Mathematische Methoden der Physik II Lösungen Serie 11 Fourier-Reihen, Fourier-Integrale 24. Mai 2016 1. Es werden hier die Beziehungen cos(x) = sin(x) = 1 ix (e + e−ix ) 2 1 ix (e − e−ix ) 2i (1) (2) verwendet. cos2 (x) 1 1 ix (e + e−ix )2 = (2 + e2ix + e−2ix ) 4 4 1 1 + cos(2x) 2 2 cos2 (x) = = (3) Da cos2 (x) eine gerade Funktion ist, gilt bn = 0 . Die Periode dieser Funktion ist π. Die Fourier Reihe ist deshalb eine Cosinus-Reihe von der Form ∞ a0 X an cos(2nx) . + cos2 (x) = 2 n=1 Aus Gl. (3) kann man sofort herauslesen, dass a0 = 1 a1 = 1 2 an = 0, n>1. sin2 (x) 1 1 ix (e − e−ix )2 = − (e2ix + e−2ix − 2) 4 4 1 1 − cos(2x) 2 2 sin2 (x) = − = (4) Da sin2 (x) eine gerade Funktion ist, gilt bn = 0 . Die Periode dieser Funktion ist π. Die Fourier Reihe ist deshalb eine Cosinus-Reihe von der Form ∞ a0 X sin2 (x) = an cos(2nx) . + 2 n=1 Aus Gl. (4) kann man wieder sofort herauslesen, dass a0 = 1 a1 = − 1 2 an = 0, n>1. sin(x) cos(x) 1 ix 1 2ix (e − e−ix ) · (eix + e−ix ) = (e − e−2ix ) 4i 4i 1 sin(2x) 2 sin(x) cos(x) = = (5) Da sin(x) cos(x) eine ungerade Funktion ist, gilt an = 0 n ≥ 0 . Die Periode dieser Funktion ist auch π. Die Fourier Reihe ist deshalb eine Sinus-Reihe von der Form ∞ X bn sin(2nx) . sin(x) cos(x) = n=1 Aus Gl. (5) kann man wieder sofort herauslesen, dass b1 = 1 2 bn = 0, n>1. cosn (x) n cos (x) = = 1 2n 1 2n ix −ix n e +e n X k=0 n k n 1 X n = n eixk e−ix(n−k) 2 k k=0 eix(2k−n) . Bezeichne die Zahl 2k − n, die im Exponenten vorkommt, mit m, also m = 2k − n. Wenn k von 0 bis n läuft (wegen der Summe), dann läuft m über die Zahlen −n, −n + 2, ..., n − 2, n. Man kann also die obige Summe sofort in der Form einer komplexen Fourier-Reihe schreiben, d.h., n cos (x) = ∞ X fm eixm , m=−∞ wobei man die Koeffizienten fm direkt ablesen kann: ( n 1 m ∈ {−n, −n + 2, ..., n − 2, n} n+m n 2 2 fm = 0 sonst (6) Wenn man das Resultat als komplexe Fourier-Reihe schreiben will, ist man an dieser Stelle fertig. Wenn man das Resultat lieber als reelle Fourier-Reihe schreiben möchte, kann man das leicht tun: Dazu schreibt man cosn (x) = ∞ X fm eixm = f0 + m=−∞ ∞ X m=1 fm eixm + f−m e−ixm . Unter Verwendung der Tatsache fm = f−m (siehe explizite Formel für die fm ), kann man obige Gleichung schreiben als n cos (x) = f0 + ∞ X 2 fm cos(mx) . m=1 Dies hat die Form einer reellen Fourier-Reihe mit bm = 0, a0 = 2f0 , am = 2fm , wobei die fm in Gl. (6) gegeben sind. 2. (a) Nein, man kann fa (x) nicht auf ganz R als Fourier-Reihe darstellen, da fa (x) keine periodische Funktion ist. (b) Es lassen sich beliebig viele periodische Funktionen mit Periode grösser oder gleich a konstruieren, welche auf dem Intervall [−a/2, a/2] den gleichen Wert wie fa (x) haben. Die Periodizität erlaubt eine Darstellung als Fourier-Reihen. Die Koeffizienten werden aber abhängig von Fortsetzung und Periode unterschiedlich sein. (c) Für die Fouriertransformierte erhält man: f˜a (k) = = 1 2πa Z a 2 dx e−ikx = − a2 a 1 i −ik a (e 2 − eik 2 ) 2πa k sin( ka 2 ) . πak Für den Limes der Fouriertransformierten erhält man mit l’Hôpital: lim f˜a (k) = a→0 lim a→0 cos( ka 2 ) πk k 2 = 1 . 2π fa (x) wird im Limes a gegen 0 eine sehr schmale Funktion. Fouriertransformierte von schmalen Funktionen sind breit. In diesem Fall (a gegen 0) sogar konstant.