Diss. ETH Nr. 8831 KINETIK UND REGULATION DES ZUCKERABBAUS VON ESCHERICHIA COLI ML 30 BEI TIEFEN ZUCKERKONZENTRATIONEN ABHANDLUNG zur Erlangung des Titels DOKTOR DER NATURWISSENSCHAFTEN der EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE ZÜRICH vorgelegt von HEINRICH PETER SENN Dipl. Biol. Universität Basel geboren am 15. Juli 1952 von Zofingen (Kanton Aargau) angenommen auf Antrag von Prof. Dr. G. Hamer, Referent Prof. Dr. T. Leisinger, Korreferent Zürich 1989 Danksagung Ich möchte meinem Referenten Herrn Prof. G. Hamer für die wissenschaftliche Unterstützung und den gewährten Freiraum herzlich danken. - Herrn Prof. Th. Leisinger danke ich für die Übernahme des Korreferats. - Dr. Mario Snozzi danke ich für die kompetente Leitung meiner Arbeit und die wertvollen Diskussionen. - Dr. Thomas Egli möchte ich für die Ausarbeitung des Themas sowie die genaue Durchsicht des Manuskripts danken. - Gerne erinnere ich mich der Zeit, als Prof. M.K.C. Sridhar mit mir das Labor teilte. - Mein Dank gilt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Labors, im Speziellen Frau R. Arnold, Thomas Fleischmann und H.U. Weilenmann, sowie allen Doktorandinnen und Doktoranden, die inuner für eine gute Stinunun g besorgt waren. - Mein spezieller Dank gilt meinen Eltern und Daniela, die mit ihrer Liebe und Geduld mir eine feste Stütze waren. - Herrn Prof. W. Stunun und allen Mitarbeitern der EAW AG danke ich für die motivierende Stinunw1g innerhalb des Instituts. INHAL TSVER ZEICHN IS Kinetik und Regulation des Zuckerab baus von E. coli ML 30 bei tiefen Zuckerko nzentrati onen 1. Allgemeine Einleitung 1 2. Material und Methoden 2.1 Organismen 2.2 Wachstumsbedingungen 2.3 Bestimmung der Bakteriendichte 2.4 Methode der Spurenanalyse von Zuckern in komplexen Medien 2.4.1 Bestimmung reduzierender Kohlehydrate nach Watanabe und Inoue (1983) 2.4.2 Eichkurve und linearer Bereich 2.4.3 Probenahme und Filtration 2.4.4 Entsalzung 2.4.5 Chromatogramme 2.4.6 Isomerisation 12 12 12 14 3. Resultate (Experimente) 3.1 Verhalten des Restsubstrats einer Glucoselimitierten Chemostatkultur von E. coli a. Einleitung b. Resultate c. Diskussion d. Schlussfolgerung 3.2 Beziehung der Wachstumsrate zur limitierenden Substratkonzentration: s vs. D - Diagramm einer Glucose-limitierten Chemostatkultur von E. coli a. Einleitung b. Resultate c. Diskussion 29 14 14 15 19 21 22 26 29 29 31 36 46 48 48 55 64 3.3 Regulation des Zuckerabbaus bei E. coli unter Kohlenstoff-limitierten Bedingungen a. Einleitung b. Resultate c. Diskussion 3.4 Regulation des Zuckerabbaus bei E. coli unter Kohlenstoff-gesättigten Bedingungen a. Einleitung b. Resultate c. Diskussion 74 74 75 80 85 85 86 98 4. Abschliessende Diskussion 104 5. Zusammenfassung/Summary 110 6. Literaturverzeichnis 115 1. ALLGEMEINE EINLEITUNG Die Kohlehydrate besetzen einen wichtigen Platz in der Chemie der Lebensprozesse. Zu den Kohlehydraten zählt man Polyhydroxyaldehyde und -ketone, die zumeist die Summenformel C0 (H20)0 besitzen. Die einfachsten Moleküle unter ihnen sind die Monosaccharide, welche intramolekulär stabile Halbacetale bilden können, wodurch sie befähigt sind, sich mit andern Monosacchariden glykosidisch zu verbinden. Die Möglichkeit der Zyklisierung ist gegeben, wenn die Kettenlänge für einen 5- (Furanosid) oder 6-gliedrigen (Pyranosid) Ring ausreicht, d.h. für Monosaccharide mit mehr als 4 Kohlenstoffatomen. Der Polymerisationsgrad kann recht unterschiedlich gross sein, was zur Einteilung in Oligo- (2-10 Monosaccharide) und Polysaccharide (> 10 Monosaccharide) führte. Der Sammelbegriff "Zucker" wird in der Kohlehydratchemie weitgehend vermieden, bezeichnet aber allgemein Mono- und Disaccharide, die durch den süssen Geschmack charakterisiert sind. In der Mikrobiologie hat der Begriff Zucker insofern seine Berechtigung, da im Gegensatz zu den höher polymerisierten Fom1en, Zucker für die Bakterien direkt als Kohlenstoff- und Energiequelle verwertbar sind. Zucker, in freier oder gebundener Form, sind die am häufigsten vorkommenden organischen Stoffe der Biosphäre. Sie werden als Primärprodukt der Photosynthese von den grünen Pflanzen gebildet und erfüllen in der Pflanzenzelle wichtige Funktionen als Bausteine der Reservestoffe und Zellwände. Monosaccharide sind ausserdem am Aufbau einer ganzen Reihe biologisch wichtiger Moleküle wie RNA, DNA oder Glykolipiden und -proteinen beteiligt. In der Natur können ca. 200 verschiedene Polysaccharide unterschieden werden (Weide 1983). Das bedeutendste unter ihnen ist zweifellos die Cellulose, welche der am häufigsten vorkommende Naturstoff der Biosphäre überhaupt ist. Cellulose besteht aus Ketten ß-glykosidisch verknüpfter Glucosemoleküle mit einem Polymerisationsgrad von ca. 14000. Jährlich werden etwa 1011 Tonnen Cellulose neu gebildet (Lehmann 1976). a.-Glykosidisch verknüpfte Glucosemoleküle haben im biologischen Reich eine grosse Bedeutung als Speichersubstrat. Glykogen spielt im Energiehaushalt von Bakterien, Pilzen und Tieren eine grosse Rolle, während in den Pflanzen 2 Stärke dominiert. Mit dem reichlichen Vorkommen der Glucose in der Natur lässt sich auch ihre überragende Bedeutung unter den Zuckern erklären. In aquatischen Systemen wird organisches Material vor allem in situ produziert. Als wichtigste Quelle fungieren dabei die photosynthetisch aktiven Organismen, insbesondere Algen. In den natürlichen Gewässern liegt der grösste Teil des organischen Kohlenstoffs in "gelöster" Form vor, wobei unter gelöstem organischen Kohlenstoff (dissolved organic carbon, DOC) diejenigen kohlenstoffhaltigen Moleküle definiert sind, die einen Filter von 0.45 µm Porengrösse passieren. In marinen Gewässern liegen ca. 80 - 95 % der gesamten organischen Kohlenstoffverbindungen als DOC vor (MacKinnon 1981). Je nach Trophiegrad schwankt die DOC-Konzentration zwischen 0.5 und 10 mg/l, kann aber, bedingt durch terrestrischen Eintrag (Laubfall, Abschwemmungen von Böden, Abwasserimmissionen usw.) auch wesentlich höhere Werte erreichen. Am Abbau der gelösten Kohlenstoffverbindungen sind hauptsächlich Bak- terien beteiligt (Andrews und Williams 1971), welche diese organischen Moleküle einerseits für den Aufbau ihres Kohlenstoffsgerüsts, andererseits als Energiequelle benutzen. Bakterien wie E. coli verwenden die organischen Kohlenstoffverbindungen sowohl als Kohlenstoff- als auch als Energiequelle. Trotz den zum Teil hohen Konzentrationen an gelösten organischen Stoffen in natürlichen Gewässern ist das Wachstum der heterotrophen Bakterien in der Regel Kohlenstoff-limitiert (Konings und Veldkamp 1981). Dies liegt daran, dass der für Bakterien unmittelbar verfügbare Anteil stets sehr gering ist, denn grössere Moleküle können die bakterielle Membran nicht passieren. Der wachstumslimitierende Schritt ist deshalb die Hydrolyse von grösseren in kleinere Moleküle. An diesem Prozess sind die Mikroorganismen massgeblich beteiligt, indem sie Enzyme in die Umgebung ausscheiden (Exoenzyme), die den Hydrolyseschritt katalysieren. Ein bekanntes Beispiel dafür sind die Cellulasen, welche Cellulose in kleinere Moleküle und schliesslich in Cellobiose zerlegen; letztere wird dann entweder direkt aufgenommen oder durch die ß-Glucosidase in zwei Moleküle Glucose gespalten. Die Bedeutung der freien Zucker als Kohlenstoff- und Energiequelle für heterotrophe Bakterien ist ausserordentlich gross; schon in kleinen Konzentrationen stellen sie für heterotrophe Bakterien eine substantielle Nährstoffbasis dar (Dawson und Liebezeit 1981). Der wichtigste Zucker in aquatischen Systemen ist zweifellos die Glucose, welcher auch der mit Abstand am besten 3 untersuchte Zucker in natürlichen Gewässern ist. In Tabelle 1.1 sind einige Glucosekonzentrationen aus der Literatur zusammengestellt. Tab. 1.1 Glucosekonzentrationen in natürlichen Gewässern Autoren Degens et al. 1964 Hicks & Carey 1968 Vaccaro et al. 1968 Hanson & Snyder 1979 Andrews & Williams 1971 Mopper 1977 Mopper et al. 1980 Gocke et al. 1981 Glucose (µg/l) 5.4 - 15.5 3.6 - 10.8 5 - 195 24- 34 < 1 - 5.7 4.5 - 53.5 5.7 - 120 10 - 19.2 Methode Papierchromatographie Hexokinase/G6P-Dehydr. Hexokinase/G6P-Dehydr. Hexokinase/G6P-Dehydr. Glucose-Oxidase Konz. +HPLC Konz.+HPLC Konz. +HPLC Die meisten Werte aus Tabelle 1.1 stammen aus Meerwasserproben, während entsprechende Messungen aus Binnengewässern fast vollständig fehlen. Aus der Tabelle geht hervor, dass grosse Unterschiede in den Glucosekonzentrationen existieren. Der durchschnittliche Minimalwert liegt bei etwa 5 µg/l, während der Maximalwert bis gegen 200 µg/l steigen kann. Der Grund für diese Unterschiede ist nicht bekannt, und eine Abhängigkeit der Glucosekonzentration vom Trophiegrad der Gewässer scheint nicht zu bestehen (Gocke et al. 1981). Zur Bestimmung der Glucose hat sich das kombinierte Enzymsystem, bestehend aus der Hexokinase und der Glucose6-Phosphat Dehydrogenase, mit fluorimetrischer Detektion des gebildeten NADH bewährt. Sie wurde erstmals von Hicks und Carey (1968) auf natürliche Gewässer angewandt. Die Methode hat den Nachteil, dass sie sehr arbeitsaufwendig ist (Hanson und Snyder 1979) und nur die Glucose erfassen kann. Die Arbeitsgruppe um Mopper wandten eine Methode an, mit der sich alle reduzierenden Kohlehydrate bestimmen lassen (Mopper 1978 a, b); dabei werden die Zucker mittels HPLC getrennt und anschliessend, nach Reaktion mit einer Cu2+-Lösung, spektrophotometrisch detektiert. Die Methode ist jedoch nicht sehr sensitiv, sodass die Proben vor der Auftrennung aufkonzentriert werden müssen. Die Bedeutung anderer Zucker, insbesondere der Fructose, in natürlichen Gewässern konnten Mopper et al. (1980) zeigen; sie fanden in mehr als 150 Meerwasser- und Sedimentwasserproben 4 Fructosekonzentrationen, die vergleichbar mit jenen der Glucose waren. Somit könnte es sich auch bei der Fructose um eine wichtige, natürliche Kohlenstoff- und Energiequelle für heterotrophe Bakterien handeln. Für das häufige Auftreten der Fructose konnte bisher noch keine befriedigende Erklärung gefunden werden. Natürliche Gewässer stellen sehr komplexe Medien dar, welche eine grosse Vielfalt organischer Substrate enthalten. Neben den Zuckern spielen die Aminosäuren wohl die wichtigste Rolle als Kohlenstoff- und Energiequelle für heterotrophe Bakterien. Diese entstehen vor allem durch Hydrolyse von Proteinen oder durch Ausscheidungen des Planktons. Bei den Aminosäuren ist die Situation vom analytischen Standpunkt aus besser bestellt, sodass wesentlich mehr Daten vorhanden sind als bei den Zuckern. Neuere Daten aus der Literatur lassen den Schluss zu, dass die totale Konzentration der freien Aminosäuren in der Grössenordnung der Zucker liegen (Dawson und Pritchard 1978). Die Kornpetition um die limitierende Kohlenstoff- und Energiequelle führt zu einer Selektion, wobei diejenigen Bakterienarten dominieren, welche bei einer gegebenen Substratkonzentration schneller wachsen und sich vermehren können als andere. So konnte Jannasch (1968) in Anreicherungsversuchen zeigen, dass, ausgehend von einer natürlichen Population, bei hohen Substratkonzentrationen Enterobakterien dominierten, während bei niedrigen Substratkonzentrationen andere Bakterienarten, z. B. Pseudomonaden, selektive Vorteile besassen und überhand nahmen. Die Abhängigkeit der spezifischen Wachstumsrate von der limitierenden Substratkonzentration ist deshalb eine der fundamentalsten Beziehung in der ökologischen Mikrobiologie. Monod (1942) war der erste, der aufgrund experimenteller Daten eine Beziehung zwischen der limitierender Substratkonzentration und der spezifischen Wachstumsrate fand. Dieses sogenannte Monod-Modell (s. Kap. 3.2, Gl. 3.7) ist heute das am weitesten verbreitete Modell zur Beschreibung der mikrobiellen Wachstumskinetik im Fliessgleichgewicht (steady state). In diesem Modell ist die Beziehung der Wachstumsrate zum limitierenden Substrat durch die beiden Parameter ~nax (spezifische maximale Wachstumsrate der Bakterien unter den gegebenen Bedingungen) und K8 (Substratkonzentration bei µmax/2) bestimmt. K8 wird als apparente Affinitätskonstante bezeichnet und gibt Hinweise auf die Affinität der Zelle 5 für ein bestimmtes Substrat. Das Monod-Modell ist formal gleich der Michaelis-Menten Gleichung für die Enzymkinetik und beschreibt eine rechtwinklige Hyperbel. Obwohl das Monod-Modell für Kulturen im Fliessgleichgewicht (steady state) angewandt wird, wurde die Beziehung der Wachstumsrate zur limitierenden Substratkonzentration in den meisten Fällen in statischen (Batch-) Kulturen ermittelt. Die Übertragung der Wachstumskinetik aus Batchkulturen auf Kulturen im steady state scheint jedoch fraglich zu sein, da sich in wachsenden Batchkulturen in keiner Phase ein echter steady state ausbilden kann. Es ist deshalb in Batchkulturen nicht möglich, Substratlimitiertes Wachstum unter kontrollierten Bedingungen zu studieren. Mit der Entwicklung der Chemostatzüchtungstechnik anfangs der 50-er Jahre (Monod 1950, Novick und Szilard 1950) wurde es möglich, bakterielle Kulturen für längere Zeit unter Substratlimitation in einem Fliessgleichgewicht wachsen zu lassen. Dabei muss das Medium so konzipiert sein, dass alle essentiellen Nährstoffe mit Ausnahme des limitierenden Substrats im Überfluss vorhanden sind. Durch die kontinuierliche Zugabe sterilen Mediums werden die für das bakterielle Wachstum notwendigen Nährstoffe dem Bioreaktor zugeführt. hn pH- und Temperatur-statisierten Reaktor findet der Wachstumsprozess, d.h. die Umwandlung von Nährstoffen in Biomasse und andere Endprodukte, statt. Da mit der gleichen Rate, wie frisches Medium dem Reaktor zugeführt wird, Zellsuspension durch einen Überlauf entfernt wird, bleibt das Volumen der Bakterienkultur konstant. Durch Variation der Flussrate lässt sich jede beliebige spezifische Wachstumsrate zwischen 0 < µ < µmax einstellen. Diese Eigenschaft macht den Chemostaten zum geeigneten Instrument für die Eimittlung der Abhängigkeit der Wachstumsrate von der Substratkonzentration. Trotz dieser Tatsache wurde der Chemostat nur selten in diesen Zweig der mikrobiologischen Forschung einbezogen, da diese Technik die Direktmessung des limitierenden Substrates erfordert. Die meisten bisherigen Versuche, die Restsubstratkonzentration unter Kohlenstoff-Limitation zu bestimmen, scheiterten am Fehlen einer geeigneten analytischen Methode. Bei den meisten bisherigen Methoden, die für die Zuckerbestimmung angewandt wurden, war die Sensitivität ungenügend; dies gilt insbesondere für die spektrophotometrischen und refraktometrischen Detektionssysteme. Unter Anwendung solcher Systeme 6 men werden, müsse n langwierige Konzentrationsschritte in Kauf genom olumina Probev welche ihrerseits Fehlerquellen bergen und grosse tivem Zucker voraussetzen. Eine weitere Methode, die Zugabe von radioak um tiefe andt angew oft sehr en ersuch ins Medium, wurde in Batchv Technik diese ist n imente itexper Konzentrationen zu bestimmen. In Langze onsrate Mutati die nzen jedoch nicht zu empfehlen, da radioaktive Substa Zelle die in al erheblich steigern können. Da ausserdem radioaktives Materi in das Medium eingebaut wird und durch Zellyse in irgendeiner Form wieder eführt werden gelangen kann, muss ein zusätzlicher Reinigungsschritt durchg Bestimmung die wurde selten schend (Robertson und Button 1977). Überra 6-Phosphat lucoseinase/G der Glucose im Chemostat durch die Hexok enden entsteh Dehydrogenase Methode mit fluorimetrischer Detektion des RestglucoseNADH angewandt. Rutgers et al. (1987), die damit die hemostatkonzentrationen von Glucose-limitierten Klebsiella pneumoniae-C dieser mit ungen Erfahr ihre kulturen bestimmten, beschrieben jedoch die über Urteil kein Stelle Methode nur oberflächlich, sodass an dieser Tauglichkeit dieser Methode abgegeben werden kann. Bakterien gut Die Anforderung an die Analytik eines für heterotrophe len, besteht verwertbaren Substrats, wie es Glucose und andere Zucker darstel it 2. dlichke Empfin grosse end Genüg 1. n im Wesentlichen aus drei Punkte und itung aufbere Proben e Selektive Detektion 3. Schnelle und einfach Messung. diese Kriterien In der vorliegenden Arbeit wird eine Methode vorgestellt, die reduzierender in hohem Masse erfüllt. Die amperometrische Detektion soweit konnte (1983) Inoue und abe Kohlehydrate mittels HPLC von Watan und ien nsmed achstur W ielle angepasst werden, dass sie auch für mikrob Umweltproben einsetzbar ist. tnissen ist Bakterielles Wachstum unter Kohlenstoff-limitierten Verhäl Substrats. renden limitie des rtung Verwe verbunden mit der Aufnahme und mehrere durch jedoch wird ere Der Eintritt eines Nährstoffes in das Zellinn die durch hnitt Quersc Barrieren erschwert. In Figur 1.1 ist schematisch ein Zellhülle eines Gram-negativen Bakteriums dargestellt. den LipoDie äussere Membran (ä. M.) wird gegen aussen von (PL) und n olipide Phosph von innen polysacchariden (LPS) und gegen Proteinen von Dicke ganzen Lipoproteinen (LP) gebildet. Diese wird in ihrer handelt Es bilden. (P) durchdrungen, welche die sogenannten Porine (PO) 7 innen Fig. 1.1 Modell der Zellhülle von E. coli. Erklärungen siehe Text. sich dabei um wassergefüllte Kanäle, welche den Durchtritt von hydrophilen, niedermolekularen Substanzen ermöglichen. Die daran anliegende Mureinschicht (M) behindert den Substratfluss nicht. Im periplasmatischen Raum (p. R.), der zwischen der äusseren und der cytoplasmatischen Membran (c. M) liegt, sind zahlreiche Proteine lokalisiert, z.B. Depolymerasen, Phosphatasen sowie die peripheren Proteine der Cytoplasmamembran. Auch die Substrat-bindenden Proteine (SBP), die eine wichtige Rolle im Transportprozess gewisser Substrate innehaben, sind hier zu finden. Die Cytoplasmamembran schliesslich entspricht dem FluidMosaik-Modell von Singer und Nicolson (1972), deren PhospholipidDoppelschicht die osmotische Barriere der Zelle darstellt. Die Transmembranproteine erfüllen dabei wichtige Funktionen als Carriers (CP) im Transportprozess. Die Aufnahme des Substrats vom Medium in die Zelle kann als erster Schri.tt des Wachstumsprozesses betrachtet werden. Die Geschwindigkeit, mit der Substrate unter Kohlenstoff-limitierten Bedingungen aufgenommen werden können, ist deshalb eine entscheidende Grösse für die Konkurrenzfähigkeit 8 Bakterien spezielle eines Mikroorganismus'. Es erstaunt deshalb nicht, dass und selektive rasche eine e Aufnahmemechanismen entwickelt haben, welch Aufnahme gewährleisten. membran ist in der Der Transport von Kohlehydraten durch die Cytoplasma hme bildet der Regel ein energieabhängiger Prozess; die einzige Ausna ion in die Zelle Transport von Glycerin, welches durch erleichterte Diffus dargestellt. Alle atisch schem gelangt (Lin 1976). Dies ist in Figur 1.2.a entweder durch n Mono- und Disaccharide permeieren die Zellmembra (Fig. 1.2.c). Diese aktiven Transport (Fig. 1.2.b) oder Gruppentranslokation atspezifität. Die Transportsysteme sind charakterisiert durch ihre Substr nreaktion durch Enzyr einer analog Kinetik der Substrataufnahme lässt sich Permeasen auch b deshal n eine Sättigungskurve beschreiben; sie werde genannt. aussen ® s © @ f innen S-P ®',- @ : /---P EP Pyruvat . a) Transportarten für Kohlehydrate bei E. coli (schematisch) c) b) Aktiver Transport (H+-Symport). Erleichterte Diffusion. Text. Gruppentranslokation. Nähere Erklärungen siehe Fig. 1.2 9 Der aktive Transport (Fig. 1.2.b) ist die allgemeinste Transportart im Bakterienreich. Die meisten Mono- und Disaccharide sowie organische und anorganische Ionen gelangen auf diese Weise in die Zelle. Das hervorstechendste Merkmal des aktiven Transports ist seine Fähigkeit, Substrate gegen einen Konzentrationsgradienten in der Zelle zu akkumulieren. Dieser Prozess ist energieabhängig, weshalb der aktive Transport stets an eine Energiequelle gekoppelt ist. In erster Linie kommt als Energiequelle ATP oder das Protonenpotential in Frage, in einigen Fällen auch energiereiche Intermediate wie Acetylphosphat. In den meisten Fällen ist die mittels des Protonenpotentials energetisierte Aufnahme von Kohlehydraten mit einem gleichzeitigen Protonentransport in die Zelle gekoppelt (H+-Symport); eine Ausnahme bildet der Melibiose-Transport (Na+-Symport). Beispiele ffü Substrate, die durch das Protonenpotential transportiert werden, sind Lactose (TMG-Pe1mease 1), Arabinose (araEPermease) und Galactose (Gal-Permease). Die Transportsysteme, welche durch ATP oder eine andere energiereiche Verbindung energetisiert werden, zeichnen sich durch grosse Affinität zu ihrem Substrat aus. Sie werden als Schock-sensitive Transportsysteme bezeichnet, da die Transportleistung durch die kalt-osmotische Schockprozedur nach Neu und Heppel (1965) beeinträchtigt werden; dabei werden Substrat-bindende Proteine aus dem periplasmatischen Raum entfernt. Die genaue Funktion dieser Proteine im Transportprozess ist jedoch noch nicht geklärt. Bei E. coli existieren mehrere solche Systeme, darunter auch die hochaffinen Transportsysteme für Galactose (Mgl-Permease) und Arabinose (araF-Permease). Für eine weitergehende Literatur über den aktiven Transport bei E. coli sei auf die Reviewartikel von Silhavy et al. (1978) und Henderson (1986) verwiesen. hn Gegensatz zum aktiven Transport wird bei der Gruppentranslokation das transportierte Substratmolekül in chemisch modifizierter Form in das Zellinnere gebracht (Fig. 1.2.c). Beim Phosphoenolpyruvat-abhängigen Transportsystem (PTS) werden Zucker und Zuckeralkohole als deren Phosphatester in die Zelle entlassen, wobei Phosphoenolpyruvat, ein Metabolit der Glykolyse, als primärer Phosphoryldonor fungiert. Die energiereiche Phosphatgruppe wird über das Enzym I (EI) auf ein Histidinhaltiges Protein (HPr) übertragen. EI und HPr sind lösliche Proteine und katalysieren den Phosphoryltransfer aller durch das PTS transportierter 10 PTS. Zucker (PTS-Zucker) und bilden die unspezifische Komponente des III Vom phosphorylierten HPr gelangt die Phosphatgruppe auf das Enzym (EllI). Das Bill ist ein peripheres Membranprotein und in der Regel löslich. ist die Das Eill überträgt die Phosphatgruppe auf das Enzym II (Eil). Das Eil Eli Das PTS. des onente eigentliche Permease und Zuckererkennungskomp die lich als integrale Komponente der Zellmembran katalysiert schliess Bill Phosphorylierung des permeierenden Substrats. Die Enzyme Eil und PTS. des nente bilden die zuckerspezifische Kompo oft Die verschiedenen Phosphotransferase-Systeme waren in jüngster Zeit und Postrna von Gegenstand intensiver Forschung. Der Reviewartikel n Lengeler (1985) vermittelt einen umfassenden Überblick über den aktuelle Wissensstand. -PTS Glucose wird während des Transports durch das Glucose der ist G6P ryliert. phospho (ElIIGlcfEUGlc) zu Glucose-6-Phosphat (G6P) und se Glykoly ge, Ausgangspunkt der für E. coli wichtigsten Zuckerabbauwe ihren Pentose-Phosphat-Weg (PP-Weg). Auch die Glykogensynthese hat yAusgangspunkt in G6P. Der dritte wichtige Abbauweg, der 2-Keto-3-Deox t. beteilig nicht coli E. bei bbau 6-Phosphogluconat-Weg, ist am Zuckera erase in hn glykolytischen Abbau wird G6P durch die Glucosephosphat-Isom die Fructose-6-Phosphat überführt, welches dann unter ATP-Verbrauch durch wird. oryliert phosph (FDP) at iphosph e-1,6-D Phosphofructokinase zu Fructos FDP wird dann in der Folge durch die FDP-Aldolase in zwei Triosesphat phosphate, Dihydroxyacetonphosphat und Glycerinaldehyd-3-Pho Enzyme gespalten. Letzteres wird durch die Aktion verschiedener Die schliesslich zu Pyruvat, dem Endprodukt der Glykolyse, überführt. diaten, Funktion der Glykolyse besteht in der Bereitstellung von Interme für seits anderer ums, Wachst des e einerseits für biosynthetische Prozess die Für dienen. Zelle der katabolische Prozesse, die dem Energiehaushalt ig. Energiegewinnung ist vor allem der Tricarbonsäure-Zyklus zuständ e-5Synchron zur Glykolyse wird ein kleinerer Teil des G6P zu Ribulos mit ewicht Gleichg im steht Phosphat oxidiert. Ribulose-5-Phosphat er wichtig ein ist s Letztere Xylulose-5-Phosphat und Ribose-5-Phosphat. die Durch Baustein für die Nucleotid- und Nucleinsäuresynthese. zu Involvierung des PP-Wegs im Hexoseabbau gelangt die Zelle also leicht C5-Zuckern. 