BACH tIPPETT SCHOSTAKOWITSCH 2. SINFONIEKONZERT BACH TIPPETT SCHOSTAKOWITSCH 2. SINFONIEKONZERT Johann Sebastian Bach Kantate „Ich habe genug“24‘ (1685 – 1750)Kantate zum Fest Mariä Reinigung BWV 82 1. Aria „Ich habe genug, ich habe den Heiland“ 2. Recitativo „Ich habe genug! Mein Trost ist nur allein“ 3. Aria „Schlummert ein, ihr matten Augen“ 4. Recitativo „Mein Gott, wenn kömmt das schöne: Nun!“ 5. Aria „Ich freue mich auf meinen Tod“ Armin Kolarczyk Bariton – Umbaupause – Michael TippettFantasia Concertante (1905 – 1998)nach einem Thema von Corelli Janos Ecseghy, Katrin Adelmann Violine Thomas Gieron Violoncello – Pause – ACH, WÄRE DOCH MEIN ABSCHIED HIER, MIT FREUDEN SAGT ICH, WELT, ZU DIR: ICH HABE GENUG! 18‘ Dimitri SchostakowitschSinfonie Nr. 14 op. 135 52‘ (1906 – 1975)für Sopran, Bass und Kammerorchester nach Gedichten von Federico García Lorca, Guillaume Apollinaire, Wilhelm Küchelbecker und Rainer Maria Rilke 1. De profundis (Adagio, Bass) 2. Malagueña (Allegretto, Sopran) 3. Loreley (Allegro molto, Sopran & Bass) 4. Der Selbstmörder (Adagio, Sopran) 5. Auf Wacht (Les attentives I, Allegretto, Sopran) 6. Sehen Sie, Madame! (Les attentives II, Adagio, Sopran & Bass) 7. Im Kerker der Santé (Adagio, Bass) 8. Antwort der Zaporoger Kosaken an den Sultan von Konstantinopel (Allegro, Bass) 9. An Delwig (Andante, Bass) 10.Der Tod des Dichters (Largo, Sopran) 11. Schlussstück (Moderato, Sopran & Bass) Barbara Dobrzanska Sopran Konstantin Gorny Bass BADISCHE STAATSKAPELLE Justin Brown Dirigent 23.10.11 11.00 uhr GROSSES HAUS 24.10.11 20.00 uhr GROSSES HAUS Dauer ca. 2 ¼ Stunden 1 sieg über den tod JEDES LEBEN AUF DIESEM ERDBALL ENDET. DER MENSCH HAT SICH FRÜH GEZWUNGEN GESEHEN, SICH MIT DIESEM FAKTUM ZU BESCHÄFTIGEN – UND SO MANCHEN HELDEN HAT AUF DEM TOTENBETT DER MUT VERLASSEN. DER TOD INDES IST NUR EINE MAHNUNG, DAS LEBEN DAVOR NICHT IN FEIGHEIT ZU VERTUN. Verschiedene Gesellschaften haben zum Tod unterschiedliche Haltungen entwickelt. Für das Christentum war die Erde seit dem Sündenfall ohnehin das Jammertal, aus dem man einst ins Paradies zu entkommen hoffte, so dass der Tod als der Durchgang zum wirklichen Leben betrachtet werden konnte. So konnte der Mensch am Ende seines Lebens beruhigt sagen: „Ich habe genug!“ Das gilt natürlich nur für den Christenmenschen, der an den Erlöser glaubt. Johann Sebastian Bachs Kantate Ich habe genug lässt aber auch den vorchristlichen Menschen am Glanz dieser Hoffnung teilhaben. Bach komponierte sie für das Fest Mariä Reinigung am 2. Februar 1727 für einen Bass-Solisten mit Oboe, 2 zwei Geigen, Bratsche und Basso continuo. Der Bass singt drei Arien, die durch zwei Rezitative miteinander verbunden werden. Es ist der alte Simeon, der in dem Kind, das Maria zum Tempel trägt, den Messias erkannt hat und nun sagen kann: Ich habe den Heiland gesehen, ich habe genug gelebt. Im Rezitativ bestätigt er diese Haltung und verweist auf das Jenseits, in dem der erlöste Mensch endlich Ruhe und Frieden finden werde. Die zweite Arie beschreibt den Tod dann mit einem Wiegenlied als einen friedlichen Schlummer. Das zweite Rezitativ begrüßt den Tod ausdrücklich mit dem „schönen“ Wort „Nun!“ und leitet über zu der frischen Arie Ich freue mich auf meinen Tod. Petr Jan Brandl Simeon mit dem Jesuskind 3 Musik des 20. Jahrhunderts hat eine neue Verbundenheit mit der Musik des Barock gefunden. Michael Tippetts Fantasia concertante nach einem Thema von Corelli wurde am 29. August 1953 beim Edinburgh Festival vom BBC Symphony Orchestra unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt. Das Festival wollte damit den 300. Geburtstag des Komponisten Archangelo Corelli feiern. Zum populärsten Werk Tippetts wurde die CorelliFantasie aber erst, als Peter Hall sie 1975 in seinem TV-Film Akenfield verwendete. Das Thema stammt aus dem Adagio f-moll von Corellis Concerto grosso op. 6 Nr. 2. Auch Tippett stellt nach barocker Manier die Solistengruppe von zwei Geigen und einem Cello dem Streichorchester gegenüber. Die Harmonie vertraut er nicht einem Cembalo, sondern den tiefen Streichern an, mit denen er einen vergleichbaren Effekt erzielt. Corelli war als Geiger berühmt, und