IGAV – Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung www.allergenvermeidung.org Telefon-Hotline: 01/212 60 60 Es gilt das gesprochene Wort! Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang POPP Gesunde Lunge, Institut für Atemwegs- und Lungenerkrankungen GmbH 11. Med. Abteilung – Pavillon XV mit Lungenerkrankungen und Langzeitbeatmungszentren, Geriatriezentrum am Wienerwald Allergie: Mögliches erstes Warnzeichen einer ernsten Krankheit Allergien werden gern und oft auf die leichte Schulter genommen, dabei sind sie oft nur die Spitze des Eisbergs: Asthma, irreversible Verschlechterung der Lungenfunktion auf Grund von Vernarbungen in den Atemwegen und lebensbedrohliches Kreislaufversagen sind mögliche Folgen der unterschätzten Gefahr Allergie. 4-8 Todesfälle pro Jahr auf Grund einer allergischen Reaktion nach einem Bienen- oder Wespenstich +++ Über 700 Fälle von „anaphylaktischem Schock“, der schwersten Form einer Allergie, werden pro Jahr in Österreich in Spitälern versorgt – meist infolge einer Insektengift-, Nahrungsmittel- oder Medikamentenallergie +++ Jeder dritte Allergiker, der ganzjährig unter Symptomen leidet, bekommt irgendwann Asthma bzw. bei der Mehrzahl der Asthmatikern sind zumindest ein Teil der Beschwerden auf eine Allergie zurückzuführen +++ Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern +++ Zurzeit leidet jeder Vierte der industrialisierten Bevölkerung an einer Allergie. Experten gehen davon aus, dass bereits im Jahr 2010 jeder Zweite betroffen sein wird. Diese Zahlen und Fakten führen uns dramatisch vor Augen, dass allergische Beschwerden keineswegs harmlos und vernachlässigbar sind: „Als Lungenfacharzt im Krankenhaus bin ich tagtäglich mit den schlimmsten Auswirkungen von „ein bisserl Schnupfen“ konfrontiert. Oder mit Patienten, die nicht nur enttäuscht und ein Stück ärmer, sondern auch schwer geschädigt vom Wunderdoktor kommen, weil die krankmachenden Schwingungen doch nicht restlos in allgemeines Wohlbefinden umwandelt werden konnten. Wie geschickt manche Heilkünstler vorgehen, konnte ich am eigenen (allergischen) Leib erfahren, als ich vor ein paar Jahren Bekanntschaft mit einem sehr charismatischen, redegewandten Herrn machte. Der Vorbehandler von einigen meiner Patienten erklärte sehr überzeugend, wie ich meine Beschwerden schnell und sicher für immer los sein würde. Wäre ich nicht Allergologe und würde über die tatsächlichen Abläufe bei einer allergischen Reaktion Bescheid wissen, wäre ich vermutlich sein Patient geworden und würde das Schicksal meiner Patienten teilen“, schildert Popp seine persönlichen Erfahrungen. Atemzentrum Lunge Die Lunge ist das Atemzentrum des Menschen, deren Hauptaufgabe die Aufnahme von Sauerstoff und die Abgabe von Kohlendioxid ist. Dieser Prozess findet in den über 300 Millionen Lungenbläschen (auf etwa 90 m2) statt. Atmen ist ein exakt organisierter Ablauf, bei dem mehrere Organsysteme und Muskelpartien zusammenspielen: Beim Einatmen wird der Brustkorb gedehnt und die Lunge entfaltet sich. Durch den entstehenden Unterdruck wird Luft angesaugt. Beim Ausatmen entspannt sich die Atemmuskulatur, der Brustkorb wird wieder enger und die Luft aus der Lunge gepresst. Dieser Vorgang wird pro Tag rund 20.000 Mal wiederholt. Jede Störung in diesem System löst eine Kettenreaktion aus und eine geschädigte Lunge lässt sich nur schwer oder gar nicht mehr reparieren. 