- 312 1 2 k 2 p + x . h(x, p) = 2m 2 Auf Grund physikalischer Quantisierungsvorschriften ersetzt man x und p durch Operatoren in einem der Problemstellung angepassten Hilbertraum H . In unserem Beispiel wählt man sinnvollerweise H := L2 (R) . Die Ortskoordinate x ersetzt man durch den Operator f , der durch (f (ϕ))(x) := x · ϕ(x) für ϕ ∈ L2 (R) , x ∈ R definiert ist, die Impulskoordinate durch den Operator g , d (g(ϕ))(x) := − i ~ ϕ(x) . dx Den Hamiltonoperator H der Quantenmechanik erhält man dann durch Einsetzen in h(x, p) : 2 d k 1 −i~ ϕ(x) + x2 · ϕ(x) (Hϕ)(x) := 2m dx 2 k 1 2 d2 ~ ϕ(x) + x2 · ϕ(x) . 2 2m d x 2 Man muss noch geeignete Definitionsbereiche von f und H suchen, so dass diese Operatoren selbstadjungiert werden. Für f nimmt man D(f ) := { ϕ ∈ L2 (R) ψ ∈ L2 (R) für ψ(x) := xϕ(x) } , = − dann gilt für ϕ, ψ ∈ D(f ) und das Skalarprodukt < , > in L2 (R) : Z∞ Z∞ xϕ(x)ψ(x) d x = ϕ(x) x ψ(x) d x < f (ϕ), ψ > = −∞ −∞ = < ϕ, f (ψ) > , also erfüllt f die Bedingung (Sy). Sei λ ∈ C mit Im λ 6= 0 , und ϕ ∈ L2 (R) , dann ist die durch ϕ(x) ψ(x) := x−λ definierte Funktion ψ in D(f ) , denn ϕ ∈ L2 (R) und η , η(x) := xψ(x) , ist in L2 (R) . Nun gilt (f − λ id)(ψ) = ϕ , R(f − λ id) = L2 (R) also . Da das auch für λ statt λ gilt, ist f nach Hilfssatz 70.56 selbstadjungiert. Mit Hilfe des Operators f kann man nach Definition 71.10 die Wahrscheinlichkeit dafür berechnen, dass sich das Teilchen in einem gegebenen Intervall I aufhält. Nun werden wir gleich beweisen: Sei (eλ )λ∈R die Spektralschar von f , dann ist eλ (ϕ) = 1(−∞ ; λ] · ϕ für ϕ ∈ H . Also ist nach Definition 71.10 die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich im Zustand x das Teilchen im Intervall (λ; µ] aufhält: - 313 - w(ϕ, f, (λ; µ]) = k(eµ − eλ )(ϕ)k2 Z∞ = |1(−∞ ; µ] (x) − 1(−∞ ; λ] (x)|2 |ϕ(x)|2 d x = −∞ Zµ |ϕ(x)|2 d x . λ Den Hamilton-Operator des Systems H = k ~2 d2 + · x2 · 2 2m dx 2 werden wir noch genauer untersuchen. Zunächst wollen wir sehen, wie die Spektralschar des Ortsoperators f aussieht : Hilfssatz 71.17 : Sei (f (ϕ))(x) := x · ϕ(x) für x ∈ R und ϕ ∈ D(f ) , D(f ) := { ϕ ∈ L2 (R) ψ ∈ L2 (R) für ψ(x) := x · ϕ(x) } , also f der eindimensionale Ortsoperator, so ist f ein selbstadjungierter Operator im Hilbertraum L2 (R) . Die Spektralschar von f ist (eλ )λ∈R , (∗) (eλ (ϕ))(x) := 1(−∞ ; λ] (x)·ϕ(x) für ϕ ∈ L2 (R) . Beweis : Dass f selbstadjungiert ist, haben wir gerade gesehen. 