PETER BAXRAINER 0120058 M U S IK AL I SC H E K R EA T IV I TÄ T U ND I H R E P S YC H O L OG I SC H E N ER K L ÄR U N G SM O D E LL E Seminararbeit Studienrichtung „Musikerziehung - Lehramt an höheren Schulen“ Universität Mozarteum Salzburg Eingereicht bei Dr. Gabriele Hofmann 2003 Inhaltsverzeichnis 1 Die Kreativitätsforschung S. 1 2 Was ist Kreativität? S. 1 3 Kreativität und Gesellschaft S. 2 4 Kennzeichen eines kreativen Produkts S. 3 5 Kennzeichen des schöpferischen Menschen S. 4 6 6.1 6.2 Der kreative Prozess Psychologische Aspekte Das Komponieren S. S. S. 7 7 8 7 7.1 7.2 Die Förderung von Kreativität Die Förderung von Kreativität im Unterricht Das Brainstorming S. S. S. 12 12 13 8 Die Hemmung von Kreativität im Unterricht S. 13 1 1 Die Kreativitätsforschung An den Beginn der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Kreativität wird im allgemeinen J.P. Guilford mit seiner Arbeit „Creativity“ aus dem Jahr 1950 gestellt. In der darauffolgenden Zeit kam es nach und nach zu Untersuchungen der Struktur kreativer Prozesse, der Merkmale kreativer Produkte, der Persönlichkeit schöpferischer Menschen sowie der Möglichkeiten zur Förderung bzw. Hemmung von Kreativität. Man weiß heute zwar manches über die psychischen Prozesse, die in kreativen Menschen während ihrer Schaffensperioden ablaufen, und es gibt auch Konzepte, die auf Zusammenhänge zwischen lebensgeschichtlichen Erfahrungen der Kreativen und ihren Werken hinweisen. Vieles bleibt jedoch hypothetisch, und nach wie vor stellt die Kreativität ein Geheimnis dar, das man rational letztlich nicht zu ergründen vermag. Dennoch erscheint es mir lohnend, sich mit dem Phänomen der Kreativität zu beschäftigen, um den künstlerisch-kreativen Menschen zu verstehen und um das kreative Potential aller Menschen zu erkennen und zu entfalten. Es fällt auf, dass die Kreativitätsforschung sich vornehmlich mit kreativen Prozessen in der Wissenschaft, in der bildenden Kunst und der Literatur beschäftigt, und die musikalische Kreativität hingegen nur äußerst selten thematisiert wird. Das liegt vermutlich weniger daran, dass Kreativitätsforscher keinen Zugang zur Musik hätten, als daran, dass die Medien der psychologischen Forschung in erster Linie die Sprache und das sichtbare Verhalten sind. Eine Kunstrichtung wie die Musik, deren Produkte nicht konkrete Objekte sind oder in verbaler Form vorliegen, ist dieser Forschung deshalb schwer zugänglich. Bedenkt man jedoch, dass die Musik aufs engste mit Gefühlen verknüpft ist und ihr eine große irrationale Tiefenwirkung zukommt, ist eine psychologische Beschäftigung mit Musik trotz der genannten Schwierigkeiten erstrebenswert. 2 Was ist Kreativität? Das Wort „Kreativität“ hat seinen Ursprung im lateinischen „creare“, das soviel bedeutet wie zeugen, schaffen, erschaffen. Kreativität ist nicht ausschließlich genialen Menschen zuzuordnen, sondern als etwas allgemein Menschliches zu verstehen. 2 Kreativität ist die Fähigkeit, - Gegenstände in neuen Beziehungen und auf originelle Art zu erkennen, - sie auf ungewöhnliche Art sinnvoll zu gebrauchen oder zu verbinden, - Probleme zu sehen, wo scheinbar keine sind, - vom gewohnten Denkschema abzuweichen und nichts als fest zu betrachten, und - aus der Norm fallende Ideen zu entwickeln. Die wesentlichen Elemente der Kreativität sind schon im Säugling vorhanden: der Wunsch und das Verlangen, die Welt zu erforschen und die Dinge zu ergründen, sie auszuprobieren, auf unterschiedliche Weise mit ihnen umzugehen und sie unterschiedlich zu betrachten. Man kann sich die Frage stellen, ob sich musikalische Kreativität nur in kompositorischen Schöpfungen findet oder ob auch die Interpretation eines Musikwerks als kreative Leistung zu bezeichnen ist. Stellt man allein die geforderte Neuartigkeit des kreativen Produkts in den Mittelpunkt, dürfte man lediglich den Komponisten Kreativität zubilligen. Versteht man als kreativ hingegen in einem weiteren Sinn Leistungen, die sich durch Einfallsreichtum, Flexibilität und Offenheit auch ungewöhnlichen Lösungen gegenüber auszeichnen, so muss man auch die Musikinterpreten als kreativ tätige Menschen bezeichnen. Weiterführend könnte man auch Musikhörer kreativ nennen, denn das Wahrnehmen von Musik erfordert vom Zuhörer eigene Aktivität, etwa im Einsatz der verschiedenen Wahrnehmungsfunktionen und ihrer Koordination sowie in Form emotionaler Reaktionen. 