Mathias Arbeiter 11. Mai 2006 Betreuer: Herr Bojarski Messverstärker und Gleichrichter Differenz- und Instrumentationsverstärker Zweiwege-Gleichrichter Inhaltsverzeichnis 1 Differenzenverstärker 1.1 Theorie . . . . . . . . . . . . . . 1.2 Offsetabgleich . . . . . . . . . . . 1.3 Messwerte . . . . . . . . . . . . . 1.3.1 Gegentaktverstärkung . . 1.3.2 Gleichtaktverstärkung . . 1.3.3 Gleichtaktunterdrückung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 3 3 4 4 5 5 2 Instrumentationsverstärker 2.1 R1 -Abhängigkeit der Gleich- und Gegentaktverstärkung . . . 2.1.1 Gegentaktverstärkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1.2 Gleichtaktverstärkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Frequenzabhängigkeit der Gleich- und Gegentaktverstärkung 2.2.1 Gegentaktverstärkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2.2 Gleichtaktverstärkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3 Schaltzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 6 7 8 8 9 10 11 3 Gleichrichter 3.1 Fourierspektren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2 Mittelwertbildung durch einen Kondensator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3 Linearität des Gleichrichters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 13 13 15 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.1 Differenzenverstärker Theorie Abbildung 1: Differenzverstärker Die Herleitung der Formel für die Ausgangsspannung kann über das Superpositionsprinzip erfolgen. Betrachtet man den Fall: U2 = 0 so folgt: Ua1 = −U1 RG RE (siehe Verstärkung eines invertierenden OPV) Betrachtet man U1 = 0 so folgt aus der Spannungsteilerregel zunächst: Ue2 = U2 · RG RE + RG Ue2 wird dann am (nicht-invertierenden) Verstärker verstärkt und es ergibt sich: R E + RG RE + RG RG Ua2 = Ue2 · · = U2 RE R E + RG RE Zusammengefasst (Superpostitionsprinzip): Ua = Ua1 + Ua2 = U2 ⇒ RG RG − U1 RE RE Ua = (U2 − U1 ) RG RE Der Differenzverstärker erhält seinen Namen demnach zu Recht. 1.2 Offsetabgleich Aufbau der Schaltung gemäß Abb. 1. RE sollte dabei mindestens 1KΩ besitzen. gewählte Widerstände: RE RG = = 10000Ω 1M Ω Der Offsetabgleich wurde so durchgeführt, dass die Offsetspannung unter 1 m V fiel! 1.3 1.3.1 Messwerte Gegentaktverstärkung Die Frequenz bei der Eingangssinusspannung betrug: f = 12Hz Ue1 in mV 101.6 53.13 31.25 142.2 0 0 0 0 Ue2 in mV 0 0 0 0 145.3 101.6 81.25 53.13 Ua in V 10.00 5.312 2.969 14.22 14.22 10.16 8.125 5.469 Verstärkung V 98.4 100.0 95.0 100.0 97.9 100.0 100.0 102.9 Abbildung 2: Gegentaktverstärkung in Abh. der Eingangsspannung Wie in Abb.2 zu sehen, bleibt die Verstärkung für verschiedene Eingangsspannungen nahezu konstant und beträgt V ≈ 100 1.3.2 Gleichtaktverstärkung Zur Messung der Gleichtaktverstärkung müssen die beiden Eingangsspannung wesentlich größer sein, als bei der Gegentaktverstärkung, da zu erwarten ist, dass die Differenzspannung sehr klein ist und somit auch die Verstärkung niedrig ist. Ue1 = Ue2 in V 10.16 12.81 7.031 4.687 2.188 Ua in mV 35.0 45.0 24.38 16.25 9.375 V 3.44 · 10−3 