Auf den spuren der Reformation - Musée International de la Réforme

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STADTRUNDGANG
GENF:
«AUF DEN SPUREN
DER REFORMATION»
INTERNATIONALES MUSEUM
DER REFORMATION
GENF: «AUF DEN SPUREN DER REFORMATION»
EINFÜHRUNG
Die Geschichte Genfs im Lichte der Reformation
Die 14 Standorte dieses Rundgangs durch das historische Zentrum Genfs verbinden Orte mit symbolischer
Bedeutung für die Reformation. Es ist eine Epoche,
welche sowohl die Architektur als auch die Wirtschaft
und das geistige Leben der Calvinstadt stark beeinflusst hat. Bis heute ist dies in der Stadt sichtbar.
Im frühen 16. Jahrhundert, am Vorabend der
Reformation, war Genfs Wirtschaft in schlechter
Verfassung und die Bevölkerungszahl ging zurück. Der
Aufstieg Lyons als Messestadt beschleunigte den
Niedergang der einst blühenden Genfer Märkte, und
die einst reiche Stadt sah sich mit Armut konfrontiert.
Von der Reformation, einer Bewegung, die 1517 in
Deutschland durch Martin Luther ausgelöst worden
war, hörte man in Genf zum ersten Mal um 1525.
Es dauerte zehn Jahre, bis die Genfer sich der
Reformation zwischen 1535 und 1536 anschlossen.
Eingeführt wurde die Reformation in Genf vom
französischen Reformator Wilhelm Farel, aber erst mit
dem Eintreffen Calvins im Juli 1536 begann die
Bewegung richtig Fuss zu fassen. Calvin machte Genf
zu einem der wichtigsten Zentren religiösen Denkens
in Europa, mit einer Ausstrahlung, welche die bescheidene Grösse der Republik bei Weitem übertraf.
Bald danach, ab den 1540er-Jahren, wurde Genf zu
einer Zufluchtsstätte für protestantische Flüchtlinge,
die in ihren Heimatländern verfolgt wurden. Diesen
Männern und Frauen bot Genf einen sicheren Hafen.
Hier konnten sie ihrem Glauben frei nachleben und
fanden darüber hinaus Bestärkung durch die Predigten
Calvins und seiner Mitstreiter, in welchen sie die
heilige Schrift, die Grundlage ihres Glaubens, auslegten.
Die erste Flüchtlingswelle begann Mitte des 16. Jahrhunderts und fand ihren
Höhepunkt 1572 nach dem Massaker der St. Bartholomäusnacht, als das französische Königshaus versuchte, alle Protestanten in Frankreich umzubringen.
Die Flüchtlinge stammten zum grössten Teil aus Frankreich, aber auch aus Italien,
England und sogar Spanien. Viele waren gut ausgebildet und brachten Wissen und
neue Fertigkeiten in die Stadt. Sie stellten die Pfarrer, welche Genf für sein geistiges Wachstum benötigte, die Lehrer, Juristen und Ärzte, welche die intellektuelle
und soziale Entwicklung vorantrieben, die Drucker, Uhrmacher, Goldschmiede,
Textilfabrikanten und Handelsbankiers, welche der Wirtschaft neuen Schwung
verliehen. Und nicht zuletzt trugen die Franzosen, welche drei Viertel der
Flüchtlinge ausmachten, dazu bei, Französisch als Umgangssprache zu stärken.
Eine zweite Flüchtlingswelle gab es während des 17. Jahrhunderts, nach der
Aufhebung des Edikts von Nantes (1685). Zum zweiten Mal nahm Genf
Flüchtlinge aus Frankreich auf. Sie festigten die Wirtschaftszweige, für welche
Genf im 18. Jahrhundert berühmt werden sollte: Uhrmacherei, Bankwesen,
Indiennerie (Baumwolldruck). Sie trugen auch wesentlich zum Ruf Genfs als
Zentrum von Wissenschaft und Künsten bei.
