Stand, Klasse, Schicht, soziale Lage, Milieu

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Sozialwissenschaften
Vorgeschichte BRD: seit dem 19. Jahrhundert
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Kapitalisierung:
 Bewusstes einsetzen von Kapital zur Wohlstandmehrung und Mobilisierung der
ökonomischen Verhältnisse
Modernisierung
Demokratisierung
 Verspätung in Dt. verursacht durch Adel und Kaisertum
Bürokratisierung der politischen Verhältnisse
 allgemein verbindliches Rechtssystem wird wichtiger als Stände
 Verwaltung wurde immer wichtiger
Rationalisierung und Verwissenschaftlichung der ökonomischen Verhältnisse
 Abhängigkeit der Politik von der Wirtschaft
Technisierung und Mechanisierung der Arbeitswelt
 erstmals Trennung zw. Erwerb und Familie
 endete mit der Industrialisierung
Alphabetisierung
Bevölkerungsexplosion + Bildungsexplosion
 1816: 25 Mio. Einwohner
 1850: 35 Mio. Einwohner
 1910: 65 Mio. Einwohner
Wandel zur Klassengesellschaft (statt Stände)
Wandel der Familiennormen
Frauenerwerbstätigkeit
Land-Stadt-Flucht (Landwirtschaft zur Industrie)
Bismarck (Altersvorsorge und Krankenvorsorge)
Marx
ab 1945:
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nach 1945 Politik der Endmilitarisierung
Differenzen zw. Besatzungsmächten (Eiserner Vorhang)
Sowjetunion hat am meisten unter dt. Kriegsführung gelitten, daher:
 großes Interesse an Reparationskosten
 alles demontiert (Industrieanlagen, Schienen)
 auch Experten, Fachkräfte,….
Diskrepanz USA <-> Sowjetunion: Demokratie einführen <-> nur Reparationskosten
große Nachkriegsprobleme
 zerstörte Städte, Infrastruktur, Energieversorgung
 10,1 Vertriebene (Umsiedler) Integration!!
 8 bis 10 Mio. Displaced Persons (Polen, Balten, Russen,…)
 Zwangsarbeiter in Baracken
 konnten nicht zurück, wurden im eigenen Land als Kriegsverbrecher
behandelt (mit Faschismus)
 Bevölkerungsverschiebung Richtung Westen
Leben in der Nachkriegszeit:
- primitive Verhältnissen (Tiergarten wurde abgeholzt, Reprimitivierung)
- Gärten wurden genutzt
- doppelt so viele Haushalte wie Wohnungen
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Wiederbeginn der politischen und wirtschaftlichen Zusammenlebens
Kommunen, Verwaltungen wieder erlaubt, keine Landesregierungen
Industrieproduktion nur noch 33% (auf 1936 bezogen)
bürokratische Strukturen, Kommunen, Verwaltung weitestgehend erhalten  Grundlage für
den Wiederaufbau
Eliten fehlten
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 es gab: Arbeiter und Verwaltungsleute und Behördenstrukturen
 es fehlte: intellektuelles Niveau und politische Interessen
Konfessionsunterschiede spielten keine Rolle mehr
Großgrundbesitzer und Agrarwirtschaft verloren an Bedeutung, Industrie gewann an
Bedeutung
Demokratie als Staatsform von allen akzeptiert
Zusammenleben in wirtschaftlichen Gruppen: Großfamilien, Entwurzelung der Bevölkerung
durch den Wiederaufbau wurden Proletarier und Arbeiter integriert
Entstehung der BRD:
- Marshall-Plan
- Gründung BRD
- Gründung DDR (Reaktion)
- Souveränität
- Wiederbewaffnung der BRD (1956)
- Saarland zur BRD (1957)
- Römische Verträge (Anfänge der EU, 1958)
- Mauerbau (1961)
- Beginn der Bildungsexpansion (PISA, 1964 (wie heute, flächendeckendes Schulsystem))
- große Koalition (1966)
- erste Wirtschaftskrise (1967)
- SPD-FDP-Regierung (Brandt und Scheel, 1969)
