Rotunde. Theaterzeitung des Pfalztheaters Kaiserslautern Spielzeit 2016|2017 | Ausgabe 1 | September | Oktober Premieren: Attila Malala – Mädchen mit Buch Terror Eine Sommernacht Mein Kampf Hänsel und Gretel Ab 14|10|2016 wieder im Spielplan: Der kleine Horrorladen Spielplan auf Seite 7 Inhalt | Vorwort | Theaterfest Vorwort Theaterfest Urs Häberli. Liebes Publikum! Die theaterlose Zeit des Sommers geht ihrem Ende zu. Seit einigen Tagen sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pfalztheaters aus den Ferien zurück, auf allen Bühnen und Probebühnen laufen die Proben zu den ersten Premieren der neuen Saison mit voller Energie, auch in den Werkstätten, in den Kostüm- und Maskenabteilungen, in der Bühnentechnik wie in der Beleuchtung wird fieberhaft an den ers­ ten Stücken gearbeitet. Wir freuen uns, dass es wieder los geht – und wir freuen uns auf Sie, unser Publikum! Unter dem Motto „Fremde Welt! Vertraute Heimat?“ haben wir für die beginnende Saison 2016|17 einen äußerst facettenreichen Spielplan zusammengestellt. Damit wollen wir natürlich auf aktuelle Fragestellungen wie die Situation von Geflüchteten aus Kriegs- und Krisengebieten oder den uns bedrohenden Terror eingehen. Aber wir wollen uns nicht auf die Tagespolitik beschränken. Mit Literatur und Musik möchten wir Brücken in ferne Länder und Kulturen schlagen und mit Phantasie und Bühnenzauber neue Welten erschaffen. Vor allem möchten wir, dass Sie sich in Ihrem Pfalztheater zu Hause fühlen: das Pfalztheater als Ort der Begegnung, der Diskussion und der Unterhaltung. Lassen Sie sich gefangen nehmen von der musikalischen Wucht der frühen Verdi-Oper „Attila“, sprechen Sie selbst als Schöffe in Ferdinand von Schirachs Erfolgsstück „Terror“ das Urteil und blicken Sie im Herbst auf „Eine Sommernacht“ zurück – mit diesem Stück mit Musik für zwei Darsteller spielen wir an einer neuen externen Spielstätte, nämlich im „Kramladen“ an der Technischen Universität Kaiserslautern. Das und noch viel mehr gehört zum Angebot der ersten Spielzeitwochen. Damit Sie nichts verpassen, möchte ich Ihnen ein Abonnement ans Herz legen. Für Sie als Abonnent ist Ihr persönlicher Platz stets reserviert. Unsere Abonnementkasse berät Sie gerne! Ich freue mich sehr darauf, Sie auf dem Theaterfest am 10. September oder bei unseren Premieren und Konzerten wiederzusehen. Mit herzlichen Grüßen; Ihr Urs Häberli, Intendant Inhalt Inhalt | Vorwort | Theaterfest............................................................................ Premiere Attila .................................................................................................. Premiere Terror................................................................................................. Premiere Hänsel und Gretel............................................................................. Premieren Eine Sommernacht | Mein Kampf.................................................. Spielplan September | Oktober ....................................................................... Premiere Malala – Mädchen mit Buch | push | Nachrichten.......................... Konzerte............................................................................................................ Konzert | Theaterpädagogik | Sonderprogramme.......................................... Jubiläum Bezirkstag Pfalz | Personalien | Freunde des Pfalztheaters........... Wiederaufnahmen............................................................................................. 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Impressum. Rotunde Theaterzeitung des Pfalztheaters Kaiserslautern Eine Beilage der Tageszeitung DIE RHEINPFALZ vom 03|09|2016. Herausgeber: Pfalztheater Kaiserslautern Intendant: Urs Häberli Redaktion: Andreas Bronkalla (abr, verantwortlich), Katja Bach (kb), Günther Fingerle (gf), Elias Glatzle (eg), Tanja Hermann (th), Melanie Pollmann (mp), Andrea Wittstock (aw) Konzeption und Design: kaundvau GmbH, Agentur für Kommunikation und Design, Weiherstr. 9, 75173 Pforzheim, www.kaundvau.de Druck: Oggersheimer Druckzentrum GmbH, Flomersheimer Straße 2-4, 67071 Ludwigshafen 2 Titel: „Der kleine Horrorladen“ Foto: Hans-Jürgen Brehm-Seufert Fotos: Marco Piecuch, Hans-Jürgen Brehm-Seufert, Thomas Brenner, Isabelle Girard de Soucanton, fotolia, privat. Unsere Medienpartner: Saisonauftakt am 10|09|2016 Unser großes Theaterfest zur Spielzeiteröffnung 2016|17 steht unter doppeltem Vorzeichen: Zum einen reihen wir uns mit diversen Beiträgen in die Festivitäten zu „200 Jahre Bezirkstag Pfalz“ ein – zum anderen steht das Fest unter unserem Spielzeitmotto „Fremde Welt! Vertraute Heimat?“. Im Eingangsfoyer spielen die Band „Shaian“ und die „Rittersberg Big Band“. Das Tanzensemble mit zahlreichen neuen Gesichtern und unter neuer Leitung lädt zum öffentlichen Training ins Große Haus. Danach geht dort die „Biedermeiershow“ zum 200. Jahrestag des Bezirkstags Pfalz über die Bühne. Auf der Werkstattbühne sendet unser Junges Theater noch einmal mit Wolfram Lotz „Einige Nachrichten an das All“. Im Anschluss laden Mitglieder des Musiktheaterensembles zum „Schubert-Liederkranz“. „Einmal Radetzky-Marsch!“ – unser Orchester lässt sich von Ihnen im Orchesterproberaum dirigieren. Im Mittleren Foyer veranstaltet die Maskenabteilung ein Schaufrisieren „Empire-Biedermeier“ und erteilt Unterricht im Haarflechten. Eine Ausstellung und ein Infostand des Bezirksverbands Pfalz dokumentieren die Ereignisse vor 200 Jahren und deren Bedeutung bis heute. Mit den Schauspielkollegen Daniel Mutlu und Oliver Burkia können Jung und Alt auf dem Vorplatz ein Haus bauen – Heimat für alle! „Vertraute Orte – Fremde Texte“ heißt das Motto der diesjährigen Klopoesie mit Bähr & Furch. Im Chorsaal demonstrieren Schauspielerin Nele Sommer und Musiktheaterinspizient Moritz Gehnen Spartenübergreifendes: „Fanta 4 – 1 Klavier, 4 Hände + 1 Glas Fanta“. Theaterpädagogin Katja Bach lädt zweimal zu Workshops auf die Probebühne 2 und im Foyer der Villa Munzinger veranstaltet das Schauspielensemble eine Nonstop-Lesung durch den Spielplan. Höhepunkt des Festtages wird wie immer das große Spielzeiteröffnungskonzert um 20.00 Uhr im Großen Haus sein. Am späteren Abend lassen die DJs Fingerle (Vinyl) und Kespohl (Contemporary) auf der Werkstattbühne die Puppen tanzen. Das alles und noch viel mehr gibt es am Samstag, dem 10. September 2016, bei freiem Eintritt zu erleben – feiern Sie mit! Die genauen Uhrzeiten entnehmen Sie zeitnah unseren aktuellen Veröffentlichungen. | gf Spielzeit 2016 | 2017 Premiere Giuseppe Verdis frühe Oper „Attila“: Ein Bild von Heimat – rhythmisch energiegeladen, mit großen Chortableaus Attila Oper von Giuseppe Verdi Text von Temistocle Solera und Francesco Maria Piave In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Wieland Satter als Attila Yamina Maamar als Odabella Musikalische Leitung: Uwe Sandner Inszenierung und Bühne: Bruno Klimek Kostüme: Alexandra Tivig Chor: Johannes Köhler Mit: Yamina Maamar | Michael Bachtadze, Paulo Ferreira, Daniel Kim, Wieland Satter, Alexis Wagner. Orchester des Pfalztheaters Chor und Extrachor des Pfalztheaters Statisterie des Pfalztheaters Matinée: So 11|09|2016 | 11.00 Uhr | Foyer Paulo Ferreira als Foresto „Fremde Welt! Vertraute Heimat?