8. symphoniekonzert Do 18. und Fr 19. Juni 2015 | Congress Innsbruck | 20 Uhr | Einführung 19.15 Uhr Vorkonzert mit der Jugendphilharmonie der Musikschule Innsbruck 19.30 Uhr www.landestheater.at | telefon +43.512.52074.4 programm Zu den werken 19.30 uhr vorkonzert mit der Jugendphilharmonie der Musikschule Innsbruck walter enko Leitung ARVO PÄRT (*1935) Cantus in memoriam Benjamin Britten JEAN SIBELIUS (1865-1957) Andante festivo Oper im Kopf hauptprogramm Francesco Angelico Dirigent | Martin Helmchen Klavier RICHARD WAGNER (1813-1883) Siegfried-Idyll (1870) WOLFGANG A. MOZART (1756-1791) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 16 D-Dur KV 451 Allegro assai Andante Rondo. Allegro di molto pause WOLFGANG A. MOZART Ballettmusik aus „Idomeneo“ KV 367 (Auszüge) Nr. 1 Chaconne. Allegro. Pour le Ballet – Pas de deux – Pas seul – Ballet/Larghetto. Annonce/la Chaconne, qui reprend. Allegro. Annonce Nr. 2 Largo – Allegretto sempre piano. Pas seul – Più Allegro. Pour le Ballet RICHARD STRAUSS (1864-1949) Suite (1945) aus „Der Rosenkavalier“ op. 59 herausgeber Tiroler Landestheater & Orchester GmbH Innsbruck Rennweg 2, A-6020 Innsbruck Tel. +43.512.52074 | [email protected] | www.landestheater.at klangmotiv CDS Schrott Künstlerfotos Giancarlo Pradelli (Portrait Angelico), Giorgia Bertazzi (Portrait Helmchen) Grafik www.bit-pool.com Druck www.tiroler-repro-druck.co.at Zweifellos spielt die Musik in den darstellenden Künsten, besonders in Oper und Tanz, eine wichtige Rolle, die den Gesamteindruck dieser Kunstgattungen wesentlich mitbestimmt. Aber auch umgekehrt haben Oper und Tanz in der Konzertmusik ihre Spuren hinterlassen, im formalen Aufbau genau so wie in der Ausgestaltung von Szenen und Charakteren, nur eben mit instrumentalen Mitteln. Die Bühne wird gewissermaßen in die Köpfe verlegt und lässt so dem Zuhörer Freiraum für die eigene Phantasie. Vier ganz verschiedene Beispiele von „Bühne im Konzertsaal“, jedes auf seine Weise fesselnd und gelungen, vereint dieser Konzertabend. Richard Wagners Domäne ist zweifellos das Musikdrama; die Zahl seiner Kompositionen für Orchester allein ist äußerst überschaubar. Das Siegfried-Idyll entstand aus besonderem Anlass: zum 33. Geburtstag seiner Frau Cosima. Kurz zuvor war das Musikdrama Siegfried fertig geworden, ein Jahr zuvor der gleichnamige Sohn (genannt „Fidi“) geboren worden. Wagner überraschte Cosima am Weihnachtstag 1870, ihrem Geburtstag, mit einem kleinen Konzert auf den Stufen im Landhaus Tribschen bei Luzern. Tribschener Idyll mit Fidi-Vogelgesang und Orange-Sonnenaufgang ist diese musikalische Liebeserklärung untertitelt. In der romantisch-klangfarbenreichen Komposition in E-Dur verarbeitet Wagner Motive aus seiner gerade abgeschlossenen Oper: die sog. „Friedensmelodie” (Ewig war ich, ewig bin ich), das Weltenhort-Motiv (O Siegfried, herrlicher Hort der Welt), das Thema des Liebesentschlusses (Du bist mir ewig) und eine Begleitfigur aus Siegfrieds Liebeslied. Darüber zwitschert in den Bläsern auch noch Siegfrieds Waldvogel und die Oboe stimmt ein Wiegenlied an. Wolfgang Amadeus Mozarts Musikschaffen umfasst, anders als bei Wagner, beinahe alle Musikgattungen, vom Lied bis zur großen Symphonie. Dass Mozart aber bei allem, was er schreibt, durch und durch Opernkomponist bleibt, erkennt man auch in seiner Instrumentalmusik am geschickt mit der Spannung spielenden dramaturgischen Aufbau, der bildhaften Ausgestaltung gegensätzlicher Charaktere und gesanglicher Melodieführung bis hin zum fast originalen Arien-Zitat. Das Klavierkonzert D-Dur KV 451 entstand 1784, in einer Zeit, da Mozart auf dem Höhepunkt seines Erfolges war. Adel und Honoratioren rissen sich darum, ihn als Pianist in einem seiner Kon- zerte zu erleben und Mozart schrieb ein Klavierkonzert nach dem anderen, jedes für sich ein Meisterwerk. Allein 1884 entstehen sechs davon. Mozarts Stil entwickelt sich schnell, und um das Publikum bei Laune zu halten, überrascht er immer wieder mit neuen Einfällen. In den drei Klavierkonzerten KV 450, 451 und 453 