- Ölkrise (1973)
 Arbeitskräfte weg rationalisiert, erstmals Problem der Arbeitslosigkeit
- Bildungswerbung, auch für ländlich gelegene Schulen
- Frauen zur Bildung zugelassen (Abitur, Schulabschluss, Wahlrecht)
- auch faktische Gleichberechtigung
- 1987: 2,2 Mio. Arbeitslose (BRD ca. 11&%, DDR ca. 14%)
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1. Frauenbewegung: Jahrhundertwende: Frauen durften an Bildung und Wahl teilnehmen und
waren vertragsfähig, durften erben
2. Frauenbewegung: Berufe waren schlecht bezahlt, nur junstische Gleichberechtigung, kaum
Rentenansprüche
Entwicklung DDR / SBZ:
- Bodenreform: Großgrundbesitz wurde aufgelöst, dafür kleinteiligere Agrarwirtschaft
- Entschädigung für Großgrundbesitzer (Lastenausgleich von BRD bezahlt)
- Schulreform: 10 Jahre Einheitsschule
- Justizreform: Personen aufgetauscht wegen Kollaborateure, Nazis
- Versuch, studierte Elite heranzuziehen
- qualifizierte Schicht ausgewechselt
- politische Parteien: Ost-CDU, LDP, SPD, KPD (Ulbricht)
1946:
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SBZ:
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Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED
Währungsreform für BRD (Besatzungszonen)
 daraufhin sperrten Sowjets Straßen nach Berlin
 daraufhin Luftbrücke nach Berlin (Rosinenbomber)
Währungsreform nachgeholt, ab dann zwei Währungen in Dt.
Juniaufstand 1953 der Arbeiterschaft:
- hatte erhebliche Auswirkungen bis zum Ende der DDR
- ging von Arbeiterelite aus
- Anstoß auf der Stalinallee (gehobenes Wohnviertel)
- Arbeitsleistung wurde heraufgesetzt (Arbeiter empörten sich)
- DDR hat den Streik nicht in Griff bekommen und die Sowjets schickten Panzer
- für die DDR-Führung sehr einschneidendes Erlebnis, da Aufstand aus der Arbeiterschaft
hervorgegangen
- spätere Entscheidungen wurden immer im Wohlwollen der Arbeiterschaft getroffen
1961 Mauerbau:
- für die DDR Notbremse, Bevölkerungsschwund, Abwanderung Richtung Westen
- v.a. Eliten, Facharbeiter, Akademiker abgewandert
- DDR eine Art von Käseglockengesellschaft, geschützt von außen
1971: Ulbricht gezwungen, abzutreten, Ära Honecker begann
1983: Kredit von 1 Mrd. DM von BRD an DDR, um die Wirtschaft in der DDR zu erhalten und Hunger
der Bevölkerung zu verhindern
1984: zweiter Kredit in Höhe von 950 Mio. DM an DDR
1989: Öffnung der Grenze, 3.10. 90 Beitritt der DDR zur BRD (Anpassung der Strukturen an die der
BRD)
nach 1960:
- wirtschaftlicher Aufschwung der DDR in allen Bereichen, Wohlfahrtserhöhung bis in die 70er
- Platz 10 unter den führenden Industrieländern, aber international kein Erfolg, jedoch gute Unis
für Ingenieure
- politische und ideologische Abstriche (nicht mehr nur eine Klasse, sondern Bauern, Arbeiter,
Intelligenz)
- Akademiker lohnt sich ökonomisch nicht (Nivellierung der Löhne, höchstens
Selbstverwirklichungsanreiz)
Vergleich BRD <-> DDR:
- Bevölkerungsentwicklung: beide Teile hatten Anstieg durch Vertriebene
- DDR: 19,1 Mio. Bevölkerung zu Beginn
danach sank die Bevölkerung ständig
Mauerbau: Bevölkerung stieg kurz an
sank von 1967 bis zum Ende der DDR ständig (Altersüberschuss), zum Ende nur
noch 16,8 Mio.
- BRD: Bevölkerung steigt von 1946 bis 1972 durch Geburten und Zuwanderung ständig an
1972: Sterbefallüberschüsse, leichter Rückgang am 1975, 1986: 61 Mio.