“ heißt das Motto der neuen Pfalztheater-Spielzeit. Bereits die feierliche Eröffnungspremiere der neuen Saison am 17. September 2016 greift dieses Thema programmatisch auf: Giuseppe Verdis „Attila“ steht auf dem Programm – eine Oper, die bislang noch nie am Pfalztheater aufgeführt wurde. Zur Handlung von „Attila“ Die Handlung von Verdis neunter Oper basiert auf historischen Ereignissen: Der Hunnenkönig Attila, gefürchteter Akteur in der Zeit der großen Völkerwanderung, fiel 452 n. Chr. mit seinen Kriegern in Italien ein und zerstörte Aquileia, die Hauptstadt Venetiens. Der ehrgeizige römische Feldherr Ezio versucht Attila zum Verzicht auf Italien zu bewegen. Dafür werde er ihn bei der Eroberung der Welt unterstützen, wenn er nur selbst anstelle des Kaisers an die Macht komme – ein politischer Handel, auf den sich der geradlinige Attila nicht einlässt. Ein gefährlicherer Gegner für ihn ist Odabella, die Tochter des ermordeten Herzogs von Aquileia. Sie will den Tod ihres Vaters rächen, doch kann sie sich Attilas charismatischer Ausstrahlung kaum entziehen. Im Machtkampf um Italien wird der Hunnenkönig nicht nur durch die Reize einer Frau, sondern auch durch unheilverkündende Traumvisionen aus dem Gleichgewicht gebracht … Verdis patriotischste Oper „Attila“ gilt vielfach als Verdis patriotischste Spielzeit 2016 | 2017 Michael Bachtadze als Ezio Oper, denn ganz eindeutig spiegeln die erzählten historischen Geschehnisse die Ideen der zeitgenössischen Bewegung des „Risorgimento“ für eine nationale Einheit Italiens. Mit der Zerstörung der Stadt Aquileia durch die Hunnen, der Gründung der Lagunenstadt Venedig durch die Flüchtlinge aus Aquileia und der legendenumwobenen Errettung Roms vor Attilas Truppen werden in dieser Oper identitätsstiftende Mythen für den modernen Nationalstaat Italien aufgegriffen, den es zur Entstehungszeit der Oper noch gar nicht gab. Gewissermaßen schaffen die Historientableaus der 1846 in Venedig uraufgeführten Oper ein Bild von Heimat, das das italienische Publikum der Zeit dankbar annahm. Bis zu Verdis endgültigem Durchbruch mit „Rigoletto“, „La Traviata“ und „Il Trovatore“ in den frühen 1850er Jahren war „Attila“ seine populärste und meistgespielte Oper. Elemente der historischen Handlung wie Kriegsflüchtlinge, Gewalt und Schrecken, die fremdartige Kämpfer in ein Land tragen, und die Frage, wie sich eine Gesellschaft definiert, erscheinen uns heute mindestens genauso aktuell wie in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Dem politischen Sujet entsprechend ist der Tonfall der Oper eher rau, unmittelbar und rhythmisch äußerst energiegeladen. Nicht zuletzt beeindrucken den Zuhörer die großen Chortableaus und die weit gespannten Finalsätze. In der Ouvertüre wie auch in verschiedenen Arien und Duetten findet Verdi jedoch häufig auch zu Premiere: Sa 17|09|2016 | 19.30 Uhr | Großes Haus überraschend eleganten, lyrischen Melodiewendungen. „Attila“ am Pfalztheater Am Pfalztheater wird „Attila“ von Bruno Klimek inszeniert – ein deutschlandweit und darüber hinaus gefragter Regisseur für Schauspiel und Musiktheater, der in unserer Region nicht zuletzt durch seine Arbeit als Schauspieldirektor am Nationaltheater Mannheim bekannt ist. Gerade eben wurde er mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis in der Kategorie „Beste Regie“ für seine Inszenierung der Oper „Adriana Lecouvreur“ am Tiroler Landestheater Innsbruck ausgezeichnet. Bruno Klimek gestaltet auch das Bühnenbild, das an eine Shakespeare-Bühne erinnert, selbst. Als Kostümbildnerin steht ihm Alexandra Tivig zur Seite. Auch das internationale Ensemble der neuen Verdi-Produktion am Pfalztheater kann sich sehen und hören lassen: Wieland Satter, Bassbariton im Ensemble des Pfalztheaters, gestaltet die Titelpartie. In der Rolle der Odabella gibt es ein Wiedersehen mit der Sopranistin Yamina Maamar, die zuletzt als Isolde am Pfalztheater gefeiert wurde. Der portugiesische Tenor Paulo Ferreira (u. a. „Manon Lescaut“ und „Nabucco“ am Pfalztheater) übernimmt die Partie des Foresto, Bariton Michael Bachtadze aus Georgien (am Pfalztheater bereits 2011 in „Ein Maskenball“) singt Attilas politischen Gegenspieler Ezio. | abr 3 Premiere Ferdinand von Schirach hat mit seinem ersten Theaterstück ein hochbrisantes Gedankengebäude geschaffen. Wie gehen wir mit terroristischen Bedrohungen um? Darf man sich, in solchen Ausnahmesituationen, über das Gesetz erheben? Darf man wenige töten, um viele zu retten? „Terror“ – aktuell und viel diskutiert! Die antike Göttin Justitia, als Personifikation des Rechtswesens, trägt in allen Darstellungen eine Waagschale bei sich. Denn vor Gericht müssen Recht und Unrecht, Schuld und Unschuld sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Das erklärt sich fast von selbst, denn nur so ist eine profunde richterliche Entscheidung möglich. Seit der frühen Neuzeit wird Justitia weiterhin ebenfalls mit einer Augenbinde dargestellt, was symbolisieren soll, dass die Rechtssprechung immer unabhängig von äußerer Beeinflussung, sozusagen „blind“ sein muss. Denn alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich, so steht es in unserem Grundgesetz Artikel 3, Absatz 1 fest verankert. Als letztes der drei typischen Symbole fällt einem das Schwert auf, das die junge Frau in Händen trägt. Wofür steht es? Bestimmt für die tatkräftige Durchsetzung der Gerechtigkeit. Verwunderlich bleibt jedoch, dass Justitia in manchen Darstellungen das Schwert gesenkt hält, als Zeichen eines rein defensiven Gerechtigkeitsgedankens. Man findet aber auch, und das gar nicht so selten, Darstellungen der Göttin mit erhobenem Schwert. Die Aussage ist klar: „Das Recht und die Gerechtigkeit werden verteidigt werden. Notfalls mit Gewalt.“ Terror von Ferdinand von Schirach Inszenierung: Harald Demmer Bühne und Kostüme: Manfred Schneider Mit: Maike Elena Schmidt, Marsha Zimmermann | Oliver Burkia, Rainer Furch, Manuel Klein, Jan Henning Kraus Matinée: So 02|10|2016 | 11.00 Uhr | Foyer Premiere: Sa 08|10|2016 | 19.30 Uhr | Großes Haus Im Anschluss an jede Vorstellung wird ein Nachgespräch mit Mitgliedern des Ensembles und jeweils einem externen Spezialisten angeboten. 4 unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist die Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Ferdinand von Schirach, Strafverteidiger und Schriftsteller, der zuletzt mit seinem Essayband „Die Würde ist antastbar“ Aufsehen erregte, entwirft mit seinem ersten Theaterstück ein hochaktuelles Gedankengebäude. Das Stück, die Gerichtsverhandlung des Majors, bezieht den Zuschauer unmittelbar mit ein, denn am Ende ist er es, der darüber abstimmen muss, ob der Angeklagte schuldig oder unschuldig ist. „Das Gesetz stattet Sie mit der Macht aus, über das Schicksal eines Menschen zu entscheiden. Bitte nehmen Sie die Verantwortung ernst.