Kompressibilität eines Gases

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Vorlesung Physik für Pharmazeuten
PPh - 07
Mechanische Wellen
Akustik
Wärmelehre
11.06.2007
Ausbreitung von Störungen
A( x = 0, t ) = A0 sin(2π f ⋅ t )
Am Ort x=0 führt das Seil eine
harmonische Schwingung aus.
Wenn die Schwingung am Ort x=0
einmal durchlaufen ist, hat sich die
„Störung“ gerade um eine Wellenlänge λ fortbewegt. Man erhält eine
Ausbreitung der Schwingungsphase mit der Geschwindigkeit, c :
λ⋅ f = c
Wellenlänge λ
Versuch
Die harmonische Welle
Eine eindimensionale, ungedämpfte harmonische Welle
wird durch folgende Wellenfunktion beschrieben :
A
2π ⎞
⎛ 2π
A ( x, t ) = A sin ⎜
⋅t −
⋅ x⎟
λ ⎠
⎝ τ
= A sin (ω ⋅ t − k ⋅ x )
= A sin [ω ⋅ (t − x c )]
τ: Schwingungsdauer; f=1/τ: Frequenz; ω=2π/τ: Kreisfrequenz
λ: Wellenlänge;
k=2π/λ: Wellenzahl
c= λ⋅f=ω/k : Phasengeschwindigkeit
A : Amplitude
Wellen
- Eine Schwingung, die sich räumlich ausbreitet ist eine Welle.
- Eine klassische Welle transportiert Energie aber keine Masse.
Jedes Teilchen schwingt an seinem Ort aber bleibt dort gebunden.
Transversale Wellen:
Longitudinale Wellen:
Die Phasengeschwindigkeit : Beispiele
c =λ⋅ f
Schall (Gas)
Schall (FK)
Radio (UKW)
IR
Flachwasserwelle
(h=2cm)
λ
16-20.000Hz
3m
1µm-mm
100MHz
331 m/s
3000m/s
3·108 m/sm
4cm
10Hz
40cm/s
c p kT
= 1 ρK =
cV m
Versuch He
c
2cm-20cm
cFestk . = E ρ
cGas
f
cWasser = g ⋅ h
cLicht =
1
ε 0 µ0
= konst.
Wellen in 2 und 3 Dimensionen - Ebene Wellen
A(x,t) = A0 sin(ω ⋅t − kx)
A(x,t) = A0 sin(ω ⋅t + kx)
Welle breitet sich nach rechts aus
Welle breitet sich nach links aus
A(x,t) = A0 sin(ω ⋅t −
2π
λ
x)
Wellenfront : Linien gleicher Phase
k: Wellenzahl
k: Wellenvektor (Wellenstrahl), steht
senkrecht auf den Wellenfronten und
Zeigt in die Ausbreitungsrichtung.
Sein Betrag ist die Wellenzahl.
r r
A( x, t ) = A0 sin(ω ⋅ t − k ⋅ x)
v
k
v
k
Huygens-Fresnel'sches Prinzip
Jeder von einer Welle erregte Punkt wird selbst zum
Ausgangspunkt einer neuen Kreis-/Kugelwelle.
Versuch Wellenwanne
Überlagerung von Wellen : Superpositionsprinzip
Die resultierende Amplitude ist die Summe der Einzelamplituden
A(x,t) = A1 (x,t) + A2 (x,t)
Wellen überlagern sich ungestört!