daher versuchte Tippett seiner Komposition die Brillanz der Violine mitzugeben. Er selbst beschrieb Corellis Adagio als dunkel und leidenschaftlich. In Tippetts Stück verbinden sich komplexe Polyphonie mit lyrischem Schwung und Sachlichkeit. Tippett verwendet eine langsame, spannungsreiche Melodie des Streichorchesters in f-moll und ein flottes Vivace der beiden Sologeigen in C-Dur. Nach sieben Variationen folgt eine Fuge, die eine Passage aus Bachs Orgelfuge h-moll über ein Thema von Corelli einschließt. Abschließend führt der Weg aus dem Dunkel zum Licht mit einem ruhigen, pastoralen Schluss, der an Tippetts Oper The Midsummer Marriage anklingt. Schostakowitschs Vierzehnte Sinfonie wurde offiziell am 29. September 1969 im 4 damaligen Leningrad und wenige Tage später in Moskau durch das Moskauer Kammerorchester unter Rudolf Barschai uraufgeführt. Für das Publikum bedeutete das Stück einen Schock: elf Gesänge mit keinem anderen Thema als dem Tod. Die Kulturbürokratie griff auf alte Verhaltensweisen zurück und versuchte weitere Aufführungen zu verhindern, so gut es ging. Durch die Plattenaufnahmen von Barschai und kurz danach auch Kyrill Kondraschin verbreitete sich das Werk unter Musikfreunden aber dennoch rasch und entfaltete seine ganz besondere Faszination. Als junger, frecher Komponist in der Frühzeit der Sowjetunion hatte Dimitri Schostakowitsch in Zusammenarbeit mit Majakowski, Meyerhold und Rodtschenko avantgardistische Theatermusik geschrieben und klangexperimentelle Sinfonien fabriziert. In seiner ersten Oper Die Nase, die er mit 22 schrieb, komponierte er als Zwischenspiel das erste reine Schlagzeugstück der Musikgeschichte. Doch dann statuierte Stalin an Schostakowitschs zweiter Oper Lady Macbeth von Mzensk das Exempel, das die gesamte Künstleravantgarde auslöschte. Der Komponist musste sich musikalisch eine Maske zulegen, um zu überleben. Erst nach Stalins Tod 1953 lösten sich allmählich die Fesseln. In Schostakowitschs neun letzten Jahren gab es in der Sowjetunion jedoch keinerlei positive Entwicklungen mehr. Nach einem Schlaganfall und rasch fortschreitender Krankheit ging er dem Tod entgegen und sah keinen Grund für Hoffnung. Der Tod wurde zum Generalthema des Spätwerks. Er hielt es für Feigheit, der Endgültigkeit des Todes nicht ins Auge zu sehen. Michael Tippett 5 Seine Anklage richtete sich gegen den Tod, der ein Leben beendet, das schon vorher stranguliert worden ist. Dies ist mit erschütternder Kraft in den letzten Takten der Vierzehnten Sinfonie ausgedrückt. Die Vierzehnte Sinfonie op. 135 ist ein Zyklus von elf Gesängen, zunächst zwei von Federico García Lorca (1899–1936), dann sechs von Guillaume Apollinaire (1880–1918), eines von Wilhelm Karlowitsch Küchelbecker (1797–1846) und zwei von Rainer Maria Rilke (1875–1926). Das bei Schostakowitsch häufig vorkommende Klage-Motiv (eine wiederholte fallende Terz oder Sekund) durchzieht das Werk in allen seinen Spielarten. Die für Sopran- und Bass-Stimme und kleines Streichorchester mit Schlagzeug geschriebene Sinfonie beginnt in der gedämpften Solo-Geige mit einem Thema, das aus dem Dies irae der Totenmesse abgeleitet ist, ein Thema, das in der westlichen Musik relativ häufig im Zusammenhang mit dem Tod eingesetzt wird. Dieses Thema leitet auch den zehnten Satz ein und schließt so den Kreis. Das erste Lied spricht von einhundert heiß Verliebten, die im Spanischen Bürgerkrieg von General Francos Truppen umgebracht wurden – kostbares vergossenes Blut. Als zweiter García-LorcaText schließt sich eine gespenstische Malagueña an, einer getragenen Liedform aus der spanischen Folklore. Mit den Worten von Guillaume Apollinaire wird dann der Toten gedacht, die durch eine verführerische Frau (die Loreley), durch eigene Hand, im Krieg und im Kerker ums Leben kamen. Im siebten Satz, dem Lied Im Kerker der Santé (dam Gefängnis der Geheimpolizei) unterstreicht das Klage-Motiv die Verse: 6 Warum, o mein Gott, brachtest du dieses Elend? Erbarmen, Allmächtiger Gott, Erbarmen, o Erbarmen! Keine Tränen sind mehr in meinen Augen, Mein Gesicht erstarrte zur Maske. Ein wilder Ausbruch ist die Hassrede der Kosaken von Zaporog an ihren