“, wendet sich der Vorsitzende zu Beginn an das Publikum bzw. die Schöffenrichter. Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Ein Flugzeug wird im deutschen Luftraum von Terroristen gekapert, in ihm befinden sich 164 Insassen. Die Terroristen drohen, das Flugzeug in die vollbesetzte Allianz-Arena mit 70.000 Menschen zu steuern. Eine Alarmrotte der Luftwaffe steigt auf. Trotz mehrmaliger Aufforderung und Warnung verändern die Terroristen ihre Flugroute nicht, die Zeit wird knapp. Major Lars Koch, Pilot eines der Kampfjets der Luftwaffe, entscheidet schlussendlich selbstständig: Er schießt das Flugzeug ab, um die 70.000 Menschen in der Allianz-Arena zu retten. – Was hätten Sie getan? Seit der Uraufführung des Stückes am 3. Oktober 2015 (zeitgleich im Schauspiel Frankfurt und im Deutschen Theater Berlin) werden bis Mai 2017 37 weitere Theater in Deutschland in unzähligen Vorstellungen mit ihrem Publikum zusammen über den Fall verhandelt haben. Seit Mai 2016 wird „Terror“ auch auf internationalen Bühnen gespielt, von Österreich über Ungarn, Israel, Schweiz, Slowenien bis nach Venezuela. Ganz zu schweigen von den 96 Vorstellungen, die ein großes deutsches Tourneetheater spielt. Und der Ansturm auf dieses Stück ist so groß, dass sich der Verlag entschieden hat, eine Webseite bereitzustellen, auf der die Abstimmungsergebnisse gezeigt werden (http://www.kiepenheuer-medien.de/terror). Die Statistik zeigt: In den vergangenen 373 Verhandlungen wurde Major Lars Koch in 93,8% der Fälle freigesprochen, von allen abgegebenen Stimmern stimmten 59,4% für „unschuldig“ (zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Artikel waren die Abstimmungsergebnisse von 21 Theatern in zwei Ländern im Zeitraum vom 3. Oktober 2015 bis zum 5. Juli 2016 berücksichtigt.). Jetzt steht Major Lars Koch vor Gericht. Er ist des Mordes an den 164 Insassen des Flugzeugs angeklagt. Lars Koch hat 164 Menschen getötet, um 70.000 andere zu schützen, das ist die Basis und der Gegenstand der Verhandlung, in der der Angeklagte, der Verteidiger, die Staatsanwältin, die Nebenklägerin und der Zeuge alle gute Argumente vorbringen. Über allem schwebt die Frage, welche juristischen und moralischen Grundsätzlichkeiten wir, das meint unsere Gesellschaft, im Angesicht von Terror als unabdingbar, als ewig und unantastbar definieren. Denn das ist doch der Anfang unserer Gesellschaft, Artikel 1 (1) des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist Ab dem 8. Oktober 2016 wird auch im Pfalz­ theater abgestimmt! Und in der Belehrung der Schöffen sagt der Vorsitzende zu Beginn des Stückes „Bevor wir anfangen, möchte ich Sie bitten, alles zu vergessen, was Sie über diesen Fall gelesen oder gehört haben. Wirklich alles. Nur Sie sind dazu berufen, hier zu urteilen, Sie sind die Schöffen, die Laienrichter, die heute über den Angeklagten Lars Koch zu Gericht sitzen. Urteilen Sie also ruhig und gelassen. Und vor allem: Denken Sie daran, dass vor Ihnen ein Mensch sitzt, er hat die gleichen Träume wie Sie, die gleichen Bedürfnisse, er strebt, wie Sie, nach Glück. Bleiben Sie deshalb bei Ihrem Urteil selbst Menschen.“ l mp Spielzeit 2016 | 2017 Premiere „Hänsel und Gretel“: Zauber des Waldes Engelbert Humperdincks Märchenoper endlich wieder am Pfalztheater Hänsel und Gretel Märchenspiel in drei Bildern Text von Adelheid Wette Musikalische Leitung: Rodrigo Tomillo Inszenierung: Andreas Bronkalla Bühne: Thomas Dörfler Kostüme: Ursula Beutler Chor: Johannes Köhler Mit: Rosario Chávez/Xiaoyi Xu, Adelheid Fink/Annette Seiltgen, Monika Hügel/Arlette Meißner | Daniel Böhm/Wieland Satter/Alexis Wagner, Peter Floch/Steffen Schantz Orchester, Kinderchor und Statisterie des Pfalztheaters Der Wald in Thomas Dörflers Bühnenbild Nach 15 Jahren ist es endlich wieder soweit: In Kaiserslautern kommt Engelbert Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ auf die Bühne, eines der beliebtesten Musiktheaterwerke im deutschsprachigen Raum. Matinée: So 16|10|2016 | 11.00 Uhr | Foyer Entstehungsgeschichtlich machte die Oper allerdings viele Wandlungen durch: Zuerst schrieb Humperdinck einige einfache Lieder für eine szenische Aufführung im häuslichen Rahmen zu Texten seiner Schwester Adelheid Wette. Diese Lieder schafften es über eine erweiterte Fassung als Singspiel bis zur durchkomponierten Oper, wie wir sie heute kennen. Oftmals stellt „Hänsel und Gretel“ in Verbindung mit Humperdincks Musik den ersten Berührungspunkt mit der Oper für das junge Publikum dar, was auch durchaus nahe liegt: Die Märchenoper im Kontrast zur Vorlage Die unsterbliche Geschichte von den Gebrüdern Grimm über das verarmte Elternhaus, In der Textfassung hielt sich Adelheid Wette das Geschwisterpaar und die böse Hexe nicht unbedingt akribisch an die Vorlage der kennt wohl ein jeder als Gebrüder Grimm. Gute-Nacht-GeschichDie wichtigste Änte aus seiner Kindheit. derung war die Rolle Zudem verwendete „Adelheids ‚Hänsel und Gretel‘ [...] der Mutter. Sie ist Engelbert Humperdinck nicht die „herzlose kann ein Singspielchen werden, bekannte Volkslieder Rabenmutter“, die das Alt und Jung erfreut.“ wie „Suse, liebe Suse, den wohlmeinenden was raschelt im Stroh?“, Hermann Wette, Humperdincks Schwager Vater dazu überre„Ein Männlein steht im det, die Kinder im Walde“ und „SchweWald auszusetzen, sterlein, hüt‘ dich fein!“. um das eigene Auf der anderen Seite schuf er zum Beispiel Überleben zu sichern, wie sie bei den Gebrümit „Brüderlein komm tanz mit mir“ Klassiker, dern Grimm beschrieben wird. Vielmehr ist sie die bis heute wohl jedes Kind im Kindergarten eine sich sorgende Figur, die die Kinder nach einmal gesungen hat. dem Verschütten des Abendessens notgedrunWenn man allerdings „Hänsel und Gretel“ als gen zum Beerensammeln in den Wald schickt reine Kinderoper abtut, verkennt man dieund damit Hänsel und Gretel unwillentlich der ses Werk. In der Tradition Wagners schrieb Hexe in die Arme spielt. Damit fallen ebenfalls Humperdinck ein durchkomponiertes Stück die prägnanten Elemente des Spurenlegens mit Musiktheater, das zwar den gesamten Farb­ Kieselsteinen beziehungsweise mit Brotkrumen reichtum der wagnerschen Instrumentationsweg. Trotzdem werden etwa durch den Abendkunst aufgreift, jedoch nicht den eigenen Stil segen, die Engelspantomime und das Taumännübertüncht. Auch die Orientierung an Carl chen atmosphärisch starke und märchenhafte Maria von Webers Musik in „Der Freischütz“ ist Momente geschaffen. schwer zu überhören, so gilt doch die musikalische Darstellung des deutschen Waldes mit Regie führt bei dieser Produktion der Chefallen Stimmungen, von idyllisch bis bedrohlich, dramaturg des Pfalztheaters Kaiserslautern, in Humperdincks Oper als die gelungenste seit Andreas Bronkalla, für den mit dieser Aufgabe der in von Webers „Der Freischütz“. ein kleiner Traum in Erfüllung geht: „Es war ein Spielzeit 2016 | 2017 Premiere: Sa 29|10|2016 | 19.30 Uhr | Großes Haus Wunschstück von mir, denn zu Beginn meiner Zeit am Theater habe ich über mehrere Jahre hinweg ,Hänsel und Gretel‘ als Regieassistent betreut. Schon damals übte diese Märchenoper einen ganz besonderen Reiz auf mich aus.