Billy Hart - Wohler Anzeiger

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Freitag, 16. November 2012
OberFreiamt
12
Sins
Wiehnachtsmärt
in Meienberg
Am Sonntag, 18. November, findet
von 10 bis 17 Uhr bereits zum 14. Mal
der Wiehnachtsmärt in Meienberg
statt. Auch dieses Jahr lassen rund
70 Marktstände und Künstler aus der
näheren und weiteren Umgebung
vorweihnachtliche Stimmung auf
dem Stadtplatz Meienberg aufkommen. Während dem Markt ist Meienberg nur im Einbahnverkehr befahrbar. Die Zufahrt ist über die Kreuzung Alikon–Meienberg und die
Ausfahrt Richtung Kantonsstrasse
beim Sandsilo signalisiert. Nebst Parkierungsmöglichkeiten in Meienberg
ist vorgesehen, entlang der Brandwaldstrasse zu parkieren.
Boswil
Bahnbrechendes
Stück
Genau hundert Jahre nach der Uraufführung eines der wichtigsten Stücke
des 20. Jahrhunderts, Arnold Schönbergs Melodram «Pierrot Lunaire»,
wird dieses bahnbrechende Stück,
ergänzt von anderer Musik seiner
Zeit, in Boswil aufgeführt. Die Interpreten sind renommierte Schweizer
Musikerinnen und Musiker. Sie bereiten sich ab dem 19. November als
«Artists in Residence» im Künstlerhaus auf den Auftritt vor. Es sind
dies: Katharina Rikus, Sprechgesang/
Gesang; Jean-Luc Menet, Flöte/Piccolo; Eduard Brunner, Klarinette/Bassklarinette; Martin Lehmann, Violine/
Viola; Walter Grimmer, Violoncello;
und Jürg Wyttenbach, Klavier.
Das Sonderkonzert findet am Donnerstag, 22. November, 19.30 Uhr, in
der Alten Kirche Boswil statt. Zu hören sind folgende Werke: A. von Webern: Zwei Stücke, Cello-Sonate, Drei
kleine Stücke. A. Berg: Vier Stücke
für Klarinette und Klavier. A. von
Webern: Stücke für Geige und Klavier. Sigfrid Karg-Elert: Chaconne für
Flöte. Hanns Eisler: «Palmströmlieder». A. Schönberg: «Pierrot lunaire»
nach Gedichten von Albert Giraud.
Auf der Achterbahn der Gefühle
Schlagzeuglegende Billy Hart zeigte im «Ochsen» Muri sein ganzes Können
Das Billy-Hart-Quartett aus den
USA, bestehend aus vier Musikern der unterschiedlichsten
Altersklassen, legte am Montagabend einen grandiosen Auftritt
hin. Die Jazzer überraschten das
Publikum mit fetzigen Stücken
und einzigartigen Rhythmen.
Ganz entspannt betrat die Band die
kleine Bühne, und sofort verbreiteten
die routinierten Künstler eine familiäre Atmosphäre. Nachdem Billy Hart
ein paar Scherze mit dem Publikum
gerissen hatte, begann das Quartett
auch schon seine explosive Vorstellung des neuen Albums «All Our Reasons». Die Musiker wussten genau,
wie sie die Tonlagen und die Geschwindigkeit im Stück gestalten
mussten,
um
die
Zuschauer
mitzureissen.
Die Band nahm ihre Fans mit auf
eine Gefühlsachterbahn der ganz besonderen Art. Schloss man die Augen, konnte man förmlich spüren,
wie man jeweils in die Höhe und in
die Tiefe gezogen wurde. Man wusste
nie, was einen als Nächstes erwartete. Kaum hatte man sich etwas beruhigt und in die Melodie eingelebt,
brach schon die nächste musikalische Energiewelle auf einen ein. Genau diese Unberechenbarkeit machte
das Konzert spannend.
Jeder der vier Musiker
ein Talent für sich
Billy Hart hat mit seinen Bandmitgliedern echte Könner um sich versammelt. Ob Mark Turner am Tenorsaxofon, Ben Street am Bass oder
Ethan Iverson am Piano, sie alle sind
in ihrem Können Hart ebenbürtig.
Das Quartett stellte seine Qualitäten
stolz zur Schau. Jeder der Musiker
hatte pro Stück mindestens ein Solo,
bei dem die Aufmerksamkeit ganz
auf ihn gerichtet war. In diesen Momenten blühten sie in ihrer Musik
richtig auf, und man hatte das Gefühl, dass sie selbst von ihrem Klang
in eine andere Welt gezogen wurden.