Unterdrücker, den Gewaltherrscher in Konstantinopel, vergleichbar dem wüsten StalinScherzo der Zehnten Sinfonie. Danach lässt das neunte Lied den Dichter Wilhelm Küchelbecker (aus dem Kreis der Dekabristen um Puschkin, die wegen ihrer anti-zaristischen revolutionären Handlungen zur Zwangsarbeit verurteilt wurden) aus der sibirischen Verbannung seinem Freund Delwig klagen: O Delwig, Delwig! Was ist der Lohn Für meine Taten, für mein Dichten? Wo bleibt der Trost für die Begabung, Zwischen Verbrecherpack und Wichten? … Unsterblichkeit ist doch der Lohn Erhabener und kühner Taten, Der Preis für des Gesanges süßen Ton. Denn unvergänglich ist der Geist … Wo war der Trost des Gerechten? Es gab ihn nur in der Dichtung – und in Schostakowitschs Musik. Der Komponist machte sich diese Worte ganz zu eigen. Knüpfen sie nicht direkt an den Schluss der Dreizehnten Sinfonie an, der sich für die Karriere damit entschuldigte, dass er „nichts dafür getan“ habe, und der außerdem die eigene „wahre Karriere“ gegen die Karrieristen wandte? Nur in den eigenen Werken, in denen das Leiden aufgehoben ist, nur in der Unsterblichkeit, die die eigene Leistung bringen wird, sah Schostakowitsch seinen Trost. Daher das vorletzte Gedicht über den Tod des Dichters: Der Künstler vermochte die Leiden der Menschheit zu fassen; nun verlässt er die Welt und seine Maske wird durchsichtig – auch Schostakowitsch trug eine Maske, die ihn zu Lebzeiten rettete. Die letzten beiden Gedichte sind von Rainer Maria Rilke (1875-1926). Auch sie werden nicht zur „abschließenden“ Beruhigung, wie das Schlußstück zeigt, in dem die Musik sich vor Todesangst aufbäumt. Der Tod ist groß. Wir sind die Seinen lachenden Munds. Wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns. Für eine Gesellschaft, die ameisenhaft betriebsam mit ihrer Fortspinnung beschäftigt ist (und das sind alle Industriegesellschaften) und die dem Individuum keinen eigenen Wert zumisst, darf auch der Tod kein Thema sein. Schostakowitschs Vierzehnte Sinfonie stürzte die Bürokratie aber in ein noch heilloseres Entsetzen, weil sie dem Tod keinen heroischen Sinn gab, sondern gerade den sinnlosen Tod und seine Allmacht beklagte. In der russischen Kultur aber hatte es durchaus Tradition, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen. Der Komponist, der Schostakowitsch an nächsten stand, Modest Mussorgsky, hatte in den Liedern und Tänzen des Todes sogar ein besonders eindrucksvolles Beispiel dafür gegeben – das von Schostakowitsch 1962 für Orchester instrumentiert wurde. Von der Vierzehnten Sinfonie führen viele Verbindungen zu der Suite auf Gedichte von Michelangelo op. 145 (1974). Auch hier sind elf Gesänge zu einem sinfonischen Zyklus verbunden, auch hier wird das Eröffnungsmotiv vor dem zehnten Lied wieder aufgenommen. Dieses Eröffnungsmotiv ist die kühne Fanfare der Wahrheit, wie das erste Lied überschrieben ist. Und diese Fanfare verliert ihren Glanz in jenem zehnten Lied Tod. Außerdem enthält die Michelangelo-Suite ein Gedicht, das dem Wutanfall der Saporoger Kosaken ganz ähnlich ist: das Sonett Zorn auf das kriegerische und unchristliche Rom unter dem Pontifikat von Julius II. Und es passt auch zu Küchelbeckers Klage über die Missachtung der Kunst und die Verfolgung des Künstlers. Mit dem 66. Sonett von Shakespeare bilden diese beiden Schostakowitsch-Lieder sogar ein Triptychon: In seinen Englischen Liedern opus 62 hatte er mit diesem Lied 1942 mitten im Krieg eine flammende Rede gegen die Diktatur gehalten – weil der Text sich ja gegen englische Zustände in weiter Vergangenheit richtet, war er der Zensur durchgerutscht. Die Orchesterbesetzung der Vierzehnten Sinfonie ist ungewöhnlich. Schostakowitsch wählte ein Kammerorchester, als wolle er mit dem Zeichenstift arbeiten statt mit dem Ölpinsel. Rudolf Barschais Moskauer Kammerorchester war damals weltberühmt; sein Leiter hatte bei Schostakowitsch Komposition studiert und dessen Achten Streichquartett als Kammersinfonie instrumentiert. Als er 1968 mehrere Anrufe Schostakowitschs bekam, der sich nach Instrumentierungsdetails erkundigte, wusste Barschai, dass ein Werk für sein Orchester im Entstehen war. Er schilderte die besonderen Umstände der Uraufführung: 7 „Vor der Uraufführung der 14. Sinfonie hat Schostakowitsch alle Proben besucht, ohne Ausnahme. Er saß dabei dem Orchester gegenüber, hinter meinem Rücken. Die Proben fanden in einem recht großen Raum im dritten Stock der Moskauer Philharmonie statt, der dem Volksorchester Ossipow gehörte. Als wir den zweiten Satz ‚Der Tod ...