AKTIVITÄTEN 2010/2011 VDI-GBG Architektur TGA FM Bautechnik Editorial – Gewinner oder Verlierer der Energiediskussion? Die aktuelle Diskussion um die langfriste Ausrichtung der Energiepolitik in Deutschland kommt auch um die VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik nicht herum. Dabei geht es vor allem um die Frage, welchen Beitrag die Branche zur Verringerung des Energiebedarfs leisten kann. Das Thema Energieeffizienz wird immer an vorderster Stelle der Maßnahmen stehen, um den Energiebedarf des Gebäudebestandes zu verringern. Werden die Ingenieure, aber vor allem die Firmen und Unternehmen der Bauwirtschaft und der Gebäudetechnik langfristig zu den Gewinnern oder Verlieren der aktuellen Diskussion gehören? Diese Fragen werden sich viele Mitglieder unserer VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik stellen. Egal, welche Zeiträume für den Ausstieg aus der Kernenergie auch diskutiert werden. Der Weg dahin erfordert massive Anstrengungen, um langfristig ohne die Kernenergie auskommen zu können. Der notwendige Ausbau der Stromtrassen, um die Windenergie aus den Offshore-Windkraftwerken von Nord nach Süd zu transportieren, erfordert eine leistungsfähige Bauwirtschaft, die mit Infrastrukturprojekten Erfahrungen hat. Der Bau neuer Gaskraftwerke ist ebenfalls nicht nur eine Frage der Turbinen und Generatoren; vielmehr sind die Gebäude mit allen Gewerken der Technischen Gebäudeausrüstung zu errichten. Zum Thema Energieeinsparung werden umfangreiche Investitionen in die Modernisierung des Gebäudebestandes notwendig werden. Die Bundesregierung hat bereits entsprechende Programme angekündigt. Auch wenn dabei sicher ein Großteil der finanziellen Mittel über die Wohnungswirtschaft in das Handwerk fließen wird; allein der Bestand an Nichtwohngebäuden, bei denen in der Regel Ingenieure die notwendigen Parameter vorgeben, wird dazu führen, dass unsere Branche über viele Jahre gefragt sein wird. Der VDI muss es schaffen, die Politik und die Endverbraucher vom Sinn der Maßnahmen und vom Sachverstand der Ingenieure zu überzeugen. In diesem Zusammenhang ist die Unterstützung des VDI für ein deutsches Label auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit zwingend erforderlich. Auf der REHVA-Tagung in Tallinn wurde bereits mehr als deutlich, dass die deutschen Label rein zahlenmäßig gegen internationale Label nicht mithalten können. Im Interesse der Anwendung deutscher Normen und Richtlinien fordert die VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik die Konzentration auf ein deutsches Label. Ich möchte Sie, liebe VDI-Mitglieder, gerne nach Bremen einladen, um mit Ihnen gemeinsam die 3. Jahrestagung unserer Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik zu erleben. Ja, es sind schon 3 Jahre, in denen wir als Gemeinschaft der Architekten, Bautechniker, Ingenieure der Technischen Gebäudeausrüstung und des Facility-Managements arbeiten und gemeinsame Standpunkte vertreten. Was ursprünglich als schwere Geburt angesehen wurde, entwickelt sich zu einem spannenden und herausfordernden Projekt. Gemeinsam haben wir es geschafft, auch innerhalb des Gesamtvereins VDI mit einer Fülle von Positionspapieren und Arbeitsgruppen stärker wahrgenommen zu werden. Erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang die Aktivitäten zu den Großprojekten und unsere Roadmap „Gebäude 2030“. Die diesjährige Jahrestagung bietet uns viel Freiraum, die Fragen gemeinsam mit den Vertretern der anderen Fachbereiche zu diskutieren. Ich freue mich auf die anregenden Gespräche und die gemeinsamen Tage mit Ihnen! Prof. Dr.-Ing. Uwe Franzke VDI Inhaltsverzeichnis 1. Intro 2. Gremien der VDI-GBG 3. Arbeitskreise in den Bezirksvereinen 4. Mitglieder 5. Nachwuchsförderung 6. Ehrungen 7. Stellungnahmen 8. Richtlinien 9. Publikationen 10. Messeauftritte 11. Internationale Kooperationen 12. Veranstaltungen 13. Ansprechpartner in der Geschäftsstelle 14. Jahrestagung 2011 Fachvorträge 1. Von Architektur bis Zentrale Leittechnik Höhere Gebäudequalität durch vernetztes Arbeiten Die VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik (VDI-GBG) bietet eine Plattform für alle Fachleute, die an der Planung, am Bau und am Betrieb von Gebäuden und anderen Bauwerken beteiligt sind. Die Gesellschaft ist 2009 aus den VDI-Gesellschaften „Bautechnik“ und „Technische Gebäudeausrüstung“ entstanden und bietet mit der neuen Fachbereichsstruktur die beste Voraussetzung, um das bestehende Netzwerk des VDI weiter auszubauen. Die VDI-GBG unterstützt ihre ca. 15.000 persönlichen Mitglieder in deren vielfältiger beruflicher Arbeit mit zahlreichen Leistungsangeboten. Die inhaltliche Arbeit der Gesellschaft wird in den Fachbereichen Architektur, Bautechnik, Technische Gebäudeausrüstung und Facility-Management geleistet und stellt eine effiziente Kooperationsbasis bereit, um branchenrelevante Aufgaben und Probleme zu lösen. Die Anforderungen an Gebäude sind enorm gestiegen. Sie sollen sowohl ästhetisch anspruchsvoll wie funktional sein. Räume sollen nutzerfreundlich und komfortabel gestaltet sein. Gleichzeitig muss den gesellschaftlichen Forderungen nach Umweltschutz und Energieeffizienz, nach Hygiene und Gesundheit in Gebäuden entsprochen werden. Nur wenn Architekten und Bautechniker, Fachleute für die Technische Gebäudeausrüstung und Facility-Manager zusammen wirken, lassen sich wirtschaftlich sinnvolle und technisch innovative Lösungen für ein nachhaltiges Bauen entwickeln. 2. Gremien 2.1 Beirat/Vorstand GBG Dem Beirat, der auch die Aufgaben des Vorstands in Personalunion innehat, gehören an: Brunk, Marten F.; Prof. Dr.-Ing.; RWTH-Aachen Clauß, Wilfried; Prof. Dr.-Ing.; IQ Real Estate, Düsseldorf Franzke, Uwe; Prof. Dr.-Ing.; ILK Dresden (Vorsitzender) Hertle, Robert; Dr.-Ing.; Ingenieurbüro Dr. Hertle, Gräfeling Kunkel, Klaus; Dr.-Ing.; Kunkel und Partner KG, Düsseldorf Riedle, Nicole; Dr.-Ing.; Ingenieurbüro Balneartechnik, Wiesbaden Rudat, Klaus; Prof-Dipl.-Ing.; Beuth Hochschule für Technik Berlin Schlüter, Franz-Hermann; Dr.-Ing. SMP Ingenieure, Karlsruhe Steinhagen, Peter; Dipl.-Ing.; Ed. Züblin AG, Stuttgart Tenhumberg, Jürgen; Prof. Dr.-Ing.; Fachhochschule Trier , Wehmeier, Daniel; B.Eng.; FH Münster (Vertreter Studenten und Jungingenieure) Wokittel, Andreas; Dipl.-Ing.; Hochtief Facility Management, Erlangen 2.2 Fachbereich TGA Mitglieder im Fachbeirat sind: Bauer, Michael; Prof. Dr.-Ing.; DS-Plan mbH; Stuttgart Brunk, Marten F.; Prof. Dr.-Ing.; RWTH-Aachen Büchel, Manfred; Prof. Dr.; FH Gelsenkirchen Czepuck, Knut; Dipl.-Ing.; MWEBWV NRW Düsseldorf Finke Ulrich; Dr.-Ing.; Klimakonzept; Berlin Franzke, Uwe; Prof. Dr.- Ing.; Institut für Luft- und Kältetechnik (ILK); Dresden (Vorsitzender) Hirschberg, Rainer; Prof. Dr.-Ing.; Fachhochschule Aachen Kasperkowiak, Frank; Dipl.-Ing.; Viega GmbH & Co KG, Attendorn Kranz, Hans; Dipl.-Ing.; HAK-Ingenieurberatung; Forst Kronenberg, Peter; Dipl.-Ing.; Imtech Deutschland GmbH & Co KG; Hamburg Kunz, Udo; Dipl.-Ing.; WILO SE; Dortmund Richter, Bernd; Dipl.-Ing.; bri - bernd richter ingenieurgesellschaft mbH; Magdeburg Riedle, Nicole; Dr.-Ing.; Ingenieurbüro Balneatechnik; Wiesbaden Rudat, Klaus; Prof. Dipl.-Ing.; Beuth Hochschule für Technik Berlin Schickor, Horst; Aufzug- und Fördertechnik Niggemeier & Leurs GmbH; Bottrop Schmidt, Michael; Prof. Dr.-Ing.; Universität Stuttgart Smets, Bernhard; Dipl.-Ing.; Infracor GmbH; Marl Sproten, Hans-Peter; Dipl.-Ing.; Fachverband SHK; Düsseldorf Tenhumberg, Jürgen; Prof. Dr.-Ing.; Fachhochschule Trier Timmer, Heiko; Dr.-Ing.; Ingenieurbüro Timmer und Reichel, Haan Wassmuth, Roger; Dipl.-Ing.; Wassmuth Ingenieure; Schwalbach Weißsieker, Horst; Dr.; TÜV Süd Cleancert GmbH; Köln Wehmeier, Daniel; B.Eng, FH Münster (Vertrer SuJ) Wieland, Karl; Dipl.-Ing.; IBW Ingenieurbüro Wieland GmbH; Rastatt Wokittel, Andreas; Dipl.-Ing.; Hochtief Facility Management GmbH, Erlangen Inhalte und Ziele: Der Fachbereich berücksichtigt alle technischen Gewerke in Gebäuden. Er ist in die Fachausschüsse Aufzugtechnik, Elektrotechnik und Gebäudeautomation, Raumlufttechnik, Reinraumtechnik, Sanitärtechnik und Wärme-/Heiztechnik untergliedert. Hier werden derzeit über 100 Gremien, die aktiv an der Fortschreibung des VDI-Richtlinienwerks arbeiten, initiiert, koordiniert und betreut. Mit über 150 VDI-Richtlinienblättern ist der Fachbereich TGA ein führender Regelsetzer in der Branche. Zudem ist der Fachbereich Partner zahlreicher Institutionen bei der Durchführung von Schulungen zu den Themen Lufthygiene, Wasserhygiene, Aufzugs- und Reinraumtechnik mit über 1000 Teilnehmern pro Jahr. 2.3 Fachbereich Bautechnik Mitglieder im Fachbeirat sind: Andrä, Hans-Peter, Dr.-Ing.; Leonhardt, Andrä und Partner GmbH, Berlin Appel, Ralf; Dipl.-Ing.; Evonik Degussa GmbH; Hanau-Wolfgang Bartsch, Markus; Dipl.-Ing. (FH); ISB Markus Bartsch: Buxtehude Clauß, Wilfried, Prof. Dr.-Ing.; IQ Real Estate GmbH, Düsseldorf (Vorsitzender) Da Cunha, Ronald Max, Dipl.-Kfm.; Deutsch Bahn ProjektBau GmbH, Karlsruhe Feldwisch, Wolfgang, Dipl.-Ing.; Deutsche Bahn Netz AG, Frankfurt/Main Fischer, Oliver, Univ.-Prof. Dr.-Ing.; Technische Universität München Funke, Günther, Dipl.-Ing.; Echterhoff GmbH, Münster Harte Reinhard, Univ.-Prof. Dr.-Ing.; Bergische Universität, Wuppertal Hauke, Bernhard, Ph.D.; bauforumstahl e.V., Düsseldorf Hertle, Robert, Dr.-Ing.; Ingenieurbüro Dr. Hertle, Gräfeling Hinkers, Eva-Maria, Dipl.-Ing. Arup GmbH, Düsseldorf Jösch, Günter, Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing.; Bundesverband Bausysteme e.V., Koblenz Kuhlmann, Ulrike, Prof. Dr.-Ing.; Institut für Konstruktion und Entwurf, Universität Stuttgart Kunkel, Klaus, Dr.-Ing.; Kunkel + Partner KG; Düsseldorf Orban, Philipp; (Vertreter Studenten und Jungingenieure); Braunschweig Poss, Ralf; Ministerialdirigent; Bundesministerium Verkehr, Bau und Stadtentwicklung; Bonn Schlüter, Franz-Hermann, Dr.-Ing.; SMP Ingenieure im Bauwesen GmbH, Karlsruhe Schmieskors, Ernst, Dipl.-Ing.; MWEBWV NRW Düsseldorf Steinhagen, Peter, Dipl.-Ing.; Ed. Zueblin AG, Stuttgart Truss, Wolfgang, Dipl.-Ing. (FH); Ingenieurbüro; Flörsheim Twardy, Sabine, Dipl.-Ing.; Ingenieurbüro für Tragwerksplanung, Leipzig Vetter, Eike, Dipl.-Ing.; Ingenieurbüro Salveter-Vetter, Netphen Vogt, Norbert, Prof. Dr.-Ing.; Zentrum Geotechnik TU München Werner, Dieter, Dr.-Ing.; ARCUS Planung + Beratung Bauplanungsgesellschaft mbH, Cottbus Zilch, Konrad, Prof. Dr.-Ing.; Lehrstuhl für Massivbau, TU München Inhalte und Ziele: Das Themenspektrum im VDI-Fachbereich Bautechnik umfasst den konstruktiven Ingenieurbau, den Baubetrieb und die Bauwirtschaft, die Bereiche Wasser und Umwelt, Baustoffkunde und Bauphysik, Bauinformatik sowie das breite Feld des Infrastrukturbaus. VDI-Richtlinien sind ein neuer Arbeitsschwerpunkt des Fachbereichs. Nach Fertigstellung der Richtlinie VDI 6200 „Standsicherheit von Bauwerken“ wird nun an VDI-Richtlinien zu folgenden Themen gearbeitet: Transportankersysteme, Schadstoffsanierung, Abbruch von Gebäuden und Gebäude mit begrenzter Nutzungsdauer aus vorgefertigten Raumzellen. 2.4 Fachbereich Facility-Management Mitglieder im Fachbeirat sind: Brunk, Marten F., Prof. Dr.-Ing.; RWTH-Aachen (Vorsitzender) Czepuck, Knut; Dipl-Ing.; MWEBWV NRW, Düsseldorf Glauche, Ulrich; Dipl.-Ing. (FH); Rödl & Partner GbR, Nürnberg Hannusch, Torsten; Dipl.-Ing.; GIG Technologie & Gebäudemanagement GmbH; Berlin Hardt, Hartmut; Kanzlei RA Hardt, Witten Hecker, Tomas; MWH Barcol-Air AG, Stäfa (Schweiz) Knuf, Holger; i2fm GmbH, Oberhausen Lambertz, Michaela; Dr.; Drees & Sommer; Düsseldorf Mengede, Klaus; Dipl.-Ing.; Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW; Düsseldorf Miller, Ronald; Dussmann AG & Co. KGaA; Berlin Mügge, Günter; Prof. Dr.-Ing.; Hochschule Lausitz (FH), Cottbus Thomzik, Markus; Prof. Dr.: Fachhochschule Gelsenkirchen Wokittel, Andreas; Dipl.-Ing.; Hochtief Facility Management, Erlangen Zeine, Carl; Diplom Volkswirt; ages GmbH; Münster Inhalte und Ziele: Steigende Energiekosten und Wettbewerbsdruck rücken auch in Deutschland das professionelle Managen von Immobilien und die optimale Nutzung der betrieblichen Infrastruktur immer stärker in den Mittelpunkt der Betrachtung. Die Bedeutung des Facility-Managements als Instrument zur Senkung der liegenschaftsbezogenen Kosten und zur Steigerung der Produktivität wird heute auch von kleinen und mittelständischen Unternehmen erkannt. Die VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik konzentriert sich hierbei auf das technische Gebäudemanagement. Die aktuellen Richtlinienprojekte dieses Themengebiets sind: - VDI 4703 „Lebenszyklus-orientierte Ausschreibung der Technischen Gebäudeausrüstung“ - VDI 6039 „Inbetriebnahmemanagement für Gebäude“ - VDI 3810 „Betreiben gebäudetechnischer Anlagen“ 2.5 Fachbereich Architektur Mitglieder im Fachbeirat sind: Breuer, Stefan; Dipl.-Ing. Architekt ; Technische Universität Kaiserslautern Friedrich, Hans-Günther; Dipl.-Ing. Architekt BFK-Architekten; Stuttgart Koch, Anke; Dipl.-Ing. (TH); Ingenieurbüro Anke Koch; Hamburg Koch, Jürgen; Dipl.-Ing. Architekt; Koch Architekten, Düsseldorf (Vorsitzender) Leibhammer, Martin; Dipl.-Ing. (FH); Züblin AG; Karlsruhe Lein, Peter; Dipl.-Ing.; Berlin Lutz, Martin; Dipl.-Ing.; DS-Plan Ingenieurgesellschaft; Stuttgart Pencz, Josef; Dipl.-Ing. Architekt; BB Architekturbüro Pencz; Böblingen Rothmund, Hans-Joachim; Dipl.-Ing. Architekt N.I.C. GmbH; Düsseldorf Schenkel, Dirk; ECE Projektmanagement; Hamburg Schmitz, Vera; Architektin/Innenarchitektin; efficientia; Oberhausen Tenhumberg, Jürgen; Prof. Dr.-Ing.; FachhochschuleTrier Inhalte und Ziele: Die Architektur mit den anderen Fachbereichen in der VDI-GBG und baufernen Disziplinen im VDI zu vernetzen, ist das Hauptziel des neuen Fachbereichs Architektur in der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik. Der Fachbereich Architektur befasst sich zurzeit mit folgenden Themen: Barrierefreiheit , Bauen im Bestand, Fassadentechnik, Technikzentralen, Gebäudekonzepte der Zukunft und Integraler Planungsprozess. 3. GBG-Arbeitskreise in den VDI-Bezirksvereinen Die Arbeitskreise sind Bestandteile der Bezirksvereine. Sie bieten den Mitgliedern die Möglichkeit zur Vernetzung vor Ort. Die VDI-GBG unterstützt die Arbeitskreise in fachlicher Hinsicht. Die Arbeitskreisobleute treffen sich auf Einladung der VDI-GBG einmal im Jahr auf der Jahrestagung. Die Obleute der Arbeitskreise geben regelmäßig Einladungen zu ihren regionalen Veranstaltungen (Weiterbildung und Kontakte werden meist kostenlos angeboten) heraus. Alle Veranstaltungen und Ihre regionalen Ansprechpartner finden Sie auch im Internet auf www.vdi.de. Derzeit bestehen in 4 Bezirksvereinen Arbeitskreise für Bauen und Gebäudetechnik, in 30 Bezirksvereinen Arbeitskreise für Bautechnik, in 36 Bezirksvereinen Arbeitskreise für TGA sowie Arbeitskreise für Architektur in Leipzig und für Facility-Management in Ostfriesland, Hamburg und Aachen. 4. Ihr Vorsprung als VDI Mitglied Der VDI mit seinen über 140.000 Mitgliedern steht für weit mehr als nur für ein vielfältiges Portfolio an Beratungs- und Serviceleistungen, an qualifiziertem Wissenstransfer sowie Angeboten zur Weiterbildung oder Karriereplanung, das jedes VDI-Mitglied individuell nutzen kann. Der VDI gibt Impulse. Verbindet Kompetenz. Bietet Ingenieuren wie auch dem Ingenieurnachwuchs ein breites Netzwerk. Und setzt sich weitsichtig für eine Politik ein, in der sich das große Innovationspotential der Ingenieure voll entfalten kann. Er nimmt kritisch Stellung zu wichtigen Themen in Technik, Wirtschaft und Gesellschaft. Zeigt Haltung. Und ist aktiv. Ihr persönlicher VDI-Vorsprung: - Networking in Bezirksvereinen, internationalen Freundeskreisen, Sozialen Netzwerken auf Veranstaltungen sowie für Studenten und Jungingenieure (suj) und Frauen im Ingenierberuf (fib) - Weiterbildung auf allen Ebenen: national und international, sogar regional zu praktisch allen Technikdisziplinen, aber auch berufspolitischen Fragen - Wissensquellen: Neben den VDI-Nachrichten gibt es für Mitglieder verschiedene Fachzeitschriften und Newsletter, nicht zu vergessen die VDI-Richtlinien und die persönliche Fachberatung - Service – weit mehr als Sie denken: z.B. Versicherungsdienst, Karriereberatung, Rechtsauskunft, Grünberatung oder attraktive Konditionen bei Autovermietung und Mobilfunk - Für Gründer: konkrete Hilfe beim Schritt in die Selbständigkeit durch Rechtsberatung, Beantragung von Fördermitteln, Fragen zu Patent und Markenrecht - Für die Karriere: Unterstützung bei der systematischen Karriereplanung z.B. durch individuelle Beratung, Bewerbungs-Check, Gehaltsanalyse 4.1 Mitglieder in der VDI-GBG VDI Mitglieder können sich bis zu vier von 60 VDI-Fachbereichen oder einer VDI-Fachgesellschaft zuordnen. Zum 01.09.2011 betreuen die Fachbereiche der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik: Architektur: Bautechnik: Technische Gebäudeausrüstung Facility Management 2.544 Mitglieder 8.287 Mitglieder 10.853 Mitglieder 2.826 Mitglieder Die VDI-GBG bietet ein Netzwerk für alle an Planung, Bau und Betrieb von Bauwerken und Gebäuden beteiligten Fachleuten. 5. Nachwuchsförderung Der VDI begleitet Sie aktiv: vor, während und nach dem Studium – auch während des gesamten Berufslebens. Für junge Nachwuchskräfte ist der VDI Türöffner zu exklusiven Praktika und Exkursionen. Er ist eng mit Wirtschaft und Industrien verbunden und ist Praxisratgeber für Studierende. Mehr als 70 Teams aus Studenten und Jungingenieuren (suj-Teams) an fast allen Hochschulen bilden ein lokales Netzwerk mit zahlreichen Aktivitäten, z.B. Besuche von Fachmessen, Betriebsbesichtigungen, Vorträge, Workshops, Seminare. Weitere Informationen zum Studium und zur Nachwuchsförderung in der GBG finden Sie auch im Internet unter www.vdi.de in den Ressorts „Studium“ und „Karriere“, sowie fachspezifische Themen www.vdi.de/gbg. 5.1 Albert-Tichelmann-Preis Zur Förderung des Nachwuchses verleiht die VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik den AlbertTichelmann-Preis an Absolventen von Fachhochschulen und Universitäten für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Technischen Gebäudeausrüstung. Als herausragende Arbeit ist pro Universität oder Fachhochschule maximal eine deutschsprachige Diplom-, Bachelor-oder Masterarbeit (Fachhochschule) bzw. eine Diplom-, Bachelor-, Master- oder Studienarbeit (Universität) pro Jahr vom jeweiligen Betreuer mit einem Gutachten dem VDI vorzuschlagen. Das Gutachten muss nicht nur das hervorragende fachliche Niveau der eingereichten Arbeit, sondern auch Fremdsprachenkenntnisse, Teamfähigkeit und Führungseignung des Vorgeschlagenen bestätigen. Es wird maximal ein Preis jährlich vergeben. Er wird bei der Abschlussfeier zur Übergabe der Abschlusszeugnisse vom Vorsitzenden der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik überreicht. Alle Vorschläge müssen der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik bis zum 1. August eines Jahres vorliegen. Der Preis besteht aus mehreren Teilen: • • Urkunde für den Preisträger Urkunde für die Hochschule • • • Der Preisträger wird zur nachfolgenden VDI GBGJahrestagung eingeladen und hält dort über seine Arbeit einen Vortrag. Die Arbeit wird von der VDI-GBG in einer gesonderten Schriftenreihe veröffentlicht. Der Preisträger wird zu einem international bedeutsamen Kongress im Ausland eingeladen. Die Kosten hierfür sind Teil des Preises. Der Albert-Tichelmann Preis des VDI für 2010 wurde an Frederik Schmahl für seine Diplomarbeit: „Kalkulatorische Erfassung der Instandhaltung von gebäudetechnischen Komponenten“ die er am Lehrstuhl für Baubetrieb und Gebäudetechnik der RWTH-Aachen geschrieben hat verliehen. Die Arbeit wurde als VDI-Fortschrittsbericht Nr. 1 in der Reihe veröffentlicht. 