. . „Marketing Predictions 2015“ beginnt in Kürze … Marketing Predictions 2015 Alf Netek Wenn unsere Welt ein Dorf mit 1.000 Menschen wäre, dann … 381 530 263 leben in einer Stadt haben Internetzugang sind jünger als 14 Jahre 2 123 sind Flüchtlinge besitzen einen PKW 145 821 80 nutzen ein Handy leben von weniger als 1,45 USD/Tag sind älter als 65 Jahre Marketing Predictions 2015 Alf Netek Quelle: globalview | zukunftsinstitut, 2015 Der Overview-Effekt. Was passiert, wenn wir den Überblick verlieren? Wir verstricken uns in Details und fragmentarische Informationen. Wir verengen den Blick und organisieren uns um den „eigenen Kirchturm“, damit wir uns nicht mit dem Gefühl des Verlustes konfrontieren. Ohne Überblick fehlt Menschen der wesentliche Baustein, um Sinn zu erfahren. Und ohne Sinn kann sich unsere Spezies nicht weiterentwickeln. Für viele Menschen ist Globalisierung und Digitalisierung – die zwei wesentlichen Trends der Gegenwart – ein Verlust des Überblicks: Wo geschieht was, wer ist verantwortlich, wie hängt alles zusammen? Der Overview-Effekt (Frank White, 1987) bezeichnet die spezielle Erfahrung von Raumfahrern, die erstmals den Planeten Erde als das Eine und Ganze – im Überblick – erfahren haben. Die Erfahrung im All verändert die Perspektive auf der Erde und die Menschen, die darauf leben. In den nächsten Jahren wird es ganz massiv darum gehen, diesen Overview-Effekt vermehrt einzuführen, denn je mehr Detailwissen wir aufbauen, desto schwieriger wird das Erkennen von Sinn, von Zusammenhängen und von Mustern. Der Overview-Effekt ist ein erstrebenswertes Ziel, wenn es um globale Veränderungen oder um den ganz normalen Alltag geht, denn Überblick und Heuristik sind in Zeiten hoher Komplexität bedeutender als Detailinformationen. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 3 Post-Wachstum: Der Peak-Korridor. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 4 Marketing-Talk: Marketing Predictions 2015: 7 Trends to watch for. Doz.-FH Mag.(FH) Alf Netek, MA Marketing Predictions 2015 Alf Netek 5 Marketing Predictions 2015. 1. Vom Story-Telling zum Story-Living: The Brand Story. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 6 It´s all about content … Content Marketing folgt dem AAA-Prinzip von John Hegel und versucht, mit informierenden, beratenden und unterhaltenden Inhalten primär über unterschiedliche digitale Kanäle (SM) – Omni-Chanelling – Menschen anzusprechen, um diese – quasi indirekt – vom eigenen Unternehmen und seinem Leistungsangebot zu überzeugen und sie als Kunden zu gewinnen bzw. als Fans zu aktivieren. Content Marketing unterscheidet sich vom UGC bzw. klassischer Werbung dadurch, dass Unternehmer – direkt oder indirekt durch Journalisten, Spezialisten, Content Creators, Seeders et al. – attraktiven und authentischen Content zu relevanten Themen aus der Interessenswelt des Konsumenten/Rezipienten – die dabei das Unternehmen bzw. seine Produkte indirekt promoten – präsentieren. Content Marketing kann über unterschiedliche Kommunikationskanäle – meist in Verbindung mit reverse marketing-Konzepten oder im Inbound-Marketing – daher auch mit Unterstützung konsequentem SEM/SEO – der Zielgruppe angeboten werden. Ziel des Content-Marketing ist Leads- bzw. Sales-Conversion. Daher wird hochwertiger Content gerne an Traffic-Knotenpunkten als Teaser vorgehalten. Content-Interessierte müssen in weiterer Folge Gegenleistungen setzen (beispielsweise deren Kontaktdaten oder „pay with a tweet“) , um den Inhalt freigeschalten zu bekommen. Ein Ziel von Marketing Automation ist Continous Lead Management, da Rezipienten, die den Content wirklich interessant finden, Kontaktdaten freiwillig liefern. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 7 … and all about stories … Content ist king, aber Content ist ein technischer Begriff – seelen- und emotionslos. Text in Form von reinen Fakten bewegt nicht. Geschichten schon. Da erfolgreiches Marketing der Gegenwart berühren soll, ist erfolgreiches ContentMarketing Storytelling. Also Geschichten per Wort, Bild oder Film so zu erzählen, dass diese begeistern und sogleich weitererzählt – sprich geteilt – werden. Die Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, ist eines der zentralen Elemente menschlicher Kultur. Mit Geschichten bewältigen wir die Wirklichkeit und verleihen ihr Sinn – auf der Ebene der gesellschaftlichen Kommunikation ebenso wie auf der individuellen Ebene unserer eigenen Lebensgewohnheiten. Unser Gehirn verarbeitet Informationen maßgeblich über Emotionen und verknüpft diese bei unbewussten und intuitiven Entscheidungen. Gerade die hohe Vernetzungsdichte unserer „always-on“-Welt lässt die Empfänger – quasi als Konsequenz und Schutz – gerne in bewährte – fast archaische – Muster verfallen. Brand-Storytelling schafft dabei den entscheidenden rote Faden. Er leitet – cross- medial, cross-instrumental und cross-business – über Websites&Blogs, Werbeauftritte, Pressearbeit, Corporate Publishing, Produkt- und Mitarbeiterkommunikation und sorgt für eine unverwechselbare Identifikation mit einem attraktiven und konsistenten Markenerlebnis. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 8 … to generate brand experience. Unter „brand experience“ wird die Wahrnehmung eines ganzheitlichen Markenerlebnisses einer Person verstanden. Jede Interaktion (beispielsweise das Öffnen einer Flasche, der Besuch einer WebSite oder der Blick auf ein Plakat) zwischen einer Person und einer materiellen oder immateriellen Marke gilt als BrandTouch und schafft – in Summe – die holistische Brand Experience. Die Orte der Interaktion Mensch-Marke werden dabei als „Touchpoints“ bezeichnet. Die Touchpoints folgen meist einen branchentypischen Kaufentscheidungsprozess, der vom Erstkontakt über den Kauf bis hin zur Loyalität führt. Ausgangspunkt ist eine Customer Brand Experience Exploration (Customer Insight Management), die ein Verständnis von Kundenbedürfnissen (z.B. Kano-Modell: Basis-, Leistungs-, Begeisterungsfaktoren) schafft. In der angelsächsischen Markenliteratur wird gerne von der „universal experience“ gesprochen, die sich aus der Teilwirkung drei unterschiedlichen – aber mit einander verbundenen – Segmenten entwickelt. Brand Experience User Experience Customer Experience Die Gesamtwahrnehmung einer Marke wird daher durch die Reihe von MarkenErfahrungen über einen Zeitraum sowie über mehrere Touchpoints hinweg geschaffen. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 9 Vom Story-Telling zum Story-Living … Die Dynamik soziokultureller und technologischer Treiber, das Zeitalter kontinuierlicher Innovation (Das „4 Wochen“-Prinzip) und die Lust der Konsumenten nach intensiven Gefühlen forderen ein neues Markenerlebnis. Quasi Marketing als Freizeitindustrie: authentisch, wertschätzend, bemerkenswert, nützlich, unterhaltend und auf allen Kanälen. Konsumenten wollen in Markenwelten eintauchen, die Wirklichkeit hinter sich lassen, intensive und unerwartete Erlebnisse mit ihrer Marke teilen. Konsumenten haben Appetit auf „brand thrill“. Technologie und Innovation haben dabei die Aufgabe, das Markenerlebnis als Show spektakulär zu machen. Eine Geschichte zu erzählen, ist gut, eine Geschichte zu erleben, aber viel besser. Da gerade in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung und vergleichbarer Produkte gerade das Erlebnis im Offline-Bereich immer wichtiger wird, wird die Schaffung und Vermittlung eines PoBX (Point of Brand Experience) für die Markenführung unerlässlich. Inszenierung, Dramaturgie und Erlebnismarketing (bspw. Christian Mikundas 7 Hochgefühle der Konsumenten: Glory, Joy, Power, Bravour, Desire, Intensity, Chill) schaffen unvergessliche Momente, die Marke und Fan in einem emotionalen Höhepunkt vereinen und damit die Zutaten für eine Lovemark schaffen. