Elektrophorese - Freie Universität Berlin

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Elektrophorese
Martin Lenders
Freie Universität Berlin
Proseminar „Technische Informatik“, WS 2009/2010
Überblick
Einleitung
Elektronisches Papier
Der Prototyp: EPID-Panel
E-Ink
SiPix
Herstellungsverfahren für elektronisches Papier
elektrophoretischen Flüssigkeit
E-Ink-Papier
SiPix-Papier
Physikalische Grundlagen
Vergleich mit anderen Bildschirmtechnologien
FU Berlin, Elektrophorese, PS Technische Informatik
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Einleitung
Was ist Elektrophorese?
É
gr. electron, der Bernstein; gr. phoresis, das Tragen
É
erstmal beobachtet durch F. F. Reuß (1809)
Definition: Elektrophorese bezeichnet Wanderung elektrisch
geladener Teilchen in einer Lösung, Suspension
oder kolloidalen Lösung unter Einfluss eines
elektrischen Feldes.
FU Berlin, Elektrophorese, PS Technische Informatik
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Einleitung
Was ist Elektrophorese?
É
gr. electron, der Bernstein; gr. phoresis, das Tragen
É
erstmal beobachtet durch F. F. Reuß (1809)
Definition: Elektrophorese bezeichnet Wanderung elektrisch
geladener Teilchen in einer Lösung, Suspension
oder kolloidalen Lösung unter Einfluss eines
elektrischen Feldes.
Einsatzgebiete:
É
Einsatz in der Chemie zur Trennung hochmolekularer
Strukturen
É
Tauchlackierung
É
Elektrophoretische Displays (EPD) = E-Papier
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EPID-Panel I
weiß
É
É
É
schwarz
1973 erstmals vorgestellt
elektrophoretisches Flüssigkeit zwischen zwei
Elektroden
Sieben- und Vierzehnsegmentanzeigen
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EPID-Panel II
weiß
schwarz
Elektrophoreretische Flüssigkeit:
É one-particle-systems
É
Partikel in gefärbter Flüssigkeit
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EPID-Panel II
weiß
schwarz
Elektrophoreretische Flüssigkeit:
É one-particle-systems
É
É
Partikel in gefärbter Flüssigkeit
Partikelbewegung durch gefärbte poröse Wand
FU Berlin, Elektrophorese, PS Technische Informatik
5
EPID-Panel II
weiß
schwarz
Elektrophoreretische Flüssigkeit:
É one-particle-systems
É
É
É
Partikel in gefärbter Flüssigkeit
Partikelbewegung durch gefärbte poröse Wand
two-particle-systems
É
Partikel haben unterschiedliche Ladung
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5
EPID-Panel II
weiß
schwarz
Elektrophoreretische Flüssigkeit:
É one-particle-systems
É
É
É
Partikel in gefärbter Flüssigkeit
Partikelbewegung durch gefärbte poröse Wand
two-particle-systems
É
É
Partikel haben unterschiedliche Ladung
Partikel haben unterschiedliche elektrophoretische
Mobilität
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E-Ink
É
am MIT entwickelt
É
Umsetzung der „two particle“-Variante des EPID
É
Elektrophoretische Flüssigkeit in Microkapseln
É
Vermarktung seit 1999
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SiPix
É
2003 durch SiPix entwickelt
É
Umsetzung der „one particle“-Variante des EPID
É
Elektrophoretische Flüssigkeit in Microcups
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elektrophoretischen Flüssigkeit
É
É
É
É
Pigment-Partikel in flüssigem Polyethylen zerstäubt und
gehärtet
resultierende Partikel gesiebt ⇒ Durchmesser: ≤ 5 µm
Partikel in Gemisch aus Tetrachloroethylen und anderen
Kohlenwasserstoffen
⇒ Partikel und Flüssigkeit: Etwa gleiche Dichte
weitere Stoffe (wie Farbstoffe oder Tenside)
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Herstellung von E-Ink-Papier