emanzipieren sich die Bläser erstmals von Begleit- zu Solo-Instrumenten, deren Partien farbenreich ausgeschmückt werden. In KV 451 erweitert Mozart den Bläsersatz um eine Flöte, Trompeten und Pauken, die den festlichen, extrovertierten Charakter des Konzerts unterstreichen. Thematisch nimmt das gesamte Stück Bezug auf die Oper Idomeneo, die drei Jahre zuvor erstmals aufgeführt worden war. So auch im lyrischen Mittelsatz: Die Rondoform bietet den Bläsern vielfältige Möglichkeiten, musikalisch in Dialog mit dem Pianisten zu treten und zitiert im ersten Couplet fast wörtlich eine Passage aus Idomeneo. Der virtuose Schluss-Satz, ebenfalls ein Rondo, greift verschiedene Tanzformen auf: der Refrain ist in Form der damals sehr beliebten geradtaktigen Kontratänze geschrieben, nach einer Kadenz beschließt dann aber ein schwungvolle Deutscher Tanz im Dreier-Takt das Konzert. 25 Jahre war Mozart alt, als er 1781 mit der Münchner Uraufführung der Oper Idomeneo einen großen Erfolg feierte. Nur zu gern hatte er den Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor angenommen, für seine Residenz eine große Oper zu schreiben, denn dort spielten die Musiker der ehemaligen Mannheimer Hofkapelle, des damals besten Orchesters Europas – deren Wurzeln übrigens wiederum in der Innsbrucker Hofkapelle liegen, zumindest teilweise. Vater Leopold äußerte Bedenken, Wolfgang schreibe für das Orchester zu schwer, doch dieser wusste um die Wirkung virtuoser Instrumentalpassagen. Besonders die Ballettmusik nach französischem Vorbild bot ihm Gelegenheit, seinen Einfallsreichtum und das Können der Musiker zur Schau zu stellen, ohne auf Sänger Rücksicht nehmen zu müssen. Karl Theodor war beeindruckt: „Man sollte nicht meinen, dass in einem so kleinen Kopfe so was Großes stecke!“. Dass Richard Strauss mit dem Rosenkavalier Mozart seine Reverenz erweisen wollte, ist bekannt. Strauss, der mit seinen symphonischen Dichtungen und den Opern Salome und Elektra zuvor an die formalen und harmonischen Neuerungen Liszts und Wagner angeknüpft hatte, ging mit dem Rosenkavalier bewusst einen Schritt zurück. Die traditionelleren Klänge (die aber zweifellos keine Mozart-Kopie sind, sondern reiner Richard Strauss) mögen daher ebenso zum großen Erfolg dieser Oper beigetragen haben wie Hugo von Hofmannsthals Libretto und die typisch rokokohafte Handlung um Adel und Volk, erzwungene Hochzeit und wahre Liebe, garniert mit Verkleidungsund Verwechslungs-Spielen. Jenen Tanz, der der Musik des Rosenkavaliers ihren eigenen Charme verleiht, gab es aber im Rokoko noch gar nicht: den Wiener Walzer, der hier zum Sinnbild einer nicht genau datierbaren „guten alten Zeit“ wird. Die Tanzfolgen aus dem Rosenkavalier wurden sowohl von Strauss selbst als auch von verschiedenen Dirigenten-Kollegen mehrfach zu Konzertsuiten zusammengestellt. Die bekannteste davon wurde 1945 anonym herausgegeben und stammt wahrscheinlich von Artur Rodziński, dem damaligen Chef der New Yorker Philharmoniker. Die Suite beginnt mit der stürmischen Einleitung der Oper, es folgen der Auftritt Octavians als Rosenkavalier, eine kurze turbulente Szene aus dem zweiten Akt und eine Walzerfolge, die im Lied und Tanz des Barons Ochs gipfeln. Aus dem dritten Akt wird das berühmte Trio von Marschallin, Sophie und Octavian zitiert, bevor ein Trommelwirbel die abschließende Walzerfolge einleitet. Das JUNGE TSOI bietet seit einigen Jahren ein umfangreiches Programm, um interessierte Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene mit klassischer Musik vertraut zu machen. Die Zusammenarbeit mit Jugendorchestern ist dabei seit Jahren ein Fixpunkt und bietet Musikschülern die Möglichkeit, in die Arbeit der Profis hinein zu schnuppern. Im Vorkonzert spielt das TSOI heuer gemeinsam mit der Jugendphilharmonie der Musikschule Innsbruck zwei Werke nordeuropäischer Komponisten. Der musikalische Stil des Esten Arvo Pärt, den er selbst Tintinnabuli „Glöckchenklang“ nennt, zeichnet sich aus durch größtmögliche Reduktion auf das Wesentliche und vermittelt gerade dadurch eine große