3.51 · 10−3 3.47 · 10−3 3.47 · 10−3 4.28 · 10−3 Da die Schaltung einen Differenzverstärker darstellt sollte, die Verstärkung bei gleich großen Eingangsspannung idealerweise gleich null sein. Die gemessene Gleichtaktverstärkung beträgt V ≈ 3.5 · 10−3 und ist somit konstant niedrig, wie zu erwarten gewesen war. 1.3.3 Gleichtaktunterdrückung Sei G = Gleichtaktunterdrückung. Sie berechnet sich gemäß: G= VGegen VGleich Daraus folgt eine Gleichtaktunterdrückung von G = = 99.3 3.5 · 10−3 28.4 · 103 2 Instrumentationsverstärker Abbildung 3: Instrumentationsverstärker 2.1 R1 -Abhängigkeit der Gleich- und Gegentaktverstärkung Der Einfachheithalber gilt: R4 = R3 = 10000Ω Der Widerstand R2 wurde folgendermaßen eingestellt: R2 = 10000Ω Die Differenzverstärkung ergibt sich ebenfalls aus dem Superpostitionsprinzip: für U2 = 0 folgt: U10 = U1 · R 2 + R1 R1 und U20 = −U1 R2 R1 Der Spannungsabfall an R1 ist gleich der Eingangsspannung an U1 . Der Eingangs-Strom ergibt sich zu: Ie = U1 R1 Für U1 = 0 folgt: U10 = U1 und R 1 + R2 R2 − U2 R1 R1 U20 = −U1 R2 R2 + R1 + U2 R1 R1 mit der Gleichung für einen Differenzverstärker ergibt sich: Ua = (U20 − U10 ) R4 R3 woraus folgt: ⇒ Ua = (U2 − U1 ) 1−2 R2 R1 R4 R3 Für die Verstärkung gilt somit: Vdif f 2.1.1 R4 = R3 R2 1+2· R1 (1) Gegentaktverstärkung Der Vorteil der Schaltung besteht darin, dass man nun nur durch Variation eines Widerstandes (nämlich R1 ) die Verstärkung steuern kann. Die Messungen erfolgten bei einer Frequenz von f = 16Hz R1 10000 5000 3333 2500 2000 1667 1429 1250 1111 1000 10000 5000 3333 2500 2000 1667 1429 1250 R2 R1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 2 3 4 5 6 7 8 Ue1 in mV 140 140 140 140 140 140 140 140 140 140 0 0 0 0 0 0 0 0 Ue2 in mV 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 140 140 140 140 140 140 140 140 Ua in V 0.520 0.781 1.094 1.406 1.719 1.875 2.250 2.500 2.656 2.969 0.500 0.750 1.062 1.250 1.562 1.812 2.125 2.438 V 3.71 5.58 7.81 10.04 12.28 13.39 16.07 17.85 18.97 21.20 3.57 5.36 7.59 8.93 11.16 12.94 15.18 17.41 Abbildung 4: Gegentaktverstärkung in Abh. des Widerstandes R1 2.1.2 Gleichtaktverstärkung R1 10000 5000 3333 2500 2000 1667 1429 1250 1111 1000 R2 R1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Ue1 = Ue2 in V 10.0 9.938 10.0 10.0 10.0 10.0 10.0 10.0 10.0 10.0 Ua in mV 74 114 154 212 236 278 316 347 398 440 V 0.74 · 10−3 1.14 · 10−3 1.54 · 10−3 2.12 · 10−3 2.36 · 10−3 2.78 · 10−3 3.16 · 10−3 3.47 · 10−3 3.98 · 10−3 4.40 · 10−3 Die Gleichtaktverstärkung sollte idealerweise gleich null betragen. Wie schon in Abschnitt 1.3.2 gesehen, ist die Gleichtaktverstärkung jedoch nicht null, sondern im Bereich von wenigen Zehntel-Prozenten. Da die Verstärkung abhängig von R1 ist, werden demzufolge auch die Gleichtaktverstärkungen von R1 abhängen. 