Vektoranalysis • Dieses Folienpaket ist ausschließlich als Begleit- und Orientierungsmaterial zu einer Vorlesung zu verstehen, die ansonsten frei gehalten und an der Tafel präsentiert wird. • Sie ist daher kein geschlossenes Lernmaterial und eignet sich nur für die Hörer der Vorlesung im Zusammenhang mit den eigenen Mitschriften. • Dennoch ist es nicht gestattet, das Material für eigene Vorlesungen und Vorträge zu verwenden! 1 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Vektoranalysis in der Elektrotechnik Inhalte: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Motivation Anwendungen in der Elektrotechnik Voraussetzungen Skalar- und Vektorfelder Differenzialoperatoren, grad, div und rot Quellen und Wirbel Linien-, Flächen- und Volumenintegrale Raumkurven, Flächen, Volumina Differenzielles Wegelement, differenzielles Flächenelement 10.Integralsätze von Gauß und Stoke 2 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Anwendungen in der Elektrotechnik: -Beschreibung von räumlich und zeitlich abhängigen elektrischen Größen -Ermittlung der Wechselwirkungen zwischen verschiedenen elektrischen Größen -Vereinfachung der Darstellung raum- und zeitvarianter Größen -Ermittlung der funktionalen Abhängigkeit von Zeit und Raum Einen wichtigen Sonderfall stellen die zeitinvarianten Größen dar, die nur im Raum verteilt sind Beispiele: E-, D-, J- und φ-Darstellung des stationären elektrischen Feldes. H-Darstellung des stationären magnetischen Feldes. 3 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Anwendungen in der Elektrotechnik: Gesetzmäßigkeiten als Beispiele: r ϕ(r ) = ϕ(r0 ) − ∫ E(r )idr ∫ H idr = I ⋅ w Potenzial des stationären elektrischen Feldes r0 r 2 I dr ' × (r − r ') H(r ) = 4π ∫ ( r − r ')3 r1 ϕ= ∫ BidA Durchflutungsgesetz Biot-Savart'sches Gesetz Magnetischer Fluss ( A) 4 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Voraussetzungen y r ey ez Kartesisches Koordinatensystem ex . P=(x,y,z) x z Koordinate = Ortsangabe eines Punktes im Raum =Ortsvektor x T r = y = ( x, y, z ) = xe x + yey + zez z 5 T z.B. r = 4 = (5, 4, 1) = 5ex + 4ey + 1ez 1 Jeder Vektor im Raum lässt sich in drei Anteile, x,y,z zerlegen bzw. durch diese Anteile darstellen! 5 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Skalarfeld y Kartesisches Koordinatensystem r ey ez ex . P=(x,y,z) F(x,y,z) x z Wird jedem Punkt im Raum eine skalare Größe F(P) (reelle Zahl) zugeordnet, so heißt diese Zuordnung Skalarfeld. -Temperaturverteilung im Raum -Dichteverteilung -Potenzial im elektrischen Feld Beispiel: Potenzialfeld einer Punktladung Q im materiefreien Raum. ϕ = Q 4πε 0 x² + y² + z² 6 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Vektorfeld y Kartesisches Koordinatensystem Fy ez . r ey . P Fz ex P F Fx x z Wird jedem Punkt im Raum eine vektorielle Größe zugeordnet, so heißt diese Zuordnung Vektorfeld. F (P ) -Gravitionsfeld (Kraftfeld) -Das Feld der elektrischen Feldstärke -Das Feld der magnetischen Flussdichte -Geschwindigkeitsfeld einer Strömung Wichtig: Die vektorielle Größe kann wiederum in ihre drei Komponenten zerlegt werden. F = Fx ( x, y, z )ex + Fy ( x, y, z)ey + Fz ( x, y, z)ez = Fx ( x, y, z) Fx ( x, y, z ), Fy ( x, y, z), Fz ( x, y, z) = Fy ( x, y, z) Fz ( x, y, z) T Beispiel : Das elektrische Feldstärkefeld einer Punktladung im materiefreien Raum. Q E = xe + ye + ze x y z 3 4πε 0 ( x² + y² + z²) 2 ( ) Die Feldstärke besitzt die gleiche Richtung wie der Ortsvektor! 