1) Wir zeigen, dass (eλ )λ∈R überhaupt eine Spektralschar ist: Man sieht an (∗) , dass eλ als Funktion von ϕ linear und stetig ist, keλ k ≤ 1 . Für ϕ, ψ ∈ L2 (R) gilt Z∞ 1(−∞ < eλ (ϕ), ψ > = ; ,λ] (x) · ϕ(x) · ψ(x) d x = < ϕ, eλ (ψ) > , −∞ und da eλ auf ganz L2 (R) definiert ist, ist eλ symmetrisch, insbesondere selbstadjungiert, e∗λ = eλ . Für λ, µ ∈ R , λ ≤ µ gilt ((eµ ◦ eλ )(ϕ))(x) = ((eλ ◦ eµ )(ϕ))(x) = 1(−∞ ; µ] (x) · 1(−∞ ; λ] (x) · ϕ(x) = 1(−∞ ; λ] (x) · ϕ(x) = (eλ (ϕ))(x) , also gilt nach Satz 70.21 : eλ ≤ eµ , und insbesondere e2λ = eλ , also sind die eλ nach Satz 68.44 Projektoren. Auch die Eigenschaften (Sch 3) und (Sch 4) aus Folgerung 70.63, lim eµ = eλ , µ↓λ 314 - lim eλ = 0 , lim eλ = id λ→−∞ λ→∞ folgen aus den Eigenschaften der charakteristischen Funktion. 2) Da (eλ )λ∈R eine Spektralschar ist, haben wir den Operator Z∞ g := λ d eλ mit −∞ Z∞ D(g) := { ϕ ∈ L (R) 2 |λ|2 d keλ (ϕ)k2 < ∞ } −∞ nach Folgerung 70.64, und wir wollen zeigen, dass f = g ist : Seien α , β ∈ R , α < β , dann gilt nach Definition 70.32 für beliebiges ϕ, ψ ∈ L2 (R) : Z n X 2 λ d < eλ (ϕ), ψ > = lim η(µ)→0 [α;β] = lim η(µ)→0 n X k=1 µ2k−1 Z∞ µ2k−1 (< eµk (ϕ), ψ > − < eµk−1 (ϕ), ψ >) k=1 1(−∞ ; µk ] − 1(−∞ ; µk−1 ] (x)ϕ(x)ψ(x) d x , −∞ das Integral hier ist das Lebesgue-Integral, also Z λ2 d < eλ (ϕ), ψ > = lim n X η(µ)→0 [α;β] Z k=1 λ2 d < eλ (ϕ), ψ > = (∗∗) µ2k−1 Zµk ϕ(x) · ψ(x) d x , µk−1 Zβ x2 ϕ(x) ψ(x) d x . α [α;β] Wir wollen hier ψ := ϕ einsetzen; dafür gilt < eλ (ϕ), ϕ > = < eλ (ϕ), eλ (ϕ) > = keλ (ϕ)k2 , und für α → −∞ , β → ∞ folgt aus (∗∗) : Ist ϕ ∈ D(g) , so ist Z∞ 2 Z∞ |xϕ(x)| d x = −∞ |λ|2 d keλ (ϕ)k2 = kg(ϕ)k2 < ∞ , −∞ also gehört nicht nur ϕ , sondern auch die Funktion ψ , ψ(x) := x · ϕ(x) zu L2 (R) , also ϕ ∈ D(f ) für ϕ ∈ D(g) , also D(g) ⊂ D(f ) . Sei umgekehrt ϕ ∈ D(f ) , dann ist also also Z∞ 315 - |xϕ(x)|2 d x < ∞ , −∞ und, wieder nach (∗∗) : Z∞ |λ|2 d keλ (ϕ)k2 < ∞ , −∞ also ϕ ∈ D(g) . Analog zu (∗∗) rechnet man aus : Zβ Z λ d < eλ (ϕ), ψ > = x ϕ(x) ψ(x) d x α [α;β] für ϕ ∈ D(f ) = D(g) und ψ ∈ L2 (R) . Also folgt nach Satz 70.35 : Z∞ < g(ϕ), ψ > = Z∞ x ϕ(x) ψ(x) d x = < f (ϕ), ψ > , λ d < eλ (ϕ), ψ > = −∞ −∞ speziell für ψ := g(ϕ) − f (ϕ) , also f (ϕ) = g(ϕ) . 2 Bemerkung : Nach Hilfssatz 70.38 wissen wir, dass zu jeder Spektralschar (eλ )λ∈R die Operatoren eλ,− := lim eµ µ↑λ existieren. In unserem Fall ist (eλ,− (ϕ))(x) = lim (1(−∞ ; µ] (x) · ϕ(x)) = 1(−∞ ; λ) (x) · ϕ(x) , µ↑λ und da man in L2 (R) Funktionen nicht unterscheidet, die sich nur in einem Punkt unterscheiden: eλ,− (ϕ) = eλ (ϕ) . Nach Satz 70.40 heißt das: f besitzt keine Eigenwerte. Das hätte man auch direkt sehen können: Angenommen, ϕ ist ein Eigenvektor