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Physik für Mediziner und Zahnmediziner
Vorlesung 12
Prof. F. Wörgötter (nach M. Seibt) -- Physik für Mediziner und Zahnmediziner 1
...der Kondensator
Vorbereitung: der Kondensator (Ladungsspeicher)
einfachste Realisierung: Plattenkondensator
Ladung auf den Platten: +/- Q
Schaltsymbol:
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Elementarladung
Tröpfchen werden
statisch aufgeladen!
Durch Messung der Steig- und Sinkgeschwindigkeit von geladenen Öltröpfchen.
Für gleichgroße Öltröpfchen ergibt sich, daß nicht alle Geschwindigkeiten
vorkommen. Es ergibt sich eine ganzzahlige Quantisierung. Die Tröpfchen sind
also mit ganzzahligen Vielfachen der Elementarladung geladen.
Diese ist: 1.602 . 10-19 C (=Ladung des Elektrons)
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Feldstärke im Kondensator
Wie ändert sich die Feldstärke in Abhängigkeit vom Plattenabstand?
Wir haben (Coulomb Gesetz):
x
d
Aber auch E ~ Q
Sowie Q ~ A (Fläche) und A ~ r2
Wir betrachten die Wirkung
eines Teils des Feldes
(Konus) auf einen Punkt x:
Und vergrößern d
E ~ 1/r2 , mit größerem d
steigt r also: E nimmt ab
Also E ~ r2, mit größerem d
steigt r also: E nimmt zu
Das gilt für jeden Konus also:
Die Feldstärke ist nicht vom Plattenabstand abhängig!
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Versuch: Spannung ist abhängig vom
Abstand
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Ladung und Spannung
Das Feld bleibt gleich, aber beim Verschieben der Platten wird
Arbeit geleistet:

Arbeit ist Kraft mal Weg
(hier parallel zueinander, Vektoren fallen weg):
Definition: Spannung ist die Kraft, die bei der Verschiebung (Weg!) von
Ladung aufgebracht werden muß. Also Spannung = Arbeit pro Ladung
Intuitiv: Trennen von Ladung macht Arbeit. Wenn‘s geschafft ist haben wir die Ladungen von einander
entfernt „aufgehängt“. Diese ziehen sich wie an einem gespannten Gummiband an: Spannung ist also
entstanden.
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Nochmal kurz: Elementarladung
Kräftegleichgewichte könnnen
nun erstellt werden!
Diese ist: 1.602 . 10-19 C (=Ladung des Elektrons)
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Die Kapazität
(physiologisch bedeutsam!)
Es gilt:
Die Kapazität C gibt an wieviel Ladung pro Spannung (C=Q/U!) auf
einem Kondensator gespeichert werden kann.
Sie ist abhängig vom Abstand der Elektroden.
Eng wickeln!
 hohe C
Angegeben wir die Kapazität in Farad:
1 F = 1 As/V = 1 C/V
Warnung: Nicht die Abkürzung C (Kapazität) mit der Einheit C (Coulomb) verwechseln!
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Versuch: Spannung ist abhängig vom
Dielektrikum
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Kapazität (cont.)
Kapazität C eines Plattenkondensators ist
materialabhängig insbesondere vom trennenden Medium
(Dielektrizitätskonstante)
εε 0 A
C=
d
d
A: Fläche des Kondensators
ε: Dielektrizitätskonstante
ε0: absolute Dielektrizitätskonstante (=8.854∙10-12AsV-1m-1)
d: Abstand der Platten
Vorgriff: Dies spielt eine wichtige Rolle bei Membranen. Man kann sie
als Plattenkondensator auffassen.
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Einheiten: Zusammenfassung
•
•
•
•
•
•
Strom: Ampere
Spannung: Volt
Ladung: Coulomb
Widerstand: Ohm
Leitfähigkeit: Siemens
Kapazität: Farad
A
V
C
Ω
S
F
= C/s
=V/A
=1/Ω
=As/V
• Und also Product RC = V/A . As/V = s (Sekunden) nanu…
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Elektronische Bauelemente (just for fun)
Widerstände
Kondensatoren
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Membranen als R-C Schaltkreise
V
Uc
C
U
A
I
2
1: Aufladung
2: Entladung
1
R
UR
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Kondensator: Ent- und Beladung
Experimente
Beobachtung:
Deutung:
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...Aufladung: Wie verhält sich UC
In diesem Kreis sind Strom und
Spannung nicht konstant!
V
Uc
I
U
C
2
UR
R
1
A
I. Kirchhoff
Ohm
Unter Verwendung der
Stromdefinition
Erhält man:
Für UC erstmal (Definition kapazitive Spannung):
II. Kirchhoff
Damit:
(
Lösen
− t / RC
der DGL: Uc t = U 1 − e
()
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)
...Entladung: Wie verhält sich UC
V
Uc
U
C
2
1
UR
R
I
A
Uc (t ) = U0 ⋅ e − t / RC
die Zeitkonstante τ der exponentiellen Auf- und
Entladungskurven ist τ = RC
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Kondensator
Nebenstehende Abbildung zeigt
den Verlauf der
Kondensatorspannung Uc bei
Auf- und Entladung.
