Rotunde. Theaterzeitung des Pfalztheaters Kaiserslautern Spielzeit 2015|2016 | Ausgabe 4 | März | April Aktuell im Spielplan: Romeo und Julia Premieren: Tristan und Isolde Flüchtling (Begegnungen!_4) Das Maß der Dinge Der zerbrochne Krug 3. Pfalztheaterkonzert: Bruckners 8. Spielplan auf Seite 6+7 Inhalt | Vorwort | Nachrichten Vorwort Nachrichten Urs Häberli. Verehrtes Publikum! Ist der März nicht ein idealer Monat für Theater und Musik? Ich möchte Ihnen als allererstes zwei neue Produktionen des Schauspiels vorstellen, die sicher auch Ihr Interesse wecken werden. In Peter Handkes „Die Stunde da wir nichts voneinander wussten“ stehen rund 50 Mitwirkende – Schauspieler, Statisterie und Musiker – auf der Bühne und verführen uns in eine faszinierende Welt von Bewegung, Interaktion und nonverbaler Kommunikation. Und auf der Werkstattbühne können Sie die Schauspielerin Nele Sommer und ihren Kollegen Henning Kohne im Stück „Blackbird“ sehen – eine sehr persönliche und packende Geschichte zweier Menschen, die in die Tiefen ihrer gemeinsamen Vergangenheit eintauchen. Und im Repertoire des Musiktheaters bieten wir Ihnen geradezu eine Reihe von „Klassikern par excellence“: Weiterhin im Spielplan finden Sie den neuen Ballettabend von James Sutherland „Romeo und Julia“ sowie die Opern „Eugen Onegin“ und „Der Barbier von Sevilla“. Nicht zu unterschlagen sind die kommenden Konzerte des Orchesters des Pfalztheaters: Anfang März gibt es in der Fruchthalle ein Konzert mit Werken von Franz Schubert, Viktor Ullmann und Gustav Mahler. Mitte April folgt dann als 3. Pfalztheaterkonzert eine Aufführung von Bruckners 8. Symphonie. Liebe Besucherinnen und Besucher, sichern Sie sich Karten für all diese vielfältigen Angebote! Im Monat April hebt sich dann der Vorhang zu zwei weiteren Meilensteinen des Musiktheaters: Im Großen Haus setzen wir mit „Tristan und Isolde“ von Richard Wagner einen wichtigen Akzent zu unserem Motto „Liebe! Versuch Liebe“. Mit der Jugendoper „Flüchtling“ werden wir auf der Werkstattbühne eine besondere Premiere erleben, die Teil unseres spielzeitenüberspannenden Begegnungsprojekts ist. Im Schauspiel folgen das klassische Lustspiel „Der zerbrochne Krug“ von Heinrich von Kleist sowie Neil LaButes Erfolgsstück „Das Maß der Dinge“ auf der Werkstattbühne. Sie sehen, meine Damen und Herren, ich muss meine Aussage erweitern, auch der April wird ein spannender und vielversprechender Monat mit uns und Ihnen, liebes Publikum, hier am Pfalztheater! Herzlichst Ihr Urs Häberli, Intendant Inhalt Inhalt | Vorwort | Nachrichten........................................................................... Premiere Tristan und Isolde............................................................................. Premiere Flüchtling........................................................................................... Premiere Der zerbrochne Krug........................................................................ Spielplan März | April ....................................................................................... Premiere Das Maß der Dinge | Konzerte......................................................... Konzerte............................................................................................................ Theaterpädagogik | Sonderprogramme.......................................................... Sonderprogramme | Nachrichten | Freunde des Pfalztheaters...................... 2 3 4 5 6+7 8 9 10 11 Impressum. Rotunde Theaterzeitung des Pfalztheaters Kaiserslautern Eine Beilage der Tageszeitung DIE RHEINPFALZ vom 27|02|2016. Titel: Risa Yamamoto in „Romeo und Julia“ Foto: Marco Piecuch Herausgeber: Pfalztheater Kaiserslautern Fotos: Marco Piecuch, Stephan Walzl, Hans-Jürgen Brehm-Seufert, fotolia, privat. Intendant: Urs Häberli Unsere Medienpartner: Redaktion: Andreas Bronkalla (abr, verantwortlich), Katja Bach (kb), Tanja Hermann (th), Melanie Pollmann (mp), Andrea Wittstock (aw) Konzeption und Design: kaundvau GmbH, Agentur für Kommunikation und Design, Weiherstr. 9, 75173 Pforzheim, www.kaundvau.de Druck: Oggersheimer Druckzentrum GmbH, Flomersheimer Straße 2-4, 67071 Ludwigshafen 2 Pfalztheater-Künstler unterwegs Harald Demmer in Stuttgart Harald Demmer, Schauspieldirektor des Pfalztheaters, inszenierte am Alten Schauspielhaus in Stuttgart „Terror“ von Ferdinand von Schirach. Das Stück stellt im Rahmen einer Gerichtsverhandlung die juristisch wie moralisch brisante Frage, ob der Abschuss eines von Terroristen gekaperten Flugzeuges mit 164 Menschen an Bord zu gerechtfertigen ist, um möglicherweise einen Anschlag von größerer Tragweite zu verhindern. Der Clou des Stückes: Am Ende darf das Publikum das Urteil sprechen. Jan Henning Kraus und Daniel Böhm retten „Lady“ in Koblenz Direkt im Doppelpack sprangen Anfang Januar die Pfalztheater-Akteure Jan Henning Kraus und Daniel Böhm am Theater Koblenz in der dortigen Produktion des Musicals „My Fair Lady“ ein. Durch ihre kurzfristige Übernahme der Rollen Oberst Pickering und Freddy Eynsford-Hill für ihre erkrankten Kollegen, retteten sie die Vorstellung des Musical-Klassikers. Kraus als Retter zum Zweiten Wiederum als Vorstellungsretter war Jan Henning Kraus im Februar in zwei Aufführungen der Komödie „Floh im Ohr“ von Georges Feydeau am Theater Münster zu erleben. Wie in der vergangenen Spielzeit am Pfalztheater spielte er dort seine Parderolle des von einem Sprachfehler geplagten Camille Chandebise. Astrid Vosberg in Magdeburg und in Innsbruck Astrid Vosberg gastierte im Januar und Februar zweimal am Theater Magdeburg als Metella in der Offenbach-Operette „Pariser Leben“, eine Rolle, die sie in der letzten Spielzeit auch am Pfalztheater verkörperte. Am Tiroler Landestheater Innsbruck steht sie zur Zeit in Proben für das Musical „Oliver!“ von Lionel Bart. In dem Musical nach Charles Dickens spielt sie die Nancy. Premiere ist am 19. März. Wieland Satter in Malmö Ende Januar sang Wieland Satter die Bariton-Partie in „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms in einem Konzert an der Oper Malmö. Leiter des Konzertes war der finnische Stardirigent Leif Segerstam. Daniel Kim in der Schweiz Im Februar gastierte Pfalztheater-Tenor Daniel Kim als Ismaele in der Verdi-Oper „Nabucco“ in Langenthal im Kanton Bern. Dabei handelte es sich um ein Gastspiel des Theaters Pforzheim in der Schweiz. Melanie Pollmann in Darmstadt Schauspieldramaturgin Melanie Pollmann übernahm gastweise eine Produktionsdramaturgie am Staatstheater Darmstadt für „Invasion!