FesTival pRogRamm - NRW Theatertreffen

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26.–30.06.13 in Bielefeld
Festival
programm
Herausragende Schauspielund Tanzproduktionen aus NRW
NRW
Theater
treffen
2013
wir freuen uns, Ihnen beim
diesjährigen NRW-Theatertreffen
ein außerordentlich breites
Spektrum künstlerischer Arbeit aus
Nordrhein-Westfalen präsentieren
zu können. Neun Produktionen
nehmen am Wettbewerb teil, zehn
weitere sind im Rahmen­programm
zu sehen, so dass insgesamt
15 Theater, mehr als 150 mit­
wirkende Künstler und unzählige
weitere Beteiligte in Bielefeld zu
Gast sein werden.
Ziel war es, eine möglichst große Bandbreite von Tendenzen gegenwärtiger Theaterarbeit abzubilden. Jede der Produktionen im Wettbewerb
verfolgt auf unterschiedliche Weise sehr konsequent eine künstlerische
Setzung, der alle verwendeten Theatermittel untergeordnet sind. Durch die
Entschiedenheit der einzelnen Inszenierungen zeigt ihre Gesamtheit einen
erweiterten Horizont dessen, was Theater gegenwärtig alles sein kann.
Die Suche nach theatraler Grenzerweiterung bestimmt auch den
zweiten Schwerpunkt des Festivals. Zum ersten Mal in der Geschichte des
NRW-Theatertreffens steht auch der Tanz im Fokus. Außerhalb des
Wettbewerbs zeigen wir eine Auswahl choreographischer Uraufführungen
von Tanzensembles aus der Region. Neben reinem Tanz gibt es dabei
Mischformen zwischen Tanz und Schauspiel zu sehen, die auch die freie
Szene miteinschließen. Anschließende Diskussionsveranstaltungen
veranschaulichen Praxis und Perspektiven spartenübergreifender Arbeit
von Tanz und Spiel für die Entwicklung neuer künstlerischer Formen.
Nicht zuletzt ist natürlich auch dieses Jahr wieder das Kinder- und
Jugendtheater mit den beiden Gewinnern des letzten Westwind-Festivals
beim NRW-Theatertreffen zu Gast.
Ich freue mich, Sie beim NRW-Theatertreffen 2013 im Theater
Bielefeld begrüßen zu dürfen und wünsche Ihnen und uns viele bereichernde Theatererfahrungen.
Michael Heicks Intendant Theater Bielefeld
Foto Philipp Ottendörfer
Liebes Publikum,
Mi 26.06. // 18:00 Uhr // Stadttheater
Eröffnungsfeier
Mit freundlicher Unterstützung der Theater- und Konzertfreunde e. V.
Die Auswahl der Schauspiel- und Tanzproduktionen, die Sie vom 26. bis
30. Juni am Theater Bielefeld sehen können, beweist, wie vielfältig die
Arbeit der Theater in Nordrhein-Westfalen und wie unterschiedlich die
Stoffe, Formen, Ästhetiken und Handschriften sind.
Gleich zum Auftakt wollen wir Ihnen zeigen, was die Theater in NRW
zu bieten haben. Daher haben wir alle Stadttheater und Landesbühnen
eingeladen, mit uns gemeinsam das Festival zu eröffnen und einen kurzen
Ausschnitt aus ihrem Tanz- oder Schauspielrepertoire als theatralischen
Boten aus ihrer Stadt nach Bielefeld mitzubringen. Sehen Sie also bei
unserer Eröffnung, was man derzeit in Essen, Moers oder Münster spielt!
Karten für die Eröffnung erhalten Sie gegen eine Schutzgebühr
in Höhe von 3 € (inkl. Freigetränk) an der Theater- und Konzertkasse oder
online unter www.nrw-theatertreffen.de.
Nähere Infos www.nrw-theatertreffen.de
Foto Matthias Stutte
Mi 26.06. // 20:30 Uhr // Theaterlabor // 1 Std. 45 Min., 1 Pause
Tanz
Theater Krefeld / Mönchengladbach,
Ballett im Revier und Theater Hagen
Neuer Tanz
aus NRw
Eine Auswahl herausragender Uraufführungen
Arkadien (UA) von Robert North
Theater Krefeld / Mönchengladbach
Choreographie und Kostüme Robert North Musik Igor Strawinsky Mit Alicia Fossati,
Victoria Hay, Camilla Matteucci, Stefanie Ringler, Elisa Rossignoli
Der römische Dichter Vergil stilisierte Arkadien, ursprünglich eine karge
Landschaft im griechischen Peloponnes, zu einer poetischen Vision, in der
sich die Sehnsucht nach einer friedvollen Idylle ausdrückt. Arkadien wurde
zum Inbegriff eines Traumlandes der Phantasie und der Künste, zur Heimstatt für die klassischen Ideale des Guten, Wahren und Schönen.