3 Kreativität und Gesellschaft Eine Reihe von Autoren hat ihr Augenmerk auch auf die Sozialisationsbedingungen und die Veränderungen der Kreativität im Verlaufe des Lebens gerichtet. Der elterliche Erziehungsstil und die Persönlichkeit der Eltern erwiesen sich dabei als besonders wichtig. Die Eltern kreativer Kinder imponieren als profilierte Persönlichkeiten, die ihren Kindern recht große Freiheiten gewähren, Regressionen dulden und mit den Anregungen, die sie geben, nicht einengend wirken. Demgegenüber wird der Einfluss der Schule auf die Entwicklung kreativer Persönlichkeiten mehr oder weniger übereinstimmend als hemmend und ungünstig bezeichnet. Oft legen die Eltern kreativer Kinder auf Sozialisation und Konformismus in der Erziehung wenig Wert. 3 Vermutlich findet sich Kreativität deshalb interessanterweise relativ häufig bei Analphabeten, Angehörigen von Völkern mit relativ gering entwickeltem Schulwesen und Kindern aus sozial schwachen Bevölkerungskreisen. 4 Kennzeichen eines kreativen Produkts Von einem kreativen Produkt wird gefordert, dass es - zumindest für den Schaffenden selbst - neu, Frucht eigener Anstrengung ist. Ferner soll das kreative Produkt widerspruchsfrei und in sich stimmig sein, bei einem (musikalischen) Kunstwerk äußern sich diese Eigenschaften in der Einfachheit, Schönheit, Eleganz, Prägnanz und der Harmonie des Kunstwerks. Obwohl der Weg bis zum fertigen Werk oft mühsam ist und enttäuschende Umwege in Kauf genommen werden müssen, soll es letztlich doch eine Leichtigkeit und Mühelosigkeit ausstrahlen und wie „aus einem Guss“ wirken. Das Merkmal der Richtigkeit manifestiert sich in der Musik im konsequenten Durchhalten der formalen Gesetzmäßigkeiten, die sich der Künstler selbst auferlegt hat. Weiters sollte ein kreatives Produkt im allgemeinen originell und brauchbar sein. Die musikalische Leistung von Komponisten wie Interpreten muss also in ihrer Art neu sein, nicht lediglich ein Wiederholung von etwas Bekanntem. Auch im Hinblick auf berühmte Musikwerke, die zweifellos als kreative Leistungen gelten, scheint dieser hohe Anspruch nicht immer erfüllt. Aufmerksame Hörer werden in den Werken aller großen Komponisten immer wieder auf Passagen stoßen, die ihnen bekannt vorkommen, sei es, dass der Komponist eigene Themen wieder verwendet, oder Passagen aus Werken anderer Komponisten absichtlich oder unabsichtlich übernimmt. Streng genommen ist das Kriterium des Neuen hier nicht erfüllt. Dasselbe gilt für viele Musikinterpreten (Instrumentalisten, Sänger und auch Dirigenten), und zwar gerade für die berühmtesten unter ihnen. Häufig erkennt man sie schon nach wenigen Takten an „ihrem“ Stil, an der für sie charakteristischen Art der Tongebung oder der Tempi. Dennoch darf man den Leistungen solcher Komponisten und Interpreten die kreative Dimension nicht absprechen. Trotz Rückgriffen auf bereits bekanntes Tonmaterial bzw. eines sich wiederholenden Interpretationsstils, der übrigens nicht nur durch die individuelle Auffassung des Künstlers, sondern auch durch den Zeitgeist geprägt wird, sind viele musikalische Leistungen dieser Art dennoch insofern kreativ, als sie zwar grundsätzlich nicht neu sind, aber die Art und der Kontext, in dem das Material 4 eingesetzt wird, durchaus originell sein können. Gerade solche Werke wirken auf den Hörer überraschend. Auch ein Blick auf die vielen Variationen, die Komponisten verschiedenster Epochen über eigene und fremde Themen geschrieben haben, lässt erkennen, wie unsinnig es wäre, diese Werke als unkreativ zu bezeichnen. Der schöpferische Musiker kopiert nicht einfach das musikalische Material, auf das er trifft, sondern er formt es in origineller Weise um und integriert es in sein eigenes Werk. Schönberg hat diesen Vorgang anschaulich folgenderweise geschildert: „Meine Originalität kommt daher, dass ich alles Gute, das ich gesehen, sofort nachgeahmt habe. Auch wenn ich es nicht bei anderen zuerst gesehen habe. Und ich darf sagen: ich habe es auch oft genug bei mir zuerst gesehen. Denn ich bin nicht stehengeblieben bei dem, was ich gesehen habe: Ich habe es erworben, um es zu besitzen; ich habe es verarbeitet und erweitert, und es hat mich zu Neuem geführt.