“ von Jonas Hassen Khemiri in der Inszenierung von Michael Götz. Spielzeit 2015 | 2016 Premiere Das Opernereignis zum Spielzeitmotto „Liebe! Versuch Liebe“: Nach „Friedenstag“ inszeniert Kerstin Maria Pöhler „Tristan und Isolde“, Richard Wagners musikalisches Drama über die Liebe im Angesicht des Todes. Generalmusikdirektor Uwe Sandner hat die musikalische Einstudierung übernommen. Tristan und Isolde: „Liebe als furchtbare Qual“ Tristan und Isolde Handlung in drei Aufzügen von Richard Wagner Musikalische Leitung: Uwe Sandner Inszenierung: Kerstin Maria Pöhler Bühne: Herbert Murauer Kostüme: Dietlind Konold Video: Karl-Heinz Christmann Chor: Johannes Köhler Mit: Janice Dixon, Yamina Maamar | Daniel Böhm, Neal Cooper, Bernd Hofmann, Ralph Jaarsma, Daniel Kim, Wieland Satter. Orchester, Herrenchor, Extrachor und Statisterie des Pfalztheaters. Matinée: So 20|03|2016 | 11.00 Uhr | Foyer Premiere: Sa 09|04|2016 | 17.00 Uhr | Großes Haus Mit freundlicher Unterstützung des RichardWagner-Verbands Saarland e. V. Yamina Maamar (Isolde) „Der ,Tristan‘ ist und bleibt mir ein Wunder! Wie ich so etwas habe machen können, wird mir immer unbegreiflicher.“ So blickt Richard Wagner selbst auf sein Werk zurück, das in der Geschichte des Musiktheaters eine geradezu singuläre Position einnimmt. Für „Tristan und Isolde“ unterbrach Wagner im Sommer 1857 die Arbeit an „Siegfried“ aus der Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“, weil er sich die szenische Aufführung eines Werks „kleineren Umfangs“ leichter vorstellte. Das Gegenteil war der Fall: „Tristan und Isolde“ galt lange – nicht zuletzt aufgrund der hohen sängerischen Anforderungen – als unspielbar, Aufführungspläne in Straßburg, Karlsruhe, Paris und Wien zerschlugen sich. So kam es erst auf Befehl von Ludwig II. von Bayern am 10. Juni 1865 zur Uraufführung in München. Die Geschichte Als Stoffgrundlage zog Wagner Gottfried von Straßburgs höfisches Epos „Tristan und Isolt“ heran. Die Handlung erzählt von einer gesellschaftlich unmöglichen Liebe, die sich in Erwartung des Todes umso heftiger entfesselt. Tristan soll die irische Prinzessin Isolde König Spielzeit 2015 | 2016 Neal Cooper (Tristan) Marke von Cornwall, seinem Onkel, als Braut überführen. Im Kampf hatte er ihren Verlobten Morold getötet, sich dann anschließend aber – unter dem falschen Namen „Tantris“ – von ihr gesund pflegen lassen. Isolde erkannte zwar Tristans wahre Identität, sie brachte es aber nicht fertig, ihn zu töten. Nun fühlt sie sich als Kriegsbeute an Cornwall verschachert. Auf der Seefahrt verlangt sie von Tristan Sühne für den Tod Morolds. Einvernehmlich nehmen sie des „Vergessens güt’gen Trank“, einen Todestrank, wie sie denken, der sie über alle Hemmnisse der Realität hinweg ihre gegenseitige tiefe Liebe gestehen lässt. Tatsächlich hatte aber Isoldes Vertraute Brangäne das Gift unterschlagen – und so müssen nun Isolde und Tristan mit ihrer Liebe leben. Die Katastrophe nimmt angesichts des am Ufer auf Isolde wartenden Markes ihren Lauf … Zur Musik Das sinfonisch behandelte Orchester ist Träger der Handlung, die – wie Wagner schreibt – „eine ganz innere, seelische geworden“ ist, „sie ist ganz nach innen verlegt; was in dem inneren Menschen vorgeht, wird hier der wichtigste Teil der Handlung“. Neben oftmals ekstatisch aufgetürmten Orchesterklängen findet Wagner auch Klänge für die Trauer, den Schmerz und das unerfüllte Liebessehnen. Aufwühlende Chromatik und Auflösung des traditionellen Tonartempfindens sind Kennzeichen der Partitur. Der berühmte „Tristan-Akkord“, der sich mit den Begriffen der klassischen Harmonielehre nicht herleiten lässt, wurde für nachfolgende Komponisten zu einem entscheidenden Schritt in die musikalische Moderne. Die Produktion am Pfalztheater Nach dem gefeierten „Parsifal“ in der Spielzeit 2011|12 nimmt sich Generalmusikdirektor Uwe Sandner wieder eines großen Werkes von Richard Wagner an. Neben ihm wurden die Regisseurin Kerstin Maria Pöhler und Bühnenbildner Herbert Murauer mit der szenischen Umsetzung betraut – damit arbeitet dasselbe Produktionsteam wieder zusammen, das in der letzten Spielzeit die Pfalztheaterproduktion von Richard Strauss‘ „Friedenstag“ in einer spektakulären Umsetzung zu internationaler Beachtung führte. Ergänzt wird das Team dieses Mal durch Kostümbildnerin Dietlind Konold, die am Pfalz­ theater schon öfters zu Gast war (zuletzt für Verdis „Nabucco“) und den Videokünstler Karl-Heinz Christmann. Mit dem englischen Tenor Neal Cooper als Tristan, Yamina Maamar als Isolde (in Kaiserslautern bereits erfolgreich als „Lady Macbeth von Mzensk“), Janice Dixon als Brangäne, Wieland Satter als Kurwenal und Bernd Hofmann als König Marke wird ein international agierendes, attraktives Wagner-Ensemble auf der Bühne des Pfalztheaters stehen. | abr 3 Premiere Flüchtling – Begegnungen!_4 Eine Oper mit Kindern für Kinder zu einem hochaktuellen Thema Schirmherr: Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder Mit freundlicher Unterstützung der „Freunde des Pfalztheaters e. V.“ Das Projekt: Begegnungen!_4 Zum vierten Mal finden in diesem Jahr im Pfalztheater die „Begegnungen!“ statt, ein Projekt, das Menschen aus der Stadt und der Region mit den Profis des Theaters zusammenbringt. Den Anfang dieser Projektreihe machte 2013 ein großes Tanzprojekt mit dem Ballettensemble und 150 Laien, gefolgt von einem Konzert des Orchesters mit jugendlichen Musiker­ innen und Musikern. Im letzten Jahr stand dann eine Uraufführung eines Chorwerks auf dem Programm, komponiert von dem jungen Komponisten Jan Paul Werge. Gemeinsam mit dem Opernchor des Pfalztheaters standen bei diesen Aufführungen 80 Menschen mit und ohne Handicap auf der Bühne. In diesem Jahr wird im Rahmen dieser Projektreihe die Inszenierung einer Oper für Kinder mit Kindern als Protagonisten realisiert. Dafür wurde ein Stück gefunden, dessen Titel und Inhalt nicht aktueller sein könnten: „Flüchtling“ heißt die Oper des Italieners Lucio Gregoretti. Das Stück dreht sich um das Flüchtlingsmädchen Djamilah, das ohne Eltern nach Deutschland gekommen ist und nun Hilfe braucht. Die findet sie in Noémie und Camille, zwei Kindern einer Schule, die es gemeinsam mit ihren Mitschülern und den Lehrern Juliette und Maxime schaffen, Djamilah ein Leben in Deutschland zu ermöglichen. Mit viel kindlicher Phantasie und den Themen Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Mut im Zentrum zeigt dieses Stück in der Bearbeitung von Doris Schumacher, wie viel man erreicht, wenn man zusammenhält, sich Der Inhalt des Stücks: Djamilah ist aus dem Nahen Osten nach Deutschland geflohen. Auf der Flucht wurde ihr Vater getötet und nun ist sie völlig alleine. Als sie aus einer Flüchtlingsunterkunft vor der Polizei flieht, wird sie von Camille mitgenommen, der sie in seiner Schule verstecken will. Nachdem Djamilah ihre Geschichte erzählt und das Mitgefühl der anderen Schüler und der Lehrerin Juliette erregt hat, erscheint der Schuldirektor und gibt zu verstehen, dass die Polizei nach Djamilah sucht und ein Verstecken des Mädchens gesetzeswidrig sei. Daraufhin schaffen es die Kinder, Djamilah erneut zu verstecken und beschließen, sie vor der Abschiebung zu retten, indem sie sie adoptieren. Der Rektor versucht verzweifelt, die Unmöglichkeit dieser Idee zu erklären. Er verlangt von den Kindern, ihm Djamilahs Versteck zu verraten. Doch der Plan der Kinder wird zur Realität, denn das Lehrerpaar Juliette und Maxime erklärt sich bereit, Djamilah bei sich aufzunehmen. Daraufhin gibt auch der Rektor nach und erlaubt Djamilah den Besuch seiner Schule. 