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Erwerbstätigkeit in DDR und BRD:
 Rückgang in Landwirtschaft
 Zunahme in der Industrie und vor allem im Dienstleistungssektor
 BRD in diesen Bereichen stärker ausgeprägt
 Nord-Süd-Gefälle
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Konsumverhalten:
 stark unterschiedlich
 Einkommens für Nahrung und Genuss: BRD: 26,6%, DDR: 41%
 Mieten in der DDR deutlich geringer
 Größe und Ausstattung der Wohnungen 20 Jahre hinterher, ebenso Technik
und Ausstattung an z.B. PKW und Kommunikationsmittel
Wohlstandschere zwischen Ost und West öffnet sich in de 70em zunehmend
 in der BRD stiegen die Löhne während sie in der DDR sanken
 Abstand bei Individuallöhnen noch größer, wegen mehr Doppelverdiener in
DDR
Deutsche jammern auf hohem Niveau (Existenzängste)
Wohlstandsexplosion (Wirtschaftswunder, nach dem 2. Weltkrieg)
Auch in der DDR stieg das Wohlstandsniveau seit den 60ern
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Ursachen:
- ungleiche Startbedingungen
 DDR schlechtere sozial ökonomische Startbedingungen
 Norden agrarische Monostrukturen mit subventionierten Arbeitsplätzen, daher
heute 80% Arbeitslose in dem Bereich
 Relativ mehr Landwirtschaft in DDR als BRD, relativ mehr Industrie in BRD
als DDR
 kaum Schwerindustrie
 Rohstoffe: Nur Braukohle und Salze,

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Produktionserzeugnisse und Rohstoffe wurden größtenteils in die
Sowjetunion abtransportiert dann dazu noch Reparationszahlungen in Mrd.Höhe
 keine Hilfsprogramme, Reparationszahlungen
 Wissensabtransport (Akademiker) in Sowjetunion
Schwächen der Planwirtschaft:
 kann nicht auf kurzfristige Bedürfnisse des Marktes eingehen
 Motivationsschwäche, da nur Erfüllung der Sollgrößen
Außenwirtschaftliche Verflechtung der DDR: SU diktierte der DDR, was sie zu produzieren
hatte
Reparationen:
 Ost: 66 Mrd. Reichsmark bis 1953
 West: 517 Mio. $
Ost- West Wanderung
Stärken der DDR: erfinderisch und solidarisch
Wiedervereinigung:
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1. Staatsvertrag: Wirtschafts-, Währungs- und Sozialsicherungssystem
2. Staatsvertrag: Einigungsvertrag, offizieller Beitritt: Tarifautonomie, Streitrecht,
Koalitionsrecht, Verfassung
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Modernisierungsrückstände und -vorsprünge:
 Zentralistische
Orientierung
in
der
DDR
organisierte
soziale
Mindestversorgung, aber auch extensive Industrialisierung funktioniert gut
(was soll angebaut werden! Produziert werden)
 Differenzierung, Individualisierung und Höchstleistungen waren nicht möglich.
Irrtümer:
 Blühende Landschaften, wie nach 1945, war nicht drin, da 1945 und 1989
nicht zu vergleichen
 Subventionen wurden Gießkannenartig gestreut. Monokultur hätte
aufgehoben werden
 Frauenerwerbstätigkeit wurde nicht berücksichtigt.