Im Zuge der Reformation entwickelte sich Genf zum «protestantischen Rom»,
einer Stadt mit beträchtlichem intellektuellem und geistigem Einfluss.
GENF: «AUF DEN SPUREN DER REFORMATION»
DIE REFORMATIONSMAUER
Dieses Denkmal wurde zur Erinnerung an die Reformation errichtet. Es stellt
die wichtigsten Ereignisse und Personen dar, die im 16. und 17. Jahrhundert zur
Ausbreitung der calvinistischen Reformation beigetragen haben, sowohl in Genf als
auch andernorts.
Das Denkmal steht an
einer geschichtsträchtigen Stelle: Es säumt ein
Mauerstück der alten
Befestigungsanlagen, das
unterhalb des Rathauses
und gegenüber der
Universität (der ehemaligen Akademie) liegt.
Mit dem Bau des
Denkmals wurde 1909
begonnen. Anlass bildete
der 400. Geburtstag Calvins und das 350-Jahre-Jubiläum der von Calvin gegründeten Akademie. Es war 1917 vollendet.
Im oberen Teil prangt die Inschrift POST TENEBRAS LUX (Nach der Dunkelheit das
Licht), der Wahlspruch Genfs, den die Genfer nach der Reformation einführten, sowie
die Abkürzung IHS in griechischen Buchstaben, die den Namen Jesus in verkürzter
Form wiedergibt (IHESUS).
Das Denkmal hat zehn Statuen. Die vier grossen in der Mitte stellen die
Hauptpersonen der Genfer Reformation dar, von links nach rechts Wilhelm Farel,
Johannes Calvin, Theodor Beza und John Knox. Die sechs kleineren Statuen und acht
Flachreliefs zeigen die wichtigsten Akteure und Ereignisse, die dazu beitrugen, dass
die Genfer Reformation in Europa und Amerika verbreitet wurde.
Rechts und links der mächtigen Stufen stehen rechteckige Blöcke mit den Namen von
Luther und Zwingli. Damit werden die zwei anderen grossen Reformatoren geehrt,
welche die Reformation des 16. Jahrhunderts, insbesondere auch in der Schweiz,
geprägt haben. Auch der Name von Marie Dentière ist eingraviert; sie war eine der
ersten Historikerinnnen und Theologinnen dieser Zeit.
Hinweis: Wenn man den Parc des Bastions Richtung Altstadt verlässt, sieht man oben auf dem Hügel
eine Reihe von Stadthäusern mit prächtigen Fassaden in klassischem Stil. Dieses architektonische
Ensemble in der Rue des Granges wurde im frühen 18. Jahrhundert von Familien gebaut, die nach
der Aufhebung des Edikts von Nantes nach Genf geflohen waren. 1685 hob Ludwig XIV das Edikt
auf, mit dem sein Grossvater, Heinrich IV, den Protestanten in Frankreich freie Kultausübung gewährt
hatte. Protestanten, die sich dem Befehl widersetzten, drohte Galeerendienst oder die Todesstrafe.
200'000 französische Protestanten gingen ins Exil, um ihrem Glauben nicht abschwören zu müssen.
Sie wurden in den protestantischen Ländern Europas aufgenommen oder fanden in Amerika eine
neue Heimat.
GENF: «AUF DEN SPUREN DER REFORMATION»
HÔTEL DE VILLE (RATHAUS)
Das Hôtel de Ville ist seit mehr als fünf Jahrhunderten das politische Zentrum der Stadt.
Im Spätmittelalter kaufte die Bürgerschaft Genfs mehrere kleine Häuser und errichtete
das «Hôtel de Ville», um die entstehenden Verwaltungsbehörden unterbringen zu können. Während fast drei Jahrhunderten wurde das Gebäude immer wieder erweitert
und umgestaltet, mit einer letzten grösseren Bauetappe im 18. Jahrhundert. 1526
wurde eine neue politische Behörde geschaffen: der Rat der Zweihundert (Conseil des
Deux-Cents). Er ist der Vorläufer des heutigen Grand
Conseil, des Kantonsparlaments.