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 10 Vom Story-Telling zum Story-Living … Secret Cinema Marketing Predictions 2015 | Real Escape Games Immersive Theater YMBBT Alf Netek | Erlebnisabenteuer 11 Vom Story-Telling zum Story-Living … Red Bull Crashed Ice Events | Markenerlebnis Mercedes | Pop-Up-Store Illy, Berlin Marketing Predictions 2015 Alf Netek Car Bowling, Sydney 12 Marketing Predictions 2015. 1. Vom Story-Telling zum Story-Living: The brand story. 2. CEM oder Der lange Weg vom Kern zum Stern. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 13 How to design an ultimate customer experience … Marketing Predictions 2015 Alf Netek 14 How to design an ultimate customer experience … Marketing Predictions 2015 Alf Netek 15 How to design an ultimate customer experience … Marketing Predictions 2015 Alf Netek 16 How to design an ultimate customer experience … Marketing Predictions 2015 Alf Netek 17 How to design an ultimate customer experience … Marketing Predictions 2015 Alf Netek 18 „Make them to fans …“ Galt es noch vor einigen Jahren Kunden zu AVRs (aktive Vollreferenzen) zu entwickeln, ist es heute vorrangiges Ziel des Marketings, aus zufriedenen Kunden loyale Kunden und aus loyalen Kunden „begeisterte Botschafter“ der Marke oder des Produktes zu formen („satisfied – loyal – advocate“). Besonders Unternehmen in wettbewerbsintensiven Märkten mit austauschbaren Produkten kämpfen um die Loyalität ihrer Kunden. Das Management positiver Kundenerlebnisse wird daher zum zentralen Treiber der Wettbewerbsfähigkeit. Kundenerlebnis (Customer Experience) wird dabei als Summe aller Erfahrungen während des Customer-Life-Cycles (E2E) verstanden. Customer-Experience-Management (CEM) – eine Weiterentwicklung des CRMAnsatzes – versucht gezielt positive Kundenerfahrungen zu schaffen, um den Aufbau einer emotionalen Bindung zwischen Anwender und Produkt oder Anbieter zu unterstützen oder zu ermöglichen. CEM setzt dabei gezielt auf indirekte Effekte wie WOM oder Empfehlungs- marketing. Dies wird – idealerweise – an jedem Kundenkontaktpunkt (Touchpoint) initiiert bzw. gefördert. John Hagel`s AAA-Strategy Marketing Predictions 2015 Alf Netek 19 Markenkern: Basis zum Markenstern. Der Markenkern ist die Essenz der Markenpersönlichkeit. Er bildet die Grundlage für das Erscheinungsbild, die Kommunikation und das Verhalten der jeweiligen Marke. Im Markenkern fokussiert sich alles, was die Marke erfolgreich macht. Der Markenkern verleiht einer Marke eine einzigartige, unverwechselbare und wiedererkennbare Identität und ist zugleich Richtschnur für jegliche strategische Weiterentwicklung. Die Basis des Markenkerns bilden eine tragfähige Positionierung und eine zukunftsfähige Strategie. Der Markenkern umfasst neben den Werten und Leitsätzen auch die Vision, die die Marke antreibt und von anderen abhebt. In ihm liegt der Ursprung der emotionalen Bindung zur Marke begründet. Die emotionale Bindung über Glaubwürdigkeit, Sympathie und Vertrauen ist ein zentraler Erfolgsfaktor einer Marke. Kunden und Geschäftspartner belohnen dies Bindung mit Loyalität, Markentreue und Begeisterung. Brand Awareness – Brand Sympathy – Brand Confidence. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 20 Meine Markenpyramide. Was möchten wir für die Menschen erreichen? Marken - Vision UnternehmensPerspektive Was tun wir täglich um dorthin zu kommen? Marken - Mission Markenkern Die Essence der Marke, die über alle Touchpoints hinweg zum Leben erweckt wirkt. Produkterlebnis Wo spiegelt sich das konkret wider? Wie begegnet mir die Marke? ZielgruppenPerspektive Markenerlebnis ZielgruppenInsight Marketing Predictions 2015 Was sind die Bedürfnisse? Alf Netek 21 Die Kernfragen sind ganz simpel … WHAT? HOW? WHY? Marketing Predictions 2015 Was tun wir? Wie tun wir es? Warum tun wir es? Alf Netek 22 Beispiel: Apple. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 23 Apple: die kreative Umsetzung ... Marketing Predictions 2015 Alf Netek 24 Beispiel: Nike. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 25 Nike: Die kreative Umsetzung … Marketing Predictions 2015 Alf Netek 26 Marketing Predictions 2015. 1. Vom Story-Telling zum Story-Living: The brand story. 2. CEM oder Der lange Weg vom Kern zum Stern. 3. Peak-end-Methode: Mit 50 ct mehr Markenwert erleben. Intuition und Business Engineering. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 27 Der Homo Oeconomicus ist tot. 2002 erhielt der Psychologe Daniel Kahneman den Wirtschaftsnobelpreis dafür, dass er etwas Bemerkenswertes entdeckt hat und erklären konnte, den rein rational handelnden Homo Oeconomicus gebe es nicht. Intuitives (also nicht rationales Denken) bestimmt wesentliche Teile unseres Handelns, selbst wenn wir dies gar nicht bemerken oder nicht bemerken wollen. Intuitives Denken bedient sich dazu gewisser Heuristiken – und unterliegt dabei systematischen Verzerrungen. Unter anderem dann, wenn es im Besonderen um die Beurteilung von Sachverhalten und Entscheidungen geht. So zum Beispiel wohnen bei der Bewertung von Erlebnissen zwei Seelen in unserer Brust: Das erlebende Selbst und das erinnernde Selbst. Beide bewerten einen Sachverhalt nach völlig unterschiedlichen Maßstäben. Um vorzugreifen: Das erinnernde Selbst behält dabei das letzte Wort. Gut zu wissen. Denn damit kann mit konsequentem Business Engineering das jeweilige Markenerlebnis so gestaltet werden, dass zum richtigen Zeitpunkt mit geringem Aufwand die Customer Experience verbessert wird. Und damit ein Hebel für den Markenwert entsteht. Und damit kann man Geld verdienen. Oder zumindest viel davon sparen. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 28 Zwei beliebige Erlebnisse … Spannend ist: Wer hat das bessere Erlebnis gehabt? Laut Grafik ganz klar der orangefarbene. Sein erlebendes Selbst war länger und öfter im höheren Zufriedenheitsbereich. Die Fläche unter der orangefarbenen Kurve ist größer als die unter der grauen. Befragt man Menschen, wie sie das Erlebnis beurteilen, schaltet sich allerdings das eher intuitiv arbeitende erinnernde Selbst ein. Und das versteht leider nichts von Integralen. Zu kompliziert. Aber es kann ganz gut Durchschnitte berechnen. Das geht auch einfacher. Die gestrichelten Linien zeigen, wie das erinnernde Selbst das Erlebnis sieht … Marketing Predictions 2015 Alf Netek 29 Zwei beliebige Erlebnisse … Es macht sich die Sache viel einfacher. Statt eines komplizierten Integrals berechnet es den Durchschnitt aus dem Höhepunkt des Erlebnisses und dem Schluss. Fertig. Das erinnernde Selbst der grauen Testperson macht das auch. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 30 Zwei beliebige Erlebnisse … Was passiert, wenn man die beiden Ergebnisse der erinnernden Selbsts vergleicht? Das Ergebnis ist verblüffend: Marketing Predictions 2015 Alf Netek 31 Zwei beliebige Erlebnisse … Grau gewinnt. Das erinnernde Selbst bewertet ein und den selben Sachverhalt anders als das erlebende. Aber: Wer von beiden bestimmt die Entscheidung? Fragt man Teilnehmer derartiger Studien, welches Erlebnis sie lieber wiederholen möchten, entscheidet sich die Mehrheit für das „graue“ Erlebnis! Wenn es um die Bewertung geht, behält das erinnernde Selbst das letzte Wort. Obwohl es im Zweifelsfall die objektiv schlechtere Wahl trifft. Studien zeigen übrigens, dass Menschen mit dieser „Peak-End-Methode“ nicht nur Einkaufserlebnisse, sondern auch Urlaube, Lebensglück, Filme, Meetings, Ehen – kurz: alles – beurteilen. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 32 Und was ist mit den 50ct? Wer die Peak-end-Methode (und die Studien von Daniel Kahneman) kennt, kann sie für seine Zwecke nutzen und mit konsequentem Business Engineering eine Customer Journey gestalten, bei der Erlebnisse jeder Art so verbessert werden, dass sie einen maximalen Beitrag zur ultimate customer experience leisten und damit helfen, den Markenwert nachhaltig zu erhöhen. Wie genau erleben Kunden die jeweilige Marke bzw. den jeweilige Kaufprozess? Was sind die Höhepunkte? Wie sieht der Schluss aus? Welches Investment ist nötig, um eines von beiden zu verändern und damit eine optimale Wirkung zu erzielen? Hier kommen die 50 ct ins Spiel. Es geht um mehr Erlebnisse für das erinnernde Selbst. Und damit um das Brötchen im Flugzeug, dass die Controller aus Kostengründen auch noch streichen würden, weil es doch so nebensächlich ist. Und daher die abschließende Frage: Ist es wirklich eine sinnvolle Ersparnis, ein 50ct-teures belegtes Brötchen einzusparen und damit einem Economy-Flug den einzigen Höhepunkt zu nehmen? Marketing Predictions 2015 Alf Netek 33 Marketing Predictions 2015. 1. 2. 3. 4. Vom Story-Telling zum Story-Living: The brand story. CEM oder Der lange Weg vom Kern zum Stern. Peak-end-Methode: Intuition und Business Engineering. Thought Leadership: Vordenkermarketing. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 34 Leads Origin 2014 - BtB US … Studie der W2M-Gruppe, 11/2014, > 1.000 Growth Stage BtB-Companies, USA Marketing Predictions 2015 Alf Netek 35 Marketing Spending 2015 – BtB US Marketing Predictions 2015 Alf Netek 36 Leads Origin Estimation 2015 - BtB US … Marketing Predictions 2015 Alf Netek 37 TL - Vordenkermarketing. Unter Thought Leadership wird Content, Personen oder Unternehmen verstanden, die von der relevanten Öffentlichkeit als Meinungsführer angesehen werden. Dem Absender wird dabei Kompetenz, Innovation und Vertrauen zugeordnet. Die Botschaften setzen Trends und die Themen beeinflussen Industrien. Forbes definierte Thought Leadership als „not only recognized but also profits from the recognition of authority“. Oder simpel: Es geht darum, Meinungsführer in einem relevanten Thema zu werden und Antworten auf die wichtigen Fragen im Kopf unserer Zuhörer zu liefern. Thought Leadership ist die strategische Kombination aus einer Vordenkerrolle – einen Ansatz als erster zu formulieren und öffentlich weiterzuentwickeln – sowie einer großen Reichweite und entsprechender Anerkennung. Thought Leadership lässt sich nicht einfach behaupten oder aus einer führenden Marktposition ableiten. Viel mehr muss diese Position erarbeitet werden. Ausgehend von der Entwicklung eines eigenen intellektuellen Ansatzes wird auf der Grundlage eines Content Konzeptes und einer Kommunikationsstrategie entsprechendes Thought-Leadership-Material, wie Fachbeträge, Bücher, Whitepaper, Vorträge, Studien entwickelt und durch begleitende Öffentlichkeitsarbeit die Position kommuniziert und weiterentwickelt. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 38 Marketing Predictions 2015. 1. 2. 3. 4. 5. Vom Story-Telling zum Story-Living: The brand story. CEM oder Der lange Weg vom Kern zum Stern. Peak-end-Methode: Intuition und Business Engineering. Thought Leadership: Vordenkermarketing. Location based Marketing: iBeacons & Co. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 39 lbM – location-based Marketing. Der Begriff location-based Marketing (lbM), der auf einen bestimmten Ort bezogene Marketingaktivitäten bezeichnet, ist sehr allgemein gehalten und beinhaltet damit auch Marktfahrer, die ihre Ware anpreisen. Im Zeitalter von mobilem Kundendialog und Social Media meint lbM jedoch ortsbezogene Dienstleistungen, die den Kundendialog über mobile Endgeräte ermöglichen und erlebnisorientierte Interaktion sowie im jeweiligen Kontext relevante Angebote bieten. Aktuelle Trends in den USA bestätigen, dass Konsumenten für Informationen zu ihrer aktuellen Location lieber „checking out“ als „checking in“ wählen. Die Akzeptanz von „check-in-Services“ wie Foursquare oder Facebook sinkt, während die Akzeptanz für geoorientierten Push-Services mit relevantem, personalisiertem Content auf smarte mobile Devices in Echtzeit steigt. 72% der amerikanischen Konsumenten – so eine Studie von MDG aus dem Jahr 2014 – würden auf Push-Mobile eines Retailers reagieren, wenn sie im Store bzw. in der Nähe des Stores wären. Während location-based advertising – meist mobile Werbung ohne Situationsbezug – abgelehnt wird, erfreuen sich mobiles geozentriertes Couponing oder zeit- und raumbezogene Hinweise auf Aktionen – beispielsweise Taco Bell „Happy Hour“ -Promotion – großer Beliebtheit. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 40 Exkurs: in-store retail experience. Nach Jahren des „Click“-Hype gilt es jetzt, den „Flips“- und den „Bricks“- Händlern bzw. den entsprechenden Kanälen innerhalb den Omni-ChannelDistribution besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. KDM – ein US-Handelsberater – spricht von vier Schlüsselentwicklungen für den Retail 2.0: Build loyalty with consumers via Relationships and Connections Engage and inspire customers via Activity and Novelty interactions Leverage the space and expand presence via Physical and Contextual concepts Make buying decisions easy and unlock value via Structural & Operational considerations Die fortschreitende Digitalisierung, aber auch das veränderte Konsumverhalten schaffen Potential für revolutionäre Konzepte, die dem in-store retail vorwärts bewegen werden. Interactive customization touchpoints Internet of Things Intelligent Sales Agents Digital Signage EES Marketing Predictions 2015 Alf Netek Exkurs: in-store retail experience. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 42 Exkurs: i(e)Beacons. Das Wort „Beacon“ leitet sich vom englischen Wort für Leuchtfeuer ab und das beschreibt gut das Funktionsprinzip. Der Markenname iBeacon ist ein 2013 von Apple eingeführter Standard für geschlossenen Räume, basierend auf Bluetooth Low Energy (BLE). Das Verfahren wird ab iOS 7 bzw. Android 4.3 unterstützt. Beacons basieren auf einem Sender-Empfänger-Prinzip. Dazu werden im Raum kleine Sender (Beacons) als Signalgeber platziert, die in festen Zeitintervallen Signale senden. Kommt ein Empfänger – z. B. ein Smartphone – in die Reichweite eines Senders, können die UUID des Senders identifiziert und seine Signalstärke gemessen werden. Sind mindestens drei Beacons in Reichweite des Endgeräts, lässt sich exakt die Position des Empfängers im Raum errechnen. Beacons ermöglichen – im Vergleich zu bestehender GNSS-Technologie – in Innenräumen eine exakte Lokation des Empfängers und schaffen eine Vielzahl von Anwendungen in unterschiedlichen Segmenten. Shopping-Informationen im stationären Handel Ergänzende Informationen zu Ausstellungen und Museen (Alternative zu Audio-Guides) Bildungsinstitutionen (Angebot von Unterlagen) Zusatzangebote und Services bei