“ An seiner Seite sind Ausstattungsleiter Thomas Dörfler für die Bühne und Ursula Beutler für die Kostüme verantwortlich. Letztendlich hat Engelbert Humperdinck ein generationenverbindendes und sogar -übergreifendes Werk geschaffen. Ideal für den gemeinsamen Opernbesuch der gesamten Familie, bei dem die Kinder mit einem bekannten Stoff und malerischer Musik an das Musiktheater herangeführt werden und die Erwachsenen in den Erinnerungen an ihren ersten Opernbesuch schwelgen können. | eg 5 Premiere „Eine Sommernacht“ im „Kramladen“ Erneute Kooperation mit der Technischen Universität Kaiserslautern Nach der erfolgreichen Kooperation mit der Technischen Universität bei Franz Kafkas „Ein Bericht für eine Akademie“ spielt das Pfalz­ theater jetzt erneut in der TU: „Eine Sommernacht“ ist eine selbstironische, britische Zwei-Personen-Komödie aus der Feder von David Greig mit Musik von Gordon McIntyre. Im Original hat das humorvolle Drama der beiden Schotten den Untertitel „A Play With Songs“. Anwältin Helena und Kleinganove Bob erzählen die Geschichte, wie sie gemeinsam ein unvergessliches Mittsommer-Wochenende im verregneten Edinburgh verbracht haben. Nach einem One-Night-Stand sind sich die beiden einig, dass man sich nie mehr wiedersehen wird. Wie es das Schicksal will, laufen sie sich aber schon am nächsten Tag über den Weg: Sie – auf der Flucht vor ihrer Familie, nachdem sie die Hochzeit ihrer Schwester ruiniert hat. Er – mit einer Plastiktüte voll 15.000 Pfund, die nicht ihm gehören und hinter denen die gesamte kriminelle Szene der Stadt her ist. Beide mitten in der Midlife-Crisis und in dem Glauben, nichts zu verlieren zu haben. Kurzerhand beschließt man, das Geld an diesem Wochenende gemeinsam auf den Kopf zu hauen. Es wird ein Wochenende mit Zufallsbekanntschaften, japanischem Bondage, jeder Menge Alkohol und emotionalen Geständnissen, an dessen Ende sich Helena und Bob der Frage stellen müssen, ob sie zum Alltag zurückkehren wollen – und können. Zwischen spritzigen Dialogen, urkomischen Szenen und auf den Punkt genau eingesetzten leisen Momenten klingen (live von zwei Musikern begleitet) die Songs von Gordon McIntyre an und erfassen gekonnt die Stimmung der jeweiligen Situation: mal melancholisch, mal wütend, mal so ausgelassen wie eine durchzechte Nacht. Die Inszenierung übernimmt Wolfgang Hagemann, der in den vergangenen Spielzeiten unter anderem „Käthe Hermann“ und den Hildegard-Knef-Abend „So oder so“ auf die Bühne gebracht hat. Die Ausstattung gestaltet Oliver Kostecka. | aw Eine Sommernacht Stück von David Greig Musik von Gordon McIntyre Inszenierung: Wolfgang Hagemann Musikalische Leitung: Michael Halberstadt Bühne und Kostüme: Oliver Kostecka Mit: Astrid Vosberg | Stefan Kiefer Michael Halberstadt (Gitarre), Florian Zubiller (Schlagzeug) Premiere: So 09|10|2016 | 20.00 Uhr | „Kramladen“ der TU Kaiserslautern, Gebäude 46 Eine Kooperation mit der TU Kaiserslautern Zwischen Lachen und Schrecken – George Taboris „Mein Kampf“ Adolf Hitler als abgeblitzter Kunststudent auf der Werkstattbühne Wien 1910, am Vorabend des Ersten WeltMit groteskem, doppelbödigem Witz, ohne kriegs: In Frau Merschmeyers Männerheim moralisierend und anklagend zu werden, seleben Schlomo Herzl, seines Zeichens Buchziert Tabori die banalen, schrecklich-normalen händler auf den Straßen der Stadt, sowie der Mechanismen, Abgründe und Pathologien, Koch Lobkowitz einträchtig nebeneinander. die zu Weltkrieg und Holocaust führten. Seit Jahren beschäftigen sich die beiden mit einem skurrilen Rollenspiel: Lobkowitz ist George Tabori (1914-2007), Dramatiker, ProGott, der Herr, erlässt Gebote und optimiert saschriftsteller und Regisseur, gehörte zu den die Schöpfung. Sein unfolgsamer Knecht bahnbrechenden Künstlerpersönlichkeiten Schlomo dagegen wird gestraft. des vorigen Jahrhunderts. Seine Farce „Mein Plötzlich platzt der junge, untalentierte ZeichKampf“ ist eines der erfolgreichsten Stücke ner Adolf Hitler aus Braunau am Inn in die der 80er und 90er Jahre des letzten Jahrhuntraute Zweisamkeit. derts und kehrt jetzt Nach missglückter Be„Humor ist, wie man mit Katastrophen, nach über 25 Jahren werbung an der Kunstpersönlichen oder geschichtlichen, zurück auf die Bühne hochschule Wien findet großen oder kleinen, umgehen kann.“ des Pfalztheaters. er ausgerechnet bei George Tabori dem Juden Schlomo Für das Pfalztheater Herzl Trost. Dieser sitzt inszeniert Johannes an einem Roman, sein Titel: „Mein Kampf“. Zametzer, der in der Spielzeit 2013|14 beHerzls Nächstenliebe ist unbeirrbar. Die anreits Aischylos‘ „Die Orestie“ auf die Bühne tisemitischen Ausfälle des Neuankömmlings gebracht hat. überhört er. Um den Gescheiterten aufzurichJohannes Zametzer ist ein ausgewiesener ten, kümmert er sich zunächst um sein äußeres Tabori-Fachmann: Er hatte die Gelegenheit, Erscheinungsbild, kämmt und scheitelt ihn, als Regieassistent von Tabori in Wien zu arstutzt ihm seinen Bart und entwirft schließlich beiten und hat bereits mehrere seiner Stücke auch einen neuen Karriereplan für ihn – mit inszeniert. fatalen Folgen für die Weltgeschichte. Mit im Regieteam sind Thomas Dörfler als 6 Bühnenbildner und Helen Maria Boomes als Kostümbildnerin. Als Adolf Hitler wird Harry Schäfer zu sehen sein, die Rolle des Schlomo Herzl übernimmt Henning Kohne. | aw Mein Kampf Farce von George Tabori Inszenierung: Johannes Zametzer Bühne: Thomas Dörfler Kostüme: Helen Maria Boomes Mit: Nele Sommer, Brigitte Urhausen | Henning Kohne, Daniel Mutlu, Harry Schäfer, Germain Wagner Werkschau: Fr 07|10|2016 | 18.00 Uhr | Werkstattbühne Premiere: Fr 14|10|2016 | 20.00 Uhr | Werkstattbühne Spielzeit 2016 | 2017 September Sa 10 So 11 Sa 17 Mi 21 Theaterfest Spaß für Groß und Klein! Alle Spielstätten | ab 14.00 Uhr (Eröffnungskonzert: 20.00 Uhr) | Eintritt frei Matinée Einführung zu „Attila“ Foyer | 11.00 Uhr | Eintritt frei Sa 15 Terror So 16 Matinée Di 18 Mein Kampf p Attila Oper von Giuseppe Verdi – in italienischer Sprache Großes Haus | 19.30 Uhr | Abo Premiere, Freier Verkauf p Klassenzimmerstück von Nick Wood IGS Goetheschule | 11.00 Uhr premiere Mi 19 Fr 30 Extra in Speyer Die Einrichtungen des Bezirksverbands präsentieren sich rund um den Speyerer Dom mit einem großen Erlebnistag für Groß und Klein. Domgarten Speyer | 10.00 - 18.00 Uhr | Eintritt frei Blaue Stunde „Das Tagebuch der Anne Frank“ Klassenzimmerstück mit Nele Sommer Casino der Volksbank, Fischerstr. 