“ Während die bisher erwähnten Merkmale wohl die meisten großen, musikalischen Werke auszeichnen, trifft die Forderung, die kreative Schöpfung müsse in irgendeiner Hinsicht nützlich, fruchtbar und wegweisend für die Zukunft sein, eher nur auf einzelne Werke einer kleineren Zahl von Komponisten zu, wie beispielsweise Monteverdi im Bereich der Oper und des barocken Kunstwerks sowie Haydn als Schöpfer von Sinfonie und Streichquartett. 5 Kennzeichen des schöpferischen Menschen Selbstverständlich hat jeder Mensch seine eigene Persönlichkeit, die folgenden Charakterzüge gehen hervor aus Analysen von Lebensläufen schöpferischer Menschen, aus Selbst- und Fremdbeschreibungen und aus den Ergebnissen psychologischer Tests. Um kreativ werden zu können, muss ein Mensch eine gewisse Leidenschaftlichkeit bezüglich seiner Tätigkeit besitzen. Diese verpflichtete, erfüllende Hingabe und die Verliebtheit in die Arbeit nehmen mitunter geradezu das Ausmaß einer Besessenheit an. Hinzu muss eine Unabhängigkeit von herkömmlichen Denkweisen treten, eine weitgespannte Aufmerksamkeit und ein starkes Neugierdeverhalten. Oft verspüren schöpferische Menschen einen Drang nach Selbstverwirklichung und ein starkes Ausdrucksbedürfnis. Neuen Erfahrungen gegenüber sind sie generell offen und aufgeschlossen. 5 Das unbeugsame, mitunter arrogant erscheinende Selbstvertrauen eines Kreativen bedeutet keineswegs, er wäre sich selbst gegenüber unkritisch. Während wir bei Komponisten mitunter eine große Kränkbarkeit sehen, beeindruckt auch immer wieder die Gleichgültigkeit, mit der sie heftigste Ablehnungen ihrer Werke hinnehmen. Sie glauben an die „Richtigkeit“ ihrer Schöpfung und bleiben sich selbst treu. Ein kreativer Mensch ist unabhängig von eigenen sachfremden Neigungen, von extremem Ehrgeiz und auch vom Drang, um jeden Preis vom Üblichen abzuweichen. Außerdem ist er Problemen gegenüber besonders feinfühlig, aufgeschlossen und empfänglich. Ein gewisser Nonkonformismus als Fähigkeit, von den Erwartungen anderer abzuweichen, kann bis zur Loslösung oder sogar Entfremdung von anderen Menschen führen. Es liegt auf der Hand, dass ein Komponist oder Interpret, der auf Konformität mit allgemein anerkannten musikalischen Normen bedacht ist und auf die Bestätigung durch die Umwelt angewiesen ist, keine kreative Leistung im Sinne des Neuen und Originellen erbringen kann. Die unter anderem hier wurzelnden sozialen Rückzugstendenzen sind als sinnvolle Maßnahme zum eigenen Schutz des Künstlers zu verstehen. Autoren aus dem Bereich der Psychologie weisen besonders auf das Persönlichkeitsmerkmal der Beweglichkeit hin. Damit ist die Fähigkeit gemeint, die eigene Auffassung und Sichtweise von Problemen gezielt dadurch zu ändern, indem man die eigenen Gedanken umstrukturiert, verändert oder verwirft. Die Beweglichkeit umfasst zumindest vier verschiedene Komponenten, nämlich Aufgeschlossenheit (wache Sinne, Aufnahmebereitschaft, unverkrampfte, ruhige Aufmerksamkeit), Umstellungs- und Umstrukturierungsvermögen, Verfügbarkeit des Wissens und für das Gestalten eine lockere Beherrschung der Hände, des Werkzeugs und des Materials. Mit der lockeren Beherrschung der Hände ist im Bereich der Musik eine solide „handwerkliche“, theoretische Grundlage gemeint. Dies ist aber nicht so zu verstehen, als reiche es für eine kreative Tonschöpfung schon aus, gute Kenntnisse in Harmonielehre, Satztechnik und Instrumentierung zu besitzen. Doch ebenso wenig genügt dafür