1.) Zeichnen Sie die Verläufe der
am Widerstand abfallenden
Spannung UR , des durch den
Widerstand fließenden Stromes I
sowie der Ladung Q auf dem
Kondensator.
V
Uc
C
U
R
UR
2.) Berechnen Sie den Widerstand
R für den Fall, dass die Kapazität
des Kondensators C=1µF beträgt.
3.) Wie groß ist die
Batteriespannung U?
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A
I
Kontrollfragen
• Nennen Sie die treibende Kraft für Diffusionsprozesse
• Nennen Sie die mikroskopische Ursache für Diffusionsprozesse
• Verknüpfen Sie Diffusionsstrom und Konzentrationsgradienten
über eine Gleichung
• Von welchen Größen hängt der Diffusionskoeffizient (die
Diffusionsgeschwindigkeit) ab?
• In welche Richtung erfolgt der Materialtransport bei Osmose?
• Berechnen Sie den osmotischen Druck in der Aufgabe zwei
Seiten zuvor.
• Welche Ströme stehen bei der Osmose in Konkurrenz?
• Welche Größe wird als Permeabilität einer Membran
bezeichnet?
• Was sind semi- und selektiv-permeable Membranen?
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Ladevorgang eines RC-Gliedes
(
Uc (t ) = U 1 − e − t / RC
)
Uc (t ) = U0 ⋅ e − t / RC
Für t = τ ergibt sich
100
U = 0.37 . U0
100-37
37
Ein Abfall auf 37%
des Originalsignals.
(Anstieg ist analog!)
0
0
τ
0
τ
Alle Auf- oder Entladungsprozesse einer Membran werden durch
die Zeitkonstante τ = RC bestimmt.
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Wasserstoff „Bombe“ und Star Wars
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Diffusion durch selektiv-permeable
Membranen: Membranspannung
Membranen weisen unterschiedliche Permeabilitäten für verschiedende
Ionensorten auf
Folge: mit dem Diffusionsstrom ist ein Transport elektrischer Ladungen
verbunden und damit eine elektrische Spannung
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Membranspannung
elektr. Feld
Na+
Diffusionsstrom
Cl-
Membran sei semipermeable für Natrium aber nicht für Chlorid!
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Membranspannung: stationärer Zustand
Teilchenaustausch ist nun zufällig aber Ungleichgewicht bleibt erhalten!
Feldstrom
Diffusionsstrom
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Membranspannung: stationärer Zustand
Also im Mittel:
elektr. Feld
Diffusionsstrom
Bei der Ladungstrennung bleiben die getrennten Ladungen nahe der
Membran. Diese wirkt also wie ein Kondensator.
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Membranspannung: stationärer Zustand
Feldstrom
Diffusionsstrom
• im stationären Zustand sind Feldstrom und Diffusionsstrom
entgegengerichtet und gleich groß
• die sich einstellende Spannung heißt Membranspannung UM
• sie ist durch die Nernst-Gleichung gegeben:
kBT  c a 
UM =
ln 
ze  ci 
kB: 1.38∙10-23J/K, Boltzmann-Konstant
T: absolute Temperatur (in K)
z: Wertigkeit des Ions
e: Elementarladung (e=1.602∙10-19As)
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Physiologische Konvention
Die physiologische Messvorschrift vereinbart, dass
U=φi – φa, d.h. U ist das Zellpotential (φi) bezogen auf das
extrazelluläre Potential (φa ). Mit dieser Vereinbarung liefert
die Nernst-Gleichung ein korrektes Vorzeichen von U.
U
Membran
ca
ci
kBT  c a 
U=
ln 
ze  ci 
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Nernstsche Gleichung I
U: Membranspannung; kB: Boltzmann-Konstante;
T: (absolute) Temperatur; e: Elementarladung; z:
Wertigkeit der durchtretenden Ionen; c1,c2: IonenKonzentrationen
Die Auftragung U vs. ca/ci liefert folgenden
Verlauf:
U
Membran
ca
ci
kBT  c a 
U=
ln 
ze  ci 
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Nernstsche Gleichung II
k BT  c a 
U=
ln 
ze  c i 
kBT
A=
ze
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Nernstsche Gleichung III
Als Alternative kann halblogarithmisches
Papier benutzt werden: lineare Skalierung für
die Membranspannung U sowie
logarithmische Skalierung für das
Konzentrationsverhältnis c1/c2. Dem halblog.
