Mathematik 1 für Wirtschaftsinformatik Wintersemester 2012/13 Stefan Etschberger Hochschule Augsburg Mathematik 1: Gliederung 1 Grundlegende Bausteine 2 Grundlegende Werkzeuge 3 Aussagenlogik 4 Komplexe Zahlen 5 Lineare Algebra 6 Lineare Programme 2 Grundlegende Werkzeuge Notation von Summen Binomische Formel Doppelsummen Grundbegriffe der Logik Grundlegendes über Mengen Mathematik 1 Stefan Etschberger Summenzeichen Oft sinnvoll: Abkürzen P von längeren Summen durch das Summenzeichen (Großes griechisches Sigma) Beispiel: Summe von 6 durchnumerierten Zahlen: N1 + N2 + N3 + N4 + N5 + N6 = 6 X 1. Grundlegende Bausteine Ni i=1 2. Grundlegende Werkzeuge 2.1. Notation von Summen 2.2. Binomische Formel Sprechweise: „Summe von i gleich 1 bis 6 über Ni “ Obere und untere Summationsgrenze kann variieren, z.B. 2.3. Doppelsummen 2.4. Grundbegriffe der Logik 2.5. Grundlegendes über Mengen 3. Aussagenlogik q X 4. Komplexe Zahlen ai = ap + ap+1 + . . . + aq i=p 5. Lineare Algebra 6. Lineare Programme Auch konkrete Berechnungsvorschriften sind möglich, z.B. 8 X i2 = 32 + 42 + 52 + 62 + 72 + 82 i=3 24 Mathematik 1 Stefan Etschberger Summenzeichen Rechenregeln für das Summenzeichen n X i=1 (ai + bi ) = n X i=1 n X ai + i=1 n X c · ai = c n X Additivität bi i=1 1. Grundlegende Bausteine 2. Grundlegende Werkzeuge Homogenität ai i=1 2.1. Notation von Summen 2.2. Binomische Formel 2.3. Doppelsummen 2.4. Grundbegriffe der Logik Damit leicht zu zeigen (Setze µx = n X i=1 n X 2.5. Grundlegendes über Mengen n P ai ): i=1 3. Aussagenlogik 4. Komplexe Zahlen 5. Lineare Algebra 6. Lineare Programme (ai − µx ) = 0 2 (ai − µx ) = i=1 1 n n X i=1 a2i ! − n · µ2x 25 Mathematik 1 Stefan Etschberger Produktzeichen Analog zum Summenzeichen: Q Das Produktzeichen n Y i=1 ai = a1 · a2 · . . . · an · 1. Grundlegende Bausteine 2. Grundlegende Werkzeuge 2.1. Notation von Summen 2.2. Binomische Formel 2.3. Doppelsummen 2.4. Grundbegriffe der Logik Zum Beispiel: 2.5. Grundlegendes über Mengen 2 Y i=1 x + (−1)i = (x − 1)(x + 1) 3. Aussagenlogik 4. Komplexe Zahlen 5. Lineare Algebra 6. Lineare Programme Spezielle Abkürzung: n Y i=1 i = 1 · 2 · . . . · n = n! „n Fakultät“ 26 Mathematik 1 Stefan Etschberger Binomialkoeffizient Man definiert den Binomialkoeffizienten als: m Y m = k i i=(m−k+1) k Y j m! = k! · (m − k)! 1. Grundlegende Bausteine 2. Grundlegende Werkzeuge 2.1. Notation von Summen 2.2. Binomische Formel 2.3. Doppelsummen j=1 2.4. Grundbegriffe der Logik Wobei 0! = 1 gesetzt wird. Also: Beispiel: Rechenregeln: m m = k m−k m 0 2.5. Grundlegendes über Mengen =1 5 5·4 = = 10 2 1·2 und 3. Aussagenlogik 4. Komplexe Zahlen 5. Lineare Algebra 6. Lineare Programme m+1 m m = + k+1 k k+1 27 Mathematik 1 Stefan Etschberger Binomische Formel Newtons binomische Formel m m m m−1 a + a b + ··· 0 1 m m m + abm−1 + b m−1 m (a + b)m = 1. Grundlegende Bausteine 2. Grundlegende Werkzeuge 2.1. Notation von Summen 2.2. Binomische Formel 2.3. Doppelsummen 2.4. Grundbegriffe der Logik 2.5. Grundlegendes über Mengen 3. Aussagenlogik Kurzform: 4. Komplexe Zahlen (a + b)m = m X k=0 m m−k k a b k 5. Lineare Algebra 6. Lineare Programme Zum Beispiel: (x + y)4 = x4 + 4x3 y + 6x2 y2 + 4xy3 + y4 28 Mathematik 1 Stefan Etschberger Doppelsummen Beispielsituation: Daten in Tabellenform in n Spalten und m Zeilen Einzelne Einträge: aij mit i ∈ 1, . . . , m und j ∈ 1, . . . , n Summe über alle Zahlen mit Doppelsummen: 1. Grundlegende Bausteine 2. Grundlegende Werkzeuge 2.1. Notation von Summen m X i=1 ai1 + m X ai2 + . . . + i=1 m X ain = i=1 n m X X j=1 i=1 aij ! 