Verstärkung (Konstruktive Interferenz ):
A( x, t ) = A ⋅ sin(ωt − kx) + A ⋅ sin(ωt − kx)
= 2 A ⋅ sin(ωt − kx)
Auslöschung (destruktive Interferenz):
A(x,t) = A ⋅sin(ωt − kx) + A ⋅sin(ωt − kx + π )
= A ⋅sin(ωt − kx) − A ⋅sin(ωt − kx) = 0
Versuch Interferenz
Stehende Wellen mit festen Randbedingungen
Randbedingung A(0,t)=0, A(L,t)=0
Lösung :
A( x, t ) = 2 A ⋅ cos(ωt ) sin( kx)
Resonanzbedingung :
L = n⋅
λ
2
λ: Wellenlänge
n : ganze Zahl
Grundschwingungen einer
fest eingespannten Saite
Erzeugung von Tönen
Holzpfeife
Versuch Kundtsches Rohr
Orgelpfeife
Obertöne einer Orgelpfeife
geschlossene Pfeife
(gedackte Pfeife)
offene Pfeife
Überlagerung harmonischer Schwingungen
Dopplereffekt
Die wahrgenommene Frequenz einer Schallwelle hängt von der
Relativgeschwindigkeit, v der Quelle und des Empfängers ab.
Man unterscheidet:
1. Bewegter Sender
λ'
Die Wellenlänge ändert sich
und damit die Frequenz
⎛ v⎞
'
λ = λ ⎜1 m ⎟
⎝ c⎠
−1
⎞
⎛
v
f ' = f 0 ⋅ ⎜1 m ⎟
⎝ c⎠
2. Bewegter Empfänger
Die Schallgeschwindigkeit
ändert sich
c' = c m v
⎛
f ′ = f 0 ⋅ ⎜1 m
⎝
v⎞
⎟
c⎠
Versuch Dopplereffekt
Aggregatzustände der Materie
im atomistisches Bild
Beispiel Wasser
Eis
Wasser
Wasserdampf
Dynamik an der Wasser-Luft Grenzfläche
im atomistisches Bild
Wärmelehre
Thermodynamik
P,V,T
Die Thermodynamik beschreibt Phänome die mit
Wärme zu tun haben durch makroskopische
Zustandsgrößen (Temperatur, Druck, Volumen, ...)
bzw. Prozeßgrößen (Wärme, Arbeit ...)
thermodyn. Gesetze beschreiben Zustände,
Zustandsänderungen, Phasenübergänge etc.
PV
= const.
T
Statistische Mechanik
Wärme ist verknüpft mit ungeordneter
Molekularbewegung von sehr vielen Teilchen.
In einem atomistischen Bild können nur
statistische Aussagen über Mittelwerte und
Verteilungen der mechanischen Größen z.B. xi
Orte, vi Geschwindigkeiten getroffen werden.
Die Temperatur ist ein Maß für die mittlere
kinetische Energie
1 2 m 2
T= ⋅ ⋅
v
k 3 2
Grundlagen für Messungen mit Wärme
Abgeschlossenes System :
- System, das mit keinem anderen System
in Wechselwirkung steht
- Kein Teilchen oder Wärmeaustausch
Gleichgewichtszustand
"Befinden sich zwei Körper mit einem dritten im thermischen
Gleichgewicht, so sind sie auch untereinander im Gleichgewicht"
Nullter Hauptsatz der Thermodynamik
T1
T2
T0
T3
T0
T0
Celsiusskala und Fahrenheitskala
100°F=37°C
Wasser/Ammoniumchlorid
Thermometer
Messung der Temperatur über stark temperaturabhängige
physikalische Größen
Flüssigkeitsthermometer
VolumenausDehnung ~ ∆T
Thermoelement
Thermospannung
Bimetall-Thermometer
Krümmung ~ ∆T
Pyrometer
Wärmestrahlung
Thermische Ausdehnung fester und flüssiger Körper
Erwärmung um
∆T = T2 − T1
führt zu einer linearen
Längenzunahme
∆L = α ⋅ L ⋅ ∆T
α: Längenausdehnungskoeffizient
∆V = γ V ⋅ L ⋅ ∆T ≈ 3α ⋅ L ⋅ ∆T
γV: Volumenausdehnungskoeffizient
Thermische Kräfte
Schätzen Sie die Kraft
des Bolzensprengers ab !
