zyklus
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
35
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
36
Schweine-Zyklus: Zyklische Annäherung an den
Gleichgewichtspreis
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
37
2.3 Elastizitäten
Eine Elastizität gibt an, wie stark eine Variable auf die Veränderung
einer anderen Variablen reagiert. Alle Veränderungen werden in %
angegeben.
Die Preiselastizität der Nachfrage ist die prozentuale Änderung der
Nachfrage bei einer ein-Prozent Änderung des Preises.
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
38
Zahlenbeispiel:
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
39
Punktelastizität berechenbar, wenn funktionaler Zusammenhang
bekannt
Nachfragefunktion:
QD  QD (P )
Abgeleitet nach P:
dQD
 QD ' (P )
dP
Elastizität:
EP 
dQD P
P
 QD ' (P )
dP QD
Q
Bei der Preiselastizität der Nachfrage wird das negative Vorzeichen der Ableitung oft weggelassen!
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
40
Nachfrageelastizität: Anschauung
2
Preis
1.8
In einem festen Punkt (x,p)
ist die Preiselastizität der
Nachfrage umso größer, je
flacher(!) die Nachfragekurve
ist. Die Nachfrageelastizität
misst die Stärke der Reaktion
der Nachfrage auf eine
Preiserhöhung.
1.6
1.4
1.2
=
=3
1
0.8
=1
0.6
=1/3
=0
0.4
0.2
0
Menge
0.2
0.4
0.6
0.8
1
1.2
1.4
1.6
1.8
2
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
Nachfrageelastizität
Bei (c.p.) höherem Preis ist die Nachfrageelastizität höher.
Bei (c.p.) höherer Menge ist die Nachfrageelastizität geringer.
Grund: Die Darstellung der Nachfrage als Funktion des Preises misst Absolutwerte!
1.6
K
1.4
1.2
1
>1
Quelle: Mankiw, N.,
2. Auflage 2001:
Grundzüge der
Volkswirtschaftslehre.
Stuttgart. S. 108
=1
Preis 0.8
0.6
<1
0.4
0.2
0
0.2 0.4 0.6 0.8 Menge
1 1.2 1.4 1.6 1.8
2
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
Nachfrageelastizität und Umsatz: Fallbeispiel
Wir nehmen hier eine lineare oder konkave Nachfragefunktion an.
(abnehmender Grenznutzen mit nicht zunehmender Abnahmerate)
Dies impliziert, dass die Elastizität der Nachfrage mit dem Preis wächst.
Bei EP=1 wird der maximale Umsatz erreicht.
Anschauliche Begründung:
Wird ausgehend von EP=1 der Preis der Preis erhöht, so reduziert sich die
Menge überproportional, da bei höherem Preis EP>1 gilt.
Wird ausgehend von EP=1 der Preis der Preis reduziert, so erhöht sich die
Menge unterproportional, da bei niedrigerem Preis EP<1 gilt.
In beiden Fällen sinkt der Umsatz.
Sind die variablen Kosten vernachlässigbar (Bsp. Museum, Kinofilme), so ist
Umsatzmaximierung gleich Gewinnmaximierung.
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
Kurze und lange Frist: Reaktionsmöglichkeiten sind kurzfristig
eingeschränkter als langfristig. Die Angebots- bzw.
Nachfragekurve ist langfristig elastischer als kurzfristig.
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
44
Angebotselastizität
Die Elastizität des Angebots lässt
sich genau wie die
Nachfrageelastizität analysieren. Auf
die Unterscheidung in der kurzen
und langen Frist wird im Abschnitt
über das Güterangebot der
gesamten Volkswirtschaft näher
eingegangen.
Quelle: Mankiw, N., 2. Auflage 2001: Grundzüge
der Volkswirtschaftslehre. Stuttgart. S. 112
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
46
GMF WS09/10 Grundzüge: Mikro
47
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
48
Eingriffe des Staates: der Steuerkeil
Erhebt der Staat eine Steuer auf ein Gut, so wird sich am Markt nicht der
Gleichgewichtspreis einstellen und die Umgesetzte Menge wird reduziert.
Für den Nachfrager spielt nämlich der bezahlte Preis – also inklusive
Steuer – und für den Anbieter der erhaltene Preis – also abzüglich der
Steuer – eine Rolle. Das Marktgleichgewicht wird dann erreicht, wenn das
Angebot beim Marktpreis abzüglich Steuer genau der Nachfrage beim
Bruttopreis entspricht. Dies ist dann der Fall, wenn bei einer bestimmten
Menge der Preisunterschied zwischen Nachfrage- und Angebotskurve
genau der Steuer entspricht.
Was bestimmt die Veränderung von Brutto- (=inkl. Steuer) und Netto(=ohne Steuer) Preisen?
Fertigen Sie eine entsprechende Marktgraphik an!