ein origineller Einfall allein, es kommt wesentlich auf die Fähigkeit des Komponisten an, dieses Material zu gestalten. Auch bei Musikinterpreten ist das nicht anders. Was nützt das technische Können ohne künstlerische Inspiration, und was nützt die Fähigkeit, sich in ein Werk einzufühlen, ohne solide spiel- oder gesangstechnische Grundlagen? Erst die gelungene Synthese 6 dieser beiden Elemente berechtigt, von einer kreativen Leistung des Komponisten bzw. Interpreten zu sprechen. Das Fassungsvermögen des schöpferischen Menschen bestimmt, wie komplex das gesamte Werk sein darf, ohne in ein Nebeneinander von Einzelheiten zu zerfallen. Seinem Sinn für das Passende verdankt er, dass ihm unter den vielen möglichen Dingen das einfällt, was er gerade braucht, um die Aufgabe zu lösen oder das Angefangene sinnvoll weiterzuführen. Außerdem ist er in der Lage, das jeweils Wesentliche eines Lösungswegs zu erfassen und auf verwandte Probleme zu übertragen. Der Faktor der „Umsicht“ befähigt den Schaffenden, den behandelten Gegenstand in seinem weiteren Umfeld und in seiner Einbettung in umfassende Zusammenhänge wahrzunehmen. Es ist das divergente Denken, das sich durch die Vielfalt verschiedenartiger Lösungsmöglichkeiten auszeichnet und sich dadurch vom konvergenten Denken unterscheidet, das nur eine richtige Lösung kennt. Nicht zuletzt erfordert das Erbringen einer kreativen Leistung die Fähigkeit zur angemessenen Bewertung des Produkts (das Gefühl für das Niveau und die Güte des eigenen Werks) sowie Geduld in Form eines Abwartens, bis die Lösung „reif“ ist und sich einstellt. Weiters ist speziell für Musiker - etwa im Vergleich zu Malern - eine sehr systematische, fast naturwissenschaftliche Denkweise prägend. Außerdem wird eine hohe Ambiguitätstoleranz genannt, also die Fähigkeit, in einer spannungsreichen und unübersichtlichen Situation auszuharren und dennoch unermüdlich an deren Bewältigung zu arbeiten, ohne kurzschlüssig Zuflucht zu wenig originellen Verarbeitungen zu nehmen. Im Zusammenhang damit steht die Vorliebe eines schöpferischen Menschen für komplexe, undurchsichtige Fragestellungen, bei denen er Widersprüche längere Zeit ertragen muss. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass der Kreative trotz der Fülle der Details das übergeordnete Ziel, das gesamte Werk, nicht aus den Augen verliert. Die psychologische Forschung hat eine Reihe weiterer Persönlichkeitsmerkmale herausgearbeitet. Demnach sollen Kreative vitaler und aktiver sein und sich durch expressive Emotionen und durch die Fähigkeit der Selbstdarstellung auszeichnen. Dennoch hält man kreative Persönlichkeiten eher für introvertiert und kontaktarm, was in Zusammenhang mit der erwähnten Leidenschaftlichkeit und Verliebtheit in ihre Arbeit stehen könnte. Das Werk wird vom Schöpfer oft wie ein mitmenschliches Gegenüber erlebt, das in seiner emotionalen Bedeutung und Attraktivität einem Beziehungspartner gleichkommt und so die ganze Aufmerksamkeit des Schöpfers auf sich zieht. 7 Die Charakterisierung „Besessenheit“ weist auf den Umstand hin, dass die Faszination, die vom eigenen Werk ausgeht, für ihren Schöpfer oft die Qualität von etwas Übernatürlichem, Fremden, Unheimlichen annimmt, dem er sich ausgeliefert fühlt. Etwas von dem Bedrängenden, zu dem die Musik auch im täglichen Leben werden kann, hat wohl jeder schon in Form des sogenannten „Ohrwurms“ erlebt. Größere Dimensionen nahmen solche verfolgenden Töne und Gesangsstimmen in der psychotischen Dekompensation an, die Robert Schumann durchgemacht hat. 6 Der kreative Prozess 6.1 Psychologische Aspekte Der kreative Prozess wird in verschiedene Phasen eingeteilt. Für musikalische wie nichtmusikalische Kreativität gilt im allgemeinen bis heute das schon 1913 vom Mathematiker und Physiker R. Poincaré erstellte 4-Phasen-Modell: 1. Präparation: Ein Problem wird entdeckt und löst Denkakte aus. Diese Phase erfordert Aufmerksamkeit und genaue analytische Beobachtungsgabe. 