Industrieökonomik, Wettbewerbspolitik und Regulierung 5. Statische Oligopoltheorie Prof. Dr. Armin Schmutzler Sozialökonomisches Institut HS 2010 5.1 Einführung In Oligopolsituation: strategische Interaktion der Firmen Typische Situation: I mehrere Spieler I alle wählen Strategien I Auszahlungen (z.B. Produktmarktgewinne) hängen vom Verhalten der anderen ab: 5.1 Einführung Frage: Was ist optimales Verhalten der einzelnen Spieler und zu erwartende Lösung? Wettbewerbspolitische Fragen: I Erfordert unvollkommene Konkurrenz wettbewerbspolitische Eingri¤e? I Wie wirkt Marktkonzentration auf Mengen, Preise, Gewinne, Wohlfahrt? I Sind Fusionen gewinn- und wohlfahrtsfördernd? 5.2 Bertrand-Wettbewerb Idee: Oligopolistischer Wettbewerb kann unter bestimmten Voraussetzungen zu den gleichen Marktergebnissen führen wie vollkommene Konkurrenz. Genauer: Zu Situationen, in denen die Preise einer Firma gleich den Grenzkosten sind (Bertrand-Paradox). 5.2 Bertrand-Wettbewerb 5.1 Modell Annahmen: I 2 Firmen (n > 2 analog!) I Firmen produzieren perfekte Substitute I Firmen wählen simultan und ein einziges Mal Preise I konstante und identische Stückkosten c; Fixkosten = 0 I Marktnachfrage q = D(p) I Nachfrage nach 8 Output der Firma i: für pi < pj < D (pi ) 1 D (p ) für pi = pj ; i; j = 1; 2 Di (pi ; pj ) = i : 2 0 für pi > pj Kapazitäten der Firmen sind unbeschränk I 5.2 Bertrand-Wettbewerb 5.1 Modell Grundkonzepte 1. Nash-Gleichgewicht: Handlung jedes Spielers ist optimal für gegebene Handlung des anderen 2. Schwach dominierte Strategie: Es gibt eine andere Strategie, die, unabhängig von der Strategie des anderen Spielers mindestens genauso gut ist, und für mindestens eine Strageie besse 5.2 Bertrand-Wettbewerb 5.1 Modell Resultate 1. Wenn Firmen nicht-schwachdominierte Strategien spielen, ist der Gewinn mindestens gleich Null. 2. Für alle Strategiekombinationen ist Gesamtgewinn Monopolgewinn. Hauptergebnis: Im Nash-Gleichgewicht gilt für beide Firmen p = c und Gewinn = 0: Interpretation: Trotz unvollkommener Konkurrenz kann im Prinzip auch ähnliches Verhalten wie bei vollkommener Konkurrenz entstehen 5.2 Bertrand-Wettbewerb 5.1 Modell 1. Warum kann es höchstens das symmetrische Gleichgewicht mit Preis=Grenzkosten geben? Dazu: Zeige, dass sich in jeder anderen Situation als dem symmetrischen Gleichgewicht mindestens eine Firma durch alleiniges Abweichen besser stellen könnte 2. Warum ist diese symmetrische Wahl tatsächlich ein Gleichgewicht? Dazu: Zeige, dass sich in dieser Situation niemand durch alleiniges Abweichen besser stellen kan 5.2 Bertrand-Wettbewerb 5.1 Modell ad 1) Fall a: pi < c für mindestens eine Firma: I Die Firma mit dem kleineren Preis kann durch Überbieten der anderen den Verlust verhindern Fall b: pi > c für beide Firmen: I Die Firma mit dem maximalen Preis kann durch leichtes Unterbieten der anderen positive Gewinne (statt Null) erzielen Fall c: pi > c für eine Firma, pi = c für die andere: I Die Firma mit pi = c kann, durch leichte Preiserhöhung einen positiven Gewinn erzielen 5.2 Bertrand-Wettbewerb 5.2 Asymmetrischer Bertrand-Wettbewerb Annahme: Heterogene Kosten (c2 > c1 ) Gleichgewicht: I i. p1 = min fpm (c1 ); c2 "g (c2 " c1 ) D (c2 ii. 1 = m (c1 ) , p2 = c2 ") , wenn c2 wenn c2 pm (c1 ) pm (c1 ) Intuition: I e¢ zientere Firma unterbietet die andere Firma "minimal", wenn die Kostendi¤erenz klein ist I e¢ zientere Firma setzt den Monopolpreis, wenn die Kostendi¤erenz gross ist. 5.3 Grenzen des Bertrand-Paradoxons Einführung Idee: Bertrand-Wettbewerb ist bestenfalls in Spezialfällen eine glaubwürdige Modellierung des Oligopolwettbewerbes. Alternative Annahmen müssten auf positive Gewinne für alle Firmen führen. Lösungen: 1. Kapazitätsbeschränkungen (vgl. 5.3.1) 2. Produktdi¤erenzierung (vgl. 5.4.2) 3. Dynamische Interaktion (vgl. 6): Im Beispiel war p1 = p2 > c kein Gleichgewicht, weil Abweichung (Preissenken) nicht auf Reaktionen der Konkurrenz führt. Wiederholte Interaktion ändert dies (kurzfristiger Gewinn muss mit langfristigen Verlusten wegen zukünftigen Preissenkungen verglichen werden). 5.3 Grenzen des Bertrand-Paradoxons 5.3.1 Kapazitätsbeschränkungen Annahme: Kapazität von Firma 1 ist kleiner als D(c). Folge: (p1 ; p2 ) = (c; c) ist kein Gleichgewicht (rationierte Konsumenten kaufen bei Firma 2, selbst wenn p1 < p2 ) Allgemeine Einsicht: Mit Kapazitätsschranken macht mindestens eine Firma positive Gewinne und der Preis ist höher als die Grenzkosten. Die Firmen werden deshalb versuchen, Kapazitäten hinreichend niedrig zu halten. Beispiel: Kleinstadt-Hotels Allgemeiner: Ähnliche Überlegungen gelten bei zunehmenden Grenzkosten. Formale Modellierung: Cournot-Wettbewerb (5.4). 5.3 Grenzen des Bertrand-Paradoxons 5.3.2 Preiswettbewerb mit di¤erenzierten Produkten: Hotelling Idee: Bei di¤erenzierten Gütern sind Preisunterschiede, aber auch positive Gewinne möglich, weil “Stammkunden” existieren. Variante 1: Linear City (Hotelling, 1929) Annahmen: I I I I I I I I 2 Firmen, die Güter direkt an Konsumenten verkaufen Konsumenten wohnen gleichverteilt auf dem Einheitsintervall Firmensitze in x = 0; x = 1 Grenzkosten beider Firmen konstant gleich c Transportkosten t > 0 pro Einheit (vom Konsumenten zu tragen) v hinreichend gross verglichen mit c (d.h. alle Konsumenten fragen eine Einheit nach) Konsumenten entscheiden, ob und von wem sie kaufen Firmen setzen Preise p1 bzw. p2 simultan 5.3 Grenzen des Bertrand-Paradoxons 5.3.2 Preiswettbewerb mit di¤erenzierten Produkten: Hotelling Graphisch: Firma 1 Firma 2 x 0 1 Kosten tx Kosten t(1-x) Figure: Linear City Lösungsansatz: Betrachte Konsument, welcher in x wohnt. Preis zuzüglich Transportkosten müssen gleich gross sein, egal bei welcher Firma gekauft wird: p1 + tx = p2 + t(1 x) () x ~(p1 ; p2 ) = p2 p1 + t : 2t 5.3 Grenzen des Bertrand-Paradoxons 5.3.2 Preiswettbewerb mit di¤erenzierten Produkten: Hotelling Firma 1 löst max(p1 p1 c)~ x(p1 ; p2 ) = (p1 c) p2 p1 + t 2t (p1 ; p2 ; c; t) : Ergebnis: Aus der Bedingung erster Ordnung folgt (unter Verwendung der Symmetrie) im Nash-Gleichgewicht: p1 = p2 = c + t > c und t > 0: 2 Intuition: Produktdi¤erenzierung schwächt den Wettbewerb; je höher die Transportkosten, desto näher sind die einzelnen Firmen an Quasi-Monopolstellungen. Mögliche Variation: quadratische Transportkoste 1 = 2 = 5.3 Grenzen des Bertrand-Paradoxons 5.3.2 Preiswettbewerb mit di¤erenzierten Produkten: Dixit-Modell Variante 2: Dixit-Modell Annahmen: Nachfragefunktionen