Betta splendens – Siamesischer Kampffisch

Werbung
Betta splendens – Siamesischer Kampffisch
Kaum ein Thema in der Aquaristik ist voller verschiedener Meinungen wie dieses. Ich erläutere hier
meine Vorstellung einer richtigen Kampffischhaltung. Ich basiere nicht nur auf eigene Erfahrung,
sondern habe mich auch darum bemüht, mir Informationen über Heimat ect. anzueignen.
Der siamesische Kampffisch.
Der siamesische Kampffisch stammt aus der Familie der Osphronemidae, der Labyrinthfische, dass
heißt, dass er mit Hilfe des Labyrinthorgans in seinem Kopf in der Lage ist, atmosphärische Luft zu
atmen. Der siamesische Kampffisch kann
etwa 7 cm groß werden. Dieses Tier
stammt ursprünglich aus Thailand und
Kambodscha (Vietnam). Hier leben die
Tiere in dicht verkrauteten Reisfeldern
(siehe Bild). Gerade am Rand dieser
Felder tummeln sich einige Tiere unter
gefallenem Laub und Geäst. Diese
Biotope kann man kaum noch Gewässer
nennen, es handelt sich mehr um größere
Pfützen. Doch dieses Wort verwende ich
nur sehr ungern, denn es spricht für die
meist falsche Haltung der Kampffische –
welche dadurch in viel zu kleine Aquarien
gelangen. Wer sich dieses Foto genauer
anschaut sieht schnell, dass selbst diese
Pfützen mehrere hundert Liter betragen. Der Grund für das Wort „Pfütze“ liegt vielmehr an der
Höhe der Gewässer, welche meist bei maximal 30 cm liegt. In einem so großem Gebiet haben es die
Tiere nicht schwer, sich eigene Reviere zu suchen und diese zu beschützen. Doch auch auf engerem
Raum treffen sich hier zwei Männchen, Drohen sich an und gehen dann meist Kampflos weiter.
Weibchen hingegen sind auf der ständigen suche nach prächtigen Männchen, welche bereits ein
Schaumnest verfügen. Auch im Aquarium ist dies realisierbar, solange man ein Becken wählt,
welches groß genug ist.
Das richtige Becken
Wie oben genannt, ist es nicht ratsam, kleine Becken zu wählen. Denn dort werden die Tiere schnell
apathisch, liegen nur auf dem Boden oder in Pflanzen. B. splendens sind jedoch sehr wendige und
agile Tiere, welchen man den nötigen Schwimmraum bieten muss. Daher sollt ein Mindestmaß von
40 cm eingehalten werden. Möchte man ein Harem pflegen, so sollte das Becken entsprechend
größer ausfallen. Jedoch sollte bei der Pflege von B. Splendens bedacht werden, dass der
Wasserstand 40 cm nicht übertrifft. Ich wende mich gerne nochmal an das obige Bild um deutlich
zu machen, wie wichtig Pflanzen in einem Kampffischbecken sind. Hier kann man nun wirklich
nicht übertreiben. Am besten eignen sich natürlich Pflanzen aus dem selben Gebiet. Hierzu gehören
diverse Cryptocoryn, Hygrophila und diverse Moose. Ebenso fördert Laub und Geäst das
Wohlbefinden der Tiere. Der Bodengrund kann variabel gewählt werden. Oft eignet sich Sandboden
oder feiner Kies. Bitte keinen Farbkies wählen! Diese verunsichern die Tiere ungemein, sie
werden apathisch und verlieren schnell die Orientierung. Ebenso zeigen Studien, dass bei
verschlucken dieser Steinchen innerliche Verletzungen oder Verstopfungen hervorgerufen wurden.
Gerade Kampffische versuchen alles was sie finden erst einmal zu fressen.
Die nötige Technik
Kampffischbecken sind im Punkt Technik nicht all zu anspruchsvoll wie die einiger anderer Fische.
Da, wie schon erwähnt, die Tiere aus strömungsfreien Gewässern stammen, ist ein Filter kein Muss.
Ich selbst halte und Züchte die Tiere in filterlosen Aquarien. Dies bedarf jedoch an mehr Pflege und
Teilwasserwechseln. Entscheidet man sich dennoch für eine Filterung, so empfehle ich einen
Lufthebefilter oder einen Hamburger-Mattenfilter. Diese bieten den Vorteil, dass sie kostengünstig
mit einer Membranpumpe betrieben werden können, dass die Strömung gedrosselt und somit ideal
für die Pflege der Tiere eingestellt werden kann und dass es zu keinen Verletzungen kommen kann,
da die Tiere bei motorgetriebenen Filtern oft hängen bleiben. Ein Licht muss hier vorhanden sein.