In diesem fiktiven Reich können imaginäre Frauengestalten aus der griechischen Kunst zu tänzerischem Leben erwachen, mit leichten, anmutigen
und fließenden Bewegungen, grazil schwebend, aber auch leidenschaftlichemotional, bis sie wieder in die Gefilde Arkadiens entschwinden.
Cultural Cannibalism (UA) von Luiz Fernando Bongiovanni
Ballett im Revier / Gelsenkirchen
Choreographie, Kostüm und Licht Luiz Fernando Bongiovanni Musik J. S. Bach /
Barba­tuques Mit Junior Demitre
Cultural Cannibalism feierte im Rahmen des Eröffnungsabends von
Bridget Breiners Ballettdirektion in Gelsenkirchen seine Uraufführung.
Der Brasil­ianer Junior Demitre hat die Choreographie im Sommer 2012
gemeinsam mit Luiz Fernando Bongiovanni in São Paulo erarbeitet, um
sich dem Publikum mit seinen brasilianischen Wurzeln vorzustellen.
WeiSSer Schatten (UA) von Raimondo Rebeck
Ballett im Revier / Gelsenkirchen
Choreographie und Licht Raimondo Rebeck Kostüme Valeria Lampadova Musik W. A.
Mozart / Hughes de Courson / Ahmed al Maghreby Mit Alina Köppen, Joseph Bunn
Weißer Schatten ist eine Uraufführung, die der Berliner Choreograph
Raimondo Rebeck eigens für die beiden Tänzer Alina Köppen und Joseph
Bunn kreiert hat, die er in der Vergangenheit unabhängig voneinander
kennengelernt hat.
Mind over matter (UA) von Hugo Viera
Theater Hagen
Choreographie Hugo Viera Bühne Peer Palmowski Kostüme Heiko Mönnich Musik Max
Richter Mit Yoko Furihata, Tiana Lara Hogan, Lara Lioi, Hayley Macri, Carolinne de Oliveira,
Sandra Resende, Eunji Yang, Brendon Feeney, Shinsaku Hashiguchi, Leszek Januszewski,
Juliano Pereira, Huy Tien Tran, Matt Williams
»Mind over matter« heißt im Deutschen so viel wie »Geist siegt über
Materie«. Im Alltag lassen wir uns jedoch gerne von der Umkehrung dieses
Satzes – »Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach« – leiten. Und
dennoch sind wir oft in der Lage, den »inneren Schweinehund« zu überwinden. Die Choreographie Mind over matter ist eine Hommage an alle Tänzer,
die den Sieg über Körper und Schmerz jeden Tag von neuem erkämpfen.
Nähere Infos www.nrw-theatertreffen.de
Foto Sebastian Hoppe
Mi 26.06. // 20:30 Uhr // Stadttheater // 1 Std. 45 Min., keine Pause
Spiel
Düsseldorfer
Schauspielhaus
Der zerbrochne Krug
Ein Lustspiel von Heinrich von Kleist
Inszenierung und Bühne Dušan David Pařízek Mitarbeit Bühne Julia Schultheis
Kostüme Kamila Polívková Dramaturgie Roland Koberg Mit Rainer Galke, Florian Jahr,
Imogen Kogge, Stefanie Reinsperger, Frank Seppeler, Till Wonka
Die Welt liegt in Scherben. Während einer nächtlichen Prügelei im Hause
Rull ist ein kostbarer Krug zu Bruch gegangen. Die Eigentümerin des
Krugs, Frau Marthe Rull, hält Ruprecht für den Täter, den sie des Nachts in
der Kammer ihrer Tochter Eve in flagranti überrascht hat. Sie will Gerechtigkeit walten und Ruprecht überführen lassen. Doch Ruprecht leugnet
vehement und beschuldigt einen fremden Mann, den er selbst bei seiner
Verlobten angetroffen habe. Eve schweigt zu all dem. Aussage steht gegen
Aussage. Wahrheit steht gegen Lüge.
Unter der Aufsicht des Gerichtsrats Walter soll Dorfrichter Adam Licht
in den ominösen Fall bringen und Recht sprechen. Doch Adam scheint
nicht ganz bei der Sache zu sein. Seine zweifelhafte Prozessführung dient
mehr der Verschleierung als der Aufklärung des Tat­hergangs. Zunehmend
verwickelt er sich in ein Netz aus Halbwahrheiten, Ausflüchten und Lügen.
Der Ankläger wird zum Angeklagten, der Verfolger zum Verfolgten.