7 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Skalarfeld und Vektorfeld Fazit: -Die Beschreibung eines Vektorfeldes ist meist umständlicher lässt sich aber oft nicht vermeiden -Im Falle des stationären elektrischen Feldes sind aber offensichtlich zwei Darstellungen möglich. -Obwohl das Feld der Punktladung in beiden Darstellungen das gleiche ist, ist die Beschreibung mittels Potenzial einfacher und daher zu bevorzugen. -Die Möglichkeit der Vereinfachung ist die Folge innerer Gesetzmäßigkeiten auf die wir noch näher eingehen. -Darstellung: -Es gibt verschiedene Darstellungsformen für die Felder, üblich sind Linien, Pfeile, Farbverläufe und Höhenlinien -(nur bei ebenen Feldern) -Bei skalaren Felder verbindet man oft Punkte gleicher Größe, beim elektrischen Feld heißen die dann Äquipotenziallinien. -Bei vektoriellen Feldern folgt man oft der Richtung der Vektoren ausgehend von einem Punkt und erhält so die Feldlinien. Diese geben jedoch zunächst nur die Richtung an, nicht die Stärke. Deshalb wählt man in Bereichen größerer Stärke ein höhere Liniendichte als für Bereiche geringerer Stärke. 25 V 100V 8 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden E1 > E2 Die Differenzialoperatoren Notwendigkeit: -Differenzialoperatoren dienen der Analyse von skalaren oder vektoriellen Feldern. -Sie können Felder umformen (Gradient) oder Felder auf bestimmte Eigenschaften untersuchen (Divergenz, Rotation) 9 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Der Gradient -Der Gradient kann auf eine Skalarfeld angewendet werden -Er gibt die „Änderungsrate“ und die Richtung der größten Änderung in einem Skalarfeld vor. -Er ist definiert als der Vektor der partiellen Ableitungen -Für ein Skalarfeld φ(x,y,z) gilt demnach: T ∂ϕ ∂ϕ ∂ϕ ∂ϕ ∂ϕ ∂ϕ gradϕ = ∇ϕ = ex + ey + ez = , , ∂x ∂y ∂z ∂x ∂y ∂z ∂ ∂ ∂ Nablasymbol ∇ steht für: ex + ey + ez ∂x ∂y ∂z -Bespiel: Gesucht ist der Gradient des Potenzialfeldes von Bild 6 ϕ = Q 4πε 0 x² + y² + z² Q x y z gradϕ = − e − e − e = 3 x 3 y 3 z 4πε 0 ( x² + y² + z²) 2 ( x² + y² + z²) 2 ( x² + y² + z²) 2 Q − xe + ye + ze = − E x y z 3 4πε 0 ( x² + y² + z² ) E = −gradϕ ( ) 2 Aus dem elektrischen Potenzialfeld lässt sich mittels Gradient das Feldstärkefeld ableiten! 10 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Die Divergenz -Die Divergenz stellt ein Funktional eines Vektorfeldes dar und ist im Ergebnis wieder ein Skalar. -Nimmt man z.B. ein Strömungsfeld, so gibt die Divergenz an, ob ein Teilchen in einem Punkt weg oder zufließt. -Ist die Divergenz in diesem Punkt > 0 so liegt eine Quelle vor, ist sie < 0 so liegt eine Senke vor. -Ist sie überall gleich null, so nennt man das Feld quellenfrei. ( ) ∂ ∂ ∂ divF = ∇iF = ex + ey + ez i Fx e x + Fy ey + Fz ez = ∂y ∂z ∂x ∂Fx ∂Fy ∂Fz + + ∂x ∂y ∂z Ist das folgende Strömungsfeld