2. Inkubation: Diese Phase liegt eher im Bereich des Unbewussten. Das Problem wird scheinbar „ad acta“ gelegt, damit unbewusste Vorgänge wirksam werden können. Die Ideen kommen dann zwanglos und assoziativ, eine gewisse spielerische Grundhaltung ist in dieser Phase unerlässlich. Aufgrund möglichen Leerlaufes sind Frustrationen nicht auszuschließen. 3. Illumination: Hier findet man schließlich eine Lösung des Problems oder trifft eine verbindliche Entscheidung für die Idee, oft ganz plötzlich und überraschend, oft in den merkwürdigsten Situationen. 4. Verifikation: Nun wird die kreative Idee oder das kreative Produkt kritisch beurteilt, bewertet und oft in harter Arbeit revidiert und reorganisiert. Die letzten beiden Phasen erfordern wie die Präparationsphase wieder ein bewusstes, konzentriertes Vorgehen. 8 Kreatives Handeln wird oft als aktiver Denkprozess beschrieben, obwohl es dem Kreativen selbst nicht so erscheint. Er erlebt schöpferische Leistungen häufig als „ich-fern“ und fremd. Die geheimnisvollen Umstände beim Zusammenkommen kreativer Leistungen werden unter anderem so erklärt, dass mehrere simultan ablaufende Denkvorgänge existieren, die infolge der Dominanz der Hauptlinie des Denkens nicht bewusst sind. Diese fehlende Bewusstheit der Teilgedanken lassen nur Vermutungen über deren Herstellung und Struktur zu. Wenn Komponisten beispielsweise „gleich alles zusammen“ einfällt, ist nicht auszuschließen, dass die Ideen im Unbewussten schon organisiert und verbunden worden sind, und erst das Gesamtergebnis als „Eingebung“ oder „Aha-Erlebnis“ ins Bewusstsein kommt. 6.2 Das Komponieren Musikalische Kreativität ist intrinsisch motiviert, das heißt, der Wunsch, musikalische Ideen auszudrücken, entspricht dem inneren Wunsch nach Ausdruck von Gefühlen. Im Zentrum des musikalisch-schöpferischen Prozesses steht das „produktive Erlebnis“. Es ist ein Gefühlserlebnis, das „die ganze Erlebnisskala, von den vorübergehenden Stimmungen bis zu den nachhaltigen, im Werterleben des Künstlers tief verankerten emotionalen Erlebnisformen umfasst.“ Eine nähere Analyse der konkreten Beschaffenheit dieses Erlebnisses führt zu dem Ergebnis, dass es sich um einen „ganzheitlichen Komplex mit emotionalem, anschaulichem und gedanklichem Charakter“ handelt, wobei das Emotionale dominiert und den anschaulichen und gedanklichen Gehalt gleichsam durchdringt und verbindet. Die anschaulichen und gedanklichen Teilstrukturen können mehr oder weniger hervortreten und eine indirekte oder direkte produktive Funktion erfüllen. Der Komponist Otto Besch beschreibt das produktive Erlebnis so: „Das Gedicht von Manfred Hausmann ‚Die kleine Mutter’ vermittelte mir ganz stark und greifbar all jene Unwägbarkeiten, die wir in den Begriff Weihnachtsstimmung zusammenfassen. Aber nicht im allgemein üblichen, mehr oder weniger intensiven Sinne. Es war fast ein Ertrinken in dieser Stimmung. Alles, was ich von Kindheitstagen her aus diesem Umkreis in mich hineinschöpfte, kam aus den verborgensten Winkeln des Unterbewusstseins hervor. Ich erlebte, auf Sekunden konzentriert, diese Stimmungen aus allen Jahren meines Lebens noch einmal mit teilweise ganz bestimmten, wie ein Wetterleuchten aufzuckenden Vorstellungen und so natürlich in einer Stärke, die 9 sich ein Ventil öffnen musste. In diesem Zustand setzte ich mich ans Klavier und spielte die Musik, die als Begleitung des ersten Verses nun dasteht.“ Den Aspekt des ‚Wetterleuchtens’ findet sich interessanterweise auch in einer Beschreibung des Phänomens der „musikalischen Vision“ von Paul Hindemith, der sich in seinen Schriften intensiv mit dem musikalisch-kreativen Prozess auseinandersetzte: „Im Zeitraum einer Sekunde sehen wir eine weite Landschaft, nicht nur in ihren allgemeinen Umrissen, sondern mit jeder Einzelheit. Wir könnten zwar niemals beschreiben, aus welchen Teilstücken sich das Gesamte zusammensetzt; trotzdem fühlen wir, wie kaum der kleinste Grashalm in all der Mannigfaltigkeit unserer Aufmerksamkeit entgeht. Wir erleben einen unglaublich zusammengerafften, zugleich aber unwahrscheinlich das Einzelne betonenden Anblick, den wir im Tageslicht niemals haben könnten, und vielleicht auch nicht nachts, wenn unsere Sinne und Nerven nicht durch die außerordentliche Gewalt und Plötzlichkeit des Ereignisses angespannt wären. Musikalische Kompositionen müssen auf dieselbe Weise erschaut werden. Man kann denjenigen kaum einen echten Komponisten nennen, dem nicht im plötzlichen Aufleuchten eines schöpferischen Moments ein Musikstück in seiner vollen Ganzheit erschiene, mit jedem seiner Bauglieder an der richtigen Stelle.