1535 verbot der Rat der Zweihundert die Messe und
gab damit das Signal zum Übertritt zur Reformation.
Über dem Eingangsportal bei Nr. 2 sieht man das Genfer
Wappen. Es besteht aus zwei Teilen: der gekrönte
Adlerkopf ist das Symbol des Reichs, zu dem Genf seit
dem 11. Jahrhundert gehörte. Der goldene Schlüssel ist
das Symbol des Bischofs. Mit den «Franchisen» von
1387 erhielten die Bürger von ihm gewisse Rechte und
Freiheiten. Beim Eintritt in den Hof blickt man auf ein
architektonisches Meisterstück aus dem 16. Jahrhundert:
die gepflasterte Rampe, die ohne eine einzige Stufe über drei Stöcke führt. So konnte
man zu Pferd hinauf reiten oder sich mit einer Sänfte hochtragen lassen.
KIRCHE ST. GERMAIN
St. Germain gehört zu den fünf ältesten
Kirchen Genfs. Ein erstes Gotteshaus kann
auf das fünfte Jahrhundert zurückdatiert
werden. In der heutigen Form stammt die
Kirche aus dem 15. Jahrhundert. Nach der
Reformation wurde sie auf verschiedene
Arten genutzt: In den Zeiten der grossen
Flüchtlingswellen als Gottesdienstraum
zusätzlich zu den normalerweise verwendeten Kirchen, dann auch als Waffendepot,
Ort für politische Versammlungen und sogar als Metzgerei! Während der französischen Besetzung Genfs (1798-1813) wurde die Kirche an die römisch-katholische
Gemeinde abgetreten, die dort die Messe feierte (1803). Seit 1873 wird sie von der
christkatholischen (auch altkatholisch gennanten) Kirche genutzt.
TIPPS VON AESCHBACH SPORTS
Wählen Sie Ihr eigenes Tempo!
Der Stadtrundgang soll ein echtes Vergnügen sein. Nehmen
Sie Rücksicht auf Ihr eigenes Tempo und versuchen Sie
nicht, ein Tempo einzuschlagen, das Sie nicht durchhalten
können. Bei jedem Standort finden Sie Tipps, wie Sie fit
bleiben können. So werden Sie keine Probleme haben, den
Spaziergang auf den Spuren der Reformation in seiner
ganzen Länge zu erkunden.
GENF: «AUF DEN SPUREN DER REFORMATION»
HAUS DES RÉSIDENT DE FRANCE UND GRAND-RUE
Die Hauptachse der Altstadt, die Grand-Rue, weist eine Vielfalt von architektonischen
Stilen auf. Häuser aus dem Mittelalter stehen neben Gebäuden aus dem 17. und 18.
Jahrhundert. Die älteren Häuser wurden praktisch alle mit zusätzlichen Geschossen
aufgestockt, als Genf mit einem grossen Zustrom von Hugenottenflüchtlingen (die
Bezeichnung für die französischen Protestanten) konfrontiert war. Da es nicht möglich
war, ausserhalb der Stadtmauern zu bauen, musste sich die Stadt in die Höhe
ausdehnen.
Das Haus Nr. 11, Grand-Rue, ist der ehemalige Sitz des französischen Gesandten.
Es wurde 1743 an derselben Stelle erbaut, wo sich schon vorher ein Haus des französischen Diplomaten befunden hatte. 1679 hatte Ludwig XIV beschlossen, einen ständigen Gesandten zu entsenden – den «Résident de France». Er sollte Frankreichs
Interessen in Genf vertreten und die Genfer Politik überwachen. Genf war damals eine
unabhängige Republik. Schon kurz nach seiner Ankunft feierte der Gesandte im
November 1679 die Messe in seinem Haus. Er berief sich auf seine diplomatischen
Privilegien. Die Genfer reagierten mit Entrüstung, hatten sie doch mit der Reformation
die Messe aus der Stadt verbannt. Sie befürchteten, dass der französische König versuchen könnte, die Stadt mit Gewalt zu rekatholisieren. Diese Ängste erwiesen sich aber
als unbegründet.