quellenfrei? v( x, y, z) = (0,0, z(1 − x² − y²))T divv = (1 − x² − y²) Antwort: Nein, nur an den Stellen 1-x²-y ²= 0 11 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Die Rotation -Die Rotation versteht man eine bestimmte Funktion eines Vektorfeldes dar und ist im Ergebnis wieder ein Vektor. -Nimmt man z.B. ein Strömungsfeld, so gibt die Rotation für jeden Ort an, wie schnell und um welche Achse ein mit schwimmendes Teilchen in einem Punkt rotiert. -Ist die Rotation überall gleich null, so nennt man das Feld wirbelfrei. ( ) ∂ ∂ ∂ rotF = ∇ × F = ex + ey + ez × Fx ex + Fy ey + Fz ez = ∂y ∂z ∂x ∂Fz ∂Fy − ∂ ∂z y e x e y ez ∂F ∂F ∂ ∂ ∂ = x − z ∂x ∂y ∂z ∂x ∂z ∂Fy ∂Fx Fx Fy Fz − ∂y ∂x Satz: Die Rotation eines Vektorfeldes ist immer quellenfrei Ein Vektorfeld ist wirbelfrei, wen es sich als Gradient eines Skalarfeldes darstellen lässt. divv = 0 rotv = 0 ⇔ v = rotw ⇔ v = gradF 12 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Beispiele H( x, y, z ) = −y k x x² + y² 0 H = k x² + y² ∂vy ∂vx 2 xy 2 xy =k = −k 2 ∂x ∂y ( x² + y²) ( x² + y²)2 divH = 0 Feld ist quellenfrei ∂vz =0 ∂z ∂vy ∂vx y² − x² =k = 2 ∂y ∂x ( x² + y²) rotH = 0 Feld ist wirbelfrei v( x, y, z) = ( x² + xyz, y² − x², x + y sin z )T divv = 2 x + yz + y + y cos z Feld ist nicht quellenfrei ex ey ez sin z ∂ ∂ ∂ = xy − 1 rotv = ∂x ∂y ∂z −2 x − xz x2 + xyz y² − x² x + y sin z auch nicht wirbelfrei 13 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Kurvenintegrale Anwendung: -Bei Kurvenintegralen wird in einem Feld entlang einer Kurve integriert. -Wichtigstes Beispiel ist die Arbeit längs eines Wegs im Kraftfeld. Raumkurve: Die Kurve wird durch eine Parameterdarstellung beschrieben, bei der die Koordinaten x(t),y(t),z(t) von einem Parameter t abhängen. Die Bahn eines Flugzeuges lässt sich bestimmen, wenn der Parameter t tatsächlich die Zeit ist. Beispiel: Gerade zwischen zwei Punkten P1 und P2 P1 = (0,1,1) P2 = (10,10,10) 0 10 − 0 0 10 r (t ) = 1 + t 10 − 1 = 1 + t 9 1 10 − 1 1 9 r (t ) = 10tex + (1 + 9t )e y + (1 + 9t )ez 0 ≤ t ≤1 Beispiel: Kreis in der x,y-Ebene r (t ) = R cos tex + R sin tey 14 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Kurvenintegrale Das vektorielle, differenzielle Wegelement: -Für die meisten Kurvenintegrale wird das differenzielle Wegelement r‘ oder dr benötigt. -Es enthält die wichtige Information über die „Richtung“ der Kurve in einem bestimmten Punkt (Tangente) -Beim Arbeitsintegral ist es wichtig zu wissen, wie der Weg zur Kraftrichtung verläuft, in Kraftrichtung ist die in diesem Punkt aufgewendete Teilarbeit dW größer als quer zur Kraftrichtung. -Das differenzielle Wegelement lässt sich durch Differenziation in die drei Koordinatenrichtungen ermitteln. dx dy dz r '(t ) = ex + ey + ez dt dt dt dx dy dz dr = ex + ey + ez d t dt dt dt P1 = (0,1,1) P2 = (10,10,10) 0 10 − 0 0 10 r (t ) = 1 + t 10 − 1 = 1 + t 9 1 10 − 1 1 9 r (t ) = 10tex + (1 + 9t )e y + (1 + 9t )ez r '(t ) = 10e x + 9ey + 9ez 0 ≤ t ≤1 r (t ) = R cos tex + R sin tey r '(t ) = −R sin te x + R cos tey 15 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Kurvenintegrale Das skalare differenzielle Wegelement: -In einigen Fällen