 Know- how vielen Akademikerinnen und Facharbeiterinnen ging verloren
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DDR: 12% studierten (soziale Schließung der Hochschulen), mit garantiertem Examen und
garantiertem Beruf (Sicherheit)
Bedarf in modernen westlichen Staaten: 20-30% Akademiker
DDR war bis zu letzt Mangelgesellschaft, es half jeder jedem aus, „das bringt die Leute
zusammen“
1993 Industrie auf ein Drittel gesunken (veraltet, allte Importeure brachen weg), dazu noch
strukturelle Probleme, ab 1993 waren bestimmte Steigerungen in der DDR festzustellen
31% der Arbeitsproduktivität in der BRD
Sozialer Umbruch der DDR: innerhalb von 9 Monaten wurden 16% arbeitslos und viele
mussten ihren Beruf wechseln
Problematische Inselentwicklung: Dresden, Jena, Leipzig,...., aber keine breite Entwicklung
soziale Ungleichheiten:
 Psychologische, ökonomische und soziale Probleme des Umbruchs nach der
Wende
 Im
Sozialismus
entstandene
Erwartungen
wurden
enttäuscht,
mitmenschliche Solidarität abgeschwächt
 Enttäuschung darüber, dass individuelle Lösungen nicht in dem Maß
anerkannt wurden
Konsumrückstand musste aufgeholt werden: hohes materielles Bedürfnis
kaum Solidarität zw. DDR und BRD
DDR: 1992 50% unzufrieden mit der Demokratie  Systeme konnten Massenarbeitslosigkeit
nicht bekämpfen
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BRD: ebenfalls hohe Arbeitslosigkeit und Unzufriedenheit
Nach der Wende in den neuen Bundesländern:
- Wem geht es besser: Rentner, Jüngere, Hochqualifizierte und sich weiter Qualifizierende
- Verlierer der Wende: Arbeitnehmer ab 45 Jahre
Brisanz:
- in der DDR waren Arbeiter der Kern der Gesellschaft (hochgelobt), die Schicht wurde groß
gehalten
- jetzt sind sie Verlierer der Wende (Entlassungen)
Stand, Klasse, Schicht, soziale Lage, Milieu
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Klasse:

bezeichnet Antagonistische Gesellschaft, die zweigeteilt ist.. Die eine Klasse
ist begünstigt auf Kosten der anderen..


entstanden für empirische Forschung für Abbildung und Darstellung
Dreiteilung in Einkommen, Beruf, Bildung (allerdings nicht immer
ausschlaggebend für eine Schichtzugehörigkeit, Milieu)
Zwiebelbildnis aus Kriterien Berufsqualifikation und Berufsprestige wird ein
Schichtsystem aufgebaut
Schicht:

-
Milieu:



-
kann Schichten abgrenzen
eine feinere Abgrenzung
über die Grenzen der Schichtenbezeichnung hinaus geht
Stand:

-
weist auf frühere Gesellschaft hin; kann heute nur noch kleine abgrenzbare
Gruppen beschreiben
Neue Unübersichtlichkeit: aber nicht weniger Ungleichheit
-
Industrialisierung seit 1900: Ständegesellschaft ging zurück, dafür Massengesellschaft
Marx: keiner fällt „hinten runter“
Klassenschema - Schichtschema:
- Schichtschema: bildet nur repräsentativ ab
- In beiden: Mobilitätsprozesse möglich (Schichtwechsel)
- abhängig von Sichtweise, ob man eine Gesellschaft als Schicht- oder Klassenschema sieht
Entwicklungen:
- Nivellierte Mittelstandsgesellschaft
 nach dem Krieg waren viele aus der höheren Schicht verarmt
 Arbeiter hatten „ihre Stunde“,verdienten gutes Geld  Konzentration zur Mitte
- Disposität
 es gibt nicht nur oben und unten, sondern auch Randbereiche
- Individualisierungsbegriff nach Beck 1986:
 Jenseits von Stand und Klasse
1. Freisetzung: Herkunftsmilieus bringen keine Verpflichtungen in Bezug auf Heirat
und Beruf mit sich
2. Entzauberungsdimension: überlieferte Vorstellungen, z.B Religiöse, gelten nicht
mehr als unantastbar
3. Reintegrationstheorie: Größere Abhängigkeit von Konjunktur und Gesetzgebung,
z.B. Arbeitsmarktstrukturen und sozialstaatliche Gegebenheiten
Kennzeichen sozialer Ungleichheit:
1. Materielle Lage:
- mittlerer Wohlstand nimmt zu
- Schere zwischen Arm und Reich wird größer
- Anne Reich: Einkommen und Vermögen so, dass sie allein durch Reinvestition Einnahmen,
die für Konsum reichen
-
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Reich: mehr als 20% des Durchschnittlichen- Äquivalenzeinkommen der Gesellschaft
Arm: weniger als 50% des DA
April 1998 Deutschland:
 40% erwerbstätig
(Osten: 40% Westen: 40%)
 29% Transfereinkommen
(Osten: 38% Westen: 21%)
 30% leben von privatem Unterhalt
(Osten: 21% Westen: 33%)
Immer mehr Kinder leben in Armut
 Grund: Kinder leben i.d.R. mit der Mutter. Diese können schlecht erwerbstätig
sein, fallen unter gehandicapt
2. Bildungsabschlüsse
- Über 30% erwerben in Deutschland das Abitur
- Nur 20% sind Akademiker
- bessere Bildung (Schulen, Unis), mehr qualifizierte Abschlüsse, aber ein qualifizierte
Abschluss allein reicht nicht, um bestimmten Lebensstil zu sichern
- keine Bildungsgerechtigkeit: Arbeitkinder sind an höherer Bildung nur mit 10% beteiligt
- Bildungschancen von Kinder hängen noch immer stark vom Beruf der Eltern ab:
 Arbeiterkinder: 60 % Hauptschule
 Kinder Selbstständiger: unter 40% Hauptschule
 Angestelltenkinder: unter 25% Hauptschule
 Beamtenkinder.: 20% Hauptschule
- Bildungschancen größer, aber Arbeitsmarkt geschrumpft
- segmentierte Arbeitsmärkte, z.B. Geschlecht und Stamm- und Randbelegschaft
(Randbelegschaft nur Projektbezogen eingestellt)
- Wohlstandsgesellschaft hat Ungleichheiten in Beruf, Prestige und Gehalt
- Selektion nach Alter, Geschlecht,....