TIPPS VON AESCHBACH SPORTS
Die Füsse
Die Füsse haben 26 Knochen, die zusammen das
Fussgewölbe formen. Sie werden von den Muskeln,
Bändern und Sehnen zusammengehalten und gestützt.
Wenn man die Füsse vernachlässigt, können sie steif oder
schwach werden. Das kann zu Rückenschmerzen,
Wadenkrämpfen und müden Beinen führen.
GENF: «AUF DEN SPUREN DER REFORMATION»
PLACE BÉMONT
Der letzte erhaltene Dôme Genfs steht an der Nr. 15 der Rue de la Cité. Dôme
waren eine Art Dachvorsprünge, die von hohen hölzernen Pfeilern gestützt wurden. Sie schützten so diejenigen Teile der Strasse, die den Fussgängern vorbehalten
waren. Diese überdachten Durchgänge entstanden sehrwahrscheinlich im
Mittelalter, zur Zeit der Messen. Sie bildeten ein typisches Element der Genfer
Architektur und wurden während der Restaurationszeit ab 1824 im Rahmen
grosser städtebaulicher Veränderungen abgebrochen.
Ein Seitengässchen führt bei der Nr. 13 auf die Place Bémont. Dieser Platz und die
von ihm weiterführende Strasse bildet die Grenze zwischen der «Ober-» und der
«Unterstadt», in welcher Gewerbe- und Handel angesiedelt waren. Dieser Teil der
Stadt entspricht der Ausdehnung Genfs während des 13. Jahrhunderts.
TIPPS VON AESCHBACH SPORTS
Sport
Eine sportliche Betätigung hilft nicht nur Krankheiten
vorzubeugen, sondern ist auch ein ausgezeichnetes Mittel
um Stress zu bekämpfen, sich psychisch besser zu fühlen,
die Natur zu geniessen und soziale Kontakte zu pflegen.
Körperliche Aktivität fördert auch einen gesünderen
Lebensstil, da sie hilft, Alkohol- und Tabakkonsum zu senken. All dies können Sie mit nur 30 Minuten Bewegung
pro Tag erreichen!
GENF: «AUF DEN SPUREN DER REFORMATION»
KIRCHE LA FUSTERIE
Die Kirche La Fusterie wurde zwischen 1713 und 1715 erbaut. Sie hiess zu Beginn
«Neue Kirche», da sie die erste nach der Reformation in Genf neu errichtete Kirche
war. Die protestantischen Gottesdienste wurden seit der Reformation in der
Kathedrale St. Pierre und den Kirchen St.-Gervais und La Madeleine abgehalten,
also in den bestehenden Kirchen aus dem Mittelalter. Man gestaltete sie für
die Bedürfnisse des reformierten Gottesdienstes um; insbesondere wurden
Heiligenstatuen und religiöse Gemälde entfernt. Nach der Aufhebung des Ediktes
von Nantes 1685 wuchs die Bevölkerung durch den Zustrom von Flüchtlingen so
stark, dass die Kirchen die Stadtbewohner nicht mehr alle aufnehmen konnten.
Das Bevölkerungswachstum führte deshalb zum Bau einer vierten Kirche. Sie hat
einen runden Grundriss nach dem Vorbild der protestantischen Kirche in
Charenton, die in der Nähe von Paris lag. Die Kirche von Charenton wurde 1686
auf Befehl von Ludwig XIV zerstört.
La Fusterie weist verschiedene barocke Elemente auf, etwas, das man in Genf sonst
nicht findet.
TIPPS VON AESCHBACH SPORTS
Schuhe
Es ist sehr wichtig, die richtigen Schuhe zu tragen.
Die Wahl hängt vom Niveau und der Häufigkeit der sportlichen Betätigung sowie der Fussform ab. Der richtige
Schuh stützt alle Teile des Fusses gleichmässig, erzeugt
keine Reibungen und stützt die Ferse. Es ist sehr wichtig,
sich beim Kauf von Fachpersonal beraten zu lassen.
