Einheit 7: Elektromagnetische Feldenergie

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Einheit 7:
linke Seite:
,
Elektromagnetische Feldenergie
Lösungen
#
rechte Seite vgl. b) ergibt Behauptung
wobei je wie gehabt eingeprägte Ströme bezeichnet.
Unter welchen Bedingungen kommt es zur Erhöhung/
Erniedrigung der Energie im Volumen V0?
L_07_1)
d)# Führe eine Dimensionsbetrachtung für alle Terme des
(differentiellen) Energiesatzes durch.
Ableitung des Energiesatzes der Elektrodynamik:
a) Weise mit Hilfe der differentiellen Maxwell-Gleichungen folgenden Zusammenhang nach:
Es handelt sich also immer um Terme der Dimension
Leistung/Volumen.
(oder auch durch Einsetzen in die vorhandene Beziehung)
e)# Überführe durch Integration über ein beliebig gewähltes Volumen V0 den Energiesatz in eine integrale
Darstellung.
b)# Bilde für zeitunabhängige Materialkonstanten ε und μ
die Ausdrücke
Anschaulich: Gewinnt eine Ladung durch (positive) Beschleunigung mechanische Energie im Feld, ist also das
Skalarprodukt von E und v >0, so verliert das Feld gespeicherte Energie, wird sie abgebremst, so gewinnt das
Feld Energie (analog positive oder negative Sapnnung an
eingeprägten Strömen). Leitungsströme führen immer zu
Ohmschen Verlusten, also zu einer Verringerung der
Feldenergie.
L_07_2)
Ein Widerstand von R = 100 Ω wird durch ein 2 m langes
luftgefülltes Koaxialkabel (ri = 2 mm, ra = 5.4 mm) mit
einer idealen Batterie mit 10 V Ausgangsspannung verbunden:
f) Der Ausdruck
c)# Zeige unter Verwendung der allgemeingültigen Beziehung
#
die Gültigkeit des Energiesatzes in differentieller Darstellung:
#
wird allgemein als Poynting-Vektor bezeichnet. Gib
eine physikalische Interpretation des Poynting-Vektors und der übrigen Terme des integralen Energiesatzes. Zerlege speziell j gemäß
VuEThET Einheit 7: Elektromagnetische Feldenergie, Lösungen#
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a)# Berechne den Poynting-Vektor in einer Ebene senkrecht zur Leitung. Welcher Zahlenwert ergibt sich
speziell für den mittleren Radius.
In aller Regel bedarf es zur Bestimmung des PoyntingVektors der Kenntnis der elektrischen und magnetischen Feldstärke. Die magnetische Feldstärke leitet
sich bei dieser zylinersymmetrischen Anordnung in
oft durchgeführter Weise aus dem Durchflutungsgesetz ab zu:
b)# Berechne die in der Leitung gespeicherte elektrische
Feldenergie. Inwiefern wäre eine Berechnung der
magnetischen Feldenergie deutlich komplizierter?
Damit kann der Poynting-Vektor zusammengesetzt
werden:
,
wobei I den Strom auf dem Innenleiter bezeichnet.
#
# Die elektrische Feldstärke bestimmt man durch Ansatz einer zunächst unbekannten Ladung +Q auf dem
Innenleiter, die durch eine Ladung -Q auf dem Außenleiter kompensiert wird. Zwischen den beiden
herrscht ein D-Feld, das mit der umschlossenen Ladung nach dem Gaußschen Satz der Elektrodynamik
gemäß
#
#
#
wobei R den Abschlußwiderstand bezeichnet. Speziell
auf dem mittleren Radius ergibt sich:
Bei der Berechnung der magnetischen Feldenergie
muß das Feld im Innen- und Außenleiter berücksichtigt werden.
c) Berechne die in der Leitung transportierte Leistung
durch Integration des Poynting-Vektors.
zusammenhängt. Man wertet diese Beziehung nun für
einen konzentrischen Zylinder mit Radius r und Länge L aus, sodaß wegen der Zylindersymmetrie D dA
auf der Mantelfläche konstant ist und auf den Deckeln verschwindet. Daher:
#
#
Die noch unbekannte Ladung Q erhält man nun durch
Integration des elektrischen Felds vom Innen zum
Außenleiter, was in der gegebenen Spannung U resultieren muß:
VuEThET Einheit 7: Elektromagnetische Feldenergie, Lösungen#
D.h., die Leistung, die von der Batterie zum Verbrauchswiderstand fließt, wird nicht in den Leitern
durch den Ladungstransport, sondern durch das
elektromagnetische Feld transportiert.