4 bedingungslos für etwas einsetzt und für das einsteht, woran man glaubt. Ein großes Team an kreativen Köpfen des Pfalztheaters hat sich zusammengefunden, um dieses Projekt zu realisieren: Die Regie übernimmt Doris Schumacher, die als Regieassistentin am Pfalztheater beschäftigt ist, die Musikalische Leitung liegt in den Händen des Ersten Kapellmeisters Markus Bieringer, die Einstudierung des Kinderchores übernimmt Chordirektor Johannes Köhler. Für die Ausstattung des Stücks zeichnet Eva Praxmarer verantwortlich und die Projektleitung hat Tanja Hermann. Aus seiner Begeisterung für diese Projekte heraus hat der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder mit großer Freude die Schirmherrschaft für „Flüchtling“ übernommen. Unterstützung erfährt das Theater für diese Produktion außerdem von den „Freunden des Pfalztheaters e. V.“. Im Zentrum der Aufführungen stehen die Mitglieder des Kinderchores des Pfalztheaters. Sie übernehmen alle Rollen der Kinder, sowohl in der Gruppe als auch solistisch. Ihnen zur Seite stehen die Opernsolisten Monika Hügel, Daniel Ewald, Peter Floch und als Gast Lukas Eder. Den Part des Orchesters übernimmt das Schulorchester des Albert-Schweitzer-Gymnasiums, unterstützt von Schülerinnen und Schülern des Rittersberg-Gymnasiums und weiteren Jugendlichen aus der Stadt und der Region. Sie studieren das Stück sowohl mit ihren Orchesterleitern als auch mit Markus Bieringer ein und werden alle Vorstellungen ohne Profis in ihren Reihen alleine bestreiten. Zu Beginn der Arbeit an dem Stück, das 2009 uraufgeführt wurde, traf sich das Kernteam mit dem Komponisten, um eine Version für Kaiserslautern zu erstellen. Lucio Gregoretti reiste dafür eigens aus Rom nach Kaiserslautern und in einer sehr kreativen und freundlichen Atmosphäre gelang es dem Team, gemeinsam mit ihm die richtige Fassung für die Bedingungen in Kaiserslautern herzustellen. Lucio Gregoretti wird die Arbeit an dem Stück verfolgen und begleiten und dafür zu den Endproben und der Premiere in Kaiserslautern sein. | th Der Komponist zu Besuch in Kaiserslautern v.l.n.r.: Doris Schumacher, Johannes Köhler, Lucio Gregoretti, Markus Bieringer, Tanja Hermann Flüchtling Kinderoper von Lucio Gregoretti Musikalische Leitung: Markus Bieringer Inszenierung: Doris Schumacher Bühne und Kostüme: Eva Praxmarer Leitung Chor: Johannes Köhler Produktionsleitung: Tanja Hermann Solisten: Monika Hügel | Lukas Eder, Daniel Ewald, Peter Floch Kindersolisten: Tabea Floch, Emma Glöckner, Paul Höfli, Sophie-Miyo Kersting, Anna Kochkine, Katharina Kries, Liam Rödler Kinderchor des Pfalztheaters Mitglieder des Schulorchesters des Albert-Schweitzer-Gymnasiums und des Gymnasiums am Rittersberg Kaiserslautern sowie Jugendliche aus Kaiserslautern und der Region Matinée: So 03|04|2016 | 11.00 Uhr | Foyer Markus Bieringer studiert mit Kindersolistin Sophie-Miyo Kersting Premiere: So 10|04|2016 | 16.00 Uhr | Werkstattbühne Spielzeit 2015 | 2016 Premiere Eine brillante Komödie Heinrich von Kleists Meisterwerk „Der zerbrochne Krug“ Bühnenbildmodell von Jan Langenheim Die Entstehung: „Diesem Lustspiel liegt wahrscheinlich ein historisches Factum, worüber ich jedoch keine nähere Auskunft habe auffinden können, zum Grunde. Ich nahm die Veranlassung dazu aus einem Kupferstich, den ich vor mehreren Jahren in der Schweiz sah. Man bemerkte darauf – zuerst einen Richter, der gravitätisch auf dem Richterstuhl saß: vor ihm stand eine alte Frau, die einen zerbrochenen Krug hielt, sie schien das Unrecht, das ihm widerfahren war, zu demonstriren: Beklagter, ein junger Bauerkerl, den der Richter, als überwiesen, andonnerte, vertheidigte sich noch, aber schwach: ein Mädchen, das wahrscheinlich in dieser Sache gezeugt hatte (denn wer weiß, bei welcher Gelegenheit das Delictum geschehen war) spielte sich, in der Mitte zwischen Mutter und Bräutigam, an der Schürze; wer ein falsches Zeugniß abgelegt hätte, könnte nicht zerknirschter dastehn: und der Gerichtsschreiber sah (er hatte vielleicht kurz vorher das Mädchen angesehen) jetzt den Richter mistrauisch zur Seite an, wie Kreon, bei einer ähnlichen Gelegenheit, den Ödip. Darunter stand: der zerbrochene Krug. – Das Original war, wenn ich nicht irre, von einem niederländischen Meister.“ Kupferstich „Le Juge ou la Cruche cassée“ von Jean Jaques Le Veau Spielzeit 2015 | 2016 Mit dieser Vorrede beginnt Kleist sein Lustspiel „Der zerbrochne Krug“. Kleist pflegte mit anderen jungen Dichtern Freundschaften, so zum Beispiel mit Ludwig Wieland und Heinrich Zschokke. Zschokke berichtet über einen Dichterwettstreit zwischen den Freunden: „In meinem Zimmer hing ein französischer Kupferstich, „La cruche cassée“. In den Figuren desselben glaubten wir ein trauriges Liebespärchen, eine keifende Mutter mit einem zerbrochenen Majolika-Kruge, und einen großnasigen Richter zu erkennen. Für Wieland sollte dies Aufgabe einer Satire, für Kleist zu einem Lustspiele, für mich zu einer Erzählung werden. – Kleists Zerbrochner Krug hat den Preis davon getragen.“ Mit „Der zerbrochne Krug“ schuf Heinrich von Kleist eine der brillantesten und bösesten Komödien der deutschsprachigen Theaterliteratur. Das 1808 bei der Uraufführung in Weimar beim Publikum noch durchgefallene Lustspiel hat seitdem Zuschauer wie Spieler durch seine bildhafte und pointenreiche Sprache und die ins Groteske spielende Suche nach Recht und Wahrheit in seinen Bann gezogen. In der Gerichtsstube erscheint die streitbare Frau Marthe Rull mit ihrer Tochter Eve und einem zerbrochenen Krug. Dieses Gefäß am gestrigen Abend in der Kammer ihrer Tochter beschädigt zu haben, beschuldigt Frau Marthe den ebenfalls anwesenden Ruprecht, Eves Bräutigam. Ruprecht bestreitet dies heftig. Zur Verwunderung der Anwesenden bleibt ausgerechnet Eve, die Aufklärung in dieses Durcheinander bringen könnte, schweigsam ... Die Geschichte: Ausgerechnet heute muss der Gerichtsrat Walter zur Inspektion kommen, ausgerechnet an einem Tag, an dem sich Dorfrichter Adam in einem äußerst desolaten Zustand befindet. Weder die Kopfverletzungen noch den Verlust seiner Perücke