von f , zum Eigenwert λ , dann ist (f (ϕ))(x) = λ · ϕ(x) , x ϕ(x) = λ ϕ(x) , also also (x − λ)ϕ(x) = 0 . Das geht aber nur für ϕ = 0 ∈ L2 (R) . Bemerkung 71.18 : Wir wollen nun den Hamilton-Operator des harmonischen Oszillators H , - 316 - ~2 d 2 k2 (H(ϕ))(x) = − ϕ(x) + x ϕ(x) 2 m d x2 2 näher untersuchen. Bis auf physikalische Konstanten ist das der Operator f , (f (ϕ))(x) := −ϕ00 (x) + x2 ϕ(x) . Dieser Operator heißt Hermitescher Differentialoperator . Satz 71.19 : Sei Ω offen im Rn und C0∞ (Ω) die Menge der beliebig oft differenzierbaren Funktionen ϕ mit kompaktem Träger Supp ϕ = { x ∈ Rn ϕ(x) 6= 0 } ⊂ Ω . Dann ist C0∞ (Ω) eine dichte Teilmenge von L2 (Ω) . Beweis : Für Ω = Rn steht das als Corollar zu Satz 10.3 in (G 93) . Für beliebiges Ω siehe (T), Satz 3.6 . 2 Speziell für q(x) := x2 + 1 ist der nächste Satz ein Satz über den Hermiteschen Differentialoperator : Satz 71.20 : Sei q : R −→ R stetig, q(x) ≥ 1 x ∈ R und für alle lim q(x) = ∞ . |x|→∞ Sei f definiert durch D(f ) := C0∞ (R) ⊂ L2 (R) , R(f ) ⊂ L2 (R) , (f (ϕ))(x) := −ϕ00 (x) + q(x) ϕ(x) , dann gilt a) < f (ϕ), ϕ > ≥ kϕk2 für alle ϕ ∈ D(f ) , b) f erfüllt die Bediingung (Sy) aus Definition 70.56. c) f , der in Satz 70.66 definierte Abschluss von f , ist selbstadjungiert. d) Es ist SCf = ∅ , also Sf = SPf . Beweis : c) und d) müssen wir weglassen, da unsere Kenntnisse über selbstadjungierte Operatoren (immer noch) zu gering sind. a) und b) : Es gilt für ϕ, ψ ∈ D(f ) , wenn man partiell integriert : Z < f (ϕ), ψ > = (−ϕ00 (x) + q(x) · ϕ(x)) · ψ(x) d x R Z = (ϕ0 (x) · ψ 0 (x) + q(x) · ϕ(x) · ψ(x)) d x , R denn ϕ und ψ sind 0 außerhalb eines hinreichend großen Intervalls. Also folgt einerseits Z < f (ϕ), ψ > = 317 - ϕ(x) · (−ψ 00 (x) + q(x) ψ(x)) d x = < ϕ, f (ψ) > , R d.h. f erfüllt (Sy) . Andererseits folgt Z (|ϕ0 (x)|2 + q(x) |ϕ(x)|2 ) d x < f (ϕ), ϕ > = R und wegen q(x) ≥ 1 : R < f (ϕ), ϕ > ≥ |ϕ(x)|2 d x = kxk2 2 . R Man erhält damit für den Hermiteschen Differentialoperator den Hilfssatz 71.21 : Sei D(f ) := C0∞ (R) ⊂ L2 (R) , (f (ϕ))(x) := −ϕ00 (x) + x2 ϕ(x) für ϕ ∈ D(f ) , dann ist R(f ) ⊂ L2 (R) und a) f selbstadjungiert , b) SCf = ∅ . Beweis : Den Satz 71.20 können wir zwar nicht auf f , aber auf f + id , ((f + id)(ϕ))(x) = −ϕ00 (x) + (x2 + 1)ϕ(x) anwenden, denn für q(x) := x2 + 1 gilt q(x) ≥ 1 . Nach Satz 71.20 ist dann f + id selbstadjungiert, f + id = f + id . Für f gilt dann (Di) D(f ) = H wegen D(f ) = D(f + id) , (Sy) ∀ x, y ∈ D(f ) : < x, f (y) > = < x, f (y) + y > − < x, y > = = < (f + id)(x), y > − < x, y > = < f (x), y > , (Se) ∗ und ∗ D(f ) = D(f + id) = D((f + id)∗ ) = D(f + id) = D(f ) , also ist f nach Definition 70.56 selbstadjungiert. Da SCf + id = ∅ ist, und da λ ∈ Sf ⇐⇒ λ + 1 ∈ Sf + id gilt, folgt aus Satz 71.20 auch SCf = SCf + id = ∅ . 