49 | 18.00 - 19.00 Uhr | Eintritt frei Do 20 Terror Fr 21 Blaue Stunde „Lieblingstexte“ Oktober Musical von Frederick Loewe Großes Haus | 19.30 - 22.30 Uhr | Freier Verkauf Matinée Di 04 Attila Fr 07 Werkschau Sa 08 Terror So 09 w Di 25 p Attila Mo 10 Di 11 Eine Sommernacht Mi 12 Eine Sommernacht Fr 14 Der kleine Horrorladen Fr 28 Terror Stück mit Musik von David Greig und Gordon MyIntyre Kramladen TU | 20.00 Uhr | Freier Verkauf Stück von Ferdinand von Schirach Großes Haus | 19.30 Uhr | Abo F2, Freier Verkauf Mein Kampf Farce von George Tabori Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Abo Wplus, Freier Verkauf So 30 p Hänsel und Gretel Märchenspiel von Engelbert Humperdinck Großes Haus | 19.30 Uhr | Abo Premiere, Freier Verkauf premiere Musikcafé der „Freunde des Pfalztheaters e. V.“ Buntes Programm bei Kaffee und Kuchen Foyer | 14.30 Uhr (Einlass ab ca. 13.45 Uhr) | Eintritt frei Exklusiv für Mitglieder der Freunde des Pfalztheaters e. V. My Fair Lady Musical von Frederick Loewe Großes Haus | 18.00 - 21.00 Uhr | Freier Verkauf Stück mit Musik von David Greig und Gordon MyIntyre Kramladen TU | 20.00 Uhr | Abo Wplus, Freier Verkauf Musical von Alan Menken Großes Haus | 19.30 - 22.30 Uhr | Abo F1, Freier Verkauf w wiederaufnahme p Mein Kampf Farce von George Tabori Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Freier Verkauf premiere zu Gast in der Fruchthalle `´ Werke von Dvorák, Schönberg und Brahms Fruchthalle | 20.00 Uhr | Freier Verkauf Spielzeit 2016 | 2017 Eine Sommernacht Sa 29 Stück mit Musik von David Greig und Gordon MyIntyre Kramladen TU | 20.00 Uhr | Abo Wplus, Freier Verkauf 1. Sinfoniekonzert Mi 26 premiere Thema: „Heimat – wo leuchten Deine Sterne?“ Foyer | 19.00 Uhr | Eintritt frei Farce von George Tabori Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Abo W, Freier Verkau Stück mit Musik von David Greig und Gordon MyIntyre Kramladen TU | 20.00 Uhr | Freier Verkauf p Talk unter Freunden Mein Kampf Eine Sommernacht premiere Eine Reise durch die griechische Götterwelt mit Musik von Debussy, Britten, Roussel und Couperin Foyer | 11.00 Uhr | Freier Verkauf Stück mit Musik von David Greig und Gordon MyIntyre Kramladen TU | 20.00 Uhr | Freier Verkauf Werke von Francaix, Bodin de Boismortiert und Devienne Foyer | 11.00 Uhr | Freier Verkauf Musical von Alan Menken Großes Haus | 18.00 - 21.00 Uhr | Freier Verkauf 1. Kinderkammerkonzert „Von der Muse geküsst“ Eine Sommernacht 1. Kammerkonzert „Matinée Françaixse“ Der kleine Horrorladen Oper von Giuseppe Verdi – in italienischer Sprache Großes Haus | 19.30 Uhr | Abo D, Abo DM, Freier Verkauf Oper von Giuseppe Verdi – in italienischer Sprache Großes Haus | 18.00 Uhr | Abo WE, TF2, Freier Verkauf Farce von George Tabori Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Abo W, Freier Verkauf Stück mit Musik von David Greig und Gordon MyIntyre Kramladen TU | 20.00 Uhr | Freier Verkauf So 23 Stück von Ferdinand von Schirach Großes Haus | 19.30 Uhr | Abo Premiere, Freier Verkauf Mein Kampf Eine Sommernacht wiederaufnahme Einführung zu „Terror“ Foyer | 11.00 Uhr | Eintritt frei Einführung und Probenbesuch zu „Mein Kampf“ Werkstattbühne | 18.00 Uhr | Eintritt frei mit Maike Elena Schmidt, Marsha Zimmermann und Luca Zahn Casino der Volksbank, Fischerstr. 49 | 18.00 - 19.00 Uhr | Eintritt frei Musical von Alan Menken Großes Haus | 19.30 - 22.30 Uhr | Freier Verkauf Sa 22 My Fair Lady Stück von Ferdinand von Schirach Großes Haus | 19.30 Uhr | Abo R2, Freier Verkauf Im Anschluss an die Vorstellung Nachgespräch im Foyer Der kleine Horrorladen Oper von Giuseppe Verdi – in italienischer Sprache Großes Haus | 19.30 Uhr | Abo F2, Freier Verkauf So 02 Oper von Giuseppe Verdi – in italienischer Sprache Großes Haus | 18.00 Uhr | Abo M2, Freier Verkauf Stück mit Musik von David Greig und Gordon MyIntyre Kramladen TU | 20.00 Uhr | Freier Verkauf Attila Sa 01 Attila Eine Sommernacht Oper von Giuseppe Verdi – in italienischer Sprache Großes Haus | 19.30 Uhr | Abo M1, Freier Verkauf Pfalzfest 200 Jahre Bezirkstag Pfalz Farce von George Tabori Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Abo W, Freier Verkauf Stück mit Musik von David Greig und Gordon MyIntyre Kramladen TU | 20.00 Uhr | Freier Verkauf Attila So 25 Einführung zu „Hänsel und Gretel“ Foyer | 11.00 Uhr | Eintritt frei Eine Sommernacht premiere Malala - Mädchen mit Buch Stück von Ferdinand von Schirach Großes Haus | 19.30 Uhr | Abo R1, TF1, Freier Verkauf Im Anschluss an die Vorstellung Nachgespräch im Foyer Einführung in das Stück jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn in der Lounge im Mittleren Foyer. Kartenvorverkauf: 0631 3675 209 www.pfalztheater.de 7 Premiere | push | Nachrichten Malala – Mädchen mit Buch Das neue Klassenzimmerstück des Pfalztheaters feiert Premiere Malala Yousafzai ist gerade einmal zehn Jahre alt, als die Taliban in das Swat-Tal in Pakistan kommen, in dem sie und ihre Familie leben. Nach und nach übernehmen die religiösen Extremisten die Macht, es kommt zu Kämpfen mit dem pakistanischen Militär. Malala engagiert sich, wie ihr Vater Ziauddin, politisch und spricht sich immer wieder öffentlich gegen die Taliban aus. Sie ist gerade erst 11, als sie zum ersten Mal auch in den internationalen Fokus kommt. Sie schreibt für die BBC einen Blog, in dem sie über ihr Leben als Mädchen unter dem Talibanregime berichtet. Auch als sie, nach einer erfolgreichen Militäroffensive der Armee, den Blog beendet, bleibt sie dennoch stets in den Medien präsent, als junge Stimme für Gleichheit und Bildung für Jungen und Mädchen. Am 9. Oktober 2012 wird Malala Yousafzai im Alter von nur 15 Jahren Opfer eines Anschlags der Terroristen, die ihren Schulbus stoppen und aus nächster Nähe auf sie und ihre Freundinnen schießen. Malala wird am Kopf schwer verletzt und überlebt nur knapp. Als Anerkennung für ihren unermüdlichen Kampf gegen den Terrorismus und für Chancengleichheit wird ihr im Jahr 2014 als jüngster Preisträgerin in der Geschichte der Friedensnobelpreis überreicht. Rüdiger Pape inszeniert mit dem neuen Pfalz­ theater-Schauspieler Luca Zahn das Stück „Malala — Mädchen mit Buch“ als Klassenzimmerstück. Durch die besondere Spielsituation, denn der Schauspieler agiert mitten unter den Schülern, treten die Angst und die Bedrohung unter der Herrschaft der Taliban unmittelbar an die jungen Zuschauer heran. Das Mädchen Ma­lala, auch stellvertretend für Menschen aus anderen Kulturen, die vielleicht fremd erscheinen, wird greifbar: Die Sorgen und die Fröhlichkeit eines jungen Mädchens, ihre Tapferkeit und ihr Kampf werden plötzlich nicht nur nachvollziehbar, sondern förmlich erlebbar. Im Anschluss an die Vorstellung findet jeweils ein Nachgespräch statt, in dem die SchülerInnen ihre Eindrücke und ihre Fragen formulieren können. | mp Malala – Mädchen mit Buch Klassenzimmerstück von Nick Wood Inszenierung: Rüdiger Pape Ausstattung: Flavia Schwedler Mit: Luca Zahn Premiere: 21|09|2016 | 11.00 Uhr Ein