kann Adam seinem Schreiber Licht am Morgen glaubhaft erklären, weiß er doch selbst nicht so recht, wie es zu dem Sturz und den Blessuren kam. So bleibt Dorfrichter Adam nichts anderes übrig, als in Gegenwart seines Vorgesetzten kahlköpfig Gerichtstag zu halten. Zu allem Unglück beschert ihm das Schicksal auch noch einen heiklen Fall: Inszenierung und Bühne: Jan Langenheim Kostüme: Jessica Karge Das Team: Regie führt Jan Langenheim, der bereits mehrfach am Pfalztheater inszeniert hat, zuletzt „Der Chinese“ auf der Werkstattbühne, ebenfalls mit der Kostümbildnerin Jessica Karge. In der Rolle des Dorfrichters Adam ist Henning Kohne zu sehen. | aw Der zerbrochne Krug Lustspiel von Heinrich von Kleist Mit: Hannelore Bähr, Nikola Norgauer, Nele Sommer | Richard Erben, Günther Fingerle, Stefan Kiefer, Henning Kohne, Jan Henning Kraus Statisterie des Pfalztheaters Matinee: So 18|04|2016 | 11.00 Uhr | Foyer Premiere: Sa 23|04|2016 | 19.30 Uhr | Großes Haus 5 März Di 01 Die Stunde da wir nichts voneinander wussten Theater After Work Schauspieler lesen über die Liebe Glockencafé | 22.00 - 22.30 Uhr | Eintritt frei Stück von Peter Handke Großes Haus | 19.30 Uhr | Abos D, DS, Freier Verkauf Mi 02 Blackbird Do 03 Quickies Fr 04 Die Stunde da wir nichts voneinander wussten Fr 18 Schauspiel von David Harrower Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Abo Wplus, Freier Verkauf Sa 19 zu Gast in der Fruchthalle Mi 09 Do 10 Sa 26 Schauspiel von David Harrower Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Abo W, Freier Verkauf Stück von Peter Handke Großes Haus | 19.30 Uhr | Abo M1, Jugend-Abo, Freier Verkauf Kartenvorverkauf: 0631 3675 209 www.pfalztheater.de Romeo und Julia Ballett von James Sutherland, Musik von Sergej Prokofjew Großes Haus | 19.30 Uhr | Abo F1, Freier Verkauf Ivan und die Frauen (und andere Gay-schichten) Extra Eine musikalische Realsatire von und mit Cusch Jung Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Freier Verkauf 01 Sa 02 Eine Europa-Revue von Katharina Ramser und Michael Erhard Werkstattbühne | 20.00 - 22.15 Uhr | Freier Verkauf Wer hat Angst vor Virginia Woolf? Schauspiel von Edward Albee Großes Haus | 19.30 - 22.15 Uhr | TF2, Freier Verkauf zum letzten Mal So 03 Vorlesezeit Foyer | 10.00 - 11.00 Uhr | ausgebucht Romeo und Julia Ballett von James Sutherland, Musik von Sergej Prokofjew Großes Haus | 19.30 Uhr | Abo M2, Freier Verkauf Oper von Gioacchino Rossini in ital. Sprache Großes Haus | 19.30 - 22.30 Uhr | Abo R2, Freier Verkauf Matinée Einführung zu „Flüchtling“ Foyer | 11.00 Uhr | Eintritt frei Der Barbier von Sevilla Kinderbetreuung Oper von Gioacchino Rossini in ital. Sprache Großes Haus | 15.00 - 18.00 Uhr | Abo So, SoR, Freier Verkauf Ballett von James Sutherland, Musik von Sergej Prokofjew Großes Haus | 18.00 Uhr | Abo WE, Freier Verkauf Eine Europa-Revue von Katharina Ramser und Michael Erhard Werkstattbühne | 20.00 - 22.15 Uhr | Freier Verkauf zum letzten Mal Schauspiel von David Harrower Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Freier Verkauf Romeo und Julia Der Barbier von Sevilla Nur noch kurz die Welt retten! Blackbird Nur noch kurz die Welt retten! 6 Fr My Fair Lady Stück von Thomas Köck Werkstattbühne | 20.00 - 21.40 Uhr | Freier Verkauf Do 17 April Musical von Frederick Loewe Großes Haus | 19.30 - 22.30 Uhr | TF2, Freier Verkauf Isabelle H. (geopfert wird immer) Mi 16 Extra My Fair Lady Musical von Frederick Loewe Großes Haus | 19.30 - 22.30 Uhr | Freier Verkauf Regisseurin Kerstin Maria Pöhler liest aus ihrem neuen Roman Casino der Volksbank, Fischerstr. 49 | 18.00 - 19.00 Uhr | Eintritt frei Mo 14 Oper von Peter I. Tschaikowski in russ. Sprache Großes Haus | 18.00 - 21.00 Uhr | TF1, Freier Verkauf Eine musikalische Realsatire von und mit Cusch Jung Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Freier Verkauf Blaue Stunde „Worüber man nicht sprechen kann, muss man tanzen“ So 13 Eugen Onegin Ivan und die Frauen (und andere Gay-schichten) Die Stunde da wir nichts voneinander wussten Schauspiel von David Harrower Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Abo W, Freier Verkauf Sa 12 Schauspiel von David Harrower Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Freier Verkauf So 27 Blackbird My Fair Lady Musical von Frederick Loewe Großes Haus | 19.30 - 22.30 Uhr | Freier Verkauf Blackbird Doppelvorstellung Musical von Frederick Loewe Großes Haus | 15.00 - 18.00 Uhr und 19.30 - 22.30 Uhr | Freier Verkauf Blackbird Fr 11 Einführung zu „Tristan und Isolde“ Foyer | 11.00 Uhr | Eintritt frei Mit Adrienn Cunka (Gesang), Victor Portnoy (Klavier) und Rainer Furch (Rezitation) Theodor-Zink-Museum | 18.00 Uhr | Freier Verkauf Schauspiel von Edward Albee Großes Haus | 19.30 - 22.15 Uhr | Abo R1, Freier Verkauf Stück von Thomas Köck Werkstattbühne | 20.00 - 21.40 Uhr | Freier Verkauf Im Anschluss Publikumsgespräch mit dem Ensemble 08 Matinée Liederabend: „Dezemberlieder“ von Maury Yeston Wer hat Angst vor Virginia Woolf? Isabelle H. (geopfert wird immer) Di Blackbird So 20 Schauspiel von David Harrower Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Abo Wplus, Freier Verkauf My Fair Lady Romeo und Julia Ballett von James Sutherland, Musik von Sergej Prokofjew Großes Haus | 19.30 Uhr | Abo R1, Freier Verkauf Schauspiel von David Harrower Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Freier Verkauf Blackbird So 06 Ausklang in der Lounge Oper von Peter I. Tschaikowski in russ. Sprache Großes Haus | 19.30 - 22.30 Uhr | Abo F3, Freier Verkauf Eine Europa-Revue von Katharina Ramser und Michael Erhard Werkstattbühne | 20.00 - 22.15 Uhr | Freier Verkauf Stück von Peter Handke Großes Haus | 19.30 Uhr | Abo F2, Freier Verkauf 3. Sinfoniekonzert Eugen Onegin Nur noch kurz die Welt retten! Schauspieler lesen über die Liebe Glockencafé | 22.00 - 22.30 Uhr | Eintritt frei Werke von Schubert, Ullmann und Mahler Fruchthalle | 20.00 Uhr | Freier Verkauf Einführung um 19.15 Uhr im Roten Saal Sa 05 Quickies zum letzten Mal Mo 04 Vorlesezeit Foyer | 10.00 - 11.00 Uhr | ausgebucht Do 07 Fr 08 Sa 09 Quickies Schauspieler lesen über die Liebe Glockencafé | 22.00 - 22.30 Uhr | Eintritt frei Wer hat Angst vor Virginia Woolf? Schauspiel von Edward Albee Großes Haus | 19.30 - 22.15 Uhr | Abo F1, Fr. Tristan und Isolde Handlung von Richard Wagner Großes Haus | 17.00 Uhr | Abo Premiere, Freier Verkauf zum letzten Ma p premiere Spielzeit 2015 | 2016 So 10 p Flüchtling – „Begegnungen!