Klarheit und Spiritualität. Den Cantus in memoriam Benjamin Britten schrieb er 1977 kurz nach dem Tod Brittens, den er sehr verehrte, aber nicht mehr persönlich kennenlernen konnte. Als Gruß Finnlands an die Welt ist das Andante festivo entstanden. Jean Sibelius sollte den finnischen Beitrag für eine internationale Radiosendung als Einstimmung auf die New Yorker Weltausstellung 1939 liefern und wählte dafür ein schon 1922 entstandenes Streichquartett-Stück. Mit Rücksicht auf die schwache Klangqualität der damaligen Radiogeräte schrieb Sibelius es um für Streichorchester mit Pauken und verstärkte damit den hymnischstrahlenden Gestus medienwirksam. Sibelius selbst dirigierte das Stück, wie damals üblich, live. Es ist die einzige überlieferte Aufnahme von ihm als Dirigent geblieben. Kerstin Siepmann Francesco Angelico Dirigent Mit diesem Symphoniekonzert rundet Francesco Angelico seine zweite Saison als Chefdirigent in Innsbruck ab, in der er neben Konzerten auch zwei Opern (zuletzt am 6. Juni Pique Dame von Tschaikowski) und den Ballettabend Strawinski . 3D leitete. Nach Debüts u.a. an der Bayerischen Staatsoper, beim Gewandhausorchester Leipzig, den Bochumer Symphonikern oder dem Stavanger Symphony Orchestra dirigierte Francesco Angelico 14/15 erstmals das BBC National Orchestra of Wales und folgte Wiedereinladungen zum Trondheim Symphony Orchestra, nach Taiwan und zu den Stuttgarter Philharmonikern. Regelmäßig gastiert er an der Accademia Teatro Alla Scala. Der ausgebildete Cellist studierte 2003 bis 2006 Dirigieren bei Giorgio Bernasconi in Lugano und war als dessen Assistent im Rahmen einer Konzertreihe für zeitgenössische Musik des Schweizer Rundfunks tätig. Nach wie vor nimmt die Pflege der zeitgenössischen Musik in seinem Repertoire einen besonderen Stellenwert ein. Francesco Angelico ist Preisträger beim international renommierten Malko Wettbewerb und gewann 2011 den Deutschen Dirigentenpreis. Martin Helmchen Klavier 1982 in Berlin geboren, studierte Martin Helmchen dort und in Hannover; zu seinen Mentoren gehören Alfred Brendel und Boris Pergamenschikow. 2006 debütierte er, ausgezeichnet mit dem „Credit Suisse Young Artist Award“ mit den Wiener Philharmonikern unter Valery Gergiev. Seither trat er mit zahlreichen Orchestern auf, darunter den Berliner Philharmonikern, den Wiener Symphonikern, London Philharmonic Orchestra, und den Orchester in Boston, Cleveland und Tokio. Unter den vielen Dirigenten, mit denen er zusammenarbeitete, sind z.B. Christoph von Dohnányi, Marek Janowski, Neville Marriner oder Andris Nelsons. Der engagierte Kammermusiker ist regelmäßig Gast bei der Schubertiade, zu seinen Partnern gehören u.a. Juliane Banse, Sabine Meyer oder Christian Tetzlaff. In dieser Saison gibt er sein Debüt beim New York Philharmonic Orchestra und ist Artist in Residence bei der Dresdner Philharmonie. Weitere Konzertorte sind unter anderem Leipzig, Berlin, London, Zürich und Prag. Die Aufnahmen des zweifachen „Echo“-Preisträgers umfassen u.a. Werke von Mozart, Schumann, Schubert und Schostakowitsch. vorschau Open Air konzert Samstag, 27. Juni | 20.30 Uhr | Innenhof der Hofburg | Eintritt frei! Bei Schlechtwetter findet das Konzert im Großen Stadtsaal statt. Tiroler Symphonieorchester Innsbruck Seokwon Hong Dirigent klassik sommernacht die dritte Bye bye Stadtsaal Abschiedsparty ab ca. 22 Uhr für unseren Stadtsaal mit dem TSOI und„Stadt-Kunst-Innsbruck“ | Eintritt frei! Tiroler Landestheater & Kammerspiele in der Messe Sonntag, 13. September 2015 | Eintritt frei! GroSSes Theaterfest 1. SYMPHONIEKONZERT Donnerstag, 15. und Freitag, 16. Oktober 2015 | 20 Uhr | Congress Innsbruck | Saal Tirol Konzerteinführung um 19.15 Uhr im Foyer Tiroler Symphonieorchester Innsbruck Otto Tausk Dirigent | Karl-Heinz Schütz Flöte CARL NIELSEN Helios Ouvertüre op. 17 GOFFREDO PETRASSI Concerto per flauto JEAN SIBELIUS Symphonie Nr. 1 op. 39 e-Moll 8 symphoniekonzerte im abo ab 174 € ÖFFNUNGSZEITEN ABO-BÜRO: Werktags Mo-Fr 8.30-16.00 Uhr | Tel. +43.512.52074.134 | [email protected]