- DDR: Strikt geregelt (selektiert) wer Abitur machen durfte
3. Machtverhältnisse
- Macht bedeutet seinen Willen, auf welchen Wegen und mit welchen Mitteln auch immer,
anderen auf zu drücken
- Macht lässt sich empirisch schlecht messen
- abhängig von Prestige und Berufabschlüssen
4. Prestige
5. Weiteres
- soziale Sicherheit, Arbeitsbedingungen, Freizeitchancen,
- Verfügbarkeit von Infrastrukturmaßnahmen: Anschluss an ÖPNV (dabei v.a. unterprivilegiert:
allein stehende Mütter, Kinderreiche, Behinderte, Obdachlose und Immigranten)
Kapitalarten:
- ökonomisches Kapital
- kulturelles Kapital (Bildung, Qualifikation)
- soziales Kapital (soziale Vernetzung mit einflussreichen Kreisen )
 Kapitalien nicht einzeln, sondern gemeinsam untersuchen (Unterprivilegierte haben davon
wenig)
Eliten
BRD:
- Ressourcen: Geld, Wissen, Organisiertheit, Loyalitätsglaube, hohe Konfliktfähigkeit
- keine Eliten aus Besitz!
- Elitenrekrutierung:
 Aufsteigereliten (zumindest nach dem 2. Weltkrieg, im 2. Weltkrieg: 1/3
verschwunden)
 Rekrutierung eher aus Ober- und oberer Mittelschicht
- keine einheitliche Elite, sondern Elitenpluralismus:
 politische Spitzeneliten
 wirtschaftl. Spitzen
 Partein und Verbände
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DDR:
-
 Militärische Verbände
 Kirchen
 Verwaltung
 Forschung und Wissenschaft
 Justiz
 Kunst
Verwaltungs- und Politikspitzen rekrutiert aus dem juristischen Bereich
nur 4-5% Frauen an der Spitze
Chancen für Frauen an der Spitze: eher in der Politik (PDS, Grüne)
Monopol-Elite,
nur
600:
SED
Sekretäre,
Vorsitzende,
Gesellschaftsund
Wirtschaftswissenschaftler; zum Ende der DDR: auch Facharbeitern
hierarchisch
überaltert
Pfarrer und Lehrer hatten kaum Chancen, zu studieren
Zum Ende der DDR bestand die politische Elite
12% macht Abitur und durfte studieren (Studiengang war festgelegt)
konzentrierte Macht: Spitze der DDR bestand aus 24 Männern und zwei Frauen (ohne
Stimmrecht
Nach der Wende:
- Partielle Überschichtung, hierarchische Mischung, Führungspersonen in den neuen
Bundesländern stammen im wesentlichen aus den alten Bundesländern!!!