Nähere Infos www.duesseldorfer-schauspielhaus.de
Do 27.06. // 11:00 Uhr // Theaterlabor // 1 Std. 15 Min., keine Pause
WESTWIND
Gewinner
Foto Ursula Kaufmann
Kinder- und
Jugendtheatertreffen
NRW 2012
Jung
Theater Marabu, Bonn /
Koproduktion mit
AGORA Theater (B)
für Zuschauer ab 15 Jahren
Heute: Kohlhaas
frei nach Heinrich von Kleist
Mit Gedichten von Erich Mühsam // Bearbeitung von Claus Overkamp
Inszenierung Claus Overkamp Künstlerische Gesamtleitung Kurt Pothen Bühne Claus
Overkamp, Céline Leuchter Kostüme Emilie Cottam Musikalische Leitung Gerd Oly
Mit Roger Hilgers, Eno Krojanker, Annika Serong, Matthias Weiland, Marie-Joelle Wolf
Gefördert von Via 2018 Maastricht – Kandidaat Culturele Hoofdstad van Europa 2018,
KULTURsekretariat NRW, Stadt Bonn, Land NRW, Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens,
Kulturelle Dienste der Provinz Lüttich
Eine Künstlerfamilie zieht mit ihrem Wandertheater über die Lande, erzählt
Greuelgeschichten und Schauerballaden für das Volk. Einfach, direkt, humorvoll und zuweilen grotesk. Heute spielen sie »Kohlhaas«, die Geschichte vom
Pferdehändler, der mit seiner Frau in Brandenburg einen Hof besaß, friedlich
seinem Gewerbe nachging und seine fünf Kinder in der Furcht Gottes zur
Arbeitsamkeit und Treue erzog. Bis eines Tages ein kleiner Zwischenfall sein
Leben – und das vieler anderer – verändert hat und ihn sein Rechtsgefühl
zum Räuber und Mörder machte.
Ein burleskes und musikalisches Schauerspiel über Macht, Willkür und
Widerstand.
Nähere Infos www.theater-marabu.de
Do 27.06. // 16:30 Uhr // TAM zwei // 50 Min., keine Pause
eingeladen zum
Foto Philipp Ottendörfer
Festival Radikal
jung und zum
Heidelberger
Stückemarkt
Spiel
Eigenbeitrag
Theater Bielefeld
Demut vor deinen
Taten Baby (UA)
von Laura Naumann
Inszenierung Babett Grube Bühne und Kostüme Doris M. Schmidt Dramaturgie
Franziska Betz / Viktoria Göke Mit Ann Kathrin Doerig, Isabell Giebeler, Christina Huckle
Mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Bielefeld
Bevor sich Bettie, Mia und Lore auf der Toilette eines Flughafens trafen, gestaltete sich ihr Leben eher schwierig, danach ist es ideal und dazwischen
war fucking Apocalypse. Aufgrund eines Bombenverdachts musste der
gesamte Platz evakuiert werden, die drei steckten hilflos in ihren Klokabinen fest und rechneten mit dem Schlimmsten. Doch dann: Entwarnung, »es
riecht nach Frühling, die Vögel singen und irgendein goldener Glitzer liegt
auf allem drauf«. Von nun an sind sie beste Freundinnen und haben eine
Mission.
Demut vor deinen Taten Baby wurde im September 2012 am Theater
Bielefeld uraufgeführt. Die junge Autorin Laura Naumann ist Preisträgerin des Treffen Junger Autoren 2006 und 2008 und wurde 2008 zum
Stückemarkt des Theatertreffens eingeladen.
Nähere Infos www.theater-bielefeld.de
Do 27.06. // 18:00 Uhr // Theaterlabor // 1 Std. 5 Min., keine Pause
WESTWIND
Gewinner
Foto Martin Möller
Kinder- und
Jugendtheatertreffen
NRW 2012
Jung
Consol Theater
Gelsenkirchen
Gegen den
Fortschritt
für Zuschauer ab 15 Jahren
Groteske Szenen von Esteve Soler
Inszenierung Andrea Kramer Bühne und Kostüme Sabine Kreiter Dramaturgie Sylvie
Ebelt Mit Dorothea Förtsch, Björn Luithardt, Manuel Moser
Gegen den Fortschritt erzählt in sieben skurrilen Szenen von einer
verstörenden Welt, in der die Menschen auf verschiedenste Situationen
in ihrem Alltag nicht mehr menschlich reagieren (können), sondern hilflos,
gewalttätig, menschenverachtend oder ignorant. Mit zum Teil monströsen
Störfaktoren konfrontiert finden sie sich im Gewirr verordneter moralischer
Regeln nicht mehr zurecht, den Zugang zum eigenen Herzen haben sie
längst verloren.