Projekt des Pfalztheaters Kaiserslautern in Kooperation mit der Versicherungskammer Kulturstiftung Mit freundlicher Unterstützung durch die Sparkassen der Pfalz Für das Pfalztheater Kaiserslautern ist die Arbeit im Bereich Kinder- und Jugendtheater von besonderer strategischer Bedeutung. Neben eigenen auf die jeweiligen Altersgruppen ausgerichteten Abonnement-Angeboten für Kinder und Jugendliche, einem Schauspielklassiker im Jahresspielplan mit direktem Bezug zum Schullehrplan, Einführungen zu den Vorstellungen, Nachgesprächen mit Ensemblemitgliedern, Workshops zu Inszenierungen, thematischen Workshops, Patenklassen, die eine Produktion begleiten, und einem intensiven Austausch mit Schulen bietet das Pfalztheater im Zuge seiner Öffnung nach außen die sogenannten Klassenzimmerstücke an. Das Theater kommt dabei in die Schule. In ihrer gewohnten Lernumgebung wird so den Jugendlichen ein Stück mit aktuellem oder auch brisantem Thema präsentiert, das die Schülerinnen und Schüler unmittelbar erreicht: ohne Scheinwerferlicht und ohne Bühnenbild, nur mittels eines Künstlers, der ihnen eine Geschichte präsentiert. Im Anschluss an die Vorstellung stehen der Künstler und eine Person des Produktionsteams den Schülern Rede und Antwort. Exklusiv für die Kooperation mit der Versicherungskammer Kulturstiftung wurde das Konzept „push“ entwickelt: Ziel des Projekts ist es, Kindern und Jugendlichen einen zeitgemäßen Zugang zur Theaterliteratur zu eröffnen und „hautnahe“ Theatererlebnisse zu ermöglichen. In einem pfalzweit ausgeschriebenen Wettbewerb konnten sich die 8. Klassen der angeschriebenen Schulen mit selbst gedrehten Filmen, Songs oder Collagen zu den Themen Zivilcourage, Mut, gleiche Rechte für Jungen und Mädchen auf Bildung für die Teilnahme bewerben. Aus allen Einsendungen wurden von einer Jury diese Gewinner ausgewählt: Leininger-Gymnasium Grünstadt, AlbertSchweitzer-Gymnasium Kaiserslautern, Burggymnasium Kaiserslautern, IGS Goethe­ schule Kaiserslautern, IGS Am Nanstein Landstuhl, Theodor-Heuss-Gymnasium Ludwigs­hafen, Edith-Stein-Gymnasium Speyer, Albert-Schweitzer Realschule plus Winnweiler. Die Gewinnerklassen werden im Schuljahr 2016I2017 in den Genuss eines Theaterpaketes kommen. Zunächst kommt das Pfalz­theater mit dem Klassenzimmerstück „Malala – Mädchen mit Buch“ direkt in die Schule. Anschließend haben die Schüler Gelegenheit, mit Friedrich Dürrenmatts „Die Physiker“ eine Abendvorstellung auf der großen Bühne des Pfalztheaters zu sehen. | th „Einen vorläufigen Ort erreichen“: Ausstellung mit Werken von Reinhard Musik Mancher Theatergänger wird sich noch an Reinhard Musik erinnern. Zwischen 1978 und 1988 stand er als Schauspieler auf der Bühne des Pfalztheaters. Weniger bekannt ist, dass Reinhard Musik auch als Maler sehr kreativ war. „Ich bin kein gelernter Mensch“, hat der Maler vieldeutig an eine der Atelierwände an seinem letzten Wohnort, Borgwedel an der Schlei in Schleswig-Holstein, geschrieben – und doch hat 8 er genug gelernt, um mehrere Lebensläufe zu bestreiten: als Schauspieler, Sänger und eben als Maler, der 1964 unter Joseph Beuys an der Düsseldorfer Kunstakademie sein Handwerk lernte. 2013 ist Reinhard Musik, der gebürtige Breslauer, nach langer Krankheit in Borgwedel verstorben. Eine kleine Auswahl seiner Werke ist nun im Art Hotel Lauterbach (Fruchthallstraße 15) zu sehen. Die Vernissage zur Ausstellung „Einen vorläufigen Ort erreichen“ findet am Mittwoch, den 14. September um 18.30 Uhr statt. Einleitende Worte spricht Dr. Dagmar Gilcher, Kulturredakteurin der „Rheinpfalz“ und ehemalige Dramaturgin am Pfalztheater. Die Ausstellung ist danach während der Öffnungszeiten des Hotels täglich bis Dezember zu sehen. Spielzeit 2016 | 2017 Konzerte Auftakt zur Konzertsaison 2016|2017 Das Orchester des Pfalztheaters in Instrumentengruppen Tiefe Streicher Holzbläser Hohe Streicher 1. Sinfoniekonzert Sinfonische Trilogie Das Orchester des Pfalztheaters wird auch in dieser Spielzeit im Rahmen der Reihe „Konzerte der Stadt Kaiserslautern“ wieder drei Sinfoniekonzerte in der Kaiserslauterer Fruchthalle geben. Das erste Programm tanzt auf der Grenze zwischen Hochromantik und Moderne. Es präsentiert drei Komponisten in verschiedenen Schaffensphasen mit verschiedenen Kompositionsansätzen. Dennoch findet man bei Arnold Schönberg, Johannes Brahms, und Antonín Dvorák `´ Gemeinsamkeiten in der romantischen Epoche. Wie verschieden das klingen kann, werden Generalmusikdirektor Uwe Sandner und das Orchester des Pfalztheaters aufzeigen. Arnold Schönbergs Kammersinfonie Nr. 1 in E-Dur op. 9 zählt noch zu seiner spätromantischen Phase, ist aber eines der Werke, in dem der Komponist mit stark erweiterter Tonalität spielt und damit bereits auf seine spätere endgültige Befreiung von jeglichem tonalen Gerüst verweist. Im Gegensatz zu Schönbergs Avantgarde hielt Johannes Brahms in seiner Sinfonie Nr. 3 in F-Dur op. 90 an der traditi- Schlagwerk und Harfe Spielzeit 2016 | 2017 Dirigent: Uwe Sandner Orchester des Pfalztheaters Fr 14|10|2016 | 20.00 Uhr | Fruchthalle Einführung um 19.15 Uhr im Roten Saal onellen klassischen Formgebundenheit fest, während beispielsweise Hector Berlioz bereits mit seiner „Symphonie fantastique“ oder Anton Bruckner in seinen sinfonische Werken diese in ihrem Sinne aufbrachen. Antonín Dvorák `´ befand sich, als er sein Scherzo Capriccioso in Des-Dur op. 66 komponierte, auf der Höhe seines internationalen Erfolgs. Das Werk strotzt in seinen Dimensionen nur so von Selbstbewusstsein und dient damit als Vorbote zu seiner Sinfonie Nr. 7. | eg 1. Kammerkonzert Matinée FrançaiXse Französisch, tief und aus drei Epochen – so könnte man das Motto des ersten Kammerkonzerts der Spielzeit zusammenfassen. Blechbläser Antonín Dvorák: `´ Scherzo Capriccioso in Des-Dur op. 66 Arnold Schönberg: Kammersinfonie Nr. 1 in E-Dur op. 9 Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 3 in F-Dur op. 90 Hierfür haben sich Musiker aus dem Orchester des Pfalztheaters drei französische Komponisten aus drei verschiedenen Epochen ausgesucht: Jean Françaix, der die Moderne repräsentiert, Joseph Bodin de Boismortier, der für den Barock stehen wird, und schließlich den klassischen Komponisten François Devienne. Zudem werden in diesem Kammerkonzert einmal die sonst eher im Schatten stehenden Bassinstrumente in exponierterer Form dargestellt. Dies geschieht natürlich am eindrucksvollsten in de Boismortiers Sonata für zwei Bassinstrumente. Wann hört man schon einmal einen Kontrabass und ein Fagott im Duett? Aber auch in Françaix‘ Divertissement für Fagott und Streicher kann das tiefe Holzblasins­ trument genauso auftrumpfen wie in Deviennes Fagottquartett op. 73. Eine besonders seltene Instrumentenkombina- tion bekommt man schließlich im Duo Baroque für Kontrabass und Harfe von Jean Françaix zu hören. Hier wird der Kontrast zwischen den zarten Klängen einer Harfe und den tiefen Frequenzen des Kontrabasses besonders fein erlebbar. | eg Jean Françaix: Divertissement für Fagott und Streicher Duo Baroque für Kontrabass und Harfe Joseph Bodin de Boismortier: Sonata für zwei Bassinstrumente François Devienne: Fagottquartett op. 73 Mit: Patrick Floris, Mari Kitamoto (Violine)| Naomi Ogino (Viola) | N.N. (Violoncello) | Etsuko Kawashita (Kontrabass) | Ji-Myung Cho (Fagott) | Konstanze Licht (Harfe) | Laura Weiß (Flöte) So 23|10|2016 | 11.00 Uhr | Werkstattbühne Die Reihe der Kammerkonzerte wird gefördert von den „Freunden des Pfalztheaters e. V.