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
2.4 Konsumentenrente
Welchen Wert (in €) stiftet ein Gut der Konsumentin?
Maximale Zahlungsbereitschaft: Welchen Betrag ist sie bereit,
maximal für das Gut zu bezahlen?
Maximale marginale Zahlungsbereitschaft: Welchen Betrag ist sie für
eine zusätzliche Einheit dieses Gutes zu zahlen bereit?
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
50
Beispiel
Erfassung der marginalen Zahlungsbereitschaften
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
51
Beispiel
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
52
Beispiel
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
53
Konsumentenrente: Preisänderung
Quelle: Quelle: Mankiw, N., 2. Auflage
2001: Grundzüge der
Volkswirtschaftslehre. Stuttgart. S. 159
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
2.5 Produzentenrente
Welchen Gewinn kann ein Unternehmen aus dem Verkauf eines
Gutes ziehen?
Minimale Akzeptanzbereitschaft: Welchen Preis muss das
Unternehmen mindestens erzielen, um das Gut anzubieten?
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
55
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
56
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
57
Produzentenrente: Preisänderung
Quelle: Quelle: Mankiw, N., 2.
Auflage 2001: Grundzüge der
Volkswirtschaftslehre. Stuttgart.
S. 164/5
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
2.6 Volkswirtschaftliche Bewertung des
Marktergebnisses
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
59
Markteffizienz: Gesamtrente
Wohlfahrt ist die Gesamtrente eines Marktes, also der Vorteil den Käufer und
Verkäufer im Markt haben.
Der Gleichgewichtspreis im Markt maximiert die mögliche Gesamtrente. Der
unregulierte Wettbewerbsmarkt – wenn kein Marktversagen vorliegt –
optimiert also die Wohlfahrt.
„Die unsichtbare Hand des Marktes“
Der Aspekt der Gerechtigkeit, also die Aufteilung der Gesamtrente auf
Konsumenten und Produzenten wird hier nicht untersucht. Jede Maßnahme
zugunsten der einen Seite erzeugt aber überproportionale Kosten auf der
anderen Seite.
Mehr dazu im Januar.
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
3. Rationale Entscheidungen
Entscheiden heißt, aus mehreren Möglichkeiten (Alternativen)
auszuwählen. Dazu muss eine Präferenz entwickelt und
ausgedrückt werden.
Die Alternativen müssen in allen relevanten Kriterien (Attributen)
vollständig beschrieben sein.
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
61
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
62
3.1 Ausdruck einer Präferenz
Unabhängig von der Anzahl der Alternativen: eine Präferenz wird
immer im paarweisen Vergleich ausgedrückt.
≿ : ist mindestens so gut wie
Indifferenz:
Besser:
Wenn (A ≿ B) und (B ≿ A)
Wenn (A ≿ B) und nicht (B ≿ A)
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
63
3.2 Die grundlegenden Axiome
„We hold these truths to be self-evident, that …“
Jefferson, 1776
Die Relation ≿ drückt eine rationale Präferenz aus, sofern sie
zwei Axiomen genügt:
1.Vollständigkeit: Für beliebige Alternativen A und B aus der
Auswahlmenge gilt (A ≿ B) und/oder (B ≿ A).
2.Transitivität:
Seien A, B und C drei Alternativen.
Wenn (A ≿ B) und (B ≿ C), dann (A ≿ C)
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
64
Warum Transitivität?
A ≿ B, B ≿ C, aber C ≿ A
• verunmöglicht Entscheidung
• „Geldpumpen“-Paradox
• Condorcet - Paradox
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
65
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
66
Entscheidungsproblem:
Unbekannte Ereignisse in der Zukunft
•
•
•
Risiko: Wahrscheinlichkeiten sind bekannt
Ungewissheit: Wahrscheinlichkeiten sind nicht bekannt
Partielle Ungewissheit: Wahrscheinlichkeiten sind teilweise bekannt
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
67
4. Theorie des privaten Haushalts
Private Haushalte entscheiden über die Verwendung ihres
(verfügbaren) Einkommens, sowie über die Höhe ihres
gegenwärtigen und zukünftigen Einkommens. Dabei geht es um
• Konsumverhalten (Budgetierung)
• Arbeitsangebot (Vollzeit, Teilzeit, Aus-Zeiten, Überstunden)
• Humankapitalinvestitionen
• Spar-/Verschuldungsentscheidungen
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
68
Präferenzen und Möglichkeiten werden getrennt und zunächst
gesondert beschrieben.
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
69
4.1 Präferenzen
Haushalte konsumieren ein Güterbündel. Ihre Präferenzen
drücken sich im paarweisen Vergleich von Güterbündeln aus.
Seien A und B zwei Güterbündel. Mit
• A ≿ B sagt der Haushalt, dass A nicht schlechter als B ist
• B ≿ A sagt der Haushalt, dass B nicht schlechter als A ist
A ≿ B wird auch als „schwach vorgezogen“ bezeichnet.