- 2001: meisten Bürger der neuen Bundesländer sehr skeptisch, haben Misstrauen, da ihre
Elite aus Bürgern des Westens besteht
Erwerbs- und Berufsstruktur
Landwirtschaft:
- Sektor ist geschrumpft, heute: nur noch ca. 5%
- Nebenerwerbstätige /-betriebe: finden häufig Nischentätigkeiten(Spargel; Champions, )
- Vollerwerbslandwirte /-betriebe: hochqualifizierte Tätigkeit (mindestens Ausbildung oder
Fachhochschule)
- Hohes Investitionsaufkommen, kaum Liquidität, krisenanfällig für schlechtes Wetter
- körperlich schwere Arbeit, keine geregelten Arbeitszeiten (außer in der DDR)
- die wenigen übergeblieben in der Landwirtschaft haben keine schlechte Zukunft.!
- einige Biobetriebe
DDR:
-
Grundbesitz wurde zerschlagen, selbstständige Neubauernbewegung
Ab 1952 Landwirtschaft wurde kollektiviert  Großbetreibe  Modernisierungsvorsprung,
LPG´s, geschichtete Tätigkeiten, einfache Tätigkeiten, Facharbeiter, Intelligenz
war Bildungsgesellschaft (Defizite im EDV-Bereich)
1987: in der Landwirtschaft nur 2% mit Hochschulabschluss und nur 7% Facharbeiter
Angestellten waren geschichtet (verdankten dem Staat, wohnten in staatl. Wohnungen,...)
Produktivitätsrückstand: jeder hatte einen Job, weniger Maschinen – mehr Handarbeit
Angestellt und Beamte:
- haben Treupflicht  dürfen nicht streiken
- Angestellte unterteilen sich in kaufmännische und technische (latente Differenzen)
- Beide Gruppen sind in sich stark geschichtet (vom Briefträger bis zum Manager)
Selbstständige:
Unis:
-
nicht lohnabhängig, verfugen über Ressourcen, unabhängig von Sozial- und
Krankenversicherungen
stellen auf eigene Rechnung Produkte oder Dienstleistungen her
freie Arbeitszeiten
schichtensoziologisch heterogen
Vor und nach dem Krieg: viele Selbstständige
70er: viele wurden zu Arbeitern und Angestellten
Outsourcing von immer mehr Tätigkeiten von Großunternehmen an Selbstständige
bei höherer Arbeitslosigkeit auch die Zahl der Selbstständigen größer (z.B. Kioskbesitzer).
Selbstständige notwendig für eine dynamische Wirtschaft.
seit den 80em werden jährlich 10% der S. ausgetauscht - viele pleite gehen oder ähnliches
die erste Garnitur an Unis kommt meist aus dem ehemaligen Westen, die zweite aus dem
Osten
Arbeiter: Polarisierung:
- technisch sich fortbildenden Arbeiter
- die sich nicht fortbildenden Arbeiter (Hauptschulabschluss)
- harte körperliche nimmt zugunsten der Stressarbeit ab, für Unqualifiziert gibt es kaum noch
Arbeit
Ethnische Minderheiten:
-
Deutschland ist Immigrationsgesellschaft durch Anwerben von Facharbeitern Anfang der 60er
1961-87 es kamen 15 Mio. Ausländer, 1 Mio. sind wieder abgewandert
Struktur hat sich geändert: mittlerweile lebt hier die zweite Generation, Familien sind
nachgezogen
Ausländer haben schlechten Rechtsstatus, da keine doppelte Staatsbürgerschaft möglich,
somit werden sie zu Bürgern zweiter Klasse
Unterschichtung durch Ausländer: Jobs, die sonst keiner machen will
Ein Drittel in alten Bundesländern ausländerfeindlich eingestellt
Umso geringer das Niveau, Bildung,..., desto eher ausländerfeindlich eingestellt
Libanesen in der DDR als Ausländer am stärksten vertreten, wohnten in Ghettos und wurden
nach fünf Jahren zurück geschickt
Nach Wende:
- schwer für Ostdeutsche sich an Ausländer zu gewöhnen
- latente Ausländerfeindlichkeit (alles was man nicht kennt wird abgelehnt)
Mitte der 90er:
- 14-19% (9-12 Mio. )Randschichten in der BRD
- keine verfestigte Schicht der Armen
- Hauptprobleme der Armen: Ausschluss aus der Sozialisation und Fehlernährung
- Obdachlose:
 1996: 1 Mio. Menschen
 Keine Zunahme der zahlen, aber: Obdachlose sind immer jünger
- Frauen ab 80:
 Frauen werden im Schnitt 6 Jahre älter als Männer
 bekommen nur 60% des Rentenanspruchs des Mannes, wenn dieser stirbt
- Rentenniveau in der DDR besser, da durchgängige Erwerbstätigkeit
- Ostdeutsche Arbeitslosigkeit:
 1/3 der Arbeitsplätze in der DDR fiel nach der Wende weg
1. Quantitätsproblem
2. keine Qualifikation
3. der subjektive Stellwert von Erwerbstätigkeit war in der DDR sehr viel größer
 DDR-Bürger wählen PDS und NPD oder wählen gar nicht
Bildungssystem:
- Bildungshoheit der Länder  Problem eines gemeinsamen Standards
- Geschwisterlosigkeit  weniger Sprachförderung, Nachahmung,...