2.2 Frequenzabhängigkeit der Gleich- und Gegentaktverstärkung Um die Frequenzabhängigkeit einzustellen müssen die Widerstände konstant gehalten werden. Dabei soll eine Verstärkung von V = 100 eingestellt werden. Anhand der Verstärkung von Gleichung (1) ergibt sich der Widerstand R1 für R3 = R4 zu: R1 = 2 R2 100 − 1 Bei einem Widerstand R2 = 10000Ω ergibt das: R1 = 202Ω 2.2.1 Gegentaktverstärkung Diesmal wurde die Messung nicht für beide Eingänge durchgeführt, da die Abweichungen zwischen beiden Eingängen so klein sind, dass sie das Ergebnis und die daraus gewonnenen Erkenntnisse nicht verfälschen. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit gilt daher: U1 U2 f in Hz 13 26 50 100 198 401 1009 1995 4001 7995 16000 32130 64020 128.05 256.9 512.0 1016 Ue1 in mV 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 = 0 = sin(ω t) Ue2 in mV 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 Ua in V 9.84 9.84 9.688 9.844 9.688 9.688 9.688 9.688 9.688 9.531 8.75 7.187 4.844 2.813 1.719 0.781 0.910 Phase 0 0 0 0 0 0 2.0 2.7 5 14 20 40 45 75 88 118 – V 98.4 98.4 96.9 98.4 96.8 96.8 96.8 96.8 96.8 95.3 87.5 71.9 48.4 28.1 17.2 7.8 9.1 Abbildung 5: Gegentaktverstärkung in Abh. der Frequenz 2.2.2 Gleichtaktverstärkung Die Phase schwankte zu stark, um daraus sinnvolle Resultate ableiten zu können. f in Hz 101 202 399 802 1.62 3.21 6.39 12.8 25.0 50.2 100.0 200.8 400.0 800.5 Ue1 = Ue2 in V 10.0 10.0 10.0 10.0 10.0 10.0 10.0 10.0 10.0 10.0 10.0 10.0 10.0 10.0 Ua in mV 34 42 35 38 36 38 49 83 131 196 246 309 1547 109.4 Phase in 186 -160 190 -161 207 -144 225 -103 -72 -46 -21.6 3.6 35 – ◦ V 3.4 · 10−3 4.2 · 10−3 3.5 · 10−3 3.8 · 10−3 3.6 · 10−3 3.8 · 10−3 4.9 · 10−3 8.3 · 10−3 13.1 · 10−3 19.6 · 10−3 24.6 · 10−3 30.9 · 10−3 154.7 · 10−3 10.9 · 10−3 Es stellte sich heraus, dass das Ausgangssignal bei 800 kHz eine Gleichspannung darstellte. Dort scheint es eine Grenzfrequenz zu geben, ab der die Ausgangsspannung und somit auch die Verstärkung einen anderen Verlauf nimmt. 2.3 Schaltzeit Als Schaltzeit ist die Zeit, vom Schaltbefehl (also beim Erreichen der Flanke des Rechtecksignals bei der Ua Eingangsspannung, bis zum Erreichen von √max definiert. 2 Abbildung 6: Schaltverhalten beim Einschaltvorgang Die Einschaltzeit ergibt sich nach Abb. 6 zu tein = 5.5µs Abbildung 7: Schaltverhalten beim Ausschaltvorgang Die Ausschaltzeit ergibt sich nach Abb. 7 zu taus = 5.4µs 3 Gleichrichter Im Folgenden wurde ein Zweiwege-Gleichrichter gemäß Schaltung Abb. 8 aufgebaut. Abbildung 8: Zweiwege-Gleichrichter Der Zweiwege-Gleichrichter besitzt folgende prinzipielle Funktionalität: Ue > 0 ⇒ ⇒ Diode D2 leitet und Diode D1 sperrt Schaltung wirkt wie ein invertierender Verstärker mit V = −1 Ue < 0 ⇒ ⇒ Diode D1 leitet und Diode D2 sperrt Schaltung wirkt wie ein invertierender Verstärker mit V = 0 R =0 Die Funktionalität eines Gleichrichters wird somit deutlich. Wird der mittelwertbildende Kondensator aus der Schaltung entfernt so ergibt sich bei eingehender Sinusspannung ein Ausgangssignal wie in Abb. 9 dargestellt. Abbildung 9: Zweiwege-Gleichrichter ohne Kondensator - oben: Eingangssignal; unten: Ausgangssignal Der Zweiwege-Gleichrichter hat demnach eine analoge Wirkung wie ein Graetz-Brücke, indem es die Sinushalbwellen im negativen Bereich nach oben klappt. Bei genauerem Analysieren offenbart sich jedoch ein entscheidender Vorteil. Der Stromflusswinkel beträgt nahezu 360◦ . Ein konstant nicht vorhandender Stromfluss zwischen den Sinushalbwellen, wie es bei der Graetz-Brücke der Fall war, ist nicht nachweisbar. 