Hinduismus - Educanet.ch

Werbung
Hinduismus
Seite1/3
Hinduismus
Rund 75% der Bevölkerung Indiens sind Hindus (18% Muslime, 3% Christen, 3% Sikhs, der
Rest Buddhisten und andere). Das sind über 670 Millionen Menschen. Somit ist der
Hinduismus an der Zahl der Anhänger gemessen, die bedeudenste Religion Asiens, obwohl er
ausser in Indien nur noch in_Nepal_____________, auf der indonesischen Insel Bali_, auf der
Insel Mauritius im Indischen Ozean und möglicherweise in Fidschi die grösste
Glaubensgemeinschaft bildet.
Der Hinduismus ist aber auch eine der ältesten heute noch bestehenden Religionen, deren
Wurzeln sich bis 1000 Jahre vor Christi Geburt zurückverfolgen lassen. Der Hinduismus
kennt keinen Religionsstifter, stützt sich aber auf eine Reihe von heiligen Büchern, von denen
die Veden (geschrieben zwischen 1200 v.Chr. bis 600 v.Chr.) die wichtigsten sind.
Für den Hinduismus gibt es keine starre, allgemein gültige Lehrmeinung. Er erneuert sich
durch die verschiedenen Lehren der indischen Weisen ständig selbst. Innerhalb des
Hinduismus gibt es daher viele Untergruppen mit unterschiedlichen Praktiken. Nur einige
sehr allgemeine Grundlagen sind allen Sekten gemeinsam, v.a. die Lehre vom Karma und
von der___Wiedergeburt_______________________.
Im Weltbild des Hinduismus befindet sich die ewige Welt in einem ständigen Prozess des
Werdens und Vergehens. In den Mythologien des Hinduismus dauert ein Tag im Leben des
Schöpfergottes Brahma 4 320 000 000 Menschen-Jahre. Ein solcher Brahmatag beginnt mit
der Schöfung des Weltalls und endet am Abend mit dessen Wiedereinschmelzen ins Absolute.
Diesem ständigen Werden und Vergehen, das sich auch in den Kreisläufen der Natur
offenbart (Jahreszeiten, Wasserkreislauf) unterliegt auch die menschliche Seele (Atman), die
als unsterblich betrachtet wird.
Nach hinduistischer Auffassung drängt die Seele darauf nach dem Tod in einer neuen Gestalt
wieder geboren zu werden. Über die Form der Wiedergeburt entscheidet die Summe der guten
und schlechten Taten, die man im Leben vollbringt, das sogenannte_Karma______. Es
bestimmt das Schicksal des Menschen im gegenwärtigen Leben und in zukünftigen Geburten.
Je nach Karma wird man im nächsten Leben in einer höheren oder in einer niedereren Gestalt
wieder geboren. Da Wiedergeburt auch als Tier möglich ist, gilt die Schonung alles
Lebendigen als höchstes Gebot. Daher ernähren sich viele Inder rein vegetarisch.
Ziel aller religiösen Praktiken ist es, der endlosen Kette der Wiedergeburten, dem Samsara,
zu entrinnen. Diese endgültige Erlösung (moksha) wird u.a. in den verschiedenen
Yogapraktiken angestrebt, die zur höchsten religiösen Erkenntnis führen, so dass die Seele
des Menschen mit Gott vereinigt wird.
Der Hinduismus verwirrt gerne wegen seiner Vielzahl verschiedener Gottheiten, denen man
auf Darstellungen in Tempeln, aber auch überall sonst im indischen Alltag begegnet. Für den
gelehrten Inder sind sie aber lediglich verschiedene Ausdrucksformen des Absoluten, bzw.
des einen göttlichen Prinzips.
Aus der Vielzahl der Götter des Hinduismus ragt die Dreiheit Brahma, Shiva und Vishnu
heraus.
Brahma: ___________________________________________________________________
Vishnu:____________________________________________________________________
Er kommt von Zeitalter zu Zeitalter auf die Erde um der Menschheit zu helfen. Seine letzten
Inkarnationen waren: Rama, Krishna und Budddha.
Shiva:______________________________________________________________________
Hinduismus
Seite2/3
Zu jeder Gottheit gehört in den mythologischen Darstellungen eine Gefährtin, welche seine
weiblichen Energien verkörpert.
Die beiden Hauptrichtungen des Hinduismus sind Shivaismus und Vishnuismus, je nachdem,
ob _Shiva_________(Zerstörer der Welt) oder ____Vishnu_______(Erhalter der Welt) an die
Spitze der Götter gestellt wird.