- Unwissenheit bei Eltern
- Fehlen der Vorschule
- Bildungsexpansion in den 70er: Orientierungsstufe
- Studienanfänger: 1. Beamte, 2. Angestellte, 3. Selbstständige, 4. Arbeiter,...
- Bildung ist inhaltliche Qualifikation und soziale Platzierung
„Der Wille, den Abstieg zu verhindern war bei den Privilegierten größer als bei den Aufsteigern der
unteren Schichten“ (Geißler)
- Freisetzung von über 50jährigen geschieht nicht wie sie zu alt sind, sondern zu teuer
Ungleichheiten Frauen – Männer:
Früher:
- Frauen werden erst von der Herkunftsfamilie und dann von dem Ehemann versorgt, Frauen
brauchten nicht qualifiziert zu sein
Heute:
- hohe Qualifikation vorhanden, alle Frauen sind sehr schlecht bezahlt
- Frauen ergreifen nicht so zukunftsträchtige Berufe (Friseurin, Verkäuferin, MTA, PTA)
- Frauen kommen nach einer Pause sehr schlecht in den Arbeitsmarkt zurück (Baby)
- Türen des Bildungssystems wurden geöffnet, die des Berufslebens nicht
-
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DDR: 85% der Frauen arbeiteten  Gleichstellungsvorsprung, aber auch keine Frauen in
Spitzenpositionen, da sie sich immer noch mehr um ihre Kinder kümmern
1988: Frauen hatten 78% des Verdienstes des Mannes
Neue Bundesländer: Frauenbranchen werden zu Mischbranchen, Mischbranchen werden zu
Männerbranchen
Frauendiskriminierung: arbeiten nur Teilzeit, weniger Gehalt,...
Kann sich das eine Gesellschaft leisten?? NEIN, in Zeiten von Globalisierung und
Internationalisierung
DDR:
 breite Erwerbstätigkeit der Frauen (85%) für Facharbeiterinnen und Akademikerinnen, lag
an guter Kinderbetreuung, trotzdem keine Frauen in Spitzenpositionen
 Frauen in Frauenberufen, z.B. Medizin, Verkäuferin, Pharmazie
Neue Bundesländer:
 einige Berufe wurden gegen Frauen abgeschottet (Metall- und Schwerindustrie)
 sinkende Arbeitszahlen, hohe Bereitschaft von Männern, zu arbeiten
 Teilhabe von Männern am Familienleben müsste mehr möglich gemacht werden und
Teilhabe von Frauen am Berufsleben
Familie
Kinderbetreuung:
- neues Modell: Kinderbetreuung 24 Stunden lang
- Unternehmen: kaufen Kindergartenplätze, z.B. für 4 Stunden am Tag, aber auch für 24
Stunden/Tag, falls weibl. Arbeitskraft auf einen Kongress muss
- Professionalisierung von Kinderbetreuung: gibt es nicht in DE aber z.B. in Frankreich
- auch Modelle für Männer: wollen nicht mit dem Unternehmen verheiratet sein, auch Zeit für zu
Hause
Kinder:
- immer weniger:
 Pendlerehen
 nicht aus biologischer Hinsicht (nur ca. 1.0% derjenigen die Kinder wollen können
nicht)
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Leitbild und Defacto-Verhalten klafft auseinander
 Wunsch: Lebenslange Partnerschaft, 2-3 Kinder
 Fakt: 50% Scheidung in Städten und 1-2 Kinder
In Frankreich: Kinderbetreuung flächendeckend + Steuervergünstigungen: mehr Babys
Einkindfamilien:
 Kinder nicht mehr so naiv wie früher
 früher mussten Kinder bei „ernsten“ Gesprächen raus, heute sind die Kinder
dabei, wenn sich die Eltern streiten
Vereinzelung der Kindheit:
 Kinder in Großstädten können nicht auf der Straße spielen
 müssen zum Sport, Musikschule und Spielplatz gebracht werden, werden dort