vom Typ Di (pi ; pj ) = ai pi + bpj ; 0 < b < 2; a > 0: Motivation: Güter sind (imperfekte) Substitute. Ein grosses b steht für hohe Substituierbarkeit, aber auch für eine grosse Nachfrage. Weitere Annahmen: I keine Fixkosten I konstante Grenzkosten c < a I Firmen wählen simultan pi ; pj 5.3 Grenzen des Bertrand-Paradoxons 5.3.2 Preiswettbewerb mit di¤erenzierten Produkten: Dixit-Modell Gewinnfunktion: i (pi ; pj ) = (a pi + bpj ) (pi c) Reaktionsfunktion: pi = 1=2 (a + bpj + c) Gleichgewicht: pi = 2 a+c 2 b c Gewinn: i = bc+a 2 b Also: Je höher b, desto höher Preise und Gewinne (Der E¤ekt der erhöhten Nachfrage dominiert über Substitutionse¤ekt). 5.4 Cournot Wettbewerb Idee: Analysiere Duopolspiel, in dem Firmen die Mengen wählen. Rechtfertigung: I Betrachte Zwei-Stufen-Spiel, in dem Firmen erst (simultan) Kapazitäten setzen und dann (simultan) Preise festlegen I Dieses Spiel ist äquivalent zu einem Spiel, in dem Firmen Mengen setzen und ein Auktionator für den Ausgleich von Angebot und Nachfrage sorgt (Cournot-Spiel) I Genauer bei Kreps/Scheinkman (1983 5.4 Cournot Wettbewerb 5.4.1 Modell Annahmen: I Inverse Nachfrage P (q) I Kostenfunktionen Ci (q) I Zielfunktionen I Gewinne streng konkav und 2 (z.B. wenn Ci00 0; P 00 0) i (q i ; qj ) = qi P (qi + qj ) Ci (qi ) di¤erenzierbar 5.4 Cournot Wettbewerb 5.4.1 Modell Reaktionskurven: 1 (R (q ) ; q ) = 0 1 2 2 1 2 (q ; R (q )) = 0 2 1 2 1 I q1 = R1 (q2 ), wobei I q2 = R2 (q1 ), wobei I Ri heisst Reaktionskurve und fällt, wenn (z.B. wenn Ci00 0; P 00 0) i ij <0 Bedingung erster Ordnung: P (qi + qj ) Ci0 (qi ) + qi P 0 (qi + qj ) = 0 [F.O.C.] d.h. Gewinnzuwachs durch erhöhten Output muss gerade Verlust durch sinkenden Preis ausgleichen. 5.4 Cournot Wettbewerb 5.4.1 Modell Ergebnisse: 1. negative Externalität der Outputerhöhung auf andere Firma I Intuition I I I Outputerhöhung von Firma senkt den Preis Diese Preissenkung senkt den Gewinn von Firma j Folge: I I Output ist nicht optimal aus Sicht der Firmen d.h. Monopolgewinn wird nicht erreicht 2. Lerner-Index ist proportional zum Marktanteil, invers proportional zur Elastizität I Begründung: I Umformung von [F.O.C.] 5.4 Cournot Wettbewerb 5.4.1 Modell 3. Preis > Grenzkosten 4. Firmen erzielen positive Gewinne 5. i.A. Kosten der gesamten Produktion werden nicht minimiert I I Gesamtkostenminimierung setzt eine Aufteilung des Outputs voraus, die zu identischen Grenzkosten führt Wegen [F.O.C.] würde dies gleiche Outputniveaus implizieren 5.4 Cournot Wettbewerb 5.4.2 Beispiel 1: Zwei heterogene Firmen Annahmen: I Inverse Nachfragefunktion: P (Q) = a I 2 (heterogene) Firmen: Ci (qi ) = ci qi ; i; j = 1; 2; i 6= j; d.h. konstante, aber potenziell verschiedene Grenzkosten I Aggregierter Output: Q := q1 + q2 Q; wobei a > 0 5.4 Cournot Wettbewerb 5.4.2 Beispiel 1: Zwei heterogene Firmen Lösungsansatz: I Gewinn von Firma i : i (qi ; Q) I = (P (Q) ci )qi : Aus der Bedingung erster Ordnung d i (qi ; Q) =a dqi 2qi ci qj = 0 ergibt sich die Reaktionsfunktion von Firma i qi (qj ) = a qj 2 ci =: Ri (qj ); i; j = 1; 2; i 6= j: 5.4 Cournot Wettbewerb 5.4.2 Beispiel 1: Zwei heterogene Firmen Ergebnisse: I Gleichgewichtsoutput von Firma i (falls a qi = I I I (a 2ci + cj > 0) 2ci + cj ) 3 