5.2 VDI Wettbewerb „Integrale Planung“ Der Münsterländer Bezirksverein im VDI Verein Deutscher Ingenieure hat den Wettbewerb „Integrale Planung“ initiiert, in dem Studenten der Fachhochschule Münster fachbereichsübergreifend ein Projekt bearbeitet haben. Im Mittelpunkt des Wettbewerbs stand ein Industriegebiet – das Kiffe-Areal – in Münster, das im Bereich des Stadthafens und nahe der Halle Münsterland liegt. Für dieses Grundstück sollten die Studenten Vorschläge für eine Umnutzung erarbeiten. Ziel des Wettbewerbs war eine Planung, die zukunftsweisenden, innovativen, wirtschaftlichen und energiesparenden Kriterien genügt. Der Wettbewerb wurde vor dem Hintergrund entwickelt, dass die Zusammenarbeit von Fachleuten unterschiedlicher Disziplinen immer mehr an Bedeutung gewinnt, weil Maschinen und Anlagen immer komplexer werden, mechanische, elektronische, werkstoffspezifische und wirtschaftliche Belange immer enger ineinandergreifen und im Zusammenhang optimiert werden müssen. Das Gleiche gilt auch für das Bauwesen. Die Architektur, d.h. die Gestaltung von Gebäuden, die Statik, der Innenausbau und die gebäudetechnischen Einrichtungen, Heizung, Beleuchtung, Energiebedarf und Wirtschaftlichkeit sind eng miteinander verknüpft. Bis heute gibt es allerdings immer noch Probleme an den Schnittstellen der einzelnen Gewerke. Der vorgegebenen Planungsaufgabe haben sich 5 Gruppen jeweils aus den Fachbereichen Architektur, Bauingenieurwesen und Gebäudetechnik gestellt und ihre Ausarbeitungen nach 4-monatiger Planungszeit im Februar 2011 einer aus acht Fachleuten bestehenden Jury zur Bewertung vorgestellt. Die Preisträger sind: Sarah Dröge (Fachbereich Architektur), Diana Dömöcsök (Fachbereich Architektur), Michael Kenkel (Fachbereich Bauingenieurwesen), Ansgar Korte (Fachbereich Bauingenieurwesen) und Irmela Kreidler (Fachbereich Gebäudetechnik) Der VDIni Club – hier ist Technik im Spiel Der VDIni-Club für Kinder im Alter von vier bis 12 Jahren ist das „jüngste“ Projekt des VDI. Ziel ist es, Kinder frühzeitig für die Welt der Technik zu begeistern. Das Konzept besteht aus drei Modulen: Gemeinschaft, Internet und lokalen Clubs. Die Kinder bekommen zunächst einen VDIni-Technik-Koffer u.a. mit dem Club-Ausweis. Das VDIni-Clubmagazin mit Comics, Versuchen und Rätseln zum Thema Technik wird einmal pro Quartal zu den „VDInis“ nach Hause geschickt. Auf der VDIni-Homepage www.vdini-club.de können die Mädchen und Jungen den neusten Technikraum erkunden oder sich in Spielen testen. Hier gibt es auch alle Informationen rund um den Club für Eltern und Pädagogen. In den lokalen Clubs werden Exkursionen und technische Experimente angeboten. Am 30. Januar 2009 startete der Technik-Club und das Konzept geht auf: Mittlerweile gibt es bereits über 5.000 VDInis. Im gesamten Bundesgebiet werden lokale VDIni-Clubs gegründet: In 25 Clubs z.B. in Nürnberg, im Bergischen Land, Berlin, Hannover, in der Lausitz und Lübeck haben VDInis die Möglichkeit, aktiv Technik zu erleben. Die Nachwuchstüftler erleben wie in einem Sportverein die Clubgemeinschaft vor Ort. Die lokalen VDIni-Clubs werden kompetent von den VDI-Bezirksvereinen (BV) betreut und können nach Absprache mit den BVs von jedem, der interessiert und engagiert ist, gegründet werden. Ein institutionalisierter Pädagogenbeirat tagt zwei Mal im Jahr und ist entscheidend für die dauerhafte Spiegelung der Inhalte sowie die zielgruppengerechte, strategische Entwicklung des VDIni-Clubs. www.vdini-club.de Tag der Technik: Staubtrocken war gestern Von Kiel an der Ostsee bis Friedrichshafen am Bodensee, von Duisburg im Westen bis Weißwasser an der polnischen Grenze: Deutschlandweit begeistert der „Tag der Technik“, eine Initiative des VDI in Zusammenarbeit mit weiteren Institutionen und Verbänden, jedes Jahr im Juni Kinder und Jugendliche mit zahlreichen Veranstaltungen zum Mitmachen. Das Event ist allerdings nicht nur geografisch breit aufgestellt: Das Who-is-Who der Technikbranche, vom Flugzeugbauer bis zum Universitätslabor, präsentiert Wissen und Berufsangebote – und zwar nicht staubtrocken, sondern eingebettet in spannende Geschichten. Genau die richtige Taktik, um Kinder und Jugendliche für Technikthemen zu begeistern und dem drohenden Nachwuchsmangel entgegenzuwirken. Ob als Tag der offenen Tür, Technik-Rallye oder Marktplatz der Technikberufe, die Aktionen sind so unterschiedlich wie die Veranstalter. Nur in einem Punkt gibt es keine Diskussion: Die jungen Besucher sollen Spaß haben. Die zahlreichen Veranstalter präsentieren Technik zum Anfassen, Mitmachen und Staunen und fördern so den Spaß an und die Neugierde auf Technik. Im Rahmen des Jahres der Technik 2004 fand der erste “Tag der Technik“ statt. Dieser gelungenen Initialzündung folgten seitdem jährliche Veranstaltungen. 2010 fanden Technik-Events an 70 verschiedenen Orten quer durch Deutschland statt. www.tag-der-technik.de Neuer Schwung für neue Ziele – VDI-Initiative SACHEN MACHEN Ob Mikrosystemtechnik, Automobil- oder Heizungsbau – Deutschland ist in vielen Bereichen führend. Auf einigen Gebieten hingegen hat Deutschland den Anschluss zur Spitze verloren. Deshalb hat der VDI mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft Anfang 2006 SACHEN MACHEN ins Leben gerufen, eine bundesweite Initiative zur Förderung und Stärkung des Technikstandorts Deutschland. Die Initiative verfolgt die drei Ziele „Nachwuchs begeistern“, „Innovationen fördern“ und „Image des Technikstandorts stärken“. Mittlerweile zählen rund 100 Unternehmen, Hochschulen und Institutionen zum Partnerkreis. Gemeinsam entwickeln und realisieren sie vor allem im Bereich der Nachwuchsförderung Projekte. Dazu gehören technik-welten, das Internetportal für Jugendliche, tectv, die Videoplattform im Internet, die Deutsche Technikstraße oder VDI ELEVATE, das Förderprogramm für Ingenieurstudierende. SACHEN MACHEN dient auch als Plattform, um die einzelnen Aktivitäten der Partner zu bündeln und sie auf Veranstaltungen, Messen und in den Medien zu präsentieren. Die Initiative bietet den Partnern darüber hinaus die Möglichkeit, sich untereinander besser zu vernetzen. Voraussetzung für eine Partnerschaft ist die inhaltliche Unterstützung in den drei Bereichen durch eigene Aktivitäten. Partner nehmen an mindestens einem Projekt oder einer Veranstaltung aktiv teil und unterstützen die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit. SACHEN MACHEN-Premiumpartner sind die AUDI AG und die SMS group. Informationen von heute für Ingenieure von morgen: technik-welten Künftige Ingenieure wollen Inhalte, die sie faszinieren. Und zwar in dem Medium, dem die Zukunft gehört – dem Internet. Daher hat der VDI gemeinsam mit seinen Partnern www.technik-welten.de geschaffen. Auf einen Blick erfahren Jugendliche hier, was ein Ingenieur der Luft- und Raumfahrttechnik macht, warum erneuerbare Energien so wichtig sind oder was Libellen mit modernen Autos zu tun haben. Spielerisch, mit Bildern und Kurztexten, vermittelt das modern gestaltete Portal Anregungen und Hintergründe, um 12- bis 18-jährige Jungen und Mädchen für die spannenden Herausforderungen technischer Berufe zu begeistern. In der Rubrik „Mein Job?“ gibt es Informationen zum Ingenieurberuf und zu Studienmöglichkeiten. Die beteiligten Unternehmen können hier zeigen, wie attraktiv der Ingenieurberuf ist. Integriert in das Internetportal ist die Videoplattform tectv. Auch auf Facebook, dem größten OnlineNetzwerk der Welt, ist das Portal mit einer so genannten Fan-Seite vertreten, auf der Neuigkeiten platziert oder aktuelle Videos gezeigt werden. Rund 1.200 Fans gefällt das Angebot bereits. www.technik-welten.de / www.facebook.de/technikwelten Kluge Fragen, richtige Antworten: tectv Der Sender für Schlaue und solche, die es werden wollen: tectv macht Lust auf Technik. Und neugierig auf den Beruf des Ingenieurs. tectv ist das populärwissenschaftliche Technikmagazin im Web-TV-Format, eingebettet in die Internetplattform www.technik-welten.de. Der VDI startete tectv im Rahmen seiner Initiative SACHEN MACHEN im Frühjahr 2008. Die moderierte, monatliche Magazin-Sendung dauert rund 15 Minuten und besteht meist aus drei bis vier Beiträgen: Partnerbeiträgen, Umfragen, „Viral Checks“ und einem Gewinnspiel. Ob auf dem Video-Portal YouTube oder bei Facebook, auf dem Wissensportal www.wissen.de oder bei der Jugendmesse IdeenExpo: technikwelten.de und tectv sind überall dort, wo sich auch die kommende Ingenieurgeneration aufhält. Die tectv-Themen sind vielfältig. So klären die Jungreporter von tectv Fragen, wie zum Beispiel: Gibt es sprechende Ampeln? Wie schmeckt ein Schokoladensofa? Und was macht man eigentlich im Studiengang Bionik? Komplexe Themen werden anschaulich erklärt, Ingenieurinnen und Ingenieure zeigen, wie spannend ihr Beruf ist. Die Kategorie „Viral Check“ klärt, ob Stunts und andere abgefahrene Experimente realistisch sind. Jeden Monat gibt es außerdem ein Gewinnspiel mit attraktiven Preisen. Das gefällt nicht nur dem Nachwuchs. Unternehmen können bei tectv die Möglichkeit nutzen, sich zu präsentieren. Weitere Informationen: www.tectv.de / www.youtube.de/tectvchannel Auf dem Weg nach oben: Studenten und Jungingenieure im VDI Praxisnah durchs Studium kommen, geht das? Selbstverständlich, denn die Studenten und Jungingenieure (suj) im VDI vermitteln an über 60 Hochschulen in Deutschland wertvolle Kontakte in die Praxis. Gemeinsam etwas bewegen, die Begeisterung für Technik teilen und nebenbei die eigene Karriere vorantreiben – das sind die Ziele der engagierten Netzwerker. Sie begleiten im Studium und geben wichtige Tipps beim Jobeinstieg, zum Beispiel auf der Hannover Messe. suj-Mitglieder lernen interessante Unternehmen kennen, knüpfen frühzeitig Kontakte und erhalten Informationen über geeignete Förderprogramme. Alle Aktionen stehen unter dem Motto „Technik.Netzwerk.Karriere“. „Unsere Begeisterung für Technik und Wissenschaft auch neben unserem Studium oder Beruf zu verfolgen, das ist unser Ziel. Wir starten Projekte und Aktionen nicht aus Selbstzweck oder für den Lebenslauf, sondern vor allem, um Organisationserfahrungen zu sammeln und den Blick über den sprichwörtlichen Tellerrand zu werfen. Unser Netzwerk und unsere Kontakte helfen uns zudem beim erfolgreichen Jobeinstieg“, ist sich André Kandzia, Vorsitzender der Studenten und Jungingenieure, sicher. Rund ein Viertel aller VDI-Mitglieder ist bei den Studenten und Jungingenieuren organisiert. Karrierestart leicht gemacht: VDI ELEVATE Unternehmenskontakte bereits während des Studiums knüpfen, Erfahrungen im Berufsalltag sammeln, Soft-Skills entwickeln und ausbauen - der perfekte Karrierestart? Diesem kommen die neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmer von VDI ELEVATE bereits ein Stück näher. Im Frühjahr 2011 startet die neunte Runde VDI ELEVATE mit 15 Studierenden. Was sind, neben den Unternehmenskontakten, die Vorteile einer Teilnahme? Neben einer Praxisphase umfasst VDI ELEVATE verschiedene Trainings, wie Teamtraining oder ein Projektmanagementtraining, die Teilnahme an einem Seminar des VDI Wissensforums, eine Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung sowie eine VDI-Mitgliedschaft. Ein wichtiger Baustein des Programms, das seit April 2007 angeboten wird, sind neben der Verbesserung fachlichen Leistungen des Ingenieurnachwuchses die Entwicklung der so genannten Soft-Skills. Ins Leben gerufen wurde das Karriereprogramm von den Studenten und Jungingenieuren im VDI. Rund 20 Partner der VDI-Initiative SACHEN MACHEN beteiligen sich daran. Über die gesamte Zeit werden die Teilnehmer jeweils von einem Mentor aus einem der Unternehmen betreut. „Mit VDI ELEVATE möchten wir gezielt den Ingenieurnachwuchs ansprechen“, erklärt VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs. „Von dem Programm profitieren alle Beteiligten: nicht nur die Studierenden, sondern auch die Unternehmen.“ Dies bestätigt Michael Halm von Hydro Aluminium Rolled Products und erklärt: „Wir fördern Ingenieurstudierende über VDI ELEVATE und können dadurch bereits frühzeitig enge Kontakte zu Studierenden aufbauen. So entstehen für beide Seiten wertvolle Netzwerke.“ Ungeahnte Möglichkeiten: MINT Role Models Wie begeistert man junge Frauen für Naturwissenschaften und Technik? Durch eine zielgruppengerechte Ansprache und den direkten Kontakt mit Vorbildern lautet die Antwort des VDI mit dem Projekt MINT Role Models. „MINT“ ist die Abkürzung für die Fächergruppe Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Die weiblichen Role Models möchten Mädchen Mut machen, in die noch häufig männerdominierten Studiengänge und Berufe einzusteigen. Rund 350 weibliche Vorbilder gibt es mittlerweile deutschlandweit. Seit dem offiziellen Kick-Off während der Hannover Messe 2010 waren die Role Models bei über 50 Veranstaltungen aktiv, zum Beispiel auf der IFA in Berlin, auf der Kunststoff-Messe in Düsseldorf, bei Berufsinformationstagen und Sommeruniversitäten. Hier berichten berufstätige Ingenieurinnen, Naturwissenschaftlerinnen und Studentinnen der MINT-Fachrichtungen im Rahmen von Vorträgen, Workshops oder Informationsveranstaltungen von ihrem Werdegang und ihrem Berufsalltag. Sie zeigen, wie vielfältig und chancenreich das MINT-Umfeld ist. Beispiele gefällig? Sabine Wüst entwickelt Cockpits bei Audi, Nautik-Studentin Marika Müller schwärmt für Containerschiffe und Verena Baier arbeitet als Materialwissenschaftlerin an hochwertigen Legierungen. Ihre Begeisterung für Technik und Naturwissenschaften zeigen sie auch bei tectv, dem Technikmagazin des VDI im Internet. Seit Anfang 2011 verleiht das Projekt zudem experimentelle Parcours aus den MINT-Bereichen, die im Rahmen von Workshops mit Schülerinnen und Role Models eingesetzt werden können. Das Projekt ist Teil des Nationalen Paktes für Frauen in MINT-Berufen “Komm, mach MINT” und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Weitere Informationen gibt es unter www.mintrolemodels.de 6 Ehrungen VDI-Ehrungen werden nach der Ehrungsordnung des VDI und nach den „Richtlinien für die Vergabe und Abwicklung von Ehrungen und Preisen“ verliehen. In den letzten Jahrzehnten wurden folgende Mitglieder der Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik geehrt: Ehrenzeichen des VDI Gestiftet zur 75-Jahrfeier 1931 für Ingenieure, die besondere Leistungen aufzuweisen oder sich Verdienste auf dem Gebiet technisch-wissenschaftliche Gemeinschaftsarbeit im In- und Ausland erworben haben. 1952 1952 1956 1956 1971 1973 1977 1977 1980 1981 1983 1984 1987 1989 1991 1992 1993 1993 1996 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2004 Otto Graf † Fritz Leonhardt † Georg Garbotz † Kurt P. Klöppel † Franz Vaessen † Bruno Regenscheit Max Mengeringhausen Hans Wittfoht Helmut Lasko Heribert Thul † Helmut Bockholt Wolfgang Zerna † Hans Siebke † Burkart Rümelin Heinz Rausch† Leonhard Obermeyer Hans-Gustav Olshausen Hans Vießmann Horst Esdorn Helmut August Heinz Bach Bertram Canzler sen. Klaus W. Usemann Tibor Rácóczy Wilfried B. Krätzig Manfred Nußbaumer 1989 1992 1992 1995 1999 2000 2000 2001 2002 2004 2004 2005 2009 Rainer Wanninger Peter Steinhagen Josef Zimmermann Kai-Uwe Bletzinger Uwe Franzke Rolf Jung Madjid Madjidi Michael Bauer Markus Ewert Ulrich Klotz Nicole Riedle Dirk Müller Konstantinos Stergiaropoulos Ehrenmedaille des VDI Die Ehrenmedaille des VDI (Gold) wird an besonders verdiente Mitglieder von Bezirksvereinen und Mitarbeiter von Fachgliederungen verliehen. 1961 Wilhelm Raiss 1963 Max Mengeringhausen 1964 Otto Krischer 1967 Hans-Bert Chowanetz 1967 Friedrich Schiele 1969 Helmut Laakso 1970 Albrecht Kolmar 1974 Werner Linke 1974 Arthur Röhnisch 1975 Eberhard Sprenger 1976 Hubert Lenz 1976 Eberhard Jacobi 1977 Helmut Bockholt 1977 Rud. Chowanetz 1978 Gerd Labohm 1978 Bernard Dreiner Ehrenring des VDI Gestiftet 1934 für Ingenieure bis zum 1978 Werner Krüger vollendeten 40. Lebensjahr, die 1978 Günther Rexroth sich durch ihre Arbeit auf 1979 Helmut Pfaar technisch-wissenschaftlichem 1981 Horst Esdorn Gebiet ausgezeichnet haben. 1984 Karl Steinfeld 1960 Heinz Beck 1986 Hermann Flessner 1969 Siegfried Schattulat 1987 Hans Vießmann 1973 Wieland Ramm 1988 Walter Bilger 1975 Jürgen Masuch 1988 Dieter Jungwirth 1977 Heinz Brockmeyer 1988 Günter Kühlmann 1977 Günther Valtinat 1989 Helmuth Paproth 1989 1990 1990 1991 1991 1991 1992 1992 1993 1993 1994 1994 1995 1996 1996 1997 1997 1997 1998 2001 2002 2003 2003 2004 2004 2004 2005 2005 2007 2007 2007 2008 2008 2009 2010 2011 Wilhelm Zellner Wilhelm Linkerhägner Rolf Windels Rudolf Floss Roland Idler Franz John Otto Rohde Otto Stenger Rudolf Klasen Hans Kurt Nonnenkamp Georg Dröge Siegfried Mängel Gerhart Mathis Leonhard Jussen Günther Krause Paul Bornemann Gerhard Brüsehaber Günter Thäle Hartwig Beiche Günter Albers Horst Falkner Peter Eiermann Hubertus Kopatschek Johann Christoph Kröhan Wolfgang Schneider Wolfgang Polhaus Henning Jagau Albrecht Memmert Wolfgang Ellinger Dieter Eschenfelder Klaus Peter Keuntje Harald Beitzel Martin Herrenknecht Friedhelm Schlößer Wolfgang Feldwisch Ulrike Kuhlmann Hermann-Rietschel-Ehrenmedaille Die Hermann-Rietschel-Ehrenmedaille des VDI wird seit 1991 vom VDI-Fachbereich Technische Gebäudeausrüstung in Würdigung der hervorragenden und beispielhaften Persönlichkeit des Namensgebers verliehen als Auszeichnung für besonders verdiente ehrenamtliche Mitarbeiter oder Ingenieure, die auf dem Gebiet der Technischen Gebäudeausrüstung besondere Verdienste erworben haben. 1991 Lothar Siebert 1991 Klaus W. Usemann 1992 Uichi Inouye 1993 Heinz Bach 1994 Heribert Schmitz 1995 Bertram Canzler sen. 1996 Tibor Rákóczy 1997 P. Ole Fanger 1998 Hermann Berger 2000 Rüdiger Detzer 2001 Bernd Pasterkamp 2002 Rainer Hirschberg 2003 Jürgen Diehl 2004 Michael Schmidt 2005 Frank Zimmermann 2006 Tatsuaki Tanaka 2007 Harald Bitter 2007 Jochen Opländer 2008 Achim Keune 2009 Lothar Rouvel 2011 Jürgen Tenhumberg Albert-Tichelmann-Preis Dieser Preis wird für eine Abschlussarbeit des Studiums im Fachgebiet der TGA vergeben. 2003 Tobias Burkard 2004 Nicole Henerichs 2005 Florian Keppler 2006 Alexander Adloch 2007 Sebastian Schramm 2008 Florian Dittel 2009 Christian Stäbler 2010 Frederik Schmahl Gruson-Ehrenplakette Die Gruson-Ehrenplakette des VDI wird vom Magdeburger Bezirksverein verliehen und der Ehrenplakette des VDI gleich gewertet. 1996 Georg Nachtwei Ehrenplakette des VDI Die Ehrenplakette des VDI wird an verdiente Mitglieder von Bezirksvereinen und Mitarbeiter von Fachgliederungen verliehen. 