Kapitel 10

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IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA
LVA-Leiterin: Elisabeth Christen
Einheit 10:
Marktmacht: Monopol (und Monopson) (Kap. 10.1.-10.4.)
Monopol
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Marktstruktur
Die Marktform beeinflusst das Verhalten und die Angebotsentscheidung der
Unternehmung
Kapitel 8: Wettbewerbsmarkt mit vielen Anbietern und Nachfragern
ohne Marktmacht und folglich mit ’Preisnehmer-Verhalten’.
Einzig Angebot und Nachfrage bestimmen den Gleichgewichtspreis
bzw. die -menge.
Nun folgt die Analyse von Märkten mit Marktmacht
Kapitel 10: Monopol und Monopson
Kapitel 12: Monopolistischer Wettbewerb und Oligopol
Monopol
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Verschiedene Marktformen
Marktform
Anzahl der
Anbieter
Marktmacht(MM) und
Markteintritte
Produkte
Beispiele
Vollkommener
Wettbewerb
viele
Keine MM (Preisnehmer)
Keine Barrieren
Homogen
Landwirts.
Produkte
Monopol
eine(r)
MM (Preissetzer)
Sehr hohe Barrieren
Homogen
Öffentliche
Versorger
Oligopol
mehrere
Etwas MM
Hohe Barrieren
Homogen
Öl, Stahl,
Computer
Monopolistische
Konkurrenz
viele
Etwas MM
Keine Barrieren
Heterogen
Textilien,
Möbel
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Marktmacht
Hat ein Verkäufer oder Käufer die Fähigkeit den Marktpreis zu
beeinflussen, so besitzt er Marktmacht. Zwei Beispiele dafür sind:
Monopol: Ein Monopol ist ein Markt, auf dem es nur einen Verkäufer,
aber viele Käufer gibt. (z.B. Austria Tabak, ÖBB)
=⇒ Monopolmacht
Monopson: Ein Monopson ist ein Markt, auf dem es viele Verkäufer,
aber nur einen Käufer gibt. (z.B. General Motors)
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Das Monopol
1
Nur ein Anbieter existiert am Markt; er hat die Fähigkeit den Preis zu
beeinflussen; er besitzt Marktmacht =⇒ Preissetzer
2
Keine Produktdifferenzierung =⇒ Homogenität
3
Beschränkungen oder besondere Kosten =⇒ Kein freier
Markteintritt und -austritt
Häufig öffentliche Versorgungsunternehmen, wie Telefongesellschaften,
Elektrizitätswerke, Eisenbahnen, Grundwasserversorgung, . . .
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Gründe für Monopole
Natürliches Monopol: Größenvorteile durch steigende Skalenerträge
−→ fallende Durchschnittskosten und Grenzkosten
Kontrolle über Ressourcen: Alleineigentum an Bodenschätzen oder
speziellen Technologien
Besitz von Patenten
Staatliche Regulierung: Staat vergibt Produktions- und
Dienstleistungsrechte (z.B. Monopol des ORF bis 2001,
Glücksspielmonopol, Briefmonopol der Post)
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Der Monopolist als Preissetzer
Der Monopolist kann den Preis frei setzen, die wichtigste Beschränkung
liegt in der Marktnachfrage
=⇒ Die Nachfrage der sich der Monopolist gegenübersieht entspricht der
Marktnachfrage (6= vollständige Konkurrenz).
Entscheidungen:
Welche Menge soll produziert werden, um den Gewinn zu maximieren?
Welcher Preis soll veranschlagt werden, um die gewünschte Menge
abzusetzen (hängt von der Nachfrage ab)?
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Der Monopolist als Preissetzer
Abbildung: Ein Anbieter bei vollständiger Konkurrenz sieht sich einer horizontalen
Nachfrage gegenüber, der Monopolist sieht sich der gesamten Marktnachfrage
gegenüber.
Monopol
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Erlöse eines Monopolisten I
Vollständige Konkurrenz: Verkauft ein Anbieter um eine Einheit
mehr, so erhält er den Marktpreis =⇒ M R = P .
