Aufgaben zur Vorlesung Mikroökonomik II (WS 2009) – Teil 1 Aufgaben zum Aufstellen von Optimierungsproblemen Aufgabe 1 Erläutern Sie die einzelnen Elemente eines Optimierungsproblems anhand eines selbstgewählten Beispiels. Aufgabe 2 Bestimmen Sie die Optimierungsprobleme sowie durch Einsetzen die abzuleitende Funktion f ür folgende Situationen: a1) Ein Unternehmen kann die Faktoren Arbeit L und Kapital K einsetzen, um damit die Outputmenge Q gemäß der Produktionsfunktion F (K, L) zu produzieren. Die Preise der Inputfaktoren sind P L und PK . Es sollen die Kosten minimiert werden. a2) Ein Unternehmen kann die Faktoren Arbeit L und Kapital K einsetzen, um damit die Outputmenge Q gemäß der Produktionsfunktion F (K, L) zu produzieren. Die Preise der Inputfaktoren sind P L und PK . Es sollen die Kosten minimiert werden, um zehn Einheiten von x zu produzieren. a3) Ein Unternehmen kann die Faktoren Arbeit L und Kapital K einsetzen, um damit die Outputmenge Q gemäß der Produktionsfunktion F (K, L) zu produzieren. Die Preise der Inputfaktoren sind P L und PK . Es sollen die Kosten minimiert werden, um bei Preisen von PL = 2 und PK = 3 zehn Einheiten von Q zu produzieren. b) Ein Unternehmen mit Kostenfunktion C(Q) kann eine beliebige Menge Q zum Marktpreis P absetzen und möchte seinen Gewinn maximieren. c1) Ein alleiniger Anbieter eines Produktes mit der Marktnachfragefunktion Q = 10−P und der Kostenfunktion C(Q) = Q2 möchte durch Wahl der optimalen Menge seinen Gewinn maximieren. c2) Ein alleiniger Anbieter eines Produktes mit der Marktnachfragefunktion Q = 10−P und der Kostenfunktion C(Q) = Q2 möchte durch Wahl des optimalen Preises seinen Gewinn maximieren. d1) Ein Unternehmen mit zwei Betrieben mit Kostenfunktionen C1 (Q) = Q2 und C2 (Q) = 2Q2 möchte 20 Einheiten zu geringstmöglichen Kosten produzieren. d2) Ein Unternehmen mit zwei Betrieben mit Kostenfunktionen C1 (Q) = Q2 und C2 (Q) = 2Q2 kann eine beliebige Menge Q zum Marktpreis P absetzen und möchte seinen Gewinn maximieren. d3) Ein alleiniger Anbieter eines Produktes mit der Nachfragefunktion Q = 10 − P mit zwei Betrieben mit Kostenfunktionen C1 (Q) = Q2 und C2 (Q) = 2Q2 möchte seinen Gewinn maximieren. e1) Ein Unternehmen, das nur den Faktor Kohle K einsetzt, um damit die Outputmenge Q an Strom gemäß der Produktionsfunktion Q = K zu produzieren, kann Strom in beliebiger Menge zu einem Preis P einspeisen und Kohle von einem Anbieter erwerben, der einen Preis in Abhängigkeit von der nachgefragten Menge PK = 10 + 0,1K verlangt, und möchte seinen Gewinn maximieren. e2) Ein Unternehmen, das nur den Faktor Kohle K einsetzt, um damit die Outputmenge Q an Strom gemäß der Produktionsfunktion Q = K zu produzieren, und Kohle von einem Anbieter erwerben kann, der einen Preis in Abhängigkeit von der nachgefragten Menge PK = 10 + 0,1K verlangt, möchte seinen Gewinn bei der Marktnachfragefunktion Q = 100 − P maximieren. e3) Ein Unternehmen, das nur den Faktor Kohle K einsetzt, um damit die Outputmenge Q an Strom gemäß der Produktionsfunktion Q = F (K) zu produzieren, kann Strom in beliebiger Menge zu einem Preis P einspeisen und Kohle von einem Anbieter erwerben, der einen Preis in Abhängigkeit von der nachgefragten Menge PK = 10 + 0,1K verlangt, und möchte seinen Gewinn maximieren. e4) Ein Unternehmen, das nur den Faktor Kohle K einsetzt, um damit die Outputmenge Q an Strom gemäß der Produktionsfunktion Q = F (K) zu produzieren, und Kohle von einem Anbieter erwerben kann, der einen Preis in Abhängigkeit von der nachgefragten Menge PK = 10 + 0,1K verlangt, möchte seinen Gewinn bei der Marktnachfragefunktion Q = 100 − P maximieren. 