B21 - Institut für Kernchemie - Johannes Gutenberg

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EX VIVO-UNTERSUCHUNG PHOSPONATHALTIGER 68Ga-KOMPLEXE AN
APATIT
M. Fellner, P. Riß, N. Loktionova, K. Zhernosekov, F. Rösch
Institut für Kernchemie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Methodik: Zur Untersuchung der Bindung phosphonathaltiger 68Ga-Komplexe an Hydroxylapatit werden
verschiedene Liganden ausgewählt. Darunter fallen ein
offenkettiger Ligand, mehrere makrozyklische 9- und
12-Ring-Liganden mit endständigen Phosphonatgruppen
sowie ein zyklischer Ligand mit im Molekülinneren liegender Phosphonatgruppe. Zur Untersuchung der unspezifischen Bindung aufgrund von Ladungseigenschaften werden auch Liganden ohne Phosphonatgruppen
eingesetzt.
wird mittels Kationenaustauscher aufgereingt. Nach Inkubation, Zentrifugation und Vermessung der Proben
wird deutlich, dass, neben freiem 68Ga, vor allem die
Komplexe 68Ga-EDTMP und 68Ga-DOTP an das synthetische Knochenmaterial binden. Die Triazaderviate binden nur zu maximal 50 %, der Komplex mit im Molekülinneren liegender Phosphonatgruppe lediglich im
Rahmen der unspezifischen Bindung von 68Ga-DOTA
und 68Ga-NOTA.
100%
90%
80%
an Apatit gebundene Aktivität
Zur molekularen Diagnostik von Knochenmetastasen
wird bisher hauptsächlich 99mTc-Phosphonat für die
SPECT eingesetzt. Durch vorangegangene Untersuchungen zur Komplexbildung von phosphonathaltigen
Liganden mit 68Ga ist hier ein analoger Ansatz für die
PET möglich.
70%
60%
50%
40%
30%
EDTMP
DO3AP-ABn
NH2
20%
O
N
N
(HO)2OP
0%
68
N
Ga
freies 68Ga
HO
PO(OH)2
(HO)2OP
10%
P
HOOC
N
N
PO(OH)2
68
68
Ga-DOTA
Ga-NOTA
68Ga-DOTA
68Ga-NOTA
68
Ga-NO2AP
68Ga-
NO2AP
68
Ga-NOA2P
68Ga-
NOA2P
68
68
68
68
Ga-NOTP Ga-DO3AP-Abn
Ga-EDTMP
Ga-DOTP
68Ga-NOTP
68Ga68Ga68Ga-DOTP
DO3AP AB
EDTMP
Abb.2: Bindung der verschiedenen Komplexe an
20 mg Hydroxylapatit nach 10 min Inkubation
N
COOH
COOH
NOA2P
NO2AP
NOTP
100%
N
N
COOH
HOOC
PO(OH)2
N
N
(HO)2OP
N
N
DOTP
PO(OH)2
NOTA
DOTA
PO(OH)2
PO(OH)2
N
PO(OH)2
PO(OH)2
(HO)2OP
N
N
HOOC
COOH
N
N
N
N
N
N
N
N
HOOC
N
N
COOH
PO(OH)2
HOOC
80%
0,9 µmol DOTP
5,7µmol EDTMP
50 nmol EDTMP
70%
60%
50%
40%
30%
20%
N
(HO)2OP
an Hydroxylapatit gebundene Aktivität
90%
HOOC
COOH
10%
COOH
0%
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Hydroxylapatitmenge [mg]
Abb.1:
eingesetzte Liganden zur Bindung an Hydroxylapatit
. Die eigentliche Untersuchung der Bindung wird mit
20 mg Hydroxylapatit, das mindestens 24 h in isotonischer Natriumchlordlösung inkubiert wurde, durchgeführt. Für nicht-quantitative Komplexbildung wird eine
Abtrennung des Komplexes von freiem 68Ga über einen
Kationenaustauscher vorgenommen. Aliquots der gereinigten Komplexlösungen werden zum Hydroxylapatit
gegeben, für 10 min inkubiert und anschließend mittels
Zentrifuge getrennt. Die Auswertung erfolgt über Aktivitätsmessungen mit einem Curiemeter.
Die Liganden mit der größten Bindung werden weiterhin
in Abhängigkeit der eingesetzten Menge an Hydroxylapatit und der eingesetzten Stoffmenge des betreffenden
Liganden untersucht.
Ergebnisse: Die Komplexierung erfolgt in allen Fällen
außer 68Ga-DOTP nahezu quantitativ (>90 %). Dieser
Abb.3: Bindung von 68Ga-EDTMP und –DOTP in Abhängigkeit der Hydroxylapatitmenge und der eingesetzten Ligandmenge
Schlussfolgerung: Nach dieser Untersuchung kann als
Fazit daraus gezogen werden, dass freie Phosphonatgruppen zur Bindung an Hydroxylapatit benötigt
werden. Sie dürfen daher weder im Molekülinneren liegen noch zur Komplexierung des 6-fach koordinierten
Gallium benötigt werden. Aus den getesteten Liganden
können daher EDTMP und DOTP für folgende in vivoUntersuchungen in Betracht gezogen werden aufgrund
ihrer schnellen und hohen Bindung (> 90 %).
Literatur:
[1] M. Fellner, Diplomarbeit, Institut für Kernchemie, 2007
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