11 tausenden von Das Zellwachstum ist ein Prozess, der von hunderten, ja sogar nte Anzahl bekan bisher die wird biochemischen Reaktionen abhängig ist; so angegeben 1000 über verschiedener Proteine für eine E. coli-Zelle auf komplex sehr Teil (Ingraham et al. 1983). Alle Zellkomponenten, die zum dungen. sein können, entstehen dabei aus einfachen chemischen Verbin tätigkeit der ations Regul die darin, d Das Ziel der vorliegenden Arbeit bestan Abbau verder indem den, wachsenden Zelle auf kinetischem Weg zu ergrün . Vor wurde gt verfol schiedener Zucker unter unterschiedlichen Bedingungen te tumsra Wachs allem bei kleinen Substratkonzentrationen, wo die spezifische die kann statt deren aus methodischen Gründen nur schwer zu bestimmen ist, Aktivität und als bielle mikro für Mass es Substratverwertungsrate als genau Wachstumsparameter gute Dienste leisten. ob ein stabiler steady - In Kapitel 3.1 sollte die Frage beantwortet werden, Störung wieder state erreicht wird und wenn ja, wie schnell er sich nach einer ucosekonzentraeinstellt. Aus diesem Grunde wurde der Verlauf der Restgl konstanten unter ultur ostatk tion einer Glucose-limitierten E.co/i-Chem äusseren Bedingungen verfolgt. tumsrate zur steady - Ziel des Kapitels 3.2 war es, die Beziehung der Wachs schon bestehenden state Glucosekonzentration zu ermitteln und diese mit onzentration einer ucosek Restgl die Modellen zu vergleichen. Deshalb wurde nnungsraten Verdü n iedene Glucose-limitierten Chemostatkultur bei versch ob sich gen, aufzei gemessen. Zusätzliche Versuche mit Batchkulturen sollten her Verfahrensdie so erhaltene Wachstumskinetik mit einer in kontinuierlic diesbezüglich kein weise erzielten vergleichen lässt. Da in der Literatur Kapitels. dieses Punkt ler Unterschied gemacht wird, ist dies ein zentra ation des Zuckerab- Die Kapitel 3.3 und 3.4 beschäftigen sich mit der Regul gungen. baus unter Kohlenstoff-limitierten resp. -gesättigten Bedin Glucose-limitierten einer von end ausgeh In Kapitel 3.3 wurde, Versuche sollten Chemostatkultur, auf ein anderes Substrat gewechselt. Diese e geben. Die System r lische Auskunft über den Induktionsstand anderer katabo an Glucose eine zentrale Frage dieses Kapitels war, wie schnell sich eren kann. Die Veradaptierte Chemostatkultur an ein anderes Substrat adapti und zeigt den suche des Kapitels 3.4 wurden in Batchkulturen durchgeführt andern im eines Abbau den auf tionen Einfluss von hohen Glucosekonzentra Medium anwesenden Zuckers (Glucose-Effekt). 12 2. MATERIAL UND METHODEN 2.1 Organismen Für alle Experimente wurde E. coli ML 30 (DSM 1329) verwendet. Die Zellen wurden ca. 3 Monate in einem Glucose-limitierten Chemostat gehalten und anschliessend auf Komplexmedium im Erlenmeyer weitergezüchtet. Diese wurden dann in eine 10% DMSO-Lösung in sterile Ampullen gegeben und in flüssigem Stickstoff als Stammkultur aufbewahrt. Aufgrund der Züchtungsbedingungen mit verlängertem Wachstum auf Glucose bezeichneten Shehata und MruT (1971) den E. coli Stamm mit einem "G" (E. coli ML 30 G). Zur Kontrolle wurden die Bakterien regelmässig mit dem API 20 E System kontrolliert. 2.2 Wachstumsbedingungen Alle Experimente in kontinuierlicher Verfahrensweise wurden in einem Bioengeneering Bioreaktor (2000 KLF) mit einem Arbeitsvolumen von 1.05 l durchgeführt. Die Bakterien wurden bei einer Temperatur von 37°C und bei einem pH von 7.0 ± 0.02 gehalten, wobei der pH-Wert durch die automatische Zugabe einer je 1 M KOH/NaOH-Lösung reguliert wurde. Die Kultur wurde mit 0.26 l/min Luft versehen und mit 1000 rpm gerührt. Auf diese Weise fiel der 02-Gehalt nie unter 80% der Sättigung. Im Bioreaktor herrschte ein kleiner Überdruck, der für die Siphonierung der überschüssigen Kulturflüssigkeit verantwortlich war. Für die Chemostatkultur wurde folgendes Mineralmedium verwendet (pro l deionisiertes Wasser*): * Das Wasser wurde mittels Ionentauschem deionisiert und anschliessend filtriert (Porendurchmesser 0.2 µm) 13 NH4Cl KH2P04 MgS04·7H20 EDTA Na2Mo04-2H20 CaC0 3 FeCl3·H20 MnCl2-4H20 CuCl2·H20 C0Cl2·6H20 H3B03 0.763 g 2.72 g 59 mg 81.8 mg 2.6 mg 10 mg 2.03 mg 4.95 mg 0.85 mg 1.2 mg 0.31 mg Das Mineralmedium wurde in 20 1- oder 50 1-Vorratsgefässen gemischt, mit konzentrierter Schwefelsäure auf pH 3 gestellt und anschliessend autoklaviert. Nach dem Abkühlen wurde die sterile Zuckerlösung in einer Endkonzentration von 100 mg/l beigegeben. Die verwendeten Zucker (DGlucose, D-Galactose, D-Frnctose, D-Mannose, L-Arabinose) waren von kommerziell erhältlichem höchsten Reinheitsgrad (puriss. grade, Gehalt > 99%, Fluka). Sie wurden in Erlenmeyerkolben in 200 ml destiliertem Wasser gelöst, mit verdünnter Salzsäure auf pH 3 gestellt und anschliessend für 20 bis 30 Minuten autok:laviert. Die Salzzusammensetzung des Mediums für die Batchversuche war hier identisch mit der von Chemostatkulturen. Das Medium für die Batchversuche wurde in 3 Fraktionen autok:laviert. Die Phosphatsalzlösung (Lösung 1) wurde mit 5n NaOH auf pH 7,0 gestellt. Die übrigen Salze wurden in Lösung 2 vereint. Die Zuckerlösung (Lösung 3) wurde vor dem Autoklavieren auf pH 3 gestellt. Nach dem Abkühlen wurden die Lösungen im Volumenverhältnis 1:2:1 gemischt. Die Batchversuche wurden in 1 1 Erlenmeyerkolben bei einem initialen Arbeitsvolumen von 400 ml durchgeführt und mit 1 ml einer oben beschriebenen Chemostatkultur inokuliert; dies entspricht einer initialen Bakterienkonzentration von ca. 0.12 mg TG/l. Die Batchkulturen wuchsen bei 37°C und wurden mit einem magnetischen Rührer durchmischt. Der Anfangs-pH von ca. 7.03 konnte sich während des Wachstums um ± 0.1 Einheiten verändern. 14 2.3 Bestimmung der Bakteriendichte Die Bakteriendichte im Chemostat wurde sowohl turbidometrisch (lcmKüvette bei 546 nm) als auch nach Trockengewicht kontrolliert. Bei den Batchversuchen, die mit kleinen Bakteriendichten durchgeführt wurden, wurde die Bakteriendichte turbidometrisch mittels einer 5 cm-Küvette bestimmt. 2.4 Methode der Spurenanalyse von Zockern in komplexen Medien Im folgenden Teil wird eine Methode vorgestellt, die es erlaubt, eine Reihe von Zuckern in biologischen Medien ohne vorherige Aufk:onzentration bis in den µg/l-Bereich zu bestimmen. Die Analytik basiert auf der von Watanabe und Inoue (1983) beschriebenen Methode, bei der reduzierende Kohlehydrate mittels HPLC-Technik getrennt und anschliessend amperometrisch detektiert werden. Im Verlauf der Experimente stellte sich jedoch heraus, dass die Selektivität dieser Methode für die Fragestellung, Zucker in biologischen Medien zu bestimmen, nicht ausreichend war, sodass die Proben vorher aufbereitet werden mussten. Durch die Entsalzung der Proben mittels der Elektrodialysetechnik (Josefsson 1971) konnten kleinere Ionen und mit ihnen auch die interferierenden Stoffe aus den Proben entfernt werden. Die Methode ist auch für natürliche Gewässerproben geeignet. 2.4.1 Bestimmung reduzierender Kohlehydrate nach Watanabe und Inoue (1983) In Figur 2.1 ist der Aufbau der HPLC-Anlage abgebildet. Die Trennung der Zucker erfolgte durch Kationentauschersäulen (KS) in Ca- oder Pb-Form (HPX-87C resp. HPX-87P, BioRad Lab.) mittels HPLC-Technik. Eine optimale Trennung wurde bei einer Säulentemperatur von 85°C erreicht. Die beiden Säulen unterschieden sich im Trennverhalten. Während sich mit der Säule in Ca-Form schnellere Trennungen realisieren Hessen (ca. 30-40 Minuten für eine Probe aus dem Chemostat), war die Trennleistung der Säule in Pb-Form besser. Durch letztere Hessen sich z.B. Fructose und Arabinose 15 Vergleich mühelos trennen. Die Identifizierung der Peaks erlolgte durch den Eluent Als . Zucker der Retentionszeiten rnit den Retentionszeiten bekannter reduziertem (E) wurde filtriertes destilliertes Wasser verwendet, das unter AG) war Druck entgast wurde. Eine pulslose Pumpe (P) (Model 8500,Varian Um die . o1tlich verantw ml/h für den konstanten Eluentenfluss von 30 die wurde ren, bewah analytische Säule vor Verunreinigungen zu Lab.) d BioRa P, entsprechende Vorsäule (VS) (Carbo-C resp. Carboert. Das zusammen rnit einer Fritte von 2 µm Porendurchmesser installi je nach Probevolumen des Injektors (Model 70-10, Rheodyne) betrug, µl. Problemstellung, zwischen 20 und 200 E p KS R p WB ECD Figur 2.1 Aufbau der HPLC-Anlage. Erklärungen siehe Text. 16 Die Reagenslösung (R) setzte sich aus lg Cu II bis (Phenanthrolin) (CBP) in 1 l 0.05m Na2HP04 zusammen und wurde mit 5M NaOH auf pH 11.2 gestellt. Die Flussrate der Reagenslösung betrug 30 ml/h. Die Reagenslösung wurde nach gleichem Verfahren entgast wie der Eluent. Die Eluens- und die Reagenslösung vereinigten sich in einem T-Stück (T) und durchflossen in einer 5 m langen Teflonkapillare (ID 0.5mm) ein 97°C heisses Wasserbad (WB), wo die Nachsäulenreaktion stattfand. Das Detektionsprinzip beruht auf der Reduktionskraft der Zucker in alkalischer Lösung bei hohen Temperaturen. Es wird vermutet, dass bei der Nachsäulenreaktion im CBP-Komplex Cu2+ zu Cu+ reduziert wird. In der Zelle des elektrochemischen Detektors (ECD) (641-VA und 661-V A, Metrohm) werden die Cu+-Ionen bei einem Potential von 80 mV, welches durch eine Glassy Carbon Arbeitselektrode aufrechterhalten wurde, zu Cu2+ reoxidiert. Dieses kleine Potential ist ein Grund für die hohe Selektivität der analytischen Methode, da die meisten organischen Stoffe bei wesentlich höheren Potentialen oxidiert werden. Der durch die Oxidation von Cu+ zu Cu2+ erzeugte Elektronenstrom wurde gleichzeitig von einem Schreiber (W+W 600) und einem Integrator (hp 3390 A) aufgezeichnet. Die Quantisierung der Peaks erfolgte in der Regel aufgrund der Peakhöhe. 2.4.2 Eichkurve und linearer Bereich Das Ausmass des linearen Bereichs der Eichkurve war stark abhängig von der CBP-Konzentration der Reagenslösung und der Grösse des Probevolumens. Watanabe und Inoue (1983) berichten von einem linearen Bereich von 0.02 bis 10 ppm Glucose bei einer CBP-Konzentration von 5 mM und einem Probevolumen von 20 µl. Wurde eine ca. 1.6 mM (1 g/l) CBP Reagenslösung zusammen mit einem Probevolumen von 100 µl benutzt, so reduzierte sich der lineare Bereich für Glucose von 20 µg/l bis ca. 0.5 mg/l (Fig. 2.2). Die Form der Eichkurve hatte innerhalb eines gewissen Bereiches starke Ähnlichkeit mit einer Sättigungskurve und liess sich durch eine doppelt reziproke Aufzeichnung linearisieren (Fig. 2. 3). Diese Linearisierungsmethode hatte für alle getesteten Zucker Gültigkeit. Dies war in der Praxis von grosser Bedeutung, denn dadurch konnte auch im nichtlinearen Bereich der Eichkurve genaue Messungen durchgeführt werden. 17 100 80 ,..--., <( c 1--J 60 30 40 + 10 20 0 + 20 0 0 2 4 0 .5 6 8 1. 5 10 12 Glucose [mg/1] lumen Figur 2.2 Eichkurve für Glucose. CBP-Konzentration 1.6 mM, Probevo llt. dargeste ereich trationsb Konzen tiefe 100 µl. Im kleinen Quadranten ist der 500 400 300 ........... ..- 200 100 0 0 2 4 6 8 10 12 1/Glucose Figur 2.2. Figur 2.3 Doppelt-reziproke Auftragung der Glucose-Eichkurve aus 0.99995. = (r2) ffizient ionskoe Korrelat µA-1. X-Achse: (mg/l)-1, Y-Achse: 18 Der Vorteil lag darin, dass dadurch mit kleineren CBP-Konzentrationen gearbeitet werden konnte. CBP-Konzentrationen von 1 g/l waren bei Zimmertemperatur über Wochen stabil, während höhere Konzentrationen zu Ausfällungen neigten. Der durch die Senkung der CBP-Konzentration erlittene Sensitivitätsverlust konnte leicht durch ein grösseres Probevolumen kompensiert werden. In Figur 2.4 wird der Einfluss des Probevolumens auf den linearen Bereich gezeigt. Es ist ersichtlich, dass der lineare Bereich bei der kleinen Probenmenge (20 µl) bedeutend grösser ist als bei der grossen (200 µl). Auch das Flussratenverhältnis Reagens/Eluent (R/E) beeinflusste den linearen Bereich. Mit zunehmendem R/E-Verhältnis vergrösserte sich der quasilineare Bereich (Fig. 2.5. ). Ist man jedoch an kleineren Konzentrationen interessiert (in Fig. 2.5 < 1 mg/1), so ist ein kleineres R/E-Verhältnis oft günstiger. 100 80 ,........, <( c: .......... 60 40 20 0 0 1 4 5 Glucose [mg/I] 2 3 6 Figur 2.4 Einfluss des Probevolumens auf den linearen Bereich der GlucoseEichkurve. [!] 20 µl; 6 100 µl. 19 140 120 ,......., <( c: ........ 100 80 60 40 20 0 0 2 4 6 8 Glu cos e [mg/I] 10 12 uenslösung (R!E) Figur 2.5 Einfluss des Flussratenverhältnisses Reagens-/El auf die Glucose-Eichkurve. 6. R/E = 1; C!l R/E = 2. 2.4.3 Probenahme und Filtration Probenahmeöffnung Die Proben aus dem Chemostaten wurden aus einer Durchmesser) direkt durch ein kurzes Schlauchstück (ca. 20 cm lang, 2 mm welches an eine et, in ein Filtrationsgerät (sterifil, Millipore) geleit nahme wurden dem Wasserstrahlpumpe angeschlossen war. Pro Probe gut die Hälfte auf den Chemostat ca. 10 ml Flüssigkeit entzogen, wobei dass während des Vorlauf entfiel. Da man annehmen musste, war eine schnelle Filtrationsvorgangs weiter Substrat abgebaut wird, eine repräsentative um Trennung der Zellen vom Kulturmedium nötig, ein relativ grosser Chemostatprobe zu erhalten. Aus diesem Grund wurde rienkultur (ca. 45 mg/l) Filterdurchmesser (47 mm) sowie eine dünne Bakte en betrug deshalb gewählt. Die Filtrationszeit für ca. 3-5 ml Probevolum während der Filtration weniger als 3 sec. Die allfällige, von den Zellen 3.2) abschätzen. Bei (Kap. abgebaute Zucker lässt sich nach Gleichung 3.14 20 einer Wachstumsrate von 0.88 h-1 beträgt die Abbaurate ca. 24 µg/l (s. Fig. 3.7), bei einer von 0.2 h-1 ca. 5.5 µg/l pro Sekunde. Für Proben, die in schneller Folge entnommen werden mussten; wurde ein Mehrfachfiltrationsgerät (Millipore) verwendet, das an eine Vakuumpumpe angeschlossen war. Bedingt durch einen kleineren Filterdurchmesser (25 mm) betrug hier die Filtrationszeit für das gleiche Probevolumen 8-10 Sekunden. Es wurde eine Reihe kommerziell erhältlicher Filtertypen geprüft. Es zeigte sich, dass verschiedene Filtertypen kleine Mengen von Glucose und Fructose abgeben können. Dies ist in Figur 2.6 dokumentiert, wo 5 ml destilliertes Wasser durch einen ungespülten Filter gelassen wurde. Deshalb wurden alle Filtrationen mit dem Filtertyp Durapore hydrophil (Millipore) durchgeführt, welcher keine interferierende Stoffe abgab und durch seine Hydrophilie eine schnelle Filtration gewährleistete. a 5 10 G 5 10 20 min 15 15. F b 20 min Figur 2.6 Chromatogramm der eluierten Zucker aus Filtern, nachdem ca. 5 ml destilliertes Wasser durch einen benetzten Filter gelassen wurde. a) Gemischter Ester aus Celluloseacetat und Cellulosenitrat 0.2 µm (Millipore); Glucose (G) = 0.046 mg/l, Fructose (F) =ca. 0.02 mg/l. b) Polycarbonat 0.4 µm (Nuclepore); Glucose (G) =0.08 mg/l, Fructose (F) = 0.075 mg/l. Säule: HPX-C. 21 2.4.4 Entsalzung zt. Die Entsalzung der Nach der Filtration wurden die Proben sofort entsal sson 1971) realisiert. Proben wurde durch die Elektrodialysetechnik (Josef der Entsalzung mittels Diese Technik ist der konventionelleren Art tauscherharze trotz Ionentauschern vorzuziehen, da alle getesteten Ionen Entsalzung war aus Die en. vorheriger Reinigung interferierende Stoffe abgab ile mit sich: mehreren Gründen notwendig und brachte viele Vorte Salzkonzentrationen und l. Entfernung interferierender Stoffe. Die hohen ieren mit einer ganzen vermutlich auch geladene organische Stoffe coelu auch Glucose) und Reihe von Mono- und Disacchariden (u.a. verunmöglichen deren Analyse (s. Fig. 2.7). nur schlecht löslich in 2. Kationen wie Fe2+, Mg2+, oder Ca2+ sind nslösung fallen sie alkalischer Lösung. In Kontakt mit der alkalischen Reage uf der Grundlinie oder als Hydroxide aus und stören den ruhigen Verla verstopfen die Kapillaren. wesentlich erhöht. 3. Die Lebensdauer der analytischen Säule wird n Kationen des Organische Säuren können die amino-gebundene eriert werden muss. Ionentauscherharzes lösen, sodass die Säule häufig regen stabil und lassen sich 4. Entsalzte Proben sind bezüglich des Zuckergehaltes n. gefroren über Wochen ohne Zuckerverluste aufbewahre Niederschlag, wenn kein sich 5. Problemloses Aufkonzentrieren. Es bildet n. werde Proben mittels Rotationsverdampfer aufkonzentriert von Josefsson (1971) in Die Elektrodialysegeräte wurden nach der Anleitung men von 2.5 ml. Als unserem Labor gebaut und hatten ein Probekammervolu in den beiden wurde Elektroden diente Platindraht. Als Elektrolyt Die Ioneng/l). 0.5 Aussenkammern eine NaCl-Lösung verwendet (ca. of, Westdeutschland, selektiven Membranen (AMV, CMV) sind bei Bergh ranen verwendet. Ein erhältlich. Für jede Probe wurden neue Memb acia) wurde benutzt um Speisegerät für Elektrophoresen (ECPS/150, Pharm Stromstärke von 30 aler ein Potential von maximal 500 V DC bei maxim ostatprobe dauerte in der mA aufrecht zu halten. Die Entsalzung einer Chem der Strom auf weniger Regel 20 bis 30 Minuten; nach dieser Zeitspanne fiel Proben deutet. als 1 mA, was auf eine fast vollständige Entsalzung der 22 2.4.5 Chromatogramme Nach der Entsalzung wurden die Proben entweder sofort analysiert oder bei -15°C aufbewahrt. Vor dem Injizieren wurden die Proben kurz mit Helium begast um den Sauerstoff zu entfernen. In Figur 2.7 sind zwei Chromatogramme derselben Probe einer Glucose limitierten Chemostatkultur von E. coli abgebildet, in Figur 2.7.a in entsalzter, in Figur 2.7.b in nicht entsalzter (d.h. nur filtrierter) Form. Man sieht, dass in der salzhaltigen Probe die Bestimmung der Glucose (G) wegen interferierenden Stoffen unmöglich war. Bei den anderen Peaks, die identifiziert werden konnten, handelt es sich wahrscheinlich um lsomaltose (F). (1), eine Verunreinigung der Glucose-Chemikalie, sowie Fructose G a b 0 10 20 30 min Figur 2.7 Chromatograrnm einer Glucose-limitierten Chemostatkultur von E. coli. a) Probe filtriert und entsalzt. b) Probe nur filtriert. Glucose (G) = 80 µg/l, Fructose (F) 20 µg/l, 1 = Isomaltose. Säule: HPX-C; Probevolumen 100 µl. 23 Fructose trat in fast allen Proben Glucose-limitierter E. coli Kulturen auf; auf die möglichen Ursachen des Fructosevorkommens wird später eingegangen (Kap. 2.4.6 und 3.1). Die Analysezeit für eine Chemostatprobe betrug etwa 30 Minuten. Noch bessere Trennungen erlaubte die Installation einer zweiten analytischen Säule. Figur 2.8 zeigt das Chromatogramm einer Glucose-limitierten Chemostatkultur, Figur 2.9 das einer Galactose-limitierten Chemostatkultur. Die Trennung erfolgte in beiden Fällen durch Serieschaltung der Säulen HPX-87C und HPX-87P. Die Glucose- (G}, Galactose- (Ga) und Fructose(F) Peaks sind nun alle basisliniengetrennt, was vor allem für die Bestimmung von kleinen Konzentrationen von Vorteil ist. G 5nA 10 20 F 30 40 min Figur 2.8 Typisches Chromatogramm einer Glucose-limitierten Chemoca. 20 µg/l, statkultur von E. coli. Glucose (G) = 49 µg/l, Fructose (F) Galactose. um eise 1 = Isomaltose. Beim Ga?-Peak handelt es sich möglicherw Säulen: HPX-C und HPX-P in Serie. Probevolumen 200 µl. = 24 Die Verunreinigungen der Zuckerchemikalien, <lie wahrscheinlich auf Kondensationsreationen zurückzuführen sind, wirkten sich oft störend aus. Sehr viel Raum des Chromatogramms beanspruchte die Verunreinigung der Galactose (V); sie bestand aus mindestens drei Komponenten (Fig. 2.9). Diese Ga V F 20 30 40 min Chromatogramm einer Galactose-limitierten Chemostatkultur. 820 µg/l, Fructose (F) = 37 ~lg/l, V= Verunreinigungen der (Ga)= Galactose Galactose. Säulen: HPX-C und HPX-P in Serie. Probevolumen 100 µl. Figur 2.9 Produkte wurden von E. coli nicht oder nur wenig abgebaut; dies konnte durch den Vergleich mit einer Standardlösung gleicher Konzentration (100 mg/l) ermittelt werden. Dasselbe galt auch für die Isomaltose bei Glucoselimitierten Kulturen. Es ist anzunehmen, <lass diese bei höheren Eingangssubstratkonzentrationen zunehmen, was zu Trennungsproblemen führen köm1te. Mit Ausnahme der Galactose Hessen sich alle verwendeten Zucker (Fructose, Mannose, Arabinose) problemlos von der Glucose trennen. Eine saubere Trennung der Galactose liess sich bei höheren Konzentrationen nur durch drei Säulen in Se1ie realisieren, wobei meist zwei HPX-C- und eine HPX-P- 25 erbreiterung erwies Säule verwendet wurde; die dadurch entstandene Peakv sich nicht als Problem. n sich nach derselben Auch Zucker aus Proben natürlicher Gewässer Hesse atogramm des Wassers Methode bestiJ1111len. In Figur 2.10 ist das Chrom Bachs abgebildet. Die eines in der Nähe des Instituts gelegenen sehr gering, sodass eine Konzentrationen von Glucose und Fructose waren aporation nötig war. vorherige Aufkonzentration ( 3.6 mal) durch Rotationsev 2nA 10 tG 15 20 25 min (Bach in der Nähe Figur 2.10 Chromatogramm einer Probe aus dem Kriesbach rdampfer 3.6 mal des Instituts). Das entsalzte Wasser wurde mittels Rotationsve Glucose (G) für betrug n aufkonzentriert. Die ursprüngliche Konzentratio µl. 200 n olume 18 µg/l und für Fructose (F) 5 µg/l. Säule: HPX-C. Probev icher Gewässer stets Obwohl die Zuckerkonzentrationen bei Proben natürl atogramme deutlich von sehr gering waren, unterschieden sich diese Chrom n Wassers; letztere jenen des Leitungswassers oder des deionisierte ch identisch mit der Chromatogramme waren über den ganzen Berei Porenwassers einer des mm Basislinie. In Figur 2.11 ist das Chromatogra ildet. Man kann abgeb Sedimentprobe aus dem Zürichsee in ca. 140 m Tiefe rähnlicher Substanzen ein ganzes Spektrum verschiedener Zucker oder zucke 26 erkennen, von denen nur Glucose (G), Fructose (F) und Ribose(R) identifiziert wurden. G F R 10 20 30 40 50 60 70 min Figur 2.11 Porenwasser aus dem Sediment des Zürichsee in 140 m Tiefe, ca. 10 cm unter der Sedimentoberfläche entnommen. Glucose (G) = 0.36 mg/l, Fmctose (F) = 0.071 mg/l, Ribose (R) = 0.1 mg/l. Alle übrigen Peaks wurden nicht identifiziert. Säulen: HPX-C und HPX-P in Serie. Probevolumen 100 µl. 2.4.6 Isomerisation Zucker sind in alkalischer Lösung unstabil, weil Zucker durch Isomerisationsreaktionen in andere Zucker übetführt werden. Glucose z.B. kann leicht zu Fructose und zu einem kleineren Teil zu Mannose isomerieren. Die Aldose-Ketose Isomerisation erfolgt über ein Endiol (Lobry de Bruynvan Eckenstein Transformation). Die Transformationsrate wird durch Wärme gefördert. Mopper et al. (1980) konnten zeigen, dass ca. 30% der Glucose 27 halb 24 h bei 80°C zu Fructose einer schwach basischen Glucoselösung inner ksichtigt werden, wenn transformiert wurden. Dies muss berüc Autoklavieren einer wässrigen, Zuckerlösungen autoklaviert werden. Beim 20 Minuten bildete sich eine neutralen Glucoselösung (100 mg/l) während end bei vorheriger Senkung beträchtliche Menge Fructose (Fig. 2.12.a), währ vernachlässigbar kleine des pH mit verdünnter Säure höchstens en konnten (Fig. 2.12.b). Ohno Fructosekonzentrationen nachgewiesen werd sauren Milieu lsomerisationen und Ward (1960) konnte zeigen, dass auch im uten, dass in saurer Lösung die möglich sind. Harris und Feather (1975) verm asserstoffttansfer erfolgt. lsomerisation durch einen intramolekularen W F a b 10 20 min ldung nach 20-minütigem Figur 2.12 Einfluss des pH auf die Fructosebi Die Glucose wurde nach dem Autoklavieren einer Glucoselösung (100 mg/I). abgebaut. F = Fructose, Abkühlen der Lösung durch Glucose-Oxidase 1 = Isomaltose. a) neutraler pH. Fructosekonzentration =0.5 mg/l. b) pH 3.8. 28 Das Autoklavieren von Zuckern zusammen mit der Minerallösung führte selbst bei tiefem pH zu unspezifischen Reaktionen. Figur 2.13 zeigt das Chromatogramm einer Glucose-limitierten Kultur von E. coli, wobei Glucose zusammen mit der Minerallösung bei pH 3 autoklaviert wurde. Mit N sind die dadurch entstandenen Nebenprodukte bezeichnet, welche von E. coli nicht abgebaut wurden. Bei den Nebenprodukten könnte es sich um derivatisierte Furane und Furaldehyde handeln (Harris und Feather 1972). Aus diesem Grund wurde bei der Zubereitung des Mediums die Zucker stets separat von der Salzlösung autoklaviert N G F i 10 15 20 25 30 min Figur 2.13 Chromatogramm einer Glucose-limitierten Chemostatkultur von E. coli. Für die Mediumzubereitung wurde die Glucoselösung zusammen mit der Minerallösung bei pH 3 autoklaviert. N = Nebenprodukte, G = Glucose (ca. 40 µg/l), F = Fructose, 1 = Isomaltose. 