2 Man muss also nur Eigenwerte und Eigenvektoren des Hermiteschen Differentialoperators f berechnen. Das sind im Wesentlichen Rechnungen mit Differentialgleichungen, wobei man die Differentiationen im Lebesgue-InteR∞ gral . . .·ψ(x) d x auszuführen hat, also Differentialgleichungen für Distri−∞ - 318 - butionen. Wir wollen die Rechnungen nicht im Einzelnen ausführen, sondern geben nur das Ergebnis an : Satz und Definition 71.22 : Sei f der in Hilfssatz 71.21 definierte Hermitesche Differentialoperator. Dann hat f genau die Eigenwerte n ∈ N0 λn = 2 n + 1 , . Diese Eigenwerte haben die Vielfachheit 1 . Die Eigenvektoren zu λn sind die Hermiteschen Funktionen x2 d n −x2 hn (x) = cn e 2 e mit cn ∈ R∗+ . d xn x2 (Es gilt hn (x) = cn e− 2 Hn (x) , Hermiteschen Polynome sind). Beweis siehe (T), Satz 24.2 . wobei die Hn die in (F 132) definierten 2 Bemerkung 71.23 : Man kann die cn so wählen, dass khn k = 1 in L2 (R) gilt. Da Eigenvektoren zu verschiedenen Eigenwerten orthogonal sind, haben wir mit (hn )n∈N0 ein Orthonormalsystem in L2 (R) . Da SCf = ∅ ist, kann man auch noch zeigen, dass (hn )n∈N0 ein vollständiges Orthonormalsystem ist; man kann also jedes ϕ ∈ L2 (R) “nach Hermiteschen Funktionen entwickeln” : ϕ(x) = ∞ X < hn , ϕ > ·hn (x) . n=0 - Wir betrachten wieder unser Beispiel aus der Quantentheorie : Beispiel 21.16 :Der Hamiltonoperator des harmonischen Oszillators war − ~2 d 2 k + x2 · , 2 2m dx 2 wobei noch nicht klar war, für welche ϕ ∈ L2 (R) dieser Operator überhaupt definiert ist. Wir nehmen nun C0∞ (R) ; das ist ein dichter Untervektorraum von L2 (R) , und setzen D(H0 ) := C0∞ (R) , ~2 d 2 k ϕ(x) + x2 ϕ(x) . 2 2m dx 2 Nach Hilfssatz 71.21 ist dann der Operator f mit (H0 (ϕ))(x) := − f := 2m H0 ~2 selbstadjungiert, also auch H0 selbstadjungiert. Als Hamiltonoperator wählen - 319 - wir nun H := H0 , dann ist H nach Hilfssatz 71.21 ein selbstadjungierter Operator mit SCH = ∅ . Wir wollen die Eigenwerte und Eigenvektoren von H bestimmen. k ~2 und beachten, die in dem Dabei muss man die Konstanten 2m 2 Hermiteschen Differentialoperator von Satz 71.22 nicht standen. Sei √ 4 km √ c := . ~ Die Funktionen hn , n ∈ N0 gehören zwar nicht zu C0∞ (R) , aber (was wir hier nicht beweisen wollen) zu D(H) , dem Abschluss von C0∞ (R) in L2 (R) bezüglich k kH , wobei kϕkH 2 = < ϕ, ϕ > + < H(ϕ), H(ϕ) > ist. Es gilt für un (x) := hn (c x) : (H(un ))(x) = − ~2 d 2 k hn (c x) + x2 hn (c x) 2 2m dx 2 ~2 2 mk c (−h00n (c x) + 2 4 (c x)2 hn (c x)) 2m ~ c 2 ~ 2 = c (−h00n (c x) + (c x)2 hn (c x)) . 