“. 9 Konzert | Theaterpädagogik | Sonderprogramme Blaue Stunde 1. Kinderkammerkonzert „Von der Muse geküsst“ Die griechische Mythologie packt bis heute Groß und Klein. Geschichten über fehlbare Götter, die sich gegenseitig bekämpfen und ihr Schlachtfeld auf der Erde finden, die Menschen als Figuren benutzen, sich allerdings aber auch von diesen an der Nase herumführen lassen, sind mit ihren oft Moral und Ethik transportierenden Inhalten ein idealer Stoff um Kinder zu begeistern. Die spannenden Geschichten von Odysseus, den Argonauten, die Abenteuer des Herakles oder der Kampf um Troja haben auch immer die Komponisten aller Epochen inspiriert und zum Schaffen großer musikalischer Werke beflügelt. Im Barock beispielsweise waren sie beinahe ausschließlich der Stoff für abendfüllende Opern. Aber auch in kleineren kammermusikalischen Besetzungen wurde die Sa- genwelt verarbeitet. Katrin Lerchbacher an der Querflöte, Katharina Hirsch an der Oboe und Martin Knupp an der Klarinette und Bassklarinette werden mit einem Pianisten zusammen musikalisch und spielerisch den Kleinen diese Welt näher bringen. „Von der Muse geküsst“ Mit: Katrin Lerchbacher (Querflöte) | Katharina Hirsch (Oboe) | Martin Knupp (Klarinette und Bassklarinette) | N. N. (Klavier) Werke von: Benjamin Britten, Claude Debussy, Albert Roussel, François Couperin und anderen So 09|10|2016 | 11.00 Uhr | Foyer Angebote der Theaterpädagogik Auch die Theaterpädagogik steht in der neuen Spielzeit selbstverständlich wieder in den Startlöchern und scharrt schon voller Vorfreude mit den Hufen! „Das Tagebuch der Anne Frank“ Klassenzimmerstück mit Nele Sommer Für alle Nicht-Schüler, die das erfolgreiche Klassenzimmerstück „Das Tagebuch der Anne Frank“ gerne sehen wollen, gibt es in dieser „Blauen Stunde“ die Gelegenheit: Vom 12. Juni 1942 bis zum 1. August 1944 führte Anne Frank, wie so viele Mädchen in ihrem Alter, Tagebuch. Es geht um die Freundinnen, die Schule und die Jungs, die langsam anfangen, interessant zu werden. Nur am Rande tröpfeln Informationen über die politische Lage ein. Eigentlich nichts Besonderes, bis Anne und ihre Familie am 6. Juli 1942 in dem Hinterhaus der väterlichen Firma untertauchen müssen, um der Verfolgung, Deportation und Ermordung durch die Nationalsozialisten zu entgehen. Am 30. September, 18.00 Uhr im Casino der Volksbank, Fischerstraße 49 (ehemals Landeszentralbank). Eintritt frei. Den Auftakt macht der Spielclub „Die Spielmutigen“ für Erwachsene ab 35 Jahren. Die Spielmutigen wirbeln nun seit vielen Spielzeiten in Folge durch den Proberaum und können es auch in dieser Saison nicht erwarten, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Die Gruppe trifft sich ab dem 12|09|2016 bis 28|01|2017 jeden Montag von 17.30 bis 19.00 Uhr, außer in den Schulferien. In diesem Zeitraum wird ein Theaterstück in kollektiver Arbeit entstehen, welches auf Improvisationen aufbaut und vor Publikum auf der Werkstattbühne gezeigt wird. Die Gruppe freut sich über weitere Mitspieler|innen und neue Bekanntschaften! Der Spielclub besucht gemeinsam eine Vorstellung nach Wahl und erhält eine kostenlose Führung durch den Backstagebereich. Kosten für 15 Termine: 35,00 € pro Person (zzgl. Kosten für den Vorstellungsbesuch). Mindestteilnehmerzahl: 8. Informationen bei Katja Bach, 0631 3675 292 oder [email protected]. Anmeldungen ab 01|09|2016! Im Oktober finden wieder die beliebten Ferienworkshops statt. Kinder und Jugendliche von 6-20 Jahren können in vier Workshops passend zu unserem Spielzeitmotto „Fremde Welt! Vertraute Heimat?“ eigene kleine Stücke erfinden und diese auf der Werkstattbühne präsentieren. Die Leitung der Workshops übernehmen erfahrene Theaterprofis. Anmeldungen werden ab zwei Wochen vorher nur telefonisch ab 10 Uhr entgegen genommen. Kinder von 6-11 Jahren melden sich im Dramaturgiesekretariat bei Desirée Kohl unter 0631 3675 220 an, Jugendliche von 12-20 Jahren bei Theaterpädagogin Katja Bach unter 0631 3675 292. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die Herbstferienworkshops 2016 finden vom 10|10 bis 15|10|2016 statt. Anmeldungen ab 26|09|2016. Kosten: 20,00 € pro Person. Genaue Informationen zu den Kursen entnehmen Sie bitte den Veröffentlichungen des Pfalztheaters in der Tagespresse, dem Newsletter und unserer Internetseite. Änderungen vorbehalten. Suchen Sie ein besonderes Geburtstagsgeschenk? Dann buchen Sie einen Theaternachmittag als Geburtstagsüberraschung! Sie bringen Leckereien mit und das Geburtstagskind erlebt mit seinen Freunden einen spannenden Theaterworkshop! Dieses Angebot gilt für Kinder von 8 bis 11 Jahren. Termine und Kosten auf Anfrage. 10 „Lieblingstexte“ mit Maike Elena Schmidt, Marsha Zimmermann und Luca Zahn In dieser „Blauen Stunde“ stellen sich die neu am Pfalztheater engagierten Schauspieler mit einer Auswahl ihrer Lieblingstexte dem Publikum vor. Am 21. Oktober, 18.00 Uhr im Casino der Volksbank, Fischerstraße 49 (ehemals Landeszentralbank). Eintritt frei. Spielzeit 2016 | 2017 Jubiläum | Personalien | Freunde des Pfalztheaters 200 Jahre Bezirkstag Pfalz Am 6. Dezember 1816 traten die ernannten Mitglieder des „Landraths der Pfalz“ erstmals zusammen. Seitdem haben der Bezirkstag Pfalz und seine Vorgängergremien die Geschichte der Pfalz nachhaltig geprägt. Der Bezirksverband Pfalz feiert den Geburtstag seines höchsten Gremiums, des „Parlaments der Pfalz“, mit einem bunten Veranstaltungs-Reigen. Seine eigenen und mitgetragenen Einrichtungen verwöhnen ihre Gäste mit Festen, Tagen der offenen Tür, Vorträgen, Ausstellungen und Exkursionen. Am letzten Septemberwochenende tischt der Bezirksverband Pfalz dann einen besonderen Feier-Leckerbissen auf: Beim großen Pfalzfest in Speyer am Sonntag, 25. September, von 10 bis 18 Uhr dürfen sich die Besucher rundum wohlfühlen: Musik und Kabarett auf der Bühne, buntes Treiben an den Ständen der Einrichtungen, Spiel, Spaß sowie Unterhaltung für Jung und Alt spiegeln die große Vielfalt der Angebote wider, mit denen der Bezirksverband Pfalz das Leben der Pfälzerinnen und Pfälzer bereichert. Der Tag voller Überraschungen zeigt den Besuchern den Bezirksverband Pfalz heute und erinnert an seine Geschichte. Im Anschluss an das Pfalzfest wird ein großer ökumenischer Gottesdienst mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad in der Speyerer Gedächtniskirche gefeiert. Danach beschließt ein