1950 Fritz Imhoff 1956 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1966 1968 1969 1969 1969 1970 1971 1971 1972 1973 1973 1975 1975 1976 1976 1977 1977 1978 1978 1979 1980 1980 1980 1981 1981 1981 1981 1981 1981 1982 1982 1982 1982 1984 1984 1984 1984 1984 1984 1985 1985 1986 1986 1986 Otto Hetzel Louis Opländer Bruno Regenscheid Helmut Laakso Gerd Labohm Otto Heinz Brandi Hans Bilden Eberhard Jacobi Eberhard Sprenger Werner Halbig Alfred Popp Albrecht Kollmar Hubert Lenz Heinz Roth Ernst Ferdinand Thon Bernhard Dreiner Helmut Bockholt Bertram Canzler sen. Paul Holl Jürgen Lehmann Georg Wendel J.H.A. Kaldschmidt Meno Pfister Eduard Merkle Hermann Pütz Horst Esdorn Claus Willi Hövel Günter Kühlmann Hans Heinrich Timmer Johannes Baden Heinz Beck Heinz Kein Friedrich Pape Heinz Bach Harald Kopp Klaus-Dietrich Laabs Hannes G. Rödiger Lothar Siebert Klaus W. Usemann Gottfried Flatow Helmut Hampel Günther Reichow Heribert Schmitz Adolf Bornschlegl Frank Dehli Paul Gluch Leonhard Jussen Wolfgang Salzwedel Ernst Schmidt Schäffer Hermann Berger Karl Knapp Karl-Hubert Kuebel Gerhart Mathis Werner Sell 1986 1987 1987 1987 1987 1988 1988 1988 1989 1989 1989 1990 1990 1990 1991 1991 1992 1992 1992 1994 1994 1994 1994 1995 1995 1996 1996 1996 1997 1997 1997 1997 1997 1997 1997 1997 1998 1998 1998 1998 1998 1998 1998 1998 1998 1999 1999 1999 1999 1999 2000 2000 2000 2000 Josef Stein Helmut Börstinghaus Peter Diesterhaupt Rudolf Floss Tibor Rákóczy Karl-Heinz Birke Franz Hörmann Heinz Otten Wolfgang Collmann Hans Schiebold Fritz Starp Wolfgang Schneider Klaus Schulte-Bonsfeld Robert Zipelius† Harald Flicke Fritz Wagner Peter Eiermann Hans-Dieter Kondermann Reinhard Seeling Dieter Arndt Winfried Cremer Dieter Wagner † Dieter Wolff Rüdiger Detzer Frank Zimmermann Wolfgang Gießelmann Bernd Pasterkamp Gerhard Salveter Bernhard Fritzsche Rainer Hirschberg Norbert Kröschel Paul Möllers Wolfgang Morenz Hans-Jürgen Niemeyer Helmut Pokern Michael Schmidt Jürgen Diehl Gerhard Frisch Hans-U. Haering Reinhard Jungk Carl-Ludwig Kruse Jürgen Masuch Hildegard Tesch Harald Bitter Klaus Franz Lothar Gail Klaus Fitzner Edwin Hadré Hartmut Lückemeyer Günter Reuther Achim Keune Rainer Kryschi Wolfgang Richter Chan-Suk Lee 2001 2001 2001 2002 2002 2002 2002 2002 2002 2002 2002 2003 2003 2003 2003 2003 2003 2003 2003 2004 2004 2004 2004 2004 Peter Lein Günter Mügge Heinz-Jürgen Tenhumberg Bert Brümmendorf Hans-Friedrich Hinrichs Erich Koops Nikolaus Rosmanitz Hans R. Kranz Wolfgang Möckel Eberhard Oesterle Klaus Rudat Wolfgang Becker Marten F. Brunk Wolfgang Ellinger Adolf Heeb Gerold Hillig Rüdiger Krampe Bjarne Olesen Jobst Frh. von Heintze Ulrich Busweiler Sigmar Hesslinger Klaus Peter Keuntje Hans-Peter Prömper Horst Schuhose 2004 2004 2005 2005 2005 2005 2006 2006 2006 2006 2006 2006 2007 2007 2007 2007 2007 2007 2007 2008 2008 2008 2009 2009 Günther Volz Michael Weise Friedhelm Meermann Martin Schata Franz-Peter Schmickler Bernd Wattenberg Günther Keller Manfred Pikart Horst-Georg Schmalfuß Bernhard Smets Manfred Zeller Konrad Zilch Heinz Eberhard Manfred Büchel Wolfram Klingsch Martin Krone Udo Kunz Franz-Hermann Schlüter Rainer Wäntig Michael Bauer Arnold Brunner Uwe Franzke Günter Ohl Karin Rühling 2009 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2011 Olli Seppanen Erwin Janzen Denis Loskant Hans-Jörg Moritz Horst Weißsieker Thomas Wiedemann Andreas Winkens Ulrich Finke Grashof-Denkmünze des VDI 1973 Fritz Leonhardt † Korrespondierende Mitgliedschaft des VDI 1985 Ben C. Gerwick, USA† 1985 Robert Krapfenbauer, Österreich 1985 Bruno Thürlimann, Schweiz 1993 André Thiébault, Frankreich 1995 José Medem Sanjuan, Spanien 2000 Klaus Ostenfeld, Dänemark 2009 Koos Mast 2010 Michel Virlogeux 7 Stellungnahmen / Positionspapiere Die VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik hat in den letzten 12 Monaten Stellungnahmen und Positionspapiere zu aktuellen Themen der Branche formuliert und den betreffenden Stellen zugeleitet. Die Langfassungen der Stellungnahmen finden Sie im Internet unter www.vdi.de/gbg 7.1 Klimaschutz und Energiepolitik – Handlungsempfehlungen für den Gebäudebereich Im Rahmen seines Positionspapiers „Klimaschutz und Energiepolitik: Handlungsempfehlungen für den Gebäudebereich“ fordert der VDI die Politik auf, die Rahmenbedingungen für erhöhte Gebäudeeffizienz deutlich zu verbessern. Erste wichtige Ansätze hierzu sind im Energiekonzept der Bundesregierung angelegt. Das vorliegende Positionspapier gibt einen Überblick über Einschätzungen und Empfehlungen der Ingenieure bezüglich des weiteren Handlungsbedarfs. Als Ergänzung und Vertiefung zur VDI-Stellungnahme „Klimaschutz und Energiepolitik – Ziele und Handlungsbedarf für eine CO2-arme Energieversorgung und -nutzung in Deutschland“ vom März d. J. richtet dieses Positionspapier des VDI den Fokus auf die Energieeffizienz von Gebäuden. Mit 40 Prozent Anteil am Endenergieverbrauch in Deutschland und Europa ist nur mit energieeffizienten Gebäuden ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung ambitionierter Klimaschutzziele möglich. Hierbei spielen die Aspekte Bedarfsreduzierung und Energiemanagement eine herausragende Rolle auf die sich dieses Papier konzentriert. Mit diesem Positionspapier soll aus technisch-wissenschaftlicher Sicht ein Beitrag zur öffentlichen Diskussion über die energetische Qualität der Gebäude in Deutschland geleistet werden. Die energetische Verbesserung des gesamten Gebäudebestandes ist zur Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele dringend erforderlich. Hier steht die Gesellschaft insgesamt vor großen Herausforderungen. Jeder Bürger, ob Gebäudeeigentümer oder Mieter, wird dazu Beiträge leisten müssen, um die Klimaschutzziele, die sich Gesellschaft und Politik gesetzt haben, zu erreichen. Nicht alle Versuche der Vergangenheit, Energie einzusparen, waren aus Sicht der Fachleute durchdacht. Alle bau- und anlagentechnischen Maßnahmen an Gebäuden sollten von ausreichend qualifizierten Fachleuten vorgenommen werden, um gesundheitlichen oder baulichen Schäden vorzubeugen. Auch Maßnahmen mit dem Ziel der energetisch-ökologischen Verbesserung der Gebäude dürfen die primäre Aufgabe der Gebäude in keinem Fall außer Acht lassen, nämlich die Bereitstellung von gesunden Raumkonditionen. Dieses Positionspapier wurde federführend von der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik GBG - in Abstimmung mit anderen VDI Gremien - erarbeitet. In der VDI-GBG sind 15.000 Fachleute aus den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen, Technische Gebäudeausrüstung und FacilityManagement zusammen geschlossen. Der VDI fordert die Politik auf, die Rahmenbedingungen für erhöhte Gebäudeeffizienz deutlich zu verbessern. Erste wichtige Ansätze hierzu sind im Energiekonzept der Bundesregierung angelegt. Dringenden Handlungsbedarf sehen wir insbesondere in den Bereichen: 1. Neubau oder Sanierung – Transparenz über die Qualität der Gebäude 2. Trennung von Technologieförderung und Technologievorschriften 3. Investor / Nutzer – Dilemma 4. Beratung, Planung / Vergütung von Ingenieurleistungen 5. Informationsoffensive zur Baukultur und die öffentliche Hand als Bauherr 6. Netze und Geräte als Energiespeicher 7. Internationale Vorreiterrolle für energieeffiziente Gebäude 7.2 Bewertung der Nachhaltigkeit von Gebäuden Nach Ansicht des VDI verfügt Deutschland im internationalen Vergleich über eine führende Rolle bei der Planung und Realisierung energieeffizienter Gebäude und dem Einsatz regenerativer Energien in der Gebäudetechnik. Die Nachfrage auf internationalen Märkten und der Bedarf an diesem Know-how sowie an energieeffizienter Technologie wachsen rasch. Für die deutsche Volkswirtschaft bestehen daher erhebliche Exportchancen sowohl bei Neu- als auch bei Bestandbauten. Nachhaltigkeit im Gebäudebereich ist eine zentrale Voraussetzung für erfolgreichen Umwelt- und Klimaschutz. Gebäude verbrauchen einen hohen Anteil natürlicher Ressourcen. Insbesondere verursachen sie in Deutschland und Europa rund 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs. Weltweit sind Gebäude für fast 40 Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich. Nach Auffassung des VDI sollte die Nachhaltigkeitszertifizierung in Deutschland vor allem auf Basis einheitlicher deutscher und europäischer Regeln und Normen erfolgen. Angesichts der Vorteile einer Nachhaltigkeitszertifizierung auf Basis einheitlicher deutscher und europäischer Standards sollte es das Ziel der Bundesregierung und der betroffenen Branchen sein, einheitliche Kriteriensteckbriefe als Basis für deutsche Bewertungs- und Zertifizierungsverfahren zu etablieren. Unterstützung dieser Kriteriensteckbriefe und der darauf aufbauenden Systeme durch die am Bau beteiligten Branchen sowie relevante Ministerien ist zu gewährleisten! 7.3 Gebäude 2030 Mit der Road-Map „Gebäude 2030 – Entwicklung von Lebens- und Arbeitsräumen im Spiegel globaler Trends“ gibt die 2009 entstandene VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik eine erste gemeinsame Standortbestimmung ihrer vier Fachbereiche: Architektur, Bautechnik, TGA und Facility-Management ab. Nur mit einer vernetzten Zusammenarbeit der Disziplinen am Bau wird es gelingen, die Qualität der Gebäude zu steigern und zukünftigen Herausforderungen zu begegnen. Als zukünftige gemeinsame Arbeitsthemen der vier Fachbereiche der GBG werden im Schwerpunkt Fragen der: - Ressourceneffizienz - Barrierefreiheit - Sicherheit - Gesundheit behandelt. Im Themenbereich der Ressourceneffizienz geht es neben der Energieeffizienz auch um Fragen des Recyclings und der Lebenszyklusbetrachtungen. Im Fachbereich TGA ist hier die Richtlinienreihe VDI 2067 zu nennen, der Fachbereich Facility-Management beschäftigt sich neben der Überarbeitung der Richtlinien VDI 2074 und VDI 3807 mit der Erarbeitung einer VDI-Richtlinie zur Betrachtung von Lebenszykluskosten (VDI 4703). Barrierefreiheit ist längst kein Thema mehr, dass auf die Reduzierung von Stufen und Treppen reduziert werden kann. Neben den Rollstuhlfahrern gibt es eine wachsende Zahl von Menschen mit Einschränkungen, für die technische Hilfsmittel zur Reduzierung von Barrieren beitragen können. Der Fachbereich Architektur erarbeitet hier in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich TGA die Richtlinienreihe VDI 6008. Sicherheit ist ein vielschichtiges Thema bei der Errichtung und dem Betrieb von Gebäuden. Neben der Standsicherheit (VDI 6200) im Fachbereich Bautechnik sind Fragen des Brandschutzes (VDI 3819), Einbruchschutzes und des Schutzes vor Vandalismus (VDI 6004) schon heute ein Thema der VDIGBG. Gesundheitlich zuträgliche Umgebungsbedingungen zu schaffen ist seit jeher ein Ziel aller bei der Errichtung von Gebäuden beteiligten Fachleute. Geänderte Bauphysik, neue Werkstoffe und andere Nutzungsprofile stellen hier neue Anforderungen. Ziel der VDI-GBG ist es, neben den etablierten Themen der Lufthygiene nach VDI 6022 und der Wasserhygiene nach VDI 6023 auch gewerkeübergreifende Diskussionen zu etablieren. 8 Richtlinien Alle Richtlinien sind grundsätzlich einzeln, als Druckversion oder elektronisch erhältlich. In den Handbüchern werden sinnvolle Kompendien zusammengestellt, die auch abonniert werden können: Bezug der Richtlinien durch Beuth Verlag, 0 30 / 26 01 / 22 60, E-Mail: [email protected], oder im Download unter www.beuth.de Zu bestimmten Themengebieten in der VDI-GBG gibt es zusätzlich Richtlinien-Handbücher, die alle zum Fachgebiet gehörenden Richtlinien umfassen: VDI-Handbuch Architektur VDI-Handbuch Aufzugstechnik VDI-Handbuch Bautechnik VDI-Handbuch Elektrotechnik und Gebäudeautomation VDI-Handbuch Facility-Management VDI-Handbuch Produktdatenaustausch VDI-Handbuch Raumlufttechnik VDI-Handbuch Reinraumtechnik VDI-Handbuch Sanitärtechnik VDI-Handbuch Wärme-/Heiztechnik Ihr Ansprechpartner für fachliche Fragen der VDI-Mitglieder in der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik: Dipl.-Ing. (FH) Björn Düchting, Telefon: 02 11 / 62 14 – 4 70, Fax: 02 11 / 62 14 -1 77, E-Mail: [email protected]. Die vollständigen Inhaltsverzeichnisse der Richtlinien können im Internet unter www.vdi.de/xxxx (4stellige Richtlininenummer, Bsp. www.vdi.de/6022) nachgelesen werden. Verbesserungsvorschläge zu den Richtlinienentwürfen sind unter Wahrung der Einspruchsfrist an die VDI-GBG-Geschäftsstelle zu richten. 8.1 Richtlinienerscheinungsplan 10/2010 – 09/2011 (sortiert nach Erscheinungsdatum) Entwürfe Wärmerückgewinnungssysteme (VDILüftungsregeln)“ VDI 2050/2 „Anforderungen an Technikzentralen – Sanitärtechnik“ VDI 4706 „Kriterien für das Raumklima“ VDI 2050/4 „Anforderungen an Technikzentralen – Raumlufttechnik“ VDI 2083/3.1 „Reinraumtechnik - Messtechnik in der Reinraumluft – Monitoring“ VDI 2077/2 „Verbrauchskostenabrechnung für die Technische Gebäudeausrüstung – Wasserversorgungsanlagen“ VDI/GEFMA 3814/3.1 „Gebäudeautomation (GA) - Hinweise für das Gebäudemanagement - Planung, Betrieb und Instandhaltung Schnittstelle zum Facility-Management“ VDI 2083/18 „Reinraumtechnik – Biokontaminationskontrolle“ VDI 2077/3.1 „Verbrauchskostenerfassung für die Technische Gebäudeausrüstung Ermittlung der umlagefähigen Wärmeerzeugungskosten von KWK-Anlagen“ VDI 3814/7 „Gebäudeautomation (GA) Gestaltung von Benutzeroberflächen“ VDI 2070 „Betriebswassermanagement für Gebäude und Liegenschaften“ VDI 3819/1 „Brandschutz in der VDI 4708/1 „Druckhaltung, Entlüftung, Entgasung – Druckhaltung“ VDI/BV-BS 6000/1.1 „Ausstattung von und mit Sanitärräumen - Grundlagen und Systeme Vorgefertigte Sanitär-Bauelemente (Fertigsanitärräume, Installationssysteme)“ VDI 2083/17 „Reinraumtechnik Reinheitstauglichkeit von Werkstoffen“ VDI 3810/1 „Betreiben und Instandhalten gebäudetechnischer Anlagen – Grundlagen“ VDI 2073/2 „Hydraulik in Anlagen der Technischen Gebäudeausrüstung Hydraulischer Abgleich“ VDI 6028/6 „Bewertungskriterien für die Technische Gebäudeausrüstung Anforderungsprofile und Wertungskriterien für die Gebäudeautomation“ VDI 2083/4.2 „Reinraumtechnik – Energieeffizienz“ VDI 3803/4 „Raumlufttechnik, Geräteanforderungen - Luftfiltersysteme (VDILüftungsregeln)“ VDI 3803/5 „Raumlufttechnik, Geräteanforderungen - Gebäudetechnik - Gesetze, Verordnungen, Technische Regeln“ VDI 6008/2 „Barrierefreie Lebensräume Möglichkeiten der Sanitärtechnik“ VDI 6022/1.1 „Raumlufttechnik, Raumluftqualität - Hygieneanforderungen an Raumlufttechnische Anlagen und Geräte Prüfung von Raumlufttechnischen Anlagen (VDI-Lüftungsregeln)“ VDI 6022/4 „Raumlufttechnik, Raumluftqualität - Qualifizierung von Personal für Hygienekontrollen, Hygieneinspektionen und die Beurteilung der Raumluftqualität“ VDI 6008/1 „Barrierefreie Lebensräume Allgemeine Anforderungen und Planungsgrundlagen“ VDI 6003 „Trinkwassererwärmungsanlagen Komfortkriterien und Anforderungsstufen für Planung, Bewertung und Einsatz“ Weißdrucke VDI 2050/5 „Anforderungen an Technikzentralen – Elektrotechnik“ VDI 2083/13.3 „Reinraumtechnik - Qualität, Erzeugung und Verteilung von Reinstwasser Pharmazie und andere Life-ScienceAnwendungen“ VDI 3803/1 „Raumlufttechnik - Zentrale Raumlufttechnische Anlagen - Bauliche und technische Anforderungen (VDILüftungsregeln)“ VDI 3551 „Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) in der Technischen Gebäudeausrüstung“ VDI 2067/22 „Wirtschaftlichkeit gebäudetechnischer Anlagen - Energieaufwand der Nutzenübergabe bei Anlagen zur Trinkwassererwärmung“ VDI 6034 „Raumkühlflächen - Planung, Bau und Betrieb“ VDI 4710/3 „Meteorologische Grundlagen für die technische Gebäudeausrüstung - t,xKorrelationen der Jahre 1991 bis 2005 für 15 Klimazonen in Deutschland“ VDI 2083/4.2 „Reinraumtechnik – Energieeffizienz“ VDI 3813/1 „Gebäudeautomation (GA) Grundlagen der Raumautomation“ VDI 3813/2 „Gebäudeautomation (GA) Raumautomationsfunktionen (RAFunktionen)“ VDI 6000/3 „Ausstattung von und mit Sanitärräumen - Versammlungsstätten und Versammlungsräume“ VDI 6039 „Facility-Management Inbetriebnahmemanagement für Gebäude Methoden und Vorgehensweisen für gebäudetechnische Anlagen“ VDI 6040/1 „Raumlufttechnik - Schulen Anforderungen (VDI-Lüftungsregeln, VDISchulbaurichtlinien)“ VDI 6022/1 „Raumlufttechnik, Raumluftqualität - Hygieneanforderungen an Raumlufttechnische Anlagen und Geräte (VDILüftungsregeln)“ VDI 6022/3 „Raumlufttechnik Raumluftqualität - Beurteilung der Raumluftqualität“ VDI 2089/3 „Technische Gebäudeausrüstung von Schwimmbädern – Freibäder“ VDI 3809/1 „Prüfung gebäudetechnischer Anlagen – Heizungstechnik“ 8.2 Laufende Richtlinienprojekte VDI 2050 „Anforderungen an Technikzentralen“ VDI/BV-BS 6206 „Gebäude aus wiederverwendbaren vorgefertigten Raumzellen in Stahlrahmenbauweise“ VDI 6000 „Ausstattung von und mit Sanitarräumen“ VDI 6210 „Abbruch und Rückbau von Bauwerken“ VDI 6008 „Barrierefreie Lebensräume“ Fachbereich Technische Gebäudeausrüstung Fachbereich Bautechnik VDI 2035 „Vermeidung von Schäden in Warmwasser-Heizungsanlagen“ Fachbereich Architektur VDI 6201 „Softwaregestützte Tragwerksberechnung“ VDI 6202 „Sanierung schadstoffbelasteter Gebäude und Anlagen“ VDI/BV-BS 6205 „Transportanker und Transportankersysteme für Betonfertigteile“ VDI 2047 „Rückkühlwerke“ VDI 2052 „Raumlufttechnik für Küchen“ VDI 2053 „Raumlufttechnische Anlagen für Garagen“ VDI 2054 „Raumlufttechnische Anlagen für Datenverarbeitung“ VDI 4706 „Kriterien für das Raumklima“ VDI 4707 „Aufzüge – Energieeffizienz“ VDI 2067 „Wirtschaftlichkeit gebäudetechnischer Anlagen“ VDI 4708 „Heizungsanlagen-Druckhaltung“ VDI 2070 „Betriebswassermanagement für Gebäude“ VDI 4710 „Metereologische Grundlagen für die Technische Gebäudeausrüstung“ VDI 2072 „Dezentrale Trinkwassererwärmung“ VDI 6002 „Solare Trinkwassererwärmung“ VDI 2073 „Hydraulische Schaltungen in Heizund Raumlufttechnischen Anlagen“ VDI/DVS 6005 „Lüftungstechnik beim Schweißen und bei verwandten Verfahren“ VDI 2074 „Recycling in der Technischen Gebäudeausrüstung“ VDI 6007 „Berechnung des instationären thermischen Verhaltens von Räumen und Gebäuden“ VDI 2078 „Berechnung der Kühllast klimatisierter Räume“ VDI 6010 „Sicherheitstechnik“ VDI 2083 „Reinraumtechnik“ VDI 6012 „Regenerative und dezentrale Energiesysteme für Gebäude“ VDI 2086 „Raumlufttechnische Anlagen für Druckereien“ VDI 2163 „Innenraum-Lufthygiene in Abfallbehandlungsanlagen“ VDI 6018 „Kälteversorgung in der Technischen Gebäudeausrüstung“ VDI 6020 „Anforderungen an Rechenverfahren zur Gebäude- und Anlagensimulation“ VDI 2164 „Latentspeichersysteme in der Gebäudetechnik“ VDI 6022 „Raumlufttechnik, Raumluftqualität“ VDI 3802 „Raumlufttechnische Anlagen für Fertigungsstätten“ VDI 6023 „Hygiene in TrinkwasserInstallationen“ VDI 3803 „Raumlufttechnik – Geräteanforderungen“ VDI 6026 „Dokumentation in der Technischen Gebäudeausrüstung“ VDI 3805 „Produktdatenaustausch in der Technischen Gebäudeausrüstung“ VDI 6028 „Bewertungskriterien für die Technische Gebäudeausrüstung“ VDI 3811 „Modernisierung heiztechnischer Anlagen“ VDI 6030 „Auslegung von Raumheizflächen“ VDI 3813 „Raumautomation“ VDI 6037 „Ersatzstromanlagen für die Technische Gebäudeausrüstung“ VDI 3814 „Gebäudeautomation“ VDI 6040 „Raumlufttechnik – Schulen“ VDI 3818 „Gestaltung von Sanitärräumen – Grundlagen“ Fachbereich Facility-Management VDI 3819 „Brandschutz in der Gebäudetechnik“ VDI 2077 „Verbrauchskostenabrechnung für die Technische Gebäudeausrüstung“ VDI 4700 „Begriffe der Technischen Gebäudeausrüstung“ VDI 3807 „Energieverbrauchskennwerte für Gebäude“ VDI 4704 „Warmwasser-Heizungsanlagen“ VDI 3810 „Betreiben und Instandhalten von gebäudetechnischen Anlagen“ VDI 4705 „Aufzüge – Notrufmanagement“ VDI 3922 „Energieberatung für Liegenschaften und Gebäude“ VDI 4703 „Lebenszykluskostenorientierte Ausschreibung in der Technischen Gebäudeausrüstung“ VDI 6041 „Facility-Management - Technisches Anlagenmonitoring“ 9 Publikationen Organzeitschriften der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik Bauingenieur Die Fachzeitschrift „Bauingenieur“, die sich schwerpunktmäßig den Themen Massivbau, Stahlbau, Geotechnik, Glas- und Holzbau, Brücken, Tunnel, Baudynamik, Brandschutz, Informatik, Normen und Management widmet, ist das Organ der VDI-GBG für Bautechnik. HLH Die Fachzeitschrift „HLH“ ist eine Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure und das Organ der VDI-GBG für Technische Gebäudeausrüstung. Hier finden sich praxisnahe und dennoch wissenschaftlich fundierte Beiträge vor allem über Heiz-, Raumluft- und Sanitärtechnik und Gebäudeautomation. Weitere Fachzeitschriften Der Bausachverständige Die Zeitschrift richtet sich an Bau- und Immobiliensachverständige und alle, die sich mit Bausanierung, Bauschäden, Bauen im Bestand und Bauphysik befassen. Umfassende und Interdisziplinäre Berichterstattung - von Praktikern für Praktiker. Herausgeber sind das Fraunhofer IRB und der Bundesanzeiger Verlag. Durch eine Kooperation mit dem VDI erhalten VDI-Mitglieder 20% Rabatt auf den Abo-Preis. Es erschienen 6 Ausgaben pro Jahr. Weitere Informationen erhalten Sie auf: www.derbausv.de Hotelbau Die „hotelbau“ ist ein Immobilienfachtitel für die Spezialimmobilie Hotels. Marktbetrachtungen, Standortanalysen, Investment- und Expansionsstrategien sowie Architektur und Gebäudetechnik, stehen im Mittelpunkt journalistisch fundierter Objektreportagen. VDI-Mitglieder 20% Rabatt auf den Abo-Preis. Industriebau Die „industrieBAU“ richtet sich an Investoren und Bauherren, Architekten und Planer in Industrie, Handel und Gewerbe, informiert u.a. über professionelles Planen und Bauen für Industrie, Handel und Gewerbe, sowie aktuelle Trends und Entwicklungen in der Industriearchitektur. VDI-Mitglieder 20% Rabatt auf den Abo-Preis. Der Facility-Manager „Der Facility Manager“ informiert konzentriert und fundiert über alle Entwicklungen in dem großen Markt für Facility Services und gibt praxisbezogene Handlungsempfehlungen für die strategische Ebene der Unternehmensorganisation und für die praktische Ebene des operativen Immobilien und Liegenschaftsbetriebs. VDI-Mitglieder 20% Rabatt auf den Abo-Preis. Weitere Informationen: www.vdi.de/fachzeitschriften Weitere Publikationen Kommentar zu VDI 6022 und VDI 6032 "Innenraumluftqualität und HygieneAnforderungen an die Raumlufttechnik" In diesem als Lehrbuch und Nachschlagewerk konzipierten Kommentar werden Erfahrungen aus der Umsetzung der Richtlinien VDI 6022 und VDI 6032 sowie aus Diskussionen mit Komponentenherstellern, Planern, Anlagenbauern und Betreibern reflektiert. Ausgehend von dem Lebensmittel Luft vermittelt das Werk die notwendigen Kenntnisse aus der Medizin und Mikrobiologie, um - Raumlufttechnik gesundheitlich zuträglich zu planen, zu errichten und zu betreiben. - Umfangreiche Übungsaufgaben ergänzen die Wissensvermittlung und