30 Millionen Asthmatiker in Europa Leider werden Warnsignale, die unsere Lunge aussendet viel zu oft bagatellisiert. Deshalb entwickelt etwa ein Drittel aller Allergiker Asthma, was für die Betroffenen eine lebenslange, massive Einschränkung an Lebensqualität bedeutet. Asthma entsteht, wenn sich die allergische Entzündung ausbreitet und von Augen und Nase in Richtung Lunge wandert. Die Entzündung verursacht eine vermehrte Bildung von Schleim sowie Flüssigkeitseinlagerungen in der Bronchialschleimhaut – was sich in Form von Husten äußert – und eine Verkrampfung der Bronchialmuskulatur – was sich in Form von Atemwegsgeräuschen (Pfeifen, Giemen, Brummen), oft die ersten und wichtigsten Zeichen der Atemwegsentzündung, – äußert. Dadurch werden die Atemwege verengt, Atemnot ist die Folge. Anfangs spüren die Betroffenen die Atembeschwerden nur bei Anstrengung. Nach und nach wird die Atemnot jedoch bereits bei leichten täglichen Verrichtungen spürbar. Durch entsprechende Behandlung kann die Atemwegsverengung zum Teil wieder rückgebildet werden. Wird nicht ausreichend bzw. rechtzeitig gegen die Entzündung angekämpft, kann die Schleimhaut nachhaltig geschädigt werden. Dabei verdickt die unterste Zellschicht der Schleimhaut, sie vernarbt sozusagen und verliert ihre natürliche Funktion. Diese Umbauvorgänge (med. Remodeling) können auch mit der besten Therapie nicht mehr rückgängig gemacht werden und die Lungenfunktion verschlechtert sich immer mehr. Extremvariante Kreislaufschock Ein anaphylaktischer Schock ist die schwerste Form einer allergischen Reaktion. Durch einen plötzlichen Blutdruckabfall kommt es zu einer verminderten Durchblutung lebenswichtiger Organe, der Kreislauf versagt. Ohne Behandlung und sofortige notärztliche Maßnahmen kann die Schockreaktion sogar zum Tod führen. Diese folgenschwere Komplikation ist bei Heuschnupfen-Patienten sehr unwahrscheinlich. Gefährdet sind Insektengift-, Nahrungsmittel- und Medikamentenallergiker. 2 IGAV – Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung www.allergenvermeidung.org Telefon-Hotline: 01/212 60 60 Fazit: Allergien ernst nehmen Am Anfang reagiert der Körper meist nur auf ein bestimmtes Allergen. Im Lauf der (unbehandelten) Jahre kommt es jedoch oft zur Ausweitung des Auslöserspektrums bzw. zu einer Verschlechterung der Symptome. Allergenvermeidung wird immer schwieriger oder sogar unmöglich. Es gilt also, eine Chronifizierung der Beschwerden zu verhindern, weshalb anfängliche Symptome keinesfalls unterschätzt werden dürfen. Kontakt und Information für Patienten & den neuen Allergie-Wegweiser gibt’s bei: IGAV (Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung) Tel: 01/212 60 60 www.allergenvermeidung.org Österreichische Lungenunion (Selbsthilfe bei Asthma, Bronchitis, Allergie) T: 01/330 42 86 www.lungenunion.at Kontakt für Journalisten-Rückfragen: Foto: privat Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang POPP Gesunde Lunge, Institut für Atemwegs- und Lungenerkrankungen GmbH 11. Med. Abteilung – Pavillon XV mit Lungenerkrankungen und Langzeitbeatmungszentren, Geriatriezentrum am Wienerwald T: 01/80110-3482 oder 0664/1050363 E: [email protected] 3 IGAV – Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung www.allergenvermeidung.org Telefon-Hotline: 01/212 60 60 ------------------------------------------Diesen Text und das Foto von Prof. Popp in Printqualität gibt’s bei: Elisabeth Leeb, ikp, T: 01/524 77 90, E: [email protected] sowie auf www.allergenvermeidung.org (Presse) 4 IGAV – Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung www.allergenvermeidung.org Telefon-Hotline: 01/212 60 60