_4“ Kinderoper von Lucio Gregoretti Werkstattbühne | 16.00 Uhr | Freier Verkauf premiere Di 12 Romeo und Julia Fr 15 Blaue Stunde „Was ihr wollt“ mit Rainer Furch Theater After Work Ballett von James Sutherland, Musik von Sergej Prokofjew Großes Haus | 19.30 - 22.15 Uhr | Abo D, DM, Freier Verkauf Fr 29 Das Maß der Dinge Stück von Neil LaBute Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Abo W, Freier Verkauf Soirée spezial Einführung und Probenbesuch zum Tanzabend von Katrín Hall Werkstattbühne | 18.00 Uhr | Eintritt frei Die Stunde da wir nichts voneinander wussten Rainer Furch liest Ihre Liebligstexte und -gedichte Casino der Volksbank, Fischerstr. 49 | 18.00 - 19.00 Uhr | Eintritt frei Nur noch kurz die Welt retten! Eine Europa-Revue von Katharina Ramser und Michael Erhard Werkstattbühne | 20.00 - 22.15 Uhr | Freier Verkauf Sa 16 Do 28 Stück von Peter Handke Großes Haus | 19.30 Uhr | Abo F1, Freier Verkauf Sa 30 Flüchtling – „Begegnungen!_4“ Kinderoper von Lucio Gregoretti Werkstattbühne | 18.00 Uhr | Freier Verkauf Tristan und Isolde Die Stunde da wir nichts voneinander wussten Theater After Work Handlung von Richard Wagner Großes Haus | 17.00 Uhr | Abo D , DM, TF1, Freier Verkauf Stück von Peter Handke Großes Haus | 19.30 Uhr | TF1, TF2, Freier Verkaufr Flüchtling – „Begegnungen!_4“ Kinderoper von Lucio Gregoretti Werkstattbühne | 16.00 Uhr | Kinderabo, Freier Verkauf So 17 Einführung in das Stück jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn in der Lounge im Mittleren Foyer. Matinée Einführung zu „Der zerbrochne Krug“ Foyer | 11.00 Uhr | Eintritt frei Flüchtling – „Begegnungen!_4“ Zum letzten Mal: Wer hat Angst vor Virginia Woolf? Kinderoper von Lucio Gregoretti Werkstattbühne | 16.00 Uhr | Kinderabo, Freier Verkauf 3. Pfalztheaterkonzert Anton Bruckner: Symphonie Nr. 8 Großes Haus | 18.00 Uhr | Abo K, Freier Verkauf Mi 20 Romeo und Julia Do 21 Das Maß der Dinge Ballett von James Sutherland, Musik von Sergej Prokofjew Großes Haus | 19.30 - 22.15 Uhr | Abo M1, Jugend-Abo, Freier Verkauf p Stück von Neil LaBute Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Freier Verkauf premiere Quickies Schauspieler lesen über die Liebe Glockencafé | 22.00 - 22.30 Uhr | Eintritt frei Fr 22 Eugen Onegin zum letzten Mal Oper von Peter I. Tschaikowski in russ. Sprache Großes Haus | 19.30 - 22.30 Uhr | Abo F2, Freier Verkauf Ivan und die Frauen (und andere Gay-schichten) Extra I zum letzten Mal Eine musikalische Realsatire von und mit Cusch Jung Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Freier Verkauf Sa 23 So 24 Nachgespräch zu „Isabelle H. (geopfert wird immer)“ p Der zerbrochne Krug Lustspiel von Heinrich von Kleist Großes Haus | 19.30 Uhr | Abo Premiere, Freier Verkauf Sa 05|03 Sa 02|04 Fr 08|04 premiere 2. Kinderkammerkonzert „Mit der Zeitmaschine ins 17. Jahrhundert“ Mit Werken von Bach und Händel Foyer | 11.00 Uhr | Freier Verkauf Liederabend: Himmlische Freuden Mit Arlette Meißner (Sopran), Rodrigo Tomillo (Klavier), N. N. (Rezitation) Theodor-Zink-Museum | 18.00 Uhr | Freier Verkauf Die Stunde da wir nichts voneinander wussten Stück von Peter Handke Großes Haus | 19.30 Uhr | Abo WE, Freier Verkauf Di 26 Das Maß der Dinge Mi 27 Der zerbrochne Krug Stück von Neil LaBute Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Abo W, Freier Verkauf Lustspiel von Heinrich von Kleist Großes Haus | 19.30 Uhr | Abo M2, Wplus, Freier Verkauf Das Maß der Dinge Stück von Neil LaBute Werkstattbühne | 20.00 Uhr | Freier Verkauf Kartenvorverkauf: 0631 3675 209 www.pfalztheater.de Öffnungszeiten der Theaterkasse: Dienstag bis Freitag: 11.00 bis 14.00 Uhr und 16.30 bis 18.30 Uhr I Samstag: 10.00 bis 13.00 Uhr I Abendkasse: 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn. Spielzeit 2015 | 2016 Zu unserer Uraufführung „Isabelle H. (geopfert wird immer)“ von Thomas Köck stellt sich das Ensemble im Anschluss an die Vorstellung am 5. März Ihren Fragen. Das Stück, des Else Lasker-Schüler - Stückepreisträgers Thomas Köck beschäftigt sich unter anderem mit der Flüchtlingsfrage, und schildert die gemeinsame Flucht einer Flüchtlingsfrau mit einem traumatisierten Afghanistan-Heimkehrer. Zwei hochaktuelle Themen also, die angesichts der Inszenierung von Ingo Putz eine anregende Diskussion versprechen. Beginn ist gegen 21.45 Uhr, Treffpunkt ist das Foyer der Werkstattbühne, der Eintritt ist frei. 7 Premiere | Konzerte Erschaffe Kunst, aber verändere die Welt Das weltweit erfolgreiche Stück „Das Maß der Dinge“ „50 ways to improve yourself“, „Self-Tracking“, „Optimierung“, „Das Model und der Freak“ ... Die Medien sind voll davon. Immer geht es darum, dem anderen Geschlecht liebenswerter zu erscheinen, ein umfassend gesünderer und attraktiverer Mensch zu werden. Wie werde ich ein besserer, ein erfolgreicherer Mensch, der die Achtung seiner Mitmenschen genießt (und in den sich vielleicht sogar der ein oder andere verlieben möchte)? Adam, der Protagonist des Stückes „Das Maß der Dinge“, jobbt neben seinem Ang­ listikstudium als Aufseher im Museum. Er ist das, was man gemeinhin als „graue Maus“ bezeichnet. Nicht besonders auffällig. Irgendwie ganz nett. Ein bißchen linkisch vielleicht. Und dann begegnet ihm eines Tages Evelyn. Er ertappt sie im Museum dabei, wie sie einer nackten Männerstatue das nachträglich angegipste Feigenblatt besprühen will. Sie ist Kunststudentin und empfindet das nachträgliche „Bekleiden“ der Statue als Zensur, gegen die sie protestieren will. Adam empfindet ihr Verhalten schlichtweg als befremdlichen Regelverstoß. Dennoch kommen die beiden ins Gespräch, gehen miteinander aus und werden ein Paar. Von nun an ändert sich Schritt für Schritt Adams Leben. Evelyn macht einen besseren Menschen aus ihm. Weg mit dem langweiligen Haarschnitt, weg mit der Brille und den komischen Klamotten! Her mit den Kontaktlinsen und der modischen Kleidung und vor allem: Ab ins Fitnessstudio. Die beiden sind glücklich, bis Evelyn nicht nur ihr Liebesleben ändern will, sondern auch findet, dass Adam den Kontakt zu seinen beiden besten Freunden Jenny und Phillip einschränken sollte. Bisher haben die Freunde amüsiert die Veränderung an Adam beobachtet und ihre eigene Hochzeit ge­ plant. Doch langsam geht Evelyn zu weit. Auch Phillip und Jenny werden immer tiefer in die Geschichte hineingezogen. Neil LaBute, dessen Erfolgstück „Das Maß der Dinge“, seit seiner Uraufführung 2001 in London einen unvergleichlichen Siegeszug um den Globus feiert, endet in einer fulminanten, hochzynischen Schlusssequenz. Unmittelbar wird die Frage danach stellt, wie weit ein Mensch bereit ist zu gehen, um seine Visionen zu verwirklichen. Und wie weit wir uns für einen anderen verändern wollen, wenn doch alle Veränderungen zu unserem Vorteil sind? Andreas Kloos, der dem Kaiserslauterer Publikum durch „Kohlhaas“ und „The Black Rider“ bekannt ist, macht sich nun an diese abgründige Satire. Das verspricht viel Spaß, einen spannenden Abend und anregende Unterhaltungen. Auch für unser