‘ zum ersten Mal spielten, spürte ich plötzlich einen starken Schlag auf der Schulter. Ich wende mich um und sehe Schostakowitsch, der sehr bewegt ist: ‚Zum Teufel‘, sagte er mir ins Ohr, ‚ich hätte nicht gedacht, dass das so phantastisch klingen würde!‘ Er war ja immer sehr spontan und konnte auch die Freude über seine eigene Musik nicht zurückhalten. Sein Gesicht strahlte vor Glück! Ich erinnere mich an die Uraufführung im April 1969 – es war die faktische Uraufführung im kleinen Saal des Konservatoriums, Solisten waren Margarita Mirosch- 8 nikowa und Jewgenji Wladimirow. Schostakowitsch sprach einleitende Worte: ‚Ich verstehe, dass der Tod unumgänglich ist. Dies ist ein ganz normaler Vorgang der Natur. Aber ich protestiere dagegen.‘ Der Arme! Es war so traurig, dass er das sagte. Trotzdem wurde das Stück nicht öffentlich erlaubt, es war nur für Leute mit besonderer Eintrittskarte, Parteikommissare, Kulturministerium zugänglich, für die Elite. Es passierte sogar eine tragische Geschichte; ein großer Parteifunktionär starb dabei, er war ein scharfer Gegner Schostakowitschs. Schostakowitsch sagte zu mir nach der Aufführung: ‚Ich wollte das nicht, ich wollte das nicht.‘ Er schrieb mir auch darüber, wie er in Leningrad versuchte, eine Aufführung zu arrangieren. Auch in Leningrad war eine Aufführung in der Philharmonie unmöglich, nur in der Staatlichen Akademischen Kapelle, deren Direktorin schließlich den Mut dazu hatte.“ Dimitri Schostakowitsch Johann Sebastian Bach Kantate „Ich habe genug“ nach dem Text eines unbekannten Autors 1. Aria Ich habe genug, ich habe den Heiland, das Hoffen der Frommen, auf meine begierigen Arme genommen: Ich habe genug! Ich hab ihn erblickt, mein Glaube hat Jesum ans Herze gedrückt, nun wünsch ich, noch heute mit Freuden von hinnen zu scheiden. 2. Recitativo Ich habe genug! Mein Trost ist nur allein, dass Jesus mein und ich sein eigen möchte sein. Im Glauben halt ich ihn, da seh ich auch mit Simeon die Freude jenes Lebens schon. Lasst uns mit diesem Manne ziehn! Ach, möchte mich von meines Leibes Ketten der Herr erretten; ach, wäre doch mein Abschied hier, mit Freuden sagt ich, Welt, zu dir: Ich habe genug! 10 3. Aria Schlummert ein, ihr matten Augen, Fallet sanft und selig zu! Welt, ich bleibe nicht mehr hier, hab ich doch kein Teil an dir, das der Seele könnte taugen. Hier muss ich das Elend bauen, aber dort, dort werd ich schauen süßen Friede, stille Ruh. 4. Recitativo Mein Gott, wenn kömmt das schöne: Nun!, da ich im Friede fahren werde und in dem Sande kühler Erde und dort bei dir im Schoße ruhn? Der Abschied ist gemacht: Welt, gute Nacht! 5. Aria Ich freue mich auf meinen Tod, ach, hätt er sich schon eingefunden. Da entkomm ich aller Not, die mich noch auf der Welt gebunden. 11 Dimitri Schostakowitsch Sinfonie Nr. 14 Nach Gedichten von Federico García Lorca, Apollinaire, Wilhelm Küchelbecker und Rainer Maria Rilke, Adaption der Originaltexte und deutsche Fassung von Jörg Morgener Federico García Lorca De profundis russischer Text I. Tinjanow Federico García Lorca Malagueña russischer Text L. Geleskul Einhundert heiß Verliebte schlafen für immer, schlafen unter der trocknen Erde. Rot sind die langen Straßen, die Straßen von Andalusien. Grüne Olivenbäume bei Cordoba sich neigen. Dort stehen hundert Kreuze, dass wir sie nicht vergessen. Einhundert heiß Verliebte schlafen für immer. Seht den Tod ein- und ausgehn in der Taberne. Nachtschwarze Pferde und finstere Seelen durchschreiten die Schatten der Gitarre. Es duftet berauschend nach Salz und Fieber aus allen Blüten des Meeres. Der Tod, er geht ein und geht aus, er geht aus und geht ein, der Tod in der Taberne. 