Accenture CRM Navigator6 Hoegschde Disziplin

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„Högschde Disziplin“
Wie striktes Preismanagement
die Profitabilität erhöht
Auszug aus Ausgabe 6, Frühjahr 2015
„Högschde Disziplin“
Wie striktes Preismanagement die Profitabilität
erhöht
Wenn Bundestrainer Jogi Löw
von „högschder Disziplin“ spricht,
dann meint er meist Folgendes:
korrekte Zuordnung in der Abwehr,
das Einhalten einstudierter Lauf­
wege und ausreichende Abstim­
mung innerhalb der Mannschaft.
Diese Disziplin sorgt für flüssigen
Fußball und viele Tore. Mit Dis­
ziplin im Pricing, der Preisgestal­
tung, lässt sich ebenfalls ein
gewünschtes Ergebnis erzielen.
Doch wie im Fußball ist die Diszi­
plin nur ein Baustein von vielen,
wenngleich ein wichtiger.
Warum braucht ein diszipliniertes Preismanagement auch eine solide Strategie? Ganz
einfach: Wenn klar ist, welche Richtung beim
Pricing eingeschlagen wird, dann können
auch die nötigen Leitplanken festgelegt
werden. Die Umsetzung der Preisdisziplin
fängt also schon bei der Wahl der Preis­
strategie an.
Entscheidet sich ein Unternehmen zum Beispiel für eine Hochpreisstrategie, dann muss
es zum einen Produkt- oder Servicevorteile
geben, die den hohen Preis rechtfertigen. Zum
anderen müssen die Vorteile auch kommuniziert werden und damit den potenziellen
Kunden bekannt sein.
Der Rahmen für das Pricing ist also in der
Strategie vorgegeben. Aber wie steht es um
die Umsetzung? Reicht allein die Kommunikation des einzigartigen Produktvorteils aus,
um höhere Preise durchzusetzen? Klare Antwort: Nein. Die Kommunikation unterstützt
die Preisdisziplin, reicht alleine, aber zur
Umsetzung nicht aus. Und was heißt in
diesem Zusammenhang Preisdisziplin? Ist
es das Einhalten eines – im Falle der Hochpreisstrategie – hohen Preises?
Ganz so einfach ist es nicht. Es geht nicht
nur darum, einen bestimmten Preis, sondern
auch darum, Regeln einzuhalten.
Als weitere Autorisierte nach dem „VierAugen-Prinzip“ dienen oft entsprechende
Mitarbeiter aus dem Marketing.
Eine Freigabematrix schafft Klarheit
und …
Bei Unternehmen, für die die Preisgestaltung
eine herausragende Rolle spielt, wird ein
Preisoffice mit dieser Aufgabe betraut. Hier
laufen alle Fäden zusammen, kritische Preise
werden nicht nur auf Basis einer einzelnen
Anfrage entschieden. Vielmehr können zum
Beispiel unterschiedliche Vertriebskanäle oder
Länder preislich abgestimmt werden.
Das Festlegen von Preiskorridoren ist allerdings nur der erste Schritt. Wichtig ist, dass
es Genehmigungsprozesse gibt, die klar
regeln, welche Instanz welchen Preis absegnen darf. Dies können Vertriebsmitarbeiter
mit lokaler, regionaler und nationaler Verantwortung sein.
Wie aber sieht nun ein Preisfreigabeprozess
aus? Grundlage ist eine sogenannte Frei­
gabe­matrix, die Umsatzgrenzen und Margen
oder Preisgrenzen festlegt. Diese Matrix zeigt
verschiedene Volumen- und Preiskombina­
tionen an und weist zum Beispiel darauf hin,
welche Preise bei welcher Menge gegeben
werden können.
Ähnliche Bilder ergeben sich auch beim
margenbasierten Reporting oder bei der
Analyse der Abweichung von Zielpreisen.
Meist liegen Margen knapp über genehmigungspflichtigen Grenzen, Preisabweichungen knapp unter festgelegten Grenzen. Der
Hintergrund hierfür ist oft die Unsicherheit
des Vertriebes, welcher Preis der „richtige“ ist.
Bei höheren Volumina können demnach
durchaus niedrigere Preise gewährt werden.