3.1 Fourierspektren Im Folgenden wurde das Fourierspekrum des Eingangs- und des Ausgangssignals miteinander verglichen. Abbildung 10: Fourierspektrum des eingehendes Sinussignals In Abb. 10 sieht man, wie erwartet, einen ausgeprägten Peak bei f = 18.8Hz, das fouriertransformierte Signal einer Sinusspannung. Abbildung 11: Fourierspektrum der gleichgerichteten Ausgangsspannung Durch die Gleichrichterschaltung ohne mittelwertbildenden Kondensator wurde das Vorzeichen jeder zweiten Halbwelle der eingehenden Sinusfunktion geändert. Es erscheinen, wie in Abb. 9 zu sehen, Sinushalbwellen die durchweg im positiven Bereich verlaufen. Ein einziger ausgeprägter ist somit im Fourierspektrum nicht zu erwarten und tatsächlich erkennt man in Abb. 11, dass sich um die Frequenz f = 18.8Hz mehrere Peaks scharen, im Gegensatz zu Abb. 10. 3.2 Mittelwertbildung durch einen Kondensator Das Ausgangssignal wie in Abb. 9 dargestellt, ist noch nicht geeignet für einen auf Gleichspannung eingerichteten Verbraucher. Das Signal muss vorher geglättet werden. Diese Glättung wird mithilfe einer Integratorschaltung erreicht, wie in Abb. 8 dargestellt. Das entscheidende (integrierende) Element stellt dabei nun der Kondensator dar, der nun in der Schaltung natürlich nicht fehlen darf. Um eine ausreichende Glättung zu erzielen, muss der Kondensator eine große Kapazität besitzen. Im Folgenden wurde mit einer Kapazität von C = 1µF gearbeitet. Abbildung 12: Zweiwege-Gleichrichter MIT Kondensator - oben: Eingangssignal; unten: Ausgangssignal In Abb. 12 ist deutlich zu sehen, dass die Spannung sehr gut gleichgerichtet wurde. Sie schwankt lediglich um ∆U = 9.4mV Um die Theorie des Zweiwege-Gleichrichters zu überprüfen bzw. zu veranschaulichen wurden die Spannungen an verschiedenen Punkten der Schaltung gemessen. Abbildung 13: Spannung an Ua1 Abbildung 14: Spannung an Ua2 In Abb. 13 ist deutlich zu sehen, wie zu es zu Beginn und am Ende einer Halbwelle zu einem Spannungssprung kommt. Im konstanten Bereich beträgt die Spannung +0.7V und bestätigt somit die Eigenschaft der Diode, eine Durchlassspannung von 0.7V zu besitzen. In Abb. 14 folgt die Ausgangsspannung der Eingangsspannung, während einer halben Periode (allerdings invertiert). Ua2 ist gleich null für negative Eingangsspannungen. 3.3 Linearität des Gleichrichters Im folgenden wurde die Verstärkung beim Zweiwege-Gleichrichter in Abhängigkeit der Eingangsspannung untersucht. Ue in V Ua in V 2.19 3.10 5.50 7.20 9.38 11.32 13.10 15.80 17.97 20.47 1.406 2.188 2.813 3.75 4.72 5.63 6.43 7.85 9.07 10.0 Ua =V Ue 0.64 0.705 0.51 0.52 0.50 0.50 0.49 0.50 0.50 0.49 Abbildung 15: Linearität - Verstärkung in Abh. von Ue Nach Abb. 15 ist erkenntlich, dass die Verstärkung ab einer Eingangsspannung von Ue ≈ 5V konstant bleibt, für geringere Eingangsspannungen jedoch die Verstärkung schwankt.