Ein Haushalt ist in der Lage, mit ≿ eine (rationale) Präferenz über
Güterkörbe auszudrücken .
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
70
Darstellung für zwei Güterarten
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
71
Annahme: (Stetigkeit) Die Menge aller zu einem bestimmten
Güterbündel indifferenten Güterbündel läßt sich „in einem Strich
durchziehen“. (Indifferenzkurven machen keine Sprünge)
Annahme: (strikte Konvexität) Sei A ≿ B. Dann ist eine lineare
Mischung von A und B mindestens so gut wie B.
Folge: Zusammen mit Nichtsättigung ergibt dies linksgekrümmte
(konvexe) Indifferenzkurven.
Grenzrate der Substitution: Wie viele Einheiten ist der
Konsument höchstens bereit von einem Gut aufzugeben, um
eine zusätzliche Einheit eines anderen Gutes zu erhalten.
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
72
Nutzen: Jedem Güterbündel wird ein Index zugewiesen, wobei
gelten muss:
u(A) ≥ u(B) genau dann, wenn A ≿ B
Die Abbildung u heißt (ordinale) Nutzenfunktion.
Beispiel für zwei Güter:
u = u(c1,c2) = c1 + 2 c2
Ergebnis: Darstellung der Präferenzordnung durch
Indifferenzkurven.
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
73
4.2 Konsummöglichkeiten
Die Konsummöglichkeiten unterliegen zwei Restriktionen:
• physische Grenzen (Mindest- und Höchstkonsummengen)
• finanzielle Grenzen (begrenztes Budget)
Budgetrestriktion
Ein Haushalt konsumiert 1,2,…,N unterschiedliche Güter.
Die Güter kosten p1,p2,…,pN, sein Einkommen beträgt I. Keine
Ersparnis, keine Steuern, keine Verschuldung, Nichtsättigung,
N
somit:
I   pn cn
n 1
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
74
4.3 Nutzenmaximierung
Bei gegebener Budgetrestriktion wählt der Haushalt das für ihn
beste Güterbündel aus (Nutzenmaximierung)
Maximiere u(p1,p2,…, cN)
N
unter der Nebenbedingung I   pn cn
n 1
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
75
Überblick
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
76
Haushaltsproblem
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
77
Haushaltsoptimum
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
78
4.4 Offenbarte Präferenzen
Folgt aus unserem Modell bereits das Gesetz der Nachfrage ?
Offenbarte Präferenzen:
Einkommen, Preise und
Konsum sind prinzipiell
beobachtbar.
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
79
4.5 Lebenshaltungsindex
Inflation wird über
Veränderungen
Des LebenshaltungskostenIndexes gemessen
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
80
4.6 Individuelle Nachfragefunktion
Die individuelle Nachfragefunktion stellt einen Zusammenhang
zwischen Preisen und Einkommen auf der einen Seite und
optimaler Konsummenge auf der anderen Seite her.
Abhängigkeit vom eigenen Preis: Marshallsche Nachfrage
Abhängigkeit vom Einkommen: Engel Kurve
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
81
Engel-Kurven
Ernst Engel untersuchte 1857 Zusammenhang zwischen
Lebensmittelausgaben und Einkommen.
Engel-Kurve zeigt Nachfrage in Abhängigkeit vom Einkommen, c.p.
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
82
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
83
Beispiel für inferiore Güter: Illegale Drogen
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
84
Marshallsche Nachfrage
Bestimmung des optimalen
Konsumgüterbündels
Nachgefragte Menge in
Abhängigkeit vom Preis
dieses Gutes
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
85
Gesetz der Nachfrage: steigt der Preis eines Gutes, so nimmt die
Nachfrage nach diesen Gut zumindest nicht zu.
Bisher gezeigt:
• Offenbarte Präferenzen – steigt der Preis eines Gutes und steigt
gleichzeitig das Einkommen des Haushaltes, so dass er sich sein
altes Konsumgüterbündel leisten kann, so nimmt die Nachfrage
nach diesem Gut nicht zu.
• Substitutionseffekt – steigt der Preis eines Gutes und steigt
gleichzeitig das Einkommen des Haushaltes, so dass er sein
ursprüngliches Nutzenniveau aufrecht erhalten kann, so nimmt die
Nachfrage nach diesem Gut nicht zu.
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
86
Was passiert ohne Einkommensausgleich?
Steigender Preis → sinkendes Realeinkommen
Sinkendes Realeinkommen und inferiores Gut
→ steigende Nachfrage
Einkommenseffekt bei inferioren Gütern > Substitutionseffekt
→ steigende Nachfrage
→ Gesetz der Nachfrage verletzt
Giffen-Güter:
Preis erhöht die Nachfrage nach diesen Gütern
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
87
Christian Bauer WS10/11 Grundzüge: Mikroökonomie
88
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