sinkend in den eigenen Grenzkosten ci . steigend in den Grenzkosten cj des Wettbewerbers j 6= i: Gleichgewichtsgewinn von Firma i i = (a 2ci + cj )2 9 Hinweis: Insbesondere produziert auch die Firma mit den hohen Grenzkosten bei kleinen Kostenunterschieden (cj ci < a ci ): 5.4 Cournot Wettbewerb 5.4.3 Beispiel 2: n homogene Firmen Annahmen: I Inverse Nachfragefunktion: P (Q) = a I n symmetrische Firmen I identische Grenzkosten c I Q = nqi , wobei qi den Output einer beliebigen Firma i bezeichnet Q; wobei a > 0 5.4 Cournot Wettbewerb 5.4.3 Beispiel 2: n homogene Firmen Lösung: I Gleichgewichtsoutput qi = I a c n+1 Marktpreis im Gleichgewicht p=c+ I a c n+1 Gleichgewichtsgewinn i = (a c)2 (n + 1)2 5.4 Cournot Wettbewerb 5.4.3 Beispiel 2: n homogene Firmen Ergebnisse für n ! 1: I I p!c i = (a c)2 (n+1)2 !0 Bemerkung: In Abwesenheit von Synergien führt Fusion (ausser Monopolfusion) 2 immer zur Reduktion der Gewinne der beteiligten Firmen, ( (an2c) 2 (a c) statt 2 (n+1) 2 ) mit Synergien kann sich das ändern. 5.4 Cournot Wettbewerb 5.4.4 Fusionen in der Schweizer Wettbewerbspolitik I KG 95: Meldep‡icht bei einem Gesamtumsatz von CHF 2 Mrd. (oder >500Mio. in der Schweiz) und mindestens zwei Unternehmen mit 100 Mio. Franken Umsatz oder mehr I Wettbewerbsbehörde entscheidet über Zulassung, falls vorläu…ges Verfahren auf marktbeherrschende Position hindeutet I Grundsätzlich freundlicher Umgang mit Fusionen Ö¤entliches Interesse: Ausnahmsweise können Fusionen, Abreden etc. auch aus einem “ö¤entlichen Interesse” zugelassen werden 5.4 Cournot Wettbewerb 5.4.4 Fusionen in der Schweizer Wettbewerbspolitik: Denner-Migros Beispiel: Übernahme von Denner durch Migros I Januar 2007: Migros kündigt an. 70% der Denner Aktien übernehmen zu wollen I Marktanteile 2004 (ACNielsen) in Retailing Market I I I I Migros 37% COOP 35% Denner-Pickpay 10% Alle übrigen Unternehmen je < 5% 5.4 Cournot Wettbewerb 5.4.4 Fusionen in der Schweizer Wettbewerbspolitik: Denner-Migros Sollen solche Firmenübernahmen erlaubt werden? Sind dabei Au‡agen sinnvoll? Relevante Themen: I betro¤ene Märkte? I Auswirkung auf Lieferanten? I Auswirkung auf Markteintritte 5.4 Cournot Wettbewerb 5.4.4 Fusionen in der Schweizer Wettbewerbspolitik: Denner-Migros Welche negariven Auswirkungen könnte der Zusammenschluss von Migros und Denner haben? I Durch die Übernahme von Denner entsteht kurzfristig eine marktbeherrschende Stellung zwischen Migros und Coop auf dem Lebensmittel-Detailhandelsmarkt. I Die Migros unterhält zum Teil Exklusivverträge mit Lieferanten. Insbesondere wenn die Migros grosse Marktanteile hält, kann dadurch anderen Detailhändlern und Lieferanten der Marktzugang erschwert werden. I Auswahl für Kunden zwischen verschiedenen Detailhändlern mit verschiedenen Produktangeboten verringert sich I Schwierige Situation für Unternehmen (KMU), welche sich in einem Abhängigkeitsverhältnis zu Denner be…nden und ausgelistet werden 5.4 Cournot Wettbewerb 5.4.4 Fusionen in der Schweizer Wettbewerbspolitik: Denner-Migros Entscheid der Weko: I September 2007: Aus Gründen der Verhältnismässigkeit bewilligt die Weko die Übernahme von Denner durch Migros unter Au‡agen. I Ziel Au‡agen: Operative Selbständigkeit von Denner wahren, insbesondere dessen Preis-, Sortiments- und Standortpolitik. 