erlauben eine Selbstkontrolle. Kommentar zu VDI 6030 "Raumkomfort und Raumheizflächen" Die Richtlinie VDI 6030 Blatt 1 liefert die Berechnungsgrundlagen zum Auslegen von Raumheizkörpern. Wegen des neuen Auslegungsansatzes fordert die Praxis berechtigt, die Beweggründe für die Neuerung und auch die Herleitung genauer zu erläutern. Diese Anforderung erfüllt der Kommentar. Er verdeutlicht zugleich, dass der neue Ansatz als ein Muster für eine neue Vorgehensweise in anderen Bereichen der Heiz- und Raumlufttechnik dienen kann. Ziel ist, über das einfache anlegentechnische funktionieren hinaus die den eigentlichen Nutzen herstellenden Funktionen nachzuweisen und anzubieten. Jahresausgabe „Der Bauingenieur“ Die traditionelle Jahrespublikation des VDI-Fachbereichs Bautechnik erscheint im September d.J. als Sonderexemplar der Fachzeitschrift „Bauingenieur“ im Springer-VDI-Verlag Düsseldorf und wurde an alle bezugsberechtigten VDIMitglieder verschickt. Diese 152seitige Veröffentlichung in versandgerechtem flexiblen DIN A 4-Format findet insbesondere bei den Mitgliedern des VDI-Fachbereichs Bautechnik großen Zuspruch. Die exklusiven Beiträge von renommierten Fachleuten spiegeln das aktuelle Baugeschehen wider, informieren über neue Entwicklungen und Erkenntnisse in der Bautechnik sowie über aktuelle bemerkenswerte Baumaßnahmen. So wird beispielweise berichtet über den Neubau der Zayed University in Abu Dhabi, die „Tanzenden Türme“ in Hamburg, die neuartigen gläsernen Kontrollturm-Kanzeln der Großflughäfen in Frankfurt und Berlin, die Eisenbahnhochgeschwindigkeitsstrecken in China und mehrere anspruchsvolle Infrastrukturprojekte in Hamburg. Das Fachwissen kommt im Heft nicht zu kurz. State of the Art-Berichte zu den Themen „Kühltürme“ und „Zerstörungsfreie Prüfung im Bauwesen“ oder Fachaufsätze wie „Der neue Holzbau“, „Baustoffe mit Gedächtnis“ und „Öffentlich private Partnerschaft (ÖPP)-Projekte“ belegen das. Rund um das Thema Energieeffizienz spannen sich gleich drei Beiträge auf: Plusenergiehaus mit Elektromobilität, Monitoring bei der Energieberatung und Nachhaltige Hüllen für Plusenergiehäuser. Das Heft beginnt mit einem von Prof. Oliver Fischer verfassten Leitthema mit dem Titel „Innovationen im Konstruktiven Ingenieurbau“. Weitere Beiträge zum Beruf, zur Ausbildung und zur Karriere des Bauingenieurs, darunter einer mit der bezeichnenden Überschrift „Allein unter Männern“ und einer zur optimalen Beschaffung von Baufachinformationen, runden das Kapitel I ab. Der traditionelle technisch-geschichtliche Beitrag widmet sich dem großen Meister des Betonschalenbaus „Félix Candela“. Der Autor Prof. Mike Schlaich schildert nicht allein das Schaffen und die Bauwerke Candelas sondern stellt auch dar, warum diese Bauweise im Laufe der Zeit an Stellenwert verloren hat und durch andere Flächentragwerke verdrängt wurde. Die Publikation (ISSN-0005-6650) kann von Interessenten zum Preis von 35,00 € zzgl. Versandkosten bestellt werden bei der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik, VDI-Platz 1, 40468 Düsseldorf, Telefon 0211-6214-251 oder [email protected] VDI FachNews Der VDI verbessert und erweitert laufend die Angebote für seine mehr als 140 000 Mitglieder. Dazu zählt es auch, wichtige und interessante Informationen schnell und bequem via E-Mail und Internet zur Verfügung zu stellen. Im April startete ein Fachinformationsangebot exklusiv für VDI-Mitglieder. Einmal monatlich erhalten VDI-Mitglieder die für sie individuell zusammengestellten VDI-FachNews entsprechend ihrer fachlichen Zuordnungen. Auf diese Weise werden Mitglieder umfassend über laufende Aktivitäten in ihren Fachbereichen und über fachbezogene Neuigkeiten aus Forschung, Wirtschaft und Politik informiert. Melden Sie sich jetzt an unter www.vdi.de/fachnews Rehva Guidebooks Bezug der englischen Originale durch: Beuth Verlag GmbH Telefon 030 2601-2260 www.beuth.de Bezug der deutschen Fassungen als pdf Datei durch die VDI-GBG Guidebook No. 1 Displacement ventilation 1. Auflage 2002 Guidebook No. 2 Ventilation Effectiveness 1. Auflage 2004 Guidebook No. 3 Electrostatic Precipitators 1. Auflage 2004 Guidebook No. 4 Ventilation and Smoking 1. Auflage 2005 Guidebook No. 5 Chilled Beam Application 1. Auflage 2005 Guidebook No. 6 Indoor Climate and Productivity 1. Auflage 2006 Guidebook No. 7 Low temperature temperature cooling 1. Auflage 2007 heating and Guidebook No. 8 Cleanliness of ventilation systems high 1. Auflage 2007 Guidebook No. 9 Hygiene requirements for ventilation and air-conditioning Guidebook No. 10 Computational Fluid Dynamics Guidebook N° 11 Air Filtrationin HVAC Systems Indoor Enviroment and Energy Efficiency in Schools REHVA-Guidebook No. 14: Climate Quality Assessment" "Indoor REHVA-Guidebook No. 15: "Energy Efficient Heating and Ventilation of Lage Halls" Guidebook N° 12 Solar Shading Guidebook N° 13 Rehva Journal REHVA, der europäische Dachverband der Heizungs-, Lüftungs- und KlimatechnikIngenieure bietet das REHVA-Journal kostenfrei als Web-Version an. Die jeweils aktuelle Ausgabe kann im Netz gelesen oder kostenfrei elektronisch abonniert werden. Das REHVA-Journal erscheint in englischer Sprache. Sie können ebenso kostenfrei den REHVA-Newsletter bestellen. www.rehva.eu 10 Messeauftritte Alle Leistungsangebote der VDI-Gruppe sind jährlich auf der Hannover Messe zu sehen. VDIMitglieder erhalten eine Einladung zur Messe. Die VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik präsentiert ihr umfangreiches Service- und Beratungsangebot jährlich auf verschiedenen Fachmessen. In 2011 wird die VDI-GBG auf folgenden Messen vertreten sein: Reinraumloung, Karlsruhe: 28.2. – 1.3.2012 Facility-Management, Frankfurt: 6. – 8.3.2012 Light & Building, Frankfurt: 15. – 20.4.2012 11 Internationale Kontakte Mitgliedschaften Die VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik ist in folgenden Organisationen Mitglied: ICCCS - International Committee of Contamination Control Societies; Internet: http://www.icccs.org/ REHVA - Federation of European Heating and Air-Conditioning Associations Washington street 40, 1050 Brussels, BELGIEN Tel.: (+32 2) 5 14 11 71 Fax: (+32 2) 5 12 90 62 Internet: www.rehva.eu Aktivitäten in Zusammenarbeit mit REHVA sind: Die Arbeit an den REHVA Guidebooks (siehe Publikationen) Die Übersetzung des REHVA International HVAC Dictionary (Ziel: 12000 Fachbegriffe, 21 Sprachen), das unter www.rehvadictionary.eu frei verfügbar ist. Mitwirkung am REHVA World Congress Clima 2013 in Prag (Tschechien). Kooperationen Die VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik pflegt seit vielen Jahren mit ausländischen Institutionen und Verbänden die technisch-wissenschaftliche Zusammenarbeit. ABOK - Rußland Association of Engineers in Heating, Ventilation, Airconditioning, Heat Supply & Building Thermal Physics www.abok.ru ASCE – USA American Society of Civil Engineers www.asce.org ASHRAE – USA American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers www.ashrae.org CIBSE – GB The Chartered Institution of Building Services Engineers www.cibse.org SAREK – Korea The Society of Air-Conditioning and Refrigerating Engineers of Korea www.sarek.or.kr SHASE – Japan The Society of Heating, Air-Conditioning & Sanitary Engineers of Japan www.shasej.org SWKI – Schweiz Schweizerischer Verein von Gebäudetechnik-Ingenieuren www.swki.ch TVVL – NL Nederlandse technische vereniging voor installaties in gebouwen www.tvvl.nl TTMD - Türkei Turkish Society of HVAC & Sanitary Engineers www.ttmd.org.tr 12 Veranstaltungen Die VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik ist fachlicher Träger von Tagungen und Seminaren der VDI-Wissensforum GmbH. Anmeldung und Informationen zu allen VDI-Fachtagungen und Seminaren: VDI Wissensforum Kundenzentrum, Postfach 10 11 39, 40002 Düsseldorf, [email protected], Telefon: + 49 (0) 211 62 14-201, Telefax: +49 (0) 211 62 14-154. E-Mail: Veranstaltungen im Herbst 2011: „Reinraumtechnik“ VDI-Tagung am 26. – 27.10.2011in Nürtingen „Fassaden – Blick in die Zukunft“ VDI-Konferenz am 22. – 23.11.2011 in Düsseldorf „Innovative Beleuchtung mit LED“ VDI-Tagung am 23. – 24.11.2011 in Düsseldorf „Baulicher und gebäudetechnischer Brandschutz“ VDI-Tagung am 29. – 30.11.2011 in Bonn 12.1 Schulungen zu VDI Richtlinien Der VDI-Fachbereich Technische Gebäudeausrüstung bietet zu verschiedenen der von ihm herausgegebenen VDI-Richtlinien Schulungen an. Die Inhalte und Abläufe der Schulung sind bereits in den betroffenen VDI-Richtlinien definiert. Der VDI-Fachbereich Technische Gebäudeausrüstung führt diese Schulungen nicht durch, er bietet jedoch natürlichen und juristischen Personen eine Schulungspartnerschaft mit Qualitätssicherung an. Er organisiert einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch zwischen den Schulungspartnern und den Richtlinienausschüssen. Schulungsinstitute, die das VDI-Zertifikat aushändigen, unterliegen einer regelmäßigen Kontrolle und werden ständig über aktuelle Neuerungen informiert. Zielgruppe dieser Schulungen sind, neben den Betreibern, Planer, Hersteller sowie Anlagenbauer aus Handwerk und Industrie. Die Qualifizierung nach diesen Schulungen ist freiwillig, leistet jedoch einen entscheidenden Beitrag zur Rechtssicherheit und zur Qualitätssicherung. Durch VDI-Schulungspartner qualifiziertes Personal hebt sich fachlich vom Wettbewerb ab. Wenn die Lehrinhalte gemäß der Richtlinie vermittelt wurden, besteht bei einem Rechtsstreit die Sicherheit qualifiziertes Personal eingestellt zu haben, da der Lehrplan durch die offene Erstellung als VDI-Richtlinie anerkannt ist. Schulungen zur Reinraumtechnik nach VDI 2083 Die Schulungen basieren auf der VDI Richtlinie 2083 Blatt 15. Diese umfasst die reinraumbezogenen Anforderungen an Personen und deren Bekleidung. Weiterhin werden Hinweise für die Schulung, zum Verhalten im Reinraum sowie zur Erfolgskontrolle gegeben. Die Partikelkontamination durch das Personal lässt sich durch Reinraumbekleidung, Schulung und Arbeitsplatzgestaltung wirksam beeinflussen. Die Erörterung derartiger Maßnahmen, die möglichen Störeinflüsse des "Kontaminationsfaktors Mensch" innerhalb festgelegter Grenzen zu halten, ist Zweck dieser Richtlinie. Hygieneschulungen nach VDI 6022 und VDI 6023 Mit Förderung des Bundesministeriums für Gesundheit wurden im VDIFachbereich Technische Gebäudeausrüstung die Richtlinien VDI 6022 "Hygiene-Anforderungen an Raumlufttechnische Anlagen und -Geräte" und VDI 6023 "Hygiene-Anforderungen an Trinkwasser-Installationen“ erarbeitet. Da VDI-Richtlinien alle fünf Jahre auf Aktualität geprüft und ggf. an den Stand der Technik angepasst werden, liegen die Richtlinien VDI 6022 und VDI 6023 nun bereits in der "zweiten Generation" vor. Die VDI 6022 befindet sich aktuell wieder in Überarbeitung www.vdi.de/hygieneschulungen. Schulungen zur Qualifizierung von Personal im Aufzugsbereich nach VDI 2168 Ziel dieser Schulungen ist die Qualifizierung von Fachpersonal für die Aufzugsbranche. Es werden für die Qualifizierungen geeignete Schulungsinhalte und Rahmenbedingungen der Schulungen beschrieben. Die Richtlinie bietet die Möglichkeit, einen Nachweis der Fachkenntnisse herbeizuführen. Die erfolgreiche Teilnahme an diesen Qualifizierungsmaßnahmen führt nicht von sich aus zur Bezeichnung befähigte Person. Die Richtlinie richtet sich an Personen, nicht aber an Organisationen, die im Rahmen NB oder ZÜS tätig sind. Sie gibt keine Schulungsinhalte für andere überwachungsbedürftige Anlagen vor. 12.2 Expertenforen der VDI-GBG Raumlufttechnik, Raumluftqualität – Die neue VDI 6022 Die neue VDI 6022 – Lebhafte Diskussion beim VDI-Expertenforum Unter Moderation von Prof. Dr.-Ing. Uwe Franzke VDI fanden Ende September 2011 drei Expertenforen zur Vorstellung der neuen Gründrucke zur VDI 6022 statt. Die Veranstaltungen in Stuttgart, Berlin und Essen waren jeweils gut besucht, dennoch haben die Teilnehmer intensiv über die geplanten Neuerungen wie die Einführung einer VDI-Schulungskategorie RLQ sowie die ganzheitliche Überprüfung der RLT-Anlagen diskutieren können. Dr. Andreas Winkens, neuer Vorsitzender der Richtlinie VDI 6022 Blatt 1 erläuterte in seinen Vorträgen die Änderungen am Blatt 1 und die Messverfahren nach VDI 6022 Blatt 3. Dr.-Ing. Achim Keune, Vorsitzender des Blattes 3 stellte die Hintergründe zur Erstellung der VDI 6022 Blatt 3 unter Berücksichtigung der europäischen Normen vor. Außerdem erläuterte Dr. Keune den neuen Gründruck VDI 6022 Blatt 1.1 mit dem RLT-Anlagen im Rahmen der Hygiene-Erstinspektion zukünftig ganzheitlich geprüft werden sollen. Die am Markt angebotenen Baumusterprüfungen von Komponenten führen allein nicht zu einer VDI 6022konformen RLT-Anlage, so Keune in seinen Vorträgen. Prof. Franzke stellt mit dem Entwurf für das neue Blatt 4 die geplanten Schulungen für die Kategorie RLQ nach VDI 6022 vor. Die in dieser zusätzlichen Kategorie geschulten Personen können eine Beurteilung der Raumluftqualität nach VDI 6022/3 vornehmen und RLT-Anlagen auf die Einhaltung der VDI 6022/1 überprüfen. Dipl.-Ing. Thomas Terhorst berichtete in seinem abschließenden Vortrag über die weiteren Vorhaben des VDI-Fachbereichs TGA zur Weiterentwicklung der Richtlinienreihen VDI 6022 und VDI 3803. Die Informationen dazu sind im Internet unter www.vdi.de/3803 bzw. www.vdi.de/6022 verfügbar, hier sind in Kürze auch die Fachvorträge des Expertenforums für unsere VDI-Mitglieder verfügbar. Expertenforum „Photovolataik und Brandschutz - Ein schwelender Konflikt? Der Photovoltaik-Boom der letzten Jahre hat Deutschlands Dachlandschaften vielerorts nachhaltig und großflächig verändert. Die direkte Umwandlung des Sonnenlichts in Strom wurde stark gefördert und genießt ein gutes Image. Seit einiger Zeit aber tauchen Berichte auf, nach denen die Anlagen im Brandfall der Feuerwehr das Löschen erschweren. Wie groß ist der Schatten wirklich, den der Brandschutz auf die Photovoltaik wirft? Welche Probleme wurden bei der Konzeption der Anlagen vorhergesehen, und welche treten in der Praxis, also beim Löschen, tatsächlich auf? Wie groß ist der Handlungsbedarf, und welche technischen Lösungen gibt es schon heute, um bekannte Probleme zu minimieren? Planer, Hersteller und Betreiber von Solaranlagen, Gebäudeversicherer, Wissenschaftler und nicht zuletzt Feuerwehrleute haben jeweils eine eigene Perspektive, aus der sie diese noch relativ jungen Fragen angehen. Dieses Expertenforums möchte deshalb möglichst viele Beteiligte zu einem offenen Gedankenaustausch zusammenzubringen. Das Expertenforum richtet sich an alle, die Photovoltaikanlagen oder die damit verbundene Gebäudetechnik planen, montieren oder herstellen, und an Brandschutzexperten. Das Expertenforum findet am 17.11.2011 im Maritim Hotel in Düsseldorf statt. Weitere Informationen erhalten Sie über die VDI-GBG ([email protected]) Zur Anmeldung benutzen www.vdi.de/brandschutz2011 Sie Bild: Bodo Wolters bitte unser Online-Anmeldeformular unter: 13 Ansprechpartner in der VDI-GBG-Geschäftsstelle Wir sind für Sie da: VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik VDI-Platz 1 40468 Düsseldorf [email protected] www.vdi.de/gbg Geschäftsführer: Dipl.-Ing. (FH) Thomas Terhorst E-Mail: [email protected] Tel: 0211 – 6214 466 Technisch-Wissenschaftliche Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) Björn Düchting E-Mail: [email protected] Tel: 0211 – 6214 470 Dipl.-Ing. Reinhold Jesorsky E-Mail: [email protected] Tel: 0211 – 6214 313 Dipl.-Ing. (FH) Holger Hoffmann E-Mail: [email protected] Tel: 0211 – 6214 353 Dipl.-Ing. Christof Kerkhoff E-Mail: [email protected] Tel: 0211 – 6214 645 Dipl.-Phys.Thomas Wollstein E-Mail: [email protected] Tel: 0211 – 6214 500 Sachbearbeitung: Claudia Brinkschulte E-Mail: [email protected] Tel: 0211 – 6214 634 Tanja Teloy E-Mail: [email protected] Tel: 0211 – 6214 251 Christiane Güntner E-Mail: [email protected] Tel: 0211 – 6214 577 14. Jahrestagung 2011 Fachvorträge zur Jahrestagung 2011 14.1 „Die neue VDI 6022“ – Dr. Dipl.-Ing. Andreas Winkens Ein allgemein gültiger Erklärungsansatz bezüglich Befindlichkeitsstörungen in Gebäuden war bis vor einigen Jahren das bloße Vorhandensein von RLT-Anlagen. Mittlerweile hat sich jedoch verstärkt die Erkenntnis durchgesetzt, dass es auf die Beachtung elementarer Grundregeln bei der Planung, Konstruktion und Wartung dieser Anlagen ankommt. Die VDI 6022 mit dem Titel „Hygiene – Anforderungen an Raumlufttechnische Anlagen und Geräte“, die seit 1998 publiziert ist, bündelt diese Grundregeln. Sie hat in der Zwischenzeit nicht nur in Deutschland, sondern auch im internationalen Umfeld eine hohe Anerkennung erworben. In der Schweiz und in Österreich wurde sie nahezu unverändert übernommen; die RHEVA hat die VDI 6022 in englischer Übersetzung als „Guidebook Nr. 9“ veröffentlicht und Bild: Außenluftansaugung damit auch die europäische Bedeutung unterstrichen. unter Bäumen Luft ist eine unserer wesentlichsten Lebensgrundlagen. Aus diesem Grund ist es von neben Müllcontainer entscheidender Bedeutung, dass die Aufbewahrung, Aufbereitung und der Transport dieses „Lebensmittels“ unter optimierten und kontrollierten Bedingungen geschieht, die jedweden negativen Einfluss auf die diesbezügliche Qualität und Hygiene vermeiden und damit einen wesentlichen Teil zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung beitragen. Raumlufttechnische Anlagen, die analog VDI 6022 konstruiert und überwacht werden, sind nachweislich in der Lage, relevante Mengen von Schadstoffen aus der Luft zu entfernen und damit die Beschwerdeprävalenz der Raumnutzer zu reduzieren. Insoweit dokumentiert diese Richtlinie den anerkannten Stand der Technik, den jeder Gebäudebetreiber zu beachten Bild: Kondensatwanne hat. Um den sich kontinuierlich entwickelnden wissenschaftlichen Erkenntnissen, dem Fortschreiten der Technik und den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden, hat sich der VDI im letzten Jahr entschlossen, unter dem Titel „VDI 6022“ alle Richtlinien zu vereinen, die das Thema „Hygiene“ behandeln und entweder überarbeitet oder gänzlich neu erstellt wurden und werden. Die VDI 6022 Blatt 1 wurde redaktionell überarbeitet. Neu hinzugekommen ist unter anderem ein Beiblatt, in der die Zertifizierung von fertig installierten Anlagen gemäß VDI 6022 geregelt ist. Damit wird der immer wieder im Markt auftauchenden Zertifizierung von RLT- Komponenten, die die VDI 6022 auch bisher weder vorgesehen noch gefordert hatte, die notwendige Grundlage durch Schaffung neuer Tastsachen entzogen. Ob nun künftig eine Komponente vom wem auch immer auf Übereinstimmung mit der VDI 6022 überprüft wurde, hat in der Praxis keine Bedeutung mehr. Nur das erfolgreiche und hygienisch stimmige Zusammenfügen von Bauteilen kann zu einer Zertifizierung gemäß VDI 6022 führen, die vom VDI anerkannt wird. Diese Zertifizierung wird im Rahmen der Hygieneerstinspektion durch besonders qualifizierte und geschulte Personen auf Wunsch angeboten und durchgeführt. Die notwendige Ausbildung, um eine solche Person werden zu können, die sich dann RLQ-Manager nennt, wird im neuen Blatt 4 der VDI 6022 festgelegt, das im Juli als Gründruck erschienen ist; ebenso die Qualifizierung der Schulungsstätten, die im Auftrag des VDI durch einen externen Zertifizierer zertifiziert werden und natürlich auch die Bild: Filter im Wasser gespiegelt Qualifizierung der Referenten. Die Schulung wird eine gesamte Woche nebst Prüfung in Anspruch nehmen, was ein wichtiges Zeichen für die gewünschte Qualität und Wertigkeit ist, ohne die man dem hohen Anspruch an Raumlufthygiene nicht gerecht werden kann. Ein wesentliches neues Blatt der VDI 6022 ist das Blatt 3, bisher bekannt als VDI 6038 „Beurteilung der Raumluftqualität“ und als Weißdruck ebenfalls im Juli erschienen. Hier wird erstmalig auch der Raum betrachtet und nicht mit der Systemgrenze „Zuluftöffnung“ geendet. Die Interdisziplinarität bei der Erfassung und Bewertung von Raumluftparametern ist der einzig zielführende Ansatz, um den Hygieneanspruch in Gebäuden und die Gesundheit und Zufriedenheit der Nutzer zu erhalten. Diesen Gedanken hat die VDI 6022 Blatt 3 durchgängig, also von der Entwurfsfassung über die Behandlung von Einsprüchen bis zum verabschiedeten Weißdruck, zum wesentlichen Kern gemacht. Es werden eindeutige, verlässliche und interdisziplinär abgestimmte Bild: verschleimte Düse Parameter mit Beurteilungswerten der Luft aus der Sicht der Hygiene in Luftwäscher insgesamt drei Beurteilungsstufen aufgeführt. Die Messparameter sind so ausgewählt, dass deren Erfassung in Stufe 1 für erfahrene Techniker problemlos möglich sein sollte. Hier sind Kohlendioxid, Luftfeuchte und Lufttemperatur aufgeführt. In Stufe 2 wird die Messaufgabe deutlich anspruchsvoller. Hier sollen Raumluftkonzentrationen von Feinstaub (PM 2,5), Kohlenmonoxid, Radon und TVOC ermittelt werden. Aus diesem Grund dürfen diese Messungen nur von entsprechend geschulten Technikern durchgeführt werden. Die Stufe 3 erfordert für die Ermittlung von Schimmelpilzkonzentrationen, Ozon, Formaldehyd und anderen Noxen eine besondere Qualifikation und Erfahrung des Messenden und auch des nachgeschalteten, analysierenden Labors. Hier sind spezialisierte Sachverständige und Akkreditierungen Grundvoraussetzung für die Schaffung einer soliden Datenlage. Auch die Beurteilung von Räumen mit besonderer Eignung für Allergiker ist enthalten. Um dieser stetig wachsenden Bevölkerungsgruppe, die in Deutschland mittlerweile ca. 30% und bei den Kindern sogar 40% ausmacht, gerecht werden zu können, muss in einer zielführenden Messstrategie das Wissen um Allergenträger und Allergenproduzenten, wie auch der Relevanzen einzelner Allergene und deren Wirkungen eingebunden sein. Ab dem Jahr 2012 werden weitere Blätter, wie „Hygieneanforderungen an die Lüftungstechnik in Fahrzeugen“, „Vermeidung allergener Belastungen“, „dezentrale Luftbefeuchtung“ und „InnenraumLufthygiene in Abfallbehandlungsanlagen“ hinzukommen. Die Bilder, die im Text eingefügt sind, hat der Autor in den letzten 2 Jahren bei diversen Klimaanlageninspektionen aufgenommen. Es gibt also immer noch dringenden Bedarf, im Sinne der Verbesserung von Lufthygiene zu handeln und die Leitlinien dafür im Rahmen der VDI 6022 kontinuierlich zu fixieren. Bild: Filtertaschen hängen im Wasser 14.2 „Kalkulatorische Erfassung der Instandhaltung von gebäudetechnischen Komponenten“ Dipl.