GENF: «AUF DEN SPUREN DER REFORMATION»
RUES-BASSES
Die Unterstadt war schon früher ein belebtes Geschäftsviertel. Hier lagen die Häfen
und Markthallen und wurden die Wochenmärkte abgehalten. Die ersten grossen
Handelsmessen fanden Mitte des 13. Jahrhunderts statt. Ihre Bedeutung trug ohne
Zweifel viel zur Entwicklung dieses Stadtteils bei.
Zur Zeit der Reformation waren die Rue du Marché, die Rue de la Croix-d’Or und die
Rue de Rive, die sogenannten Rues-Basses oder Strassen der Unterstadt, in drei
Nutzungszonen unterteilt, wie es schon im Mittelalter üblich war. In der Mitte befand
sich die Wagenspur. Rechts und links davon installierten die Händler ihre Haut-bancs,
kleine Holzstände, wo sie von der Witterung geschützt ihre Waren feilbieten konnten.
Zwischen den Haut-bancs und den Häusern gab es schliesslich Raum für die
Fussgänger. Er war von den hölzernen Dômes überdacht.
Die Place du Molard war während vieler Jahrhunderten das wirtschaftliche und
politische Zentrum Genfs. In den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts wurde der
Platz zum Schauplatz verschiedener Auseinandersetzungen. Zuerst standen sich die
Parteigänger Savoyens und diejenigen einer Allianz mit den schweizerischen
Kantonen gegenüber. Später bekämpften sich die Anhänger des alten katholischen
Glaubens des Papsttums und die Verfechter der neuen protestantischen Lehre Luthers.
Die erste öffentliche Predigt nach protestantischer Lehre wurde von Antoine Froment
am 1. Januar 1533 auf der Place du Molard gehalten.
TIPPS VON AESCHBACH SPORTS
Walking / Gehen
Zügiges Gehen ist eine der einfachsten sportlichen
Betätigungen. Es fördert die Gesundheit, da Herz- und
Lungenfunktionen gestärkt werden. Es ist ein wunderbares
Mittel gegen unseren bewegungsarmen Lebensstil. Bei den
Kindern fördert das Gehen die Entwicklung der Knochen,
Gelenke und Lungen.
GENF: «AUF DEN SPUREN DER REFORMATION»
Sur
KIRCHE
le chemin
LA MADELEINE
de Saint-Jacques,
Wo heute die Kirche La Madeleine steht, sind schon seit früher Zeit verschiedene
Gotteshäuser belegt. Die heutige Kirche stammt von 1110. Bis zur Reformation war
sie von einem Friedhof umgeben. Sainte-Marie-Madeleine wurde errichtet, als sich
die Stadt gegen den See hinunter ausdehnte. Die Entwicklung der Messen, Häfen
und der Rues-Basses machten die Pfarrrei der Madeleine zur reichsten der Stadt.
Nachdem die Kirche kurz nacheinander von zwei Bränden beschädigt worden war,
wurde sie 1146 vollständig wiederaufgebaut. Nach der Reformation wandelte man
sie in eine reformierte Kirche um. Der Glockenturm wurde niedergerissen und alles
Schmuckwerk entfernt. Der Innenraum wurde nach typischer protestantischer
Art umgestaltet, mit Kirchenbänken, die rund um die Kanzel angeordnet sind.
Den Wänden entlang zog man Emporen ein.
Im Glockenturm hängt Genfs älteste Glocke, «le Grillet». Sie wurde 1420
gegossen.
Hinweis: In der Altstadt sieht man Häuser, die um ein oder zwei Geschosse aufgestockt wurden.
Besonders gut ist dies bei den Plätzen Bourg-de-Four und Taconnerie zu erkennen. Während der
Reformation sah sich Genf, das in den Stadtmauern eingezwängt war, gezwungen, in die Höhe zu
bauen, um die Flüchtlinge unterbringen zu können.