5.4 Cournot Wettbewerb 5.4.4 Fusionen in der Schweizer Wettbewerbspolitik: Denner-Migros Au‡agen (Beispiele): I Marke Denner muss erhalten bleiben I Verzicht auf Exklusivverträge mit Produkt-Lieferanten I Verbot der Übernahme weiterer Unternehmen im Lebensmittel- Detailhandelsmarkt in den folgenden sieben Jahren I Für Schweizer KMU, die ausgelistet werden und sich in einem Abhängigkeitsverhältnis be…nden, muss eine individuelle Lösung gefunden werden. (Quelle: Medienmitteilung der WEKO vom 4. September 2007) 5.5 Konzentration und Industriepro…t Frage: Besteht ein systematischer Zusammenhang zwischen Konzentration und Industriepro…ten? (vgl. Bain 1951/1956) Problem: Wie soll Zusammenhang quantitativ gemessen werden? 5.5 Konzentration und Industriepro…t 5.5.1 Konzentrationsmasse Notation: I n Firmen I Marktanteil von Firma i: I Anordnung der Daten: i 1 = qi =Q 2 ::: n 5.5 Konzentration und Industriepro…t 5.5.1 Konzentrationsmasse Konzentrationsmasse: I m-Firmen Konzentrationsindex: Rm m P i; wobei m < n i=1 I Her…ndahl Index: RH n P i=1 I Entropieindex: Re n P i=1 i ln 2 i i; wobei 0 ln 0 0 5.5 Konzentration und Industriepro…t 5.5.1 Konzentrationsmasse Intuition:Re ist ein Streungsmass, welches dem Modus entspricht. Re wird minimal, wenn die Werte i gleichverteilt sind. Beispiel: Anteile = Index (1=3; 1=3; 1=3) (0:5; 0:4; 0:1) (1; 0; 0) R1 1=3 1=2 1 R2 2=3 0.9 1 RH 1=3 0.42 1 Re 1:1 0:94 0 5.5 Konzentration und Industriepro…t 5.5.1 Konzentrationsmasse Axiomatischer Ansatz zur Beurteilung von Konzentrationsmassen: Encaoua/Jacquemin (1980) verlangen von Konzentrationsmassen I Permutationsinvarianz (Anonymitätsprinzip) I für symmetrische Firmen nicht steigend in n I wächst bei mean-preserving-spread (d.h. ist grösser, wenn die Verteilung der Marktanteile mehr Masse auf den Enden hat) Wichtig: Rm ; RH und RE erfüllen diese Kriterien. 5.5 Konzentration und Industriepro…t 5.5.2 Beispiel 1: Symmetrische Firmen I alle Indices I Bertrand mit konstanten Grenzkosten: Preis und Industriegewinn unabhängig von Konzentration wegen p = c (8n > 1; n 2 N): I i äquivalent zu inverser Firmenzahl Cournot: Gewinne sinken in Firmenzahl 5.5 Konzentration und Industriepro…t 5.5.3 Beispiel 2: Asymmetrische Firmen Modellrahmen: Ci (qi ) = ci qi Ergebnisse: I Industriegewinn wächst im Her…ndahl-Index (Cowling and Waterson) I “tendenziell”: grössere Kostenunterschiede = ^ grössere Outputunterschiede = ^ grösserer Industriegewinn 5.6 Zusammenfassung I Statischer Preiswettbewerb mit homogenen Gütern zwischen identischen Firmen und konstanten Skalenerträgen führt auf Preis gleich Grenzkosten, d.h. Nullgewinne. I Produktdi¤erenzierung gestattet auch bei Preiswettbewerb positive Gewinne (wegen Preis grösser Grenzkosten). I Kapazitätsschranken (abnehmende Skalenerträge) ebenfalls. I Mengenwettbewerb ist interpretierbar als Kapazitätswahl gefolgt von Preiswettbewerb. I Bei Mengenwettbewerb wirken sich höhere Grenzkosten negativ auf den eigenen Output und Gewinn, positiv auf den des Wettbewerbers aus. I Industriegewinn sinkt in der Firmenzahl. I Fusionen senken i.A. Gewinne der beteiligten Firmen, da Synergie-E¤ekte im Modell ausgeblendet werden.