betreut
 Kinder unselbstständiger, früher (Land) konnten die Kinder eigenständiger spielen
 „Inseln“ (Sport, Musik) kosten Geld -> Unterprivilegierung
 sehr früh in der Schule: Stress, Aussortierung, latenter Selektionsprozess
(Gymnasium, Realschule, Hauptschule)
 OS abgeschafft -> ca. 50% der Eltern schicken ihre Kinder auf ein Gymnasium
Kinder:
- immer weniger Kinder:
 Pendlerehen
 nicht aus biologischer Hinsicht
- Leitbild und Defacto-Verhalten klafft auseinander
- Wunsch: Lebenslange Partnerschaft, 2-3 Kinder
- Fakt: 50% Scheidung in Städten und 1-2 Kinder
- In Frankreich: Kinderbetreuung flächendeckend + Steuervergünstigungen  mehr Babys
- Einkindfamilie:
 Kinder nicht mehr so naiv wie früher, mehr ins Erwachsenenleben integriert werden
 sind bei „ernsten“ Gesprächen dabei, wenn sich die Eltern streiten
 dadurch werden sie aber auch einfühlsamer; Empathie
- Geschwistern lernen Fürsorge, können sich besser anpassen
- Vereinzelung der Kindheit:
 Kinder in Großstädten können nicht auf der Straße spielen
 müssen zum Sport, Musikschule und Spielplatz gebracht werden, werden dort
betreut
 Kinder unselbstständiger, früher (Land) konnten die Kinder eigenständiger spielen
 Weniger Nachbarkinder: Verinselung der Kindheit
 „Inseln“ (Sport, Musik) kosten Geld -> Unterprivilegierung
 sehr früh in der Schule Stress, Aussortierung, vor allem von Seitens des
Elternhauses
 latenter Selektionsprozess (Gymnasium, Realschule, Hauptschule)
 OS abgeschafft -> ca. 50% der Eltern schicken ihre Kinder auf ein Gymnasium
Jugend:
- immer schwieriger
- physische Pubertät schon im 3. bis 4. Schuljahr
- soziale Platzierung durch Erstausbildung
- Ende der Jugend und Eintritt in Erwachsenenleben:
- Endgültig mit Partnerschaft und Gründung einer Familie
- Studierende haben längste Jugendphase (Post Adoleszenz )
- Selbsterhaltung durch Erwerbstätigkeit
- Problem heute: keine absehbare Abschlussphase, keine Sicht auf Erwachsenwerden,
bemühen sich nicht, irgendwas wird sie schon erhalten
Familie:
- Muss aus zwei Generationen bestehen (Paare sind keine Familien)
- 4 Funktionen: - Haushaltsfunktion
- Reproduktionsfunktion
- Sozialisation
-
- emotionaler Spannungsausgleich
wenn Familien auseinander brechen dann oft weil Familien zu viele Funktionen erfüllen
müssen
je kleiner Familien sind, desto Netzwerkabhängiger sind sie (Kinderbetreuung)
Rentner / Alte:
- Wir werden immer älter: Frauen mitte80, Männer fast 80  20 - 30 Jahre Alterspause
- Es gibt zwei Gruppierungen an Rentnern:
 1. Gruppe: Reiselustig, ehrenamtlich engagiert, fortbildungswillig
 2. Gruppe: ab 80, können sich immer weniger helfen und können auch nichts
beitragen
- Großteil der über 80jährigen wird in der Familie betreut
-
Beispiel:



DE: mit 55 entlassen, Ende des Berufslebens, es gibt keinen neuen Job
mehr, „Alte“ zu teuer, da hier gutes soziales Netz
In USA: mit Mitte 50 wieder Job gefunden, allerdings zu Konditionen eines
30-Jährigen (ohne soziale Sicherheit)
beachten: „Alte“ haben Erfahrung, bringen bessere Leistung
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