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L_07_3)
Zeige, daß im elektrostatischen Fall bei homogenem
Dielektrikum und für eine nicht-singuläre Ladungsverteilung ρ (keine Punktladungen) die elektrische Feldenergie in einem Volumen V0 auch angegeben werden kann
als:
Berechne dazu zunächst für ein allgemeingültiges φ den
Ausdruck div(φ gradφ):
Was ergibt sich speziell im Fall einer Ladungsverteilung
im freien Raum?
b)# Für die komplexe Rechnung wird der Poynting-Vektor
gebildet als:
Berechne nach dieser Vorschrift den Poynting-Vektor
einer ebenen Welle.
L_07_4)
Eine ebene, linear in x-Richtung polarisierte Welle, die im
Vakuum in +z-Richtung propagiert, wird angeschrieben
als:
c)# Was ändert sich für die stehende Welle
?
und wende dann den Gaußschen Satz und die PoissonGleichung an!
a)# Berechne daraus die zugehörige magnetische Feldstärke:
Da hilft Maxwell:
Rechne die Rotation aus:
Das liefert offensichtlich ebenfalls eine Welle in gleicher
Phase wie das elektrische Feld, die magnetische Feldstärke steht jedoch senkrecht auf dem elektrischen Feld.
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L_07_5)!
c)# In einem Volumen überlagern sich zwei elektrische
Felder. Die gesamte elektromagnetische Feldenergie
ist die Summe der elektrischen Feldenergien der beiden Felder. ??
Falsch!!!
Merke: Immer erst summieren, dann quadrieren!
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ob folgende Aussagen wahr oder falsch sind.
:
%(*(($+ Entscheide,
I+;3(8%(1!
Begründe die Entscheidung!
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C a) # Bei festgehaltener
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Spannung ist die elektrische Feld:K!"8!W%2AA15'1+!:+15'1!&5$2!(1+!I+;3(8%(1!:15!
energie eines Zylinderkondensators mit dünnwandi!!!!(1+!E+1V;13<!L*!#!!XYS!L$!53!<QD5$2';37!C;&/!
gem Dielektrikum um so größer, je dünner die die!!!!01&'58813!451!(51!Z2C&13F%3&'C3'1!,!&%=51!(51!>?8@L;37&F%3&'C3'1!-!;3'1+!
lektrische Schicht ist. ??
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!!!!91+=13(;37!(1+![?21+;37!! P . & / P .
LN+ & '' P !
Richtig. Bei dünner Wand kann radiale Abhängigkeit
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durch homogene Felder angenähert werden:
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b/!M5'!W5AL1!(1+!E535'1Q>5LL1+13<13QM1'2%(1!5&'!(C&!Z%'13'5CAL1A(!53!15318!!
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b)# In einem Volumen überlagern sich elektrisches und
magnetisches
Feld. Die gesamte elektromagnetische
!!
!
!
!
!
Feldenergie ist die Summe aus elektrischer und mag!!!!EN+!(51![1'<F3%'13!P!:5&!T!&53(!(51!Z%'13'5CA1!(;+$2!"'1+C'5%3!53!<=15!
netischer Feldenergie. ??
!!!!"'1+C'5%3&&$2+5''13!<;!1+85''1A3/!!!!!
Richtig. vgl. Energiesatz A_07_1
VuEThET Einheit 7: Elektromagnetische Feldenergie, Lösungen#
d) Die Feldenergie einer Punktladung im freien Raum ist
endlich. ??
Falsch (was massenweise Probleme macht):
e) Die Feldenergie einer geladenen Metallkugel im freien
Raum ist endlich. ??
Richtig. Im freien Raum ist im Außenbereich das Feld der
Metallkugel identisch dem der Punktladung. Das Innere
der Metallkugel ist aber feldfrei, so daß bei obiger Betrachtung rmin nicht Null wird.
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f)# Die Feldenergie pro Längeneinheit eines unendlich
langen geraden Drahts (mit endlichem Radius) mit
Strom I ist endlich. ??
Leider auch nicht:
Den noch unbekannten Strom könnte man noch durch
Leitfähigkeit (ebenfalls noch nicht gegeben) und Spannung aus Integration des E-Felds ersetzen:
Selbst wenn der Draht von endlicher Dicke ist, divergiert
immer noch der Anteil für r gegen Unendlich. Die Betrachtung eines einzelnen unendlich langen Leiters ist
aber prinzipiell unphysikalisch, und sollte nur in der
Nähe des Leiters als gute Approximation aufgefasst werden. Im wirklichen Leben ist jeder Stromkreis irgendwo
geschlossen. Dann entstehen Dipol- (und höhere Multipol-) Felder, die nach außen hin schneller abklingen und
auf eine endliche Feldenergie führen.
g)# In einem idealen Leiter kann keine elektromagnetische Leistung übertragen werden. ??
Richtig. Wie auch? Innen kann kein elektrisches Feld existieren, damit ist der Energiestrom null. Merke: der
Energietransport findet außen statt.