junges Publikum! | mp Liederabend 1 Liederabend 2 Maury Yeston ist ein Wanderer zwischen den Welten. Er schreibt erfolgreiche Broadway-Musicals wie „Nine“ oder „Titanic“, aber auch klassische Cellokonzerte oder eine „Kantate für 2000 Stimmen“. Zum hundertjährigen Bestehen der Carnegie Hall 1991 schuf er die „December Songs“, einen Liedzyklus, der von Schuberts und Müllers Winterreise inspiriert ist. Nur geht diesmal kein verlassener Mann durch einen österreichischen Winterwald, sondern eine verlassene Frau geht durch das winterliche New York und reflektiert über ihre Trauer. Und ab und zu blitzen auch Reminiszenzen an die Winterreise auf. Den zweiten Liederabend der Saison gestaltet Sopranistin Arlette Meißner. Ihr Begleiter am Klavier ist Kapellmeister Rodrigo Tomillo. Das Programm umfasst Lieder von Mahler, Schostakowitsch und de Falla: Mit: Adrienn Cunka (Gesang), Victor Portnoy (Klavier) und Rainer Furch (Rezitation) Mit: Arlette Meißner (Sopran) und Rodrigo Tomillo (Klavier), N. N. (Rezitation) Fr 20|03|2016 | 18.00 Uhr | Scheune Theodor-Zink-Museum Fr 24|04|2016 | 18.00 Uhr | Scheune Theodor-Zink-Museum Dezemberlieder Himmlische Freuden Dmitri Schostakowitsch: Sieben Romanzen nach Gedichten von Alexander Blok Gustav Mahler „Wir genießen die himmlischen Freuden“ aus dem 4. Satz der 4. Symphonie G-Dur Manuel de Falla Sieben spanische Volkslieder In Kooperation mit dem Referat Kultur der Stadt Kaiserslautern. 8 Das Maß der Dinge Stück von Neil LaBute Inszenierung: Andreas Kloos Bühne und Kostüme: Beatrice von Bomhardt Mit: Brigitte Urhausen, Monke Ipsen | Oliver Burkia, Harry Schäfer Premiere: Do 21|04|2016 | 20.00 Uhr | Werkstattbühne 2. Kinderkammerkonzert Mit der Zeitmaschine ins 17. Jahrhundert Wurde früher schon Musik gemacht wie heute? Waren die Instrumente schon genauso, wie sie heute aussehen und klingen? Ganz und gar nicht. Wir entdecken gemeinsam die spannende Zeit des Barock und der beiden berühmtesten Komponisten dieser Zeit – Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel. Mit: Katharina Hirsch (Sopran I Barockoboe) | Katrin Lerchbacher (Traversflöte) | Ekaterina Romantchouk (Barockvioline) | Markus Bieringer (Cembalo) So 24|04|2016 | 11.00 Uhr | Foyer (Achtung: Neuer Termin!) Jetzt schon vormerken Tag der Musik für Familien Das Theater klingt in allen Ecken. Und zum Abschluss gibt‘s ein tolles Konzert! So 08|05|2016 | 11.00 Uhr - 17.00 Uhr Spielzeit 2015 | 2016 Konzerte Zwei große Konzerte mit dem Orchester des Pfalztheaters, zweimal ganz große Symphonik: Am 4. März Franz Schubert, Viktor Ullmann und Gustav Mahler im 3. Sinfoniekonzert in der Fruchthalle, am 17. April Anton Bruckner im 3. Pfalztheaterkonzert im Großen Haus. 3. Sinfoniekonzert: Mahlers „Titan“-Symphonie, dazu Schubert und Ullmann Judith Kubitz dirigiert das Orchester des Pfalztheaters – Ekaterina Tarnopolskaja als Solistin Gustav Mahler (1860 - 1911) auf einer Fotografie aus dem Jahr 1892 1832 komponierte Franz Schubert seine heroisch-romantische Oper „Fierrabras“, die zu seinen Lebzeiten nicht aufgeführt wurde. Die Seelenabgründe der unglücklichen Liebe zwischen einem Maurenprinzen und der Tochter Karls des Großen werden in der hochdramatischen Ouvertüre ausgelotet. Viktor Ullmann gehörte zu den im Dritten Reich verfemten Komponisten und wurde 1944 in Auschwitz ermordet. Er war Schüler Schönbergs, später wurde Zemlinsky sein Mentor. Sein Klavierkonzert von 1939 nannte er selbst ein „dionysisches Werk“. Solistin ist die in Kaiserslautern lebende Konzertpianistin Ekaterina Tarnopolskaja. Sie absolvierte zahlreiche Soloauftritte in Deutschland, Russland, Tschechien und Österreich, u. a. mit der Niederbayerischen Philharmonie, den Jenaer Philharmonikern und den Berliner Symphonikern. Seit 2015 ist sie Studienleiterin am Gärtnerplatztheater in München. Gustav Mahler befand sich in einer intensiven Schaffenszeit, als er seine erste, noch sehr klassisch-romantische Symphonie mit dem später zurückgezogenen Titel „Der Titan“ komponierte. In ihr klingen Motive der zuvor ent- standenen „Lieder eines fahrenden Gesellen“ an. Karl Kraus berichtete von der Budapester Uraufführung 1889 unter Leitung des Komponisten als von einer „Schlacht“ zwischen Begeisterung und hämischer Ablehnung. Mit Judith Kubitz steht eine junge, profilierte Gastdirigentin am Pult des Orchesters des Pfalztheaters. Sie ist eine in Bautzen geborene Sorbin, studierte in Weimar, Paris und an der Royal Academy of Music London u. a. bei Sir Colin Davis und Sir Charles Mackerras. Beim Internationalen Dirigierwettbewerb Donatella Flick wurde sie 2002 als Finalistin nominiert. Sie war Stipendiatin der Deutsche Bank Stiftung „Akademie Musiktheater heute“ und wurde vom Deutschen Musikrat innerhalb des Programms „Maestros von morgen“ gefördert. Seit 2013 ist sie Dirigentin der Philharmonie Baden-Baden. Judith Kubitz gastierte bei zahlreichen Orchestern im Inund Ausland. Fr 04|03|2016 | 20.00 Uhr | Fruchthalle Einführung mit Tanja Hermann im Roten Saal um 19.15 Uhr Karten an den Vorverkaufsstellen „Konzerte der Stadt Kaiserslautern“. 3. Pfalztheaterkonzert: Bruckners 8. Symphonie Generalmusikdirektor Uwe Sandner am Pult des Orchesters des Pfalztheaters Anton Bruckner (1824 - 1986), Porträt von Ferry Bératon aus dem Jahr 1888 Anton Bruckner ist eine der widersprüchlichsten Künstlerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Die Meinung über ihn und seine Musik ist bis heute kontrovers: Die einen werfen ihm unzulässige Naivität und grobklotzige Formbildung vor, andere wieder wollen Antizipationen heutiger Klangkomposition im Rohzustand beobachtet haben und stempeln damit Bruckner zum unzeitgemäßen Avantgardisten. Bruckner wusste aber nur zu genau, was er musikalisch wollte – gewiss keine Ruhe und Ordnung und auch keine bequemen akustischen Reize. Und so liegt gerade bei Bruckner die Kraft im ökonomischen Aufbau von Spannungsbögen und einem gezielten Einsatz der vorhandenen Mittel; wenn die aufgestauten Energien dann mit all ihrer Kraft losbrechen, hat seine Musik eine schier überwältigende Wirkung. Mit der 8. Symphonie in c-Moll, die mit dem dämmerigen Klang leiser Hornrufe und Streichertremoli beginnt, hat Uwe Sandner die gewaltigste Bruckner-Symphonie aufs philharmonische Programm der Pfalztheaterkonzerte gesetzt – ein Werk, mit dessen Form der Komponist in mehreren Anläufen zwischen 1884 und 1890 gerungen hat. So kontrovers die Wiener Uraufführung am 18. Dezember 1892 zwischen euphorischer Begeisterung und heftiger Ablehnung auch aufgenommen wurde, so stellte sich ihre herausragende Bedeutung für die Symphonik am Ende des 19. Jahrhunderts bald heraus. „Die Symphonie ist die Schöpfung eines Giganten und überragt an geistiger Dimension, an Fruchtbarkeit