“ Komponisten leben in einer „tonalen Welt“, für sie spielt die auditive Sphäre ihrer Fantasie eine zentrale Rolle. Schumann erklärt zum Beispiel, ein bestimmtes Thema habe zwei Stunden lang in seinen Ohren geklungen, oder an anderer Stelle, ein inneres Singen könne ihm mitunter beinahe das Herz brechen, und er sei manchmal so voll von Musik, dass er alle diese Eindrücke gar nicht niederzuschreiben vermöge. Schumann empfiehlt den Komponisten, beim Komponieren kein Instrument zu benutzen, sondern die Musik frei in sich aufsteigen zu lassen; denn nur die Musik, die aus dem Herzen komme, vermöge auch die Herzen anderer zu bewegen. In einem Bericht Mozarts heißt es, seine musikalischen Einfälle stellten sich ein, ohne dass er sagen könne, wie und wann sie aufträten. Wenn etwas dabei sei, was ihm gefalle, halte er es aktiv im Gedächtnis fest und summe die betreffende Melodie vor sich hin. Wie von alleine vergrößere sich dann der Einfall und stehe ihm plötzlich als Ganzes vor Augen, das er nur noch - meist unverändert aufzuschreiben brauche. Er höre in der Fantasie nicht die einzelnen Teile sukzessiv, sondern in einem traumähnlichen Zustand „gleich alles zusammen“. Dieses Erleben sei begleitet von einem unaussprechlichen Glücksgefühl. Einen weiteren interessanten Einblick in die „Kompositionstechniken“ großer Komponisten gewährt eine Aussage von Richard Strauss, der als 26jähriger auf seinen Spaziergängen über ein Feld stets ein Skizzenbuch mitgenommen hat: 10 „Oft kommen mir die Gedanken, während ich hier spazierengehe. Ich notiere sie sofort. [...] Es ist äußerst wichtig, die Gedanken sofort festzuhalten, damit sie sich nicht verflüchtigen. Ich schlage dann öfters in diesen Aufzeichnungen nach, was mich in dieselbe Geistesverfassung versetzt, die die Idee gebar; so entwickeln und weiten sie sich. Ich glaube fest an das Keimen der Idee.“ In Gesprächen über die Inspiration findet man häufig religiöse Aspekte, so erklärt Strauss fast zwanzig Jahre später, dass ihn die Arbeit manchmal mit einem „grenzenlosen Staunen über die Universalität des göttlichen Funkens in uns und über sein Wirken“ erfüllt. Johannes Brahms meint: „Jede echte Inspiration rührt von Gott her, und Er kann sich uns nur durch jenen Funken der Göttlichkeit in uns offenbaren - durch das, was die heutigen Psychologen das Unterbewusstsein nennen.“ Außerdem ist für Brahms die Abgeschlossenheit sehr wichtig: „Ich kann nicht einmal den Versuch machen, etwas zu komponieren, wenn ich nicht weiß, dass ich nicht unterbrochen oder gestört werde.“ Über den Prozess der Inspiration spricht Giacomo Puccini so: „Ich fasse zuerst die ganze Kraft des Ichs in mir. Dann spüre ich das brennende Verlangen und den starken Entschluss, etwas Würdiges zu schaffen. Dieses Verlangen, dieses Sehnen schließt das Wissen, dass ich mein Ziel erreichen kann, ein. Dann bitte ich die Macht, die mich schuf, inbrünstig um Kraft. Diese Bitte, dieses Gebet muss sich mit der Erwartung paaren, dass diese höhere Hilfe mir gewährt wird. Dieser vollkommene Glaube gibt den Schwingungen den Weg frei, die vom Dynamo, dem Zentrum meiner Seele, in mein Bewusstsein einströmen; die inspirierten Ideen sind geboren.