PHYSIOLOGIE-NACHKLAUSUR für Studierende der Humanmedizin, Zahnmedizin und Biomedizin Wintersemester 2007/08 Bitte genau durchlesen. Die richtige Antwort ist im Auswertebogen durch Ankreuzen jeweils nur eines Buchstabens zu vermerken. 1. Vergleichen Sie zu Beginn der Prüfung die Codenummer Ihres Prüfungsbogens mit dem Auswertebogen. 2. Tragen Sie Ihren Namen, Vornamen, Ihre Matrikelnummer und Ihr Studienfach auf dem Auswertebogen ein. 3. Übertragen Sie vom vorliegenden Prüfungsbogen spätestens in den letzten zehn Minuten der Prüfungszeit die Antwort auf den Auswertebogen. 4. Geben Sie am Ende der Prüfungszeit Ihren Auswertebogen beim Verlassen des Raumes ab. Geben Sie nur den Auswertebogen ab. Für die Auswertung sind ausschließlich die auf den Auswertebogen übertragenen Lösungen maßgebend. Das Ergebnis der Prüfung wird voraussichtlich heute ab ca. 17 Uhr am Neubaueingang des Physiologischen Instituts durch Aushang bekannt gegeben. Name: Vorname: Codenummer: N Physiologie-Nachklausur Winter 2007/08, Code N Falls nicht anders angegeben beziehen sich die Fragen auf gesunde Erwachsene. 1. Welche der folgenden Spirometermessungen ist bei einer restriktiven Lungenerkrankung am wenigsten zu erwarten? A. B. C. D. E. 2. Atemzugvolumen (VT) verringert relative Sekundenkapazität (FEV1/FVC) vergrößert Einsekundenkapazität (FEV 1) normal bis verringert Vitalkapazität (VC) verringert Maximale expiratorische Flussrate verringert Welche Aussage ist richtig? Bei einem Probanden wird im expirierten Gasgemisch eine CO2 Fraktion von 0,03 und eine alveoläre CO2 Fraktion von 0,04 gemessen. Pro Atemzug expiriert der Proband 1 l Gasgemisch. Wie groß ist sein Totraumvolumen? A. 1,65 l B. 1,33 l C. 0,75 l D. 0,33 l E. 0,25 l 3. E E Sie zeichnen folgendes EKG auf: 0,2 sec C Es ergibt sich eine Herzfrequenz von A. 42 min-1 B. 52 min -1 C. 62 min -1 D. 72 min -1 E. 82 min -1 4. Wenn in den Extremitätenableitungen des EKGs die Amplituden in den Ableitungen aVR und aVF etwa gleich groß sind und die Amplitude von aVL bei null liegt, so ergibt sich ein Lagetyp des Herzens von etwa A. B. C. D. E. + 0° + 30° + 60° + 90° + 120° C 1 Physiologie-Nachklausur Winter 2007/08, Code N 5. Bei einem Patienten sind Na+-Konzentration in Plasma und Urin sowie das Harnzeitvolumen bereits bekannt. Welche Größe fehlt noch, um die fraktionelle Na+-Ausscheidung dieses Patienten zu errechnen? A. B. C. D. E. 6. B Welche Aussage zur renalen Phosphatausscheidung trifft zu? A. B. C. D. E. 7. pH-Wert des Blutes endogene Kreatinin-Clearance die im Harn ausgeschiedene Na+-Menge/Zeit Glukose-Konzentration im Harn p-Aminohippurat (PAH)-Clearance Ca. 30% des filtrierten Phosphats werden im proximalen Tubulus resorbiert. Die Phosphatresorption wird durch Parathormon und Kalzitonin gesteigert. Die Phosphatresorption wird durch Phosphatmangel gehemmt. Die Phosphatresorption wird durch Ca2+-Überschuss und metabolische Alkalose gehemmt. Phosphat wird durch einen Uniporter in die Zelle aufgenommen. D Ein Patient (A) mit einer Thrombose erhält therapeutisch (unfraktioniertes) Heparin intravenös infundiert. Auch durch relativ hohe Dosen gelingt es jedoch nicht, die (aktivierte) partielle Thromboplastinzeit (PTT) in dem angestrebten Ausmaß zu verlängern. Welche Ursache ist am ehesten für den fehlenden Heparin-Effekt verantwortlich? A A. B. C. D. E. 8. Mangel an Antithrombin III Mangel an Calcium Mangel an Faktor VII (Proconvertin) Mangel an Plättchenfaktor 3 Überschuss an Plasminogen Bei einem Feten ist es durch eine Blutgruppenunverträglichkeit bezüglich Rhesusfaktor D zu einer immunhämolytischen Anämie gekommen. Welche Aussage trifft zu? A. B. C. D. E. Das Kind muss Antikörper gegen Rhesusfaktor D gebildet haben. Das Kind muss Rhesus-positiv sein. Der biologische Vater des Kindes muss Rhesus-negativ sein. Die Mutter muss IgA-Antikörper gegen Rhesusfaktor D gebildet haben. Die Mutter muss Rhesus-positiv sein. B 2 Physiologie-Nachklausur Winter 2007/08, Code N 9. Welche der folgenden Aussagen trifft zu? Die Körperkerntemperatur A. kann bei schwerer körperlicher Dauerbelastung physiologischerweise auf 40°C ansteigen. B. dient als Sollwert für die Einstellung der Körperschalentemperatur. C. hat eine zirkadiane Schwankung mit dem Maximum am frühen Vormittag. D. fällt im Bereich der thermischen Neutralzone mit der Körperschalentemperatur zusammen. E. kann exakt bestimmt werden, indem zur Axillartemperatur 1,5°C addiert werden. A Aussage über das thermoregulatorische Schwitzen des ruhenden Men10. Welche n schen trifft nicht zu? i c A. h Schweißsekretion wird durch sympathische Nervenfasern gesteuert. B. t Transmitter der Schweißdrüseninnervation ist Acetylcholin. E C. Vorübergehend kann mehr als 0,5 l Schweiß pro Stunde gebildet werden. D. Schweiß muss von der Haut verdunsten, um einen Kühleffekt zu erzielen. E. Verdunsten des Schweißes von der Haut erfolgt nur, wenn die Umgebungstemperatur höher ist als die Hauttemperatur. 11. Ein Student leistet auf dem Ergometer 222 Watt und verbraucht dabei 3,5 Liter Sauerstoff pro Minute. Wie hoch ist der Wirkungsgrad bei dieser Belastung? Das kalorische Äquivalent beträgt 20 kJ/l O2. A. B. C. D. E. ca. 17% ca. 19% ca. 21% ca. 23% ca. 25% B 12. Welche der folgenden Veränderungen führt zur Stimulation des Hungerzentrums? A. B. C. D. E. Erhöhung des Insulinspiegels vermehrte Ausschüttung von CCK (Cholecystokinin) steigender Ghrelin-Spiegel Anstieg von GLP-1 (Glukagon-like-peptide) Erhöhung der Leptinkonzentration C + 13. Welche Auswirkungen hat eine Erhöhung der luminalen Na -Konzentration auf den Transport von Kohlenhydraten? A. B. C. D. E. Die Aufnahme von Galaktose in die Enterozyten wird erhöht. Die Aufnahme von Fruktose in die Enterozyten wird erhöht. Die Triebkraft des SGLT1-Transportproteins wird vermindert. Glukose wird aus den Enterozyten in das Darmlumen transportiert. Die Transportrate des GLUT2-Transportproteins wird erhöht. A 3 Physiologie-Nachklausur Winter 2007/08, Code N 14. Welche Aussage zu Diabetes mellitus Typ II ist falsch? A. B. C. D. E. Die Manifestation erfolgt überwiegend im mittleren und höheren Erwachsenenalter. Die Krankheit verläuft meist über mehrere Jahre symptomlos. D Die Patienten sind häufig übergewichtig. Es treten Diabetes-assoziierte Antikörper auf. Eine Insulintherapie ist meist erst nach jahrelangem Verlauf der Erkrankung nötig. 