Sozialisation Strukturfunktionalismus [Parsons] Symbolischer Interaktionismus [Mead] (TSI) …als Erlernen von Handlungsnormen und Rollenerwartungen, die das vergesellschaftliche Individuum zum „Rollenakteur“ macht …als Interaktion, Kooperation über das gemeinsame Symbolsystem „Sprache“: Theorie der sozialen Konstitution von Subjekten (Sprache vs. Gestik// Bedeutung vs. ReizReaktions- Schema) Individuen erwerben Kompetenzen und Dispositionen um in der Gesellschaft bestimmte Rollen einzunehmen und danach agieren zu können: „Rollenhandeln“ Mithilfe einer sinnhaft aufeinander bezogenen Aktion von mind. 2 Menschen entfalten sich die Grundzüge der menschl. Sozialität (=soz. Handeln) Die erworbenen Dispositionen münden in den entsprechenden Rollenanforderungen Durch symbolische Interaktion bekommen Umwelt und Handlung Bedeutung Gesellschaftliche Formung der „Bedürfnisdispositionen“ , die in konformen „Rollenhandeln“ befriedigt werden Menschen organisieren ihr eigenes Handeln und antizipieren das Handeln anderer durch gemeinsame Kommunikation (Symbole + Sprache) >Basis für Interaktion Passive Konzeption des menschlichen Anpassungsprozesses an die Gesellschaft (Mensch nicht als aktiver Erschließer und Gestalter seiner Umwelt; übermächtige Gesellschaft) Rolle Interaktion durch Rollenhandeln Interaktion vollzieht sich über/ durch Kommunikation Interaktion als Identität entwickelndes Element Grundeinheit der sozialen Interaktion Grundeinheit der sozialen Interaktion Bildet den Schnittpunkt zwischen Individuum und Gesellschaft (Bindeglied zw. Mikro-perspektivisch, individuell –psychischer Dynamik und Makro –perspektivischer- gesellschaftl. Sozialstruktur) Empathie: Fähigkeit die Haltungen anderer übernehmen zu können und das eigene Handeln darauf abstimmen zu können >> Rollenübernahme/Perspektivwechsel >> Empathie („Wir müssen andere sein, um wir selbst sein zu können.“ Mead) Soziales System und (P) sind über die soziale Rolle (nicht über das Individuum) miteinander verbunden Verschiedene Rollen mit zunehmend differenzierten Rollenerwartungen - undAnforderungen Wechselseitige Einbringung von Identitätsanteilen Individuum übernimmt keine bestehende Rolle, sondern das eigene Handeln wird auf der Basis der zugeordneten Rolle geplant und entworfen: Rolleninterpretation Rolle [von “role taking“ >zu> “role making“ ] Festgelegte Rollenmuster/ deterministische Rolle: keine Variation Rollen/Handlungsalternativen: Partikularistische + universalistische Wertorientierungen Role taking: Ego versetzt sich in Alter (Perspektivübernahme) Ego erkennt, welche Erwartungen Alter an ihn richtet. Role making: Ego bringt durch sein eigenes Verhalten seinen eigenen Identitätsentwurf ein, der nicht völlig deckungsgleich mit dem von Alter erwartenden Rolle sein muss >> „pattern variables“ Vollständige Übereinstimmung von gesellschaftlicher Rollenerwartung + Handlungsentwürfen Teilnehmer steuern ihr „Rollenhandeln“ durch verinnerlichte, vervollständigte Wertorientierung (Konformität) (P) PersönlichkeitsEntwicklung/ Identität Individuum variiert die Rollenerwartung im eigenen Handeln (Handlungsspielraum) Die Spielregeln der Interaktion werden von den Teilnehmern variiert, um das Selbst (s. „SELF“), die eigene Persönlichkeit zur Geltung zu bringen >>Interaktion (I+ ME = SELF) als Identität entwickelndes Element Interpretations – und Handlungsmöglichkeiten bei Interaktionsteilnehmern vorhanden Teilnehmer variieren Rollenvorgaben (z.B. Schüler variieren die Grenzen innerhalb der Institution Schule) Besteht aus erlernten Bedüfnisdispositionen und den damit zugeordneten Rollen (Dispositionen münden in Rollen) Interaktion als Identität entwickelndes Element Persönlichkeit + Rolle >> eng miteinander verbunden; („[…] Rolle seit etwas, was der Handelnde ist!