Neben den großen Göttern stehen viele kleine Gottheiten, die oft nur lokale Bedeutung haben.
Andere, so der Affengott Hanuman, und Naturerscheinungen wie Sonne, Mond oder Wind
genießen weiterhin Verehrung.
Die kultische Verehrung von Bildern eines Gottes durch Gebet oder Opfergaben findet v.a. im
Tempel statt. Mittler zwischen den Gläubigen und Gott sind die Priester (Brahmanen).
Das Kastensystem
Da nach indischer Auffassung jede Religion zu Gott führen kann, ist dem Hinduismus der
Missionsgedanke fremd. Als Hindu wird man geboren. Ein späteres Übertreten in die
hinduistische Gesellschaftsordnung ist nicht möglich, da mit der Geburt auch die Kaste (=
Gesellschaftsschicht) bestimmt ist, in der man leben wird. Dies hat sich vor allem
geschichtlich ergeben:
Als vor zwei- bis dreitausend Jahren Arier von Norden nach Indien einwanderten, taten sie
sich durch ihre kulturelle Überlegenheit unter den ansässigen Bauern als Wissende
(Brahmanen) und Lehrer hervor. So gewannen die Brahmanen immer mehr Macht und
Einfluss. Es entstand allmählich eine feste Gesellschaftsordnung, in der die Krieger und in
einem geringen Masse die Händler bevorzugt wurden. So entwickelte sich mit der Zeit ein
festes, erbliches Gesellschaftssystem mit der Priesterkaste (_Brahmanen________) zu oberst
in der Hierarchie, gefolgt von den Kriegerkasten und dann einer Vielzahl von Bauern- und
Handwerkerkasten. Die niedrigsten der Kasten gehören zu den dienenden Berufsgruppen.
Heute sind vor allem die unteren Kasten nach Berufsständen eingeteilt (Kasten der Töpfer,
Wäscher, Volksmusiker, Näher, Zimmerleute usw.). Es gibt heute in Indien landesweit über
3000 verschiedene Kasten.
Für die Kastenzugehörigkeit gelten unter anderem die folgenden Regeln:
Die Kastenzugehörigkeit wird durch die Geburt bestimmt.
Es kann nur innerhalb der eigenen Kaste geheiratet werden
Mit der Kastenzugehörigkeit sind bestimmte Regeln und Pflichten verbunden. (zB. dürfen
strenggläubige Brahmanen nicht rauchen, keine Zwiebeln oder Knoblauch essen, )
Die Kaste bestimmt auch den Beruf
Ausserhalb des Kastensystem leben die _Unberührbahren_____(Parias), die die „unreinen“
Aufgaben verrichten, wie z.B. Strassenkehren, Toiletttenputzen oder Arbeiten in der
Lederindustrie. Sie sind Ausgestossene und gelten für die Kastenangehörigen insofern als
Unberührbare, da es beim Kontakt mit ihnen zur rituellen Verunreinigungen kommen könnte.
Der Kastenangehörige müsste sich nach einem solchen Kontakt waschen.
In den indischen Dörfern leben die Kasten jeweils in eigenen, ihnen zugeteilten Dorfvierteln
mit eigenen Wasserfassungen, so dass die niedrigeren Kasten die höheren nicht rituell
verunreinigen können. In den Städten wird heute im Gegensatz zu den ländlichen Gebieten
die Trennung zwischen den Kasten nicht mehr so strikt gehandhabt. Dazu beigetragen hat die
neue Indische Verfassung von 1950, die kastenbedingte Vorrechte und Benachteiligungen
verbietet.
Hinduismus
Seite3/3
Ve|ge|ta|rís|mus Ernährung ausschließlich von Pflanzenkost, meist aber ergänzt durch Eier u. Milchprodukte.
In|kar|na|ti|on 1. Fleischwerdung, Menschwerdung eines göttlichen Wesens. 2. Verkörperung.
Arier Bezeichnung für die Angehörigen der Völker des indoiranischen Zweiges der indogermanischen
Sprachfamilie. (Bei den Nationalsozialisten
Bezeichnung für Nichtjude, Angehöriger der sogenannten
nordischen Rasse.)
Ιndogermanen (Indoeuropäer), alle Völker, die eine indogermanische Sprache sprechen. Dazu gehören unter
anderem auch: die keltischen, die germanischen, die italienischen und slawischen Sprachen.
Herunterladen