12 Guillaume Apollinaire Loreley nach Clemens Brentano, russischer Text M. Kudinow Zu der blonden Hexe kamen Männer in Scharen, die vor Liebe zu ihr fast wahnsinnig waren. Es befahl der Bischof sie vor sein Gericht, doch bewog ihn zur Gnade ihre Schönheit so licht. „Loreley, deine Augen, die so viele gerühret, welcher Zauber hat sie nur zum Bösen verführet?“ „Lasst mich sterben, Herr Bischof, verdammt ist mein Blick. Wer mich nur angeschauet, kann nimmer zurück. Meine Augen, Herr Bischof, sind schreckliche Flammen. Lasst mich brennen am Pfahl, denn ihr müsst mich verdammen!“ „Loreley, wie soll ich dich verdammen, wenn mein Herz für dich steht in Flammen: heile du meinen Schmerz!“ „Sprecht nicht weiter, Herr Bischof, lasst euch nicht von mir rühren, denn Gott hat euch bestimmt, mich zum Tode zu führen. Fort von hier zog mein Liebster, hat sich von mir gewandt, ist von dannen geritten in ein anderes Land. Seither trauert mein Herze, darum muss ich verderben. Wenn ich nur in mein Antlitz seh’, möchte ich sterben. Fort von hier zog mein Liebster, nun ist alles so leer, sinnlos ist diese Welt. Nacht ist rings um mich her!“ Der Bischof lässt kommen drei Ritter: „Ihr Treuen, bringt mir diese ins Kloster, dort soll sie bereuen. Geh’ hinweg, Loreley! Falsche Zauberin du, wirst als Nonne nun finden im Gebet deine Ruh’!“ Mühsam sieht man sie dort einen Felsweg beschreiten. Und sie spricht zu den Männern, die ernst sie begleiten: „Auf der Höhe des Felsens will ich einmal noch stehn und das Schloss meines Liebsten von ferne nur sehn. Und sein Spiegelbild lasst mich zum letzten Male betrauern, danach könnt ihr mich bringen in Klostermauern!“ Und ihr Haar fliegt im Winde, seltsam leuchtet ihr Blick, und es rufen die Ritter: „Loreley, zurück!“ 13 „Auf dem Rheine, tief drunten, kommt ein Schifflein geschwommen, drinnen steht mein Geliebter, und er winkt, ich soll kommen! O wie leicht wird mein Herze! Komm, Geliebter mein!“ Tiefer lehnt sie sich über und stürzt in den Rhein. Und ich sah sie im Strome, so ruhig und klar, ihre rheinfarbnen Augen, ihr sonniges Haar. Guillaume Apollinaire Der Selbstmörder russischer Text M. Kudinow Drei Lilien schmücken in Demut mein kreuzloses Grab. Drei Lilien, bedeckt mit Gold, das vom Winde verstreut auf den Wegen. Leis’ glänzen sie auf, wenn die nachtschwarzen Wolken sie tränken mit Regen und ragen in einsamer Schönheit, voll Stolz wie der Könige Stab. Aus meiner Wunde wächst eine den Strahlen der Sonne entgegen, da entfaltet sich blutend die Lilie, die Schrecken mir gab. Drei Lilien schmücken in Demut mein kreuzloses Grab. Drei Lilien, bedeckt mit Gold, das vom Winde verstreut auf den Wegen. Die andere Lilie dem Herzen entwächst, das geht leidend zugrunde, von Würmern zerfressen. Die dritte der Lilien entwächst meinem Munde. Sie wachsen und blühen auf meinem vereinsamten Grab. Ihre Schönheit ist nur ein Fluch, wie das Schicksal ihn meiner Vergänglichkeit gab. Drei Lilien schmücken in Demut mein kreuzloses Grab. Guillaume Apollinaire Auf Wacht Les attentives I, russischer Text: M. Kudinow Er muss heute abend sterben den Tod im Schützengraben, mein kleiner Sturmsoldat, dessen müde Augen Tag für Tag nur zur Verteidigung des Ruhmes taugen. Für Ruhm allein ist er nicht mehr zu haben. Er muss heute abend sterben den Tod im Schützengraben, mein kleiner Sturmsoldat, mein Bruder du, mein Glück. Und weil er sterben muss, will ich heute abend schön sein, auf meinen Brüsten soll leuchten der Flammenschein, zerschmelzen soll mein Blick die schneebedeckten Höhen, 14 und wie ein Band von Gräbern wird mein Gürtel sein. In tiefer Sünde wie im Tode will ich schön sein, weil er heute sterben muss, im Graben dort allein. Der Abend brüllt wie dunkle Kühe, es flammen Rosen, und blaue Fittiche verzaubern meinen Blick. Der Stundenschlag der Liebe, ein fieberndes heißes Kosen. Der Sichelschlag des Todes, ein letzter Gruß zurück. So wird er heute sterben, so wie die dunklen Rosen, mein kleiner Sturmsoldat, mein Bruder du, mein Glück. Guillaume Apollinaire Sehen Sie, Madame! Les attentives II, russischer Text M. Kudinow Madame haben eben irgend etwas verloren ... Pah! Kleinigkeit! Ach, es war nur mein Herz, und glaubt mir, ganz leicht aufzuheben. Einmal gab ich’s her, einmal nahm ich’s zurück – ja, so ist das