So wird beim Betrachter der scheinbar nicht zusammenhängenden
Episoden mehr und mehr das Bedürfnis nach einem moralischen Kontinuum
wach, nach dem Vertrauenkönnen auf Mitgefühl, Wärme und Interesse
im menschlichen Miteinander. Mit frecher Leichtigkeit und grotesker Überzeichnung nimmt die Aufführung sich der existenziellen Fragen unseres
Seins an.
Nähere Infos www.consoltheater.de
Foto Uwe Stratmann
Do 27.06. // 19:30 Uhr // Stadttheater // 3 Std. 30 Min., 2 Pausen
Spiel
Wuppertaler
Bühnen
Trilogie der
Sommerfrische
Komödie von Carlo Goldoni
Inszenierung Christian von Treskow Bühne Jürgen Lier Kostüme Dorien Thomsen Musik
Bastian Wegner Dramaturgie Sven Kleine Mit Heisam Abbas, Thomas Braus, Markus
Haase, An Kuohn, Jochen Langner, Maresa Lühle, Juliane Pempelfort, Anne-Catherine
Studer, Hendrik Vogt, Jakob Walser, Hanna Werth, Lutz Wessel, Marco Wohlwend, Julia Wolff
Das Besitzbürgertum will es denen ganz oben gleichtun; die alljährliche
Fahrt in die Sommerfrische ist daher ein Muss. Auf dem Lande versammeln
sich mittellose Mitgiftjäger, habgierige Hasardeure und leidenschaftliche
Liebende, um ihr Glück nicht nur in der Liebe, sondern vor allem im Geschäft
zu suchen. Das großspurige Auftreten verschlingt viel Geld; die Schulden lassen sich nur über die passende Heirat begleichen. Der scheinbar
reiche Leonardo und der mittellose Guglielmo halten beide um die Hand
der Bürgerstochter Giacinta an. Die liebt den einen, verlobt sich mit dem
anderen und beschwört so ein übles Gefühlschaos herauf. Auch Leonardos
Schwester Vittoria hat Interesse an Guglielmo – und das ist nur ein Problem
von vielen, die entstehen, wenn man ein großes Herz mit einer großen
Geldbörse verwechselt.
Nähere Infos www.wuppertaler-buehnen.de
Foto Arno Declair
Fr 28.06. // 18:00 Uhr // TAM // 1 Std. 50 Min., keine Pause
Spiel
Schauspielhaus
Bochum
DrauSSen
vor der Tür
von Wolfgang Borchert
Inszenierung David Bösch Bühne Dirk Thiele Kostüme Anna Heinz, Dirk Thiele
Musik Jan Sebastian Weichsel Dramaturgie Sabine Reich Mit Raiko Küster, Florian Lange,
Nicola Mastroberardino, Kristina-Maria Peters, Henrik Schubert
Einen Tag vor der Uraufführung seines Stückes 1947 starb der junge Autor
Wolfgang Borchert. Krieg und Kerker hatten ihn ausgezehrt, doch mit der
letzten Kraft, die ihm blieb, hinterließ er ein Stück, das die beklemmende
Stille der Nachkriegsjahre zerriss und der Generation, die in die Schützengräben eines verbrecherischen Krieges getrieben worden war, eine Stimme
gab. Emotional und mit großer Kraft erzählt dieses Stück bis heute von
dem »Kreis des Krieges«, aus dem keiner mehr zurückfindet. »Draußen
vor der Tür« bleiben die, die ihre Seele im Krieg verloren.
David Bösch (*1978), der leitender Regisseur am Schauspielhaus
Bochum ist und außerdem u. a. am Wiener Burgtheater, am Deutschen
Theater Berlin und an der Oper Frankfurt arbeitet, inszenierte dieses
wichtige Stück der deutschen Nachkriegsliteratur.
Nähere Infos www.schauspielhausbochum.de
Foto Birgit Hupfeld
Fr 28.06. // 20:30 Uhr // Stadttheater // 1 Std. 50 Min., keine Pause
Spiel
Schauspiel
Essen
Rote Erde (UA)
nach dem Roman von Peter Stripp
Bühnenfassung von Beate Seidel und Volker Lösch
Mit Texten von jungen arbeitslosen Männern sowie Bürgerinnen und Bürgern aus Essen
Inszenierung Volker Lösch Chorleitung Bernd Freytag Bühne Carola Reuther Kostüme
Sarah Roßberg Dramaturgie Beate Seidel Mit Krunoslav Šebrek, Jan Pröhl, Floriane
Kleinpaß, Urs Peter Halter, Laura Kiehne, Glenn Goltz, Lisa Jopt, Sven Seeburg, Rezo
Tschchikwischwili, Raphael Baronner, Josua Becker, Michael Bruch, Dincer Gücyeter, Nico
Kambeck, Felix Lampert, Stefan Massmann, Christian Polenzky, Stephan Thomas, Linus
Twardon, Pascal Weßelmann, Luca Alonso Zywczok // Gefördert von der Sparkasse Essen
Im Mittelpunkt der Kultserie »Rote Erde« nach Peter Stripps Roman steht
der pommersche Bauernjunge Bruno Kruska, der ins »Land der roten Erde«
kommt, um hier sein Glück zu machen. Sie erzählt die Aufbruchsgeschichte
des Ruhrgebiets und seiner jungen Menschen, denen es im Kampf um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für einen Moment gelingt, ihr Dasein
neu zu gestalten. Wie der Start junger Leute »ins Leben« derzeit aussieht,
untersucht diese Inszenierung: Der Bruno Kruska von heute ist ein Bearbeitungsfall fürs Jobcenter. Auf der Bühne stehen neben den Schauspielern
zwölf junge Männer, die nicht nur Akteure der Theatererzählung sind, sondern ihre eigenen Ängste, Wünsche und Träume zum Bühnenstoff machen.