Papier liegt der Zehnerlogarithmus lg
zugrunde. Die Nernst-Gleichung lautet dann:
k BT  c a 
U=
ln 
ze  c i 
 ca 
kBT
U=
ln(10) ⋅ lg  
ze
 ci 
Die Geradensteigung ist dann:
kBT
A=
ln(10)
ze
ln(10) ≈ 2,3
A(310K) ≈ 61mV/Dekade
Physik für Mediziner und Zahnmediziner
A=
kBT
ln(10)
ze
reale Membranen: endliche Permeabilität
für K+, Na+, Cl• Membranaufbau: Doppellipidschicht mit eingelagerten Ionenkanälen
• Doppellipidschicht ist impermeabel
• Ionenkanäle besitzen veränderliche Permeabilitäten (steuerbar)
Programm:
• Erarbeiten eines elektrischen Schaltkreises mit analogen
Eigenschaften (Ersatzschaltbild)
• Berechnung der Ruhemembranspannung
• Überlegungen zur Dynamik
• wichtige Größenordnungen
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die Zellmembran als Kondensator
d
Q=0
Q=0
Plattenkondensator als Modell der
Zellmembran
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die Zellmembran als Kondensator
Plattenkondensator als Modell der
Zellmembran
Kapazität C eines Plattenkondensators
εε 0 A
C=
d
d
A: Fläche des Kondensators
ε: Dielektrizitätskonstante
ε0: absolute Dielektrizitätskonstante (=8.854∙10-12AsV-1m-1)
d: Abstand der Platten
εε 0 8 ⋅ 8.54 ⋅ 10 −12 As
µF
−3 F
≈
= 6.8 ⋅ 10
≈ 0 .7
=
2
−8
10 m ⋅ Vm
m
cm2
A
d
Man erhält: C
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Ladevorgang einer Zellmembran
(
Uc (t ) = U 1 − e − t / RC
)
Uc (t ) = U0 ⋅ e − t / RC
Für t = τ ergibt sich
100
U = 0.37 . U0
100-37
37
Ein Abfall auf 37%
des Originalsignals.
(Anstieg ist analog!)
0
0
τ
0
τ
Alle Auf- oder Entladungsprozesse einer Membran werden durch
die Zeitkonstante τ = RC bestimmt.
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Kapazität einer Zellmembran
1. Berechnen Sie die Zahl der im Innern einer Zelle (Volumen V=10-9 cm3,
Oberfläche A= 5∙10-6cm2) vorhandenen K+-Ionen, wenn die
Konzentration cK=0.141mol/l beträgt
2. Zeigen Sie, dass die Kapazität dieser Zelle etwa C= 3.5 pF ist.
3. Berechnen Sie die Ladung Q auf den beiden Seiten der Membran, die
die Nernst-Spannung von Kalium (=-90mV) einstellt.
4. Berechnen Sie die Zahl der Ionen, die dieser Ladung entsprechen.
1. N≈1011 Ionen
2. ...
3. Q≈10-13As
4. NQ ≈106 Ionen
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...reale Membranen
• Doppellipidschicht: Widerstand im GΩ- Bereich
• Leitfähigkeit über Ionenkanäle
• selektiv auf Ionensorte (K+-Kanäle, Na+-Kanäle,...)
• Permeabilität variabel (häufig: spannungsgesteuert)
Ionenkanäle
Doppellipidschicht
Na-Kanal:
Ansicht von oben
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...Kategorien
aus: Schmidt/Thews „Physiologie des Menschen“
aus: Klinke/Silbernagel „Lehrbuch der Physiologie“
Grundlagen:
notwendige Kenntnisse und Fähigkeiten
Wissenswertes:
Informationen jenseits des Notwendigen
Für Experten:
Medzinische Physik...
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Ursache der Diffusion: Brownsche
Molekularbewegung
thermische Zufallsbewegung führt zum diffusiven Transport kleiner
Teilchen
Mikroskopbild:
Simulation:
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...physikalische Einheiten und
Konzentrationsmaße
Teilchenkonzentration:
N Zahl der Teilchen
c= =
Volumen
V
1 Mol ist die Stoffmenge eines Systems, das aus ebenso vielen
Einzelteilchen besteht, wie Atome in 12g des Kohlenstoffnuklids 12C
enthalten sind (Avogadro- (oder Loschmidt-) Zahl NA=6∙1023)
Stoffmenge: Angabe der Teilchenzahl in Mol
Stoffmengendichte:
n
c
cn = =
V NA
N
n=
NA
die übliche Angabe von cn ist:
mol/l und wird „molar“ genannt
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...der Kondensator
Vorbereitung: der Kondensator (Ladungsspeicher)
einfachste Realisierung: Plattenkondensator
Ladung auf den Platten: +/- Q
Spannung am Kondensator Uc hängt mit der
Ladung Q zusammen:
Q = C ⋅ Uc
Schaltsymbol:
C: Kapazität des Kondensators
Q
C=
Uc
[C] =
[Q] As
=: F,Farad
=
[Uc ] V
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Diffusion durch selektiv-permeable
Membranen: Membranspannung
Membranen weisen unterschiedliche Permeabilitäten für verschiedende
Ionensorten auf
Folge: mit dem Diffusionsstrom ist ein Transport elektrischer Ladungen
verbunden und damit eine elektrische Spannung
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