15. Welche Aussage trifft für die vegetative Innervation des menschlichen Herzens nicht zu? A. B. C. D. E. Vagusreiz erhöht in den Zellen des Sinusknotens die Membranpermeabilität für K+-Ionen. Sympathikusstimulation hemmt den langsamen Ca2+-Einstrom im Ventrikelmyokard. Verstärkung des Sympathikustonus wirkt positiv inotrop. Aktivierung der !1-Rezeptoren wirkt positiv chronotrop. Unter Ruhebedingungen wirken sowohl Sympathikus als auch Parasympathikus auf das Herz ein. B 16. Welche Antwort ist richtig? Erhöhung der extrazellulären K+-Konzentration (> 8 mmol/l) A. führt zu Hyperpolarisation der Vorhofmyozyten. B. aktiviert parasympathische Neurone im Kammermyokard. C. führt zur Inaktivierung von spannungsgesteuerten Na+-Kanälen in Ventrikelmyozyten. D. tritt bei Überdosierung einer Insulininjektion auf. E. führt zur Abnahme der Leitfähigkeit von einwärtsgleichrichtender K+ Kanälen (IK1). C 17. Nach 15-minütigem Liegen steht ein Proband auf. Welcher der folgenden Parameter ist nach einer Minute ruhigem Stand im Vergleich zum Liegen am wahrscheinlichsten angestiegen? A. B. C. D. E. das Herzschlagvolumen das Herzzeitvolumen der hydrostatische Druck in den Hirnvenen der totale periphere Widerstand (TPR) der zentrale Venendruck D 4 Physiologie-Nachklausur Winter 2007/08, Code N 18. Die Abbildung zeigt ein Druck-Volumen Diagramm des linken Ventrikels, unter Normalbedingungen (Fläche 2) und veränderten Bedingungen (Fläche 1 und 3). Welche Aussage ist falsch? 3 2 A 1 A. B. C. D. E. Bei 1 ist das Schlagvolumen aufgrund des Frank-Starling-Mechanismus erhöht. Bei 3 ist die Herzarbeit aufgrund Sympathikuseinfluss erhöht. Bei 3 ist die Nachlast höher als bei 1. Bei 2 ist die Vorlast genau so groß wie bei 1. Bei 1 steigt bei gleicher Herzfrequenz das Herzzeitvolumen. 19. Welche Aussage ist richtig? An der Spitze eines Aktionspotenzials einer Nervenfaser ist die Na+-Konzentration A. B. C. D. E. innen größer als außen. außen gleich der äußeren K+-Konzentration. innen und außen etwa gleich groß. innen gleich der inneren K+-Konzentration. innen und außen fast unverändert im Vergleich zum Ruhezustand. E 20. Eine Nervenzelle hat ein Membranpotenzial von -75 mV. Durch Öffnung von zusätzlichen Kaliumkanälen erhöht sich ihre Kaliumleitfähigkeit. Welche Aussage ist richtig? A. B. C. D. E. Das Kaliumgleichgewichtspotenzial wird positiver. Das Membranpotenzial wird positiver. Das Membranpotenzial wird negativer. Das Kaliumgleichgewichtspotenzial wird negativer. Es wird ein Aktionspotenzial ausgelöst. C 5 Physiologie-Nachklausur Winter 2007/08, Code N 21. Bei der Bestimmung des Säure-Basen-Haushaltes aus einer arteriellen Blutprobe eines 50-jährigen Patienten ergibt sich folgende Befundkonstellation (Referenzbereiche in Klammern): pH-Wert 7,53 (7,35-7,45) CO2-Partialdruck 25 mmHg (35-45 mmHg) Basenabweichung (base excess): !5 mmol/l (-3 - +3 mmol/l) Es handelt sich hierbei am wahrscheinlichsten um eine A. B. C. D. E. E kombinierte respiratorische und nicht-respiratorische Alkalose nicht-respiratorische Alkalose mit beginnender nicht-respiratorischen Kompensation rein nicht-respiratorische Alkalose ohne respiratorische Kompensation rein respiratorische Alkalose ohne nicht-respiratorische Kompensation respiratorische Alkalose mit beginnender nicht-respiratorischen Kompensation 22. Bei einem Patienten mit einem Lungenemphysem wird die künstliche Beatmung vorzeitig abgeschaltet. Welche von den folgenden Änderungen ist am wahrscheinlichsten? A. B. C. D. E. eine Verbesserung der Säure-Base-Parameter im Blut eine Verschlechterung der respiratorischen Azidose eine Verschlechterung der metabolischen Azidose eine Kompensation der respiratorischen Azidose eine Erhöhung des pH-Wertes im Blut B 23. Welche Aussage zum Brechwert D („Brechkraft“) des dioptrischen Apparats des Auges trifft zu? A. B. C. D. E. D beträgt weniger als 15 dpt. D ist für langwelliges Licht