L_07_7)
Eine kleine Halbkugel-förmige Elektrode mit Radius
r0 = 2 mm taucht in die Oberfläche einer leitfähigen
Flüssigkeit ein, die sich in einem sehr großen (L = 1 m)
rotationssymmetrischen metallischen Behälter befindet.
Zwischen Halbkugel und Behälter liegt eine Spannung
von 17 V an.
a)# Berechne die Stromdichte in der Flüssigkeit unter der
Annahme, der äußere Behälter sei selbst Halbkugelförmig (gestrichelt).
Wegen der Radialsymmetrie zum Mittelpunkt der Elektrode gilt, da nur der halbe Raumwinkel von Strom durchflossen wird:
d)# Wie groß ist der Widerstand der 10 mm dicken Flüssigkeitsschicht um die Halbkugel im Vergleich zum
Gesamtwiderstand? Welchen Einfluß hat es folglich,
wenn die genaue Form der Wanne nicht bekannt ist?
b)# Aus einer zusätzlichen Strommessung bestimmt man
den Strom I durch die Anordnung zu 4 A. Wie groß ist
die Leitfähigkeit σ der Flüssigkeit?
Sei Δ die Dicke der Fluidschicht. Dann gilt analog zu a):
Das wesentliche ist dazu oben erledigt:
Einsetzen liefert σ ≈ 18.6 S/m.
c)# Berechne die Verlustleistungsdichte in der Flüssigkeit
allgemein und speziell an den Oberflächen der Elektroden-Halbkugel und der Halbkugel-förmigen Wanne.
Die Verlustleistungsdichte ist das Produkt aus E-Feld und
Leitungsstromdichte (vgl. Energiesatz):
Sie nimmt also in vierter Potenz nach außen hin ab. In
Zahlen erhält man am äußeren Rand ca. 0.35 W/m3,
während an der Elektrodenoberfläche ca. 1.36 109 W/m3
umgesetzt werden, also ein Unterscheid um über 9
Zehnerpotenzen (!).
VuEThET Einheit 7: Elektromagnetische Feldenergie, Lösungen#
Mit den gegebenen Zahlen entstehen auf den ersten
10 mm (von 498 mm Gesamtabstand) rund 80% des Gesamtwiderstands. Unter solchen Gegebenheiten ist die
exakte Form der äußeren “großen” Volumenbereiche fast
belanglos im Vergleich zum Einfluß der Zonen mit sehr
hoher Stromdichte nahe der Elektrode!
e)# (zum Knobeln:) Berechne die magnetische Feldstärke
in der Flüssigkeit (für die Halbkugel-förmige Wanne)!
Betrachte dazu den Anschluß der Halbkugel-Elektrode als ein senkrecht zur Flüssigkeit nach oben verlaufendes Kabel und vernachlässige - außer der
Stromverteilung im Fluid - alle weiteren Ströme.
Man nutzt bei dieser Aufgabe tunlichst die Radial- und
nicht nur die Rotationssymmetrie aus, und bleibt bei
Kugelkoordinaten. Ausgangspunkt - wie immer bei gegebener stationärer Stromverteilung, gesuchtem Mag-
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netfeld und hoher Symmetrie - ist das Durchflutungsgesetz:
Allerdings erfordert die Wahl einer geeigneten Fläche A
eine gewisse Pfiffigkeit. Man nutzt den Umstand, daß A
nicht eben sein muß, und wählt die Oberfläche eines um
die z-Achse symmetrischen Kugelabschnitts mit halbem
Öffnungswinkel ϑ zur Achse:
Zusammengesetzt folgt:
womit das Ergebnis entsteht:
f)# Welche magnetische Feldenergie ist im Fluidvolumen
und der Elektrode gespeichert (gehe von einer
Fortsetzung der radialsymmetrischen Ströme in der
Elektrode bis zu einem mittleren Speisepunkt aus)?
Elektrodynamisch ist die Sache höchst simpel:
(wenn wir mal annehmen, die Flüssigkeit sei unmagnetisch). Einiges davon läßt sich geschmeidig integrieren:
Auf dem Rand dieser Oberfläche, für den überall gleiches
r und ϑ gilt, muß aus Symmetriegründen auch Hφ(ϑ,r)
konstant sein. Die Wegintegration wird also wie häufig
eine reine Multiplikation mit der Weglänge, jedoch Achtung beim Radius, da dieser jetzt in Kugelkoordinaten
angegeben wird:
Auch die Flächenintegration der Stromdichte über A ist
komfortabel, da jr(r) als rein radialabhängige Größe ebenfalls nur mit der Fläche A multipliziert werden muß. A
ergibt sich aber selbst als sehr einfaches Integral:
Bei dem hinteren Integral kapitulieren nur Weichwürste
(und wer will das schon sein?). Alle anderen substituieren
erst
und dann ein zweites Mal
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