∆L
F = E ⋅ A⋅
L
= E ⋅ A ⋅ α ⋅ ∆T
Lager einer Eisenbrücke zur Vermeidung
von thermischen Spannungen
E : E-Modul ~ 1011N/m2
A : Fläche ~ cm2
α: 10-5 K-1
∆T : 100K
F ~ 104 N
Versuch
Atomares Model der thermischen Ausdehnung
Tabelle : Wärmeausdehnung bei 20°C
Die Atome schwingen um ihre Gleichgewichtslage. Für große Auslenkungen (größere kinetische
Energie=höhere Temperatur) ist das Wechselwirkungspotential asymmetrisch und der Mittelwert des atomaren Abstands vergrößert sich.
Wärmeausdehnung und Dichte
Mit der thermischen Ausdehnung ändert sich auch die Dichte
im Allgemeinen:
ρ0
ρ (T ) =
1 + γ V ⋅ (T − T0 )
Berühmte Ausnahme: die Dichteanomalie des Wassers
Höchste Dichte bei 3.9°C
negativer
Ausdehnungskoeffizient
für 0<T<3.9°C
Thermische Ausdehnung von Gasen
V (T0 + TC ) = V (T0 )(1 + γ V ⋅ TC )
1. Gay-Lussac-Gesetz
Isobare Zustandsänderung :
Zustandsänderung findet bei
konstantem Druck statt.
V
1
1
γV = =
T0 273,15
-T0
ϑ[oC]
Versuch : Gasthermometer
Erfahrungstatsache : Die thermische Ausdehnung verdünnter Gase ist
(nahezu) unabhängig vom Stoff
Isochore Zustandsänderung
Zustandsänderung findet bei konstantem Volumen statt.
P (T0 + TC ) = P (T0 )(1 + γ P ⋅ TC )
2. Gay-Lussac-Gesetz (Gesetz von Charles)
p
1
1
γP = =
T0 273,15
Gasthermometer mit
Konstantem Volumen
-T0
ϑ[oC]
Ideale Gase und die absolute Temperaturskala
P (T0 + TC ) = P (T0 )(1 + γ P ⋅ TC )
Triplepunkt
des Wasser
TK = 273,16 K
Bei -273,15°C hat ein Gas theoretisch keinen Druck und kein Volumen.
Dieser natürlicher Fixpunkt wird als absoluter Nullpunkt einer
absoluten Temperaturskala (der Kelvinskala) definiert.
T [K ] = 273,15 + Tc [°C ]
Umrechnung von Celsius
in die Kelvinskala
Temperturdifferenzen in Kelvin und Celsius-Skala sind gleich.
Es gibt keine negativen absoluten Temperaturen,TK=0 prinzipiell nie erreichbar.
Isotherme Zustandsänderung
Zustandsänderung findet bei konstanter Temperatur statt.
p1 ⋅ V1 = p2 ⋅ V2
p
Gesetz von
Boyle-Mariotte:
n ⋅ R⋅Tconst
p(V) =
V
T3
T2
T1
V
Versuch Boyle-Mariotte
Zustandsgleichung idealer Gase
P1V1 P2V2
=
= const
T1
T2
Allgemeine Zustandsgleichung idealer Gase (Lord Kelvin)
p1 ⋅ V1 = n ⋅ R ⋅ T
n : Zahl der Mole
R= 8,317 J/Mol K
Allgemeine Gaskonstante
Für ein ideales Gas ist unabhängig von der Gasart, bei einem
Normaldruck von 1013,25 hPa und einer Normaltemperatur
von 0°, das molare Volume Vm,0=22,4 liter/mol
Zustandsänderungen des idealen Gases
im p-V-Diagramm
p
Isotherme : T=const
Isobare : P=const
Isochore : V=const
V
Die molekulare Deutung der Temperatur : Kinetische Gastheorie
Definition des idealen Gases:
Moleküle verhalten sich wie harte Kugeln, d.h. sie führen nur elastische
Stöße aus und zeigen keine Anziehung und kein Eigenvolmen.
- bei Normalbedingungen ca. 3*1019 Molküle pro cm3
- mittlere freie Weglänge ca. 10-7 m.