Monopol: Möchte der Monopolist eine zusätzliche Einheit absetzen,
so muss dieser den Preis senken und kann die zuvor angebotene
Menge nun auch nur zum geringeren Preis anbieten =⇒ M R < P.
=⇒ Annahme: Der Monopolist kann nur einen Preis setzen
(Preisdifferenzierung ist hier ausgeschlossen).
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Erlöse eines Monopolisten II
Die Erlösfunktion:
R(Q) = P · Q
Einsetzen der inversen Nachfragefunktion P (Q) = a − bQ :
R(Q) = (a − bQ) · Q R(Q) = aQ − bQ2
Die erste Ableitung ergibt die Grenzerlösfunktion M R(Q) :
∂R(Q)
∂Q
Monopol
= M R(Q) = a − 2bQ
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Erlöse eines Monopolisten III
Beispiel
Die Erlösfunktion:
R(Q) = P · Q
Einsetzen der inversen Nachfragefunktion P (Q) = 30 − 5Q :
R(Q) = (30 − 5Q) · Q
R(Q) = 30Q − 5Q2
Die erste Ableitung ergibt die Grenzerlösfunktion M R(Q) :
∂G(Q)
∂Q
Monopol
= M R(Q) = 30 − 10Q
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Erlöse eines Monopolisten (graphisch)
Abbildung: P = M R bei vollkommener Konkurrenz und P > M R im Monopol
Monopol
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Gewinnmaximierung I
Um den Gewinn zu maximieren muss der Monopolist die
Marktnachfragefunktion und die Kostenfunktion kennen. Auf Basis deren,
legt er die gewinnmaximale Menge und den dazugehörigen Preis fest.
Maximierung der Gewinnfunktion π(Q) = R(Q) − C(Q)
∂π(Q)
∂Q
∂R(Q)
∂Q
−
1
Ableiten:
2
Nullsetzen:
∂R(Q)
∂Q
−
∂C(Q)
∂Q
3
Umformen:
∂R(Q)
∂Q
=
∂C(Q)
∂Q
=
∂C(Q)
∂Q
=0
Gewinnmaximierungsregel M R(Q) = M C(Q)
Monopol
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Gewinnmaximierung II
Mengenentscheidung: Der Monopolist produziert jene Menge bei
der M R(Q) = M C(Q).
M R(Q) > M C(Q): eine Ausweitung der Produktion würde Gewinn
erhöhen
M R(Q) < M C(Q): eine Verringerung der Produktion würde Gewinn
erhöhen
Preisentscheidung: Die inverse Nachfragefunktion gibt an, bei
welchem Preis eine jeweilige Menge absetzbar ist. Der Monopolist
kann so jenen Preis festgelegen, bei dem die optimale Menge
nachgefragt wird.
Monopol
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Gewinnmaximierung (graphisch I)
Abbildung: Mengenentscheidung (A) und Preisentscheidung (B) im Monopol
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Gewinnmaximierung (graphisch II)
Abbildung: Monopolgewinn π(Q) = [P − AC(Q)] · Q
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Gewinnmaximierung - Beispiel
Beispiel
Kostenfunktion: C(Q) = 50 + Q2
Nachfragefunktion: Q(P ) = 40 − P
QM , P M , π = ???
Monopol
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Messung der Monopolmacht
Reine Monopole sind selten. Meist befinden sich mehrere wenige
Unternehmen am Markt. Wir können den Grad der Monopolmacht
quantifizieren:
Je größer der Preisaufschlag, desto größer die Monopolmacht.
Zwei Extrema:
Vollkommene Konkurrenz: P = M C(Q)
Monopol: P >> M C(Q)
Lerners Maß der Monopolmacht:
L=
P − M C(Q)
P
bzw. L = −
1
EPD
Die Monopolmacht ist umso größer, je unelastischer die Nachfrage ist!
Monopol
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Nettowohlfahrt und Monopol I
Abbildung: Nettowohlfahrt bei vollkommener Konkurrenz und im Monopol
Monopol
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Nettowohlfahrt und Monopol II
Abbildung: Nettowohlfahrt bei vollkommener Konkurrenz und im Monopol
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Fragen???
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