Dieses sollte nicht zu hell gewählt werden. Eine Dauer von 10 – 12 Stunden ist hierbei optimal.
Auf eine Heizung sollte nicht verzichtet werden, was die Auswahl eines größeren Beckens noch mit
bestätigt. Ein Kampffisch benötigt keine hohen Temperaturen, jedoch sollte darauf geachtet werden,
dass das Becken nicht unter 22 °C fällt.
Man kann natürlich noch zusätzliche Technik einbringen. Dazu gehört beispielsweise eine Co²Anlage, welche gerade bei Kampffischen sehr sinnvoll sein kann, damit ein prächtiges
Pflanzenwachstum gegeben wird. Hier kann man aber auch zu einer Bio-Co²-Anlage greifen,
welche man sich mit einfachen Mittelns selbst bauen kann (Anleitung auf meiner Partnerseite
Www.little-noodle.jessy.beepworld.de).
Auch kann man eine Membranpumpe anbringen, welche dann durch einen Stein oder einer
Dekoration Luft in das Wasser einbringt. Diese Pumpe sollte man generell für einen Notfall parat
haben, sprich, für den Fall, dass eine Krankheit aufgetreten ist. Dient sie jedoch als Dekoration ist
es wichtig, diese Pumpe so einzustellen, dass sie keine unnötig große Wasserbewegung einbringt
und nicht 24 Stunden lang läuft. Eine Dauer von maximal 3 Stunden ist optimal, denn diese
Pumpen Treiben das Co² aus dem Wasser, welches das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigt.
Die nötigen Wasserwerte anstreben
An sich ist der B. splendens ein sehr anspruchsloses Tier in Sachen Wasserwerte. Dennoch sollte
man keine Extreme dulden. Eine optimale Temperatur liegt bei 24 – 26 °C. Kurzfristige
Temperaturen unterhalb oder oberhalb sind für eine gewisse Zeit verkraftbar, sollte aber dennoch
vermieden werden. PH Werte von 6,5 – 7,2 werden Problemlos toleriert, meine Tiere leben in 7,0.
Eine Gesamthärte von 6 – 15 sollte eingehalten werden.
Die richtige Fütterung
Kampffische sind Karnivoren, dass heißt, die ernähren sich von fleischiger Nahrung. In der Natur
gehen diese Tiere auf Insektenjagd, sowie auf dessen Larven. Demnach sollte man sich bemühen,
seinen Kämpfer mit Lebens- und Frostfutter zu versorgen, Beispielsweise mit diversen
Mückenlarven. Handelsübliches Trockenfutter ist ungeeignet, denn hier überwiegt der pflanzliche
Anteil, welches die Tiere nicht verwerten können. Dies gilt auch für „spezielles“ KampffischTrockenfutter. Jedoch ist auch gefriergetrocknetes Futter gut geeignet. Eine abwechslungsreiche
Fütterung ist hier sehr wichtig. Jedoch sollte beachtet werden, dass man die Tiere nicht überfüttert.
Gerade Kampffische sind sehr gierige Tiere und sind dauerhaft am fressen. Daher werden viele
Tiere zum Tode gefüttert. Alle zwei Tage sollte eine kleine Portion gegeben werden. Nur Zuchttiere
sollten jeden Tag winzige Portionen bekommen.
Einzelbecken, Artenbecken oder doch Gesellschaftsbecken?
Nun, möglich sind alle drei. Jedoch bedarf es bei allen Möglichkeiten gewissen Punkte zu beachten.
Aber ich kläre gerne über diese Möglichkeiten auf.
•
Einzelbecken
In einem Einzelbecken wird nur ein Tier gepflegt, wie der Name es schon verraten sollte. Die Art
von Kampffischpflege, gerade für ein einzelnes Männchen ist sehr weit verbreitet und sehr beliebt.
Jedoch wird gerade hier gerne der Fehler begannen, dass Tier in ein völlig zu kleines Becken zu
stecken, oft mit nur sehr wenigen Pflanzen. Gerade die 12 Liter Becken sind hier beliebt. Jedoch ist
das keine artgerechte Haltung eines Tieres. Wie oben schon erwähnt, sind B. Splendens sehr agile
Tiere, die viel Schwimmraum benötigen. Somit ist ein Becken von mindestens 40 cm für eine
dauerhafte Haltung nötig. 12 Liter Becken sind nur für eine zwischenzeitliche Haltung von
Zuchttieren optimal. Auch ein Einzelbecken sollte dicht bepflanzt werden.