Leben. Er lag da im Schützengraben. Ich lache laut! Und ich lache laut um die Liebe, die dort für den Tod gegeben. Guillaume Apollinaire Im Kerker der Santé gekürzt, russischer Text M. Kudinow Man zog mich völlig aus und schloss mich in den Kerker ein. Das Schicksal blieb vor meiner Tür. Im Dunkel ich allein. Wo seid ihr Freunde, euer Sang, ihr Mädchenlippen rot. Hier wölbt sich über mir das Grab, hier wartet nur der Tod. Nein, ich bin nicht der, als der ich einst geboren: hier bin ich Nummer Fünfzehn, für alle Zeit verloren. In einem Graben wie ein Bär geh’ ich im Kreis, im Kreis umher. Der Himmel lastet schwer, ich seh’ ihn nimmermehr. In einem Graben wie ein Bär geh’ ich im Kreis umher. Warum, o mein Gott? Du kennst meinen Schmerz, denn du hast ihn mir gegeben. Erbarm dich meiner Leiden, sieh, mein Antlitz fast ohne Leben! Erbarm dich all der armen Herzen, die hier im Dunkel des Kerkers schlagen, nimm von mir den Kranz, mit Dornen besät, und lass meinen Geist nicht verzagen! 15 Der Abend naht lautlos, und plötzlich über mir Licht, das die Dunkelheit bannt. Im Stillen hier, ganz allein in der Zelle: ich und mein klarer Verstand. Guillaume Apollinaire Antwort der Zaporoger Kosaken an den Sultan von Konstantinopel russischer Text M. Kudinow Der du schlimmer als Barrabas bist und gehörnt wie ein Höllendrachen, Beelzebub ist dein Freund, und du frisst nichts als Unflat und Dreck in den Rachen, abscheulich dein Sabbath uns ist. Du verfaulter Kadaver von Saloniken, blutiger Traum ohne Sinn, deine Augen, zerstochen von Piken: deine Mutter, die Erzbuhlerin, sie gebar dich stinkend in Koliken. Henkersknecht von Podolien! Du träumst von Pein, Schorf und Wunden, Eitergeschwüren. Arsch der Stute, Schnauze vom Schwein! Alle Arzenei soll nur schüren Pest und Aussatz in deinem Gebein. Wilhelm Küchelbecker An Delwig O Delwig, Delwig! Was ist der Lohn für meine Taten, für mein Dichten? Wo bleibt der Trost für die Begabung, zwischen Verbrecherpack und Wichten? Doch wenn die Geißel des Gerechten die Schurken weist in ihre Schranken, erbleichen sie, und die Gewalt der Tyrannei beginnt zu wanken. O Delwig, Delwig! Was zählt Verfolgung? Unsterblichkeit ist doch der Lohn erhabener und kühner Taten, der Preis für des Gesanges süßen Ton. 16 Denn unvergänglich ist der Geist, das freie, freudig-stolze Wesen, das Bündnis, das die Menschen eint, die von den Musen auserlesen. Rainer Maria Rilke Der Tod des Dichters Er lag. Sein aufgestelltes Antlitz war bleich und verweigernd in den steilen Kissen, seitdem die Welt und dieses von-ihr-Wissen, von seinen Sinnen abgerissen, zurückfiel an das teilnahmslose Jahr. Die, so ihn leben sahen, wussten nicht, wie sehr er Eines war mit allem diesen; denn Dieses: diese Tiefen, diese Wiesen und diese Wasser waren sein Gesicht. O sein Gesicht war diese ganze Weite, die jetzt noch zu ihm will und um ihn wirbt; und seine Maske, die nun bang verstirbt, ist zart und offen wie die Innenseite von einer Frucht, die an der Luft verdirbt. Rainer Maria Rilke Schlußstück Der Tod ist groß. Wir sind die Seinen lachenden Munds. Wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns. 17 Barbara Dobrzanska Sopran Die gebürtige Krakauerin kam nach ersten Engagements u. a. in Hannover, Kaiserslautern und Dortmund 2002 an das STAATSTHEATER KARLSRUHE. Zu ihrem Repertoire zählen über 60 Opern- und Operettenpartien, sie gastierte u. a. in Essen, München, Rom, Warschau, Krakau, Cagliari, Budapest und Stockholm, im Musikverein Wien, in Graz, Stuttgart und im Großen Festspielhaus der Salzburger Festspiele. Der Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe wurde im März 2011 in Anerkennung ihrer künstlerischen Arbeit der Titel „Kammersängerin“ verliehen. In Karlsruhe debütiert die polnische Sopranistin in dieser Spielzeit u. a. in der Titelpartie von Katja Kabanova, außerdem singt sie Donna Anna in Don Giovanni und die Titelpartie in Tosca. 