2m die Differentiation von hn (y) nach y . Nach Satz 71.22 gilt = Darin bedeutet 0 −h00n (y) + y 2 hn (y) (H(un ))(x) = = = (2 n + 1) hn (y) , r ~ k (2 n + 1) hn (c x) 2 m r ~ k (2 n + 1) un (x) . 2 m also √ 4 km Also bilden die Funktionen un , un (x) = hn (c x) mit c = √ bei ~ passender Wahl der Konstanten cn in Definition 71.22 ein (nach Bemerkung 71.23 sogar vollständiges) Orthonormalsystem von Eigenvektoren des Operators H . Nach Satz 71.22 gibt es außer den Eigenwerten r k 1 n+ , n ∈ N0 ~ m 2 - 320 - keine weiteren Eigenwerte von H . Ein stationärer Zustand des harmonischen Oszillators wird nach Satz 71.15 gegeben durch eine Funktion ϕn ∈ L2 (R) mit kϕn k = 1 in L2 (R) und ϕn (x) = αn hn (cx) mit einer Normierungskonstanten αn . Damit kann man dann nach Definition 71.10 die Wahrscheinlichkeit dafür berechnen, dass der Messwert für den Ort des Teilchens im Zustand ϕn in das Intervall I fällt, denn wir kennen ja die Spektralschar des Ortsoperators. - Um den Zusammenhang mit der Physik klarzumachen, wollen wir zwei Interpretationsregeln der Quantenmechanik angeben, die nicht direkt zum mathematischen Teil der Quantenmechanik gehören : (71.24) Interpretationsregel 1 : Ein zeitlich unveränderliches quantenmechanisches System befindet sich in einem stationären Zustand. Der Zustand kann dann gekennzeichnet werden durch einen Eigenvektor des zugehörigen Hamiltonoperators H . Der zu dem Eigenvektor gehörige Eigenwert gibt die Energie des Systems an. Der Normalzustand ist der Zustand kleinster Energie. Bemerkung 71.25 : Diese Interpretationsregel ist nur sinnvoll, wenn a) der Operator H Eigenwerte besitzt, b) ein kleinster Eigenwert existiert, oder zumindest das Infimum der Eigenwerte. (71.26) Interpretationsregel 2 : Geht ein quantenmechanisches System, das sich in einem stationären Zustand mit der Energie E1 befindet, in einen stationären Zustand mit niedrigerer Energie E2 über, so entsteht elektromagnetische Strahlung der Frequenz ν = 1 (E1 − E2 ) . 2π~ Beispiel 71.16 : Beim harmonischen Oszillator sind also folgende Energien möglich : r 1 k En = ~ n+ , n ∈ N0 . m 2 Die möglichen Frequenzen der abgegebenen elektromagnetischen Strahlung sind demnach r 1 1 k νn,m = (En − Em ) = (n − m) . 2π~ 2π m r 1 k Mit ν := ν1,0 = folgt 2π m 1 En = h ν · n + für n ∈ N0 , mit h := 2 π ~ . 2