Nähere Infos www.schauspiel-essen.de
Foto Jakob Studnar
Fr 28.06. // 23:00 Uhr // TAM drei // 1 Std. 50 Min.
Spiel
Schlosstheater
Moers
Kein Licht./
Prometheus
von Elfriede Jelinek / nach Aischylos
Inszenierung und Bühne Philipp Preuss Kostüme Ramallah Aubrecht Dramaturgie
Justus Wenke Mit Patrick Dollas, Matthias Heße, Marieke Kregel, Katja Stockhausen,
Frank Wickermann
Die Eroberung des Feuers durch Prometheus, der dafür ewige Qualen auf
sich nimmt, markiert den Beginn der Sucht des Menschen, die Natur seiner
Kultur zu unterwerfen. Zwar kann sich der Mensch nun selbst helfen, doch
ist er zugleich Verursacher der Katastrophen, die ihn heimsuchen. Die
Aufführung stellt Aischylos’ Der gefesselte Prometheus Elfriede Jelineks
nach der Havarie des Atomkraftwerks Fukushima entstandenes Stück Kein
Licht. gegenüber. In Jelineks Abrechnung mit unserem bedingungslosen
Glauben an die Beherrschbarkeit der Technik hat, was der Mensch erschuf,
sich gegen ihn gewandt. Unwissenheit entwickelt sich zur Verdrängung:
Wir sehen ebenso wenig die Verbindung unseres Alltags mit den Gefahren
der Atomenergie, wie wir unser Handeln in Zusammenhang mit der Hybris
des Prometheus stellen.
Nähere Infos www.schlosstheater-moers.de
Sa 29.06. // 15:00 Uhr // TAM drei // 1 Std. 45 Min., keine Pause
Foto Wil van Iersel
Jugendstück
des jahres
2012
Spiel
Theater
Aachen
Deportation
Cast
von Björn Bicker
Inszenierung Jan Langenheim Bühne Esther van de Pas Kostüme Sarah Rung Dramaturgie Katharina Rahn Mit Nadine Kiesewalter, Bettina Scheuritzel, Torsten Borm, Robert Seiler
Egzon spricht nicht mehr, nach einem traumatischen Erlebnis mit vier
Jahren. Uns aber erzählt er die Geschichte seiner Familie, die nach vielen
Jahren in Deutschland plötzlich ausgewiesen wurde und nun im Dreck einer
Müllhalde im Kosovo lebt. Der Vater sammelt Dosen und trinkt Schnaps,
der große Bruder treibt sich herum und seine Schwester Elvira klammert
sich an ihr Handy, dessen Akku längst leer ist. Vor ein paar Wochen ging
Elvira noch zur Schule und war verliebt in ihren Mitschüler Bruno. Dieser
versucht inzwischen in Deutschland zu verstehen, was passiert ist.
Björn Bickers eindringlicher Text gibt dem Abstraktum »Abschiebung«
ein Gesicht, das sich unweigerlich einbrennt. Das Stück bekam beim
Frankfurter Autorenforum 2012 den Deutschen Kinder- und Jugend­
theaterpreis.
Nähere Infos www.theateraachen.de
Foto Björn Hickmann / Stage Picture
Sa 29.06. // 17:00 Uhr // TAM // 2 Std. 45 Min., 1 Pause
Spiel
Rheinisches
Landestheater Neuss
Hiob
von Joseph Roth
Fassung von Koen Tachelet
Inszenierung Bettina Jahnke Bühne und Kostüme Juan León Musik Bojan Vuletic
Dramaturgie Barbara Noth Mit Joachim Berger, Sigrid Dispert, Ulrike Knobloch, Michael
Putschli, Jonathan Schimmer, Georg Strohbach, Henning Strübbe Violine Zsuzsa Debre
Joseph Roths Roman verschränkt die biblische Geschichte von Hiob mit
dem Schicksal des modernen Menschen. Was dem Dorfschullehrer Mendel
Singer widerfährt, ist eine Heilsgeschichte wie die von Hiob, den Gott
lehren wollte, dass Entbehrungen nie sinnlos sind.