-Wirt.-Ing. Frederik Schmahl Abstract Vor dem Hintergrund, dass eine belastbare Kalkulation der Lebenszykluskosten im Alltagsgeschäft von Baudienstleistern immer bedeutsamer wird, wird in o. g. Arbeit der aktuelle Stand der Forschung im Bereich der Lebenszykluskostenermittlung analysiert. Es stellt sich heraus, dass bestimmte Kostenbestandteile, z. B. die Energiekosten – zumindest verbrauchsseitig – bereits sehr gut prognostiziert werden können. Instandhaltungskosten bilden hingegen in der aktuellen Forschung kein Schwerpunktthema und lassen sich bislang nur grob antizipieren, obwohl sie in ihrer relativen Bedeutung sogar vor den Energiekosten rangieren. Als Kostentreiber lässt sich hierbei v. a. die im Vergleich zur Baukonstruktion relativ kurzlebige Gebäudetechnik identifizieren. Eine genauere Analyse zeigt, dass die Kosten von kontinuierlich anfallenden Instandhaltungsmaßnahmen (Inspektion, Wartung, kleine Instandsetzung) relativ sicher prognostizierbar sind. Den eigentlichen Unsicherheitsfaktor bilden diskontinuierlich anfallende Instandhaltungskosten (große Instandsetzungen und einmalige Maßnahmen mit Projektcharakter), die den Gesamtkostenverlauf zu diskreten Zeitpunkten als Peaks durchbrechen. Aufgrund neuer Vertragsmodelle wie z. B. dem Public Private Partnership (PPP) sind Baudienstleister erstmalig gezwungen, diese Kostenbestandteile auf lange Sicht verbindlich zu kalkulieren. Im Kalkulationsalltag behilft man sich dabei mit jährlich angesetzten, konstanten Pauschalen, die v. a. investitionsrechnerisch der zyklischen Natur dieses Kostenbestandteils nicht gerecht werden sowie mit dem Ansatz deterministischer Lebensdauer-Punktschätzungen. Die direkte Abschätzung der diskontinuierlichen Instandhaltungskosten scheitert jedoch an der momentan und auf absehbare Zeit unzureichender Datenbasis. Daher wird im Rahmen der Diplomarbeit die Architektur eines Modells erarbeitet, das Expertenwissen zu Einflussgrößen auf das Alterungsverhalten von gebäudetechnischen Anlagen, das in Form linguistisch formulierter WennDann-Regeln vorliegt, mittels Fuzzy-Logic in Übergangswahrscheinlichkeiten für ein Markov-Modell transformiert. Für jeden beliebigen Zeitpunkt im Lebenszyklus ergibt sich so ein Zustandsprofil des betrachteten Elements, anhand dessen der zu erwartende Instandhaltungsaufwand abgeschätzt werden kann. Die zum Rückschluss auf die Kosten verwendete Methodik ist im Rahmen weiterer Forschungsarbeiten noch zu entwickeln und die Regelbasis mit Expertenwissen zu füllen. Ausgangslage Betrachtet man den Kostenverlauf von Instandhaltungsmaßnahmen gebäudetechnischer Anlagen über die Zeit, so fällt auf, dass sich dieser aus einer konstanten Grundbelastung zusammensetzt, die zu diskreten Zeitpunkten von einzelnen Peaks durchbrochen wird. Der kontinuierliche Anteil der Instandhaltungskosten ergibt sich aus den regelmäßig anfallenden Tätigkeiten wie Inspektionen, Wartungen und kleinen Instandsetzungen. Die Kosten hierfür sind vergleichsweise niedrig und unterliegen nur geringen Schwankungen. Daher lässt sich dieser Bestandteil relativ genau über den Ansatz jährlich gleichbleibender Pauschalen abschätzen, die sich ggf. prozentual auf den Anschaffungs- oder Wiederbeschaffungswert beziehen. Noch genauer ist die Verrechnung der zu erbringenden Tätigkeiten (z. B. nach VDMA 24186) mit Stundenverrechnungssätzen. Die hierfür erforderlichen Informationen liegen i. d. R. auf Betreiberseite vor. Eine andere Situation ergibt sich jedoch bei den diskontinuierlich anfallenden Instandhaltungsmaßnahmen, also den Peaks, die große Instandsetzungsereignisse sowie einmalige Maßnahmen mit Projektcharakter (Modernisierungen, Sanierungen) repräsentieren. Dieser Kostenbestandteil wird üblicherweise in der Kalkulation zweigeteilt dargestellt. Zum einen werden Instandsetzungsmaßnahmen im Sinne von größeren Reparaturen durch den Ansatz jährlich gleichbleibender Pauschalen berücksichtigt, zum anderen greift man auf Lebensdauerkataloge zurück, um abzubilden, dass Anlagen am Ende ihrer technischen Lebensdauer ausgetauscht und durch neue ersetzt werden müssen. In der Realität fallen Instandsetzungskosten gebäudetechnischer Anlagen jedoch nicht jedes Jahr in gleicher Höhe an und die technische Lebensdauer der Anlagen wird auch von Fall zu Fall schwanken. Der genaue zeitliche Anfall der Kosten ist aber kalkulatorisch von hoher Bedeutung, da aufgrund des Zeitwertes des Geldes Zahlungen umso höher bewertet werden müssen, je früher sie anfallen. Auch würde bspw. eine Lebensdauer von 16 Jahren in einem PPP-Projekt mit 30 Jahren Laufzeit einen Austausch erfordern, eine Reduktion der Lebensdauer auf 14 Jahre aber bereits zwei Austauschvorgänge nach sich ziehen. Der diskontinuierliche Anteil der Instandhaltungskosten ist somit in einem hohen Maß mit Unsicherheiten behaftet. Dem werden die üblicherweise angewandten deterministischen Verfahren aber nicht gerecht. Probabilistische Verfahren, die solche Unsicherheiten explizit berücksichtigen und durch Wahrscheinlichkeitsverteilungen modellieren, erfordern jedoch eine große Grundgesamtheit an Daten, die derzeit und auf absehbare Zeit nicht zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund kann auch nicht auf die Zuverlässigkeits- und Verfügbarkeitstheorie zurückgegriffen werden, die im Maschinenund Anlagenbau bereits weit entwickelt ist. Erfahrungswissen ist derzeit die einzig verfügbare Datenquelle. Auf dieses Erfahrungswissen greift bspw. die Faktormethode der ISO 15686 (Buildings and constructed assets – Service life planning) zurück, welche berücksichtigt, dass die tatsächliche Lebensdauer eines Bauteils von gewissen Einflussgrößen (wie z. B. der Qualität der verbauten Komponenten und den Umgebungsbedingungen) abhängt. Daher wird eine Referenzlebensdauer durch Faktoren, die diese Einflussgrößen repräsentieren, sukzessive an die tatsächlich vorhandenen Bedingungen angepasst. Hierbei zeigt sich jedoch, dass Experten aufgrund ihres Erfahrungsschatzes durchaus in der Lage sind, solche Einflüsse qualitativ zu beurteilen, nicht aber, diese in Form von Faktoren zu quantifizieren. Die Faktormethode, in der Forschung einhellig als state of the art bezeichnet, hinterlässt daher einen Eindruck von Willkür und wird in der Praxis nicht angewendet. Lösungsansatz Ein möglicher Lösungsansatz zu den o. g. Problemen basiert auf Zustandsprofilen wie in Abbildung 1 dargestellt, aus denen hervorgeht, zu welchen Prozentsätzen sich eine Komponente zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer konkreten Zustandsklasse befindet. Sollte es möglich sein, das Alterungsverhalten eines Bauteils bzw. der gesamten Anlage so abzubilden, dass zu jedem Zeitpunkt ein solches Zustandsprofil angegeben werden könnte und existierten Kenngrößen, welcher Mitteleinsatz für die Rückführung der Komponente aus verschiedenen Zustandsklassen in den bestmöglichen Zustand notwendig wäre, so wäre es möglich, für jeden beliebigen Zeitpunkt die erforderlichen Instandsetzungskosten abzuschätzen. Abbildung 1: Mögliches Zustandsprofil einer gebäudetechnischen Komponente. Klasse 5 repräsentiert dabei den bestmöglichen, Klasse 1 den schlechtesten Zustand 1 Obiges Beispiel ist dabei folgendermaßen zu verstehen: Wertmäßig 5 % der Anlage bzw. des Bauteils befinden sich in der besten Zustandsklasse, der Kategorie 5. Entsprechend befinden sich 15 %, 30 % bzw. 35 % des Anlagen- oder Bauteilwerts in den Zustandsklassen 4, 3 bzw. 2. Der Abnutzungsvorrat von Anlagen- oder Bauteilkomponenten, die zusammen 15 % des Anlagen- / Bauteilwertes ausmachen, ist soweit aufgebraucht, dass sie der schlechtesten Kategorie, der Kategorie 1, zugeordnet werden. 1 Eigene Darstellung in Anlehnung an MC DULING, J. J., Markovian model for predicted service life, 2006, S. 3.24. Trägt man die Zustandsprofile über die Zeit auf, so lässt sich für die betrachtete Komponente ihr Alterungsverhalten abbilden. Im Gegensatz zu den üblichen Lebensdauervorhersagen weist eine solche Darstellung der Zustandsveränderung eine höhere Informationsdichte auf. Zustandsveränderungen lassen sich am besten mit Markov-Ketten modellieren, die darauf basieren, dass sich jeweils eine Wahrscheinlichkeit dafür angeben lässt, mit der ein System vom einen in den anderen Zustand übergeht. Um diese Übergangswahrscheinlichkeiten berechnen zu können, muss auf Expertenwissen zurückgegriffen werden, da hier – wie bei anderen probabilistischen Verfahren – eine fundierte Datenbasis fehlt. Die Erfahrung, die bei der Faktormethode gemacht wurde, zeigt aber, dass Experten ihr Wissen nicht in Form von Wahrscheinlichkeiten angeben, sondern semantisch und in Form von Wenn-Dann-Regeln. Immer, wenn es auf der einen Seite Experten gibt, die in der Lage sind, Vorgänge qualitativ (aber nicht quantitativ) gut zu beurteilen – auf der anderen Seite aber konkrete numerische Werte als Ergebnis benötigt werden, ist der Einsatz von Fuzzy-Logic, einer unscharfen Logik, die gerade in diesem Spannungsfeld eingesetzt wird, sinnvoll und zielführend. Fuzzy-Logic erlaubt es, die menschliche Denkweise zu mathematisieren und durch Rechner zu imitieren. Das ermöglicht die Ermittlung einer Ergebnisgröße auf Basis von vorhandenem, implizitem Wissen. Selbst komplexe Zusammenhänge können ohne Kenntnis der physikalischen und mathematischen Interdependenzen abgebildet werden, indem leicht formulierbare und verständliche Regeln benutzt werden, die das Ergebnis begründbar machen und so die Akzeptanz erhöhen. Fuzzy-Logic-Systeme eignen sich insofern besonders für den Bereich der Instandhaltung, denn in kaum einem anderen Bereich wird soviel mit Erfahrungswissen operiert. Daher wird in der Diplomarbeit ein bereits vorhandenes Fuzzy-Logic-Modell von MC DULING 2 aufgegriffen, erweitert und auf gebäudetechnische Anlagen übertragen. Modellerstellung Es wird vorausgesetzt, dass sich Anlagenkomponenten jeweils ein Zustand von 5 (bestmöglicher Zustand) bis 1 (schlechtester Zustand) zuordnen lässt. Da bei einer Kalkulation nur die monetären Konsequenzen von Interesse sind, muss nicht bekannt sein, um welches Bauteil es sich konkret handelt, sondern lediglich, welcher wertmäßige Anteil der betrachteten Komponente sich in der jeweiligen Zustandskategorie befindet. Weiterhin wird angenommen, dass sich die Abnutzung als zeitabhängiger, stochastischer Prozess, der durch Zufallsvariablen gesteuert wird, abbilden lässt. Für den Abnutzungsprozess wird gegenüber dem allgemeinen Markov-Modell zusätzlich einschränkend angenommen, dass sich der Zustand (ohne Instandsetzungsmaßnahmen) nur verschlechtern und innerhalb eines Zeitschrittes nur eine Verschlechterung in Höhe einer Zustandsstufe stattfinden kann. Das System kann auch im jeweiligen Zustand verharren (vgl. Abbildung 2). Abbildung 2: Modifiziertes Markov-Modell für 5 Zustände 3 Aufgrund dieser Einschränkung ergibt sich für das Markov-Modell folgende Übergangswahrscheinlichkeitsmatrix, wobei p(i, j) die Wahrscheinlichkeit angibt, dass sich der Zustand innerhalb eines Zeitschrittes von Zustand i auf Zustand j verschlechtern wird: p (5,5) p (5,4) P= 0 0 0 2 3 0 p (4,4) p (4,3) 0 0 0 0 p (3,3) p (3,2) 0 0 0 0 p (2,2) p (2,1) 0 0 mit 0 0 1 5 ∑ p(i, j ) = 1 j =1 Vgl. MC DULING, J. J., Markovian model for predicted service life, 2006. Eigene Darstellung in Anlehnung an LOUNIS ET AL., Service life prediction, 1998, S. 12. ∀i = 1..5 (1) Der Vektor Pt mit den Wahrscheinlichkeiten für die Systemzustände nach t Zeitschritten kann rekursiv ermittelt werden: Pt = P ⋅ Pt −1 = P ⋅ P ⋅ Pt − 2 = P t ⋅ P0 (2) Im eigentlichen Sinne des Markov-Modells bedeutet dieses Ergebnis, dass zwar für alle verschiedenen Systemzustände Wahrscheinlichkeiten vorliegen, wobei das System in der Realität aber nur in einem konkreten Zustand sein kann. In der vorliegenden Diplomarbeit wird das Ergebnis als Zustandsprofil interpretiert. Jede Wahrscheinlichkeit für einen Systemzustand repräsentiert den wertmäßigen Anteil der Anlage / des Bauteils in diesem Zustand. Zur Ermittlung dieser Übergangswahrscheinlichkeiten kann aufgrund fehlender Datenbasen nur auf Expertenwissen zurückgegriffen werden. Die Erfahrungen mit der Faktormethode haben gezeigt, dass Experten aber nicht in der Lage sind, festzustellen, dass bspw. ein sehr aggresives Fördermedium, die Lebensdauer eines Heizungskessels um 20 % reduziert. Daher werden die Übergangswahrscheinlichkeiten mit einem regelbasierten Fuzzy-System ermittelt, welches eine solche Quantifizierung nicht erfordert, sondern lediglich die Definition von linguistisch formulierten Regeln, wie z. B. „wenn die Umgebungsbedingungen sehr günstig, das Fördermedium nicht aggressiv und die Betriebsweise günstig sind, dann ist eine sehr niedrige Abnutzungsrate zu erwarten“. Voraussetzung hierfür ist, dass vorher im Rahmen der so genannten Fuzzyfizierung festgelegt wird, unter welchen Vorraussetzungen z. B. die Betriebsweise zu welchem Grad als „sehr günstig“ zu bezeichnen ist. In einem zweiten Schritt, der Inferenz, werden die umgangssprachlich formulierten Regeln ausgewertet. Die Besonderheit der unscharfen Fuzzy-Logic ist, dass hierbei nicht nur zwischen „wahr“ und „falsch“ unterschieden wird, sondern ähnlich dem menschlichen Denken auch Zwischenwerte möglich sind. Da eine Berechnung mit der Aussage „sehr niedrige Abnutzungsrate“ nicht möglich ist, muss diese „unscharfe“ Ergebnisvariable in einem dritten Schritt, der Defuzzyfizierung, in einen „scharfen“, numerischen Wert zurückübersetzt werden. Die so ermittelte Ergebnisvariable dient dann in Form einer Übergangswahrscheinlichkeit als Input für das MarkovModell. Abbildung 3: Screenshot des erstellten Modells im Programm fuzzyTECH Exemplarisch wurde ein solches Modell für Heizungskessel erarbeitet (vgl. Abbildung 3) und lieferte in einer Beispielauswertung bereits sehr plausible Ergebnisse (vgl. Abbildung 4). Allerdings sind diese guten Ergebnisse zu einem gewissen Teil auch dem Zufall zuzuschreiben, da bei der Erstellung der Regelbasis und der Modellarchitektur nicht auf Expertenwissen, sondern lediglich auf Hinweise aus der Literatur zurückgegriffen wurde. Abbildung 4: Zustandsprofile für Beispielbauteil Heizkessel der ersten 30 Jahre für das Szenario "sehr gute Instandhaltung" In einem nächsten Schritt muss daher noch Expertenwissen akquiriert werden, um die Regelbasis zu füllen und das Modell daraufhin zu kalibrieren. Des Weiteren ist eine Methodik zu entwickeln, mit der anhand der jeweiligen Zustandsprofile auf den erforderlichen Instandsetzungsaufwand geschlossen werden kann. Ansätze hierzu existieren bereits für den Bereich der Baukonstruktion. Hierbei wird der Instandsetzungsaufwand in Abhängigkeit des Zustandes über einen Prozentsatzes bezogen auf den Wiederbeschaffungswert abgeschätzt. Diese Prozentsätze müssen für den Bereich der Gebäudetechnik noch entwickelt werden. Referenzen ISO (Hrsg.) [ISO 15686-1 : 2000-09]: Buildings and constructed assets - Service life planning: Part 1: General principles, Hrsg.: International Organization for Standardization, Genf: ISO, 2000. LOUNIS, ZOUBIR / LACASSE, MICHAEL A. / VANIER, DANA J. / KYLE, BRIAN R. [Service life prediction, 1998]: Towards standardization of service life prediction of roofing membranes, in: WALLACE, T.J. / ROSSITER, W.J. (HRSG.): Roofing Research and Standards Development, 4th Volume, ASTM STP 1349, West Conshohocken: ASTM International, 1998, S. 3-18. Verfügbar unter: ftp://ftp.tech-env.com/pub/Durabil/ASTM-Final.pdf (letzter Zugriff am 12.08.2009). MC DULING, JOHANNES JACOBUS [Markovian model for predicted service life, 2006]: Towards the development of transition probability matrices in the Markovian model for the predicted service life of buildings, Dissertation an der University of Pretoria, Südafrika, 2006. VDMA (HRSG.) [VDMA 24186-0 : 2007-01]: Leistungsprogramm für die Wartung von technischen Anlagen und Ausrüstungen in Gebäuden. Teil 0: Übersicht und Gliederung, Nummernsystem, Allgemeine Anwendungshinweise, Hrsg.: Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V., Berlin: Beuth Verlag, 2007. 