29 3. RESULTATE (EXPERIMENTE) KAPI TEL3 .1 Verh alten des Restsubstrates einer Glucose-limitierten Chem ostat kultu r von E. coli a. Einleitung t, über längere Der Chemostat ist ein Instrument, welches den Zellen erlaub ~onstante Zugabe Zeit unter konstanten Bedingungen zu wachsen. Durch die gt, die sie für versor toffen frischen Mediums werden die Bakterien mit Nährs ostatkultur Chem das Wachstum gebrauchen. Da das Arbeitsvolumen der Medium zugeführt konstant bleibt, wird zu gleichen Teilen, wie frisches wird, Zellsuspension aus dem Reaktor entfernt. eine MassenDie Konzentration der Biomasse im Chemostat kann durch bilanz beschrieben werden: im Abfluss Bakterienkonzentration = Bakterienwachstum - Bakterien Für einen infinitesimal kleinen Zeitabschnitt dt gilt (Pirt 1975) (3.1) Vd.x =Vµ xdt-F xdt µ die spezifische wobei dx die Veränderung der Bakterienkonzentration, iendichte, F die Bakter ntane Wachstumsrate der Bakterien, x die mome bezeichnet. ostats Chem Mediumszuflussrate und V das Arbeitsvolumen des Die Division der Gleichung 3.1 durch V.dt ergibt dx/dt = µX - F XI V (3.2) pro Zeiteinheit Der Ausdruck FN bezeichnet die Anzahl Voh~menwechsel gewicht (steady und wird als Verdünnungsrate (D) bezeichnet. Im Fliessgleich 30 state) bleibt die Bakteriendichte konstant, sodass der Term dx/dt null wird. Daraus folgt µ = D (3.3) Gleichung 3.3 könnte zu der Annahme verleiten, dass sich jede Einzelzelle der Chemostatkultur mit einer spezifischen Wachstumsrate µ, deren Grösse der Verdünnungsrate D entspricht, vermehrt. Es ist jedoch bekannt, dass sich eine Chemostatkultur nicht aus physiologisch einheitlichen Einzelzellen zusammensetzt. Ein Teil der Zellen sind metabolisch inaktiv und können lysieren, während andere Substrat abbauen, jedoch nicht teilungsfähig sind. Auch die spezifischen Wachstumsraten teilungsfähiger Zellen müssen nicht unbedingt identisch sein. Genotypische Variationen, die z.B. durch spontane Mutationen entstehen, können die spezifischen Wachstumsraten der Einzelzellen beeinflussen. Gemäss diesem Konzept istµ in Gleichung 3.3 als Durchschnittswert der spezifischen Wachstumsraten aller Einzelzellen zu betrachten. Im steady state sind alle messbaren Parameter der Kultur konstant; dies trifft sowohl für die zellulären als auch für die extrazellulären Komponenten zu. Deshalb wird unter konstanten äusseren Bedingungen eine konstante Restsubstratkonzentration erwartet. Als Kriterium für den steady state wird in den meisten Fällen eine konstante Populationsdichte gewählt, welche üblicherweise turbidometrisch oder gravimetrisch bestimmt wird. Bei den Mikrobiologen gilt als Faustregel, dass sich nach einer Störung innerhalb von 7 Volumenwechseln(= Generationen) ein neues Gleichgewicht einstellt. Diese Definition berücksichtigt nach Harrison und Topiwala (1974) jedoch nur die schnellsten Adaptionsprozesse. So konnten Rutgers et al. (1987) bei einer Glucose-limitierten Chemostatkultur von Klebsiella pneumoniae zeigen, dass zusätzlich zum Kriterium der konstanten Populationsdichte in der Regel 40-60 Volumenwechsel nötig waren, ehe die Glucosekonzentration einen konstanten Wert annahm. Höfle (1983) konnte selbst nach 200 Volumenwechseln noch eine signifikante Abnahme der limitierenden Glucosekonzentration bei einer Cytophaga johnsonae-Chemostatkultur beobachten. Diese Resultate zeigen, dass es wichtig ist, die limitierende Substratkonzentration nach einer Störung zu verfolgen, um eine steady state Konzentration definieren zu können. 31 In' diesem Kapitel wurde die Glucosekonzentration einer Glucose-limitierten E. co/i-Chemostatkultur nach einer Störung, die durch das Heraufstellen der Verdünnungsrate verursacht wurde, in kurzen Abständen bestimmt. Dabei interessierten vor allem die Fragen, wie schnell sich die neue steady state Glucosekonzentration einstellen wird und innerhalb welchem Bereich diese schwanken wird. Nach dem Umstellen der Verdünnungsrate wurde die Kultur für mindestens 100 Volumenwechsel unter konstanten Wachstumsbedingungen belassen; dadurch sollte die Frage abgeklärt werden, ob die Restsubstratkonzentration auch über längere Zeitintervalle konstant bleibt. b. Resultate Die Restsubstratkonzentrationen Glucose-limitierter Chemostatkulturen von E. co/i wurden nach Änderung der Verdünnungsrate verfolgt (Fig. 3.1.-3.3). Die Kulturen wurden vorgängig über längere Zeit (ca. 50 Volumenwechsel) bei der Verdünnungsrate Dl gehalten, sodass eine Adaption der Zellen an diese Verhältnisse vor dem Umstellen auf die Verdünnungsrate Dz gewährleistet war. Um den Einfluss der Probeentnahmen auf die Kultur möglichst klein zu halten, wurde zwischen den einzelnen Probenahmen mindestens zwei Volumenwechsel abgewartet. Der Inhalt des Reservoirgefässes umfasste 50 l; es war also nötig, das Reservoirgefäss von Zeit zu Z_eit mit frischem Medium zu versehen. Der Zeitpunkt des Mediumwechsels ist in den Figuren 3.1 bis 3.3 mit Pfeilen markiert. Beim in Figur 3.1 dargestellten Experiment wurde die Verdünnungsrate von D1:::; 0.4 h-1 auf Dz:::; 0.74 h-1 erhöht. Die steady state Glucosekonzentration bei D:::; 0.4 h-1 betrug etwa 50 µg/l (s. auch Kap. 3.2) und ist in Figur 3.1 mit einem Stern symbolisiert. Es zeigte sich, dass nach dem Umstellen die Glucosekonzentration schon während den ersten 10 Volumenwechseln Werte annahm, welche den steady state Wert bei dieser neuen Verdünnungsrate repräsentieren. Der Mittelwert der Restglucosekonzentration während den ersten 70 Volumenwechseln betrug 467 µg/l. Darauf folgte eine kleine Störung, in deren Verlauf sich Fructose im Medium akkumulierte. Die mittlere Glucosekonzentration in dieser Phase war im Vergleich zu den übrigen Werten mit 553 µg/l leicht erhöht. Der Mittelwert der Proben, die zwischen 130 und 140 Volumenwechseln entnommen wurden, betrug für 32 Glucose 498 µg/l und war damit nur unwesentlich höher als der während den ersten 70 Volumenwechseln erhaltene Mittelwert. Figur 3.2 zeigt ein weiteres Experiment, bei welchem die Verdünnungsrate von D1 = 0.4 h-1 auf Dz = 0.69 h-1 erhöht wurde. Den Verlauf der Restglucosekonzentration kann man hier in zwei Bereiche einteilen. Der steady state Wert bei dieser Verdünnungsrate (s. Kap. 3.2) wird durch die Proben, die während der ersten 75 Volumenwechseln entnommen wurden, mit einem Mittelwert von 470 µg/l gut repräsentiert. Danach nimmt die Glucosekonzentration kontinuierlich ab und nimmt nach ca. 125 Volumenwechseln einen Wert von ca. 200 µg/l an. In Figur 3.3 ist der Verlauf der limitierenden Glucosekonzentration während 120 Volumenwechseln eingezeichnet, nachdem die Verdünnungsrate von D1 = 0.19 h-1 auf Dz = 0.4 h-1 erhöht wurde. Die Glucosekonzentration stieg sehr schnell von ca. 15 µg/l (= steady state Konzentration bei D = 0.19 h-1) auf ca. 50 µg/l und blieb über längere Zeit ziemlich konstant. Nach 70 Volumenwechseln nahm die Glucosekonzentration sprunghaft zu und erreichte einen Wert von beinahe 400 µg/l; parallel dazu stieg auch die Fructosekonzentration, die bis anhin in einer tiefen Konzentration zwischen 10 und 20 µg/l vorgelegen hatte. Solche "Störungen" traten relativ selten auf, konnten aber während der über 2-jährigen Messperiode bei allen Verdünnungsraten beobachtet werden (vgl. auch Fig. 3.1 zwischen 70 und 90 Volumenwechseln). In Figur 3.4 ist eine kleinere Störung aufgezeichnet, die ca. 1 Stunde dauerte; die Glucose-limitierte Chemostatkultur wurde über längere Zeit bei D = 0.4 h-1 gehalten. Zu Beginn der Messperiode betrug die Glucosekonzentration ca. 15 µg/l und war damit deutlich unter dem steady state Wert von ca. 50 µg/l; nach der Störung lagen die Messwerte zwischen 46 µg/l und 55 µg/l und damit im Bereich der steady state Konzentration. Auffällig bei allen Störungen war das synchrone Auftreten der Fructose zusammen mit erhöhten Glucosewerten. ,---, 800 ............ 01 :::i L--1 600 .+-J ro lo- .+-J Cf) 400 ~ Cf) .+-J Cf) 200 i ..0 (1) cc 0 ..., ~4 I J 1 0 40 20 60 80 <,> \ \ b. 100 120 Volumenwechsel (Generationen) 140 Figur 3.1 Verlauf der Glucose- (l!l) und Fructosekonzentration (6) einer Glucose-limitierten Chemostatkultur von E. coli nach Umstellen der Verdünnungsrate (D) von D1 = 0.4 h-1 auf D2 = 0.74 h-1. Wo nicht angegeben lag die bezeichnet die steady state Glucosekonzentration bei D 1. Der Zeitpunkt des Fructosekonzentration meist um 10 µg/l. Mediumswechsels ist mit einem Pfeil (i) markiert. * 800 r--i '-.... CJ') :::1 600 .____. -+--' CU ~ -+--' Cf) 400 ...0 :::J Cf) -+--' Cf) (}) 200 w +>- 0: 0 20 40 60 80 100 120 140 Volumenwechsel (Generationen) ten Chemostatkultur von E. coli nach Umstellen der Figur 3.2 Verlauf der Glucosekonzentration ([!)) einer Glucose-limitier konzentration lag meist um 10 µg/l. *bezeic hnet die Verdünnungsrate (D) von D1 = 0.4 h-1 auf D:z = 0.69 h-1. Die Fructose ls ist mit einem Pfeil (i) markiert. steady state Glucosekonzentration bei D1. Der Zeitpunkt des Mediumswechse 500 r-i ............. O') :::l 400 L--l -+-' CU ~ 300 -+-' Cf) ..0 ::::3 200 Cf) -+-' Cf) Q) a::: 100 0 0 20 40 60 80 100 120 Volumenwechsel (Generationen) (6.) einer Glucose-limitierten Chemostatkultur von E. coli Figur 3.3 Verlauf der Glucos e-([!]) und Fructosekonzentration h-1 auf D2 = 0.4 h-1. Wo nicht angegeben, lag die nach Umstellen der Verdünnungsrate (D) von D1 = 0.19 Zeitpunkt des bezeichnet die steady state Glucosekonzentration bei D 1. Der Fructosekonzentration meist um 10 µg/l. Mediumswechsels ist mit einem Pfeil (i) bezeichnet. * 36 120 ,..--, ............. Ol :::i L--J -+-' ro ~ -+-' Cf) ...0 ::J Cf) -+-' Cf) Q) 0: 100 80 60 40 20 0 0 60 120 180 240 300 360 Zeit rminl sekonzentration ( 6. ) einer Figur 3.4 Verlauf der Glucose- ( [!) ) und Fructo D =0.4 h-1 während einer Glucose-limitierten Chemostatkultur von E. coli bei . Wo nicht angegeben, Störung. t = 0 bezeichnet den Beginn der Messperiode lag die Fructosekonzentration meist um 10 µg/l. c. Diskussion ONZE 1. DEFIN ITION DER STEADY STATE GLUCOSEK NTRATION einer Störung, die durch Der Verlauf der Glucosekonzentration wurde nach wurde, über längere Zeit das Umstellen der Verdünnungsrate verursacht die Zellen sehr schnell an sich verfolgt. Es konnte festgestellt werden, dass schon innerhalb weniger die neue Situation anpassen konnten, denn Bereich der steady state Generationen lag die Glucosekonzentration im Konzentration. einer konstanten RestsubEin idealer steady state würde sich in n jedoch, dass kleinere zeigte stratkonzentration ausdrücken. Die Resultate 37 bekannt, ob diese Konzentrationsschwankungen normal waren. Es ist nicht kte, die von Artefa auf Schwankungen auf die Mängel der Chemostattechnik, it tätigke der Zellen der Methodik herrühren und/oder auf die Regulations ch des Restsubstrats zuruckzuführen sind. Der prozentuale Schwankungsberei kleiner als bei den war bei den höheren Verdünnungsraten in der Regel dass sich bei den sein, det begrün tieferen (D < 0.3 h-1 ). Dies könnte darin insbesondere chnik, kleinen Verdünnungsraten die Mängel der Chemostatte kten als bei den die tropfenweise Zugabe des Mediums, stärker auswir sein. In den meisten höheren. Ein Störfaktor scheint der Mediumswechsel zu hafte Zu- oder AbFällen konnte nach Zugabe frischen Mediums eine sprung Störungen wurden Die n. werde nahme der Glucosekonzentration beobachtet ein in allen Komwar, wahrscheinlich dadurch verursacht, dass es unmöglich lfall legten sich ponenten identisches neues Medium herzustellen. Im Norma solche Störung nach maximal 5 bis 10 Volumenwechseln. in welchen sich die Figur 3.1 bis 3.3 zeigen, dass längere Phasen existierten, tration nur geringonzen aufeinanderfolgenden Messungen der Restglucosek n die einzelnen fügig unterschieden. In solchen Phasen wiche te vom Mittelwert Glucosekonzentrationen in der Regel nur wenige Prozen n Einzelmessungen der Einzelwerte ab. Der Mittelwert aus mehreren solche hnet. bezeic tion zentra sekon wird in der Folge als steady state Gluco nd den ersten währe tionen In Figur 3.2 repräsentieren die Glucosekonzentra srate recht nnung 60 Volumenwechseln den steady state Wert bei dieser Verdü sekonzentrationen gut (s. Kapitel 3.2). In der Folge sanken jedoch die Gluco anzunehmen, der kontinuierlich um bei ca. 120 Volumenwechseln einen Wert In einem solchen etwa der Hälfte der steady state Konzentration entspricht. erschwert oder n ntratio Fall wird die Festlegung einer steady state Konze Kulturen, die bei sogar verunmöglicht. Dieses Verhalten konnte vor allem n. Das in Figur längere Zeit im Chemostat exponiert waren, beobachtet werde ostatkultur durch3.2 dokumentierte Experiment wurde mit einer Chem sraten gehalnnung Verdü n iedene versch geführt, die über ein halbes Jahr bei Werte nicht ten frühes die sich n ten wurde. In Figur 3.1 hingegen unterschiede wurden. In sen gemes wesentlich von denen, die nach 140 Volumenwechseln zentration sekon solchen Fällen ist die Festlegung einer steady state Gluco Monate bei verunproblematisch. Diese Chemostatkultur wurde ca 1.5 chiedlich lange schiedenen Verdünnungsraten gehalten. Die unters Verhalten der iche chiedl unters Expositionszeit könnte eine Erklärung für das beiden Kulturen sein. 38 selektiven Druck auf die Zellen Es ist bekannt, dass der Chemostat einen Lage sind, bei einer gegebenen ausüben kann. Diejenigen Zellen, die in der sen, werden mit zunehmender Substratkonzentration schneller zu wach langsamer wachsenden Zellen Expositionsdauer gefördert, während die liessen, dass mit zunehmender ausgewaschen werden. Es ist nicht auszusch Eigenschaften unter den gegebenen Expositionszeit Mutanten auftreten, deren sen als die des Wildtyps. Eine Bedingungen ein effektiveres Wachstum zulas ter (1983) eine Idealisierung und Isogenie der Chemostatzellen ist nach Berg zu entsprechen. scheint nicht den tatsächlichen Gegebenheiten tsystem einer Alanin-limitierten Collins et al. (1976) untersuchte das Transpor von Alanin ist bei E. coli mit der Chemostatkultur von E. coli. Die Aufnahme k01Teliert. Nach zweimonatigem gleichzeitigen Aufnahme eines Protons ert werden, der vier Protonen pro Chemostatwachstum konnte ein Stamm isoli Chemostat mit diesem Stamm Molekül Alanin transportierte. Wurde ein nzentration, verglichen mit der inokuliert, so wurde die limitierende Alaninko unselektionierten Kultur, auf 1/20 gesenkt. ostatkultur konnten Novick und Mit Hilfe einer Lactose-limitierten Chem titutiver ß-Galactosidase isolieren. Horiuchi (1961) E. coli Stämme mit kons ), dass bei kleinen LactoseEs wird angenommen (Harder et al. 1977 ose den wachstumslimitierenden konzentrationen die Hydrolyse von Lact n induzierbarer Enzyme von der Schritt bei E. coli darstellt. Da die Expressio der Wildtyp bei tiefen LactoseInduktorkonzentration abhängig ist, wird e synthetisieren, sodass die konzentrationen nur wenig ß-Galactosidas einen selektiven Vorteil besitzt. Mutante mit konstitutiver ß-Galactosidase ose-limitierten Chemostatkultur Rutgers et al. (1987) stellten bei einer Gluc dem Aufstarten des Chemostats von Klebsiella pneumoniae fest, dass nach ehe sich eine konstante Glucosebis zu 60 Volumenwechsel nötig waren, ührte Batchexperimente mit konzentration einstellte. Parallel durchgef en eine synchrone Zunahme von Inokulumzellen aus dem Chemostat zeigt t Glucosekonzentration, einen konstanten Wer ~nax. welches dann, analog zur , µmax alleine die Steigerung von annahm. Die Autoren folgerten, dass nicht Affinitätskonstante zur Abnahme sondern auch eine Zunahme der apparenten ugen. Sie schlossen nicht aus, dass der steady state Glucosekonzentration beitr Mutationen dafür verantwortlich waren. Wachstumsdauer eine Abnahme Auch Höfle (1983) konnte mit zunehmender imitierten Chemostatkultur von der Glucosekonzentration bei einer Glucose-l osekonzentration nahm stufenCytophaga johnsonae feststellen. Die Gluc 39 Konzentrationen unterweise ab, in deren Verlauf 5 verschiedene steady state Batchkultur gemessene schieden werden konnten; analog dazu nahm das in he zu. Der Autor Glucoseaufnahmepotential der Zellen um das 25-fac im Chemostat der dauer folgerte, dass sich mit zunehmender Expositions , möglicherweise sserte Glucoseaufnahmemechanismus der Kultur verbe reguliert durch Mutanten. die steady state Phasen Wie in Figur 3.1 und 3.3 dokumentiert ist, wurden sprunghaften Anstieg einen oftmals von Störungen unterbrochen, die durch kterisiert waren. Da chara der Restkonzentrationen von Glucose und Fructose rieben wurden, wird im solche Störungen in der Literatur noch nicht besch ologische Erklärung folgenden Teil versucht, eine mechanistische und physi für das Auftreten dieses Phänomens zu finden. 2. WACH STUM S STÖRP HASEN WÄHREND DES STEADY STATE ellos die extrazelluläre Das Charakteristische an diesen Störungen war zweif mulation von Glucose Akkumulation von Fructose. Während sich die Akku olische Aktivität der katab im Medium durch eine temporär verminderte Auftreten der Fructose Zellen begründen lässt, ist eine Erklänmg für das den erwähnt, konnte schwieriger zu finden. Wie in Material und Metho ostatkulturen gefunden Fructose in fast allen Proben Glucose-limitierter Chem -20 µg/l (siehe auch Fig. werden, jedoch in der Regel nur in Spuren von 10 n, dass kleinere Mengen werde sen 2.7.a und 2.8). Es kann nicht ausgeschlos ng entstanden sind selösu von Fructose während des Autoklavierens der Gluco ollen des Reservoir(siehe Kapitel 2.4, Abschnitt 6). Periodische Kontr aupt, nur in Spuren mediums zeigten jedoch, dass Fructose, wenn überh Erklärung für die bei vorhanden war. Diese kleinen Mengen können keine sein. Die höchste tionen zentra sekon den Störungen auftretenden hohen Fructo eriode in einer Messp igen Fructosekonzentration, die während der über 2-jähr 2.99 mg/l, betrug , Glucose-limitierten Chemostatkultur gefunden wurde 1.49 mg/l etwa halb so während die entsprechende Glucosekonzentration mit Zeit bei D = 0.4 h-1 gross war. Diese Kultur wurde während längerer chen mit dem steady gehalten; die Glucosekonzentration nahm hier, vergli höheren Wert an. 35 mal state Wert bei dieser Verdünnungsrate, einen ca. 30 noch 41 µg/l und auch Minuten später betrug die Glucosekonzentration nur len steady state Wert die Fructosekonzentration hatte wieder den norma 40 lauf einer Störung recht hohe Glucose angenommen. Dies zeigt, dass im Ver der wurden, die jedoch schnell wie und Fructosekonzentrationen erreicht sePhänomen konnte auch bei Galacto abklingen konnten. Das gleiche hten erhö den zu h tzlic tet werden; zusä limitierten Chemostatkulturen beobach konnte hier in einigen Fällen auch nen ratio Galactose- und Fructosekonzent der gewiesen werden. Der Einfluss geringe Mengen von Glucose nach im ist nur klein und liegt wahrscheinlich Störungen auf die Bakteriendichte en; dies mag der Grund sein, weshalb Schwankungsbereich solcher Messung ben Chemostat bisher noch nicht beschrie solche nicht-steady state Phasen im wurden. er ekannt. Alle kontrollierbaren Paramet Die Ursache dieser Störungen ist unb pH oder Mediurnszufuhrrate blieben wie Temperatur, gelöster Sauerstoff, erlei unverändert. Die Tatsache, dass kein vor, während und nach der Störung ue gena die rte hwe ung hinwiesen, ersc Anzeichen auf eine kommende Stör os ifell zwe auffälligste Merkmal war Untersuchung dieses Phänomens. Das lle que ium. Da eine äussere Fructose die Fructoseakkumulation im Med die Bakterien selbst an der Fructose ausgeschlossen werden kann, müssen strat lt in der Zelle weder als Speichersub bildung beteiligt sein. Fructose spie der in mt kom Ihr sacchariden eine Rolle. noch als Monomer bei Strukturpoly um i dabe Bedeutung zu. Es handelt sich Zelle einzig als Phosphatester eine hat en Zuckerabbaus, Fructose-6-Phosp wichtige Metaboliten des glykolytisch h Freie Fructose kann also nicht durc (F6P) und Fructose-1,6-Diphosphat. Um ngen, wohl aber deren Phosphate. Lyse von Zellen ins Medium gela und tose Fruc freie Fructose wirklich als sicher zu gehen, dass die gemessene alzt ents sung en hatte, wurde eine F6P-Lö nicht als deren Phosphate vorgeleg die h stellte sich heraus, dass F6P durc und anschliessend analysiert. Es dig aus der Probe entfernt wurde und elektrodialytische Entsalzung vollstän F6P tand. Die Bildung von Fructose aus dass keine freie Fructose dabei ents den. wer en loss esch kann demnach ausg während der Probenaufbereitung en Glucose im Medium vorgelegen hatt und Damit ist klar, dass freie Fructose usvora tt ein Dephosphorylierungsschri und dass wenigstens bei der Fructose ob erimenten geht jedoch nicht hervor, gegangen sein musste. Aus den Exp . Beide Möglichkeiten sind denkbar. dieser intra- oder extrazellulär erfolgte 41 1) extrazelluläre Dephosphorylierung lysierte Zellen könnten Hexosephosphate sind relativ labile Moleküle. Durch und Phosphaten hydrosie ins Medium gelangen und zu freien Zuckern e durch spezifische lysieren. Die Hydrolyse von Hexosephosphaten könnt leunigt worden besch gten, gelan Phosphatasen, die durch Zellyse ins Medium sein. 2) Intrazelluläre Dephosphorylierung verschiedenen ZellDie intrazelluläre Dephosphorylierung könnte in zwei cytoplasmatische die kompartimenten stattgefunden haben, die durch ischen Raum asmat peripl Membran voneinander getrennt sind, nämlich a) im und/oder b) im Cytoplasma selbst. a) Dephosphorylierung im periplasmatischen Raum die je nach ihrem pHDie E. coli Zelle besitzt verschiedene Phosphatasen, teilt werden. Diese sind Optimum in saure oder alkalische Phosphatasen einge el et al. 1970). reichlich im periplasmatischen Raum vorhanden (Wetz s Spektrum phosbreite ein en lysier Die alkalischen Phosphatasen hydro darin, die Zelle bei allem vor t phorylierter Substrate. Illre Bedeutung besteh welches durch rgen, verso Phosphatroangel mit anorganischem Phosphat zu mt. die Hydrolyse phosphathaltiger Substrate zustandekom ese der alkalischen Synth die wird M 0.1 von ration Bei einer Phosphatkonzent . In der vorliegenden Phosphatasen fast vollständig eingestellt (Torriani 1960) gearbeitet. Da diese Arbeit wurde mit einer 0.02 M Phosphatkonzentration m deckt, wird weite bei Konzentration den Phosphatbedarf der Zellen Synthese der die ion angenommen, dass auch bei dieser Konzentrat alkalischen Phosphatasen reprimiert ist. Raum existiert eine Unter den sauren Phosphatasen im periplasmatischen sphaten ist; sie sepho Hexo von lyse Phosphatase, die spezifisch für die Hydro sphatase wird sepho Hexo wird Hexosephosphatase genannt. Die Aktivität der iegt aber unterl , flusst nur wenig durch den Phosphatgehalt im Medium beein rtbare verwe e gut der Katabolit-Repression durch Glucose und ander wird sie auch in Substrate (von Hofsten 1961). überraschenderweise hosphat (von Hofsten Gegenwart hoher Konzentrationen von Glucose-1-P 42 1961) und Glucose-6-Phosphat (Dvorak et al. 1967) reprimiert. Die Funktion der periplasmatischen Hexosephosphatase ist noch unklar. Die periplasmatische Dephosphorylierung von intrazellulären Hexosephosphaten bedingt eine vorhergehende Permeation der Hexosephosphate durch die Cytoplasmamembran. Ein solcher Permeationsprozess konnte erstmals bei einer E. coli Mutante mit defekter Phosphoglucose-Isomerase und G6P-Dehydrogenase (pgi-, zwf-) nachgewiesen werden. Bei dieser Mutante ist der Glucosemetabolismus sowohl über die Glykolyse als auch über den Pentosephosphat-Weg blockiert. Fraenkel (1968a) inkubierte diese Mutante in ein Glucose-haltiges Medium, wodurch sie innerhalb weniger Minuten intrazellulär bis zu 60 mM Glucose-6-Phosphat (G6P) akkumulierte; im Verlaufe des Experiments konnte der Autor extrazelluläres G6P im Medium nachweisen, das anscheinend von der Zelle ausgeschieden worden war. Fraenkel et al. (1964) konnten zeigen, dass E. coli G6P ohne vorherige Dephosphorylierung aufnehmen kann. Neben G6P werden auch andere Hexosephosphate wie Fructose-6-Phosphat oder Mannose-6-Phosphat durch das Hexosephosphat-Transportsystem aufgenommen. Dieses Transportsystem ist ein aktives Transportsystem und durch G6P induzierbar. Heppel (1969) konnte zeigen, dass das Hexosephosphat-Transportsystem bei einer pgi-,zwf--Mutante nicht durch Glucose induziert wird. Dies bedeutet, dass nur extrazelluläres G6P als Induktor fungiert (exogene Induktion). Wurde der mit G6P beladenen E. coli (pgi-,zwf-) Kultur 5.10-4 M G6P ins Medium zugegeben, so wurde das Hexosephosphat-Transportsystem induziert. Dietz und Heppel (1971) konnten zeigen, dass das induzierte HexosephosphatTransportsystem G6P gegen einen Konzentrationsgradienten bis zu 20: 1 (intra-:extrazellulär) akkumulieren kann; bei einem grösseren Verhältnis scheidet die Zelle das überschüssige G6P durch das induzierte Hexosephosphat-Transportsystem aus. Obwohl Glucose das Hexosephosphat-Transportsystem der pgi-,zwf--Mutante nicht induzieren kann, ist eine indirekte Induktion durch Glucose möglich. Dies konnte Winkler (1970) bei dichten, jedoch nicht bei verdünnten Kulturen beobachten. Dieser Unterschied ist auf Exkretion von intrazellulär akkumuliertem G6P zurückzuführen, welche bei dichten Kulturen entsprechend grösser ist als bei dünnen. Da die Exkretion bei nicht induziertem Hexosephosphat-Transportsystem geschieht, muss ein von 43 diesem unabhängiger Ausscheidungsmechanismus Mechanismus ist unbekannt. existieren. Dieser b) Dephosphorylierung im Cytoplasma ulierten ZuckerEine cytoplasmatische Dephosphorylierung von akkum beobachtet. (1971) Kepes und phosphaten wurde ersunals von Haguenauer a-Methyl[14C] von g Sie inkubierten Zellen von E. coli in einer Lösun ortiert. transp glucosid (aMG). aMG wird von E. coli durch das Glucose-PTS ogon handelt, akDa es sich um ein nicht-metabolisierbares Glucoseanal -P). Wurden die kumuliert es in der Zelle als [14C] aMG-Phosphat (aMG so erschien riert, transfe g Lösun aMGbeladenen Zellen dann in eine kalte l konstant P-Poo aMG[14C] aMG im Medium. Da der totale intrazelluläre aMG- P tives adioak blieb, muss ein Teil des [14C] aMG-P durch nicht-r intrazellulären des Austauschrate Die sein. worden ersetzt entsprach dabei der [14C] aMG- P durch nicht radioaktiv markiertes aMG eine intrazelluläre ierten postul n initialen Aufnahmerate von aMG. Die Autore einen Carrierund hatase Dephosphorylierung von aMG- P durch eine Phosp (1985) wies Saier katalysierten Transport von freiem aMG aus der Zelle. werden iziert jedoch darauf hin, dass bisher noch keine Enzyme identif ysieren können. konnten, welche cytoplasmatische Hexosephosphate hydrol II (EU). Es kataDie eigentliche Permease des PT-Systems ist das Enzym Phosphorylierung r lysiert die Aufnahme von Substraten unter gleichzeitige III, welches desselben. Als Phosphoryldonor fungiert in der Zelle das Enzym Newman (1976) die Phosphorylgruppe auf das Enzym II überträgt. Saier und rien zeigen, Bakte n iedene versch bei und Saier et al. (1977) konnten in vitro n. Dieser könne ren fungie dass auch Zuckerphosphate als Phosphoryldonoren oben Das nt. genan Prozess wird Transphosphorylation (transphosphorylation) ten, vermu lässt beschriebene Experiment von Haguenauer und Kepes (1971) stattfinden könnte dass Transphosphorylation auch in der intakten Zelle der vektoriellen on treakti Gesam Die (vektorielle Transphosphorylation). Substrat und ndes ortiere Transphosphorylation für aMG als zu transp [14C] aMG- P als Phosphoryldonor lautet: EIIGlc ~---~ aMG-Pin + [14C] aMGout 44 Die Involvierung der vektoriellen Transphosphorylation in dem von Haguenauer und Kepes (1971) beschriebenen Austauschprozess wird durch die Tatsache erhärtet, dass die initiale Aufnahmerate von aMG identisch ist mit der Austauschrate des [14C] aMG-Pools durch aMG-P. Dasselbe Phänomen konnten auch Postma und Roseman (1976) bei Salmonella typhimurium beobachten. Es gibt mehrere Hinweise, dass das Enzym II die Transphosphorylation katalysiert. So konnte die Transphosphorylation bei Eil defekten Mutanten nicht beobachtet werden und die Substratspezifität der Transphosphorylation ist identisch mit derjenigen der Translokation. Dies führte zur Vorstellung, dass das Enzym II zwei Kontaktstellen besitzt, eine auf der Aussenseite der Membran für den Zucker und eine innerhalb für das entsprechenden Zuckerphosphat. Unklar ist, wie der dephosphorylierte Zucker durch die Membran nach aussen gelangt. Drei Möglichkeiten können in Betracht gezogen werden: (i) Die Zucker diffundieren frei durch die Zellmembran (ii) Die Zucker werden durch erleichterte Diffusion transportiert, z.B. durch Eil katalysiert (iii) Die Zucker werden durch aktiven Transport freigesetzt. Eine neuartige Transportregulation konnte bei Streptococcus-Arten gefunden werden, die Inducer-Expulsion genannt wird (Reizer und Panos 1980). Werden Zellen von S. pyogenes in ein Medium mit Methyl-ß-Thiogalactopyranosid (TMG) inkubiert, so akkumulieren sie dieses als Phosphatester (TMG-P) in der Zelle. Bei Zugabe von Glucose oder Mannose entledigt sich die Zelle des akkumulierten TMG-P's durch einen Expulsionsmechanismus, wobei freies TMG ins Medium befördert wird. Der Expulsion muss also ein Dephosphorylierungsschritt vorangegangen sein. Da die Ausscheidung von TMG wesentlich schneller als die simultane Aufnahme von Glucose oder Mannose war, kann die Transphosphorylation als Mechanismus der lnducerExpulsion ausgeschlossen werden. Der Name lnducer-Expulsion bezieht sich auf die mögliche Bedeutung dieses Prozesses. Bei Streptococcus fungieren die Zuckerphosphate, z.B. Galactose-6-Phosphat, als Induktor des lacOperons. Bei Verfügbarkeit eines besseren Substrates, z.B. Glucose, wird der Induktor des lac-Operons ausgeschieden, was zu einer sofortigen Repression des betreffenden katabolischen Enzyms führt. Die Inducer-Expulsion konnte bisher noch bei keinem Gram-negativen Bakterium nachgewiesen werden. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die cytoplasmatische Dephosphorylierung von Zuckerphosphaten sowie deren Ausscheidung als 45 freier Zucker ein bekrumtes Phänomen ist und in den Prozessen der Transphosphorylation (wenigstens in vitro) sowie der Inducer-Expulsion involviert ist. Über die Dephosphorylierung von glykolytischen Metaboliten wurde jedoch in der Literatur noch nicht berichtet. Über den Mechanismus der Dephosphorylierung und der Freisetzung der freien Zucker können deshalb nur Vermutungen aufgestellt werden. Transphosphorylation der Glucose durch Fructose-6-Phosphat könnte nicht über die EUGluc-, wohl aber über die EIIMan-Permease, welche sowohl Fructose als auch Glucose transportiert, stattfinden. Es scheint unwahrscheinlich, dass sich in einer Glucose-limitierten Chemostatkultur gut verwertbare Substrate wie Glucose oder Fructose im Medium akkumulieren. Man krum dies jedoch unter dem Gesichtspunkt der Regulation des intrazellulären Zuckerphosphat-Pools betrachten. Es ist bekannt, dass intrazellulär akkumulierte Zuckerphosphate lethal für die Zellen sind (Cozzarelli et al. 1965, Bock und Neidhardt 1966, Fraenkel 1968a). Kaback (1969) konnte aufgrund seiner Arbeiten mit Membranvesikeln .· zeigen, dass intrazelluläre Hexosephosphate ausserdem eine regulierende Funktion auf den Transportprozess ausüben können. Er beobachtete die Glucoseaufnahme in Gegenwart verschiedener Hexosephosphate. G6P und G lP waren starke Inhibitoren des Glucosetransports, während andere, z.B. F6P weniger effektiv waren. Dietzler at al. (1974) konnten einen direkten Zusammenhang zwischen der intrazellulären G6PKonzentration und der Glucoseverwertungsrate bei einer Stickstoff-limitierten E. coli-Kultur beobachten. Durch die Zugabe verschiedener Konzentrationen von 2,4-Dinitrophenol konnte die Glucoseverwertung stimuliert werden, was zu einer gleichzeitigen Verringerung des internen G6P-Pools (und damit auch des F6P-Pools) führte. Kornberg (1973) konnte an einer E. coli Mutante mit defekter Phosphoglucose-Isomerase und konstitutivem Hexosephosphat-Aufnahmesystem die direkte inhibitorische Wirkung von intrazellulärem G6P auf den Fructosetransport zeigen. Wildtypzellen, die auf Fructose wuchsen, stellten ihr Wachstum sofort ein, wenn ihnen aMG zugegeben wurde. Diese Inhibition war reversibel; wurde der phosphorylierte Glucoseanalog ausgewaschen, so wuchs E. coli wieder normal auf Fructose. Diese Befunde zeigen die grosse Bedeutung der Hexosephosphate für die Regulation des zellulären Stoffwechsels. Ein hypothetisch angenommener zellulärer Ausscheidungsmechanismus könnte deshalb über den Hexosephosphat-Pool die Transportaktivität kontrollieren und zugleich eine 46 hosphaten in toxischen Konzentraintrazelluläre Akkumulation von Hexosep lation könnte dadurch zustande tionen verhindern. Eine solche Akkumu ert und phosphoryliert wird als die kommen, dass mehr Glucose transporti zeitweilige Blockierung eines im Zelle zu katabolisieren vennag. Eine te ebenfalls zu einer Akkumulation Glucoseabbau involvierten Enzyms könn boliten) führen. von Hexosephosphaten (und anderen Meta gsmechanismus auch während den idun sche Es wird vermutet, dass dieser Aus msphasen im Chemostat als zubalancierten, d.h. störungsfreien Wachstu s wirksam ist. Hinweise dafür liefern sätzliche Kontrolle des Metabolitenfluxe die sowohl in Glucose- als auch in die kleinen Fructosekonzentrationen, n auftraten. Da in Galactose-limiGalactose-limitierten Chemostatkulture zu den erhöhten Galactose- und tierten Chemostatkulturen zusätzlich n Glucose gefunden wurde, scheint Fructosekonzentrationen in einigen Fälle nismus für die Regulation des G6Pauch ein direkter Ausscheidungsmecha Pools nicht ausgeschlossen zu sein. ose- und Fructosekonzentrationen Die Störungen mit erhöhten Gluc Kuturen, sondern konnten auch in beschränkten sich nicht nur auf E. colivon Candida boidinii gefunden Glucose-limitierten Chemostatkulturen ein im Protistenreich weitverbreitetes werden; somit könnte es sich dabei um Phänomen handeln. d. Schlussfolgerung igt, dass die Festlegung einer steady Die Resultate dieses Kapitels haben geze r konstanten äusseren Bedingungen state Glucosekonzentration einer unte mit Schwierigkeiten verbunden war. wachsenden E. coli-Chemostatkultur oft y state Glucosekonzentration dem Definitionsgemäss entspricht die stead deren Konzentrationen über längere Mittelwert mehrerer Einzelmessungen, ähnliche Konzentrationen besitzen. Phasen (mindestens 10 Volumenwechsel) ere Konzentrationsschwankungen Eine solche Definition war nötig, da klein en auftraten, die nicht mit dem normal waren und verschiedentlich Phas waren. So konnte in einigen Fällen steady state Konzept zu vereinbaren osekonzentration mit zunehmender beobachtet werden, dass die Restgluc utet, dass diese Abnahme durch Kultivierungsdauer sank. Es wird verm eren Wachstumseigenschaften als die spontan auftretende Mutanten mit bess ungen, die sich durch eine extrader Wildtypzelle zustandekam. Die Stör und Fructose äusserten, lassen auf zelluläre Akkumulierung von Glucose 47 traten möglicherweise als nicht-steady state Bedingungen schliessen und Folge zellulärer Regulationsmechanismen auf. 48 KAP ITEL 3.2 Beziehung der Wachstumsrate zur limitierenden GlucoseSubs tratk onze ntrat ion: s vs. D(µ) - Diagramm einer coli E. von r kultu limitierten Chem ostat a. Einleitung im Batchexperiment ist Die zeitliche Zunahme einer Bakterienpopulation und die momentanen µ rate bestimmt durch die spezifische Wachstums Bakterienkonzentration x: dx/dt = µ X (3.4) einer exponentiellen Die Auflösung dieser Differentialgleichung führt zu Gleichung: x=x 0 eµt (3.5a) oder bei explizitem µ µ =ln x- lnx0 / (t-to) = (3.5b) tet. Sind der Population wobei x0 die Bakterienkonzentration bei t 0 bedeu so nimmt µ einen konen, gegeb n Bedingungen zu unbeschränktem W achstw zifisch und gleich artspe n stanten Wert an, der unter gegebenen Bedingunge Die Population nimmt der maximalen spezifischen Wachstumsrate ~ax ist. nentielle Wachstumsdann gemäss Gleichung 3.5a exponentiell zu (expo nstoffquelle total aufgephase). Ist, bedingt durch das Wachstum, die Kohle und die Populationsnull rate braucht, so wird die spezifische Wachstums ). Zwischen der Phase näre dichte nimmt einen konstanten Wert an (statio eine Übergangsphase, exponentiellen und der stationären Phase befindet sich auf µ = 0 fällt. In in der µ, parallel zur Abnahme des Substrats, von µmax s zugeordnet werden dieser Phase kann jedem µ eine Substratkonzentration oder anders ausgedrückt, µ wird eine Funktion von s. 49 atisch untersuchte. Monod (1942) war der erste, der diese Beziehung system nden turbidometrisch Dabei bestimmte er in einer Batchkultur in kurzen Abstä die Wachstumsrate die Populationsdichte, woraus sich nach Gleichung 3.5b aktuelle SubstratDie lässt. des betreffenden Intervalls berechnen der Bakterienrauch atverb konzentration lässt sich aus dem totalen Substr population berechnen: s = s0 - [(x - x0 )/Y] (3.6) Intervalls, x0 und s0 wobei x die mittlere Bakteriendichte des betreffenden Beginn des Batchdie Bakteriendichte resp. Substratkonzentration zu über den ganzen experiments bedeuten. Eine konstante Ausbeute Y Verfahrens. Wachstumszyklus ist Voraussetzung für die Gültigkeit dieses Monod ein kelte entwic aten Result nen Aus den mittels dieser Methode erhalte Beziehung die es welch ell, Wachstumsmodell, das sogenannte Monod-Mod folgende durch µ te des Restsubstrat s zur spezifischen Wachstumsra Gleichung beschreibt: µ = µmax S / ( Ks + s) (3.7) apparente) Affinitätswobei "1tnax die maximale Wachstumsrate und K8 die ( entration, bei der konstante bezeichnet. K8 bezeichnet diejenige Substratkonz µ = µmax/2 ist. enten Gleichung für Gleichung 3.7 ist formal identisch mit der Michaelis-M dar. Dies wirft die bel die Enzymkinetik und stellt eine rechtwinklige Hyper schritt kontrolFrage auf, ob das Zellwachstum durch einen einzigen Enzym 1967). Monod (1949) liert wird, die sog. "bottle neck reaction" (Ierusalimsky ein. selbst schätzte diese Situation als eher unwahrscheinlich verschiedener SubDie Affinitätskonstante K8 ist sinnvoll für den Vergleich werden. Sie ist htet strate und kann als apparente Affinitätskonstante betrac fenden Substrats zweifellos mit der Aktivität des für den Abbau des betref verantwortlichen Enzymsystems verbunden. Arbeitsgruppen das Seit der Pionierarbeit von Mono d (1942) haben viele ismen/SubstratOrgan Monod-Modell mit unterschiedlichen Methoden und Literatur erhältlichen Kombinationen überprüft. In Tabelle 3.1 sind die in der 50 Substrataffinitäten für E. coli mit Glucose als limitierendes Substrat zusammengefasst. Aus der Tabelle 3.1 geht hervor, dass die K8-Werte grosse Unterschiede aufweisen; so ist der von Schulze und Lipe ( 1964) gefundene K8-Wert ca. 1000 mal grösser als jener von Shehata und Marr (1971). Koch und Wang (1982) stellten fest, dass diese Unterschiede wahrscheinlich weniger durch die Verwendung verschiedenartiger Stämme zustande kamen als vielmehr durch den unterschiedlichen physiologischen Zustand der Zellen sowie der verwendeten Methode. Der physiologische Zustand der Zellen ist abhängig von den vorhergehenden Wachstumsbedingungen. So konnten Koch und Wang (1982) zeigen, dass es eine wesentliche Rolle spielt, ob das Inokulum von einer langsam wachsenden Chemostatkultur oder einer schnell wachsenden Batchkultur stammte (s. Tab. 3.1). In Tabelle 3.1 ist ersichtlich, dass der Grossteil der Substrataffinitäten nach der von Monod (1942) entwickelten Methode im Batchverfahren ermittelt wurde. Es ist offensichtlich, dass die Fonnulierung des Monod-Modells, welche sich ausdrücklich auf steady state Bedingungen bezieht, und die Methode, mittels der die Daten erhalten wurden, in einem Widerspruch stehen. In einer wachsenden Batchkultur ändern sich die Wachstumsbedingungen kontinuierlich, sodass sich in keiner Phase ein steady state einstellen kann. Dieses Problem konnte teilweise gelöst werden, indem mit kleineren Bakteriendichten gearbeitet wurde (z.B. Koch und Wang 1982); damit liess sich die Substratabnahmerate in einem gewissen Zeitintervall im Rahmen halten. Eine Methode, die der kontinuierlichen Verfahrensweise sehr nahe kommt, wandten Shehata und Marr (1971) an. Sie arbeiteten mit einer kleinen Bakteriendichte und transferierten zusätzlich einen Teil der Biomasse periodisch in frisches Medium bekannter Substratkonzentration; dadurch nahm die Bakterienmasse nie so sehr zu, dass sich die initiale Substratkonzentration signifikant verändern konnte. Die Wachstumsrate wurde dann konduktometrisch bestimmt. Diese Methode erfordert eine gründliche Reinigung aller für die Mediumszubereitung benutzten Glaswaren und des destillierten Wassers, da vor allem bei tiefen Substratkonzentrationen das bakterielle Wachstum durch kleinste Mengen organischer Fremdstoffe beeinflusst wird. Tab. 3.1 Substrataffinität (Kg) von E. coli mit Glucose als limitierendem Substrat. Organismu s E.coli E.coli E.coli E.coli ML30 G E.coliB/r E.coli ML308 E.coli ML308 E.coli 7020 Kg (mg/l) 3.96 73 -79 8.0 0.068 (12.6)* 0.18 2.34** 0.11*** 8.46 (46.8)* j µmax (h-1) 0.94 0.99 0.65 0.78 1.04 0.78 0.48 0.55 Temp. [0 C] 1 1 37 30 20 37 37 37 37 20 Autoren beschrieben Wachtumskurve mit zwei verschiedenen Kg-Werten ** Batch-gewachsenes Inokulum *** Chemostat-gewachsenes Inokulum (> 1 Monat bei D=0.06 h-1) k.A. =keine Angabe. * Methode Batch Chemostat k. A. Batch Batch Batch Batch Batch Referenz Monod 1942 Shulze und Lipe 1963 Jannasch 1968 Shehata und Marr 1971 von Meyenburg 1971 Koch und Wang 1982 Koch und Wang 1982 Ishida et al. 1982 1 52 Das am häufigsten verwendete Modell zur Beschreibung der µ-s-Beziehung ist das Monod-Modell (GI. 3.7). Sechs Jahre vor Monod schlug Teissier (1936a, b) ein Modell vor, das er rein empirisch entwickelte dµ/ds = k (µmax - µ) (3.8a) Dieser Ausdruck ist formal ähnlich einer chemischen Reaktion erster Ordnung, wobei die Zunahme der Wachstumsrate proportional (~nax - µ) ist. Damit wird ausgedrückt, dass der Einfluss einer Substratänderung um so kleiner ist, je näher µ bei ~ax liegt. Die Integration dieser Gleichung ergibt µ=µma x (1 - e-ks) (3.8b) Es ist schwer nachzuvollziehen, warum sich das Monod-Modell und nicht jenes von Teissier durchsetzen konnte, denn in vielen Fällen können die experimentellen Daten ebensogut mit dem Teissier-Modell beschrieben werden (s. Powell 1967). Ein Grund könnte sein, dass sich Monod's Modell auf experimentelle Daten stützt und mit dem K8 -Wert eine Grösse eingeführt wird, die den Vergleich mit anderen Substraten erlaubt. Monod's Modell blieb jedoch in der Folge nicht von Kritik verschont. Es waren vor allem zwei Punkte, die bemängelt wurden 1. die Form der Kurve (rechtwinklige Hyperbel) ist zu starr und 2. das ~ax wird erst bei zu hohen Substratkonzentrationen erreicht. Deshalb wurden neue Modelle vorgeschlagen, die in den meisten Fällen auf eine Modifikation des Monod-Modells beruhten. Moser (1958) ersetzte die erste Potenz von s durch eine willkürliche µ = µmax sr/(Kr+sr) (3.9) womit die Kurve flexibler wird. Diese Modifikation kann jedoch weder biologisch noch chemisch interpretiert werden und fand deshalb keine grosse Beachtung. Contois (1959) berücksichtigte in seinem Modell den Einfluss der Populationsdichte. Dieses lautet: µ = ~ax s/(Bx+s) (3.10) 53 stumsparameter bezeichnet. wobei x die Populationsdichte und B ein Wach od-Gleichung, wird aber durch Der Ausdruck B·x ist analog dem Ks der Mon utet, dass ein von den Bakdie Populationsdichte beeinflusst. Contois verm rodukt des Substratabbaus eine terien in das Medium ausgeschiedenes Endp sprozess haben könnte. Die inhibitorische Wirkung auf den Wachstum Abklärung dieser Frage steht noch offen. e Powell (1967) ein System, in In seiner theoretischen Arbeit untersucht en die Membran diffundier welchem ein Substratmolekül zuerst durch mreaktion in den Metabolismus (permeieren) muss, ehe es durch eine Enzy eingeschleust wird. Dieses Modell lautet: µ=µmax s/(K+L+s) (3.11) ms; L ist identisch mit derK bezeichnet die Affinitätskonstante des Enzy Diffusionsrate nicht mehr limijenigen Substratk.onzentration, bei der die Hyperbel mit einer Asymptote tierend ist. Die Gleichung repräsentiert eine 90° zu ihr; für L = 0 resultiert parallel zur s-Achse und einer zweiten 45° bis das Monod-Modell. ik für Mikroorganismen wird sehr Im Zusammenhang mit der Wachsturnkinet m (1905) beschrieb mit diese oft das Blackman Modell erwähnt. Blackman C02-Konzentration und der Modell die Photosyntheserate in Funktion der Enzymkinetik von MichaelisLichtintensität, und zwar zu einer Zeit, als die die Wachstumskinetik lautet das Menten noch unbekannt war. Übertragen auf Blackman-Modell folgendermassen: A: B: µ=k s µ=µmax falls s < µmax/k falls s > µmax/k (3.12a) (3.12b) tion 1. Ordnung; in diesem Gleichung 3.12a beschreibt eine chemische Reak s zu. Bei einer gewissen Teil der Kurve nimmt µ proportional mit abrupt in eine Reaktion nullter Grenzsubstratk.onzentration geht die Kurve ben ist. Dieses Verhalten kann Ordnung über, welche durch Gleichung B gege ert werden: Im tiefen enzymkinetisch folgendermassen interpreti m A die WachstumsKonzentrationsbereich kontrolliert ein Enzy deutlich kleiner ist als die aller geschwindigkeit, indem dessen Reaktionsrate er Teil der Kurve kann mit übrigen am Wachstum beteiligten Enzyme. Dies 54 ens der Michaelis-Menten Kinetik beschrieben werden, in welcher, wenigst ng im Bereich s < Km, µ annähernd linear mit s zunimmt. Der abrupte Überga bei B, Enzym Enzym, anderes ein zu µmax kommt dadurch zustande, dass ; einer gewissen Metabolitenkonzentration seine maximale Aktivität erreicht die auf mehr eine weitere Steigerung von s hat deshalb keinen Einfluss Wachstumsgeschwindigkeit. sehr Dabes et al. (1973) entwickelten ein Modell, das dem Powell's formal setzung Voraus der ähnlich ist. Gleich dem Blackrnan-Modell gingen sie von tflux aus, dass in einem linearen Stoffwechselweg zwei Enzyme den Substra als kontrollieren, indem sie deutlich kleinere Vorwärtsreaktionsraten haben sind Enzyme beiden Die . Enzyme die übrigen am Wachstum beteiligten erste durch eine grosse Gleichgewichtskonstante voneinander getrennt. Das , das Anfang am Enzym, welches als reversibel angenommen wird, wird eher ten zweite, irreversible Enzym eher am Schluss der am Wachstum beteilig viel Enzyrnkette erwartet. Die Annahme, dass das Vmax des ersten Enzyms im Enzym erste das dass t, bedeute grösser ist als das des zweiten, le maxima die Enzym Wesentlichen die Affinität zum Substrat und das zweite bei hier werden Wachstumsrate bestimmt. Ungleich dem Powell- Modell l höheren Substratkonzentrationen Abweichungen vom Monod-Model erwartet. Sowohl Shehata und Marr (1971) als auch Mason und Millis (1976) konnten nicht ihre Daten aus einer Glucose-limitierten E. coli- resp. Torulopsis-Kultur vollständig mit dem Monod-Modell erklären. Sie beobachteten bei höheren viel Substratkonzentrationen eine signifikante Abweichung, indem µmax und Shehata tiziert. prognos l -Model schneller erreicht wurde als vom Monod den arbeiten parallel mehr Marr's Interpretation basierte auf zwei oder Enzyme mit unterschiedlichen Substrataffinitäten. n µ = 1: [µmaxi s/(Ks i+S)] ' ' i=l (3.13) Mason und Millis gingen davon aus, dass nur ein Enzym die Wachstumsrate en kontrolliert. Das bei höheren Substratkonzentrationen abweichende Verhalt limierklärten sie mit einer chemische Reaktion l. Ordnung, die parallel zur et. tierenden Enzymreaktion stattfind 55 chstum nicht mehr lysierten das mikrobielle Wa ana 82) (19 al. et ff rho ste We die Gesetze der aktionen, sondern übertrugen Re r che atis ym enz sis Ba auf der Modell wird amik auf die Zelle. In diesem dyn mo her ts-T ich gew ich Nicht-Gle Anabolismus durch die ten des Katabolismus und angenommen, dass die Ra dem Substrat und den n Freien Energie zwischen Differenzen der Gibb'sche Gemäss dieser Beschrei2, etc.) bestimmt werden. C0 e, ass om (Bi ten duk Pro itierenden Substrathe Abhängigkeit der lim isc hm arit log e ein d wir bung chstumsrate erwartet. konzentration von der Wa ssetzung aus, dass die delle gehen von der Vorau Alle hier behandelten Mo digkeit der Bakterien n die Wachstumsgeschwin atio ntr nze tko stra Sub e ern ext h ist, stehen nur e aus Tabelle 3.1 ersichtlic Wi t). ehr gek um er (od t steuer nen Modelle zur lle Überprüfung der einzel nte me eri exp die für ten wenig Da se aus Batchkulturen. isten Fällen stammen die Ve1fügung und in den me den Einsatz des ten verhinderten bisher Analytische Schwierigkei Forschung. Mit der in eig der mikrobiologischen Chemostaten in diesen Zw glich, die WachstumsMethode war es jedoch mö ten tell ges vor 2.4 l pite Ka Chemostaten zu einem Glucose-limitierten in h auc i col E. von kinetik sem Kapitel auch die perimenten wurde in die bestimmen. In weiteren Ex interessierte vor allem, kulturen bestimmt. Dabei Wachstumskinetik in Batch kontinuierlicher Vere Methodik (Batch- vs. ob sich die unterschiedlich Wachstumskinetik auswirkt. fahrensweise) auch auf die b. Resultate steady state zu halten Zellen über längere Zeit im um nt me tru Ins ale ide s Da anismen leicht durch chstumsraten der Mikroorg Wa die Da at. ost em Ch ist der n kann, ist der Mediums bestimmt werde n nde sse flie ein des ate die Flussr Ermittlung der µ(D)-s erte Instrument für die Chemostat das prädestini entstand durch Mesrten Bedingungen. Figur 3.5 Beziehung unter kontrollie einer im Chemostat der limitierenden Glucose ion rat ent onz stk Re der g sun nnungsraten. Sie setzt i bei verschiedenen Verdü col E. von r ltu Ku nen gehalte ufen (G l-G 4) , unabhängiger Chemostatlä rer hre me ten unk ssp Me sich aus bole gekennzeichnet 3.5 durch verschiedene Sym zusammen, die in Figur h sind in Tabelle 3.2 rigem 95%-Vertrauensbereic sind. Die Werte mit zugehö den tiefen Verdüncosekonzentrationen bei Glu Die st. fas nge me am zus halb schwer zu ren oft sehr niedrig und des wa ) h-1 0 0.3 < (D n ate nungsr 56 bestimmen. Bei D =0.2 h-1 waren die Glucosekonzentrationen bei der Hälfte der Proben unter oder nahe der Detektionslimite von ca. 10 µg/l. Hier wurde aus 10 entsalzten Proben je 1 ml in einen 50 ml Rundkolben transferiert und durch Rotationsevaporation unter milden Bedingungen (Temp < 40°C) 3x aufkonzentriert. Diese Methode wurde anhand von 10 entsalzten Proben, die bei einer Verdünnungsrate von D = 0.3 h-1 entnommen wurden, mit dem Mittelwert der Einzelmessungen verglichen. Die Werte, 32 µg/l durch erstere gegen 31 µg/l durch letztere Methode bestimmt, waren fast identisch. 1 .8 ..c ...-1...-J r--1 ............ 0 [!)[!) [!) .6 llt t. [!) [!) *!] [!) [!)~ C!JX .4 ::t. HI .2 0 0 .2 .4 .6 .8 1 l!I G1 llE G2 X G3 A G4 1.2 1. 4 1.6 Glucose [mg/I] Figur 3.5 Beziehung zwischen der Verdünnungsrate und der steady state Glucosekonzentration einer Glucose-limitierten Chemostatk:ultur von E. coli im Chemostat. Die verschiedenen Symbole bezeichnen unabhängige Chemostatläufe (G l-G4 ). 