Veranstaltungen (spontane Upgrades, Routing) Verkehrsmittel (Dienstleistungsangebote, Sightseeing-Informationen) Marketing Predictions 2015 Alf Netek 43 Exkurs: Biometric Marketing. Biometrie – als Identifikation eines Menschen durch seine individuellen Merkmale – wird nicht nur zur Authentifizierung zum Standard, sondern auch iPhone, MasterCard und viele weitere Anbieter setzen auf die biometrische Daten zur Identifikation bzw. zur Interaktion. Wearable Technologies (Sensoren in der Kleidung oder in Ausstattungsobjekten) produzieren laufend Daten über den körperlichen und seelischen Zustand des Trägers. „Quantified Self“ liegt im Trend. Fitness-Bänder und Fitness-Apps sorgen für ein perfektes Workout und liefern Vergleichsdaten zum Ranking mit Gleichgesinnten. Emotionserkennungssysteme und interagierende Digital Signage-Lösungen passen das Werbe- und Aktionsangebot an den Typus bzw. an die jeweilige Stimmungslage des Konsumenten an. Gesichtserkennungssysteme identifizieren den Benutzer und individualisieren sein Angebot, liefern gespeicherte Daten, sorgen für exakte Passform oder die Berücksichtigung persönlicher Vorlieben. Bewegungsaktivierte Sensoren schaffen neue Spielerlebnisse, sorgen für die „automatische“ Inbetriebnahme von Systemen oder liefern kontextsensitive Informationen. Marketing Predictions 2015 Alf Netek Marketing Predictions 2015. 1. 2. 3. 4. 5. 6. Vom Story-Telling zum Story-Living: The brand story. CEM oder Der lange Weg vom Kern zum Stern. Peak-end-Methode: Intuition und Business Engineering. Thought Leadership: Vordenkermarketing. Location based Marketing: iBeacons & Co. Co-Marketing: Collaboration & Native Advertising. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 45 Co-Marketing im Native Advertising. Co-Marketing ist kein neues Konzept. Marken- und Unternehmenspartnerschaften gab es bereits viele in der Marketing-Geschichte – gleich ob es dabei um Werbeoder Produktpartnerschaften, um die Ausrichtung gemeinsamer Events oder um kooperative Werbeformen ging. Doch mit dem Wachstum von Social Media- und Multi-Media-Kanäle bietet CoMarketing neue Chancen. Marken haben viele Anhänger in ihren Social MediaKanäle und verfügen über eigene branded content-Plattformen oder soziale Kanäle, die anderen Marken, Medienpartnern und kooperierenden Unternehmen helfen können, langfristige und wertvolle Beziehungen zu etablieren und im Netzwerkeffekt die Sichtbarkeit aller partizipierenden Marken zu fördern. Native Advertising hingegen fordert ausgefeilte Multi-Partnerschaften zwischen Unternehmen, Medien und der Unterhaltungsindustrie. Marken haben in diese Partnerschaft deren Fans, Daten und Inhalte einzubringen, Medienpartner sind gegenwärtig begierig, alternative Ertragsquellen zu finden und mit neuen Nutzermodellen bestehende bzw. neue Lesergruppen zu erreichen und die Unterhaltungsindustrie sieht in den Verbrauchern die neuen Stars. Und der Werberezipienten erhält attraktiven, unterhaltsamen und qualitativ hochwertigen Content, der multi-medial und multi-instrumental zur Verfügung steht. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 46 Marketing Predictions 2015. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Vom Story-Telling zum Story-Living: The brand story. CEM oder Der lange Weg vom Kern zum Stern. Peak-end-Methode: Intuition und Business Engineering. Thought Leadership: Vordenkermarketing. Location based Marketing: iBeacons & Co. Co-Marketing: Collaboration & Native Advertising. Knowledge Power: Crowd, StartUps & die disruptive Energie der Substitution. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 47 Marketing Predictions 2015 Alf Netek Knowledge ist Power zur Substitution. Der Übergang von einem produktionsorientierten zu einem wissensorientierten Wirtschaftssystem schafft Freiraum für Kreativität, Entrepreneurship und innovative Vordenker. In den modernen Version des Homo faber wird der Mensch wieder zum digitalen Schöpfer. Die Ubiquität von Technologien, der vereinfachte Zugang zu Multiplikation (Crowd) im Vertrieb, aber auch in der Finanzierung, und das Prinzip des globalen Dorfes (Marschall McLuhan) schaffen ideale Wachstumsvoraussetzungen für kreative, strategische und unternehmerische Talente. Abseits der Konzentrationspolitik der Großen bildet sich ein Universum an Start- Ups, die mit kreativen Ideen und den Instrumenten der Crowd – verstärkt durch den soziokulturellen Trend der Generation Y und Z – Vielfalt schaffen. Entwicklung geschieht im Open Source-Gedanken, Kooperation ist Pflicht und das Hinterfragen bestehender Wertschöpfungsmodellen und Geschäftsprozessen Selbstverständnis – und damit entsteht eine völlig neue disruptive Energie, die Bestehendes durch Neues zu ersetzen vermag. Los Angeles, Tel Aviv, Seoul … Strategie weicht Taktik und jeder Wirtschaftszweig unterliegt der Challenge. Heute ist es Apple (Apple Pay), Amazon (LEH) oder Netflix. Morgen ist es UBER, AIRBNB, SPINMEDIA, FACTUAL … Marketing Predictions 2015 Alf Netek 49 Crowd Base: Kickstarter. Kickstarter.com ist der Vorreiter zur Projektfinanzierung über Crowdfunding. “We’re a home for everything from films, games, and music to art, design, and technology. Kickstarter is full of projects, big and small, that are brought to life through the direct support of people like you.” gegründet 2009 81 Mitarbeiter , Sitz in Brooklyn 60.553 erfolgreich finanzierte Projekte (Stand 29.04) aus 143.728 angemeldeten Projekten 1,083.953.928 USD durch Dritte finanziert (Stand: 26.04.) 6.045.530 Backers (Investoren) mit 14.804.841 Pledges 10% aller Projekte erhalten nicht einen einzigen Pledge Top-Finanzierung: Pepple (E-Paper Watch) mit 10,2 Mio. USD Durchschnittsprojektgröße: 9.500 USD Die Projektersteller (Kapitalsucher) wählen eine Mindestsumme, die erreicht werden muss, sowie die Länge des Zeitraums, die dem Projekt für das Erreichen der Finanzierungssumme zur Verfügung stehen soll. Mit der Freigabe des Projektes kann sich jede Privatperson nach Registrierung auf der Kickstarter- Webseite als potentieller Geldgeber mit einer beliebig gewählten Summe ab einem USD registrieren. Der Betrag wird nur transferiert, wenn das Projekt erfolgreich umgesetzt wird. Je nach Höhe des jeweiligen Betrages erfolgen bestimmte Gegenleistungen. Durchschnittlich eine Millionen US-Dollar investieren Privatleute täglich in Projekte auf der Crowd-Funding-Plattform Kickstarter. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 50 Und da wäre noch … App Simplification und App Integration Flurry: 86% der Online-Zeit an mobilen Devices wird in Apps verbracht und nur 14% im mobilen Internet. Goals: Simplification (Zerteilen von Funktionen) und Integration (UBER-Button bei Starbucks) Video Ads Weltweit mehr als 50% Wachstum. Integration von Online-Videos als Werbebotschaft in Web-Sites (siehe Standard et al.) Paying to go ad-free Software ohne lästige Werbeeinschaltungen: Ja, aber dann mit Premium-Zuschlag. New News Services Buzzfeed et al. (www.buzzfeed.com) Voice, Symbols & Emojis Neue Eingabe- und neue Darstellungsmöglichkeiten Virtual Reality Marketing Predictions 2015 Alf Netek 51 Preview: F/S 2015. Die neuen TrendSetter – Rollenbilder der Gegenwart Von App-Schaltern, Female-Enablern bis zu Rebell-Yellern. Marketing Automation. Technik im Marketing-Einsatz. Marketing Predictions 2015 Alf Netek 52 DANKE ! Marketing Predictions 2015 Alf Netek 53 Finis … Marketing Predictions 2015 Alf Netek