Eine Legende zu Gast im Murianer «Ochsen»: Der 71-jährige Schlagzeuger Billy Hart wird beim Musikmachen wieder zum
Jüngling. Unterstützt wurde er durch grossartige Musiker (links Ben Street, daneben Mark Turner).
Hart verwandelte sich hinter seinem Schlagzeug in einen kleinen begeisterten Jungen, der völlig fasziniert und mit viel Leidenschaft auf
seinen Trommeln herumhämmerte.
Er wirkte trotz seines Alters von 71
Jahren unglaublich dynamisch und
frisch. Seine Meisterschaft war verblüffend, und er machte das Schlagzeugspielen zu einer Kunst. Er entlockte seinem Schlagzeug völlig neue
Töne und zauberte Melodien hervor,
die man gar nicht für möglich gehalten hätte.
Saxofonist Mark Turner. Oft war er
mit seinem Instrument der Leitfaden
der Musik. Ein junger Zuschauer sagte bewundernd: «Das Können von
Turner ist raffiniert. Er bringt eine
unglaubliche Bandbreite mit.» Wenn
man sah, mit welcher Leidenschaft er
sein Instrument zum Klingen brachte, war dies nicht weiter verwunderlich. Die Augen stets geschlossen und
seinen Körper im Takt wippend, war
er eins mit der Musik.
Lob für Mark Turner
Ebenso auffällig war die Begeisterung, mit welcher Ben Street seinen
Bass präsentierte. Auch seine Emotionen spiegelten sich deutlich in seiner Körpersprache. Die Art und Weise, wie sich die vier Ausnahmemusi-
Damit wirkte das Schlagzeug nicht
nur als Rhythmusgeber, sondern verwandelte sich in ein Melodieninstrument. Viel Applaus erntete auch der
Inspiration durch das Publikum
Bild: std
ker ergänzten, sorgte für einen
unvergesslichen Abend. Die Legende
Billy Hart zog vor allem viele Jazzliebhaber an. Der «Ochsen»-Saal war
bis auf den letzten Platz besetzt. Das
Publikum erlebte einen abwechslungsreichen und spannenden Abend.
Auch das Quartett schien sich richtig wohlzufühlen. Zum Schluss bedankte sich Billy beim Publikum und
schwärmte davon, wie sehr es die
Musiker inspiriert habe. Die Begeisterung war gegenseitig. So lobte eine
junge Frau: «Man hat richtig gemerkt, dass die Musiker nicht einfach
nur die Musik spielen, sie leben wirklich für sie.» Alle waren sich einig, es
war virtuos. Der Abend wird allen
Beteiligten sicherlich lange in Erinnerung bleiben.
Silvia Haug und Lucia Schroth
Steuerfuss nochmals runter
«Gmeind» in Boswil vom 21. November
Am Probenweekend holte sich der Chor den nötigen Schliff für die kommenden Adventskonzerte.
Bild: zg
Zum Jubiläum die Hirtenmesse
Adventskonzert des Gemischten Chors Waltenschwil
Das 40. Adventskonzert unter
der Gesamtleitung von Fritz
Berger bietet Glanzlichter aus
musikalischen Werken der
Romantik und der Klassik.
Eröffnet wird das Konzert mit Ausschnitten aus dem unvollendeten
Oratorium «Christus» op. 97 von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809–
1847) für Soli, Chor und Orchester.
Aufgeführt wird das erste Thema,
Geburt Christi, beginnend mit Rezitativ und einem dreistimmigen Männerchor. Die drei Weisen aus dem
Morgenland folgen dem Stern und suchen den neugeborenen König. Diese
Prophezeiung wird vom Gesamtchor
aufgenommen und mündet ein in den
eindrucksvollen und bekannten Choral «Wie schön leuchtet der Morgenstern».
Als äusserst anspruchsvoll zu spielendes Instrumentalwerk gelangt das
Konzert für Klavier und Orchester in
«C KV 415» von Wolfgang Amadeus
Mozart (1756–1791) zur Aufführung.
Brillanter Solointerpret ist Alois Bürger, Klaviervirtuose und seit sieben
Jahren begeisterter Korrepetitor des
Gemischten Chors.
Die folgende «Böhmische Hirtenmesse» für Soli, Chor und Orchester
von Jakub Ryba (1765–1815) ist ein
anrührendes, fröhliches Werk. Es ist
wie eine Messe gegliedert, erzählt
aber in volkstümlichen Weisen das
Geschehen um Weihnachten. Ryba
steht als einer der gelehrtesten Vertreter in der Tradition tschechischer
Kantoren. Die im Jahr 1796 entstandene Messe erfreut sich in seinem
Heimatland grösster Beliebtheit. Sie
ist «die» Weihnachtsmesse schlechthin.