14.3 „VDI-Wettbewerb Integrale Planung“ Schriftliche Ausarbeitung der Gruppe Dürholt, Giesbrecht, Maksimov, Neufeld VDI Wettbewerb Integrale Planung Inhalt: Städtebauliches Konzept/ Masterplanung Architektonisches Konzept Bauphysik Tragwerksplanung Konzept zur technischen Gebäudeausrüstung Masterplanung Die vorliegende Masterplanung beschäftigt sich mit einem Gebiet im Südosten Münsters, das begrenzt wird durch den Stadthafen I im Norden, den Dortmund-Ems-Kanal im Westen, den Stadthafen II und den Haverkamp im Süden, sowie durch die Halle Münsterland im Westen. Eine umfangreiche Analyse des Gebietes im Bezug auf Nutzung, Atmosphäre, Infrastruktur, Blick-und Bewegungsachsen, Stadtgestalt, sowie Grün-und Naherholungsflächen liegt dem im Folgenden beschriebenen Entwurf zu Grunde. Ergebnis der Analyse war primär, dass besonders diejenigen Gebiete gut funktionieren, die mit verschiedenen Nutzungen belegt sind. Paradebeispiel dafür ist der Stadthafen I, im Besonderen der Kreativkai mit seiner Gastronomie, den Büros, dem kulturellen Angebot und dem hohen Freizeit-und Erholungswert durch die atmosphärische Qualität des Wassers. Auch der Haverkamp funktioniert, wenn auch nur als Zwischennutzung gedacht, gut in seiner Nutzungsmischung aus Arbeiten, Kultur und Freizeit. Maßgebliche Quelle für atmosphärische Qualität ist im untersuchten Gebiet der Kanal. Weniger atmosphärische Orte sind die Umgebung der Halle Münsterland und das zur Zeit brachliegende ehemalige Pebüso-Gelände. Zwar grenzt selbiges an den Stadthafen II und bietet somit Nähe zum Wasser, jedoch kann das winzige Hafenbecken die Qualität des Kanals nicht transportieren. Das Kiffe-Dreieck, als nördliche Spitze des brachliegenden Geländes, bleibt von den Qualitäten des Wassers unerreicht. Westlich begrenzt durch die Parkplatzflächen der Halle Münsterland, östlich durch den stark befahrenen Albersloher Weg, liegt es bezugslos und inselartig im Herzen des untersuchten Gebiets. Dabei kommt ihm in seiner Position eine nicht unwesentliche Rolle zu, steht es doch an einer wichtigen Einfallsstraße Münsters. Der Münsteraner kennt das Kiffe-Gelände mit seiner identitätsstiftenden Fassade aus den 20er Jahren, die den Autofahrer ein Stück weit in die Stadt begleitet, oder ihn umgekehrt als letztes wichtiges Gebäude mit seinem imposanten Kopfbau aus der Stadt verabschiedet. Um dem Kiffe-Gelände zu neuer Kraft zu verhelfen und die brachliegenden aber potenzialreichen Flächen in seiner Umgebung wieder zu nutzen, bedarf es einer Masterplanung, die auf die individuellen örtlichen Gegebenheiten eingeht und die unterschiedlichen Stimmungen und Atmosphären aufnimmt und weiterentwickelt. Um dies zu gewährleisten, beginnt die vorliegende Planung an einem bereits funktionierenden Ort, nämlich dem Stadthafen I und entwickelt sich von dort aus am Kanal entlang, um die brachliegenden Flächen des Pebüso-Geländes sowie das Kiffe-Areal von Süden aus strategisch zu erschließen. Das dem Kreativkai gegenüberliegende Gewerbegebiet verfügt über einige Einzelbauten, die dem Hafen seine Atmosphäre verleihen. So zum Beispiel die Schornsteine der Stadtwerke, das alte Speichergebäude, der Gasometer oder die vereinzelten alten Backsteingebäude. Die Nutzungen des Hafens ergänzen sich mit denen des Gewerbegebiets sinnvoll, da keine die andere durch Emissionen beeinträchtigt. Der vorliegende Masterplan beabsichtigt, das Gewerbegebiet in weiten Teilen wie bestehend zu belassen und nur punktuell einzugreifen. So könnten beispielsweise die Gefahrgutlager in absehbarer Zeit durch Neubauten ersetzt werden, wobei Wert darauf gelegt wird, dass die lose Anordnung der Bebauung und die unterschiedlichen Maßstäblichkeiten erhalten bleiben, da sie einen starken Kontrast zu der linearen und dichten Bebauung auf der Nordseite des Hafenbeckens bilden und so zur räumlichen Vielseitigkeit beitragen. Die Nutzungen auf der Südseite des Hafens könnten in der ersten Reihe punktuell durch verschiedene Freizeitangebote ergänzt werden. Es wäre denkbar, Clubs und Diskotheken anzusiedeln, das "Jovel" könnte hier einen neuen Standort finden und auch Ausstellungsmöglichkeiten in Ergänzung zum Angebot am Haverkamp wären möglich. Eine besondere Rolle spielt der südliche Eckpunkt der Hafeneinfahrt, der durch seine hervorragende Lage für eine herausstechenden Nutzung prädestiniert ist. Vorgeschlagen wird eine Veranstaltungshalle für Musik-/ Kleinkunst-/ Kulturveranstaltungen, die nicht nur von ihrer prominenten Lage profitiert, sondern auch ihrerseits als Publikumsmagnet wirkt und die Besucherströme von der Nordseite des Hafens auf die Südseite zieht. Um diese Bewegung rund um das Hafenbecken noch zu unterstützen wird am Fuße des neuen Gebäudes eine schwenkbare Brücke installiert, die zu Veranstaltungszeiten beide Hafenseiten noch stärker miteinander verknüpft. Die Überleitung zum südlichen Teil des Plangebiets erfolgt längs des Kanals. Fuß-und Radwegeverbindungen sollen hier ausgebaut werden, die Anbindung des Stadthafen II an die bereits funktionierenden Gebiete soll primär über diese Achse erfolgen. Der Besucher bewegt sich vom neuen Kulturstandort Hafeneck in Richtung Stadthafen II, er kann schon von weitem die fünf Türme ausmachen, die das Hafenbecken säumen. Während seines Spaziergangs wird er von der größten Uhr Münsters begleitet, einer auf Schienen laufenden Installation, die sich 12 Stunden täglich in südlicher Richtung und nachts umgekehrt bewegt. Kurz vor der Brücke überrascht eine neue Ansammlung von pavillonartigen Gebäuden den Spaziergänger. Zwischen Brückenfuß und Gewerbehallen platziert sich eine Galerie, die als autonome Struktur im gewerblichen Kontext fungiert. Der Stadthafen II wird zunächst am südlichen Rand erweitert, um eine Wasserfläche zu erzeugen, die in ihrer Größe zur Atmosphärenbildung ausreicht. Am Kopf des Beckens führt eine große Freitreppe zum Wasser herab und lädt zum Sitzen, Spielen und Verweilen ein. Die fünf Türme am Nordufer beherbergen in ihren unteren Geschossen Büroflächen. Das Erdgeschoss ist öffentlichen Nutzungen durch Gastronomie etc. vorbehalten. In den oberen Etagen werden Wohnungen untergebracht. Diese verfügen nicht nur über den direkten Bezug zum Hafenbecken und zum Kanal, sowie die exzellente Anbindung an Stadt und Infrastruktur, sondern besitzen gleichzeitig einen weiten Ausblick über die Dächer von Münster. Zwar besteht die Gefahr, dass es beispielsweise im Falle eines Stadionbaus auf der gegenüberliegenden Kanalseite zu Nutzungskonflikten mit der Funktion Wohnen kommt, jedoch wird das Potenzial des Standortes und die Nachfrage nach Wohnen am Wasser in Münster ungleich höher eingeschätzt. An die punktuelle Bebauung der Uferkante schließt sich im Norden eine zeilenförmige, zwei-bis dreigeschossige Bebauung an. Hier soll ein Büropark entstehen, der sich in seine Axialität der atmosphärischen Qualität des Hafens öffnet und diese weit in seine Fläche hineinzieht. Argumente für diese Nutzung finden sich in der Büromarktstudie 2010 der Wirtschaftsförderung Münster, woraus hervorgeht, dass vor allem kleine ( <300m²-1000m²) Büroflächen in guten Lagen nachgefragt werden. Die Qualitäten, die bereits im Bezug auf die Wohnnutzung genannt wurden, gelten in weiten Teilen auch für die Büronutzung. Der Büropark wird im Norden durch eine Reihe höherer Punktbauten abgeschlossen. Es folgt eine Einbahnstraße, die den Alberloher Weg mit dem Haverkamp verbindet und so für eine Verteilung des aufkommenden Verkehrs sorgen soll. Weiterhin dient sie zur besseren Erschließung des gesamten Pebüso-Areals und grenzt das Kiffe-Gelände noch stärker ab, das auf diese Weise in seiner Selbstständigkeit gestärkt wird. Das städtebauliche Konzept zielt an dieser Stelle darauf ab, das Kiffe-Dreieck aus seinem Kontext „herauszuschälen“ und es so in seiner Umgebung aus Einzeladressen nicht nur konkurrenzfähig zu machen, sondern wieder neu zu beleben und zur führenden Adresse in der Umgebung zu machen. Als Nutzung wird ein Thermalbad vorgeschlagen, ergänzt durch einen Hotelbau. Architektonisches Konzept Kiffe-Areal Die zur Verfügung stehende Fläche des Kiffe-Areals wird fast komplett überbaut, so wie es auf Gewerbe-und Industrieflächen üblich ist. Dabei entfällt ein Grossteil der Fläche (11.000m²) auf das Thermalbad, die westliche Ecke des Grundstücks wird für das Hotel freigehalten. Von der früheren Bebauung wird die historische Fassade der Kiffe-Halle aus den 20er Jahren und die etwas ältere Fassade der ehemaligen Textilfabrik als schützenswert erachtet und in den Entwurf übernommen, die restlichen Bauten bzw. Bauteile werden abgerissen. Da sich in der unmittelbaren Umgebung des Grundstücks keine offensichtlich qualitätsvollen Außenräume befinden und mit einem Thermalbad eine eher intime Nutzung gewählt wurde, sucht das Gebäude keine Bezüge in seiner Umgebung und nimmt eine eher introvertierte und abgeschlossene Haltung ein. Aufhänger und Gesicht des Gebäudes bleibt die historische, lange an diesem Ort verankerte Fassade. Das Gebäude setzt sich aus drei Themen zusammen: dem gefalteten Dach, der historische Fassade und der gemauerten Landschaft darunter. Das Thema des Dachs folgt aus dem Bild der früheren Reihung von Hallendächern auf dem Grundstück, die geschichtete Landschaft darunter ist dem Motiv der Backsteinschichtung in der Fassade entlehnt und wird mit dem für den Ort typischen Hallenraum in Verbindung gesetzt. An den Schnittstellen bzw. in den Zwischenräumen dieser drei Themen entsteht die räumliche Spannung des Entwurfs. Bedeckt wird das gesamte Gebäude von dem gefalteten Betondach, das sich, äußerlich durch eine Metallhaut vor Witterungseinflüssen geschützt, immer wieder in die darunter liegende Landschaft hineinfaltet und so eine Verbindung mit ihr eingeht. Seine Traufachsen entlehnt es der Gliederung der Nordfassade und überträgt sie als Ordnungsprinzip in die darunter liegende Ziegellandschaft. Durch verschiedene Einschnitte im Dach wird der Innenraum belichtet. Die historische Fassade wird durch kleine Eingriffe wieder ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild aus den 20er Jahren angenähert. Am Albersloher Weg werden die Fenster der Kiffe-Halle im Erdgeschoss bis zur ursprünglichen Brüstungshöhe aufgemauert, nutzungsbedingt zugemauerte oder in der Höhe veränderte Fenster in der Fassade der Textilfabrik werden wieder in ihre ursprüngliche Position gebracht. Die Unterteilung der Fenster durch Sprossen bleibt bei der Textilfabrik erhalten, da diese Fassade ihre Kraft und damit ihr Gegengewicht zur Kiffe-Fassade aus dieser historistischen Erscheinung entwickelt. Die Kiffe-Halle wird durchgehend mit Festverglasungen versehen. Auf die Unterteilung durch Sprossen kann hier verzichtet werden, da sich die Charakteristik der Originalfassade, also beispielsweise die stromlinienförmige Horizontalität am Albersloher Weg oder die imposante Erscheinung des Kopfbaus, vorwiegend in den anderen Bestandteilen der Fassade ausdrückt. Die Öffnungen in der Fassade zum Haverkamp befinden sich, soweit nachvollziehbar,im Originalzustand. Lediglich die Durchfahrt wird in ihrer Höhe so verändert, dass das über den Erdgeschossfenstern liegende Betonband darüber durchlaufen kann. Der Haupteingang des Thermalbads entspricht dem historischen Eingang an der nördlichen Ecke des Grundstücks. Die Tore im Ost-und Nordwestflügel der alten Fassade werden traditionsgemäß als Nebeneingänge verwendet. Auf diese Weise wird die historische Fassade als Bestandteil des neuen Gebäudes ernst genommen und in die Funktionsabläufe integriert. Hinter den Toren befinden sich Höfe, über die man in das Gebäude gelangt. So wird der Gast schrittweise von der Straße -also der Außenwelt -in das Gebäude geführt und auf den Innenraum eingestimmt. Für die geschichtete Backsteinlandschaft wird ein heller, in verschiedenen Grau-und Weißtönen nuancierter Stein gewählt, der den Raum hell wirken lässt und durch seine raue Haptik und die matte Oberfläche Ruhe ausstrahlt. Auch Böden und Becken werden mit diesem Stein versehen, jedoch zusätzlich glasiert, um der täglichen Belastung stand zu halten. Die Landschaft wird durch Achsen gegliedert, die sich aus der historischen Nordfassade ableiten. Zwischen diesen Achsen verlaufen lineare Räume, orthogonal durch unterschiedlich hohe Ebenen und Blöcke gegliedert. Die Achsen sind gleichzeitig die Trauflinien der Dachfaltung und somit die Orte, an denen die Last des Betondachs herunter kommt. Hier liegt das Dach entweder auf den Seitenwänden der Blöcke auf, oder es faltet sich senkrecht in die Landschaft hinab und wird selbst zur tragenden Wand. An diesen Stellen entstehen durch das Hinunterfalten Dachflächenfenster oder Innenhöfe, die einerseits der Belichtung des Gebäudes dienen, andererseits Außenräume schaffen, ohne sich vom introvertierten Konzept des Entwurfs zu entfernen. Die Innenhöfe unterscheiden sich durch die Art ihrer Bepflanzung und ihre Zugänglichkeit. Die Bepflanzung der an den Außenwänden liegenden Höfe ähnelt einer grünen Kulisse, die vor Blicken aus dem Straßenraum schützt. Die innenliegenden Höfe haben die Funktion eines Schaukastens, akzentuiert durch wenige Bäume. Begehbar sind diejenigen Höfe, die ein Außenbecken beinhalten. Der Besucher gelangt über die nördlichen Innenhöfe ins Foyer, welches Kasse und Information beherbergt und außerdem einige, sich aus der Wand entwickelnde Sitzgruppen als Wartezone anbietet. Der westliche Innnenhof ist auch der Erschließungshof für das Sport-und Wellnessgeschäft, das in der nordwestlichen Ecke des Komplexes am Haverkamp untergebracht ist. Im östlichen der beiden Türme, angrenzend an den östlichen Innenhof, ist im Erdgeschoss ein Café untergebracht. Das Obergeschoss beherbergt die Verwaltungsräume und Lagermöglichkeiten. Zusammengenommen bilden diese Räume und Funktionen die Vorzone, die dem eigentlichen Bad vorgelagert ist und zwischen der bestehenden Fassade und der neugebauten Badelandschaft vermittelt. Die lineare Grenze zwischen Vorzone und Badebereich wird nur von einem Block durchstoßen, der sich ins Foyer vorschiebt und so den Weg hinauf zu den Umkleiden und Spinden freigibt. Hat der Besucher sich umgezogen, steigt er die Treppe hinab in die Badelandschaft. Die sanitären Anlagen befinden sich im Erdgeschoss des Umkleideblocks, von hier aus öffnen sich die Ausgänge zum Thermalbade-und zum Saunabereich. Letzterer bietet auf unterschiedlichen Ebenen verschiedene Themen an, es gibt finnische Saunen und russische Banjas, außerdem einen türkischen Hammam und ein Dampfbad. Ergänzt wird das Angebot durch Abkühlmöglichkeiten, verschiedene Ruhebereiche und einen Außenbereich mit Schwimmbecken. Der Badebereich nimmt den größten Teil der Backsteinlandschaft für sich ein. Er bietet sowohl Sportbecken als auch Becken in denen man zur Ruhe kommen und entspannen kann. Durch die Anordnung der Funktionsbereiche und Becken ergibt sich, dass der östliche Teil der Anlage, parallel zur "schnellen" Fassade des Albersloher Wegs, die aktiven, sportlichen Funktionen beherbergt, während der westliche Teil seinen Schwerpunkt in der Entspannung und Kontemplation findet. Innerhalb der Blöcke befinden sich Massageräume und die kleinen Becken, die der besonderen Entspannung dienen, sei es durch ihre unterschiedliche Temperatur, durch Klang, Duft oder Strömungen. Die großen Becken sind im offenen Hallenraum untergebracht und gliedern diesen zusätzlich zu den verschiedenen Ebenen und den Dachflächenfenstern. Diese bilden Lichtinseln im Innenraum, an denen sich die Ruhebereiche orientieren. Der Besucher kann auf einer Liege ruhend in den Himmel schauen, oder das Treiben auf den unteren Ebenen des Bades beobachten. Weitere Ruhebereiche entwickeln sich in Form von Liegestufen aus der Ostfassade (Alberloher Weg) heraus in den Raum hinein. Hier wird zwischen den Maßstäben des einzelnen Ziegelsteins in der Fassade und den großen, raumgliedernden Blöcken im Innenraum, sowie der Krümmung der Fassade und der Orthogonalität des neu erschaffenen Innenraums vermittelt. Zur Anlage gehört neben dem Badebereich und dem Saunatrakt auch ein Fitnessbereich samt therapeutischer Abteilung. Dieser verfügt über einen separaten Eingang, ist aber auch an den Badebereich angeschlossen und kann von den Thermalbadgästen mitbenutzt werden. Im Erdgeschoss bietet er mehrere Therapieräume, die Umkleiden für den Fitnessbereich und Gymnastiksäle an, außerdem kann der große Innenhof in den warmen Monaten zur Bewegung genutzt werden. Im Obergeschoss sind der Fitnessbereich und kleinere, abgeteilte Räume untergebracht, die beispielsweise als Büro genutzt werden können. Den Abschluss des Gebäudes bildet im Süden eine neue Fassade. Während die westliche Fassade ohne Öffnungen auskommt, grenzen an die Südfassade der Fitnessbereich und ein Gymnastiksaal mit ihrer großen Fensterfront, sowie zwei Innenhöfe, die ebenfalls nach außen verglast sind. Auf dieser Gebäudeseite wird die Höhenentwicklung des Inneren ablesbar und umgekehrt richtet sich der Blick aus dem Inneren in Richtung des neuen Stadthafen II. Bauphysik Baulicher Wärme-und Feuchteschutz In den letzten Jahren wurden die Anforderungen an den Wärmeschutz von Gebäuden immer weiter erhöht. Dies ist bedingt durch die Energieeinsparverordung (EnEV), die in regelmäßigen Abständen mit immer strengeren Richtwerten herausgegeben wird. Trotzdem wird ein guter Wärmeschutz nicht mehr nur als notwendiges Übel angesehen, das man einhalten muss, sondern immer mehr als eine sinnvolle und wichtige Investition für die Zukunft. Zum einen machen immer höhere Energiekosten einen guten Wärmeschutz wirtschaftlich und zu anderen hat ein ökologisches Umdenken in der Gesellschaft stattgefunden. Ein hoher energetischer Standart ist gerade beim Bau einer Therme besonders wichtig, da hier sehr hohe Raumlufttemperaturen (etwa 31°C) herrschen und so das Temperaturgefälle zur Außenluft deutlich höher ist, als bei normalen Wohnhäusern (etwa 20°C). Außerdem ist die wärmeübertragen-der U mfassungsfläche sehr groß, sodass selbst bei geringem Wärmedurchgangskoeffizenten (U-Wert) immer noch große Energiemengen verloren gehen. Eine gute Wärmedämmung sorgt auch für ein angenehmes und behagliches Raumgefühl, was für eine Therme ebenfalls besonders wichtig ist. Einen genauen Nachweis des Wärmeschutzes nach EnEV 2009 ist für die Therme im Rahmen des Projektwettbewerbs aufgrund der Komplexität kaum möglich, da hierbei die gesamte Haustechnik (Lüftung, Heizung, Warmwasseraufbereitung, Wasseraufbereitung der Schwimmbecken, Lichttechnik usw.) sowie alle bautechnischen Querschnitte und Materialien bis ins Detail erfasst werden müssen. Deshalb werden in diesem Abschnitt exemplarisch nur die wichtigsten Bauteile und deren Aufbau beschrieben. Die Angaben zur Haustechnik werden im jeweiligen Abschnitt betrachtet. Zusätzlich zum Nachweis des Primärenergiebedarfs des Gesamtgebäudes, dürfen auch die einzelnen Bauteile einen Höchstwert des Wärmedurchgangskoeffizenten Umax nicht überschreiten. Dieser liegt bei neu zu errichtenden Nichtwohngebäuden mit einer Raumtemperatur θ≥ 19°C nach EnEV 2009 Anlage 3 Tabelle 1: Außenwände: Umax = 0,24 W/(m²*K) (Teilauszug) Flachdächer: Umax = 0,20 W/(m²*K) Verglasungen: Umax = 1,10 W/(m²*K) Glasdächer: Umax = 2,00 W/(m²*K) Diese Anforderungen können problemlos durch den Einsatz einer ausreichend dicken Wärmedämmschicht von mindestens 20 cm Dicke im Bereich der Wände und im Dach unterschritten werden. Außerdem sind Fenster aus Dreifachisolierverglasung mit Kryptonfüllung einzubauen, die einen Ug Wert von 0,6 bis 0,7 W/(m²*K) erreichen können. Diesen könnte man durch eine Xenonfüllung im Scheibenzwischenraum noch weiter verbessern. Jedoch währen diese deutlich teuerer. Der Nutzen müssten in einer Wirtschaftlichkeitsprüfung näher untersucht werden. Bei der Bestandsfassade sind alle vorhanden alten Fenster ebenfalls gegen eine moderne Dreischeibenisolierverglasung auszutauschen. Deutlich wichtiger als die Einhaltung der Höchstwerte des Wärmedurchgangskoeffizenten der einzelnen Bauteile, ist bei Thermen oder Schwimmbädern die Sicherstellung von tauwasserfreien Oberflächen. Dadurch werden Bauschäden und hygienische Probleme verhindert. Auch die Wasserdampfdiffusion durch Bauteile kann zu großen Problemen führen, wenn im Innenraum hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten herrschen. Ein genauer Nachweis hierfür kann nur über Simulationsmodelle erfolgen. Das übliche und vereinfachte „Glaser-Verfahren“ nach DIN 1041-3 ist in diesem Fall nicht geeignet. Bei der Tauwasserbildung sind vor allem die Oberflächentemperatur der Außenbauteile und die Raumluftfeuchtigkeit entscheidend. Dadurch, dass wärmere Luft deutlich mehr Wasserdampf aufnehmen kann als kalte Luft, kann es an kälteren Wandflächen zu Tauwasserbildung kommen, da sich hier die Raumluft deutlich abkühlt und den hohen Wasserdampfgehalt nicht mehr aufnehmen kann. Es kommt zur Kondensation des Wasserdampfs auf der kalten Oberfläche. Normalerweise stellen großflächige, gut gedämmte Bauteile kein Problem dar, da hier die Oberflächentemperatur annähernd der Wandtemperatur entspricht. Probleme bereiten vor allen Wärmebrücken und Bauteile mit geringem Wärmeschutz, wie z.B. Fenster. Deshalb sollten Bereiche, die Wärmebrücken aufweisen oder Querschnittssprünge, so stark gedämmt werden, wie es von der Konstruktion her möglich ist. Durch eine niedrige relative Luftfeuchtigkeit kann das Tauwasserproblem ebenfalls verbessert werden. Da jedoch in einer Therme enorme Wassermengen aus den Becken verdunsten, ist dies nur bedingt möglich und erfordert eine entsprechend dimensionierte Lüftungsanlage. Ein Vorteil von hohen Luftfeuchtigkeiten ist die Reduzierung der Verdunstungsmenge des Beckenwassers, was zur deutlichen energetischen Einsparungen führt. Deshalb ist ein Gleichgewicht zwischen der Bautechnik und der Anlagentechnik zu wählen. In der Regel wird eine rel. Luftfeuchtigkeit von φi = 60 bis 64 % bei einer Raumtemperatur von θi = 31 °C in der Therme angestrebt. Bei winterlichen Verhältnissen mit Außentemperaturen von θe = -5 °C und einer Luftfeuchtigkeit von φe = 80 % sollte ein Temperaturfaktor von fRsi = 0,9 eingehalten werden. Hieraus ergibt sich folgende Mindestoberflächentemperatur θsi,min : Diese Mindestoberflächentemperatur ist in der gesamten Therme einzuhalten. Ebenso ist es wichtig, sämtliche Außenbauteil luftdicht herzustellen, da durch Undichtigkeiten hohe Energieverluste auftreten können. Außerdem kühlen undichte Bereich extrem stark ab, sodass es hier ebenfalls zu Tauwasserbildung kommen kann. Eine funktionierende Luftdichtheit lässt sich mit einem „Blower – Door“-Test prüfen. Fehlstellen können erkannt und anschließend behoben werden. Detail Bestandsfassade Albersloher Weg Dieser Wandbereich stellt mit Sicherheit den kritischsten Punkt bezüglich des Wärme-und Feuchteschutzes im gesamten Gebäude dar. Da an der Außenfassade, aufgrund des Denkmalschutzes, keine baulichen Änderungen durchgeführt werden dürfen, muss man hier auf eine Innendämmung zurückgreifen. Dadurch wird die bereits weiter oben beschriebene Problematik mit der Mindestoberflächentemperatur noch weiter verschärft. Der vorhandene Wandaufbau besteht aus einer Klinkerverblendung außen und einem kleinformatigen Ziegelmauerwerk von 36,5 cm Stärke. Ein Innenputz ist nur teilweise vorhanden. Dahinter befinden sich im regelmäßigen Abstand Stahlbeton-stützen, die in den Innenraum hineinragen. Ob sich zwischen dem Klinkerverblendung und dem Innenmauerwerk eine Luftschicht befindet, konnte nicht genau festgestellt werden. Ohne eine Luftschicht kann es zu Problemen mit der Schlagregenbeanspruchung kommen. Das eingedrungene Regenwasser kann relativ weit ins Mauerwerk eindringen und ein Austrocknen ist kaum möglich. Sollte eine Luftschicht doch vorhanden sein, wäre dies vorteilhaft für die Konstruktion. Hierbei müssten aber einige Stoßfugen im Sockelbereich geöffnet werden und im Traufbereich ebenfalls Öffnungen vorgesehen werden. Diese sind zurzeit nicht vorhanden. Dadurch kann das Verblendmauerwerk von hinten belüftete werden und ein Austrocknen ist möglich. Als mögliche Sanierungsmaßnahme wurde eine in flächigen Bauteilen mindestens 20 cm dicke Dämmschicht aus Mineralwolle gewählt. Diese ist im Bereich der Stützen deutlich dicker auszubilden. Darauf wird eine Dampfsperre aufgebracht, um ein Eindringen von Wasserdampf in die Wandkonstruktion zu verhindern. Als Wandabschluss dient eine Verblendung aus Ziegelmauerwerk. Wandaufbau U-Wert: 0,17 W/(m*K) Das Problem mit dem Oberflächentauwasser ist hier mit baulichen Mitteln kaum zu lösen. Die dünne Dämmschicht im Bereich der Fensterleibung lässt sich ohne weiteres nicht weiter erhöhen, ohne das optische Erscheinungsbild zu stören. Außerdem können die Fenster nicht weiter nach innen auf die Höhe der Dämmschicht versetzt werden, da die Fassade unter Denkmalschutz steht und nicht verändert werden darf. Sämtliche konventionelle Maßnahmen führen also zu keinen befriedigenden Ergebnissen. Deshalb bleibt im Bereich der Fenster nur eine haustechnische Lösung übrig. Eine mögliche Maßnahmen währe der Einbau einer Flächenheizung in der Fensterleibung. So könnte die Temperatur an der Oberfläche erhöht werden. Dadurch würde zwar das Problem behoben, jedoch wäre hier aufgrund der geringen Dämmung in der Leibung eine enorme Wärmebrücke vorhanden. Eine bessere Lösung, für die wir uns auch entschieden haben, ist eine direkte Belüftung der Fenster mit trockener und warmer Luft. Hierzu werden Lüftungsschlitze in der Fensterbank angeordnet, die die Luft direkt in Richtung der Fenster ausströmen lassen. Die Luft streicht am Fenster und der Leibung entlang und erwärmt die Oberfläche über die kritische Temperatur. Außerdem wird das eventuell anfallende Tauwasser sofort durch die trockene Luft aufgenommen. So bleiben die Flächen immer trocken und warm. Es kann zu keiner Tauwasserbildung kommen. Außerdem bringt man hierdurch einen Teil der Lüftungsöffnungen unter, die in der Therme sowieso untergebracht werden müssten. Bild links: Temperaturverlauf im Bereich der Außenfassade zum Albersloher Weg Aufgrund der geringen Oberflächentemperatur im Anschlussbereich Fenster/Leibung kann sich Oberflächentauwasser bilden. Detail Dachaufbau und Firstpunkt Dieser Bereich ist im Vergleich zur Außenfassade weniger kritisch, da hier die gesamte Konstruktion neu herstellt wird und nicht auf einen vorhanden Bestand Rücksicht genommen werden muss. Trotzdem kann es aufgrund der Anforderungen zu Problemen kommen. Bei dem Dach handelt es sich um eine massive Konstruktion aus Stahlbeton, die im Firstbereich einen Spalt aufweist, durch den die Abluft angesaugt wird. Hierfür liegen seitlich vom Spalt Lüftungskasten mit einer Höhe von 30 cm und einer Breite, die vom Luftvolumenstrom abhängt. Die Kästen können deshalb dort liegen, da die Stahlbetondecke aus statischen Gründen gevoutet ist, mit einer Stärke von etwa 45 cm an der Traufe und etwa 15 cm im First. Um ein durchfeuchten der Wärmedämmung, von etwa 20-25 cm Steinwolle, zu verhindern, wird eine Dampfbremse zwischen Dämmung und Stahlbeton angeordnet. Als Witterungsschutz soll ein belüftetes Blechdach dienen. Es gab die Überlegung, statt eines Kaltdaches, ein Warmdach mit Kunststoffabdichtung zu wählen. Aus architektonischen Gründen wurde aber zu Gunsten der Blechabdichtung entschieden. Dachaufbau U-Wert: 0,15 W/(m*K) Ein Problem mit dem Feuchteschutz könnte sich im Bereich der Lüftungsschächte im First ergeben. Da es hier einen Sprung in der Wärmedämmung gibt, könnte die Oberflächentemperatur in der Ecke abnehmen und einen kritischen Punkt erreichen. Hier wird die Tauwasserbildung besonders begünstigt, da die Abluft eine besonders hohe Luftfeuchtigkeit besitzt. Eine Maßnahme wäre die Wahl einer hinreichend dicken Wärmedämmung über den Lüftungskanälen und den Dämmmaterialübergang nicht sprunghaft, sondern leicht ansteigend zu gestalten. Dadurch ist der Temperaturverlauf gleichmäßiger und es kommt zu deutlich geringeren Abkühlungen. Ferner ist zu prüfen, inwieweit die Luftgeschwindigkeit im Lüftungskanal eine Tauwasserbildung vermeidet. Die genauen Schichtdicken und Abmessungen müssten in einem Simulationsmodell ermittelt werden. Temperaturverlauf im Firstbereich Tragwerksplanung Bestandssituation Das Gelände ist zurzeit größtenteils mit großflächigen Hallen bebaut. Diese bestehen im Wesentlichen aus einer Dachhaut aus Wellplatten über einer Holzschalung auf Sparren. Diese wiederum liegen auf Stahlfachwerkbindern, die in Hallenquerrichtung spannen. Die Haupthalle, die parallel zum Albersloher Weg verläuft, ist zweischiffig. Dahinter befindet sich eine etwas kleinere, ebenfalls zweischiffige Halle. Die Gebäudefront zum Abersloher Weg und zum Haverkamp ist in Massivbauweise hergestellt. Die Dachlasten aus den Fachwerkbindern werden durch eine innen liegende Stützenreihe aus Stahlbeton, b/h = 40 x 40 cm, aufgenommen. Diese dienen auch gleichzeitig als Aussteifung in Querrichtung. Davor befindet sich ein 36,5 cm starkes Ziegelmauerwerk mit einer Klinkerverblendung zur Straße hin. Die Gebäudefront befindet sich unter Denkmalschutz, sodass keine baulichen Veränderungen durchgeführt werden dürfen. Die Innenstützen sind Stahlpendelstützen. Planung Der Entwurf sieht vor, den gesamten Bestand, bis auf die Massivbauwerke an der Straßenfront, abzutragen und durch einen Neubau zu ersetzen. Dabei soll die alte Fassade in das Bauwerk integriert und wesentlicher Bestandteil dessen werden. Außerdem soll die alte Hallenstruktur durch ein neues, aus Stahlbeton bestehendes, Dachtragwerk ersetzt werden. Dieses soll aus aneinander gereihten Satteldächern bestehen, die von unten eingesehen werden können. Diese Hallenunterseite soll in Sichtbetonqualität hergestellt werden. Zur Lastabtragung dienen Wandscheiben unterschiedlicher Länge, die immer im Traufbereich angeordnete werden. Ein wesentliches Merkmal der Dachunterseite sollte sein, dass es keinerlei Einbauten, wie z.B. Lüftungsöffnungen, aufweisen soll. Die Abluft soll über einen durchgängigen Spalt im Firstpunkt weggeführt werden. Die Belichtung der Therme erfolgt zum einen über Innenhöfe, die in unregelmäßigen Abständen angeordnet werden. Hierbei wird das Stahlbetondach von der Traufe bis zum First ausgespart und nach unten „geklappt“. Hier wird eine tragende Wand angeordnet. Die anderen drei Seiten des Innenhofs werden verglast. Außerdem werden auch große Dachflächenfenster angeordnet, die ebenfalls von der Traufe bis zum First angeordnet werden. Dachtragwerk Wie schon oben beschrieben, stellt das Dach der größten Herausforderung die Tragwerksplanung dar. In erster Linie ist ein geeignetes, möglichst einfaches statisches System zu wählen. Da das Dach aus aneinander gereihten, unregelmäßigen Satteldächern besteht, wurde ein System aus mehreren Dreigelenkrahmen gewählt. Dadurch kann im Firstbereich der Spalt für die Abluft als MomentenGelenk ausgebildet werden. Die Normalkräfte und Querkräfte werden über Stahleinbauteile, die sich im Spalt befinden, übertragen. Diese Konstruktion ist von unten nicht direkt sichtbar. Der Dreigelenkrahmen mit Satteldach hat auch den Vorteil, dass die Lasten im Dach aus Eigengewicht, Ausbaulast, Schneelast und Wind nach DIN 1055 nicht nur auf Biegung, wie bei einer Platte, sondern zu einem großen Teil auch als Normalkräfte übertragen werden. Dies ist für den Beton besonders günstig. Eine weitere Optimierung ist die veränderliche Bauteildicke. Diese wurde nach einer Berechnung als ebenes Stabwerk am unten dargestellten System ermittelt. Die Beiteilhöhe im First wurde mit h = 15 cm und in der Rahmenecke mit h = 45 cm gewählt. Als Betongüte wurde vorerst C 30/37 bestimmt. Dadurch wandert der Schwerpunkt aus Eigenlast, der den größten Anteil der Belastungen bildet, weiter zu den Stützen und verringert so die Biegemomente. Zusätzlich werden die Schnittgrößen im Bereich der höheren Bauteildicken erhöht und im dünneren Bauteil dementsprechend reduziert, da höhere Steifigkeiten die Schnittgrößen „anziehen“. Diese Kräfte lassen sich aber aufgrund der höheren Bauteildicken sehr gut aufnehmen. Außerdem lassen sich so im First die Lüftungskanäle im Dachaufbau gut integrieren, ohne die Querschnitthöhe nennenswert zu vergrößern. Die Stützen wurden mit einer Wandstärke von 30 cm festgelegt. Im Bereich des 50 m -Beckens werden die Wände mit einer Dicke von 40 cm ausgebildet, da hier zum einen keine Verkleidung mit Ziegelmauerwerk erfolgt und so das Bauteil schon etwas schlanker erscheint. Zum anderen sind die negativen Rahmenmomente oben an der Stütze sehr hoch und erfordern hohe Bewehrungsgehalte, da hier die Spannweite bei etwa 22 m liegt. Es wurde eine unverschiebliche, gelenkige Lagerung gewählt, um keine Momente in den Baugrund einleiten zu müssen. Im Anschluss erfolgte exemplarisch eine FEM-Berechnung (Finte-Element-Methode) eines Teilbereichs des Daches, um den Einfluss der großen Öffnungen im Bereich der Wandscheiben, sowie den der aufgelösten Wandscheiben in Hinblick auf Schnittgrößen, Verformungen und Bewehrungsquerschnitte zu untersuchen. Um die Wechselwirkung mit den Nachbarbauteilen zu berücksichtigen, wurde im First ein in der Vertikalen verschiebliches Auflager angesetzt. Dieses Berechnungsmodell hat gezeigt, dass ein Zugstab im oberen Bereich der Öffnungen im Dach unglaublich wichtig ist und die Schnittgrößen und Verformungen erheblich reduziert. Hierfür wurde ein Stahlprofil U 160 gewählt. FEM-Modell eines Teilbereichs des Dachtragwerks Wie am Modell schon zu sehen, liegt der maßgebende Punkt im Anschlussbereich Öffnung/Wand/ Traufe. Hier liegt mit großer Sicherheit ein Durchstanzproblem vor und muss näher untersucht werden. Eventuell ist in einer genaueren Bemessung, in der alle erforderlichen Lastkombinationen ermittelt werden, zu prüfen, ob in diesem Bereich die Bauteildicke von h = 45 cm und die Betonqualität C 30/37 ausreicht, oder gegebenenfalls erhöht werden müsste. Um die Tragwirkung noch genauer untersuche zu können, wurde ein größeres FEM-Modell vom Dachtragwerk im Bereich des 50 m -Beckens erstellt. Die Schnittgrößen in diesem System waren deutlich größer, als beim ebenen Tragwerk. Dies liegt aber vor allem daran, dass hier die großen Öffnungen und die fehlenden Zwischenwände mitberücksichtigt wurden. In diesem System wurde auch nur die Eigenlast untersucht, da die Eingabe der anderen Lastfälle sehr aufwendig wäre. Diese müssten im weiteren Planungsablauf genauer ermittelt werden. FEM-Modell des Dachtragwerks im Bereich des 50 m -Beckens Das größte Problem bei dem von mir gewählten System sind nach wie vor die Verformungen, die im Lastfall Eigengewicht unter linearer Ermittlung schon 30 mm ausmachen. Durch Kombination mit anderen Lastfällen und durch Einfluss der zusätzlichen Verformungen in Folge eines nicht-linearen Tragverhaltens zwischen Beton und Stahl, werden diese noch deutlich höher. Hier müsste in der weiteren Planung eine Lösung gefunden werden. Bisher wurden keine Detailnachweise, wie Durchstanzen usw. durchgeführt. Diese Punkte müssten genauer untersucht werden und das System gegebenenfalls angepasst werden. Firstgelenk Eine Vordimensionierung ergab im mittel folgende Anschlusskräfte: Nd = 130 kN/m; Vz,d = 35 kN/m Diese ließe sich über ein Stahleinbauteil, wie unten dargestellt, übertragen. Hierbei werden die Querkräfte aus dem Stahlbeton über die Flansche in die U-Profile eingeleitet. Die benötigte Verankerungslänge wird über einen angeschweißten Stabstahl Ø 12 mm im Abstand von s = 20 cm sichergestellt. Da hier nur Druck-Normalkräfte vorhanden sind, werden diese über Kontakt direkt in das U-Profil eingeleitet. Die Kraftübertragung zwischen den U-Profilen erfolgt über Zwischenbleche, die für die Normalkraft, die Querkraft und das zusätzliche Moment infolge der Querkraft bemessen sind. Diese Konstruktion ist trotzdem für äußere Momente sehr weich und kann deshalb als Momenten-Gelenk angenommen werden. Der Abstand der Bleche untereinander kann je nach Belastung variieren. Es werden U – Profile im oberen Bereich der Öffnungen angebracht, um so eine Kraftübertragung auf Höhe des Firstes zwischen der Öffnung zu ermöglichen. Dies ist bei Zugkräften problemlos möglich. Im Falle von Druckkräften ist dies gesondert, aufgrund der Knickproblematik, nachzuweisen. Ausbildung des Firstgelenks Bestandsfassade Da das neue Massivdach eine viel höhere Masse besitzt, als die alte Stahlfachwerkkonstruktion, ist eine geschickte Wahl des statischen Systems erforderlich, um trotzdem die Lasten aus dem neuen Dach über die alten Stützen ableiten zu können. Eine Bemessung der alten Konstruktion hat folgende Auflagerrektionen auf die Stützen ergeben: vertikal Ad = 128 kN und horizontal Hd = 98 kN. Die Horizontalkraft kommt daher, dass die Stützen in der alten Halle als Aussteifung in Querrichtung dienen. Beim neuen Massivdach soll das erste Feld, von der Bestandsfassade bis zum ersten First, nicht als Rahmen, sondern als Einfeldträger ausgebildet werden. Dadurch wird die Auflast auf den Bestand halbiert. Hier ist auch eine geringe Bauteildicke h = 15 cm zu wählen. Über den Bestandsstützen soll ein Unterzug b/h = 40x40 cm als Durchlaufträger die vertikalen Lasten aus dem Dach in die Stützen leiten. Durch diese Konstruktion lässt sich die vertikale Auflagerkraft auf maximal Ad = 220 kN reduzieren, was deutlich höher ist, als die alte Last. Durch die Anordnung einer horizontal beweglichen Schicht, z.B. aus Elastomerlagern oder Teflonplatten, liegt die horizontale Auflagerlast bei nahezu Hd = 0 kN. Da eine oben angeordnete H-Last für eine Stütze viel maßgebender ist, als die Auflast, stellt die höhere vertikale Last nun kein Problem mehr dar und ist im Rahmen dessen, was jetzt schon auf die Stütze einwirkt. Ein weiterer Vorteil bei der Nutzung der Bestandskonstruktion ist, dass für die Lastweiterleitung keine zusätzlichen Fundamentarbeiten im Bereich der alten Fundamente durchgeführt werden müssen. Es bleibt alles im Ausgangszustand und es treten keine zusätzlichen Setzungen auf, die den Bestand beschädigen könnten. Hierbei ist auch zu erwähnen, dass alle neuen Gründungen, die teilweise tiefer sind, als der Bestand, in ausreichendem Abstand durchgeführt werden sollen und so ein Lastausbreitungswinkel von 45 °eingehalten werden kann. Aussteifung Die Aussteifung der neuen Dachkonstruktion erfolgt in Querrichtung durch aneinander gereihte Dreigelenkbögen. Dadurch ist die Konstruktion an jeder Stelle in Querrichtung ausgesteift und eine „Kinematische Kette“ ist ebenfalls nicht möglich. In Hallenlängsrichtung erfolgt die Aussteifung über die Wandscheiben, die im Traufbereich angeordnet sind. Die Bestandsfassade am Albersloher Weg und am Haverkamp ist in sich standsicher, da sie bereits im Ursprungszustand eine aussteifende Funktion besitzt. Quellen - Bobran, Handbuch der Baupysik - Lehrbuch der Bauphysik, div. Autoren Software Tragwerksplanung: InfoCAD Version 10.0 Konzept zur Technischen Gebäudeausrüstung Der Bau einer Therme erfordert für die drei Gewerke Architektur, Bauingenieur und TGA ( Technische Gebäudeausrüstung ) ein hohes Maß an Kommunikation und ein zielorientiertes Zusammenarbeiten. Im Hinblick auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Ansprüchen im sozialen, sportlichen, hygienischen und medizinischen Bereich und andererseits den Bau -, Betriebs – und Folgekosten, gilt es eine Planungsrichtlinie zu wählen, die den Wünschen und Forderungen der Architekten und Ingenieure gerecht wird und eine hohe Auslastung der Anlage gewährleistet. Im Schwimmbadbereich werden besonders hohe Anforderungen an die Behaglichkeit, die Bauphysik, die Auslegung, die Wartung, die Materialien, die Klimageräte und an den Energieaufwand gestellt. Nachfolgend wird ein Konzept der technischen Auslegung für den Betrieb einer Therme mit Schwimm -, Sauna -, Gymnastik -, Fitness -, und Therapiebereich dargestellt. Raumlufttechnik Für die Lüftungsanlage sind Grundkonzept folgende Anlagegruppen vorgesehen, die mit getrennten Regelkreisen für die Raumluft versorgt werden: Schwimmhalle, Sanitärbereich, Umkleidebereich, Eingangsbereich, Aufsichtsräume, Saunabereich, Büro und Sportgeschäft, Gymnastik -, Fitness -, Therapieräume, Lager -und Technikräume. Im unteren Abschnitt wird eine Kombinationsmöglichkeit für die Mehrfachnutzung der Luftströme angegeben. Für die Behaglichkeit des unbekleideten Menschen im Schwimmbad, wird eine Schwülegrenze von x = 14,3 g/kg Wassergehalt von trockenen Luft definiert. Dieser Wert darf nur überschritten werden, wenn die Außenluftfeuchte x > 9 g/kg beträgt. Zum vorbeugenden Schutz der Materialien sollte die rel. Feuchte im Schwimmbad bei 40% ≤ □ ≤ 64% liegen. Die rel. Feuchte in unserem Bauvorhaben soll 60% betragen. Dieser Wert entscheidet letztendlich über die Art der zu verwendende raumlufttechnischen Anlage (RLT-Anlage). Die Raumtemperatur von 2 -4 K über Beckenwassertemperatur, in unserem Fall ca. 31°C, wird in Kombination von Fernwärmenutzung und einem leistungsfähigen Wärmerückgewinnungssystem (WRGS) aufrechterhalten. Als Grundausstattung wird ein in Reihe geschalteter rekuperativer KreuzstromPlattenwärmeübertrager für den Bereich Schwimmhalle und Sauna gewählt. Für die Auslegung, in Bezug auf thermische Eigenschaften, wird der Wert für den Wärmebrückenfaktor TB 3 gewählt. Die Luftwechselrate beträgt maximal vier Zyklen in der Stunde. Der Zuluftvolumenstrom der Therme, unter Berücksichtigung der verdunsteten Wassermassenströme aller Becken, den Luftsprudeleinrichtungen und der Belüftung in den einzelnen Bereichen liegt bei 125.000 m³/h. Im Winter wird ein gleitender Zuluftvolumenstrom bei x < 9 g/kg ohne Umluftbeimischung gewählt und nur soviel Luft gefördert, wie für die Abfuhr der Feuchtelasten erforderlich ist. Durch eine stetige Regelung mittels Mess –, Steuerungs und Regelungstechnik (MSR-Technik) für die vorhandenen Luftströme, lässt sich eine Einsparung für den Stromverbrauch der Ventilatoren deutlich reduzieren. Entscheidend für die Reduzierung der Volumenströme ist die Personenbelegung, Taupunktunterschreitung und Abkühlung der Raumtemperatur durch Transmissionsverluste der Schwimmhalle. Zur Ermittlung dieser Werte werden CO2 -, Temperatur-und Feuchte -Sensoren in das Konzept mit eingebunden. Bypass -Klappen im System schützen die Anlage vor möglichen Frostschäden. Im Sommerbetrieb bei Außenluftfeuchte von x > 9 g/kg wird die Umwälzung der Luft mit konstantem Zuluftvolumenstrom betrieben. Bei der Realisierung der Anlage ohne Wärmepumpe würde hier das Problem der Überschreitung der Schwülegrenze zum Tragen kommen, welches jedoch gemäß VDI 2089 in Kauf genommen wird. Die Vorteile der geringeren Investitions-sowie Betriebskosten und des Platzbedarfes, überwiegen bei der Entscheidung gegen den Einsatz einer Wärmepumpe in dem Thermalbad ebenso, wie das Einsparen zusätzlicher Primärenergie. Des Weiteren müssen keine erhöhten Hygienebedingungen durch den Einsatz einer Wärmepumpe