und Größe alle anderen Symphonien des Meisters“, so fasste Hugo Wolf seine Eindrücke zu Bruckners 8. zusammen. So 17|04|2016 | 18.00 Uhr | Großes Haus Einführung im Foyer um 17.30 Uhr Karten an der Theaterkasse des Pfalztheaters. Die Reihe der Pfalztheaterkonzerte wird unterstützt von der Stadtsparkasse Kaiserslautern, der Kreissparkasse Kaiserslautern und den Stadtwerken Kaiserslautern. Spielzeit 2015 | 2016 9 Theaterpädagogik | Sonderprogramme Theaterpädagogik: Osterferienkurse Präsentation „Kalender 2017“ der Gruppe „Die Spielmutigen“ im Februar Es ist schon wieder so weit: Die Osterferien­ kurse stehen vor der Tür! In vier unterschied­ lichen Workshops können Kinder und Jugendliche von 6-20 Jahren eigene kleine Theaterstücke erfinden und als krönenden Abschluss vor Publikum präsentieren! Die Osterferienworkshops 2016 finden vom 29. März bis 3. April statt. Anmeldungen nehmen wir ab 14|03|2016 nur telefonisch ab 10.00 Uhr entgegen. Kinder von 6-11 Jahren melden sich im Dramaturgiesekretariat bei Desirée Kohl unter 0631 3675 220 an. Jugendliche von 12-20 Jahren bei Theaterpädagogin Katja Bach unter 0631 3675 292. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Kosten pro Person: 20,00 €. 9-11 Jahre: Traumtheater Wir machen uns auf die Reise in die Welt der Träume. Was wird uns dort erwarten? Es vermengt sich Alltägliches mit Fantastischem. Schöne Träume werden von Alpträumen abgelöst und umgekehrt. Was bedeutet es wohl, wenn man vom Fliegen oder von schwarzen Katzen träumt? Wir versuchen uns in umgedrehter Traumdeutung und schaffen Träume aus Traumsymbolen. Wovon wir in den Osterferien träumen wollen, entscheiden wir zusammen und erschaffen unser eigenes Theaterstück! Leitung: Anna Habeck. 12-14 Jahre: Improvisation – ein Workshop im „Spontan sein“ Kann man ohne vorgegebene Texte, Rollen und Regieanweisungen Theater spielen? Ganz spontan eine Szene entwickeln, von der man nur weiß, an welchem Ort sie spielen soll? Klar! Mit lustigen und hilfreichen Spielen aus dem „Theatersport“ werden wir in diesem Improvisationstheater-Workshop richtig Spaß haben. Und wer ist eigentlich der Andere, der da auch noch an diesem Ort ist? Der Bruder? Die Lehrerin, oder vielleicht doch der Zugschaffner? Auch das gilt es herauszufinden. Leitung: Christina Beeck 6-8 Jahre: Der Blütentraum Eine Blume öffnet ihre Blütenblätter und schaut sich um. „Hey, was ist denn das?“, ruft sie vor Freude. Sie kann sich gar nicht satt sehen an den vielen Dingen, die um sie herum passieren und zu sehen sind. Hast du schon eine Idee, was das alles sein könnte? Na dann los – lass uns im Theaterworkshop deine Ideen umsetzen! Unsere Blume träumt dann bestimmt noch lange von den tollen Ereignissen, wenn sie am Abend wieder ihre Blätter schließt. Leitung: Frieder Schmitz-Beeck 15-20 Jahre: Schöpferisches Schreiben – von einer Rollenbiografie zur Szene Wir wollen uns im schöpferischen Schreiben versuchen und eine Rollenbiografie schreiben. Ausgehend von verschiedenen Schreib- und Sprachspielen stülpst du deiner Figur Charaktereigenschaften und Lebensverhältnisse über. Dabei kann auch mit einfließen, was dich aktuell bewegt und beschäftigt. Gemeinsam wollen wir die Charaktere zum Leben erwecken und für sie und ihre Situationen einen künstlerischen Ausdruck finden. Das können improvisierte Szenen, Musik, Tanz oder Bewegung sein. Leitung: Katja Bach Präsentation „Theaterstarter Fortbildungen für Pädagogen – und Neugierige Die Gruppe „Theaterstarter“ ist ein Spielclub des Pfalztheaters, in dem Kinder im Alter von 9-11 Jahren fünfzehn Wochen lang ein eigenes Stück erfunden, erarbeitet und geprobt haben. Diese Eigenproduktion wird nun am 06|03 um 15.00 Uhr auf der Werkstattbühne präsentiert. Es geht um eine geheimnisvolle Zauberkugel, die Gott seit Jahrhunderten streng bewacht bei sich aufbewahrt. Vertrauensvoll gibt er die Kugel in die Hände der Zauberlehrerin, damit sie auf die Kugel aufpasst, während Gott endlich einmal entspannt Urlaub machen kann. Doch bekanntlich kommt es immer anders… Der Eintritt ist frei, alle Interessierten Kinder und Eltern dürfen zugucken kommen! Gruppenspiele Gemeinsam probieren wir verschiedene Gruppenspiele aus, die für den Einstieg in den Unterricht, zur Förderung der Konzentration, für Zwischendurch, zur Sozialkompetenz beitragen, die Spontanität fördern, einfach nur Spaß machen und zum Ausklang geeignet sind. Termin: 12|03|2016 | 16.00 – 19.00 Uhr Stimme und Körper Klang und Lebendigkeit der Stimme entscheiden oft darüber, ob uns andere gerne zuhören und folgen. Erfahren Sie, wie Sie Ihre Stimme durch die richtige Atmung optimal stützen und gesund einsetzen können, welche Rolle die Körperspannung dabei spielt und wie Sie mühelos das Sprechen gestalten und Volumen herstellen können. Termin: 09|04|2016 | 16.00 – 19.00 Uhr Für Fragen und Anmeldungen wenden Sie sich an Theaterpädagogin Katja Bach unter [email protected] 10 Blaue Stunde „Worüber man nicht sprechen kann, muss man tanzen“ Mit Kerstin Maria Pöhler „Tristan“-Regisseurin Kerstin Maria Pöhler liest aus ihrem neuen Roman. Der biographische Roman erzählt von der jungen Tänzerin Maja, die zur Zeit des Kalten Krieges aus ihrer Heimat Bulgarien aufbricht, um in Westdeutschland zeitgenössischen Tanz zu studieren. Was zunächst als ein befristeter Aufenthalt geplant ist, entwickelt sich zu einer Suche nach einer neuen künstlerischen Identität. Maja löst sich vom Klassischen Ballett und wendet sich dem Ausdruckstanz zu. Dabei wird sie sich der Auswirkungen des frühen Todes ihres Vaters, nach dessen Liebe sie sich vergeblich sehnte, auf ihr Leben und ihres inzestuösen Verlangens bewusst. Am Ende weiß sie, dass sie Abschied von ihrer Heimat, der Familie und ihrer ersten Liebe nehmen muss. Am 11. März, 18.00 - 19.00 Uhr im Casino der Volksbank, Fischerstraße 49 (ehemals Landeszentralbank). Eintritt frei. „Was ihr wollt“ (3. Folge) Mit Rainer Furch Sie schnappen sich das Buch mit ihrem Lieblingstext, das eine Gedicht von Friedrich Hölderlin oder von Heinz Erhard, der Anfang von Tolstois Anna Karenina oder das eigene Poesiealbum oder was auch immer, eilen damit zur „Blauen Stunde“, finden dort andere Leute, die auch Ihren Lieblingstext mitgebracht haben – und Rainer Furch fängt an zu lesen. Unvorbereitet. Und – alle Texte zusammen ergeben eine einmalige Lesung, die nur an diesem Abend Gültigkeit hat und trotzdem stimmig ist … Am 15. April, 18.00 - 19.00 Uhr im Casino der Volksbank, Fischerstraße 49 (ehemals Landeszentralbank). Eintritt frei. Spielzeit 2015 | 2016 Nachrichten | Sonderprogramme | Freunde des Pfalztheaters Jayne Casselman † Kolumne Freunde des Pfalztheaters Jayne Casselman ist tot. Die Sopranistin verstarb in ihrer amerikanischen Heimat im Alter von 55 Jahren an der Nervenkrankheit ALS. Nach einem Musikstudium in Kansas City startete sie 1984 ihre Bühnenkarriere am Pfalztheater in Kaiserslautern. Sie begann zunächst als Mezzosopranistin, erste Partien am Pfalztheater waren u. a. die Boulotte in Offenbachs Operette „Ritter Blaubart“, Prinz Orlowsky in „Die Fledermaus“, die Concepcion in Ravels „Spanischer Stunde“, Dorabella in „Così fan tutte“ oder Hänsel in der Märchenoper „Hänsel und Gretel“. In den frühen 90er Jahren vollzog Jayne Casselman einen Wechsel ins So­pranfach, so war sie etwa am Pfalztheater u. a. als Giulietta in „Hoffmanns Erzählungen“, als Tatjana in „Eugen Onegin“ und – für viele noch eindrucksvoll in Erinnerung – in der Titelpartie von Samuel Barbers Oper „Vanessa“, die als vielbeachtete Deutsche Erstaufführung über die Bühne ging, zu erleben. 