TIPPS VON AESCHBACH SPORTS
Sport in der freien Natur
Gehen, Joggen, Schwimmen und Radfahren sind äusserst
empfehlenswerte Sportarten. Wenn man sie im eigenen
Tempo betreibt, stärken sie den Körper ohne ihn zu überfordern. Zudem ist die Bewegung in der freien Natur nicht nur
gut für das körperliche Wohlbefinden, sondern gibt auch
gute Laune.
GENF: «AUF DEN SPUREN DER REFORMATION»
COLLÈGE CALVIN
Die Reformation machte
Genf zu einer Stadt von
Gebildeten und Gelehrten,
denn der Unterricht
und die Bildung waren
zenntrale Anliege der
reformierten Kirche. Der
Alphabetisierungsgrad der
protestantischen Genfer
war deshalb deutlich
höher als derjenige ihrer
katholischen Nachbarn.
Als die Genfer am 21. Mai
1536 die Reformation
annahmen, führten sie
auch ein Schulobligatorium für die Genfer Knaben ein. Richtig umgesetzt wurde dieser Beschluss erst 1559 mit der Gründung des Collège und der Akademie, der
Vorläuferin der Universität. Das damals errichtete Gebäude heisst heute Collège
Calvin und ist immer noch ein Gymnasium.
Mit dem Bau des Collège wurde einem wichtigen Anliegen Calvins entsprochen.
Die beiden aus dieser Ursprungszeit stammenden Gebäudeflügel sind von der französischen Architektur des frühen 16. Jahrhunderts beeinflusst. Die Knaben gingen ab
7-jährig ins Collège. Der Stoff war in erster Linie auf Literatur ausgerichtet. Die Schüler
lernten zuerst Latein, später Griechisch und lasen die klassischen Autoren sowie
Calvins Katechismus. Zudem übten sie sich in Grammatik, Logik sowie Rhetorik.
Die Tage waren lang: zehn Stunden Unterricht an sechs Wochentagen. Im Sommer
begann der Unterricht morgens um 6 Uhr, im Winter um 7 Uhr.
Die Akademie wurde zum «Nährboden» des europäischen Calvinismus. Die
Akademie zog zahlreiche ausländische Studenten an, die bei Calvin und später bei
seinen Nachfolgern studieren wollten. Nach dem Studienabschluss kehrten sie als
ausgebildete Pfarrer in ihre Heimatländer zurück und verbreiteten dort die Ideen der
Reformation, so wie sie sie in Genf kennengelernt hatten. Der erste Rektor der
Akademie war Theodor Beza.
Auch die Ursprünge der Genfer Universitätsbibliothek liegen im Gebäude des Collège.
Es beherbergte eine erste Bibliothek, die 1872 ins neue Universitätsgebäude im
Parc des Bastions überführt wurde.
TIPPS VON AESCHBACH SPORTS
Ernährung
Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung
beugt Krebs sowie Herz-Kreislauferkrankungen vor.
Es wird empfohlen, täglich mindestens fünf Mal Früchte
und Gemüse zu essen, sowohl rohe als auch gekochte.
Man sollte eher Fisch als Fleisch essen (da er weniger
Fett aufweist) und den Zucker- und Fettkonsum senken.
GENF: «AUF DEN SPUREN DER REFORMATION»
LUTHERISCHE KIRCHE
Dieses Gebäude wurde zwischen 1762
und 1766 für die deutschsprachige lutherische Gemeinde Genfs errichtet.
Lutheraner und Calvinisten sind zwar
beide Protestanten, dennoch gibt es gewisse Unterschiede bei der Liturgie und der
Doktrin. Um den Lutheranern zu ermöglichen, Gottesdienste nach ihrer Art zu
feiern, gestattete ihnen Genf 1760, eine
Kirche zu erbauen. Allerdings durfte der
Bau nicht als Kirche erkennbar sein.
Deshalb sieht er eher wie ein herrschaftliches dreistöckiges Bürgerhaus aus. Im Innern
belegt die Kirche das Erdgeschoss und den ersten Stock.