57 ntrationen (s) bei vers Tab. 3.2 Steady state Glucosekonze Verdünnungsraten (D) s (µg /l) D (h-1 ) 0.2 0.21 0.3 0.3 0.4 0.4 0.49 0.5 0.56 0.59 0.6 0.6 0.65 0.65 0.68 0.69 0.7 0.71 0.74 0.75 0.76 0.76 0.8 0.84 0.88 -- * ** ,, 16.0 16.7 32.0 37.2 45.6 54.9 52.6 107.2 194.2 181.3 144.6 206.3 229.5 275.2 333.9 436.0 435.4 572.8 495.6 648.2 843.5 864.2 934.1 1234 1600 Versuch G3 G4 G3 Gl G3 G4 Gl G3 Gl Gl Gl G2 Gl Gl Gl G3 G2 Gl G4 Gl G2 Gl Gl G2 (G5) chiedenen Proben* 10 10 10 4 8 8 3 6 3 6 3 9 3 4 4 8 11 7 16 3 8 3 3 10 1 95%-VB** - 8.2 14.8 5.5 9.7 8.2 19.9 11.7 29.6 11.2 15.5 69.5 19.3 13.3 17.8 12.0 42.2 20.9 39.6 19.4 44.2 48.1 16.0 - bezeichnet die Anzahl Proben Mittelwertes s wurde nach der Studentder 95%-Vertrauensbereich des Ve1teilung berechnet 58 n Damit sich die Zellen optimal an die Wachstumsbedingungen anpasse Adapeine ten nungsra Verdün konnten, wurde ihnen bei den betreffenden mintionszeit gewährt, die beim G 1-Lauf 20-30, bei den übrigen Läufen en begonn destens 50 Volumenwechsel betrug, ehe mit den Messungen beim wurde. Im vorhergehenden Kapitel wurde der Gleichgewichtszustand Es erisiert. charakt stat Chemo im coli E. von Glucose-limitierten Wachstum n auftrete ums Wachst cierten unbalan zeigte sich, dass verschiedentlich Phasen erhöhte durch sich und konnten, die als Störungen bezeichnet wurden nicht Glucose- und Fructosewerte äusserten. Da es sich hier eindeutig um ein zu steady state Phänomen handelt, scheint es berechtigt, diese Werte nicht en berücksichtigen. Die durch den Mediumwechsel verursachten Störung tens mindes l wechse Medium ein konnten leicht umgangen werden, indem auf dem 10 Volumenwechsel abgewartet wurden. Pro Probenahme wurde entnom ) Chemostaten durchschnittlich ca. 10 ml Flüssigkeit (inkl. Vorlauf renmen, was etwa 1 % des Gesamtvolumens entsprach. Der daraus resultie den n zwische indem n, getrage ng Rechnu den allfälligen Störung wurde wurde. rtet abgewa el nwechs Volume einzelnen Probenahmen mindestens 1.5 zwei Auf diese Art konnte in der Regel keine Abweichungen zwischen aufeinanderfolgenden Proben beobachtet werden. sodass Figur 3.5 ist in der für die Enzymkinetik üblichen Form dargestellt, die auf (D) ngigen unabhä die e, Absziss die die abhängigen Werte (s) auf von dem mit besser Kurve die sich Ordinate zu liegen kommen. Damit lässt entell Monod (1942) entwickelten Modell (Gl. 3.7) vergleichen. Der experim D= bei sich gefundene Wert von µmax betrug 0.9 h-1. Aus Figur 3.5 lässt 0.45 h-1 einen K8 - Wert von ca. 80 µg/1 ablesen. teste Gleichung 3.7 lässt sich auf verschiedene Artenlinearisieren. Die bekann ung Auftrag rk aver-Bu Linewe die ist und am häufigsten angewandte Variante nen gefunde entell (1/s vs. l/D). Sollte das Monod-Modell für die experim aare Wertep genen Daten Gültigkeit haben, so müssten die reziprok aufgetra aus Figur 3.5 eine Gerade bilden. Dies wurde in Figur 3.6.a mit einer linearen Regression überprüft. Die daraus errechneten kinetischen Parameter ergaben ete für K 8 einen Wert von 46.5 µg/1 und für ~ax 0.77 h-1. Der so berechn von Wert nen gefunde entell µmax-Wert stimmt jedoch nicht mit dem experim hohen 0.9 h-1 überein. Eine genauere Analyse von Figur 3.6.a zeigt, dass die Der Substratkonzentrationen nur schlecht durch die Gerade erfasst werden. traLineweaver-Burk Plot hat den Nachteil, dass die tiefen Substratkonzen der in letztere obwohl , höheren die als tionen viel stärker gewichtet werden andere eine Vorteil, von oft Regel genauer zu bestimmen sind. Deshalb ist es 59 6 / / 4 61!(' / / / / / l!I l!I / 0 ........... / / / ~Cl 2 / !}- Cl a 0 .02 0 .06 .04 .08 1/Glucose 1 )( .8 - )( >sc,. "*x )()( .6 - "")( )( 0 )( )( .4 - )( )( )( )( l! .2 - 0 0 b 1 5 1 10 1 15 20 D/s ur 3.5. die ; Y-Achse: h. ----bezeichnet /l)-1 chse: (mg a) Lineweaver-Burk Plot. X-A Regressions gerade. : (mg!l.h)-1; Y-Achse: h-1. b) Eadie-Hofstee Plot. X-Achse rte aus Fig Figur 3.6 Linearisierung der We 60 Linearisierungsart zu wählen, beispielsweise den Eadie-Hofstee Plot (Fig. 3.6.b), woµ gegen µ/s aufgetragen wird. Hier wird deutlich erkennbar, dass die Werte keine lineare Beziehung beschreiben. In Tabelle 3.1 konnte gezeigt werden, dass die meisten in der Literatur dokumentierten µ - s Beziehungen nach der oben beschriebenen Methode von Monod (1942) in Batchkulturen ermittelt wurden. Mit den folgenden Experimenten soll überprüft werden, ob sich die in Batchkulturen erhaltenen Wachstumskurven mit solchen aus Chemostatkulturen vergleichen lassen. In dieser Experimentserie wurde die Mediumzufuhr einer Glucose-limitierten Chemostatkultur bei t = 0 abgestellt, wodurch die kontinuierliche Kultur in eine Batchkultur überführt wurde. Die kontinuierliche Kultur wurde vorgängig über mehrere Volumenwechsel im Chemostat gehalten, sodass die Zellen optimal an diese Verhältnisse adaptiert waren. Durch das Abstellen der Mediumzufuhr wurde die Restglucosekonzentration der kontinuierlichen Kultur zur Initialglucosekonzentration der Batchkultur. In Figur 3.7 ist die zeitliche Abnalune der Glucose aufgetragen, wobei die initiale Glucosekonzentration dem Restsubstrat der bei D = 0.88 h-1 gewachsenen kontinuierlichen Kultur entsprach (ca. 1.6 mg/l). Die Steigung m der gestrichelten Geraden entspricht der (theoretischen) Substratverbrauchsrate der Zellen (qs•X) unter der Annahme, dass die Batchkultur die Wachstumsrate aus dem vorherigen steady state in kontinuierlicher Kultur beibehält. Diese Steigung lässt sich folgendermassen berechnen: wobei Sin die Eingangsglucosekonzentration des einfliessenden Mediums (100 mg/1) und s die steady state Glucosekonzentration (1.6 mg/l bei D =0.88 h-1) bezeichnet. Die theoretische Glucoseverbrauchsrate beträgt demnach im vorliegenden Beispiel 24 µg/1 sec. Die Daten aus Figur 3.7 zeigen, dass die reelle Glucoseverwertungsrate bei hohen Glucosekonzentrationen (bis ca. 1 mg/l) etwa derjenigen der theoretisch errechneten entspricht. Bei tieferen Glucosekonzentrationen wird die Kurve kontinuierlich flacher und nähert sich asymptotisch der x-Achse. Ein ähnliches Verhalten konnte auch mit Galactose als limitierendem Substrat festgestellt werden. Eine solche Kurvenform datf aus Gleichung 3.7 erwartet werden, wo eine Konzentrationsänderung des limitierenden Substrats bei hohen Konzentrationen (nahe bei µmax) die Wachstumsrate viel weniger beeinflusst als bei tiefen. 61 ,...--, 1. 6 1. 4 "011.2 E 1 Cl) .8 Cf) 0 .6 ü ::J .4 CJ .2 0 L--1 \ \ \ \ \ \ 0 20 40 60 80 100 120 Zeit [sec] Figur 3.7 Zeitliche Abnahme der Glucosekonzentration (C!I) durch eine E. coliBatchkultur im Chemostat. Bei t = 0 wurde die Mediumszufuhr einer bei D = 0.88 h-1 wachsenden Glucose-limitierten Chemostatkultur abgestellt, sodass die kontinuierliche Kultur in eine Batchkultur überführt wurde. Die steady state Glucosekonzentration der kontinuierlichen Kultur wird dadurch zur initialen Glucosekonzentration der Batchkultur. ----bezeichnet den Verlauf der Glucosekonzentration unter der Annahme, dass die Zellen die Wachstumsrate der kontinuierlichen Kultur beibehalten würden. 62 ratverbrauch berechnet Die spezifische Wachstumsrate kann aus dem Subst werden; es gilt µ = l/x (dx/dt) (3.15) Kultur bedeutet. Unter wobei x die Bakteriendichte der kontinuierlichen Annahme einer konstanten Ausbeute gilt ferner Y = - dx/ds = x/sin-s "' x/sin (3.16) Aus Gleichung 3.15 und 3.16 folgt µ = -1/sin. (ds/dt) (3.17) stumsrate der Bakterien Mit dieser Gleichung lässt sich die spezifische Wach me der Bakteriendichte aus dem Substratverbrauch berechnen. Die Zunah und konnte deshalb in während des Batchwachstums betrug maximal 1.6% der Beziehung ds/dt nntnis den Berechnungen vernachlässigt werden. In Unke ssion über je 3 Regre e wurde in Figur 3.7 die Steigung As/At durch linear zentration dieses InterMesspunkte ermittelt und der mittleren Substratkon vs. µ ist in Figur 3.8 valles zugeordnet. Die so entstandene Beziehung s das Monod-Modell dargestellt. Diese Beziehung lässt sich gut durch s abgeleitete ~ax­ darau der ); beschreiben (Korrelationskoeffizient r2 =0.996 ca. 1.5 mg/l sind von Wert von 1.71 h-1 und der entsprechende Ks-Wert aus Figur 3.8 herausjedoch nicht realistisch und deshalb bedeutungslos. Die von µma:x/2 besitzt gelesene Glucosekonzentration, bei der µ den Wert 7 mal grösser als der("K8 "), beträgt hier etwa 500 µg/l und ist damit etwa Figur 3.5 "K elte 8 "-Wert aus jenige in kontinuierlicher Verfahrensweise ermitt hohen en ander bei auch bei µmax/2. Experimente der gleichen Art wurden n hunge Bezie neten µ-s Verdünnungsraten durchgeführt. Die daraus errech 3.8 überein. stimmten zum Teil recht gut mit den Werten aus Figur 63 ,---, ..c: ............ .,.--- '---' ::l. 1 .9 .8 .7 .6 .5 .4 .3 .2 .1 0 l!I l!I 0 .4 .8 1. 2 Glucose [mg/1] 1. 6 hstumsrate(µ) und der limitierenden Figur 3.8 Beziehung zwischen der Wac hnet nach Werten aus Figur 3.7. Glucosekonzentration in Batchkultur, berec 64 c. Disk ussi on Ks-Wert zeigt ein Vergleich der ExDer Einfluss der Methodik auf den 3.8 dokumentiert sind. In Figur 3.5 perimente, die in den Figuren 3.5 und n erst nach einer längeren Adaptionswurden die Restglucosekonzentratione ngsrate bestimmt; der "K8 "-Wert periode bei konstanter Verdünnu g hier ca. 80 µg/l. Die Zellen des in (Glucosekonzentration bei µmax/2) betru ents waren optimal an die VerhältFigu r 3.7 dokumentierten Batchexperim sten nicht in ein neues Wachstumsnisse des Chemostats angepasst und mus keine Lagphase auftrat. Trotzdem medium transferiert werden, sodass auch 500 µg/l hier ca 6 bis 7 mal grösser als war der beobachtete "Ks "-Wert mit ca. ise gefundene"K8 "-Wert. Die Unterjener in kontinuierlicher Verfahrenswe hstumsrate zur Substratkonzentration schiede in der Beziehung der Wac dass den Zellen in Batchkultur nicht kamen wahrscheinlich dadurch zustande, ffenden Glucosekonzentrationen, die genügend Zeit blieb, sich bei den betre ale katabolische Struktur aufzubauen. sich kontinuierlich änderten, eine optim en limitierenden SubstratkonzentraDer Abbau wurde deshalb über den ganz mstruktur betätigt, die den vorherigen tionsbereich mit einer ähnlichen Enzy en bei D =0.88 h-1 angepasst war. Es kontinuierlichen Wachstumsbedingung auch bei kleineren Bakteriendichten wäre interessant, denselben Versuch Bakteriendichte würde bewirken, dass durchzuführen. Eine Erniedrigung der e (s. GI. 3.11); dadurch hätten die die Substratabnahme verlangsamt würd hs L\s mehr Zeit, um sich an die Zellen innerhalb eines Substratbereic zu adaptieren. Dies hätte zur Folge, betreffenden Substratkonzentrationen Substrat verbessern würde, sodass dass sich auch die Affinität der Zelle zum erwarten wäre. Dies würde bedeuten, eine Erniedrigung des "K8 "-Wertes zu Wachstumskinetik von den Initialdass die in Batchkulturen ermittelte auch der Zellen abhängig wäre. konzentrationen sowohl des Substrats als anhand von Linearisierungsverfahren Im Resultatteil dieses Kapitels konnte die experimentell gefundenen Werte (Fig. 3.6.a und b) gezeigt werden, dass l (Gl. 3.7) beschrieben werden. Als nur schlecht durch das Monod-Model erhaltene µmax-Wert (0.77 h-1) nicht grösster Mangel erwies sich, dass der so h-1 übereinstimmt. Dies ist in Figur mit dem tatsächlichen Wer t von ca. 0.9 t man den experimentell gefundenen 3.9 (Kurve a) deutlich zu sehen. Setz men die errechneten µ-Werte für den µmax-Wert in Gleichung 3.7 ein, so kom 65 Substratbereich von 200 µg/l bis 1 mg/l höher zu liegen als die experimentell bestimmten (Fig. 3.9, Kurve b). 1 ,--, ..c ..-- ............ L.....J 0 .9 .8 .7 b a .6 .5 .4 .3 .2 .1 0 0 .2 .4 .6 .8 1 1.2 1.4 1. 6 Glucose [mg/IJ Figur 3.9 Modellierte Beziehung zwischen der Verdünnungsrate (D) und der steady state Glucosekonzentration. Kurve a : Monod-Modell (GI. 3.7). Kurve b: Monod-Modell, wobei für µmax der experimentell gefundene Wert (0.9 h-1) eingesetzt wurde. l!I bezeichnen die Werte aus Figur 3.5. 66 r (GI. Ähnlich wie beim Monod-Modell verhält es sich mit jenem von Teissie eine 3.8b). indem die Linearisierung (s vs. In [~nax/(µmax - µ)]) auch hier Figur gekrümmte Kurve ergibt (Fig. 3.10). Dies bedeutet, dass die Daten aus . 3.5 nur schlecht beschrieben werden 3 X ,..--, ,..--.... ::::i 1 X ro X 2- E ::::i ........... .......... X ro E X X XX Xx< 1- ::::i xx c X '---' X * )0( X X X ~ 0 0 1 .4 1 .8 1 1. 2 Glucose [mg/1] 1. 6 Figur 3.10 Linearisierung des Teissier-Modells (Gl. 3.8). Die steady state Glucosekonzentrationen sind gegen den natürlichen Logarithmus von [µmax/(µmax-µ) l aufgetragen. die BedeuIn Kapitel 2.4 wurde der Filtrationsvorgang beschrieben und auf it tung einer schnellen Trennung der Zellen von der Kulturflüssigke hingewiesen. Die in Tabelle 3.2 angegebenen Werte gehen von der Voraust setzung aus, dass während des Filtrationsvorgangs kein weiteres Substra tatden gt unbedin nicht jedoch muss abgebaut wird. Diese Vorstellung n sächlichen Gegebenheiten entsprechen. Es ist allerdings aus zwei Gründe n Filtratio der d sehr schwierig, eine allfällige Substratabnahme währen infiniabzuschätzen. Erstens muss die mittlere Filtrationsdauer tf für ein 67 und zweitens das Abbauvertesimal kleines Flüssigkeitspaket bekannt sein Falls die Bakterien während der halten der Bakterien während der Filtration. Substrat abbauen wie während Filtration in den ersten Sekunden gleich viel sich die abgebaute Substratdes Chemostatwachstums (vgl. Fig. 3.7), so lässt bestimmen. Die korrigierten menge annähernd durch Gleichung 3.11 folgendermassen berechnen: Substratkonzentrationen (s ') lassen sich dann s' =s + (tf D Sin) (3.18) hung. Setzt man für tr 3 SeDadurch erhält man eine veränderte µ-s Bezie das Monod-Modell einen ~ax­ kunden ein, so erhält man bei Anpassung an dem gemessenen ~ax-Wert unter Wert von ca. 0.88 h-1, welcher nur wenig gross, da die Filtrationszeit für von 0.9 h-1 liegt. Dieser tf-Wert ist jedoch zu Deshalb scheint eine mittlere die ganze Probe maximal 3 Sekunden dauerte. tischer Wert darzustellen; der Filtrationszeit von 1.5 Sekunden ein realis 0.82 h-1 und ist damit deutlich daraus modellierte µmax-Wert beträgt dann ca. dass die Bakterien während der unter dem tatsächlichen µmax· Die Annahme, wie während des ChemostatFiltration gleiches Abbauverhalten zeigen scheinlich: (i) Während der wachstums, ist aus zwei Gründen nicht sehr wahr gen ausgesetzt, die mit denen Filtration sind die Zellen Wachstumsbedingun ändern Parameter wie Temperades Chemostats nicht vergleichbar sind. So derten Bedingungen könnte tur, Partialdrücke von COz und Oz. Diese verän Schock führen, deren Wirkung bei den Bakterien zu einem metabolischen mus äussern würde. (ii) Gleisich in einem stark verminderten Katabolis ren in der Nähe des gesättigten chung 3.18 ist wahrscheinlich nur für Kultu bei kleinen SubstratSubstratkonzentrationbereichs gültig, denn µ - s Beziehung eine kleinen konzentrationen wird wegen der linearen eren Abnahme der WachstumsSenkung des Restsubstrats eine ungleich gröss bewirken als bei hohen. rate und damit auch der Substratverwertungsrate sich der Einfluss der Filtration Zusammenfassend kann gesagt werden, dass nur schwer abschätzen lässt. auf die gemessenen Substratkonzentrationen yse die unkorrigierten Werte Aus diesem Grunde wurde bei der weiteren Anal dass sich diese nicht signifikant aus Tabelle 3.2 verwendet, in der Annahme, den. von den in situ Werten im Chemostat unterschei die Werte am ehesten durch Der Eadie-Hofstee Plot (Fig. 3.6.b) zeigte, dass ffen werden. Dies deutet getro zwei Geraden unterschiedlicher Steigung 68 darauf hin, dass die experimentell gefundenen Werte nicht über den ganzen Substratbereich durch ein einziges ratenlimitierendes Enzym beschrieben werden können. Dieselbe Beobachtung machten auch Shehata und Marr (1971) für E. coli ML 30G mit Glucose als limitierendem Substrat. Das Monod-Modell vermochte ihre Daten nur bei den tiefen Substratkonzentrationen zu erklären; das ~ hingegen wurde bei niedrigeren Konzentrationen erreicht, als dies das Monod-Modell prognostiziert. Sie erklärten dieses Verhalten mit mehreren parallel arbeitenden Enzymen, welche sich durch unterschiedliche Affinitäten auszeichnen (Gl. 3.13). Während bei den tiefen Substratkonzentrationen nur das Enzym mit der höchsten Affinität signifikant zur Reaktionsrate beisteuert, machen sich bei höheren Substratkonzentrationen auch die niedrig-affinen Enzymsysteme bemerkbar. Die Kurve a in Figur 3.11, die nach der Prozedur von Shehata und Marr (1971) berechnet wurde, zeigt den Fall für zwei parallel arbeitende Enzymsysteme. Daraus wird ersichtlich, dass auch in diesem Fall die Wachstumsrate bei den hohen Substratkonzentrationen zu wenig schnell ansteigt. In Tabelle 3.3 werden die in dieser Arbeit gefundenen kinetischen Wachstumsparameter für zwei parallele Enzymprozesse mit jenen von Shehata und Marr verglichen. des Tab. 3.3 Wachstumsparameter von E. coli ML 30 mit Glucose als limitieren Substrat für n = 2 Enzyme Autoren Vmax,l (h-1) Km,L (µg/l) Vmax,2 (h-1) Km,2 (mg/l) Shehata&Marr 1971 Diese Arbeit * Diese Arbeit** 0.775 0.745 0.715 68 43.8 43 0.031 0.155 0.247 12.6 287 0.65 Berechnet nach * Shehata und Marr (1971) ** Neal (1972) Die ersten zwei Kolonnen der Tabelle 3.3 zeigen, dass die Parameter des hochaffinen Enzyms (vmax,i. Km,I) durchaus vergleichbar sind, während sich die des niedrig-affinen Enzyms beträchtlich unterscheiden. Der Grund dafür 69 Arbeit gemessene µmax mit liegt wahrscheinlich darin, dass das in dieser jenes von Shehata und Marr 0.9 h-1 um ca. 0.12 Einheiten höhe r liegt als (1971). ,.--, ...c ........... ..-- '--' 0 1 .9 .8 .7 .6 .5 __ .... --- . ...-j";·::.:1:;;.·!!::''-"~- " .. ,,,-:.:::: .. ~;;-······· ..... .. ···• ,_ \ c .~/ ·l / .4 .3 .2 .1 0 ~ a 0 /0 .2 .4 .6 .8 1 1.2 1.4 1.6 Glu cos e [mg/1] nnungsrate (D) und der Figur 3.11 Modellierte Beziehung zwischen der Verdü aus Figur 3.5. steady state Glucosekonzentration. l!I bezeichnen Werte Shehata a nach Gl. 3.13, für n = 2 Enzyme; Prozedur nach ······ ····K urve und Marr ( 1971) Enzyme; Prozedur nach - - Kurv e b nach Gl. 3.13, für n = 2 Neal (1972) -Gleichgewichts-Thermo----- Kur ve c nach dem Modell aus der Nicht dynamik.. für das System zweier parallel Neal (1972) liefert die mathematische Lösung dur errechneten Wachstumsarbeitender Enzyme. Die nach dieser Proze entsprechende Kurve ist in parameter finden sich in Tabelle 3.3 (Zeile 3); die hren ergibt ein ~ax von ca. Figur 3.11 (Kurve b) abgebildet. Dieses Verfa 70 zu sein. In Batchkultur erreichten die 0.96 h-1. Dieses ~ax scheint zu hoch zwischen 0.82 h-1 und 0.88 h-1. Im Zellen in der Regel einen J.4nax·Wert gs war eine genaue Bestimmung des Chemostat lag er etwas höher. Allerdin durchzuführen, da bei den hohen µmax -Wertes im Chemostat schwierig en begannen, was Wandwachstum Wachstumsraten die Zellen zu flockulier zur Folge hatte. extrem dünnen Bakterienkulturen Shehata und Marr (1971) arbeiteten mit Arbeit wurde durchwegs mit einer ( < 106 Zellen/rnl). In der vorliegenden TG Biomasse gearbeitet, was einer Zelldichte zwischen 45 und 50 mg/l richt. Trotzdem waren die WachsZellzahl von 1-2 • 108 Zellen/ml entsp vergleichbar, was vermuten lässt, tumsparameter Km,l und vmax,l durchaus Bakteriendichte sind; dies würde dem dass diese Werte unabhängig von der . Contois-Modell (Gl. 3.10) widersprechen Enzymreaktionen hat gezeigt, dass Die Analyse der Daten auf der Ebene von durch eine einzige ratenbestimmende die Wachstumskinetik von E. coli nicht Der Ansatz mit zwei oder mehr Enzymreaktion erklärt werden kann. bessere Resultate. Shehata und Marr parallelen Prozessen lieferte hingegen sich bei diesen Prozessen um (1971) wiesen darauf hin, dass es iedlichen Substrataffinitäten handeln Aufnahmemechanismen mit untersch Zelle für die meisten wichtigen könnte. Tatsächlich besitzt die E. coli Glucose wird hauptsächlich über das Substrate mehr als ein Transportsystem. e Transportsystem, aufgenommen. EIIIGlcfEJIGlc-System, das hochaffin PTS-Systeme, z.B. über das MannoseGlucose kann aber auch durch weitere z.B. über die beiden GalactosePTS, und aktive Transportsysteme, e Systeme haben jedoch im Vergleich Permeasen, aufgenommen werden. Dies em eine viel kleinere Affinität zu zum Glucose-spezifischen Transportsyst en Glucosetransport erst bei höheren Glucose, sodass ihr Beitrag zum total e. Diese Erklärungsmöglichkeit Glucosekonzentrationen bemerkbar würd port der geschwindigkeitslimitierende setzt aber voraus, dass der Glucosetrans Fall ist, konnte bis jetzt noch nicht Schritt des Wachstums ist. Ob dies der Komberg (1976) konnten bei zwei schlüssig beantwortet werden. Herbert und halb einer Verdünnungsrate von unterschiedlichen E. coli-Stämmen ober zwischen der in Transportassays D = 0.2 h-1 eine enge Korrelation der errechneten Glucoseverwertungsbestimmten Glucoseaufnahmerate und Chemostatkultur finden. Die Autoren rate von Glucose-limitierten Zellen in der Glucose-Phosphotransferase der folgerten daraus, dass die Aktivität 71 geschwindigkeitsbestimmende Schritt des Wachstumsprozesses ist. Die Befunde von Hunter und Kornbt-rg (1979) weisen jedoch auf einen nichtratenlimitierenden Transport hin, da die gemessene Glucose-PTS-Ak:tivität einer Glucose-limitierten E. coli-Chemostatkultur stets grösser war als tatsächlich erforderlich. Auch Neijssel und Tempest (1976) sowie Neijssel et al. (1977) schlossen aufgrund ihrer Experimente mit Glucose-limitierten E. coli- oder Klebsiella aerogenes-Chemostatkulturen ein Transport-limitiertes Wachstum aus. Wurde diesen Kulturen nämlich zusätzlich Glucose zugepulst, so nahm die spezifische Sauerstoffverbrauchsrate schlagartig zu, was auf eine erhöhte Transportkapazität deutet. Diese Art von Experimenten scheint jedoch nicht geeignet zu sein, um Aufschluss darüber zu erhalten, ob bei der betreffenden Verdünnungsrate der Transportprozess limitierend ist oder nicht. Eine Zunahme der Enzym- (Transport-) Aktivität darf nämlich bei einer Zugabe des Edukts immer erwartet werden, solange sich die Enzymaktivität nicht in der Nähe von Vmax befindet. Die Interpretation der Wachstumskinetik auf der Ebene von ratenbestimmenden Enzymen geht in allen Fällen von einer konstanten, µunabhängigen Enzymkonzentration aus. Dean (1972) und Matin (1979) fassen einige Resultate der Literatur zusammen, welche den Einfluss der Verdünnungsrate auf die Aktivität verschiedener Enzyme aufzeigen. Der Fall, wo die Enzymaktivität über einen grossen Bereich der Verdünnungsrate konstant blieb, war eher die Ausnahme. Deshalb scheint die generelle Annahme eines konstanten Enzymlevels bei unterschiedlichen Verdünnungsraten unberechtigt zu sein. Der thermodynamische Ansatz von Westerhoff et al. (1982), bei welchem die Zelle als "black box" betrachtet wird, beschreibt das Wachstum der Zellen aufgrund der Differenz der freien Energien zwischen dem Substrat und der Produkte (Biomasse, C02, u.a.); diese Differenz ist die treibende Kraft des Substratfluxes. Als Folge wird eine logarithmische Abhängigkeit der Substratkonzentration von der Wachstumsrate erwartet. In Figur 3.12 wurden die Restsubstratkonzentrationen aus der Chemostatkultur logarithmisch gegen D aufgetragen. Man sieht, dass die Werte über den ganzen Konzentrationsbereich durch die Regressionsgerade erfasst werden. Die entsprechende D-s Beziehung ist in Figur 3.11 (Kurve c) abgebildet. 