Herstellung von E-Ink-Papier:
É
É
É
É
Elektrophoretisches Gemisch in wässrige Lösung
⇒ Tröpfchenbildung
Polykondensation von Urea und Formaldehyd an deren
Oberfläche
⇒ Transparente, harte Polymerschicht
Kapseln in UV-härtendem Urethan auf ITO-Film
aufgetragen
mit silberdotierter Tinte rückseitige Elektrode
aufgedruckt
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Herstellung von SiPix-Papier
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Physikalische Grundlagen I
É
Kraft auf ein Teilchen im elektrischen Feld:
F = Eq
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Physikalische Grundlagen I
É
Kraft auf ein Teilchen im elektrischen Feld:
F = Eq
É
Gegenkraft: Reibungskraft/Strömungskraft:
FR = 6πrηv
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(Stokes’sches Gesetz)
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Physikalische Grundlagen I
É
Kraft auf ein Teilchen im elektrischen Feld:
F = Eq
É
Gegenkraft: Reibungskraft/Strömungskraft:
FR = 6πrηv
É
(Stokes’sches Gesetz)
Gleichsetzung:
v=
Eq
6πrη
= Em
m bezeichnet die elektrophretische Mobilität:
m=
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q
6πrη
v
=
E
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Physikalische Grundlagen I
É
Kraft auf ein Teilchen im elektrischen Feld:
F = Eq
É
Gegenkraft: Reibungskraft/Strömungskraft:
FR = 6πrηv
É
(Stokes’sches Gesetz)
Gleichsetzung:
v=
Eq
6πrη
= Em
m bezeichnet die elektrophretische Mobilität:
m=
É
q
6πrη
v
=
E
Was ist, wenn das Teilchen keine Ladung hat?
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Physikalische Grundlagen II
Antwort: (elektrolytische) Doppelschicht
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Teilchenoberfläche
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Physikalische Grundlagen II
Antwort: (elektrolytische) Doppelschicht
É Oberflächenladungsdichte σ durch Bewegung von
geladenen Teilchen in der Flüssigkeit:
σ = ζϵϵ0
⇒ Kraft auf das Teilchen: F = σE
–
–
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Teilchenoberfläche
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Physikalische Grundlagen II
Antwort: (elektrolytische) Doppelschicht
É Oberflächenladungsdichte σ durch Bewegung von
geladenen Teilchen in der Flüssigkeit:
σ = ζϵϵ0
É
⇒ Kraft auf das Teilchen: F = σE
Nach Smoluchowski Berechnung von m daher auch wie
folgt:
σ
ζϵϵ0
m= =
η
η
–
–
–
–
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+
Teilchenoberfläche
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Vergleich mit anderen
Bildschirmtechnologien
Vorteile:
É
hohes Kontrastvermögen zwischen Schwarz und Weiß
É
Lesbarkeit vom Winkel unabhängig
É
Energieeffizient
É
Unabhängigkeit vom Trägermaterial
É
geringes Gewicht
É
sehr flexibel und robust
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Vergleich mit anderen
Bildschirmtechnologien
Vorteile:
É
hohes Kontrastvermögen zwischen Schwarz und Weiß
É
Lesbarkeit vom Winkel unabhängig
É
Energieeffizient
É
Unabhängigkeit vom Trägermaterial
É
geringes Gewicht
É
sehr flexibel und robust
Nachteile:
É
langsamere Schaltzeiten
É
Farbdarstellung noch in den Kinderschuhen
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Zusammenfassung
É
É
É
Elektrophorese bildet die Grundlage für E-Papier
Grundlagen-Forschung: EPID-Panel
Technologien:
É
É
É
É
É
E-Ink
SiPix
Herstellung ähnelt meist Druckverfahren
Bewegung der Teilchen durch elektrophoretische
Mobilität bestimmt
technische Entwicklung noch in den Kinderschuhen
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