18 Konstantin Gorny Bass Konstantin Gorny wurde in Tambov, Russland, geboren und studierte Gesang in Moskau. Sein Debüt erfolgte 1993 bei den Bregenzer Festspielen als Gran Sacerdote in Verdis Nabucco. Seit 1998 führt ihn seine internationale Karriere an viele wichtige Opernhäuser der Welt, so nach Amsterdam, Barcelona, Buenos Aires, Frankfurt oder Venedig. Zahlreiche CD- und DVD-Produktionen gestaltete er mit Partnern wie Edita Gruberova, Mirella Freni, Plácido Domingo, José Carreras, Leo Nucci und Ruggero Raimondi. Seit 1997 ist der russische Bass Ensemblemitglied am STAATSTHEATER KARLSRUHE, wo er 2006 den Titel „Kammersänger“ verliehen bekam. In dieser Spielzeit wird er in Karlsruhe u. a. den Narbal in Les Troyens, Sparafucile in Rigoletto sowie die Titelpartie in Don Giovanni singen. Armin Kolarczyk Bariton Im italienischen Trento geboren, studierte der Bariton Armin Kolarczyk zunächst Violine am dortigen Konservatorium und begann danach das Gesangsstudium in München. Bis 2007 gehörte er zehn Jahre zum Ensemble des Theaters Bremen, wo er viele große Partien des Baritonfachs verkörpere. Seit März 2007 ist er am STAATSTHEATER KARLSRUHE engagiert. Gastspiele führen ihn an diverse Theater wie die Bühnen Köln, das Aalto-Theater Essen sowie die Königliche Oper Kopenhagen. Neben seinen Verpflichtungen auf der Musiktheaterbühne widmet sich Armin Kolarczyk dem Liedgesang und ist häufiger Solist in Konzerten und Oratorien. In Karlsruhe ist er in dieser Spielzeit u. a. als Chorèbe in Les Troyens, als Schwarzer Geiger in Romeo und Julia auf dem Dorfe sowie als Heerrufer in Lohengrin zu hören. JUSTIN BROWN Dirigent Justin Brown studierte an der Cambridge University und in Tanglewood bei Seiji Ozawa und Leonard Bernstein. Als Dirigent debütierte er mit der gefeierten britischen Erstaufführung von Bernsteins Mass. Für seine Programmgestaltung beim Alabama Symphony Orchestra, wo er seit fünf Spielzeiten Chefdirigent ist, wurde er mehrfach ausgezeichnet. Gastengagements führten ihn an renommierte Opernhäuser und Orchester weltweit, in Deutschland u. a. an die Bayerische Staatsoper München und zu den Dresdner Philharmonikern. Komplettiert wird sein Erfolg durch CDEinspielungen. Am STAATSTHEATER KARLSRUHE, dessen Musikchef er seit 2008 ist, wurde Justin Brown für seine Dirigate von Wagners Ring sowie den Werken Verdis und Strauss’ gefeiert. In der Spielzeit 2011/12 übernimmt er auch die musikalische Leitung bei Romeo und Julia auf dem Dorfe sowie Lohengrin. 19 die badische staatskapelle Als eines der ältesten Orchester Deutschlands und sogar weltweit kann die BADISCHE STAATSKAPELLE auf eine überaus reiche und gleichzeitig gegenwärtige Tradition zurückblicken. 1662 als Hofkapelle des damals noch in Durlach residierenden badischen Fürstenhofes gegründet, entwickelte sich aus dieser Keimzelle ein Klangkörper mit großer nationaler und internationaler Ausstrahlung. Berühmte Hofkapellmeister wie Franz Danzi, Hermann Levi, Otto Dessoff und Felix Mottl leiteten zahlreiche Ur- und Erstaufführungen, z. B. von Hector Berlioz, Johannes Brahms und Béla Bartók, und machten Karlsruhe zu einem der Zentren des Musiklebens. Neben Brahms standen Richard Wagner und Richard Strauss gleich mehrfach am Pult der Hofkapelle; Niccolò Paganini, Clara Schumann und viele andere herausragende Solisten waren gern gehörte Gäste. Hermann Levi führte in den 1860er Jahren die ersten regelmäßigen Abonnementkonzerte des damaligen Hoforchesters ein, die bis heute als Sinfoniekonzerte der BADISCHEN STAATSKAPELLE weiterleben. Allen Rückschlägen durch Kriege und Finanznöten zum Trotz konnte die Tradi20 tion des Orchesters bewahrt werden. Generalmusikdirektoren wie Joseph Keilberth, Christof Prick, Günther Neuhold und Kazushi Ono führten das Orchester in die Neuzeit, ohne die Säulen des Repertoires zu vernachlässigen: regelmäßig fanden sich zeitgenössische Werke auf dem Programm; Komponisten wie Werner Egk, Wolfgang Fortner oder Michael Tippett standen sogar selbst vor dem Orchester, um ihre Werke aufzuführen. Die große Flexibilität der BADISCHEN STAATSKAPELLE zeigt sich auch heute noch in der kompletten Spannweite zwischen Repertoirepflege und der Präsentation zukunftsweisender Zeitgenossen, exemplarisch hierfür der Name Wolfgang Rihm. Der seit 2008 amtierende Generalmusikdirektor Justin Brown steht ganz besonders für die Pflege der Werke Wagners, Verdis und Strauss‘ sowie für einen