Mit der Geburt des Sohnes Menuchim, der an Epilepsie leidet, zieht
Entfremdung in die Ehe von Mendel und seiner Frau Deborah ein. Ist das
behinderte Kind eine Prüfung Gottes? Auch die anderen Kinder bereiten
Sorgen: Der älteste Sohn geht zum Militär, der zweite nach Amerika,
Tochter Mirjam lässt sich mit Kosaken ein. Schließlich zieht Mendel mit
Deborah und Mirjam zum Sohn Sam nach Amerika und lässt Menuchim
in Russland zurück. Doch Sam fällt im Ersten Weltkrieg, der älteste Sohn
gilt als vermisst, Mirjam wird verrückt, Deborah stirbt vor Kummer. Nachdem Mendel alles ertragen hat, beginnt er nun, an Gott zu zweifeln.
Nähere Infos www.rlt-neuss.de
Sa 29.06. // 20:30 Uhr // Stadttheater // 2 Std., keine Pause
Und als Extra:
ENDSPIEL
Foto Daniel Hengst, sputnic
von
Samuel Beckett
Sa. 29.6.
23.00 Uhr
TAM drei
Spiel
Schauspiel
Dortmund
Einige Nachrichten
an das All
von Wolfram Lotz
Inszenierung und Drehbuch Kay Voges Director of Photography Daniel Hengst SetDesign/Bühne Michael Sieberock-Serafimowitsch Kostüme Mona Ulrich Schnitt Daniel
Hengst, Kay Voges Animation sputnic Originalmusik Paul Wallfisch Dramaturgie Alexander Kerlin, Anne-Kathrin Schulz Mit Ekkehard Freye, Björn Gabriel, Frank Genser, Sebastian
Graf, Eva Verena Müller, Uwe Schmieder, Julia Schubert
Wolfram Lotz’ preisgekröntes Stück zeigt eine explodierende Wirklichkeit, in der nichts weniger auf dem Spiel steht als der Sinn des Lebens.
Taumelnd zwischen Tod und Ewigkeit: Da sind z. B. Lum und Purl, die es mit
dem Schicksal aufnehmen und aller Biologie zum Trotz von einem gemeinsamen Kind träumen. Da ist das Mädchen Hilda, das verunfallt, und ihr
Vater, der weiterleben muss. Da ist der so genannte Leiter des Fortgangs:
Er bedient eine Apparatur, die Botschaften in die Unendlichkeit des Alls
versendet, »damit man dort erfährt, was uns Menschen bewegt.« Wie
lauten die Botschaften, die es sich, trotz der Tragik allen Seins, lohnt,
ins All zu versenden? Gibt es Sinn und Schönheit, wenn man nur genau
genug hinsieht?
Nähere Infos www.theaterdo.de
Foto Diana Küster
Sa 29.06. // 20:30 Uhr // Theaterlabor // 1 Std. 15 Min., keine Pause
Tanz und Spiel
Renegade in Residence
Schauspielhaus Bochum
OUT OF BODY (UA)
von Julio César Iglesias Ungo
Mit Texten von Robert Hyden, Julio César Iglesias Ungo und dem Ensemble
Eine Koproduktion von Schauspielhaus Bochum und pottporus e. V. / Renegade , Herne
Choreographie und Regie Julio César Iglesias Ungo Bühne Lydia Merkel Kostüme Annika
Träger Licht Denny Klein Musik Rasmus Nordholt Mit Sefa Erdik, Alexis Fernandez Ferrera,
Elena Friso, Said Gamal Sayed Mohamed, Youngung Sebastian Kim, Bénédicte Mottart,
Krunoslav Šebrek, Christian Zacharas
Die Modern Dancer und Street-Art-Tänzer von Renegade gehen zusammen
mit einem Schauspieler des Bochumer Ensembles auf eine Reise raus aus
dem Körper – »out of body«. Sich außerhalb des eigenen Körpers zu befinden, sich selbst zu beobachten, außerhalb von Raum und Zeit, losgelöst
von Schmerzempfinden oder Schwerkraft – solche Empfindungen werden
nicht nur bei Nahtod-Erlebnissen beschrieben, sondern können Menschen
auch in anderen Situationen erwischen. Ausgehend von diesem »Out of
Body«-Phänomen und Fragmenten eines fiktiven Lebens entwickelt Choreograph Julio César Iglesias Ungo eine kraftvolle Inszenierung zwischen
Erleben und Beobachten, Innen und Außen, Normalität und Fantasma, Tanz
und Theater.
