Übersicht 6. B. Grenzen Integration 6. Technologie 6.4 EUV Lithographie: 1. Optische Lithographie 2. e-beam / AFM /STM 3. Röntgen 4. EUV (soft X-ray) 5. Imprint Technologie Prof. Dr. H. Baumgärtner B6.4 - 1 Die Extrem UV Lithographie ist eine Weiterentwicklung der optischen Lithographie unter dem Einsatz von noch kurzwelligerem, extremen UV-Licht. Bisher kann noch nicht abgesehen werden in wie weit die EUV Lithographie realisiert werden kann, trotz der Tatsache, dass z.B. Intel bereits 2005/2006 den Einsatz der EUV Lithographie angekündigt hat. B6.4-1 Extreme UV B. Grenzen Integration 6. Technologie 6.4 EUV "Schlüsseltechnologie für Strukturgrößen unter 65 nm" Quelle: Xenon Plasma Wellenlänge: 13,5 nm ⇒ effizienteste Optik Ziel: • optische Leistung: 100 W • Durchsatz: 120 Wafer / hr • Wiederholrate: f > 5 kHz Erstmals Serienfertigung von Nanotechnologie Auflösung bis in atomaren Bereich möglich Prof. Dr. H. Baumgärtner Quelle: Physik Journal 12 (2002) B6.4 - 2 EUV-Strahlung wird bei der Erzeugung eines Xenon Plasma frei. Es wird durch starke elektrische Entladungen oder durch Fokussierung von Laserstrahlung erzeugt. Je nach Art des Gases liegt ein Teil des emittierten Strahlungsspektrums im gewünschten Bereich. Xenon Gasentladung Æ 13,4 nm bester Bereich für Abbildungsoptik. Alles bisher Bekannte deutet darauf hin, dass das EUV das günstigere Verfahren wird Ziel: 10 nm Auflösung, mit Weiterentwicklung evtl. sogar kleiner. B6.4-2 B. Grenzen Integration 6. Technologie 6.4 EUV Aufbau Absorption im Gas ⇒ Vakuum Reflektierende Masken keine Linsen ⇒ Spiegeloptik Quelle: Intel Prof. Dr. H. Baumgärtner B6.4 - 3 Statt der transparenten Masken werden bei in diesem Beispiel Reflexionen genutzt. Statt dem Laser produced Plasma kann auch elektr. Entladung genutzt werden. Die Spiegeloptik ist sehr aufwendig und kurzlebig, daher entsprechend kostenintensiv. Vakuumprozess (Absorption der Wellenlänge in Luft). B6.4-3 EUV Quelle B. Grenzen Integration 6. Technologie 6.4 EUV Anforderungen: • opt. Leistung: 100 W in 1 mm3 (Stand: 10 W) • Wiederholrate: > 5 kHz • Belichtungsfleck: 2 x 20 mm (Scanner) • Räumliche Lage des Plasmafleckes: 0,1 mm stabil Anregung: • Laser • Gasentladung Prof. Dr. H. Baumgärtner B6.4 - 4 Problem: 100 W fokusiert in einem Punkt bei der Wellenlänge von 13,5 nm. Um die optisch geforderte Leistung zu bekommen können entweder Laser oder Gasentladung benutzt werden. Momentan sind beide Verfahren gleichauf. Riesiger Energieverbrauch: - aus viel Laser Leistung => wenig EUV Leistung durch schlechten Laserwirkungsgrad - Leistungsübertrag von Quelle auf Maske schlecht durch Spiegel (nur ca. 1/10) B6.4-4 Laser produced Plasma Nd:YAG-Laser: B. Grenzen Integration 6. Technologie 6.4 EUV λ = 1,06 µm, f = 6kHz 1,7 kW optische Leistung ⇒ 10 W EUV Leistung in 150 µm Ø ⇒ 1 W auf Maske Problem: • Standzeit der Spiegel (Temperatur): ist ca. 109 Pulse soll 1010 Pulse ≈ 1/2 Jahr • Laserleistung: soll >10 kW ist 2,5 kW Prof. Dr. H. Baumgärtner B6.4 - 5 Durch die hohen Verluste erreicht nur ein geringer Anteil der Leistung den Wafer. B6.4-5 Laser produced Plasma B. Grenzen Integration 6. Technologie 6.4 EUV Quelle: Intel Prof. Dr. H. Baumgärtner B6.4 - 6 B6.4-6 B. Grenzen Integration 6. Technologie 6.4 EUV Gasentladungsplasma Prinzip: elektrische Entladung eines Xe - Plasmas Verdichten durch eigenen Strom ca. 2000 bar Effizienz: ca. 1 % der elektr. Leistung d.h. für Popt. = 100 W ⇒ Pel. = 10 kW Vorteil: Probleme: kein Laser nötig • neu, fehlende Erfahrung Quelle: Physik Journal 12 (2002) • Elektrodenerosion ⇒ Verunreinigungen Von HL-Industrie bevorzugt (Serie ab 2007 ?) Prof. Dr. H. Baumgärtner B6.4 - 7 Beim Gasentladungsplasma wird der Laser vermieden, jedoch ist dieses Verfahren noch in der Entwicklung. B6.4-7 Mechanischer Aufbau