abwechslungsreichen Konzertspielplan. Mit ihm geht das Orchester in sein 350-jähriges Jubiläum 2012, in dem sich die BADISCHE STAATSKAPELLE – auf der reichen Aufführungstradition aufbauend – als lebendiges und leistungsfähiges Ensemble präsentiert. besetzung 1. Violine Janos Ecseghy Katrin Adelmann Viola Schmitz Ada Gress Rosemarie SimmendingerKàtai Susanne Ingwersen Werner Mayerle Herbert Pfau-von Kügelgen Benedict Flisfish Ayu Ideue Judith Sauer Claudia von Kopp-Ostrowski Ji-Eun Choi 2. Violine Annelie Groth Shin Hamaguchi Toni Reichl Gregor Anger Karoly Garasi Uwe Warné Andrea Böhler Christoph Wiebelitz Eva-Maria Vischi Moritz von Bülow Viola Franziska Dürr Michael Fenton Friederike Baltin Joachim Steinmann Ortrun Riecke-Wieck Kyoko Kudo Sibylle Langmaack Nicolas Clifford Oboe Stephan Rutz Violoncello Thomas Gieron Alexander Kaschin Norbert Ginthör Ulrich Schneider Wolfgang Kursawe Benjamin Groocock Minjung Suh Orgel & Celesta Paul Harris Englischhorn Nobuhisa Arai Pauke & Schlagzeug Raimund Schmitz Jürgen Heinrich Kontrabass Joachim Fleck Xiaoyin Feng 21 22 23 bildnachweise Umschlag S. 3 S. 5 S. 9 S. 18 links S. 18 rechts S. 19 links S. 19 rechts S. 22/23 Jochen Klenk Nationalgalerie Prag Fotograf unbekannt Fotograf unbekannt Jochen Klenk John Wright Jacqueline Krause-Burberg Jochen Klenk Armin Linke TEXTNACHWEISE impressum Herausgeber BADISCHES STAATSTHEATER Karlsruhe Generalintendant Peter Spuhler VERWALTUNGSDIREKTOR Michael Obermeier Chefdramaturg Bernd Feuchtner S. 2 – 8 Bernd Feuchtner S. 10, 11 Klavierauszug, Carus-Verlag S. 12 – 17 © Mit freundlicher Genehmigung MUSIK VERLAG HANS SIKORSKI, Hamburg ORCHESTERDIREKTOR & KONZERTDRAMATURG Axel Schlicksupp Nicht gekannzeichnete Texte sind Originalbeiträge von Axel Schlicksupp. KONZEPT DOUBLE STANDARDS Berlin www.doublestandards.net BADISCHES STAATSTHEATER KARLSRUHE Saison 2011/12 Programmheft Nr. 10 www.staatstheater.karlsruhe.de GESTALTUNG Danica Schlosser REDAKTION Axel Schlicksupp DRUCK medialogik GmbH, Karlsruhe JETZT NOCH ABONNENT WERDEN Wussten Sie, dass Ihnen auch während der Spielzeit alle unsere Konzertabonnements offen stehen? Auch dann profitieren Sie von der ca. 20-prozentigen Ermäßigung, denn Sie bezahlen nur anteilig für die verbliebenen Konzerte. 24 Unser Abonnementbüro berät Sie gerne! ABONNEMENTBÜRO T 0721 3557 323 F 0721 3557 346 [email protected] die nächsten konzerte NACHTKLÄNGE 1 Da Capo – Die 25. NachtKlänge Mauricio Kagel Osten Hans Abrahamsen Winternacht Witold Lutosławski Chain 1 Sidney Corbett Chamber Symphony Mitglieder der BADISCHEN STAATSKAPELLE Ulrich Wagner Dirigent & Moderator Zum Jubiläum der 25. NachtKlänge erklingen vier Werke, die schon einmal innerhalb der vergangenen acht Jahre auf dem Programm der beliebten Reihe der Modernen Musik standen. 28.10.11 21.00 INSEL 1. KAMMERKONZERT Jean Françaix Quatuor für Flöte, Oboe, Klarinette und Fagott Felix Treiber Neues Werk für Flöte, Klarinette, Fagott und Klavier (Uraufführung) Darius Milhaud Sonate für Flöte, Oboe, Klarinette und Klavier op. 47 André Caplet Quintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Klavier Georg Kapp Flöte Nobuhisa Arai Oboe Leonie Gerlach Klarinette Ulrike Bertram Fagott Miho Uchida Klavier Die Holzbläser und das Klavier stehen im Mittelpunkt des 1. Kammerkonzerts mit Werken hauptsächlich französischer Komponisten sowie einem neuen Werk des Stuttgarter Komponisten Felix Treiber. 30.10.11 11.00 KLEINES HAUS 3. SINFONIEKONZERT Henri Dutilleux Mystère de l’instant Alexander Skrjabin Promethée: Le poème du feu op. 60 Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“ Alexander Melnikov Klavier Justin Brown Dirigent Henri Dutilleux und Alexander Skrjabin verbindet eine jeweils ganz eigene Klangsprache, durchzogen von Licht und Farben. Der Prometheus-Mythos inspirierte Skrjabin zu seinem riesenhaften Orchesterwerk Poème du feu, der hochvirtuose solistische Klavierpart findet mit Alexander Melnikov einen kongenialen Interpreten. Auch für die Eroica war der Prometheus-Mythos Ursprung: Der Befreier des Menschen stand bei Beethoven sinnbildlich für die aufgeklärte Gesellschaft. 27.11.11 11.00 & 28.11.11 20.00 GROSSES HAUS