“ Er betont aber auch ebenso expressiv, dass ihm das Komponieren keineswegs sehr leicht falle. „Im Gegenteil, ich komponiere unter großen Schwierigkeiten, das heißt der Vorgang [...] verläuft bei mir sehr langsam und mühevoll. [...] Ich schufte schon drei Jahre an ‚La Bohème’; es waren Jahre voller Kummer, Bedrängnis, Seelenqualen, Pein, Marter und schmerzvollen geistigen Leidens“ Gerade die Teile, die am ungezwungensten klängen, seien diejenigen, an denen er am härtesten gearbeitet habe. Er fährt fort: „Die Ideen strömen mir zwar zwanglos zu, aber sie in die richtige Form bringen, [...], das war eine Herkulesarbeit.“ Die musikalischen Einfälle sind die Grundelemente einer musikalischen Schöpfung. Solche Einfälle sind gewöhnlich aus wenigen Tönen bestehende Motive, mitunter werden sie auch nur als vage Klangkurven wahrgenommen. Sie treten bei allen Menschen auf; während sie beim Laien allerdings bald wieder abstürben, besitze der geübte Musiker die Fähigkeit, sie am Leben zu erhalten und einer weiteren Behandlung zu unterwerfen. Paul Hindemith findet es „aufregend zu sehen, wie primitiv, banal, farblos und unbedeutend oft die ersten Einfälle selbst 11 außerordentlicher Musiker sind“. Noch aufregender aber wäre es, wahrzunehmen, wie „eine spezifische Begabung dieser Meister die Ureinfälle frisch und unbeschädigt erhält während der oft recht beträchtlichen Zeitspanne, die für ihre Umsetzung in ein fertiges Musikstück benötigt wird.“ Eine letzte wörtliche Wiedergabe möchte ich noch zum eigentlichen Verlauf des Schaffensprozesses anführen, wiederum von Paul Hindemith: „Die einmal geschaute Vision wird während der Ausarbeitung der Partitur immer vor dem Geiste gegenwärtig sein. Melodien und Harmonien braucht er nicht willkürlich auszusuchen und aneinanderzureihen; er hat lediglich wartende Hohlräume melodisch und harmonisch auszufüllen, um die gefühlte Tonalität zu erreichen. Hier sehen wir den Grund für Beethovens mehr als philisterhaft erscheinendes Herumbosseln an seinem Themenmaterial: er will nicht den Einfall verbessern oder verändern; er muss ihn dem in der Vision erschienenen Original anpassen, selbst wenn diese unabweisbare Notwendigkeit ihn zwingt, unermüdlich zu suchen und mit all seiner Handfertigkeit und Erfahrung das Material durch fünf oder mehr niedergeschriebene Realisationen zu treiben, die es schließlich fast bis zur Unkenntlichkeit von der ersten aufgezeichneten Form wegverrenken.“ Hier werden noch einmal das Persönlichkeitsmerkmal der Beweglichkeit sowie die Ambiguitätstoleranz beim Komponieren veranschaulicht. Viele Komponisten erleben den Wunsch, zu komponieren, nicht als steuerbar, sondern wie eine Besessenheit. Für L. Margaritis äußert sich das KomponierenMüssen fast körperlich, wie das Hungergefühl, das er dann mit Improvisieren auf dem Klavier stillt. Der Zustand des Wachträumens, kurz vor dem Einschlafen oder besonders beim Aufwachen, fördert kreative Ideen. In ihm fühlt man sich körperlich wohl und distanziert sich von der Außenwelt. Dadurch wird der gesamte Gedankenapparat aufgelockert und beweglich. Man weiß von Beethoven, Chopin und Mozart, dass sie im Wachträumen musikalische Ideen hatten. Einfälle, die im Traum auftauchen, wären jedoch unbrauchbar, weil hier die künstlerische Selbstkritik fehle. Trotzdem weiß man von Komponisten wie Stockhausen, Berlioz, Luciano Berio und Wladimir Vogel, dass sie geträumte Werke am Morgen danach gleich niederschrieben. Stockhausen erklärte in einem Interview, dass er „immer nur ganze Werke, in so schneller Weise [...] geträumt habe, sehr ausführlich und mit genauen Nuancen der Sitzpositionen der Musiker, der Farben und so fort“. Angesichts dieser Komponisten nimmt man an, dass Traumkompositionen in früheren Epochen keine große Rolle spielten, zumindest 12 gibt es keine Hinweise darauf. Bei vielen Stämmen in Afrika und Malaysia hingegen waren und sind Traumgesänge keineswegs selten, sondern geradezu der Normalfall. 7 Die Förderung von Kreativität Es gibt kein Rezept, wie man zu einer guten Idee kommt, allerdings gibt es kreativitätsfördernde Hilfsmittel, welche die Wahrscheinlichkeit eines guten Einfalles erhöhen. Die Oszillation zwischen der bewussten und unbewussten Ebene kann gezielt eingesetzt werden, z.B. durch erhöhte Aufmerksamkeit und Sensibilisierung auf scheinbar unpassende Assoziationen, die kurzzeitig den Bewusstseinsstrom streifen. Man kann versuchen, die kritische Selbstkontrolle gezielt abzuschalten und den unbewussten Gedankenbereich als Ideen- oder Materialspender einzusetzen. 