B. Grenzen Integration 6. Technologie 6.4 EUV Absorptionslänge in Luft < 1mm ⇒ UHV (p < 10-7 mbar) Probleme: • Ausgasen • Standzeit, Service ⇒ in situ Reinigung durch Gase Maske und Chuck: Geschwindigkeit 0,5...2 m/s Genauigkeit: einige nm vgl ICE: v = 200 km/h = 55 m/s Bremsen auf ca. 100 nm genau Prof. Dr. H. Baumgärtner Quelle: Intel B6.4 - 8 B6.4-8 Spiegeloptik B. Grenzen Integration 6. Technologie 6.4 EUV Starke Absorption in allen Materialien ⇒ reflektierende Spiegel Si / Mo Multilayer: 40 Schichten à 30 Atome (λ/2) nur ca. 70% Reflexion / Spiegel: für 10 Spiegel: Reflexion: Wärme: 2,8% 97,2% vgl. normale Spiegel: 99,999% Reflexion ⇒ starke Quellen Probleme: • Ebenheit: Quelle: Intel 0,2 nm auf 10 cm Spiegelgröße (atomar glatt) oder 2 mm auf 1000 km • Absorption ⇒ Standzeit soll 3000 Betriebsstunden Prof. Dr. H. Baumgärtner B6.4 - 9 Die Spiegeloptik muss auf die Wellenlänge abgestimmt sein, was die Produktion sehr aufwendig macht. Die 30% Verluste bei der Reflexion werden in der Optik in Wärme umgewandelt, was die Standzeit stark einschränkt. Ziel ist daher das Verbessern des Reflexionsverhaltens. Durch die Erwärmung der Spiegel kommt es zu Verzerrungen der Abbildung bzw. wird die Standzeit reduziert. Energieverbrauch und geringe Standzeit der Spiegel verbunden mit hohen Kosten für die Justierung bzw. den Austausch der Spiegel führt zu immensen Betriebskosten. B6.4-9 B. Grenzen Integration 6. Technologie 6.4 EUV Maske Starke Absorption in allen Materialien ⇒ reflektierende Masken Probleme: • Defekte • Temperaturausdehnung: kein Partikel > 50 nm Messmethode, Messzeit (z.B mit STM 1 Woche) 0,15 nm / °C für 15 cm oder 10-9 / °C (typ. 10-6) • Preis: ca. 100.000 € pro Maske ⇒ Maskenreparatur Quelle: Intel Prof. Dr. H. Baumgärtner B6.4 - 10 Die Masken müssen perfekt sein und dürfen keine Defekte aufweisen => Detektion von Verunreinigungen extrem zeitintensiv. Die geforderte Temperaturstabilität von 10-9 /°C dürfte nahezu unmöglich sein. B6.4-10 B. Grenzen Integration 6. Technologie 6.4 EUV Projektion Prinzip: Step (Wafer) and Scan (Maske) Auflösung: aktuell: 100 nm (NA ≈ 0,1) Ziel: 30 nm (NA ≈ 0,25) Probleme: • Durchsatz: 256 MB DRAM: 80 Wafer / hr EUV: 120 Wafer / hr für 10-20 Mio $ Kosten /Anlage für 30-60 Mio $ Kosten /Anlage • mechanische Genauigkeit: Ziel ± 3 nm • Vakuum • Lebensdauer Abb.-System (Temperatur) Prof. Dr. H. Baumgärtner B6.4 - 11 Um die optischen Verluste weiter zu minimieren muß ein Ultra-Hoch-Vakuum erzeugt werden. B6.4-11 Ergebnis B. Grenzen Integration 6. Technologie 6.4 EUV Quelle: Intel Prof. Dr. H. Baumgärtner B6.4 - 12 B6.4-12 Fazit B. Grenzen Integration 6. Technologie 6.4 EUV Schlüsseltechnologie für Strukturgrößen unter 65 nm (ab 2007) Kritische Punkte: • Quelle: Leistung • Maske: Defektfrei, Reparatur, Lagerung, Temperatur • Optik: Standzeit, Lebensdauer • Aufbau: Durchsatz • Anlage: Preis Prof. Dr. H. Baumgärtner B6.4 - 13 B6.4-13 Letzte Meldung B. Grenzen Integration 6. Technologie 6.4 EUV Solid State Technology, 26.2.2007: Statement of TI, IBM, Molecular Imprints: • Analysis of the limits of scaling: • Voltage barrier around 1 V • Speed limitation due to interconnects • Variability increasing • EUV challenges (resist, source) pushed EUV out past 32 nm • There is no consensus that EUV would be affordable for mainstream CMOS Prof. Dr. H. Baumgärtner B6.4 - 15 Der in der Roadmap angekündigter Zeitpunkt für die Serienreife ist bereits überschritten. Während Intel auf EUV setzt, versuchen TI, IBM und Molecular Imprints mit der Imprint Technologie den Weg für die Zukunft zu finden. Es ist unwahrscheinlich dass beide Verfahren parallel Verwendung finden. Anderes Statement: evtl. Ende der Verkleinerung absehbar, zwar technisch möglich aber nicht mehr rentabel (Beispiel Concorde). B6.4-15