Nähere Infos www.schauspielhausbochum.de
Foto Christian Brachwitz
So 30.06. // 15:00 Uhr // Theaterlabor // 3 Std. 20. Min., 1 Pause
Spiel
Tanz
Theater an der Ruhr,
xxxx
Mülheim
xxxx
Immer noch Sturm
von Peter Handke
Inszenierung Roberto Ciulli Bühne Gralf-Edzard Habben Kostüme Eilsabeth Strauß
Dramaturgie Helmut Schäfer Mit Petra von der Beek, Albert Bork, Dagmar Geppert, Klaus
Herzog, Marco Leibnitz, Volker Roos, Rupert J. Seidl, Simone Thoma
Kärnten im Süden Österreichs an der Grenze zu Slowenien: Hier trifft
der Ich-Erzähler, dessen Nähe zu Peter Handke nicht zu übersehen ist,
zwischen 1936 und 1942 seine Großeltern, seine Mutter und deren
Geschwister, die allesamt nun jünger sind als der 1942 geborene Autor.
Es verweben sich die Geschichten: die der Familie mit der politischen,
der Annexion Österreichs 1938 durch das Dritte Reich folgt die einzige
Partisanenbewegung gegen die Nationalsozialisten durch die slowenische
Minderheit in Kärnten.
Es verweben sich aber auch die Genres: Prosa und Drama verschwistern sich zu einem sprachmächtigen Text, den die größte Kunst des
Schreibens auszeichnet, die Einfachheit. Die Erinnerungen des Erzählers
durchmischen sich mit Geträumtem und beschwören kraft der Poesie des
Textes Gestalten hervor, die wirklich unwirklich die Szene bevölkern.
Nähere Infos www.theater-an-der-ruhr.de
Foto Philipp Ottendörfer
So 30.06. // 19:30 Uhr // Stadttheater // 2 Std., keine Pause
Spiel
Eigenbeitrag
Theater Bielefeld
Kabale und Liebe
von Friedrich Schiller
Inszenierung Christian Schlüter Bühne Jochen Schmitt Kostüme Esther Krapiwnikow
Choreographie Gundula Peuthert Dramaturgie Franziska Betz Mit Isabell Giebeler,
Lukas Graser, Stefan Imholz, Janco Lamprecht, Nicole Paul, Hannah von Peinen, Anton Pleva,
Guido Wachter
Der Stadtmusikant Miller liebt seine Tochter Luise. Seine Frau liebt ihren
Traum vom sozialen Aufstieg. Die Mätresse des Herzogs, Lady MiIford,
liebt Ferdinand, den Sohn des Präsidenten. Wurm, der Sekretär des
Präsidenten, liebt Luise. Luise wiederum liebt Ferdinand und Ferdinand
liebt Luise, leidenschaftlich und absolut. Gemeinsam erträumen sie sich
eine Zukunft, eine neue Welt. Doch Präsident von Walter liebt die Macht
und ordnet deshalb eine Zweckehe seines Sohnes mit der Lady Milford an.
Ferdinand wehrt sich gegen die Vereinnahmung seiner Person und seines
ehrlichen Gefühls im Namen der Politik. Sein Verhalten fordert die
Unnachgiebigkeit des Vaters heraus: Der Präsident intrigiert mit aller ihm
zur Verfügung stehenden Rücksichtslosigkeit gegen seinen Sohn. Um
jeden Preis will er dessen unstandesgemäße und seinen hochfliegenden
Plänen im Weg stehende Liebe zu Luise zerstören.
Nähere Infos www.theater-bielefeld.de
Wissenswertes
rund um das Festival
RAHMENPROGRAMM // Festivalzentrum AM ALTEN MARKT
Die eingeladenen Schauspiel- und Tanzproduktionen werden von einem
umfangreichen Rahmenprogramm begleitet. Wir laden Sie ein, bei Publikumsgesprächen im Anschluss an die Vorstellungen mit den Beteiligten
und den Mitgliedern der Auswahljury über die Aufführungen zu diskutieren.
Im Festivalzentrum am Alten Markt finden außerdem Podiumsgespräche,
Konzerte und Partys statt; dort haben Sie Gelegenheit, vor und nach den
Vorstellungen mit Künstlern, Festivalteam und anderen Gästen ins Gespräch zu kommen. Detaillierte Infos zum Rahmenprogramm finden Sie in
Kürze auf www.nrw-theatertreffen.de
JURY // PREISVERLEIHUNG
Eine fünfköpfige Jury wird im Rahmen des Festivals Preise für herausragende künstlerische Leistungen vergeben. Für die Jury konnten wir Laura
Naumann, Autorin und Mitglied des Theaterkollektivs machina eX, den
Autor und Regisseur Nuran David Calis, die Schauspielerin und Regisseurin
Martina Eitner-Acheampong und den Theaterkritiker Stefan Keim gewinnen. Gemeinsam mit dem Bielefelder Oberspielleiter Christian Schlüter
werden sie die neun Produktionen im Wettbewerb sichten und über die
Auszeichnungen entscheiden. Zur Preisverleihung im Anschluss an die
Vorstellung von Kabale und Liebe am Sonntag, den 30. Juni, laden wir Sie
herzlich ins Stadttheater ein!