größer als für kurzwelliges. Die Cornea-Vorderfläche trägt zu D mehr bei als die Augenlinse. D steigt, wenn der Krümmungsradius der Linsenvorderfläche zunimmt. Je größer D ist, desto größer ist die Brennweite. C 24. Ein Patient hat einen Hypophysentumor, der auf die kreuzenden Fasern im Chiasma opticum drückt. Welche Ausfälle im Gesichtsfeld sind zu erwarten? A. B. C. D. E. Skotom im Zentrum der Gesichstfelder beider Augen Skotom des temporalen Gesichtsfelds beider Augen Skotom des nasalen Gesichtsfelds beider Augen Skotom des rechten Gesichtsfelds beider Augen Skotom des linken Gesichtsfelds beider Augen B 6 Physiologie-Nachklausur Winter 2007/08, Code N 25. Welche Aussage ist richtig? Bei der Doppelreizung des Musculus adductor pollicis über den Nervus ulnaris wird eine Kraft entwickelt, die A. B. C. D. E. unabhängig von der Reizstärke ist. der Kraft eines vollständigen Tetanus entspricht. gegenüber einer Einzelreizung mehr als doppelt so groß sein kann. maximal ist bei einem Reizabstand von 500 ms. maximal ist bei einem Reizabstand von 1 ms. C 26. Welche Aussage trifft zu? Die transversalen Tubuli der Skelettmuskelzelle A. B. C. D. E. haben Kontakt mit der Extrazellulärflüssigkeit. verlaufen parallel zu den Myofibrillen. verstärken die Acetylcholin-Wirkung durch Oberflächenvergrößerung an der postsynaptischen Membran. haben eine offene Verbindung zum sarkoplasmatischen Retikulum. setzen zur Einleitung der Kontraktion Ca2+-Ionen in den Extrazellulärraum frei. A 27. Ein Patient leidet an einer rechtsseitigen Schwerhörigkeit aufgrund einer Schädigung von Haarzellen des rechten Innenohrs. Welches Ergebnis der Stimmgabeluntersuchungen nach RINNE und WEBER passt hierzu am besten? A. B. C. D. E. RINNE links rechts WEBER Lateralisierung nach negativ negativ positiv positiv positiv positiv positiv negativ positiv positiv rechts links rechts rechts links E + 28. An den inneren Haarzellen des Corti-Organs beträgt das K Gleichgewichtspotenzial (=Nernst-Potenzial) zwischen Intrazellulärraum und Endolymphe etwa A. B. C. D. E. + 150 mV + 80 mV 0 mV - 40 mV - 80 mV C 7 Physiologie-Nachklausur Winter 2007/08, Code N 29. Die M-Antwort des Hoffmann-(H-) Reflexes entsteht durch A. B. C. D. E. die elektrische Reizung der Motoaxone. die Aktivierung von Ia-Fasern. Koaktivierung von "- und #- Motoneuronen. Kollision der antidromen Aktionspotenziale mit der efferenten Reflexantwort. die sinkende Amplitude der H-Antwort des Hoffmann-Reflexes. A 30. Bei der Skelettmuskulatur werden Fasertypen vom Typ I (S), IIa (FR) und IIb (FF) unterschieden. Welche Eigenschaften treffen für die weißen Muskelfasern Typ IIb am ehesten zu? (LDH = Lactatdehydrogenase) Myoglobingehalt A B C D E gering gering gering hoch hoch Kontraktionsart langsame Zuckung schnelle Zuckung schnelle Zuckung langsame Zuckung schnelle Zuckung Ermüdbarkeit rasch gering rasch gering rasch LDHAktivität niedrig niedrig hoch hoch niedrig C 8 Physiologie-Nachklausur Winter 2007/08, Code N Belegbogen zur Physiologieklausur im WS 2007/08 Name: ………………………………………. Bitte Zutreffendes ankreuzen: ! 3. Semester ! 4. Semester ! 5. oder höheres Semester Vorname: ………………………………….. Matrikelnummer: …………………………. Studienfach: ………………………………. Code-No. N A B C D E Frage 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Frage 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Frage 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 9