eingehalten werden. Durch die 100%-ige Frischluftversorgung der Schwimmhalle während des Sommers, ergibt sich eine verbesserte Schadstoffbilanz der Energiebereitstellung. Die Betriebskonzepte der RLT-Anlage ohne den Einsatz einer Wärmepumpe ( WP ) für den Sommerund Winterbetrieb, lassen sich bezüglich der einzuhaltenden Grenzwerte von Luftfeuchte und Temperatur in der Schwimmhalle, über steuerungsund regelungstechnische Maßnahmen bis zu 96% realisieren. Die Schwülegrenze wird mit dem Einsatz einer WP mit 98,5% der jährlichen Betriebszeit eingehalten. Dieser geringfügige Unterschied bleibt unberücksichtigt, wobei darauf hingewiesen wird, dass hier detaillierte Berechnungen nicht ausgeschlossen werden sollen. Es erfolgt eine Luftabsaugung an der Hallendecke der Therme. Dazu werden Abluftkanäle im Dachfirst untergebracht. Die abgesaugte Luft wird mit Ventilatoren, welche mit Frequenzumrichtern angesteuert werden, in den Hauptkanal geleitet, nachbehandelt und von dort nach Außen abgegeben. Die Zufuhr der aufbereiteten Frischluft soll zwischen den Fensterreihen, in den Spaltfugen der Wände im Gebäude und unter den Sitzbänken erfolgen. Besonders die Fenster der Seite zum Albersloher Weg sind mit trockener Frischluft zu versorgen, sodass sich die warme, feuchte Luft an den Fenster nicht niederschlägt und die Gefahr der Bildung von Schimmelpilz entgegenwirkt. Die Menge der Außenluft wird bestimmt durch die anfallenden Wasserdampfmengen, dem Sollwert der absoluten Hallenfeuchte und die Feuchte der Zuluft. Die Anordnung der Räume in der Therme des Kiffe Projektes lässt es zu, die Abluft der Eingangshalle so umzuleiten, dass sie nach Wiedererwärmung als Zuluft für die Umkleide genutzt werden kann. Die trockene und teilweise geruchsbelastete Abluft der Umkleideräume, wird nacherwärmt und kann als Zuluft für WC – Anlagen und Duschen verwendet werden. Die Abluft der Fitness -und Gymnastikräume wird ebenfalls durch Nacherwärmung für die Zuluft der Duschen bzw. WC-Anlagen verwendet. Die verbrauchte Luft in den Sanitäreinrichtungen wird anschließend nach Außen befördert. Im Personalbereich wird die Luft nach dem gleichen Prinzip durch die Zonen Aufenthalt, Umkleide und Sanitärraum geleitet. Die Büroräume, der Sportshop sowie der Gymnastik -, Fitness -und Therapiebereich werden über eine Belüftungsanlage (BA) mit Zuluftventilator, Lufterwärmer und Filter mit Frischluft versorgt. Hier wird mit einer auf den Verbrauch der Frischluft abgestimmten BA, Luft aus dem freien angesogen und in die Räume befördert. Die überschüssige Luft strömt dabei über Fenster oder Türen ins Freie. Die Technik und Lagerräume werden über eine Sauglüftung mittels Ventilatoren entlüftet und die Abluft wird ins Freie geleitet. Durch den entstehenden Unterdruck im Raum, strömt Luft durch Öffnungen der benachbarten Räume oder aus dem Freien nach. Der Umluft -und Außenluftzyklus beträgt 4 Zyklen/h und sollte nicht unter-bzw. überschritten werden. Die Ersparnis durch ein WRGS beläuft sich bei einem Betrieb von 1000 h im Winter auf ca. 63.000 €. Die Investitionskosten der Klimaanlage inklusive einer MSR -Technik betragen rund 120.000 €. Mit optimierter Ventilatordimensionierung entstehen 400.000 € Lebenszykluskosten bei geplanten 15 Jahren Nutzungsbetrieb. Die Anlage wird im hinteren Teil des Gebäudes untergebracht. Bild links: Schrägansicht von vorne Bild rechts: Jährliche Kosteneinsparung im Winterbetrieb mit WRGS 2,5 x12 m Saunabereich Um einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen, stellt der Bereich Sauna einen eigenständigen Bereich dar. Der komplette Saunabereich wird mit einer Lüftungsanlage betrieben, deren Luftwechsel 2-3-mal die Stunde beträgt. Abluftkanäle an den Decken sorgen für die Abfuhr der verbrauchten Luft und Zuluftöffnungen an Sitzbänken und Seitenwände versorgen die Räume mit Frischluft. Die Abluft der Saunen wird zum zentralen Lüftungsgerät zurückgeführt, um dort über das WRGS gemeinsam mit der sonstigen Abluft des Gebäudes die Außenluft vorzuwärmen. In der Saunakabine sinkt der Sauerstoffgehalt aufgrund der hohen Lufttemperatur und Personenanzahl in einem Raum. Um eine behagliche Atmosphäre zu schaffen, wird eine hohe Zufuhr der Außenluft benötigt. In der Saunakabine angebracht Schlitze sorgen für ein Ansaugen der Zuluft vom Saunaofen und versorgen diese mit von außerhalb kommendem Sauerstoff. Die verbrauchte Luft wird über einen Abluftkanal aus der Kabine nach außen geleitet. Dies erfolgt ohne zusätzlichen Ventilator, da hier der Wärmeverlust nicht unnötig aus der Kabine gesogen werden soll. Besonders die Querschnitte der Leitungen sind aus Sicherheitsgründen in Zusammenarbeit mit einem Elektrofachmann zu dimensionieren. Heizung Die Stadtwerke Münster versorgen die Therme mit Fernwärme. Die dazu benötigte Kompaktstation würde sich als eine günstige und umweltfreundliche Investition erweisen. Gegenwärtig verfügt das Gebäude über keine Anschlussmöglichkeit. Die ausschließlich durch Fernwärme versorgte Fußbodenheizung wird an den Randzonen mit höheren Temperaturen ausgelegt als im Gehbereich. Die Kombination aus einer Dämmhülle und einer Feuchtesperre wirkt sich positiv auf die Vermeidung der Wärmebrückenbildung aus. Für die Aufrechterhaltung der Fußbodentemperatur von 26°C im Barfußbereich sowie eine Temperatur von 33°C auf den Aufenthaltsflächen, wird ein geeignetes Heizkreisverteilersystem verwendet. Der Aufstellungsort der Kompaktstation, mit den integrierten Komponenten wie Wärmetauscher, Regler und Ventile wird im Technikraum zum Albersloher Weg sein. Die Investitionskosten der Kompaktstation inklusive der MSR – Technik und Wärmetauscher beläuft sich auf etwa 36.000€. Die Energie für die Erwärmung des Gesamtwarmwassers wird auf ca. 300 kW angesetzt, für die Beheizung der Therme werden 550 kW angerechnet und die Erwärmung der Schwimmbecken mit 350 kW kalkuliert. Somit ergibt sich ein Gesamtenergiebedarf von rund 1,2 MW. Dabei teilen sich die thermischen Energieverluste mit jeweils ein Drittel auf Transmission, Lüftung und Warmwasserverluste. Primärseitige Warmwasserbereitung mit Speicherladesystem Sekundärseite mit sechs geregelten Heizkreisen Schwimmbeckenaufbereitung Schwimm -und Badebecken in öffentlichen Thermen unterliegen der Überwachung durch das Gesundheitsamt. Für die Planung und den Bau von Anlagen zur Aufbereitung und Desinfektion wird die DIN 19643 herangezogen. Die einzelnen Durchgänge des Füllwassers in der Aufbereitungsanlage sind in den Kategorien Beckenfüllung – und Nachspeisung, Flockung, Filterung, Entkeimung, pH – Wert Regulierung und Beckenbodenreinigung unterteilt. Die Anforderungen bezüglich der mikrobiologischen, physikalischen und chemischen Beschaffenheit an das Reinwasser werden gegeben durch einen Kreislauf mit Zwischenspeicher, Pumpenstation, Dosierstation, Filter, Wärmetauscher, Dosierstation mit pH – Wert Korrektur Regler, Dosierstation für Chlor, Messwasserentnahmestation, MSR – Technik, Schaltschrank und Prüfhahn. Das Trinkwasser in Münster weist optimale Werte hinsichtlich der Qualität auf, sodass es sich gut für die Frischwasserzuspeisung eignet. Das Füllwasser wird über den Zwischenspeicher nach Zugabe des Flockungsmittels zur Filteranlage gepumpt. Das Flockungsmittel, in der Regel Polyaluminiumhydroxidchlorid, entstabilisiert die enthaltenen Kolloide und bringt das Füllwasser in eine filtrierbare Form. Die Entkeimung mittels Chlorelektrolyseverfahren, sollte hier für die geplante Therme in Betracht gezogen werden. Dazu wird jedem Regelkreis eine integrierte Chlorelektrolyseanlage (Cea) mit Wasserzuleitung aus dem öffentlichen Netz und einer Entlüftungsleitung zugeordnet. Vorteile der Cea sind geringer Platzbedarf, kostengünstige Chlorproduktion, stärkere Desinfektionsintensität der Chlorlösung gegenüber Chlorgas sowie eine vollautomatische Produktionsüberwachung. Die hohen Anschaffungskosten gegenüber herkömmlichen Anlagen amortisieren sich relativ zügig durch die geringen Betriebskosten. Zwei Mehrschichtfilter mit je 3 m Durchmesser und einem Schwallwasserbehälter von ca. 45 m³ sind für das große Schwimm -, Heiß -und Kaltbecken auszulegen. Die Becken mit gleichen Temperaturen werden in einem Regelkreis eingebunden und mit einem Mehrschichtfilter aufbereitet. Darunter fallen das Nichtschwimmer -, Baby -, Spezial -, Außen – und Extrabecken. Der Schwallwasserbehälter reicht mit 20 m³ aus. Die Höhen der Technikräume sollten 4m nicht unterschreiten. Der Wasserfall und Regenraum erhalten genauso wie die drei Luftsprudelbecken einen eigenständigen Aufbereitungskreis. Hierin sind ein 10 m³ großer Zwischenspeicher und ein Filter mit 2 m² Kreisfläche einzusetzen. Die Temperaturen in den Becken werden jeweils über einen Wärmetauscher angepasst. Die Aufheizzeit von 30 h sollte für die kleineren Becken nicht überschreiten. Bei den großen Becken darf mit max. 45 h gerechnet werden. Je kürzer die Aufheizzeit, umso höher fallen die Investitionskosten für die Beckenwasseraufbereitung aus. Zur Wassererneuerung sind kontinuierlich oder einmal am Tag je Besucher mindestens 30 Liter Beckenwasser gegen Füllwasser auszutauschen. Das Wasser in den Luftsprudelbecken wird einmal täglich entleert und Bedarf daher keiner Zufuhr von Füllwasserzusatz. Der Einsatz einer Abdeckeinrichtung für das Außenbecken führt zur Einsparung der aufzuwendenden Energie für die Aufrechterhaltung der Temperaturen. Für die komplette Schwimmbadtechnik sind mit Investitionskosten von 1,5 Millionen € zu rechnen. 1 Steuerschrank 2 Funkmodem 3 Füllwasserzulauf 4 Wasserspeicher 5 Umschaltventil 6 Pumpe 1 7 Pumpe 2 8 Dosieranlage 9 Filteranlage 10 Filteranlage 11 Erwärmer 12 Chlorozonanlage 13 pH – Wert Anhebung 14 pH – Wert Senkung 15 Bodeneinlaufdüse 16 Massagestation 17 Bodenluftsprudel 18 Scheinwerfer 19 Nackenschwall 20 MSR – Technik 21 Messstation 22 GLT – Anbindung Bsp.: Wasseraufbereitung für das große Schwimmbad Benennung Beckenwassser Füllwasser Reinwasser Schwallwasser Spülwasser Aufbereitung Wasser im Schwimmbecken Das zur Erst- und Nachfüllung benutzte Wasser Das aufbereitete Wasser nach Einmischung des oxidierten Desinfektionsmittels Durch Störung des Wasserspiegels in die Überlaufrinne strömendes Beckenwasser Das zur Spülung von Filter verwendete Wasser Behandlung des Wassers, um seine Beschaffeneheit den jeweiligen Verwendungszweck und bestimmten Anforderungen anzupassen Wasserversorgung Die Trinkwasserzufuhr erfolgt durch einen Anschluss an das öffentliche Trinkwassernetz nach DIN 2000. Am Albersloher Weg befindet sich eine Anschlussmöglichkeit mit einem Leitungsquerschnitt von DN 100 mit einem Austrittsdruck von 4 bar und einer Temperatur von 10°C. Bei der Installation der TW-Anlage sind die Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001), die technischen Regeln für die Trinkwasser-Installation ( TRWI ), die DIN 1988, DIN EN 1717, die allgemeinen technische Vertragsbedingungen ( ATV ) sowie der Deutsche Verein des Gas – und Wasserfaches ( DVGW ) zu beachten. Bevor das TW in die Verteilerleitungen übergeht, wird eine Wasseranalyse durchgeführt um mögliche Reaktionen vorherzusehen und gegeben falls eine Nachbehandlung einzurichten. Hinter dem Wasserzähler wird eine Schutzfiltration vorgesehen, die mit einer Durchlassweite von 80/120µm Verkeimung und Microbenaufwuchs vermeidet. Das Füllwasser für die Becken kann vor dem Filter entnommen werden und in den Wasserspeicher geleitet werden. Auch für Löschzwecke wird das Wasser vor der Filteranlage entnommen. Warmwasserbereitungs – und Versorgungsanlage Die Warmwasserbereitung erfolgt über das Speicher-Lade-System mit einer Gesamtentnahme bei 42°C von 21 m³/h. Mit diesem Sy stem kann der Fernwärmeanschluss kleiner, auf einen durchschnittlichen Warmwasserbedarf ausgelegt werden. Die Bevorratung beläuft sich damit auf 4000 Liter. Bei Spitzenlasten wird der Speicher genutzt, der sich bei weniger Betrieb wieder laden kann. Die Temperatur des Warmwasserspeichers beträgt 60°C und darf diesen Wert nicht unterschreiten, wobei ein Temperaturabfall im Zirkulationskreis von maximal 5K zulässig ist. Jede Entnahmestelle muss thermisch desinfizierbar sein. Entwässerung Abwasserleitung Die anfallende Abwassermenge durch Toilettenspülung, Duschen, Waschmaschinen, Gartenbewässerung und sonstigen Verbrauch, wird durch belüftete Grund- und Anschlussleitungen in die Abwasserkanalisation geleitet. Das Prinzip der Trennung von Regenwasser und Schmutzwasser soll hier Anwendung finden. Dabei wird das anfallende Reinigungswasser und das Rückspülwasser für die Filter wie Schmutzwasser und das Beckenwasser wie Regenwasser behandelt. Grundleitungen für das Schmutzwasser können somit kleiner dimensioniert werden, da sie nur von geringen Wassermengen durchspült werden. Der Aufbau einer Abwasserhebeanlage mit Rückstauschleife wird in der DIN 12056 und DIN 1986 – 100 behandelt. Die Anlage wird im Keller in einem be- und entlüfteten Raum aufgestellt. Die DIN EN 12050 empfiehlt einen Anschluss an die Druckleitung von DN 80 sowie einen Anschluss an die Fallleitung mit DN 70. In den Duschen werden Bodenabläufe mit Geruchsverschlüssen montiert. Die zu beachtenden Normen sind die DIN 12056, DIN 1986-100, DIN 1610 und DIN 752. Die größte abzuleitende Schmutzwassermenge ergibt sich aus der Filterspülung. In den Duschen, der Schwimmhalle und dem Fitnessbereich ist mit 16 l/min und in den Duschen im Saunabereich mit 20 /min zu rechnen. Inklusive der WC – Spülung ergibt sich eine Filtergeschwindigkeit von 15 m³/h. Somit wird der in der Norm vorgeschriebene Richtwert von 6-8 m³ je m² Filterfläche eingehalten. Regenwasseranlage Gründe für die Installation einer Regenwasseranlage sind unter anderem die Entlastung der Abwasserkanäle, der Wasserversorgung (WVU), Kostenersparnis bei Trinkwasser und der Schutz der Umwelt. Für jeden eingesparten Kubikmeter an Trinkwasser sind in Münster 1,77 € weniger zu entrichten. Für die Niederschlagswassergebühr wird 55 ct/m² erhoben. Somit wird für jeden Kubikmeter, der aus der Zisterne entnommen wird, genau 1,22 € gespart. Bei der Planung und Bemessung von Regenwasseranlagen für die Therme, sollten vorrangig alle Möglichkeiten der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung genutzt werden. Ziel sollte eine Reduzierung der Einleitung in die öffentlichen Abwasseranlagen sein. Dies kann durch Speicherung und Nutzung, Versickerung oder durch die Einleitung in ein oberirdisches Gewässer erreicht werden. Alle Leitungen und die zugehörigen Bauteile werden für ein mittleres Regenereignis so ausgelegt, dass die Entwässerungsanlage vor unplanmäßiger Überflutung geschützt wird. Somit erfordert jeder Tiefpunkt des Daches einen Dachablauf. Notüberläufe, die richtig angeordnet und bemessen sind sorgen an Starkregentagen für die gegebene Sicherheit. Regenfallleitungen, mit DN 125, leiten an den Außenwänden an jeder Seite des Gebäudes das Regenwasser in die Zisterne. Die Fallleitungen in der Therme leiten das Niederschlagswasser, in den Trägerwänden integriert und gegen Schwitzwasser gedämmt, mit DN 100 sicher ab. Die Speicherung erfolgt unterirdisch und in kühler Umgebung unter dem Gebäude in einer Zisterne aus Beton. Diese Art der Wasserspeicherung stellt die günstigsten Bedingungen für das Wasser dar. Der Regenwasserertrag der Zisterne beläuft sich bei unserer Dachfläche von 9.500 m² auf 5.400 m³/Jahr. Der Wasserbedarf durch Toilettenspülung, Waschmaschinen und Gartenbewirtschaftung liegt bei 1.500 l/Tag. Für die Dimensionierung der Zisterne wird demnach ein Volumen von 77 m³ gewählt. In trockenen Zeiten sollte eine Trinkwassernachspeisung mit freiem Auslauf oberhalb der Rückstauebene möglich sein. Allerdings muss unbedingt auf die Trennung von Schmutz-und Regenwasserleitungen geachtet werden. Bevor das Niederschlagswasser in den Speicher fließt ist eine Feinfilterung vorzusehen. Der Betrieb wird mit mehrstufigen Kreiselpumpen gewährleistet. Pumpengeräusche und Schäden der Leitungen können durch Querschnitte von min. 1 Zoll vermieden werden. Bei zu groß gewählten Querschnitten, neigen die Leitungen des Schmutzwassers zu stärkeren Ablagerungen, da sie nur von geringen Wassermengen durchspült werden. Als Material kann Polyethylen, Polypropylen oder Edelstahl verwendet werden. Die Wartung sollte unter Berücksichtigung der DIN 1986, DIN 1988, DIN 2000 und DIN 2001 zweimal jährlich erfolgen. Schema einer Zisterne mit Kanalanbindung für den Überlauf Bild: Berechnungsgrundlage für die Bestimmung der Speichergröße für die Zisterne Elektrizität In der bestehenden Kiffe Halle steht im hinteren Teil des Gebäudes eine Transformatorstation. Diese wird die Elektrizität des regionalen Verteilernetzes mit der Mittelspannung von 10 kV zur Versorgung der Niederspannung der Geräte in der Therme auf die im Ortsnetz verwendeten 400 V LeiterSpannung transformieren. Auf dem Dach mit einer zur Verfügung stehenden Fläche von 1.500 m² wird zur Gewinnung der solaren Strahlungsenergie eine netzgekoppelte Photovoltaik Anlage neu montiert und genutzt. Die zu erwartende mittlere Produktion an elektrischer Energie liegt bei sinnvoller Auslegung der Anlage bei Werten zwischen 800 und 1000 kWh pro kWp und Jahr. Durch die Verbindung zu einem großen Verbundnetz (öffentliches Stromnetz) kann sichergestellt werden, dass zu jedem Zeitpunkt genügend Verbraucher vorhanden sind, die den Solarstrom sofort nutzen können. Wärmegesetz 2009 Das Wärmegesetz richtet sich an die Planer, Architekten, Energieberater, Eigentümer und Handwerker. Zunächst sollte geprüft werden, ob das Bauvorhaben unter das Wärmegesetz fällt. Dazu werden alle Kennwerte und Information, wie Nutzung, Fläche, Energiebedarf, Pflichten der Eigentümer, Baugenehmigung usw. gesammelt und ausgewertet. Ziel dieser Maßnahme ist es, den Anforderungen, die das Gesetz stellt nachzukommen und somit eventuell Anspruch auf Zuschüsse von der Kfw Förderbank, dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle oder dem Bundesministerium zu erhalten. Der Eigentümer der Therme, so wie sie von unserem Team geplant wird, kann seine Nutzungspflicht nach Wärmegesetz durch alternativ anerkannte Energieeinsparmaßnahmen erfüllen. Hierzu wird z.B. die Abwärme der Therme mit mindestens 50% Einsparungseffekt genutzt. Dazu wird das WRGS mit einem Wärmerückgewinnugsgrad von mindestens 70% ausgelegt. Zusätzlich wird mit Fernwärme beheizt, die ebenfalls zu 50% Energieeinsparung gegenüber herkömmlichen Heizquellen einbringt. Außerdem wird die Gebäudehülle des bestehenden Kiffe Areals neu ausgedämmt. Um hier der Nutzungspflicht des Eigentümers nachzukommen, wird die Hülle soweit gedämmt, dass mindestens 15% Energie eingespart werden. Weiterhin wird durch die Photovoltaikanlage wertvolle Prozesswärme gewonnen. Um einen Anspruch auf Zuschüsse zu erhalten, werden mindestens 15% des Wärmebedarfs durch solare Strahlungsenergie nach EnEV 2009 gefordert, um die Nutzungspflicht nach dem Gesetz zu erfüllen. Die Nachweise der Abwärme werden durch eine Bescheinigung eines Sachkundigen, des Anlagenherstellers und dem Fachbetrieb der die Anlage eingebaut hat ausgewiesen. Der Nachweis für die solare Strahlungsenergie, wird in Form eines Zertifikats ausgestellt. Sicherheitseinrichtungen Bezüglich des Brandschutzes sind in der Halle alle 25 m Hinweise für die Fluchtwege unterzubringen. Bei Brand oder Massenpanik, wird mittels Piktogramme die mit der Notbeleuchtung gekoppelt sind, ein Weg für die Besucher ins Freie deutlich gekennzeichnet. Im Eingangsbereich wird nach DIN 48443 ein Flucht – und Rettungsplan angebracht. Unterstützt wird die Sicherheit durch Lautsprecheranlagen und Leuchtsignale an den Decken und Wänden. Quellen [1] Ökologische Gewerbeberatung Stadt Münster/Westf. Wasser und Abwasser [2] IKZ Fachplaner, Heft Januar 2009 [3] HLH Schwimmbadtechnik, Ausgabe 12/2008 [4] Menerga Hansen, Innovative Schwimmbadtechnologie [5] Maanen, Solar – und Regenwassertechnik [6] Saunus, Christoph. Schwimmbäder Planung – Ausführung – Betrieb [7] Elga, Berkerfeld – VWS Planer Schwimmbadtechnik [8] Taschenbuch für Heizung + Klima Technik, Recknagel, Sprenger, Schramek [9] KOK, Richtlinien für den Bäderbau [10] Monte Mare Rengsdorf. Techniksupport [11] Ewers Heizungstechnik GmbH [12] Tiefbauamt Münster Münster, den 13.02.2011 Besuchen Sie uns auch im nächsten Jahr: 4.-6. Oktober 2012 in Strasbourg www.vdi.de/gbg