•
Artenbecken
Man spricht von einem Artenbecken dann, wenn man mehr als ein Tier von nur einer Art pflegt.
Auch dies ist bei einem Kampffisch möglich. Wichtig ist es hierbei jedoch, sich mit den Tieren
lange genug zu befassen, gerade dann, wenn man sie aus einem Geschäft bezieht. Nicht jeder
Kämpfer gleicht dem Anderen. Während einige völlig tiefenentspannt sind, sind andere völlig
Aggressiv gegenüber allem, was sich ihnen nähert. Aggressive Tiere gehören daher am besten in ein
Einzelbecken. Handelt es sich jedoch um ruhige Tiere, so können diese meist mit anderen
Kampffischen vergesellschaftet werden. Doch auch bei Weibchen gilt es darauf zu achten, wie sie
sich gegenüber Artgenossen im Becken verhalten. Nur Tiere mit gleichem Charakter sollten
vergesellschaftet werden. Ebenso ist es wichtig, dass das Artenbecken vollkommen mit Pflanzen
versehen ist, damit sich die Tiere aus dem Weg gehen können. Ebenso sollte immer ein
Ausweichbecken vorhanden sein, sollte die Vergesellschaftung nicht klappen. Auch ist es möglich,
in einem gut strukturiertem Becken mehrere Männchen zu pflegen. Dies empfehle ich jedoch
gerade Anfängern NICHT, denn hier ist ein gutes Auge geboten. Gerade bei Nachzuchten ist dies
äußerst schwer, denn diese Tiere wurden auf Aggressivität „trainiert“! Bei mir jedoch klappt es,
ebenso bei einem Bekannten, Mein ältestes Tier darin (traditionell Plakat) ist bereits etwas älter als
3 Jahre (Stand 10.05.2014) und war von Anfang an mit zwei weiteren Männchen (traditionell Plakat
& Crowntail) in einem alter von 2 Jahren beisammen. Außer drohen gibt es keinerlei
Auseinandersetzungen.
•
Gesellschaftsbecken
Ein Gesellschaftsbecken ist keine so einfache Sache, denn Kampffische fühlen sich von anderen
Arten schnell genervt.. Typischer Beifisch für B. Splendens sind hier Otocinclus, OhrgitterHarnischwelse. Diese Tiere sind jedoch völlig ungeeignet, da sie in sehr strömungsreichen Gebieten
vorkommen. Demnach eignen sich auch Fächerhandgarnelen nicht für eine Vergesellschaftung.
Auch sind Barben und Bärblinge ungeeignet, da diese an den Flossen der Kämpfer zupfen. Auch
eignen sich Skalare und große Fadenfische nicht, da diese zu territorial sind, ebenso große
Buntbarsche. Zudem ist das große Problem bei einer Vergesellschaftung die Fütterung, da sich
Kampffische schnell überfressen, wie oben erwähnt. Eine Vergesellschaftung mit Amanogarnelen
und größeren Schnecken ist jedoch immer möglich. Zwerggarnelen könnten von Adulten
B. splendens gefressen werden, es kann jedoch auch gut funktionieren. Als Beifische eignen sich am
besten bodenorientierte Tiere, beispielsweise Dornaugen und diverse Panzerwelse
Die richtige Fütterung
Kampffische sind Karnivoren, dass heißt, die ernähren sich von fleischiger Nahrung. In der Natur
gehen diese Tiere auf Insektenjagd, sowie auf dessen Larven. Demnach sollte man sich bemühen,
seinen Kämpfer mit Lebens- und Frostfutter zu versorgen, Beispielsweise mit diversen
Mückenlarven. Handelsübliches Trockenfutter ist ungeeignet, denn hier überwiegt der pflanzliche
Anteil, welches die Tiere nicht verwerten können. Dies gilt auch für „spezielles“ KampffischTrockenfutter. Jedoch ist auch gefriergetrocknetes Futter gut geeignet. Eine abwechslungsreiche
Fütterung ist hier sehr wichtig. Jedoch sollte beachtet werden, dass man die Tiere nicht überfüttert.
Gerade Kampffische sind sehr gierige Tiere und sind dauerhaft am fressen. Daher werden viele
Tiere zum Tode gefüttert. Alle zwei Tage sollte eine kleine Portion gegeben werden. Nur Zuchttiere
sollten jeden Tag winzige Portionen bekommen.
Herunterladen