72 8 ,r / X/ x/ x/ K X )11(/1< 6- /X /~ (f) c 4- 2- ,1( yx ~ / v 0 0 / / *' l .2 / ~ /X X 1 1 .4 X D .6 1 .8 1 NichtLinearisierung des Wachstumsmodells aus der Figur 3.12 den gegen ist srate Gleichgewichts-Thermodynamik. Die Verdünnung ragen. zentrationen aufget natürlichen Logarithmus der steady state Glucosekon . ---- bezeichnet die Regressionsgerade , dass die Kurve nicht Die logarithmische Auftragung von s hat zur Folge Wachstumsrate auch die durch den Koordinatenursprung führt, sodass 3.11 schneidet die negative Werte annehmen kann. Die Kurve c in Figur werden, dass das Abszisse bei ca 3.5 µg/l. Dies kann so interpretiert 73 nance-Prozesse Nullwa chstum verbunden mit Substratverbrauch auf Mainte der Zelle zutiickzuführen sind. E. coli-Kulturen Shehat a und Marr (1971) konnten beobachten, dass ihre kein stabiles unterhalb einer steady state Glucosekonzentration von 18 µg/l einer Substratsteady state- Wachs tum mehr aufrecht erhalten konnten. Bei (was einem TG konzentration von 1.8 µg/l und einer Zelldichte von 103/ml r als den wenige um n pulatio von ca. 10-4 µg/l entspricht) nahm die Zellpo bei D = n ntratio Konze Faktor 2 zu. Auch eigene Versuche, die steady state ), Monate 1.5 (ca. 0.1 h-1 zu ermitteln, scheiterten trotz langer Kultivationszeit nicht allerdings da die Schwa nkunge n von s zu gross waren. Es ist ts, welche Substra des Zugabe weise tropfen auszuschliessen, dass die ienten nsgrad ntratio Konze zu aten insbesondere bei kleinen Verdünnungsr führen kann, auf dieses Resultat Einfluss nahm. 74 KAP ITEL 3.3 Kohlenstoff· Regulation des Zuck erab baus bei E. coli unte r limi tiert en Verhältnissen a. Einleitung schen Zustand an die jeBakterien haben die Fähigkeit, ihren physiologi he Variabilität innerhalb weilige Situation anzupassen, wobei die phänotypisc r, der den Zustand der Zellen des Genotyps festgelegt ist. Ein wichtiger Fakto Nährstoffen. In ihrer natürnachhaltig beeinflusst, ist die Verfügbarkeit von in der Regel Nährstofflichen Umgebung ist das bakterielle Wachstum he Bakterien die der otrop limitiert, wobei die üblichste Limitation für heter amp 1983). Die Veldk und Kohlenstoff- und Energiequelle darstellt (Konings daher gross. In dieser SituaKonkurrenz um kohlenstoffhaltige Moleküle ist systeme und katabolischen tion ist es für die Zelle von Vorteil, die Aufnahme Bereitschaft zu halten. Enzyme möglichst vieler potentieller Substrate in gungen eine möglichst Bedin enen Die Zelle ist stets bestrebt, unter den gegeb rat-gesättigten Bedingungen hohe Wachstumsrate zu erreichen. Unter Subst olit-Repression oder Inducerverhindern Regulationsmechanismen wie Katab me, die nichts oder nur Exclusion die Synthese vieler katabolischer Syste Kap. 3.4). Deshalb werden wenig zu einem schnellen Wachstum beitragen (s. verschiedener Substrate ahl unter solchen Verhältnissen bei einer Ausw Wachstumsrate zulassen. vorzugsweise diejenigen verwertet, die eine hohe gen als Folge von IndukUnter Substrat-limitierten Verhältnissen kann hinge s Spektrum verschiedentions- und Derepressionsmechanismen ein ganze n 1979). artiger Substrate simultan verwertet werden (Mati grossen Einfluss auf die einen Es ist bekannt, dass die W achsturnsrate n hat. So kann die Zusammensetzung und Physiologie der Zelle Zellen vergleichsweise um Ribosomenkonzentration bei schnellwachsenden senden Zellen. Harder und das Zehnfache höher sein als bei langsam wach stumsraten ca. 20 % des Dijkhuizen (1982) berechneten, dass bei hohen Wach assoziiert sind, bei ktion gesamten Zellproteins mit der Ribosomenprodu hohen Wachstumsbei Da niedrigen Wachstumsraten hingegen nur ca. 7 %. inmaschinerie selbst verraten ein grosser Teil der Proteine für die Prote bei der Produktion anderer wendet wird, müssen sich die Organismen 75 Proteine einschränken. Der totale Proteingehalt der Zelle wird jedoch nur wenig von der Wachstumsrate beeinflusst. Somit können bei tiefen Wachstumsraten, wo prozentual weniger Proteine für die Proteinsynthese gebraucht werden, Proteine in andere Funktionen eingesetzt werden. So ist bekannt, dass eine bei tiefen Verdünnungsraten wachsende Chemostatkultur prozentual mehr katabolische Enzyme besitzt als bei hohen. Dies kommt einer Vergrösserung der apparenten Affinität zum Substrat gleich, sodass bei kleinen Verdünnungsraten die kleinen Substratkonzentrationen effizienter verwertet werden können. In den Versuchen zu diesem Kapitel wurde das Abbauverhalten der Zellen untersucht, wem1, ausgehend von einer Glucose-limitierten Chemostatkultur, unterbruchslos auf einen anderen Zucker (Arabinose, Galactose, Mannose, Fructose) geschaltet wurde. Von besonderem Interesse war, wie schnell sich die Zellen an das neue Substrat adaptieren konnten. Standing et al. (1972) untersuchten den Übergang von Glucose auf Xylose resp. Galactose und umgekehrt in einer bei D = 0.1 h-1 wachsenden, Kohlenstoff-limitierten Chemostatkultur von E. co/i bei einer Temperatur von 25°C. Nach der Umstellung von Glucose auf Xylose oder Galactose wurde eine vorübergehende Abnahme der Populationsdichte, verbunden mit einer Xylose- resp. Galactoseakkumulation im Medium beobachtet. Den neuen steady state erreichten sie erst nach ca. 24 Stunden. Im umgekehrten Fall, wo von Xylose oder Galactose auf Glucose geschaltet wurde, kom1ten die Autoren keine Adaptionsphase feststellen. b. Resultate Eine Glucose-limitierte Chemostatkultur (Eingangsglucosekonzentration s0 = 100 mg/l) wurde während ca. 50 Volumenwechseln bei D =0.5 h-1 gehalten; zum Zeitpunkt t = 0 wurde unterbruchslos von Glucose auf ein Medium mit Arabinose (Fig. 3.13), Galactose (Fig. 3.14), Fructose (Fig. 3.15) oder Mannose (Fig. 3.16) gewechselt. Die gestrichelte Linie bezeichnet die (theoretische) Einwaschkurve des entsprechenden Substrats bei einer Eingangskonzentration von 100 mg/l und einer Verdünnungsrate von D = 0.5 h-1 unter der Annahme, dass kein Substrat durch die Bakterien verbraucht wird. Diese Kurve der Substratkonzentration berechnet sich nach folgender Gleichung: 76 Sth =s0 (1 - e-Dt) (3.19) die gemessenen AraFall der Arabinose (Fig. 3.13) waren Minuten identisch mit den binosekonzentrationen während den ersten 45 bedeutet, dass während dieser theoretisch berechneten Konzentrationen; dies en wurde. Dieses ExperiZeit keine (oder nur wenig) Arabinose aufgenomm es zeigte sich, dass die anment diente zugleich als Kontrollexperiment; zulässt. gewandte Methodik eine recht genaue Analyse Im ..--. 45 I / l!I I l!I ........... CJ) E '---' Q) 30 ro l!I l!I l!I ' ''' ' f' 15 1..- <{ 0 l!I l!I '' 111 rp' 0 c l!I '11 (/) ..0 l!I 0 l!I l!I 60 120 180 Zei t 240 300 [min] 360 420 n (l!I) im Medium. Zum ZeitFigu r 3.13 Verlauf der Arabinoseakkumulatio D = 0.5 h-1 wachsenden Glucosepunkt t = 0 wurde, ausgehend von einer bei bruchslos auf Arabinose als limitierten Chemostatk:ultur von E. coli unter gewechselt. ---- bezeichnet die einzige Kohlenstoff- und Energie-Quelle inose bei D = 0.5 h-1. Die Eintheoretisch errechnete Einwaschkurve für Arab mg/l. gangssubstratk:onzentration betrug jeweils 100 77 se geschale, wenn von Glucose auf Galacto Komplexer waren die Verhältniss en 3 bis 5 erst den men die Zellen während tet wurde (Fig. 3.14). Hier nah ch einen dur Nach einer Lagphase, die Minuten intensiv Galactose auf. zur Einnen Galactosekonzentrationen parallelen Anstieg der gemesse der Galacannen die Zellen erneut mit waschkurve erkennbar ist, beg n dann nur betrug die Galactosekonzentratio toseaufnahme. Nach 3 Stunden noch 0.32 mg/l. ,--, ............ (J'l E '--' Q) Cf) 0 -+-' 0 CU CU CJ 30 5 25 / I 4 l!J l!Jl!J 3 l!J /l!J I I 15 2 l!J 1 ~ /l!J I I /l!J I I 10 0 l!J!J /~ 20 5 l!J I / 0 I I I I 2 I I / I I I I / I I 4 6 8 l!J 1Bi 0 0 l!J I I I I I 60 12 0 Ze it 18 0 24 0 30 0 [min] . Zum Zeitseakkumulation ( [!]) im Medium Figur 3.14 Verlauf der Galacto Glucoseeiner bei D =0.5 h-1 wachsenden punkt t =0 wurde, ausgehend von se als acto Gal auf E. coli unterbruchslos lirnitierten Chemostatkultur von t zeigt dran Qua -Quelle gewechselt. Der kleine einzige Kohlenstoff- und Energie uten. ulation während den ersten Min den Verlauf der Galactoseakkum actose bei D = Gal für urve chk chnete Einwas ---- bezeichnet die theoretisch erre l. nzentration betrug jeweils 100 mg/ 0.5 h-1. Die Eingangssubstratko 78 Anders verhielten sich die Zellen nach dem Umschalten von Glucose auf Fructose (Fig. 3.15). Hier wurde während den ersten Minuten nur wenig Fructose aufgenommen. Die eigentliche Fructoseverwertung begann nach etwa 10 Minuten. Die Mannose (Fig. 3.16) schliesslich wurde von Beginn weg ohne Lagphase verwertet. Mannose als einzige Kohlenstoff-und Energiequelle scheint jedoch kein ideales Substrat für E. coli zu sein; nach ca. 40 Minuten setzte starke Flockenbildung ein, worauf die Mannosekonzentration im Medium wieder zu steigen begann. 8 I I I I ,......., ........... (J) E '--' Q) (/) 0 ......... ü ::J 1...... LL 6- / l!I l!I l!I I I l!I /1!1 I I I l!l 420 l!I I I I lll I l!I ~ I ID I „ 0 1 10 1 20 1 30 Zeit 1 40 [min] 1 50 1 60 70 Figur 3.15 Verlauf der Fructoseakkumulation (l!I) im Medium. Zum Zeitpunkt t = 0 wurde, ausgehend von einer bei D = 0.5 h-1 wachsenden Glucoselimitierten Chemostatkultur von E. coli unterbruchslos auf Fructose als einzige Kohlenstoff- und Energie-Quelle gewechselt. ---- bezeichnet die theoretisch enechnete Einwaschkurve für Fructose bei D = 0.5 h-1. Die Eingangssubstratkonzentration betrug jeweils 100 mg/1. 79 l!l l!l l!l l!l l!l l!l 1 15 Zeit 1 30 45 [min] . Zum ZeitFigur 3.16 Verlauf der Mannoseakkumulation ( Cl ) im Medium Glucosenden wachse h-1 0.5 = D bei einer punkt t =0 wurde, ausgehend von einzige als se Manno auf uchslos limitierten Chemostatkultur von E. coli unterbr isch theoret die net Kohlenstoff- und Energie-Quelle gewechselt. ---- bezeich gssubstraterrechnete Einwaschkurve für Mannose bei D = 0.5 h-1. Die Eingan konzentration betrug jeweils 100 mg/l. n Zucker hatte Das unterb ruchlo se Umste llen von Glucos e auf einen andere µg/l), die Restzur Folge, dass eine kleine Menge Glucos e (ca. 100 neu zugefü hrten glucos ekonze ntratio n bei D = 0.5 h-1, zusam men mit dem dann in der Regel Substr at im Mediu m vorhan den war. Die Glucos e wurde d dieses kurzen währen sodass ut, innerh alb der nächst en 1 - 2 Minute n abgeba Zeitrau mes Mischs ubstrat verhält nisse vorlage n. 80 c. Diskussion E. coli Mutante ohne Novotny und Englesberg (1966) konnten bei einer nosetransport ein Arabinoseisomerase-Aktivität zeigen, dass der Arabi te akkumulierten Mutan dieser induzierbarer Prozess ist. Induzierte Zellen g TG Biomasse pro intrazellulär innert drei Minuten bis zu 34 mg Arabinose erin) und 13.5 mg in in Gegenwart einer Kohlenstoff-und Energiequelle (Glyc akkumulierten keine deren Abwesenheit. Nicht induzierte Zellen hingegen Akkumulationsprozess Arabinose, woraus die Autoren schlossen, dass der ersuch von Fig. 3.13 ostatv durch L-Arabinose induziert wird. Der Chem Glucose-limitierten bestätigt diese Beobachtung und zeigt, dass in einer spezifischen TransportChemostatkultur bei D = 0.5 h-1 beide Arabinose, denn bei induziertem systeme, AraE- und AraF-Permease, nicht aktiv waren ulieren. Eine intraTransport würde die Zelle intrazellulär Arabinose akkum Biomasse würde TG g pro mg zelluläre Arabinoseakkumulation von ca. 20 tration von onzen nosek im Chemostat eine Senkung der extrazellulären Arabi en waren tration onzen ca. 1 mg/l bewirken. Die gemessenen Arabinosek hneten Werten der jedoch während den ersten 45 Minuten mit den berec erwertung konnte nach Einwaschkurve identisch. Eine deutliche Arabinosev 45 Minuten beobachtet nach erst der Umstellung von Glucose auf Arabinose die Arabinose-spezilich werden. In dieser Zeitspanne wurden wahrschein fischen Transport- und Abbausysteme synthetisiert. Permease besitzt die Analog zur niedrig-affinen AraE- und hochaffinen AraFeme, nämlich die rtsyst anspo E. coli Zelle zwei spezifische Galactosetr ffine ß-Methylhocha niedrig-affine Galactose-Permease (GalP) und die 1965). Neben diesen galactosid-Permease (MglP) (Ganesan und Rotman noch mindestens vier beiden Transportsystemen besitzt die E. coli Zelle so kann Galactose weitere Aufnahmesysteme mit Affinität zu Galactose; durch die TMGsowie sen ebenfalls durch die beiden Arabinosepermea in unveränderter wird Permeasen 1 und II in die Zelle gelangen. Galactose Galactosekatabolismus Form in die Zelle transportiert. Den ersten Schritt des lung phosphoryliert. führt die Galactokinase aus, welche Galactose in 1-Stel n der Galactose-1Galactose-1-Phosphat wird durch die kombinierte Aktio alactose-4-Epimerase Phosphat Uridyltransferase und Uridindiphosphog drei Enzyme (Galschliesslich zu Glucose-1-Phosphat überführt; diese tose induziert. Enzyme) werden koordiniert durch intrazelluläre Galac 81 ort bei E. die ersten, die den Galactosetransp Horecker at al. (1960 a, b) waren igen zu läss ach fluss des Metabolismus vern coli untersuchten. Um den Ein (galK). e galactokinaselose E. coli Mutant können, verwendeten sie eine t, so galactosehaltigen Medium inkubier Wurde diese Mutante in einem der actose pro g TG Biomasse, während akkumulierte sie bis zu 60 mg Gal se acto Gal e sbar mes ML 30, keine entsprechende Wildtyp, E. coli e tant Mu galK hied zum Wildtyp zeigte die akkumulierte. Als weiterer Untersc ne oge end h , welche wahrscheinlich durc konstitutive Transporteigenschaften en, dass und Kalckar (1966) konnten zeig Induktion zustande kommt. Wu ool aufeinen intrazellulären Galactose-P galK Mutanten in jedem Medium von ung eug Erz re lulä r ist die intrazel bauen können. Verantwortlich dafü der und e zym -En Weg. So werden die Gai Galactose über den UDP-Hexose r ode ase mer en mit defekter UDPGal-4-Epi Galactosetransport in galK Mutant se acto h Zugabe von extrazellulärer Gal UDPG-Pyrophosphorylase erst nac rons bei konstitutive Expression des gal Ope induziert. Des weitem ist für die et al. (Wu ng etzu auss Mgl-Permease Vor galK Mutanten eine funktionierende aus s ktor Indu n ugte n des intrazellulär erze 1969, Wu 1967), was das Austrete der Zelle verhindert. tatverFigur 3.14 dokumentierten Chemos Die Galactoseverwertung des in die ca. 5 rteilt werden. In der ersten Phase, suchs konnte in drei Phasen unte Medium Zellen intensiv Galactose aus dem Minuten dauerte, wurde von den ein voll auf was se), actose/g TG Biomas aufgenommen (total ca. 30 mg Gal Lagen end folg em deutet. In der darauf induziertes Galactose-Transportsyst meno aufg entweder keine Galactose mehr phase von ca. 20 Minuten wurde die ch ist, die Galactoseaufnahmerate (dur men oder, was wahrscheinlicher hen ifisc spez n eine ch scheidungsrate (dur Mgl-Permease) entsprach der Aus um chst Wa he ntlic iesslich begann das eige Carrier). In der dritten Phase schl aextr der e ahm sich in einer schnellen Abn der Zellen auf Galactose, welches hte ndic terie und der Zunahme der Bak zellulären Galactosekonzentration äusserte. jener der sen hatte grosse Ähnlichkeit mit Die Kinetik der ersten zwei Pha Situation Die a). 0 von Horecker et al. (196 oben beschriebenen galK-Kultur hbar mit leic verg -Enzymen ist durchaus des Wildtyps mit reprimierten Gai rend der wäh liegt deshalb nahe, dass die jener der galK Mutante. Der Schluss nur actose nicht katabolisiert, sondern ersten Phase aufgenommene Gal actose -Enzyme durch intrazelluläre Gal akkumuliert wurde. Da die Gai h ca. 30 Induktion der Gai-Enzyme und nac induziert werden, führte dies zur Minuten zur Galactoseverwertung. 82 Wie bei der galK Mutante könnte die Konstitutivität des Galactosetransports in der Glucose-limitierten Chemostatkultur durch das endogen induzierte Mgl-Transportsystem hervorgerufen worden sein. Eine andere Möglichkeit wäre, dass Spuren von Galactose im Medium genügen, um das MglTransportsystem zu induzieren. In einigen Chromatogrammen Glucoselimitierter Chemostatkulturen traten Peaks auf, die aufgrund der Retentionszeiten auf Galactose schliessen lassen (s. Fig. 2.8). Die Mgl-Permease und die Gai-Enzyme sind auf verschiedenen Operons lokalisiert, sodass die Regulation unabhängig voneinander ist. Anscheinend muss die intrazelluläre Galactosekonzentration, welche zur Induktion der Gai-Enzyme nötig ist, höher sein als für die Mgl-Permease. Der in Figur 3.14 dargestellt Versuch, wurde insgesamt 5 mal durchgeführt. Nur in einem Fall wurde die Galactose von Beginn weg ohne anschliessende Lagphase verwertet; offensichtlich waren zu jenem Zeitpunkt die Gai-Enzyme induziert. Der Grund dafür ist unbekannt. Es ist nicht klar, weshalb die Zellen ein vollinduziertes Galactose-Aufnahmesystem besitzen, die aufgenommene Galactose jedoch in der Regel nicht verwerten können. Eine mögliche Erklärung wäre, dass die MglPermease während des Glucose-limitierten Chemostatwachstums im Glucosetransport involviert ist. Die steady state Glucosekonzentration, die bei D = 0.5 h-1 ca. 100 µg/l betrug (s. Kap. 3.2), schien keinen Einfluss auf die Aufnahmekinetik der Galactose zu haben; wurde zwischen der Glucose- und Galactosezufuhr ein Unterbruch von 2 Minuten eingeschaltet, so konnte bezüglich der Galactose-Aufnahmekinetik kein Unterschied festgestellt werden. Obwohl neben der Mgl-Permease noch mindestens 5 weitere Transportsysteme Galactose aufnehmen können, scheint die Involvierung der MglPermease ausser Zweifel zu stehen. Die Gal-Permease akkumuliert Galactose in der Grössenordnung von 1 mg/g TG Biomasse (Komberg und Riordan 1976) und konnte somit für die ca. 30-fach höhere Akkumulation nicht verantwortlich sein. Wie aus Figur 3.13 hervorgeht, sind beide Arabinosetransportsysteme reprimiert. Auch die TMG 11-Permease kann für die beobachtete Galactoseakkumulation nicht verantwortlich sein, da sie im MLStamm nicht nachweisbar ist (Prestidge und Pardee 1965). Eine Beteiligung der TMG-Permease 1 kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Der Chemostatversuch von Figur 3.15, in welchem von Glucose auf Fructose geschaltet wurde, zeigt, dass die Fructoseverwertung unter Glucoselimitation ein induzierbarer Vorgang ist. Figur 3.17 zeigt den Verlauf der spezifischen 83 Fructoseaufnahmerate (mg Fructose verwertet/ min. 45 mg TG Biomasse), wobei die Werte aus zwei verschiedenen Experimenten stammen. Daraus wird ersichtlich, dass während den ersten 30 Sekunden nur wenig Fructose aufgenommen wurde. Während den nächsten 3 Minuten fällt dann die spezifische Fructoseverwertungsrate gegen null. Danach nimmt sie linear zu, um bei ca. 15 Minuten ein Maximum zu erreichen. Fructose wird hauptsächlich durch das Fructose-spezifische Phosphotransferase-System transportiert, wodurch Fructose in 1-Stellung phosphoryliert wird (Fraenkel 1968 b). Die Eilfrnc-Permease wird durch Wachstum auf Fructose induziert und weist bei Wachstum auf Glucose nur minimale Aktivität auf. Der folgende Schritt, wo Fructose-1-Phosphat in Fructose-1,6- Diphosphat überführt wird, wird von der Fructose-1-Phosphat Kinase katalysiert, welche induzierbar ist und bei Wachstum auf Glucose nur minimale Aktivität aufweist (Fraenkel 1968b). Es scheint möglich, dass die Inhibition des Fructoseabbaus zu Beginn des Experiments auf fehlende Aktivität der Fructose-Permease und/oder der Fructose-1-Phosphat Kinase zurückzuführen ist. Q) ....... 800 ro t..... cn Cl c:: ,....... :::::J (.!) t Q) ;: °' E 400 * 200 t..... LO Q) ~ > Q) cn ......... C) 0 ..3 ....... (.) :::::J t..... u_ 600 1- 0 0 10 20 30 40 50 60 Zeit [min] Figur 3.17 Fructoseverwertungsrate einer Kohlenstoff- und Energielimitierten E. co/i-Chemostatkultur, nachdem zum Zeitpunkt t =0 von Glucose auf Fructose gewechselt wurde. Werte stammen aus zwei unabhängigen Experimenten. 84 Mannose ist wie die Fructose ein PTS-Zucker. Figur 3.16 zeigt, dass Mannose von Beginn weg verwertet wurde. Mannose gelangt ausschliesslich über die EUMan-Pennease als Mannose-6-Phosphat in die E. coli Zelle. Mannose-6-Phosphat wird dann durch die Mannosephosphat-lsomerase in Fructose-6-Phosphat überlührt und so in den glykolytischen Abbauweg eingeschleust. Kornberg und Reeves (1972) konnten zeigen, dass bei einigen, aber nicht allen E.coli-Stämmen, das Mannose-PTS konstitutiv gebildet wird. Da ausserdem ein kleinerer Teil der Glucose während des Glucose-limitierten Wachstums durch die EUMan-Pennease transportiert wird, ist diese Pennease auch in Abwesenheit von Mannose induziert. Ebenfalls aktiv in Abwesenheit von Mannose ist die Mannosephosphat-Isomerase, da sie eine wichtige Rolle im Aufbau von Zellwand-Polysacchariden spielt (Lin 1987). Aus diesem Grund ist es nicht überraschend, dass die Mannose nach Umstellen von Glucose auf Mannose unterbruchslos verwertet werden kann. In Figur 3.18 ist die spezifische Mannoseverwertungsrate nach dem Umstellen von Glucose auf Mannose dokumentiert. Diese erreicht nach ca. 10 Minuten den Maximalwert und bleibt dann für ca. 1/2 Stunde konstant; danach setzt starke Flockenbildung ein verbunden mit der Auswaschung der Zellen sowie Zunahme der Mannosekonzentration des Mediums. Der Grund dafür ist unbekannt. 700 Q) +-' CO '- l!I 600 (f) Ol c: ,......., 500 ::J (!) +-' 1'Q) Cl !: E 'Q) lO > Q) ""'" * ' c: a c: (/) 0 CO ~ Cl 400 300 200 100 0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 Zeit [min] Mannoseverwertungsrate einer Kohlenstoff- und EnergieFigur 3.18 limitierten E. coli-Chemostatkultur, nachdem zum Zeitpunkt t = 0 von Glucose auf Mannose gewechselt wurde. Berechnet nach Werten aus Figur 3.16. 85 KAPITEL3 .4 Regulation des Zuckerabbaus bei E. coli unter Kohlenstoff· gesättigten Bedingungen a. Einleitung Glucose ist für E. coli ein bevorzugtes Substrat, was sich einerseits durch eine hohe Wachstumsrate, andererseits durch den preferentiellen Abbau von Glucose bei Anwesenheit verschiedener anderer Kohlenstoff-Quellen äussert. Mischsubstratexperimente wurden erstmals von Monod (1942) systematisch durchgeführt, indem er E. coli und andere Bakterien in Batchkulturen zwei verschiedene Substrate gleichzeitig anbot. Je nach Substratzusammensetzung war das Wachstum normal (monophasisch) oder diauxisch (biphasisch). In Gegenwart von Lactose, Xylose, Arabinose, Galactose u.a. erzeugte Glucose bei E. coli ein diauxisches Wachstum, während sowohl Fructose als auch Mannose zusammen mit Glucose normales Wachstum ergab. Ein sehr älmliches Verhalten zeigte auch Salmonella typhimurium bei den getesteten Zuckern. Diauxie ist charakterisiert durch eine Lagphase, die nach dem vollständigen Verbrauch der Glucose (oder eines anderen günstigen Substrats) eintritt. Eine Lagphase wird beobachtet, wenn die für die Verwertung das andern Substrats verantwortlichen katabolischen Enzymsysteme während der Glucoseabbauphase und unmittelbar danach nicht aktiv sind. Die Lagphase kann je nach Substrat entweder deutlich ausgebildet sein oder nur angedeutet. So dauert bei E. coli die Lagphase bei einem Substratgemisch von Glucose/Xylose oder Glucose/Arabinose deutlich länger als bei solchen von Glucose/Galactose. Die für die Diauxie verantwortlichen Regulationsmechanismen sind gut untersucht und werden teilweise auch auf molekularer Ebene verstanden. Im Schlussteil dieses Kapitels wird näher auf diese eingegangen. Diauxie kann nur unter Kohlenstoff-gesättigten Bedingungen beobachtet werden. Standing et al. (1972) konnten zeigen, dass Glucose und Xylose in einer E. coliBatchkultur diauxisch, in kontinuierlicher Kultur jedoch über einen grossen Bereich der Verdünnungsrate simultan abgebaut wurden. Allgemein wird beobachtet, dass auch das normale Wachstum meist durch den preferentiellen Abbau von Glucose geprägt ist. Wächst eine E. coli-Kultur auf einem Glucose/Fructose Gemisch, so wird vorerst der Grossteil der Glucose 86 abgebaut und erst danach die Fructose (Clark und Holms 1976); dazwischen liegt eine Phase, die durch den simultanen Abbau der beiden Substrate charakterisiert ist. Dieses Abbauverhalten wird sequentiell genannt. Auf weitergehende Informationen über das Wachstumsverhalten von Bakterien und Hefen auf Mischsubstraten sei auf die Reviews von Harder und Dijkhuizen (1982, 1976) verwiesen. In letzter Zeit wurden grosse Anstrengungen unternommen, die innewohnenden Regulationsmechanismen auf molekularer Ebene zu verstehen, denn die Bedeutung dieser Regulationsmechanismen scheint für Bakterien gross zu sein. Gaudy (1962) und Stumm-Zollinger (1966) konnten zeigen, dass diese Regulationsmechanismen nicht nur in Laborreinkulturen, sondern auch in natürlich zusammengesetzten Mischkulturen zu beobachten sind. Allgemein ist jedoch das Wachstumsverhalten natürlicher Populationen auf Misch- substraten noch wenig erforscht. Die meisten Informationen über Mischsubstratverwertung stammen aus Batchversuchen, die meist in Reinkulturen und bei bei hohen Substratkonzentrationen (> 100 mg/l) durchgeführt wurden. Die Übertragung dieser Resultate auf natürliche Wachstumsverhältnisse scheint jedoch fraglich, da Mikroorganismen in ihrer natürlichen Umgebung nur ausnahmsweise auf so hohe Substratkonzentrationen treffen. Aus diesem Grund wurde in diesem Kapitel das Wachstwnsverhalten von E. coli in Mischsubstratmedien bei niedrigen Substratkonzentrationen untersucht. Mittels der in Kapitel 2.4 beschriebenen Methode war es möglich, den Abbau der verschiedenen Zuckern bis in den µg/l-Bereich zu verfolgen. Von speziellem Interesse war, ob das bei hohen Substratkonzentrationen beobachtete Wachstumsverhalten auch bei tiefen Substratkonzentrationen gültig ist. b. Resultate In diesem Kapitel wurde der Abbau von Glucose in Kombination mit einem anderen Zucker (Arabinose, Galactose, Fructose) in Batchkultur untersucht. Das Inokulum stammte, wenn nicht anders angegeben, jeweils aus einer Glucose-limitierten Chemostatkultur. Laut Literatur ist das Wachsturnverhalten von E. coli in einem Substratgemisch von Glucose und Galactose nicht eindeutig. Während Monod (1942) eine deutlich reduzierte Wachstumsrate nach Verbrauch der Glucose fest- 87 ) von einem seque ntiell en stelle n ko1111te, beric htete n Stand ing et al. (1972 Diese Unter schie de wurd en Verb rauch ohne sichtb are Lagp hase. dlich er Stäm me verur sacht . wahr schei nlich durch die Verw endun g unter schie hohen Subst ratko nzent ration en Der hier verw endet e Stam m zeigte bei lten wie Mono d's Kultu r, indem (> 100 mg/l) ein ähnli ches Wach stums verha se einen deutl ich reduz ierten aupha die Wach stums rate nach der Gluco seabb die mit Gluco se und Galac Wert annah m. In den folge nden Expe rimen ten, ellen im Berei ch zwisc hen je 2 tose als einzi ge Kohl ensto ff- und Energ ie-Qu h nie diaux ische s Wach stum bis 12 mg/l durch gefüh rt wurd en, konn te jedoc beoba chtet werde n. auf einem Subst ratge misch von Figur 3.19 zeigt das Wach stum von E. coli tratko nzent ration von je ca. D-Gl ucose und D-Ga lacto se bei einer Initia lsubs 5 mg/l. ,......., -........ *.00 1 100 6 Ol E '--' Q) <f) 0 -+-' () ro ro CJ "O 0 5 80 4 60 0 () 40 2 20 1 :::l CJ 0 E c tO ~ 3 Q) <f) ,......., 0 l!) '--' 0 0 0 480 60 120 180 240 300 360 420 Zeit [min] mit Glucose ( [!]) und GalacFig. 