Freigabegrenzen sorgen sodann für Preis­
disziplin im Verkaufsprozess, da bestimmte
Preise nur nach Genehmigung unterschritten
werden können. Konkret bedeutet das, dass
zum Beispiel Preiskorridore, Maximalrabatte
oder Minimalmargen in Abhängigkeit vom
Umsatz vorgegeben werden.
In diesem Fall wird ein Preis gewählt, der
knapp oberhalb der geforderten Marge liegt.
Vereinfacht gesagt gilt manchmal die Regel,
wonach ein guter Gaul nur so hoch springt,
wie er muss. Wie lässt sich dieses Dilemma
vermeiden?
Diese Grenzen können durchaus dynamisch
sein und werden dann in Abhängigkeit von
Kundensegment, Region oder strategischer
Ausrichtung eines Kunden nach vorgegebenen Richtlinien angepasst. Liegt ein Preis
unter einer festgesetzten Grenze, muss die
entsprechende Stelle diese Abweichung
abzeichnen.
Dies kann tatsächlich in Papierform geschehen, praktischer sind aber systemunterstützte
Workflows. Die Genehmigungsprozesse haben
einen entscheidenden weiteren Vorteil: Sie
entlasten Vertriebsmitarbeiter bei der Preisentscheidung, da die Grenzen der Befugnis
klar definiert sind.
… sie bietet die Basis für Incentives
für den Vertrieb
Neben der Genehmigung der Preise ist auch
das Reporting wichtig. In diesem können
Preisabweichungen oder Preisunterschreitungen aufgezeigt werden. Analysen zeigen,
dass verhandelte Rabatte oft knapp unter
den verschiedenen genehmigungspflichtigen
Schwellen liegen, um zu verhindern, dass eine
höhere Ebene eingeschaltet werden muss.
Dass gegebene Rabatte nur knapp unterhalb
der festgelegten Grenzen liegen, lässt sich
durch geschickte Incentivierung ändern. Als
Maßstab eignet sich die erzielte Marge oder
die Höhe der gegebenen Rabatte.
Je höher die erreichte Marge oder je geringer
der gegebene Rabatt, desto höher fällt ein
Bonus für den Vertriebsmitarbeiter aus.
Wichtig ist, dass dieses Vorgehen gemessen
werden kann und das Reporting transparent
ist. Nachträgliche Effekte wie preisrelevante
Bonusvereinbarungen mit dem Kunden oder
kostenlose Lieferungen, die Marge oder Rabatt
beeinflussen, müssen berücksichtigt sein.
Darüber hinaus gilt wie im Sport: Wettbewerb belebt das Geschäft und kann helfen,
noch bessere Ergebnisse zu erzielen. Für die
Preisdisziplin kann das zum Beispiel eine
wöchentliche Darstellung der (Bundesliga-)
Tabelle der besten Vertriebsmitarbeiter sein.
Fazit
„Högschde Disziplin“ – was im Fußball
gegnerische Tore verhindern soll, sorgt im
Pricing für die Sicherstellung der Profitabilität. Und wie auch im Fußball beginnt alles
mit einer festgelegten Strategie. Je nach
Branche führt eine stringente Preisstrategie
und Preisdisziplin zu Margensteigerungen
von ein bis zwei Prozentpunkten. Die hohe
Durchschlagskraft der Preisdisziplin zeigt
sich an weiteren, einfachen Zahlen. Schon
eine geringe Preiserhöhung führt zu spür­
baren Ergebnisverbesserungen. Betrachtet
man die Einflussfaktoren Preis, Kosten und
Menge, so beeinflusst die Preisveränderung
im Vergleich zu Kostensenkung oder Absatzsteigerung den Gewinn am meisten. Preisdisziplin ist also der größte Hebel.
Ihr Ansprechpartner: Thomas Wrana
[email protected]
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Unternehmen umfassende Projekterfahrung,
fundierte Fähigkeiten über alle Branchen
und Unternehmensbereiche hinweg und
Wissen aus qualifizierten Analysen der weltweit erfolgreichsten Unternehmen in eine
partnerschaftliche Zusammenarbeit mit
seinen Kunden ein. Accenture erwirtschaftete im vergangenen Fiskaljahr (zum 31.
August 2014) einen Nettoumsatz von 30
Mrd. US-Dollar. Die Internetadresse lautet
www.accenture.de.
Kontakt
Sven Drinkuth
Geschäftsführer
Accenture Strategy CRM
[email protected]
Sarah Katharina Hildebrand
Accenture Strategy CRM
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