Demonstration : Rüttler
Der Gasdruck - mikroskopisch betrachtet
Moleküle treten mit mittlerer Geschwindigkeit <v> in
das Volumen dV ein
dV = A ⋅ v x ⋅ dt
V
dV
Anz. Moleküle, die pro Zeit auf die Wand treffen
A⋅ v x
1 dV 1
dN = N
= N⋅
⋅ dt
V
6 V
6
Druck =
Kraft
Anz. Stöße Impulsübertrag
=
Zeit
Fläche
Fläche
P=
F dN 2mv 1 N
2mv
=
⋅
=
Av⋅
A dt
A
6V
A
2N 1
2N
2
P=
⋅ mv =
⋅ Ekin
3V 2
3V
N
x
Gleichverteilungssatz : Äquipartitionsgesetz
Im statistischen Gleichgewicht ist die kinetische Energie
eines Moleküls pro Freiheitsgrad im Mittel ½ kBT.
Die mittlere Energie eines einatomigen Gases beträgt demnach
3
N ⋅ k BT
2
Für mehratomige Moleküle können
auch Rotationen und Schwingungen
beitragen, dann gilt
f ⋅N
Ekin =
k BT
2
Die Gesamtzahl der Freiheitsgrade, f, eines Gasmoleküls ist die Summe
der Translations-, der Schwingungs- und der Rotationsfreiheitsgrade
Ekin =
Die Boltzmannkonstante ist das Verhältnis
aus Gaskonstante und Avogadrokonstante
kB= R/NA= 1,38 ·10-23 J/K
Maxwellsche Geschwindigkeitsverteilung
Gefragt ist nach der Anzahl Moleküle dN mit Geschwindigkeiten
zwischen v und (v+dv) :
dN = N ⋅ f ( v ) dv
f(v) : die Verteilungsfunktion der Geschwindigkeiten
f(v)
90 K
m
⎛
⎞
f ( v) = 4 ⋅ π ⋅ v ⋅ ⎜
⎟ e
⎝ 2 ⋅π ⋅ k ⋅ T ⎠
2
800
X10-6
3
2
600
300 K
400
900 K
200
0
0
2000
4000
v[m/s]
6000
8000
m⋅ v 2
−
2⋅k ⋅T
Wärmemenge und Wärmekapazität
- Wärme ist eine Form von Energie (wird also in Einheit Joule gemessen)
- Die einem System zugeführte Wärme erhöht seinen Energieinhalt.
- Q bezeichnet die einem System zugeführte oder entzogene Wärmemenge
Die zugeführte Wärmemenge ist proportional zu
Masse und Temperaturänderung
∆Q = c ⋅ m ⋅ ∆T = C ⋅ ∆T
C [J/K] : Wärmekapazität
c [J/kgK] : spezifische Wärmekapazität
Neben der spezifischen Wärmekapazität wird auch häufig die molare
Wärmekapazität cm [J/(Mol*K)] verwendet (Wärmekapazität pro Mol)
cm =
C
n
n : Anzahl Mol eines Stoffes
Messung des elektrischen und mechanischen
Wärmeäquivalents
Joulesches
Experiment
1cal=4,18 Joule=4,18 Ws
Versuch
Kalorimetrie
Die spezifische Wärme cS eines Stoffes
kann in einem Mischungskaloriemeter
bestimmt werden.
T0 S
T0w
Tm
Tm : Mischungstemperatur
cw ⋅ mw ⋅ (Tm − T0 w ) = cS ⋅ mS ⋅ (T0 S − Tm )
Die Volumenarbeit eines idealen Gases
Die Arbeit, dW, die ein Gas gegen eine äußere Kraft leistet,
wird Volumenarbeit genannt. (Die Arbeit hat ein negatives
Vorzeichen, weil dem System Energie entzogen wird)
Gas
P=F/A
dW = − PdV
Wisobar = − P0 (V2 − V1 )
Wisotherm
V2
= − ∫ PdV = − nRT ln
V1
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