Spielstätten
Stadttheater
Niederwall 27, Bielefeld
Theater am Alten Markt (TAM), TAM Z W EI / D R EI
Alter Markt 1, Bielefeld
Theaterlabor im Tor 6
Hermann-Kleinewächter-Straße 4, Bielefeld
Mit freundlicher Unterstützung von
Gefördert durch
Karten
Theater- und Konzertkasse
Neues Rathaus, Niederwall 23, Bielefeld
Di bis Fr 10:00–18:00 Uhr, Sa 10:00–14:00 Uhr, montags geschlossen
Online (gebührenfrei) www.nrw-theatertreffen.de
Telefon 05 21/51 54 54
Preise
Festivalpaket
30 % Rabatt beim Kauf von Karten für mind. 3 Vorstellungen
Einzelkarten
Stadttheater 12.50–27.50 €
Theater am Alten Markt (TAM) 20.00/23.00 €
TAM Z W EI / D R EI 12.00 € (freie Platzwahl)
Theaterlabor im Tor 6 23.00 € (freie Platzwahl)
Gegen Vorlage eines Berechtigungsnachweises erhalten Schüler, Studenten, Auszubildende,
Wehr- und Ersatzdienstleistende bis 25 Jahre sowie Schwerbehinderte mit Merkmal B
und Inhaber des Bielefeld-Passes eine Preisermäßigung von 50 %. Weitere Infos siehe
www.nrw-theatertreffen.de.
ErmäSSigtes Parken
Im Rathaus-Parkhaus parken Theaterbesucher günstiger! Für 1.50 €
erhalten Sie im Stadttheater an der Infotheke, im TAM an der Garderobe
ein ermäßigtes Ausfahrticket.
Impressum
Herausgeber Theater Bielefeld, Spielzeit 12/13 Intendanz Michael Heicks
Redaktion Franziska Betz, Viktoria Göke, Marcus Grube, Christine Post, Diether Schlicker,
Kristina Wydra Gestaltung Jennifer Dreier Druck Druckverlag Kettler GmbH
MI 26.06.
18:00–19:30 Uhr // Stadttheater
Eröffnungsfeier
Festival
programm
20:30–22:15 Uhr // Theaterlabor
Neuer Tanz aus NRw
Theater Krefeld / Mönchengladbach,
Ballett im Revier und Theater Hagen
SA 29.06.
20:30–22:15 Uhr // Stadttheater
Der zerbrochne Krug
Düsseldorfer Schauspielhaus
15:00–16:45 Uhr // TAM DRei
Deportation Cast
Theater Aachen
DO 27.06.
17:00–19:45 Uhr // TAM
Hiob
Rheinisches Landestheater Neuss
11:00–12:15 Uhr // Theaterlabor
Heute: Kohlhaas
Theater Marabu, Bonn / Koproduk­tion
mit AGORA Theater (B)
16:30–17:20 Uhr // TAM zwei
Demut vor deinen Taten Baby (UA)
Theater Bielefeld
18:00–19:05 Uhr // Theaterlabor
Gegen den Fortschritt
Consol Theater Gelsenkirchen
19:30–23:00 Uhr // Stadttheater
Trilogie der Sommerfrische
Wuppertaler Bühnen
FR 28.06.
18:00–19:50 Uhr // TAM
DrauSSen vor der Tür
Schauspielhaus Bochum
20:30–22:20 Uhr // Stadttheater
Rote Erde (UA )
Schauspiel Essen
Alle Stücke in der Übersicht
20:30–22:30 Uhr // Stadttheater
Einige Nachrichten an das All
Schauspiel Dortmund
20:30–21:45 Uhr // Theaterlabor
OUT OF BODY ( UA)
Renegade in Residence
Schauspielhaus Bochum
23:00–00:20 Uhr // TAM DRei
ENDSPIEL
Schauspiel Dortmund
SO 30.06.
15:00–18:20 Uhr // Theaterlabor
Immer noch Sturm
Theater an der Ruhr, Mülheim
19:30–21:30 Uhr // Stadttheater
Kabale und Liebe
Theater Bielefeld
22:00 Uhr // Stadttheater
Preisverleihung
23:00–0:50 Uhr // TAM Drei
Kein Licht. / Prometheus
Schlosstheater Moers
www.nrw-theatertreffen.de
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