ist die Richtung des differenziellen Wegelementes ohne Bedeutung. -Das skalare differenzielle Wegelement entspricht dem Betrag des vektoriellen Elementes, bzw. der Wurzel aus dem Punktprodukt mit sich selbst. r '(t ) =| r '(t ) |= 2 dr = 2 2 2 dx dy dz dt + dt + dt 2 2 dx dy dz dt + dt + dt dt r (t ) = 10tex + (1 + 9t )ey + (1 + 9t )ez r '(t ) = 10ex + 9ey + 9ez dr = 262dt r (t ) = R cos tex + R sin tey r '(t ) = −R sin tex + R cos tey r '(t ) = R d r = Rd t 16 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Kurvenintegrale t2 X1,y1,z1 X2,y2,z2 dr1 17 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Kurvenintegrale Kurvenintegrale existieren in verschiedener Form: 1. Skalares Wegelement in skalarem Feld. Vektorielles Wegelement im Punktprodukt mit vektoriellem Feld (Arbeit im Kraftfeld, Potenzial) 2. Vektorielles Wegelement im Punktprodukt mit vektoriellem Feld in geschlossenem Umlauf. 3. Vektorielles Wegelement im Kreuzprodukt mit Differenzvektor (Biot-Savart‘sches Gesetz) Vorgehensweise: -Darstellung des Weges in Parameterform x(t),y(t),z(t) -Bestimmung des Wertebereiches für t -Bestimmung des differenziellen Wegelementes -Substitution von x,y,z in der Feldfunktion durch t. -Ausführung von Punkt- oder Kreuzprodukt, falls nötig -Integration über t 18 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Kurvenintegrale Beispiele: Kreisumfang r (t ) = R cos t ex + R sin t ey 0 ≤ t ≤ 2π dr = −R sin t ex + R cos t ey dt ( ) Kreis in der xy-Ebene vektorielles Wegelement dr = Rdt skalares Wegelement F (x, y , z ) = 1 konstante Feldfunktion 2π L= ∫ 1Rdt = 2πR Umfang eines Kreises 0 Potenzial eines elektrischen Kugelfeldes r (t ) = ktex 10 ≤ t < ∞ dr = kdtex Q E (r ) = ( x e x + y ey + z ez ) 3 4πε ( x² + y² + z²) 2 Q Q E (t ) = ex (tex ) = 4πεk³t³ 4πεk³t² Q E (t )idr = dt 4πεk²t ² 10 ϕ(10) = ϕ(∞) − ∫ ∞ ϕ(10) = Q 4πεk²t Q dt 4πεk²t ² ϕ(∞) = 0 Feldfunktion Auf der vorgegebenen Bahn Annahme 10 ∞ 19 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Kurvenintegrale Wichtige Schlussfolgerungen: Alle folgenden Aussagen sind gleichwertig: -Das Kurvenintegral längs einer Kurve C, die zwei Punkte verbindet, ist unabhängig vom Weg. -Das Kurvenintegral längs einer geschlossenen Kurve ist Null. -F ist als Gradient einer skalaren Funktion φ darstellbar -F ist wirbelfrei 20 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Oberflächenintegrale G(x, y , z ) = ∫∫ F (x, y, z)idA Vektorfeld über orientierte Fläche ( A) G(x, y , z ) = F (x, y, z)idA ∫∫ Vektorfeld über geschlossene Fläche G(x, y , z ) = ∫∫ F (x, y, z)dA Skalarfeld über skalare Fläche ( A) Anwendung: -Bei Oberflächenintegralen wird der Felddurchsatz durch eine Fläche bestimmt. -Wichtigstes Beispiel sind vektorielle Dichtegrößen wie D und J die eine Fläche durchsetzen. Raumfläche: Die Fläche wird durch eine Parameterdarstellung beschrieben, bei der die Koordinaten x(u,v),y(u,v),z(u,v) von den Parametern u und v abhängen. Die Fläche wird durch die Parameter u und v „abgescannt“. -Beispiel: Rechteckige Fläche parallel zur yz-Ebene bei x = 5. Die y-Ausdehnung reicht von -10 bis +10, die z-Ausdehnung von -5 bis +5. x =5 y =u z =v −10 ≤ u ≤ 10 −5 ≤ v ≤ 5 Beispiel: Rechte Halbkugeloberfläche einer zentrischen Kugel mit dem Radius R. x = R cos u cos v z = R sin u cos v π π ≤u≤ 2 2 π π − ≤v ≤ 2 2 − y = R sin v 21 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Oberflächenintegrale Das vektorielle differenzielle Oberflächenelement: -Für die meisten Oberflächenintegrale wird das differenzielle Oberflächenelement A‘ oder dA benötigt. -Es enthält die wichtige Information über Größe und „Richtung“ des Flächenelementes an einem bestimmten Punkt der Oberfläche. -Praktisch wird das Kreuzprodukt der beiden Richtungstangenten gebildet. dA ex ∂x dA = ∂u ∂x ∂v ey ∂y ∂u ∂y ∂v ez ∂z ∂u ∂z ∂v 22 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Oberflächenintegrale Das vektorielle differenzielle Oberflächenelement: Für das Beispiel Ebene gilt dann: x =5 y =u z =v −10 ≤ u ≤ 10 −5 ≤ v ≤ 5 ex ey ez d A = 0 1 0 du dv = e x du dv 0 0 1 Das skalare Flächenelement: dA=|d A |= dudv Die rechte Halbkugelfläche: ex ey ez d A = R²dudv sin u cosv 0 − cos u cos v = sin u sin v cos u sin v − cos v d A = R² cos vdudv cos u cos vex + sin vey + sin u cos vez ( ) Das skalare Flächenelement: dA =| d A |= R² cos vdudv 23 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Oberflächenintegrale Vorgehensweise: -Darstellung des Flächenbereiches in Parameterform x(u,v),y(u,v),z(u,v) -Bestimmung der Wertebereiche für u,v -Bestimmung des differenziellen Oberflächenelementes -Substitution von x,y,z in der Feldfunktion durch u,v. -Ausführung des Punkt- oder Kreuzprodukt, falls nötig -Integration über u,v Beispiel: Die senkrechte Fläche wird von einem Stromdichtefeld nicht senkrecht durchsetzt x = 5cm y =u z =v −10cm ≤ u ≤ 10cm −5cm ≤ v ≤ 5cm e e y e z x d A = 0 1 0 du dv = e x du dv 0 0 1 Feldfunktion: e x + ey J = J0 2 J0 J id A = du dv 2 J0 J0 I = ∫∫ J id A = ∫∫ dudv = 2 (20)(10)cm² 2 ( A) ( ) 24 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Volumenintegrale G= ∫∫∫ FdV (V ) Anwendung: -Bestimmung von integralen Größen wie Masse, Ladung aus Dichte- und Verteilungrößen wie Dichte, Raumladungsdichte. -Bestimmte Integralsätze, die der Vereinfachung oder der Erklärung dienen. Beschreibung des Volumens durch „scannen“ des Raumbereiches, die Koordinaten werden durch die Parameterform x(u,v,w),y(u,v,w),z(u,v,w) beschrieben. Beispiel: Quader von x=0 bis x = 5. Die y-Ausdehnung reicht von -10 bis +10, die zAusdehnung von -5 bis +5. x =w 0≤w ≤5 y =u z =v −10 ≤ u ≤ 10 −5 ≤ v ≤ 5 Beispiel: Kugelvolumen mit Radius R x = w cos u cos v z = w sin u cos v y = w sin v π π ≤u≤ 2 2 π π − ≤v ≤ 2 2 0≤w ≤R − 25 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Volumenintegrale Das differenzielle Volumenelement: -Wird benötigt zur Beschreibung des Volumens und Lösung des Integrals ∂x ∂u ∂x dV = dudvdw = ∂v ∂x ∂w ∂y ∂u ∂y ∂v ∂y ∂w ∂z ∂u ∂z ∂v ∂z ∂w -Beispiel: Quader 0 1 0 dV = dudvdw = 0 0 1 dudvdw = dudvdw 1 0 0 26 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden Integralsätze Der Gaußsche Integralsatz: ∫∫∫ divF dV = ∫∫ F idA (V ) ( A) Der Stokesche Integralsatz: ∫∫ rotF dA = ∫ F dr ( A) (C ) 27 Dipl.-Ing. Thomas Tyczynski TU-Dresden