2.2. Binomische Formel 2.3. Doppelsummen 2.4. Grundbegriffe der Logik 2.5. Grundlegendes über Mengen 3. Aussagenlogik 4. Komplexe Zahlen 5. Lineare Algebra Es gilt: 6. Lineare Programme m X n X i=1 j=1 aij = n X m X aij j=1 i=1 29 Sätze, Implikation und Äquivalenz Mathematik 1 Stefan Etschberger Satz: Aussage, die als wahr oder falsch nachgewiesen werden kann Implikation: Wenn Aussage A wahr ist muss Aussage B wahr sein. Andernfalls ist Implikation falsch. Schreibweise: 1. Grundlegende Bausteine 2. Grundlegende Werkzeuge 2.1. Notation von Summen A⇒B 2.2. Binomische Formel 2.3. Doppelsummen 2.4. Grundbegriffe der Logik 2.5. Grundlegendes über Mengen Gilt A ⇒ B sagt man auch: 3. Aussagenlogik A ist eine hinreichende Bedingung für B B ist eine notwendige Bedingung für A Äquivalenz: Gilt A ⇒ B und B ⇒ A gleichzeitig, sind A und B äquivalent: 4. Komplexe Zahlen 5. Lineare Algebra 6. Lineare Programme A⇔B 30 Mathematik 1 Stefan Etschberger Gleichungen und Äquivalenz Warum Äquivalenzumformungen bei Gleichungen? Gegeben: Kette von Äquivalenzumformungen 1. Grundlegende Bausteine 2. Grundlegende Werkzeuge 2.1. Notation von Summen 2.2. Binomische Formel f(x) = 0 ⇔ ... ⇔ Ersetzen von „⇔“ durch „⇒“? Bedeutung: Lösungsmenge ⊂ {1, 17} Ersetzen von „⇔“ durch „⇐“? Bedeutung: Lösungsmenge ⊃ {1, 17} x = 1 ∨ x = 17 2.3. Doppelsummen 2.4. Grundbegriffe der Logik 2.5. Grundlegendes über Mengen 3. Aussagenlogik 4. Komplexe Zahlen 5. Lineare Algebra 6. Lineare Programme 31 Mathematik 1 Stefan Etschberger Mengen und Elemente Menge: Sammlung von Elementen Aufzählung in geschweiften Klammern. Zum Beispiel Menge E: E = {Fisch, Nudeln, Huhn, Eis} Zwei Mengen A und B sind gleich, wenn jedes Element von A auch in B ist und andersherum, also: 1. Grundlegende Bausteine 2. Grundlegende Werkzeuge 2.1. Notation von Summen 2.2. Binomische Formel 2.3. Doppelsummen 2.4. Grundbegriffe der Logik {a, 1, 4} = {4, 1, a} 2.5. Grundlegendes über Mengen 3. Aussagenlogik Darstellung von Mengen durch Beschreibung der Elemente, z.B. M = {x ∈ R : 0 ≤ x < 1} 4. Komplexe Zahlen 5. Lineare Algebra 6. Lineare Programme Zugehörigkeit zu einer Menge: x∈A x ist ein Element der Menge A 32 Mathematik 1 Stefan Etschberger Teilmengen und Verknüpfungen Teilmengen Ist Jedes Element einer Menge A auch Element der Menge B, so heißt A Teilmenge von B A⊂B 1. Grundlegende Bausteine 2. Grundlegende Werkzeuge 2.1. Notation von Summen 2.2. Binomische Formel Damit gilt: 2.3. Doppelsummen 2.4. Grundbegriffe der Logik A=B ⇔ A ⊂ B und B ⊂ A Mengenverknüpfungen 2.5. Grundlegendes über Mengen 3. Aussagenlogik 4. Komplexe Zahlen 5. Lineare Algebra Notation A∪B A∩B A\B Sprechweise Die resultierende Menge besteht aus den Elementen, die Vereinigungsmenge von A und B mindestens zu A oder B gehören Schnittmenge von A und B sowohl in A als auch in B liegen A ohne B zu A, aber nicht zu B gehören 6. Lineare Programme 33