Die heutige lutherische Gemeinde ist umfangreich; man spricht Englisch, Deutsch,
Schwedisch, Dänisch, Norwegisch und Finnisch.
MAISON TURRETTINI
Die Maison Turrettini an der Rue de l’Hôtel de Ville Nr. 8 wurde im 17. Jahrhundert
für Francesco Turrettini erbaut, einem Seidenhändler und Bankier, der mit der ersten
Flüchtlingswelle aus Italien nach Genf gekommen war. Als er dieses Haus bauen liess,
war er einer der reichsten Männer der Stadt. Im Gebäude war auch sein äusserst
florierendes Geschäft untergebracht, «la Grande Boutique». Mehrere Nachkommen
Francesco Turrettinis spielten eine wichtige
Rolle in Genfs Geschichte, sowohl in der
Theologie als auch der Politik und der
Wirtschaft.
Die Maison Turrettini war das erste grosse
Stadthaus im Renaissancestil. Die Fassade
ist gegen die Stadt gerichtet. Dies ist ein
Unterschied zu den Bürgerhäusern aus
dem 18. Jahrhundert, welche über die
Stadtmauern hinaus blicken. Auf dem
Rundgang kann man das schön nach der
ersten Station, beim Verlassen des Parc des
Bastions, sehen.
TIPPS VON AESCHBACH SPORTS
Treppen
Steigen Sie Treppen statt den Lift zu nehmen! So bewegen
Sie sich wenigstens ein bisschen, stärken die Füsse, den
Kreislauf, das Herz und die Muskeln.
GENF: «AUF DEN SPUREN DER REFORMATION»
AUDITOIRE CALVIN
An der Stelle des Auditoriums befand sich früher die Kirche Notre-Dame-la-Neuve.
Bereits im frühen 10. Jahrhundert stand dort eine Kapelle. Das Auditorium wurde
im 15. Jahrhundert neben der Kathedrale St. Pierre in gotischem Stil erbaut, die
Fassade ist nüchtern gehalten.
Mitte des 16. Jahrhunderts versammelten sich hier die protestantischen Flüchtlinge
aus England, Schottland, den Niederlanden und Italien, um Gottesdienst in ihrer
Sprache zu feiern. Der Reformator John Knox predigte hier während seines
Aufenthalts in Genf als Flüchtling. Ebenfalls hier fasste er zusammen mit einer
Gruppe englischer Protestanten den Beschluss, die Bibel auf Englisch zu
übersetzen. Diese Übersetzung wurde 1556-1559 erstellt und als «Geneva Bible»
sehr bekannt.
Der Name «Auditorium» erinnert daran, dass die Kirche als Hörsaal für
Vorlesungen von Johannes Calvin, Theodor Beza und ihre Nachfolger diente. In
diesem Raum nahmen die geistigen und moralischen Denkströmungen, welche
Genfs Ruf als intellektuelles Zentrum im 17. Jahrhundert und später begründeten,
ihren Anfang. Ab den 1540er-Jahren kam hier auch die Compagnie des Pasteurs
(das Pfarrerkollegium) unter Calvins Vorsitz zusammen, um die Angelegenheiten
der Kirche zu regeln.
Das Auditorium dient
immer noch als Kirche:
die schottische, holländische und italienische
protestantische Gemeinden feiern hier ihre
Gottesdienste.
Detail aus dem oberen Teil
der Türe des Auditoriums:
Die drei Buchstaben IHS
auf Griechisch sind eine
Abkürzung für den Namen
Jesu.
TIPPS VON AESCHBACH SPORTS
Entspannung
Wir pflegen einen hektischen Lebensstil, und es ist deshalb
umso wichtiger, sich Zeit zur Entspannung zu nehmen.
Es gibt Entspannungsübungen und –techniken, welche helfen, die eigenen Energien zu bündeln, sich zu zentrieren
und zu sich zu finden sowie sich körperlich, geistig und
spirituell weiter zu entwickeln.