1993 verließ Jayne Casselman das Pfalztheater. Es folgten Engagements am Staatstheater Kassel und am Theater Dortmund. Nach und nach eroberte sie sich das hochdramatische Jayne Casselman als Rosina in „Der Fach und brillierte insbesondere in den großen Partien Barbier von Sevilla“, 1985|86 von Richard Wagner (Elisabeth, Venus, Sieglinde, Brünnhilde, Kundry, Isolde) und Richard Strauss (Salome, Elektra, Ariadne). In diesen Partien war sie etwa am Nationaltheater Mannheim, an der Oper Köln, an der Deutschen Oper am Rhein, aber auch international in Barcelona, Venedig, Catania, Antwerpen, Seattle, Innsbruck und an vielen anderen Orten zu erleben. Neben ihren großen stimmlichen Qualitäten wurde von Publikum und Kritik immer auch die intensive szenische Hingabe an ihre Bühnenfiguren bewundert. Auf der Bühne des Pfalztheaters stand Jayne Casselman zuletzt 1997 als Gasteinspringerin in der Rolle der Senta in Wagners „Der Fliegende Holländer“. Im Lauterer Publikum hatte sie bis heute eine treue Fangemeinde, die immer wieder zu ihren Auftritten in der Region oder auch weiter weg reiste. Die Opernwelt ist um eine große Sängerdarstellerin ärmer. | abr Extra: Cusch Jung mit Soloprogramm „Ivan und die Frauen (und andere Gay-schichten)“ als Gastspiel auf der Werkstattbühne Cusch Jung, deutschlandweiter Musicalstar und Regisseur von „West Side Story“ und „My Fair Lady“ am Pfalztheater, spielt in seiner selbstgeschriebenen „One man show“ den verzweifelten Junggesellen Ivan, der anscheinend noch immer nicht die richtige Frau in seinem Leben gefunden hat. Und dabei steht er gehörig unter dem Pantoffel seiner Mutter, die ihm so manche Liebesaffäre vereitelt hat und schon immer eine Affinität zu französischen Namen pflegte. Ivan nimmt uns mit auf eine zweistündige Reise durch sein missglücktes Liebesleben, erzählt uns auf humorvolle Weise von seinen Liebesabenteuern und lässt seine verflossenen Frauen in wunderschönen, bekannten Liedern wieder auferstehen. Nach einem Ausflug ins indische Poona, zu seinem Lehrmeister und Guru „Bhagwan“, einem ehemals unglücklichen Bäckermeister aus Moabit, gerät Ivan dann im zweiten Teil des Abends in das Lebensgefühl der Stadt San Francisco, wo er sich unter regenbogenfarbenen Fahnen und Flaggen neuen HerausSpielzeit 2015 | 2016 forderungen des Liebeslebens stellen muss. Wie die Geschichte für Ivan letztlich ausgeht, darauf darf man getrost gespannt sein. Am Piano begleitet wird er dabei von dem talentierten, virtuosen australischen Pianisten und Komponisten Paul Hankinson. Ein Abend voller Witz, Humor, Melancholie und weltbekannter Melodien. Fr 11|03 | So 27|03 | Fr 22|04|2016 jeweils 20.00 Uhr | Werkstattbühne Michael Krauss. Liebe Freundinnen und Freunde! Was war das ein schöner Abend! Die große Benefizgala „Nacht der Oper“ liegt nun ein paar Wochen zurück, aber ich möchte nicht versäumen, mich an dieser Stelle bei allen beteiligten Solisten, bei Chor und Orchester des Pfalz­theaters, bei Moderator Jan Henning Kraus und Generalmusikdirektor Uwe Sandner, aber auch bei allen anderen Abteilungen des Pfalztheaters für ihr Mitwirken zu bedanken. Bei diesem Konzert schwelgten wir regelrecht in den schönsten Melodien der italienischen Oper von Rossini bis zu Verdi und Puccini. Ich habe mich nicht nur über das wiederum ausverkaufte Haus zur Benefizgala gefreut, sondern noch mehr über die äußerst positive, begeisterte Resonanz, die das Programm beim Publikum auslöste. Der finanzielle Erlös der Benefizgala kommt in diesem Jahr der Kinderoper „Flüchtling“ zugute. Am 10. April hat diese Produktion mit Kinderchor, Jugendorchester, Kindersolisten und Profis aus dem Ensemble im Rahmen der Reihe „Begegnungen!“ auf der Werkstattbühne Premiere. Wir dürfen sehr gespannt sein. Ebenso möchte ich Ihnen „Tristan und Isolde“ ans Herz legen: Nach dem „Parsifal“ in 2012 steht wieder ein großes Werk von Richard Wagner auf dem Spielplan des Pfalztheaters. Nach allem, was man hört, dürfen wir uns auf ein tolles Sängerensemble freuen. Was wollen wir mehr: Spannendes Musiktheater am Pfalz­ theater – die Fahrt nach Bayreuth oder zu den großen Wagner-Produktionen in München oder Berlin können wir uns also sparen, wir haben sie hier! Aber auch in den anderen Sparten passiert zur Zeit Aufregendes: So war ich im Ballett zuletzt von „Romeo und Julia“ in der Choreographie von James Sutherland vollkommen begeistert. Auf Peter Handkes textloses Stück „Die Stunde da wir nichts voneinander wussten“, das mit Erscheinen dieser „Rotunde“ Premiere haben wird, bin ich schon sehr neugierig. Sie sehen, im Pfalztheater ist immer etwas los. Als Mitglied bei den „Freunden“ profitieren sie zudem immer von einem Plus an Information, etwa bei exklusiven Probenbesuchen, oder an Unterhaltung, zum Beispiel bei den Musikcafé-Veranstaltungen mit Ensemblemitgliedern. Mit herzlichen Grüßen Ihr Michael Krauss 11 Aktuell auf dem Spielplan ... Blackbird Schauspiel von David Harrower Inszenierung: Reinhard Karow | Bühne und Kostüme: Thomas Dörfler 28|02, 02|03, 04|03, 08|03, 10|03, 19|03, 26|03 und 02|04 (zum letzten Mal!) | Werkstattbühne Eugen Onegin Oper von Peter I. Tschaikowski Musikalische Leitung: Uwe Sandner | Inszenierung: Stefan Tilch | Bühne: Thomas Dörfler | Kostüme: Dorothee Schumacher | Chor: Johannes Köhler 28|02 (15.00 Uhr), 18|03, 27|03 und 22|04 (zum letzten Mal!) | Großes Haus Die Stunde da wir nichts voneinander wussten Stück von Peter Handke Inszenierung: Christina Friedrich | Bühne: Petra Maria Wirth | Kostüme: Mariam Haas, Lydia Huller | Musik: Mark Scheibe 01|03, 04|03, 09|03, 16|04, 24|04, 29|04 und 12|05 (zum letzten Mal!) | Großes Haus Der Barbier von Sevilla Komische Oper von Gioacchino Rossini Musikalische Leitung: Markus Bieringer | Inszenierung: Alvaro Schoeck | Bühne: Anna Kirschstein | Kostüme: Marcel Zaba | Chor: Johannes Köhler 17|03 und 03|04 (15.00 Uhr) (zum letzten Mal!) | Großes Haus