1 Aufgabe 3 Erläutern Sie anhand eines selbstgewählten Beispiels den Begriff Elastizität. Aufgabe 4 Eine VWL-Prüfungsordnung sehe genau einen Jura-Schein vor, wobei aus den drei Veranstaltungen Privatrecht, Öffentliches Recht und Verwaltungsrecht ausgewählt werden kann. Gehen Sie davon aus, daß VWLStudenten bei ihrer Entscheidung auch die Durchschnittsnoten berücksichtigen, die in den drei Veranstaltungen im letzten Semester erzielt wurden. Definieren Sie für diese Situation zwei verschiedene Elastizitäten für die Anzahl von Studenten, die Privatrecht wählen, und bestimmen Sie deren Vorzeichen. Aufgabe 5 Ein Unternehmen bestehe aus zwei Betrieben mit jeweiliger Kostenfunktion C(Q) = Q 2 + 5Q + 16 falls Q > 0 und C(0) = 0. a) Nehmen Sie an, es sollen zehn Einheiten produziert werden. Sollte dazu in beiden Betrieben produziert werden, und wenn ja, in welcher Aufteilung? b) Bis zu welcher Stückzahl sollte nur in einem Betrieb produziert werden? Aufgabe 6 Welche Besonderheit ergibt sich bei der Analyse von Oligopolmärkten im Vergleich zu Wettbewerbsoder Monopolmärkten. Aufgabe 7 Erläutern Sie das Nash-Gleichgewichtskonzept. Aufgabe 8 Erläutern Sie die Gleichung GG GG )) = Q∗1 (Q∗2 (QN QN 1 1 zur formalen Bestimmung des Nash-Gleichgewichts im Cournot-Modell. Aufgabe 9 Welche Beziehung besteht auf einem Monopolmarkt zwischen der Preisabsatz- und der Marktnachfragefunktion? Wie lautet die Preisabsatzfunktion bei der Marktnachfragefunktion P = 100 − 2Q. Aufgabe 10 Ein Monopolist mit Kostenfunktion C = 2Q sehe sich der Marktnachfragefunktion Q = 100 − 10P gegenüber. • Stellen Sie das Optimierungsproblem auf und lösen Sie es, wenn der Monopolist durch Wahl der Menge seinen Gewinn maximiert. • Stellen Sie das Optimierungsproblem auf und lösen Sie es, wenn der Monopolist durch Wahl des Preises seinen Gewinn maximiert. Aufgabe 11 Ein Monopolist mit der Kostenfunktion C(Q) = 8Q sehe sich der Marktnachfragefunktion Q = 8 − 0,5P gegenüber. Bestimmen Sie die gewinnmaximale Produktionsmenge und den gewinnmaximalen Preis dieses Monopolisten. Illustrieren Sie Ihr Ergebnis in einer Graphik. Warum bietet der Monopolist eine kleinere Menge an als ein Anbieter, der sich als Mengenanpasser verhält und der die gleiche Kostenfunktion wie der Monopolist hat? Aufgabe 12 Ein Monopolist mit der Kostenfunktion C(Q) = 8Q sehe sich der Marktnachfragefunktion Q = 8 − 0,5P des einzigen Konsumenten gegenüber. Durch welche Arten der Preisgestaltung kann der Monopolist seinen Gewinn maximieren? Wie hoch ist dieser Gewinn? 2 Aufgabe 13 Ein Monopolist sei in der Lage, zwei gegeneinander isolierte Gruppen von Nachfragern seines Produktes mit Teil-Nachfragefunktionen P1 = 20 − 2Q1 P2 = 16 − 2Q2 zu beliefern. Die Kostenfunktion des Monopolisten sei C(Q) = 4Q + 30 mit Q = Q 1 + Q2 . a) Bestimmen Sie die Preise, Mengen, Konsumenten-, Produzenten- und Gesamtrente bei Preisdiskriminierung dritten Grades. b) Bestimmen Sie die entsprechenden Werte, wenn Preisdiskriminierung verboten wird. c) Vergleichen Sie die beiden Situationen: Wer gewinnt und wer verliert und wie verändert sich die Gesamtrente durch die Einführung des Preisdiskriminierungsverbots. Aufgabe 14 Zwei Duopolisten haben die Kostenfunktionen C1 (Q1 ) = 30Q1 und C2 (Q2 ) = 20Q2 . Die Marktnachfragefunktion lautet Q = 70 − P . a) Bestimmen Sie Mengen und Preise in einem Cournot-Gleichgewicht und in einem Kartell. b) Angenommen, der Anbieter 2 sei zunächst Monopolist auf dem Markt. Beschreiben Sie den zeitlichen Anpassungsprozeß der jeweiligen Angebotsmengen, wenn nun Anbieter 1 in den Markt eintritt und wenn die Verhaltensannahmen des Cournot-Modells gelten. Aufgabe 15 Zwei Duopolisten haben die Kostenfunktionen C1 (Q1 ) = 20Q1 und C2 (Q2 ) = 20Q2 . Die Marktnachfragefunktion lautet Q = 70 − P . a) Bestimmen Sie Mengen und Preise im Bertrand-Gleichgewicht, wenn Preise beliebig teilbar wären. b) Bestimmen Sie Mengen und Preise im Bertrand-Gleichgewicht, wenn als Preise nur ganze Zahlen m öglich sind. Aufgabe 16 Definieren Sie die Begriffe: • vollkommener Wettbewerb • monopolistische Konkurrenz • Oligopol Aufgabe 17 Erläutern Sie anhand zweier Graphiken die Preissetzung bei monopolistischer Konkurrenz im kurzfristigen und im langfristigen Fall. Aufgabe 18 Erläutern Sie anhand einer Graphik das Modell des dominanten Unternehmens. Aufgabe 19 Definieren Sie den Begriff Mechanismus und erläutern Sie kurz dessen Bedeutung. Empfehlungen für Aufgaben aus Pindyck/Rubinfeld: Mikroökonomie, 6. Auflage: • Kapitel 10: 4, 6, 8, 9, 13, 15, 16 • Kapitel 11: 4, 5, 6, 8, 9 • Kapitel 12: 2, 3, 4, 6, 8, 10, 11, 13 3