Als Solisten wirken der im In- und
Ausland engagierte Tenor Tino
Brütsch und der ebenfalls international gastierende Bass-Bariton René
Koch (gebürtiger Waltenschwiler)
mit. Das Ad-hoc-Orchester besteht
aus Instrumentalisten und akkreditierten Zuzügern des Zürcher Kammerorchesters und professionellen
Musikern aus der Region. Erstmals
auftreten wird der neu gegründete
20-köpfige Kinderchor der Primarschule Waltenschwil, der im Erwachsenenchor integriert ist und für Kinderstimmen geeignete Passagen mitsingt. Die Konzerte finden statt am
Samstag, 1. Dezember, um 19.30 Uhr,
und am Sonntag, 2. Dezember, um 17
Uhr, Pfarrkirche Waltenschwil. --zg
Vorverkauf ab 19. November unter www.
chorwaltenschwil.ch oder Tel. 041 788 00 38
(Montag bis Freitag, 9 bis 11 Uhr).
In den früheren Jahren hatte
sich der Gemeinderat stets gegen
einen tieferen Steuerfuss ausgesprochen. Jetzt kann es nicht
schnell genug gehen. Nach der
Senkung im letzten Jahr um drei
folgen nun vier weitere Prozente.
Millionen Franken. Die grössten Brocken stellen der Bahnübergang, der
Knoten Vorstadt und der Knoten Süd
dar. Alle drei Strassenprojekte sind
von den Stimmbürgern bereits früher
bewilligt worden.
An der letzten «Gmeind» wollte sich
der Gemeinderat noch nicht festlegen. Zwar präsentierte er im Juni
eine Rechnung mit einem Plus von
1,17 Millionen Franken, doch dies sei
keine Garantie, dass die Steuern sinken werden, hiess es damals.
Schliesslich hatte Boswil erst auf dieses Jahr hin den Steuerfuss von 109
auf 106 Prozent gesenkt.
Jetzt steht fest: Es geht noch weiter
runter. Ab dem kommenden Jahr
zahlen die Boswiler noch 102 Prozent
Steuern. Damit gehört man zu den
steuergünstigsten Gemeinden im Bezirk – nur in Geltwil und Merenschwand zahlen die Bürger noch weniger. Mehr noch: Die Senkung ist
möglich, obwohl das Personal nächstes Jahr 2 Prozent mehr Lohn erhalten soll. Trotzdem legt der Gemeinderat ein ausgeglichenes Budget vor.
«Trotz der höheren Aufwendungen ist
es möglich, aufgrund der guten Ergebnisse der Vorjahre den Steuerfuss
entgegen anders lautenden Trends zu
senken», schreibt der Gemeinderat in
seiner Botschaft.
Neu dazu kommt ein Kredit für die
Erschliessung des Gewerbegebiets
Riedmattäcker. Das Projekt hat eine
lange Geschichte hinter sich. 2001
wurde vom Volk ein erster Planungskredit in der Höhe von 50 000 Franken gesprochen. Zwar gab es in der
Folge einige Planungsarbeiten, aber
kein konkretes Projekt. Jetzt aber soll
vorwärts gemacht werden. Die Gesamtkosten für die Erschliessung belaufen sich auf 2,32 Millionen Franken. Die Kosten werden anteilsmässig
auf die Grundeigentümer verteilt.
Für die Gemeinde selber verbleiben
Kosten von 435 000 Franken. Gewerbeland ist in Boswil knapp.
Vorgelegt wird auch ein neues
Friedhof- und Bestattungsreglement.
Investitionen von
über 14 Millionen Franken
Und: Es sei gesichert, dass alle anstehenden Investitionen getätigt werden
können. In den kommenden vier Jahren rechnet der Gemeinderat mit Investitionen in der Höhe von über 14
Dank Erschliessung
wieder Gewerbeland
Burligrueb: Nur noch Kosten,
keine Einnahmen mehr
Anschliessend an die Einwohner tagen die Ortsbürger. Sie befinden lediglich über das Budget. Der Voranschlag sieht ein Plus von 58 600 Franken vor. Negativ wird die Rechnung
für die Burligrueb ausfallen. Da kein
Material mehr abgebaut und verkauft
wird, dennoch aber Kosten für die
Rekultivierung und die Planierung
anfallen, ist hier ein Defizit von
10 800 Franken budgetiert.
Die beiden «Gmeinden» vom 21.
November finden erstmals in der Alten Kirche statt.
--chh
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