KATHEDRALE ST. PIERRE
Dort, wo heute die Kathedrale steht, befand sich bereits in spätrömischer Zeit ein
Gebäude. Es folgten mehrere religiöse Bauten, die zu einem ganzen Komplex bischöflicher Häuser gehörten, der im Lauf des 4. Jahrhunderts entstand. Die romanischgotische Kathedrale wurde zwischen 1150 und 1250 erbaut. Sie wurde dann
immer wieder umgestaltet, oft nach Feuersbrünsten. So wurde zum Beispiel in den
1750er-Jahren die abbröckelnde Fassade aus dem Mittelalter durch den heutigen neoklassischen Portikus ersetzt. Mitte des 15. Jahrhunderts, zur Zeit der Reformation, wurden im Innern sämtliche Schmuckstücke und Dekorationen entfernt, und die farbige
Ausmalung wurde übertüncht. Einzig die Glasfenster entgingen der Zerstörung.
Johannes Calvin predigte hier jeden Sonntag zweimal und alle zwei Wochen auch
an den Wochentagen, immer vor mehreren hundert Gemeindemitgliedern.
An die Südseite der Kathedrale schliesst sich die Makkabäerkapelle an. Mit ihrem
Bau wurde um 1400 begonnen. Nach der Reformation wurde sie als Salzlager
gebraucht und 1670 zog man Zwischenböden ein und nutzte den Raum als
Hörsaal für die Akademie.
TIPPS VON AESCHBACH SPORTS
Muskelkater verhindern
Wir sind am Ende des Rundgans angelangt, oder beinahe…
Wenn Sie vor der Kathedrale stehen, können Sie das internationale Museum der Reformation besuchen und/oder die 153
Stufen des Südturms bis zum Turmwächterzimmer hochsteigen. Der Eingang befindet sich hinten in der Kathedrale links.
Nehmen Sie sich aber vorher einen Moment Zeit für
Stretching und Entspannung. So beugen Sie Muskelkater vor.
GENF: «AUF DEN SPUREN DER REFORMATION»
MAISON MALLET UND INTERNATIONALES
MUSEUM DER REFORMATION
Neben der Kathedrale St. Pierre steht die Maison Mallet. Dieses prächtige
Stadthaus aus dem 18. Jahrhundert wurde an der Stelle errichtet, wo sich früher ein
Klosterkreuzgang befunden hatte. Dort stimmte die Bürgerschaft am 21. Mai 1536
der Einführung der Reformation zu. Die Maison Mallet wurde als Wohnhaus für
Gédéon Mallet erbaut. Er war ursprünglich Tuchhändler und dann Bankier in Genf
und Paris.
Der Architekt hatte Verschiedenes zu beachten: neben der Grösse der Familie
Mallet mit neun Kindern und den lokalen Bauvorschriften auch noch den Wunsch
der Stadtbehörden, den Hof bei St. Pierre zu verschönern. Als das im klassischen
Stil gehaltene Haus 1723 nach Plänen des Pariser Architekten Jean-François
Blondel fertiggestellt war, wurde es wegen seiner Pracht von denjenigen kritisiert,
welche die strikte Durchsetzung der Luxusmandate* forderten.
* Gesetze zur Begrenzung und Kontrolle von Verschwendung und Luxus.
Gewinner
PREIS DES MUSEUMS 2007
des Europarates
Jean Calvin 53 Jahre alt
Die Maison Mallet ist der Hauptsitz der Protestantischen Kirche Genfs und
beherbergt heute auch das internationale Museum der Reformation.
BESUCHEN SIE DAS INTERNATIONALE MUSEUM DER REFORMATION UND
ENTDECKEN SIE DIE REFORMATION VON 1536 BIS HEUTE.
Das Museum befindet sich am Cour St-Pierre, in der prachtvollen Maison Mallet,
die im 18. Jahrhundert an der Stelle erbaut wurde, wo früher das Kloster SaintPierre stand, in dem 1536 die Reformation angenommen wurde.
INTERNATIONALES MUSEUM
DER REFORMATION
4, rue du Cloître – 1204 Genf – www.musee-reforme.ch
Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr
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