hochklassiges Konzert mit dem Orchester und dem Chor des Pfalztheaters das offizielle Festprogramm. Auf dem Programm steht Ludwig van Beethovens Symphonie Nr. 9 unter der Musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Uwe Sandner. | th Neu in der Dramaturgie: Elias Glatzle Seit März 2016 ist Elias Glatzle Dramaturg für Musiktheater, Ballett und Konzert. Der gebürtige Ludwigsburger studierte Musikwissenschaft, Musikpädagogik und Psychologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Günther Fingerle, alteingesessener Lautrer Schwabe, stellt die Fragen, der schwäbische Neuzugang antwortet. Elias, seit März dieses Jahres bist Du Musikdramaturg am Pfalztheater. Ist das Deine erste Anstellung in diesem Bereich? Ich war zuvor bei den Festspielen „Europäische Wochen“ In Passau als Dramaturg für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher angestellt, wo ich ebenfalls Aufgaben des Marketings übernommen habe. Zudem habe ich bereits während meines Studiums am Theater Gießen kleinere Programmhefte, Sprachcoachings oder auch die Einrichtung und das Fahren der Übertitel übernommen. In meiner Zeit als Mitarbeiter der Organisationsleitung bei den Festspielen „Rossini in Wildbad“ habe ich verschiedene Aufgaben aus der Dramaturgie erledigt. Aber die Stelle als Musikdramaturg nun am Pfalztheater ist sicher die erste umfassende Stelle dieser Art für mich. Wie hast Du unser Theater in den ersten Monaten kennengelernt? Das Pfalztheater habe ich als ein offenes, kollegiales und angenehmes Haus erlebt. Das Schöne ist, dass ich bereits viele Kollegen aus allen Sparten und aus vielen Abteilungen kennengelernt und ausnehmend gute Erfahrungen gemacht habe. Ich bin gespannt, ob sich das vielleicht ändert, wenn ich meinen „WelpenboSpielzeit 2016 | 2017 nus“ als Neuling aufgebraucht habe. (lacht) Außerdem habe ich tolle Produktionen hier erleben dürfen und bin auch etwas stolz, Teil des Ganzen zu sein und in meinen Produktionen etwas dazu beizutragen zu haben. In meinen Einführungen und bei Probenbesuchen bin ich auf ein sehr interessiertes und offenes Publikum gestoßen. Ich finde es aber auch ganz wunderbar, wenn die Zuschauer und Zuhörer ihren eigenen Kopf haben und auch durchaus kritisch hinterfragen. Das hilft mir, den Fokus immer neu auszurichten und bringt auch einen spannenden Diskurs. Welche Schwerpunkte möchtest Du in Deiner Arbeit setzen? Ich bin schon immer zweigleisig gefahren, also zwischen der klassischen und der populären Musik. Deswegen habe ich auch für mein Studium ein Institut gewählt, das mir Studien auf beiden Gebieten ermöglicht. In der Popmusik besteht mittlerweile ein ganz ähnlicher Kanon wie in der klassischen, der meiner Meinung nach eine ähnliche Aufmerksamkeit und Pflege verdient. Hier müssen allerdings erst noch die geeigneten Formen und Formate gefunden werden, um dies zu realisieren. Ansonsten finde ich die Gestaltung eines ausgewogenen Spielplans zwischen Unbekanntem und trotzdem Schönem und den großen Repertoirewerken sehr spannend. Im Tanztheater bin ich noch ziemlich frisch, fand aber die Betreuung des Tanzabends „Unterwegs“ in der letzten Spielzeit sehr interessant und freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit unserem neuen Tanzdirektor James Sutherland. Kolumne Freunde des Pfalztheaters Michael Krauss. Liebe Freundinnen und Freunde! Zum 200. Jubiläum des Bezirkstags Pfalz möchten wir als Förderverein dem Bezirksverband ganz herzlich gratulieren. Uns als Freunden des Pfalztheaters ist sehr bewusst, welche Bedeutung diese Institution für die Region, aber nicht zuletzt auch konkret für unser Pfalztheater hat. Nur kurze Zeit nach der Gründung unseres Fördervereins im Februar 1968 mit dem Zweck, dem damals in seiner Existenz bedrohten Pfalz­ theater eine starke Lobby von engagierten und kulturinteressierten Bürgern zu verschaffen, ging das Pfalztheater in die Trägerschaft des Bezirksverbands über. Mit vereinten Kräften gelang es, das Pfalztheater zu erhalten und zu neuer künstlerischer Blüte zu führen. 1995 konnte gar der Neubau eingeweiht werden. Bis heute ist der Bezirkverband ein Garant für den Bestand des Pfalztheaters. Auch wir „Freunde“ wollen weiterhin eine starke Lobby für das Pfalztheater sein und dazu beitragen, noch mehr Menschen für unser Theater zu begeistern – wie etwa für Verdis mitreißende Oper „Attila“ zur Saisoneröffnung. Die wunderschöne Ouvertüre hörten wir bereits auf der letzten „Freunde“-Gala, nun sind wir auf die ganze Oper gespannt. Aber auch vieles andere etwa im Schauspiel und im Tanz gilt es in der neuen Saison zu entdecken. Seien Sie mit uns neugierig. Herzlichst Ihr Michael Krauss Veranstaltungen der „Freunde des Pfalztheaters e. V.“ Exklusiv für Mitglieder des Fördervereins: Di 13|09|2016, 18.00 Uhr: Probenbesuch „Attila“ (Großes Haus) Do 28|09|2016, 18.00 Uhr: Probenbesuch „Terror“ (Großes Haus) Do 22|10|2016, 10.00 Uhr: Probenbesuch „Hänsel und Gretel“ (Großes Haus) Bei allen Probenbesuchen: Einlass ab 30 Minuten vorher, kurze Einführung in der Lounge 15 Minuten vorher. So 30|10|2016, 14.30 Uhr, Foyer: Musikcafé – Unterhaltung bei Kaffee und Kuchen (Foyer, Einlass ab 13.45 Uhr). Offen für alle Interessierten: Mo 10|10|2016, 19.00 Uhr, Lounge: Talk unter Freunden: Thema: „Heimat – wo leuchten Deine Sterne?“. 11 Wieder auf dem Spielplan ... My Fair Lady Musical von Frederick Loewe Musikalische Leitung: Rodrigo Tomillo | Inszenierung und Choreographie: Cusch Jung | Bühne: Christoph Weyers | Kostüme: Sven Bindseil | Chor: Johannes Köhler Wiederaufnahme am 01|10|2016 um 19.30 Uhr Weitere Vorstellungen: 30|10, 05|11, 25|11|2016 | Großes Haus Der kleine Horrorladen Musical von Alan Menken Musikalische Leitung: Günter Werno | Inszenierung und Choreographie: Christopher Tölle | Bühne und Kostüme: Heiko Mönnich Wiederaufnahme am 14|10|2016 um 19.30 Uhr Weitere Vorstellungen: 21|10, 23|10, 04|12|2016 und 05|01|2017 | Großes Haus Das Tagebuch der Anne Frank Klassenzimmerstück. Ab 12 Jahren Inszenierung und Kostüm: Harald Demmer Mobil in Schulen Information und Buchung bei Desirée Kohl, Telefon: 0631 3675 220; Mail: [email protected] 5 gute Gründe für ein Abo: 1. 2. 3. 4. 5. Sparen Sie bis zu 30% gegenüber den Tagespreisen. Sie haben doch keine Zeit? Alle Abos sind übertragbar! Oder tauschen Sie einen Termin gegen einen anderen. Sichern Sie sich Ihren Lieblingsplatz auf Dauer. Erleben Sie als Abonnent regelmäßig Theater. Treffen Sie Gleichgesinnte. Sichern Sie sich rechtzeitig Ihren Abo-Platz! Bei über 20 verschiedenen Abonnements ist auch das richtige für Sie dabei. Rosemarie Klug berät Sie gerne. Telefon: 0631 3675 207. Wir beraten Sie auch gerne persönlich an der Theaterkasse oder telefonisch unter 0631 3675 209 zu folgenden Zeiten: Di-Fr: 11.00 - 14.00 Uhr und 16.30 - 18.30 Uhr Sa: 10.00 - 13.00 Uhr In unserem Webshop unter www.pfalztheater.de können Sie rund um die Uhr Karten kaufen und bequem zu Hause ausdrucken.