3.19 Wachstum einer E. coli-Batchkultur lnokulum stammt aus einer tose (.A) als Kohlenstoff- und Energiequelle. Das Chemostatkultur. bei D = 0.2 h-1 gewachsenen, Glucose-limitierten nm. 546 bei r Kultu • bezeichnet die optische Dichte der 88 tumsphase Man sieht, dass nach einer ca. 2-stündigen Lagphase eine Wachs eine folgte Darauf folgt, in welcher ausschliesslich Glucose abgebaut wurde. . wurden tet Phase, in deren Verlauf Glucose und Galactose simultan verwer trat rwertung Der Übergang von Glucose- auf simultane Glucose-/Galactoseve GlucosekonDiese ein. mg/l 2-3 ca. bei einer Glucosekonzentration von weniger oder mehr ich nsbere zentration blieb im getesteten Konzentratio grossen h hiedlic konstant, auch wenn die Batchexperimente bei untersc n Figure den Initialsubstratkonzentrationen durchgeführt wurden. Dies ist in Glucosekon3.20 und 3.21 dokumentiert, wo zusammen mit einer initialen 10 mg/l oder 3.20) (Figur ose Galact mg/l zentration von 5 mg/l entweder 2.5 begann Fällen beiden In war. Galactose (Figur 3.21) im Medium vorhanden n von ntratio ekonze die simultane Verwertung durch E. coli bei einer Glucos au oseabb ca. 2-4 mg/l. Diese Resultate deuten darauf hin, dass der Galact wird und dass durch eine Glucosekonzentration von > 2-4 mg/l verhindert osekonzentraGalact der von ngig unabhä n" diese "Grenzglucosekonzentratio tion ist. :::::::::. 01 E ..__. *.00 1 100 6 5 80 0 4 60 (') 3 Q) Cf) ....... ü ro ro "O 0 40 2 20 Q) Cf) 0 ü .2 (') 1 0 0 60 ....-. E c <..O ""'" LO '---' 0 0 0 120 180 240 300 360 420 Zeit [min] und GalacFig. 3.20 Wachstum einer E. coli-Batchkultur mit Glucose({!]) aus einer stammt m Inokulu Das tose (t.) als Kohlenstoff- und Energiequelle. ur. statkult bei D =0.2 h-1 gewachsenen, Glucose-limitierten Chemo • bezeichnet die optische Dichte der Kultur bei 546 nm. 89 ,......, ......... O'I E *.001 12 -.-~~~~~~~~~~~~~~-r-200 11 10 9 0 .._. 8 (.) CU 7 CU 6 CJ 5 '"O 0 4 Q) 3 cn 0 2 (.) :J 1 CJ 0 '--' 150 Q) cn 'Ec 100~ lD '--' 0 50 0 0 60 120 180 240 300 360 420 480 Zeit [min] Fig. 3.21 Wachstum einer E. coli-Batchkultur mit Glucose ([!])und Galactose (li.) als Kohlenstoff- und Energiequelle. Das lnokulum stammt aus einer bei D = 0.2 h-1 gewachsenen, Glucose-linlitierten Chemostatkultur. bezeichnet die optische Dichte der Kultur bei 546 nm. * Wurde der Batchversuch bei einer initialen Glucosekonzentration durchgeführt, welche unterhalb der Grenzglucosekonzentration lag, so wurde die Galactose unmittelbar an eine kurze Induktionsphase von ca. 1 Stunde von Beginn weg simultan mit !fer Glucose verwertet (Fig. 3.22). Als Inokulum (ca. 0.12 mg/l TG BiOmasse) für die Experimente der Figuren 3.19 bis 3.22 dienten Zellen aus einer Glucose-limitierten Chemostatkultur, welche über längere Zeit bei D = 0.2 h-1 gewachsen waren. Wurde als Inokulum schnell wachsende Zellen aus einer Glucose-limitierten Chemostatkultur verwendet, so konnte bezüglich des Abbauverhaltens kein Unterschied zu den bei D = 0.2 h-1 gewachsenen Inokulumzellen festgestellt werden. Dies ist in Figur 3.23 dokumentiert, wo die Inokulumzellen über längere Zeit kontinuierlich bei D = 0.76 h-1 gewachsen waren; auch hier begann der Galactoseabbau bei einer Glucosekonzentration von ca. 2 mg/l. 90 *.0 01 50 ~2.5 01 E .___. Q) 40 2 ,.--, (/) ...... 0 u 1.5 30 CD 20 CO CO "O 0 Q) (/) 0 u 1 10 .5 :::1 CD 0 0 60 E c <.D "1" lO .__. 0 0 0 420 360 120 180 240 300 Zeit [min] mit Glucose ( [!]) und GalacFig. 3.22 Wachstum einer E. coli-Batchkultur Das Inokulum stammt aus einer tose (6.) als Kohlenstoff- und Energiequelle. n Chemostatkultur. bei D = 0.2 h-1 gewachsenen, Glucose-limitierte 546 nm. bei r Kultu der e $ bezeichnet die optische Dicht ctose-limitierten Chemostatkultur Wurd e als Inokulum Zellen aus einer Gala se verlängert. Dies ist in Figur verwendet, so wurde die simultane Abbaupha onzentration von je 12 mg/I der 3.24 ersichtlich, wo bei einer Initialsubstratk ion zwischen 6 und 8 mg/I Galactoseabbau bei einer Glucosekonzentrat ionen hingegen begann der begann. Bei kleinen Initialsubstratkonzentrat (Fig. 3.25). Galactose- zugleich mit dem Glucoseabbau. 91 *.001 200 12 .......... Ol 11 E ...._. 10 Q) c.n 0 +-' () CIJ CIJ ('.) -0 0 Q) c.n 0 () ::J ('.) 160 9 ...--. E 8 120 c 7 6 5 4 3 2 1 0 <..D ~ 80 40 0 60 120 180 240 300 360 420 Zeit [min] L!) ...._. 0 0 0 Fig. 3.23 Wachstum einer E. coli-Batchkultur mit Glucose ( [!]) und Galactose (A) als Kohlenstoff- und Energiequelle. Das lnokulum stammt aus einer bei D = 0.76 h-1 gewachsenen, Glucose-limitierten Chemostatkultur. bezeichnet die optische Dichte der Kultur bei 546 nm. * 92 *.00 1 200 ......., 14 :::::::: Ol 13 E 12 '--' 11 Q) Cf) 10 0 ....... 0 CU CU C) "'O 0 Q) Cf) 0 0 ::J C) 160 ...-. E 120 c 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 lO -.::!'" l.() 80 ......... 0 40 0 0 0 480 420 360 60 120 180 240 300 Zeit [min] mit Glucose ( l!l) und GalacFig. 3.24 Wachstum einer E. coli-Batchkultur Inokulum stammt aus einer tose ( A) als Kohlenstoff- und Energiequelle. Das Chemostatkultur. bei D = 0.8 h-1 gewachsenen, Galactose-limitierten nm. 546 • bezeichnet die optische Dichte der Kultur bei 93 .--. ......... *.00 1 50 3 Ol .52. 5 40 Q) (f) 0 ü ~ ro .--. 2 (9 1. 5 -0 0 1 30 0 ü .5 CJ 0 c tO ..q- 20 10 Q) (f) E LO ..__, 0 0 :::l 0 60 120 180 Zeit [min] 240 300 360 ( l!J) und GalacFig. 3.25 Wachstum einer E. coli-Batchkultur mit Glucose aus einer stammt m lnokulu Das quelle. Energie und tose ( A,) als Kohlenstoffur. statkult Chemo tierten se-limi bei D = 0.2 h-1 gewachsenen, Galacto • bezeichnet die optische Dichte der Kultur bei 546 nm. 94 D-Glucose und D-Fructose werden bei E. coli beide durch Phosphotransferase-Systeme transportiert. Eine Mischung dieser Zucker unter Kohlenstoffgesättigten Bedingungen führt zum sequentiellen Abbau, wobei zuerst die Glucose und dann die Fructose verwertet wird. Dies ist in Figur 3.26 dokumentiert. Auch hier kann man eine Phase simultanen Abbaus von Glucose und Fructose erkennen, welche bei einer Glucosekonzentration von ca. 6 mg/l einsetzt. Wurden die Initialsubstratkonzentrationen auf je 4.5 mg/l erniedrigt, so begann der simultane Abbau von Frnctose und Glucose bei einer Glucosekonzentration von ca. 3 mg/l (Fig. 3.27). Im Gegensatz zum Galactoseabbau begann der Fructoseabbau in Gegenwart von Glucose bei allen Initialglucosekonzentrationen erst nach einer längeren Wachstumsphase auf Glucose. Dies ist in Figur 3.28 ersichtlich, wo selbst kleinste Glucosekonzentrationen eine Frnctoseverwertung für längere Zeit verhinderten. Das Inokulum aller mit Glucose und Fructose durchgeführten Experimente stammte aus einer Glucose-limitierten Chemostatkultur. *.001 200 12 .::::::::: 11 Ol E 10 '--' ,......, Q) (/) 0 ....... (_) :J ._ u_ "O 0 Q) (/) 0 (_) :::::l CJ 150 ,......, E 9 8 c 7 6 5 4 3 2 1 0 100* l.() '--' 0 50 0 0 60 0 420 120 180 240 300 360 Zeit [min] Fig. 3.26 Wachstum einer E. coli-Batchkultur mit Glucose ( [!]) und Fructose (A) als Kohlenstoff- und Energiequelle. Das lnokulum stammt aus einer bei D = 0.4 h-1 gewachsenen, Glucose-limitierten Chemostatkultur. bezeichnet die optische Dichte der Kultur bei 546 nm. * 95 .......... Ol E ......... 5 *.001 100 4 80 3 .--. E 60 c 2 '<;f" LO ......... Q) U) 0 ....... u ::J '- lL "D 0 Q) U) 0 lO 40 1 20 0 0 0 ::J 0 0 0 0 120 180 240 300 360 420 480 60 Zeit [min] Fig. 3.27 Wachstum einer E. co/i-Batchkultur mit Glucose ( (!)) und Fructose ( A) als Kohlenstoff- und Energiequelle. Das Inokulum stammt aus einer bei D = 0.2 h-1 gewachsenen, Glucose-limitierten Chemostatkultur. • bezeichnet die optische Dichte der Kultur bei 546 nm. 96 *.00 1 25 .-..1. 2 ::::::: Ol E ..__. 1 Q) <FI 0 ...... u :J ...... •• .8 LL .6 -0 0 .4 0 u E c <.O ~ 10 5 .2 :J ('.) ,..-, 15 Q) <FI 20 0 0 U') ..__. 0 0 0 480 420 360 60 120 180 240 300 Zeit [min] ( [!]) und FrucFig. 3.28 Wachstum einer E. coli-Batchkultur mit Glucose aus einer stammt m Inokulu Das quelle. tose ( t. ) als Kohlenstoff- und Energie ur. statkult Chemo erten bei D =0.2 h-1 gewachsenen, Glucose-limiti • bezeichnet die optische Dichte der Kultur bei 546 nm. 97 vorerst die e und Arabinose vor, so wurde Liegt in einer Batchkultur Glucos ca. 20 von se Darauf folgte eine Lagpha Glucose vollständig verwertet. Lagder d abbau begonnen wurde. Währen Minuten, ehe mit dem Arabinose synyme bau/-transport involvierten Enz phase wurden die im Arabinoseab Konzentradass Diauxie auch im kleinen thetisiert. Dieses Beispiel zeigt, tionsbereich stattfinden kann. *.0 01 50 :::_'2. 5 Ol E .__, ()) • 2 (/) 0 c: i) CO '- <{ "O 0 ()) (/) 0 30 1. 5 20 1 • .5 (.) :::i CJ 0 40 0 60 10 ,......., E c ~ ""1" l[) .__, 0 0 0 0 120 180 24 0 30 0 36 0 42 Zeit [min) (!]) und Aracoli-Batchkultur mit Glucose ( Fig. 3.29 Wachstum einer E. mt aus einer Energiequelle. Das lnokulum stam binose (.6) als Kohlenstoff- und r. cose-limitierten Chemostatkultu bei D = 0.2 h-1 gewachsenen, Glu Kultur bei 546 nm. bezeichnet die optische Dichte der * 98 c. Diskussion Substrate zu Glucose hat die Fähigkeit, katabolische .Enzyme anderer "Glucoseen reprimieren. Epps und Gale (1942) nannten dieses Phänom olit-RepresEffekt". Magasanik (1961) ersetzte diesen Begriff durch "Katab der Synthese sion". Katabolit-Repression bedeutet die permanente Inhibition (oder einem e Glucos von wart Gegen anderer katabolischer Enzyme in einen durch ion Inhibit anderen günstigen Substrat), wobei die . kommt e zustand ts (hypothetischen) Kataboliten des reprimierenden Substra allwird e Die Synthese der für die im Kohlehydratabbau zuständigen Enzym der Induktor gemein durch zwei cytoplasmatische Moleküle reguliert: nicht direkt können üle Molek Diese (Effektor) und zyklisches AMP (cAMP). Regulatorein über daher mit der DNA in Wechselwirkung treten und wirken (cAMP CRP man protein. Das cAMP-spezifische Regulatorprotein nennt CRP und Receptor Protein) oder CAP (Catabolite Activator Protein). cAMP betreffenden bilden einen Komplex, welcher mit den Promotoren der RNA-Polyder g Bindw1 die wird h katabolischen Operons reagiert. Dadurc n erstmals konnte (1968) Pastan merase an die DNA ermöglicht. Perhnan und se in ctosida ß-Gala der zeigen, dass die Zugabe von cAMP die Synthese zu se teilwei E. coli stimuliert und die durch Glucose ausgeübte Repression bei cAMP überwinden vermag. Da die intrazelluläre Konzentration von 1965), land Suther und an (Maktn ist Zellen, die auf Glucose wachsen, klein den auf ression lit-Rep Katabo schlossen sie, dass die durch Glucose ausgeübte niedrigen cAMP-Level zurückzuführen ist. durch zwei Die intrazelluläre cAMP-Konzentration wird im Wesentlichen aus ATP gegenläufige Prozesse bestimmt (i) durch die Synthese von cAMP in das cAMP von Efflux den durch die Adenylatcyclase und (ii) durch em. ortsyst Transp Medium durch ein chemiosmotisch betriebenes tion des Die ausserordentliche Bedeutung des cAMP-Moleküls für die Regula se und Synthe Kohlehydratabbaus lässt vermuten, dass die beiden Prozesse, llsystem Ausscheidung von cAMP, von einem übergeordneten Kontro dass hten, beobac n konnte (1979) reguliert werden. Peterkofsky und Gazdar ntials enpote Proton des tion die Aktivität der Adenylatcyclase durch Dissipa vermuten mittels spezifischer Ionophoren in vivo inhibiert wurde. Sie latcyclase deshalb, dass das Protonenpotential die Aktivität der Adeny latcyclasebestimmt. Eine wichtige Funktion in der Kontrolle der Adeny PTSeines enheit Abwes In haben. zu Aktivität scheint auch das PT-System sich d währen Form, ter Zuckers ist der Grossteil des EIIIGlc in phosphorylier 99 in dessen Gegenwart der Anteil der dephosphorylierten Form erhöht. Da der intrazelluläre cAMP-Level in Anwesenheit eines PTS-Zuckers im Medium sowie bei Mutanten mit fehlendem EfilGlc stets gering ist, wurde geschlossen, dass das phosphorylierte EfilGlc die Adenylatcyclase aktiviert. Eine andere Möglichkeit wäre, dass die Aktivität der Adenylatcyclase über die zellinterne ATP-Konzentration reguliert wird. Desai und Saier (zitiert in Saier 1985) beobachteten, dass auch intrazellulär akkumulierte Zuckerphosphate eine starke Inhibition auf die Aktivität der Adenylatcyclase ausüben. Die Art dieser Inhibition ist jedoch noch völlig unbekannt. Der Efflux von cAMP wird durch das CRP-Protein beeinflusst (Nelson et al. 1982), wobei wahrscheinlich der cAMP-CRP Komplex als negativer Effektor wirkt (Saier 1985). Obwohl die Bedeutung des cAMP-CRP Komplexes auf die Expression verschiedener Operons unbestritten ist, ist dessen alleinige Rolle im Prozess der Katabolit-Repression zweifelhaft (Ullmann 1974, 1985). Verschiedene Beobachtungen weisen darauf hin, dass wahrscheinlich noch zusätzliche, unbekannte Regulationsmechanismen involviert sind. So konnten GuidiRotoni et al. (1980, 1982) bei einer E. coli Mutante repressive Phänomene in Abwesenheit von sowohl cAMP als auch seinem Rezeptorprotein beobachten. Glucose kontrolliert aber den Abbau anderer Substrate nicht nur über die Repression, sondern vermag auch schon induzie1te Enzymsysteme zu inhibieren. Diese Inhibition, die Mc Ginnis und Paigen (1969) "Katabolit-Inhibition" nannten, verhindert die Aufnahme einer ganzen Anzahl verschiedener Kohlehydrate, wie Fructose, Arabinose, Galactose, Lactose. Nicht nur Glucose, sondern auch deren Analoge a-Methylglucosid, 1- oder 2-Deoxyglucose inhibieren die Aufnahme anderer Substrate, allerdings erst, wenn die Zellen vorher für die Aufnahme solcher Analoge induziert waren. Daraus folgt, dass die blosse Gegenwart solcher Analoge im Medium nicht genügt, sondern dass die Inhibition erst durch deren Aufnahme zustande kommt. Dies ist in Übereinstimmung mit den Resultaten von Asensio et al. (1963), welche bei Mutanten mit defektem Glucose-PTS keine Inhibition der Galactoseaufnahme durch Glucose feststellen konnten. Die Aktivität induzierbarer Enzyme ist abhängig von der Induktorkonzentration. In vielen Fällen ist nicht die extra-, sondern die intrazelluläre Induktorkonzentration ausschlaggebend für den Induktionsgrad der katabolischen Enzymsysteme, wie z.B. bei den Galactose-spezifischen katabolischen 100 Enzymen. In Fällen, wo die Aufnahme eines Induktors durch Transportinhibition verhindert wird, sodass keine Induktion der katabolischen Systeme zustandekommt, spricht man deshalb von "Inducer Exclusion" (Cohn und Horibata 1959 a-c). Es wurden mehrere Hypothesen vorgeschlagen, die für den Prozess der lnducer Exclusion in Frage kommen. (i) Membranpotential. Es ist schon länger bekannt, dass das Protonenpotential die Aktivität einiger Aufnahmesysteme beeinflusst. Es wird vennutet, dass dabei die Eigenschaften der Carrier Proteine verändert werden. (ii) Kompetitive Inhibition. Dies wird beobachtet, wenn zwei Substrate um dasselbe Transportsystem kompetieren. Ein gut belegtes Beispiel dafür ist die Kornpetition der Mannose mit der Glucose um die EIIMan_Pennease. Da Mannose in E. coli nur über das Mannose-PTS transportiert werden kann, für Glucose jedoch noch weitere Transportsysteme existieren, führt diese Kornpetition zu sequentiellem Abbau der beiden Zucker, wobei zuerst Glucose und erst danach die Mannose verwertet wird. (iii) Inhibition durch intrazelluläre Zuckerphosphate. Intrazellulär akkumulierte Zuckerphosphate inhibieren die Aufnahmesysteme einer ganzen Reihe verschiedener Substrate. Dies konnte sowohl in ganzen Zellen, als auch im Rohextrakt sowie in gereinigten Permeasepräparaten beobachtet werden. Die Experimente von Komberg (1973) zeigten, dass intrazelluläre Hexosephosphate das Fructose-PTS stärker inhibierten als das Glucose-PTS. Der Mechanismus dieser Inhibition ist noch unbekannt. (iv) Kompetition verschiedener PT-Systeme um die Phosphorylgruppe des HPr oder einer andern gemeinsamen Komponente des PTS (Scholte und Postma 1981, Dills et al. 1980). Die grössere Affinität eines bestimmten Eli/EH-Systemes zum phosphorylierten HPr kann zu preferentieller Phosphorylierw1g der betreffenden Eil-Permease führen. (v) Inhibition von Nicht-PTS-Aufnahmesystemen durch Interaktionen mit EillGlc des PTS. Osumi und Saier (1982) konnten erstmals zeigen, dass das EffiGlc sich in Anwesenheit eines Substrats des Lactose-Transportsystems direkt mit dem Lactose-Carrier bindet. Phosphoryliertes EIIIGlc bindet sich jedoch nicht mit dem Lactose-Carrier. Dieser Mechanismus ist wahrscheinlich auch für die Transportinhibition von Glycerin, Maltose und Melibiose verantwortlich. Die Resultate der Batchversuche zeigten, dass Galactose auch in Gegenwart von Glucose abgebaut wurde. Bei Galactose-gewachsenem Inokulwn begann 101 sekonzentration von der simultane Glucose-/Galactoseabbau bei einer Gluco einer Glucosekonbei lum lnoku em ca. 6-8 mg/l, bei Glucose-gewachsen Lengeler (1966) sowie zentration von ca. 2-4 mg/l. Adhya und Echols (1966) Transport von den konnten zeigen, dass hohe Glucosekonzentrationen die Induktion der Galactose inhibieren. Diese Transportinhibition verhindert tor, d.h. Galactose, Galactose-spezifischen Abbauenzyme, indem der Induk Übereinstimmung in ist Dies ion). nicht in die Zelle gelangt (lnducer Exclus ewachsenem tose-g Galac mit e mit den Resultaten der Batchversuche, welch n weg vorBegin Zellen inokuliert wurden. Obwohl hier die Gai-Enzyme von 6-8 mg/l ca. von handen waren, wurde oberhalb einer Glucosekonzentration keine oder nur wenig Galactose abgebaut. von GlucoseIm vorigen Kapitel konnte gezeigt werden, dass die Zellen rtsystem ranspo tose-T Galac tes limitierten Chemostatkulturen ein voll-induzier syntose Galac von e Zugab besitzen, dass jedoch die Gai-Enzyme erst nach Batch den in lb thetisiert wurden. Dadurch lässt sich erklären, wesha Galacn, iert wurde versuchen, die mit Galactose-gewachsenen Zellen inokul aut wurde als in abgeb onen entrati sekonz Gluco tose bei deutlich höheren wurden. Die Galacjenen, die mit Glucose-gewachsenen Zellen inokuliert gewisse Menge eine h tose-gewachsenen lnokulumzellen enthalten nämlic Galactose sofort , Gai-Enzyme, die, nach Aufhebung der Transportinhibition se-gewachsenen abzubauen begannen. Unter Verwendung eines Gluco tionsphase, in deren Inokulums jedoch konnte Galactose erst nach einer Induk n. Daraus kann werde aut abgeb n, Verlauf die Gai-Enzyme synthetisiert wurde extrazellulären einer bei geschlossen werden, dass die Transportinhibition weiteren einem In . Glucosekonzentration von ca. 6-8 mg/l aufgehoben wurde lumInoku te der Versuch konnte festgestellt werden, dass die Wachstumsra zellen keinen Einfluss auf das Abbauverhalten hatte. atkonzentrationen Die Beobachtung, dass eine Variation der Initialsubstr deutet daraufhin, hatte, ten so,Glc:s0 ,GaJ keinen Einfluss auf das Abbauverhal bestimmt wurde. dass die Inhibition einzig durch die Glucosekonzentration tion der GalactoseDiese Beobachtung spricht gegen eine kompetitive Inhibi ngs nur, wenn die aufnahme durch die Glucose. Diese Aussage gilt allerdi Galactose in der Affinitäten des Galactosetransportsystems für Glucose und erte grosse Km-W n duelle indivi gleichen Grössenordnung liegen. Sollten die s von h 0 ,01c:so,Gal Unterschiede aufweisen, dann müsste ein grösserer Bereic Einfluss extrazelgeprüft werden. Zur Zeit existiert kein Modell, welches den ats beschreibt. Da lulärer Glucose auf den Transport eines anderen Substr n, scheint es besitze se Gluco zu tät beide Galactosepermeasen ebenfalls Affini 102 möglich, dass sich Glucosemoleküle in Gegenwart hoher Glucosekonzentrationen an die Galactosepermeasen binden und auf diese Weise die Galactoseaufnahme blockierten. Die Batchversuche mit Glucose und Fructose zeigten, dass Fructose in der letzten Phase des Glucoseabbaus simultan mit der Glucose verwertet wurde. Bei einer Anfangskonzentration von je 10 mg/I begann die Fructoseaufnahme bei einer Glucosekonzentration von ca. 6 mg/l. Dies deutet darauf hin, dass sowohl die durch Glucose ausgeübte Repression als auch Inhibition der Fructoseaufnahme noch während des Wachstwns auf Glucose aufgehoben wurde. Im Gegensatz zur Galactoseverwertung in Gegenwart von Glucose wurde die Fructose auch bei kleinen Anfangskonzentrationen (1-2 mg/I) erst nach einer längeren Lagphase abgebaut. Daraus kann geschlossen werden, dass die Transportinhibition bei der Fructose durch Glucose durch einen anderen Mechanismus kontrolliert wird als bei der Galactose. Fructose wird in kleinen Konzentrationen ausschliesslich über das Fructose-PTS transportiert. Es scheint daher möglich, dass die Kornpetition um das phosphorylierte HPr (oder EI) zwischen dem Fructose- und Glucose-PTS zur beobachteten Inhibition des Fructoseabbaus zu Beginn des Batches führte. Arabinose wurde in Gegenwart höherer Konzentrationen von Glucose erst nach dem vollständigen Abbau der Glucose und einer Lagphase von ca. 20 Minuten abgebaut. Dieses Beispiel zeigt, dass Diauxie auch im tiefen Konzentrationsbereich beobachtet werden kann. Im Gegensatz dazu wuchs die E. coli-Kultur auf einem Substratgemisch von Glucose und Galactose nur bei hohen lnitialsubstratkonzentrationen diauxisch, bei tiefen hingegen normal. Dieser Unterschied könnte dadurch verursacht worden sein, dass die Arabinose-spezifischen Abbauenzyme stärker reprimiert wurden als diejenigen der Galactose, indem sie erst bei höheren cAMP-Konzentrationen induziert wurden und/oder dass die Transportinhibition erst bei geringsten Glucosekonzentrationen aufgehoben wird. Es ist bekannt, dass die Tendenz für die simultane Verwertw1g zweier Substrate in Chemostatkulturen bei niedrigen Verdünnungsraten grösser ist als bei hohen. Dies ist bei E. coli in einem Substratgemisch von Glucose und Fructose der Fall. Bei niedrigen Verdünnungsraten wurde hier Glucose und Fructose simultan verwertet, bei hohen (D > 0.6 h-1) hingegen überwog der Glucoseabbau und extrazelluläre Fructose akkumulierte im Medium (Mateles et al. 1967). Für Harder und Dijkhuizen (1976) ist diauxisches Wachstum in Batchkultur und präferentieller Abbau eines Substrates bei hohen 103 für dasselbe Wachstumsraten im Chemostat verschiedene Ausdrucksformen Verdünder s Einflus Phänomen. Es ist jedoch nicht klar, ob der direkte ntration ekonze nungsrate oder die von der Verdünnungsrate abhängige Glucos Methode der für dieses Verhalten verantwortlich ist. Die hier entwickelte Standing Restsubstratbestimmung ist sehr geeignet, um diese Frage zu klären. ten E. coliet al. (1972) konnten bei einer Glucose/Galactose-limitier Bereich der ganzen den über Chemostatkultur beobachten, dass Galactose tet wurde. verwer n Verdünnungsrate bis gegen den Auswaschpunkt simulta wurde Kultur Gemischte Glucose/Galactoseverwertung in kontinuierlicher Standing et al. auch in dieser Arbeit untersucht und die Beobachtungen von die Wachs(1972) konnten bestätigt werden. Dies deutet darauf hin, dass Abbaudas auf s Einflus tumsrate bei dieser Substratkombination keinen sowohl n ergabe h-1 verhalten hat. Messungen der Restsubstrate bei D = 0.86 lagen. mg/l 1 für Glucose als auch für Galactose Konzentrationen, die unter ekonzentraDa gemäss den Resultaten der obigen Batchversuche die Glucos Inhibition die für die liegt, n ntratio Konze tion damit deutlich unterhalb der bei hohen ertung anverw Simult die ist der Galactoseverwertung notwendig ist, Verdünnungsraten leicht erklärbar. 