7.1 Die Förderung von Kreativität im Unterricht Wie man in der Schule Kreativität fördert, ist ungewiss. Auch eine freundliche, alles erlaubende Umgebung gilt nicht uneingeschränkt als begünstigend. So kann es auch kreativitätsfördernd sein, wenn der Lehrer anspruchsvoll ist und die Schüler fordert. Kreativität als Lernziel wird kritisiert, weil nur einzelne, für Kreativität aber nicht hinreichende Fähigkeiten trainiert werden können. Besser ist, den Schülern Gelegenheiten für die Entfaltung ihrer Kreativität zu geben (etwa durch handlungsorientierten Unterricht, entdeckendes Lernen und Anregungen zum Experimentieren). Der Lehrer kann auch bei der Auswahl von Problemstellungen und Lösungsstrategien die Kreativität der Schüler fördern oder hemmen. Zeigt man den Schülern nur einen einzigen Weg für das Lösen eines Problems (z.B. Mathematikaufgabe, Choralsatz schreiben), oder besteht man auf eine bestimmte Lösung und erklärt alle anderen als falsch, wird kreatives Denken sicherlich unterdrückt. Problemstellungen, die nicht genau beschreiben, wie das Ergebnis auszusehen hat, und das Vorgeben von keinem oder mehreren Lösungswegen, empfinden Schüler zwar als unangenehm, fördern aber die Kreativität. 13 7.2 Das Brainstorming Die Methode des Brainstorming soll die Kreativität in der Klasse fördern. Der freie Fluss von Assoziationen und Ideen zu einem Thema soll zunächst offen und unkritisch aufgenommen werden. Negative Kritik ist verboten, Zwanglosigkeit ist willkommen. Der Sinn des Trainings ist vor allem, Hemmungen sowie die Angst vor einer Blamage zu beseitigen, und die eigenen Phantasievorstellungen auszusprechen. Die Kontrolle darf nicht zu früh einsetzen. Erst nach der Sammlung kommt es zur Beurteilung der Brauchbarkeit und Qualität der Ideen. 8 Die Hemmung von Kreativität im Unterricht Folgende Faktoren können die Entfaltung der Kreativität von Schülern negativ beeinflussen: - Jede Einengung Wenn man Schülern immer genau vorschreibt, wie sie alles zu machen haben, bekommen sie das Gefühl, selbständiges Ausprobieren und Überlegen wäre Zeitverschwendung. - Beaufsichtigung Steht ein Schüler unter ständiger Beobachtung, unterdrückt er alle kreativen Impulse. - Bedrohliche Atmosphäre Wenn sich ein Schüler nicht traut, Fragen zu stellen, oder es Tabus gibt, wird seine Kreativität gehemmt. - Bewertung Der Schüler zerbricht sich den Kopf, was andere von ihm und seinen Leistungen denken. - Belohnungen Übermäßige Belohnung nimmt dem Schüler seine innere Motivation an kreativer Tätigkeit. - Zeitdruck Der Schüler muss selbst entscheiden können, wie viel Zeit er braucht, um 14 bestimmte Tätigkeiten und Materialien so auszuprobieren, bis sie sein eigen werden. - Seelischer Druck Überhöhte Erwartungen an die Schüler sind kontraproduktiv. Zwischen seelischem Druck und geistiger Beweglichkeit bestehen enge Wechselwirkungen. Produktive Lösungen stellen sich oft, nach langen vergeblichen Mühen, unversehens in einem Augenblick der Entspannung ein. Überdurchschnittlicher Druck, der in Prüfungssituationen oder beim gewaltsamen Erzwingen-Wollen einer Lösung auftritt, beeinträchtigt hingegen kreatives Denken. Literaturverzeichnis Gembris, Heiner: Grundlagen musikalischer Begabung und Entwicklung, Augsburg 22002. Motte - Haber, Helga de la: Handbuch der Musikpsychologie, Laaber 32002. Goleman, Daniel / Kaufman, Paul / Ray, Michael: Kreativität entdecken, übersetzt von Hainer Kober, München 22000. Amelang, Manfred / Bartussek, Dieter: Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung, Stuttgart 41997. Bruhn, Herbert / Oerter, Rolf / Rösing, Helmut (Hg.): Musikpsychologie. Ein Handbuch, Reinbek bei Hamburg 31997. Rauchfleisch, Udo: Musik schöpfen, Musik hören, Göttingen 1996. 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