104 4. ABSCHLIESSENDE DISKUSSION entration unter Die Abhängigkeit der Wachstumsrate von der Substratkonz ung in der Bezieh ten entals steady state Bedingungen ist eine der fundam Monoddas durch Mikrobiologie. Diese Beziehung wird üblicherweise e nur wenig Daten Modell beschrieben. Eine Literaturrecherche ergab, dass Wachstumskinetik existieren, die zur Entwicklung oder Verifizierung einer Daten, wie auch n meiste Die tigen. unter steady state Bedingungen berech n, stammen führte ells d-Mod jene von Monod, die zur Formulierung des Mono n eingunge Bedin aus Batchkulturen, wo sich in keiner Phase steady state ein sich lässt en stellen. In der kontinuierlichen Verlahrensweise hingeg der Ermittlung definierter Zustand über längere Zeit erhalten. Die messung des Direkt die ert erlord ulturen Wachstumskinetik aus Chemostatk in kleinsten nur ate Substr ge limitierenden Substrats, welches für günsti ulturen ostatk Chem aus Konzentrationen vorliegt. Der Mangel an Daten Bestim e genau widerspiegelt die analytischen Schwierigkeiten, welche die vorgestellte HPLC mung des Restsubstrats mit sich bringt. Die in Kapitel 2.4 sich für diese erwies e hydrat Kohle r erende Methode zur Bestimmung reduzi wurden die de Metho dieser s Fragestellung als sehr geeignet. Mittel ultur von ostatk Chem n Restglucosekonzentrationen einer Glucose-limitierte zeigten, ate Result E. coli bei verschiedenen Verdünnungsraten gemessen. Die onzentration nur dass die Beziehung der Wachstumsrate zur Restglucosek konnte, weil die ungenau durch das Monod-Modell beschrieben werden entrationen atkonz Substr eren niedrig hohen Wachstumsraten bei signifikant at ist in Result Dieses t. erreicht wurden als vom Monod-Modell prognostizier von jenen mit z.B. Übereinstimmung mit neueren Daten aus der Literatur, se und Gluco als Shehata und Marr (1971) oder Ishida et al. (1982) mit E. coli d-Modells scheint limitierendes Substrat. Dieser Schwachpunkt des Mono im Jahre 1967 schon ziemlich früh erkannt worden zu sein, denn schon imp„ession, feit widely a also berichtete Powell (1967): "But there exists aches its appro µ le frequently spoken but not written about, that the variab mental data „.". asymptote too slowly tobe a good rep1'esentation of experi gigkeit von der Die Kenntnis der Beziehung der Wachstumsrate in Abhän nismen des mecha ations Substratkonzentration eröffnet die Möglichkeit, Regul wurde oft So W achsturnsprozesses auf kinetischem Wege zu ergründen. Michaelis-Menten argumentiert, dass die Monod-Kinetik - formal gleich der 105 Gleichung für die Enzymkinetik - dadurch zustandekommt, dass ein einziges Enzym, welches die 'master reaction' katalysiert, die Wachstumsrate über den ganzen Substratkonzentrationsbereich bestimmt. Theoretisch kann gesagt werden, dass die Gesamtrate eines Systems, bestehend aus mehreren sich folgenden, reversiblen Enzymreaktionen, von der Rate und Gleichgewichtskonzentration jeder einzelnen Enzyrnreaktion abhängig ist. Eine 'master reaction' kann deshalb nur dann die Gesamtrate kontrollieren, wenn ihre Rate bei allen Substratkonzentrationen sehr viel kleiner ist als die aller übrigen. Monod (1949) meinte dazu: " Where hundreds, perhaps thousands of reactions linked in a network rather than as a chain are concerned, as it is the growth ofbacterial cells, such a situation is ve1y improbable ... ". Um die Monod-Kinetik zu erfüllen, muss vorausgesetzt werden, dass sowohl die Konzentration des ratenbestimmenden Enzyms (ausgedrückt als Anzahl Enzyme pro Einheit TG Biomasse) als auch die Affinität dieses Enzyms zum Substrat unabhängig von der Wachstumsrate einen konstanten Wert besitzt. Das von der Monod-Kinetik abweichende Verhalten der im Chemostat ermittelten Wachstumskinetik könnte deshalb bedeuten, dass die Enzymkonzentration und/oder Affinität des ratenlimitierenden Enzyms bei höheren Wachstumsraten zugenommen hat, weshalb das 'master reaction'Konzept nicht a priori abgelehnt werden kann. Eine aus der Nicht-Gleichgewichts-Thermodynamik stammende Theorie von Westerhoff et al. (1982) erwies sich als sehr geeignet, um die in dieser Arbeit gefundene Beziehung der Wachstumsrate zur steady state Glucosekonzentration zu beschreiben. Gemäss dieser Theorie ist der Substrat-/Metabolitenflux abhängig von der Gibb'schen Freien Energie zwischen dem Substrat und den Produkten des Wachstums; mit zunehmender extrazellulären Substratkonzentration wächst auch die Gibb'sche Freie Energie, was zu einer Zunahme der spezifischen Wachstumsrate führt. Ungleich den anderen Modellen wird mit diesem Modell der Wachstumsprozess nicht mehr auf der Ebene enzymatischer Reaktionen analysiert. Eine solche Analyse ist nämlich ausserordentlich schwierig durchzuführen, da bekanntlich die Zusammensetzung der Zelle und damit auch der Enzyme je nach Wachstumsbedingungen stark variieren kann. So nimmt z.B. der prozentuale Anteil der RNA mit zunehmender Wachstumsrate stark zu, der der DNA ab (Herbert 1961). Solche Änderungen der Zellzusammensetzung können nicht isoliert betrachtet werden, denn eine erhöhte zelluläre RNA-Konzentration bedingt, dass die Aktivitäten der an der RNA-Synthese beteiligten Enzyme ebenfalls zunehmen müssen. Das Prinzip der totalen Integration (Dean und Hinshel- 106 wood 1966) beschreibt autosynthetisches Wachstum aufgrund gegenseitig voneinander abhängiger Wechselwirkungen, wobei die Synthese von Enzymen und anderen Zellkomponenten in ein netzförmig strukturiertes Reaktionsgefüge integriert ist, welches aus in sich geschlossenen Kreisläufen, den Maschen des Netzwerks, besteht. Eine solche gegenseitig abhängige Wechselwirkung lässt sich beispielsweise anhand der rRNA- und Proteinsynthese illustrieren: Die Proteinsynthese ist abhängig von der rRNA und die rRNA-Synthese ihrerseits ist abhängig von gewissen Proteinen. Anhand einfacher mathematischer Gleichungen konnten Dean und Hinshelwood (1966) zeigen, dass die Proportionen d_er einzelnen Zellkomponenten während des exponentiellen Wachstums von den Wachstumsbedingungen abhängig sind und einen im Rahmen des Genotyps definierten Zustand annehmen. Obwohl das Modell die tatsächlichen Verhältnisse des Wachstumsprozesses stark vereinfacht darstellt, lassen sich damit verschiedene Phänomene wie Adaption der Zelle an neue Wachstumsbedingungen, Einfluss von Inhibitoren, Induktion und Repression erklären. Die Konsequenzen des Prinzips der totalen Integration führen zum NetzwerkTheorem (Dean und Hinshelwood 1966). Danach nehmen in einer konstanten Umgebung die Proportionen der einzelnen Zellkomponenten konstante Werte an, welche der Zelle erlaubt, sich bei den gegebenen Verhältnissen mit einer maximalen Wachstumsrate zu vermehren. Jede Abweichung von diesem idealen Zustand führt zu ratenlimitierenden Schritten. Werden Zellen, die längere Zeit unter konstanten Bedingungen gewachsen sind, in ein neues Medium gebracht, so ändert die Zellzusammensetzung derart, dass sich wiederum optimales Wachstum einstellt; das System ist also selbstregulierend. Das Netzwerk-Theorem erklärt auch, warum Wachstumskinetiken, die aus Batchkulturen ermittelt wurden, nicht vergleichbar sind mit solchen aus Chemostatkulturen. In einer Batchkultur sind die Wachstumsbedingungen einzig während der exponentiellen Phase über längere Zeit mehr oder weniger konstant, wo sich die Zellen mit der maximalen Wachstwnsrate vermehren. Während dieser Phase besitzt die Zelle eine Struktur, die diesen Verhältnissen angepasst ist. Mit dem Eintreten in die Substrat-limitierte Phase ändern die Wachstumsbedingungen für die Zellen drastisch, indem der Substrat-/Metabolitenflux abnimmt und in kurzer Zeit auf null fällt. Da während der Substrat-limitierten Phase zu keinem Zeitpunkt konstante 107 Wachstumsbedingungen herrschen, vermag die Zelle bei den betreffenden Substratkonzentrationen keine optimale Zellstruktur aufzubauen. In der Literatur wird bakterielles Wachstum im Chemostat häufig mit steady state Wachstum gleichgesetzt. Periodische Messungen der Restglucosekonzentrationen im Chemostat zeigten, dass wohl längere Phasen mit relativ konstanten Glucosekonzentrationen existierten, dass diese aber von Zeit zu Zeit durch kürzere Phasen unterbrochen wurden, die aufgrund grosser Konzentrationsschwankungen nicht mit einem steady state vereinbart werden konnten. Solche Phasen, die als Störungen bezeichnet wurden, waren durch erhöhte Glucose- und Fructosewerte charakterisiert. Gemäss dem NetzwerkTheorem treten solche Störungen dann auf, wem1 die Proportionen der Zellkomponenten vom idealen Zustand abweichen. Dadurch entsteht ein Flaschenhals, wobei in der Folge Metaboliten akkumuliert werden. Die im Medium auftretende Fructose gab zur Vermutung Anlass, dass sich während den Störungen intrazellulär Fructose-6-Phosphat und möglicherweise auch Glucose-6-Phosphat akkumulierten, die, nach Induktion eines zellulären Mechanismus' zwecks Herstellung der steady state Metabolitenkonzentrationen, als Fructose und Glucose ins Medium verschoben wurden. Da die Hexosephosphate die Funktion von Regulatoren im Stofftransport einnehmen, scheint die Annahme eines solchen Mechanismus, vergleichbar einem Ventil, eine plausible Erklärung zu sein. Die Chromatograrnme von Proben Glucose-limitierter E. co/i-Chemostatkulturen hatten bezüglich des Monosaccharid-Spektrums ein ähnliches Aussehen wie diejenigen natürlicher Gewässerproben. Desgleichen bildeten Glucose und Fructose in den Messungen von Mopper et al. (1980) den Hauptbestandteil der Zucker in Meerwasserproben. Während in den natürlichen Gewässerproben das Auftreten der Glucose mit der Hydrolyse glucosehaltiger Zellbestandteile von abgestorbenen und lysiertem Plankton erklärt werden kann, ist der Grund für das Fructosevorkommen weniger klar. So konnten Handa und Yanagi (1969) sowie Liebezeit (zitiert in Mopper et al. 1980) in Heisswasserextrakten des Plaktons Glucose und in geringeren Konzentrationen auch andere Monosaccharide nachweisen, nie jedoch Fructose. Mopper et al. (1980) konnten zeigen, dass der rein chemische Isomerisationsprozess von Glucose zu Fructose (s. Kap. 2.4, Abschnitt 6) keine ausreichende Erklärung für die in natürlichen Gewässern vorkommenden Fructosemengen sein kann. Sie bestimmten in einer schwach alkalischen Lösung ein Gleichgewichtsverhältnis Fructose: Glucose von 0.3 - 108 0.4, während in den Meerwasserproben eines von 0.8 - 1.4 gefunden wurde. Deshalb vermuten die Autoren, dass die lsomerisationsrate von Glucose zu Fructose im Meerwasser durch Exoenzyme und/oder Photokatalyse beschleunigt wird. Vergleicht man diese Ergebnisse mit denjenigen einer Glucose-limitierten Chemostatkultur von E. coli, so liegt eine weitere Hypothese auf der Hand, nämlich dass die in natürlichen Gewässern vorkommende Fructose ein Zwischenprodukt des bakteriellen Zuckerabbaus sein könnte. Die Wachstumsbedingungen für Mikroorganismen in einem Chemostat sind nur bedingt vergleichbar mit solchen von natürlichen aquatischen Systemen. Dies betrifft in erster Linie die steady state Verhältnisse, welche so ausgeprägt in natürlichen Lebensräumen nicht vorhanden sind. Das Auftreten von Mutanten in Langzeit-Chemostatversuchen ist wahrscheinlich ein Ausdruck dieser unnatürlichen Lebensverhältnisse, indem diejenigen Zellen selektioniert werden, welche unter konstanten Bedingungen eine höhere spezifische Wachstumsrate besitzen als andere. Solche lange dauernde konstante Phasen sind jedoch in einer natürlichen Umgebung kaum zu erwarten. Vielmehr leben mikrobielle Zellen in Habitaten, welche durch kontinuierliche Veränderungen der physiko-chemischen Parameter charakterisiert sind. Deshalb besitzen in den natürlichen Habitaten nicht diejenigen Zellen einen selektiven Vorteil, welche unter konstanten Bedingungen eine hohe Wachstumsrate aufweisen, sondern diejenigen, welche sich unter den schwankenden Verhältnissen am besten zurechtfinden. Die bakterielle Zelle ist in ihrer natürlichen Umgebung oft Situationen ausgesetzt, welche ein metabolisches Ungleichgewicht oder sogar einen Stresszustand auslösen können. Die Zelle hat deshalb effiziente Mittel entwickelt, um ihr Wachstum und die damit verbundenen metabolischen Prozesse an solche Situationen anzupassen. Verschiedene intrazelluläre Moleküle signalisieren Stressituationen und lösen damit schnelle und wirksame zelluläre Adaptionsmechanismen aus. Zyklisches AMP z.B. signalisiert Kohlenstoffmangel und die Folge davon sind u. a. Derepression und Induktion anderer katabolischer Systeme, welche einem Kohlenstoffdefizit entgegenwirken. Andere Signalmoleküle wie Guanosin 5'-Diphosphat 3'Diphosphat (ppGpp) kontrollieren die Proteinsynthese. Die Bedeutung dieser schnell wirksamen Regulationsmechanismen ist für den Adaptionsprozess ausserordentlich gross, denn die Eigenschaft der Zelle, sich schnell an die 109 er Selektionswechselnden Bedingungen anzupassen, ist wohl ein pnmar in einem Spezie einer ben faktor, welcher massgeblich über das Überle solchen unter ntiert bestimmten Habitat entscheidet. Der Wildtyp repräse Lebensbedingungen zweifellos den idealen Genotypen. Ausblick reduzierender Die in dieser Arbeit entwickelte Methode zur Bestimmung bisherige Kohlehydrate in biologischen Medien eröffnet die Möglichkeit, Mikroischen ökolog und en logisch Erkenntnisse auf dem Gebiet der physio biologie zu erweitern. im steady Die theoretischen Betrachtungen über Einzelsubstratverwertung voraus und state sind dem tatsächlichen Stand dieses Forschungzweiges weit n Grundentbehren, wie aus der Literatur ersichtlich ist, der experimentelle lagen in Form handfester Daten. verwertung Noch weniger Daten existieren über die Kinetik der Mischsubstrat rschend vorher im steady state. Da Mischsubstratverhältnisse in der Natur ren grösse sind, könnte ein fundiertes Wissen auf diesem Gebiet zum Verständnis der mikrobiellen Ökologie beitragen. nicht-steady Die Regulationstätigkeit der Zelle offenbrut sich vor allem unter Ergänzung lle wertvo eine state Bedingungen. Kinetische Messungen können dieser rung Ausfüh der zu den biochemischen Erkenntnissen sein. Mit Rückkönnen Experimente im umweltrelevanten Konzentrationsbereich . werden n gezoge mene schlüsse auf Umweltphäno Eine grössere Auch die Methode selbst scheint noch ausbaufähig zu sein. chbar. erwüns und ll sinnvo Sensitivität ist vor allem für Umweltmessungen 110 5. ZUSAMMENFASSUNG I SUMM ARY Es wird allgemein angenommen, dass die -spezifische Wachstumsrate von Mikroorganismen eine Funktion der externen Substratkonzentration ist. In den meisten Fällen wurde diese Abhängigkeit in Batchkulturen ermittelt, obwohl die Übertragung solcher Resultate auf steady state Bedingungen fragwürdig zu sein scheint. Messungen der limitierenden Substratkonzentration in Abhängigkeit der spezifischen Wachstumsrate unter steady state Bedingungen wurden bisher sehr selten durchgeführt. In Batchkulturen ist es nicht möglich, Wachstum im Substrat-limitierten Konzentrationsbereich unter kontrollierten Bedingungen zu untersuchen, da die Substratkonzentration, bedingt durch das bakterielle Wachstum, kontinuierlich abnimmt und deshalb zu keinem Zeitpunkt konstant bleibt. Das geeignete Instrument, um bakterielles Wachstum im Substrat-limitierten Bereich zu studieren, ist der Chemostat, wo die Kulturen bei jeder spezifischen Wachstumsrate zwischen 0 < µ < µmax beliebig lange gehalten werden können. Die Schwierigkeit hier besteht darin, die Restsubstratkonzentrationen, die meist nur im Spurenbereich vorliegen, genau zu bestimmen. Neben einer hohen Sensitivität muss die analytische Methode auch ein gewisses Mass an Selektivität erfüllen, da biologische Wachstumsmedien sehr komplex aufgebaut sind. Der Mangel entsprechender Daten aus Chemostatkulturen in der Literatur reflektiert das Fehlen einer tauglichen analytischen Methode. Aus diesem Grund wurde eine Methode entwickelt, welche fähig war, die Restsubstrate Zucker-limitierter Chemostatkulturen bis in den µg/l-Bereich zu bestimmen. Dabei wurden die Zucker entsalzter Chemostatproben mittels HPLC getrennt und anschliessend amperometrisch detektiert. Die Sensitivität dieser Methode mit einer Detektionsgrenze für Glucose und Fructose von < 1 ng ist ausserordentlich gross. Mittels derselben Methode Hessen sich auch Proben aus natürlichen Gewässern auf ihren Zuckergehalt bestimmen. Um die Beziehung der Wachstumsrate zur steady state Substratkonzentration zu beschreiben, wird in den meisten Fällen das Monod-Modell herangezogen. Die in dieser Arbeit durchgeführten Messungen der Restglucosekonzentrationen einer Glucose-limitierten E. coli-Chemostatkultur bei verschiedenen Verdünnungsraten ergab jedoch eine Beziehung, die nur schlecht durch das Monod-Modell beschrieben werden konnte. Die schon des öftern geäusserte Kritik anl Monod-Modell, nämlich dass die hohen Wachstumsraten erst bei zu hohen Substratkonzentrationen erreicht wurden, konnte auch hier bestätigt werden. 111 Bessere Resultate wurden durch eine semi-logarithrnische Beziehung zwischen den steady state Glucosekonzentrationen und den entsprechenden Verdünnungsraten erhalten. Diese Beziehung lässt sich durch eine aus der Nicht-Gleichgewichts-Thermodynamik stammende Theorie interpretieren, wonach die spezifische Wachstumsrate eine Funktion der Gibb'schen Freien Energie zwischen dem Substrat und den Produkten des Wachstums ist. Versuche mit Batchkulturen haben ergeben, dass so erzielte Wachstumskinetiken nicht vergleichbar sind mit solchen aus kontinuierlichen Kulturen. Die Unterschiede zeigten sich darin, dass die Zellen aus kontinuierlichen Kulturen im tiefen Substratkonzentrationsbereich effizienter Glucose verwerteten als die in Batchkulturen wachsenden. Als Grund wurde angegeben, dass die in Batchkultur wachsenden Zellen nicht optimal an die betreffenden Substratkonzentrationen adaptiert waren. Da das Monod-Modell wie auch die übrigen Wachstumsmodelle für steady state Bedingungen fonnuliert wurden, scheint es berechtigt, nur solche Wachstumskinetiken zu berücksichtigen, welche in kontinuierlichen Kulturen erzielt wurden. Die in Kapitel 2.4 beschriebene Methode lässt sich hervorragend für Mischsubstrateversuche sowohl in Chemostat- als auch in Batchkulturen einsetzen. Ihre hohe Sensitivität mit einer Detektionsgrenze von < 2 ng für die meisten Monosaccharide erlaubte es, Mischsubstratversuche in Batchkulturen auch im niedrigen Konzentrationsbereich durchzuführen. Bei hohen Initialsubstratkonzentrationen wuchs eine E. coli-Batchkultur mit Glucose und Galactose als einzige Kohlenstoff- und Energiequelle diauxisch, bei tiefen hingegen mit simultanem Glucose- und Galactoseabbau. Es konnte gezeigt werden, dass die Galactoseverwertung in Gegenwart hoher Glucosekonzentrationen inhibiert wurde, wobei wahrscheinlich die extrazelluläre Glucosekonzentration direkt oder indirekt für diese Inhibition verantwortlich war. Diese Annahme wird auch dadurch bestärkt, dass in kontinuierlicher Kultur Glucose und Galactose über den ganzen Bereich der Verdünnungsrate simultan verwertet wurde, was einen Einfluss der spezifischen Wachstumsrate auf die in Batchkulturen beobachtete Inhibition der Galactoseverwertung bei hohen Glucosekonzentrationen ausschliesst. Es ist bekannt, dass der Galactosetransport durch hohe Glucosekonzentrationen durch InducerExclusion inhibiert wird. Die Resultate von Kapitel 3.3 und 3.4 bestätigen 112 diesen Befund, und es konnte gezeigt werden, dass diese Transportinhibition unterhalb einer Glucosekonzentration von ca. 6-8 mg/l aufgehoben wurde. Batchkulturen von E. coli mit Glucose und Fructose als einzige Kohlenstoffund Energiequelle zeigten, dass Fructose sowohl bei hohen als auch bei niedrigen Initialsubstratkonzentrationen erst anschliessend an eine längere Glucoseabbauphase abgebaut wurde. Wurde ausgehend von einer bei D =0.5 h-1 wachsenden Glucose-limitierten Chemostatkultur unterbruchslos auf Fructose gewechselt, so wurde während den ersten Minuten nur wenig Fructose verwertet. Die Inhibition der Fructoseverwertung sowohl in Batch- al'> auch in Chemostatkultur könnte durch Interaktionen des Glucose-PTS mit dem Fruc- tose-PTS zustande gekommen sein. Eine längere Lagphase von ca. 45 Minuten wurde beobachtet, wenn von einer Glucose-limitierten Chemostatkultur auf Arabinose gewechselt wurde. Anscheinend Ieichen kleinste Glucosekonzentrationen aus, um den Arabinoseabbau zu inhibieren. Dieses Resultat ist in Übereinstimmung mit den Batchversuchen mit Glucose und Arabinose als einzige Kohlenstoff- und Energiequelle, wo selbst bei niedrigsten Initialsubstratkonzentrationen nach dem Abbau der Glucose eine längere Lagphase eintrat, ehe mit dem Arabinoseabbau begonnen wurde. Als einziger der getesteten Zucker wurde Mannose nach Umstellen einer Glucose-limitierten auf eine Mannose-limitierte Chemostatkultur unterbruchslos verwertet. Dies ist nicht überraschend, da sowohl das MannosePTS als auch die im Mannoseabbau involvierte Mannose-6-Phosphat Isomerase während des Glucoseabbaus aktiv sind. All generally accepted laws of bacterial growth state that growth rate is a function of the external substrate concentration. Mostly this dependence has been dete1mined in batch cultures, where real steady state conditions never occur. Measurements of the limiting substrate concentrations as a function of the specific growth rate under steady state conditions in chemostat cultures are rarely documented in the literature. However, the most appropriate culture technique to study bacterial growth under substrate-limiting conditions is continuous culture, where the cells can be maintained under constant conditions over extended periods of time at any growth rate between 0 < µ < µmax· Concentrations of the residual substrate in continuous culture normally 113 lie within a very low concentration range, making such deterrninations difficult to carry out. Besides high sensitivity, selective detection is required, because biological media are very complex. The lack of data from chemostat cultures reflects the lack of appropriate analytical methods. In this work an analytic method for quantifying reducing sugars has been developed, which was sensitive enough to allow detection of residual concentrations of sugar-lirnited chemostat cultures at the µg/1-range. Sugars in desalted samples were separated by HPLC and subsequently detected amperometrically. Tue sensitivity of this method is extraordinarly high; the detection limit for glucose and fructose is lower than 1 ng. With the same method, sugars in natural waters can also be deterrnined. Using this method the residual concentrations of substrate has been detemlined in glucose-limited chemostat cultures of E. coli as a function of growth rate. Normally, the relationship between the specific growth rate and the steady state substrate concentration is described by the Monod-model. In this work, the experimentally found relationship between the glucose concentration and specific growth rate of E. coli in glucose-limited chemostat cultures cannot been explained by the Monod-model over the entire range of dilution rates. At low dilution rates the results agreed with Monods' model, whereas at high dilution rates, a departure from the predictions of this model were observed. The dependence between the specific growth rate and the steady state glucose concentrations could be best described by a semilogarithmic function. This can be explained using a theoretical approach to growth derived from non-equilibrium thermodynamics, where the specific growth rate is a function of Gibb's Free Energy between the substrate and the products of growth. lt has been shown in this work, that growth kinetics derived from batch cultures cannot be compared to those perfmmed in chemostat cultures. The cells from continuous culture can utilise glucose more efficiently, i. e. to lower concentrations, at low growth rates than can cells from batch cultures. This results from the fact that cells growing in batch culture have not adapted their enzyme machinery optimal for growth at low substrate concentrations. The utilisation of nlixtures of sugars in batch culture has traditionally been carried out at high substrate concentrations. To test whether the established regulatory patterns observed at high concentrations also hold for environmentally relevant concentrations, growth of E. coli with various concentrations of sugars was investigated in batch culture. At high initial substrate concentrations diauxic growth with glucose an<l galactose as sole carbon- and 114 energy source was observed, however at low concentrations, both glucose and galactose were utilized simultaneously. lt was shown that galactose utilization in the presence of high glucose eoncentration was inhibited and that extracellular glucose was perhaps responsible for this inhibition. This conclusion was supported by the fact, that continuously cultured cells utilized both glucose and galactose simultaneously over the entire range of dilution rates, so that the growth rate can be assumed to be of rninor influence. Galactose transport is known tobe inhibited by glucose by inducer exclusion. Our results corroborated this finding and it was shown, that at glucose concentrations lower than 6-8 mg/l inhibition of galactose utilisation was relieved. Batch cultures with glucose and fructose as sole carbon- and energy source showed fructose utilization to be inhibited at both high concentrations and low concentrations. In both cases fructose was utilised only after an initial period of growth with glucose only. Very little fructose was utilized in the first few rninutes after switching from glucose-limited chemostat culture at a dilution rate of 0.5 h-1 to fructose as sole carbon and energy source. lt is probable that in both batch culture and in continuous culture fructose utilisation was inhibited by interactions of the glucose-.PTS with the fructose-.PTS. A lag phase of around 45 minutes was observed when switching from a glucose-lirnited chemostat culture at a dilution rate of 0.5 h-1 to arabinose as sole carbon- and energy source. This result is in accordance with that of batch cultures with glucose and arabinose as sole carbon- and energy source, where arabinose was only utilized even at low initial substrate concentrations after total consumption of glucose and after a significant lagphase. Mannose was the only of the tested sugars, tliat was utilised immediately after switching from a glucose-limited chemostat culture at 0.5 h-1 to mannose-limited growth conditions. Because both, the mannose-.PTS and mannose-6-phosphate isomerase are active during growth on glucose, this result was expected. 115 6. LITERATURVERZEICHNIS se enzyme s of Escherichia Adhya S „ Echols H. (1966). Glucos e effect and the galacto and inducer transport. J. coli: Correla tion betwee n glucose inhibiti on ofindu ction Bacteri ol. 92:601 . utilization of dissolv ed organic Andrew s P „ William s P .J .LEB. ( 1971 ). Heterot rophie on rates and concen trations of oxidati the of ement compo unds in the sea. III. 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Im Jahre Nachdiplomstudium in ich mich an der ETH Zürich und absolvierte das WAG in Dübendorf. EA der an "Siedlungswasserbau und Gewässerschutz" lung Technische Abtei der Tm Herbst 1984 begann ich die Dissertation an r. Hame Biologie der EA WAG unter der Leitung von Prof. G.