“ Parsons) Identitätsprozess: Durch Interaktion, vorausgesetzt durch gemeinsames Symbolsystem (Kommunikation) play > game > verallgemeinerte Andere >> Individuum sieht sich im Kommunikationsprozess mit den Augen des Anderen und entwickelt so ein Bild von sich selbst Teilhabe an immer komplexer werdenden Dieser Interaktionsprozess ist die Rollenstrukturen, die mit der Muttergesellschaftliche Voraussetzung für due Kind- Dyade beginnt und bis in komplexe Entstehung der Identität Berufsrollen hineinführt. Familie>Schule> Peer group Individuum interpretiert Situation und Rollenanforderungen und führt diese dann selbst aus universalistischen Orientierungen als „Grundqualifikationen des Reflexivität = entscheidende Voraussetzung für Rollenhandelns“ die Entwicklung von „Geist“ innerhalb des = Struktur einer „Basispersönlichkeit“ gesellschaftlichen Prozesses (Mead (1973), S. (Prozess: von Anfangs unterschiedlich 175) strukturierten >zu> zunehmend differenzierten Rollenerwartungen) Autonomie Vgl. auch Hurrelmann 1993 = Bedingung der Möglichkeit erfolgreichen Rollenhandelns Harmonie von ausgeübter Rolle + (P) Gesellschaft/ Umwelt (U) Mit Erreichen der Adoleszenz abgeschlossen Herausbildung der Ich- Identität =ständiger Prozess, der in immer wiederkehrenden sozialen Interaktionen erneuert werden muss Hierarchische Struktur mit funktionierenden interagierenden Subsystemen Keine bedingende Systeme an sich, Voraussetzung: gemeinsames Symbolsystem Diese „besitzen Spielregeln“ die die Mitglieder als Akteure im“ Rollenhandeln“ befolgen und >>die Stabilität (Funktion) durch konformes „Rollenhandeln“ garantieren Wechselspiel von Vergesellschaftung und Individuation Gesellschaft: über Rollen ordnendes Element des Handelns Gesellschaft: Individuum als aktiver Mitgestaltet der Umwelt Mensch nicht als aktiver Erschließer und Gestalter seiner Umwelt; übermächtige Gesellschaft) Gesellschaft prägt Subjekt Gesellschaft bestimmt Subjekt Ergänzungen/ Kritik Theorie von Parsons für die Sozialisationstheorie dann wertvoll, wenn das Durchdringen des organischem, personalem und sozialem System präzise analysiert wird Entwicklung des Rollenhandelns verläuft nur dann ungestört, wenn sich Erwartungen der Gesellschaft mit den Bedürfnissen des Individuums decken Gleichgewicht in der G. entsteht durch die eher einseitige „chameläonartige“ Anpassung des Menschen (Lempert (2006): S.58, Hurrelmann (1993): S.44) Für die (kritische) Analyse beruflicher Sozialisationsprozesse nicht optimal Verharmlosung des sozialen „Gerangels“ Ausblenden von Macht-, Einfluss- und Konfliktlinien industrieller Gesellschaften Fehlende Informationen/ zu undifferenziert: -keine konkreten Kategorien oder Hypothesenbildungen für empirische Anwendbarkeit und Bewährung möglich -Potenzielle Beschreibungs- und Erklärungsleistungen -Praktische Verwertbarkeit (Lempert (2006): S. 61 ff) Der SF betont die Handlungskonvergenz von Person und Institution (Erwerbstätiger + Betrieb/Schüler + Schule) ungleiche Rechte od. Pflichten/ Individualität/Rollenkonflikte treten in den Hintergrund >Handlungskoordination Klassen oder Schichtungsstrukturen und deren fixierten Privilegien sind im Ansatz des „Rollenhandelns“ irrelevant Das Interesse liegt bei TSI darin, Interaktionssituationen und die zugrunde liegenden gesell. Bedingungen z untersuchen Vernachlässigt wird hierbei, dass die subjektiven Bedeutungen, die von den Einzelnen mit den Interaktionen verbunden werden, die Situation ausmachen >> Psychoanalyse als Ergänzung denkbar W.Lempert (2006): Aufbau der Rollen- und Sozialisationstheorien (Abb. 4.2 + Abb. 4.3) bezogen auf die Interaktionistische Rahmenkonzeption Sozialisationstheorie Strukturfunktionalismus [Parsons] Symbolischer Interaktionismus [Mead] (TSI) Nach W.Lempert (2006), Berufliche Sozialisation Milieu- deterministisch: Sozialisation als Verinnerlichung von Fremdzwang :: Die Synthese: Sozialisation als symbolvermittelnde Person –Umwelt – Interaktion: (Strukturfunktionalistische Rollen – und (Die symbolisch – interaktionistische Rollen- und Sozialisationstheorie ) (Seiten 54/60) Sozialisationstheorie) Bedingungen: Makroebene soziale Strukturen der beruflich bedeutsamen Umwelt (U) Sanktionsbewehrte, normative Erwartungen der Gesellschaft (Rechtsordnung...) Weitgehend ungeklärt Sanktionsbewehrte, normative Erwartungen von der Bezugsgruppe Intra- und Interrollenkonflikte vorläufige, teilweise Bedürfnisbefriedigungen Sanktionsbewehrte, normative Erwartungen von der Bezugspersonen Intra- und Interrollenkonflikte vorläufige, teilweise Bedürfnisbefriedigungen Als angemessen vorausgesetzt Übernahme sozialer Perspektiven, Bedürfnisinterpretationen Verinnerlichung der Rollennormen Empathie, reflektieren, urteilen, planen (Fremdzwang wird zu Selbstzwang) (Reflexivität) weitgehend Rollenkonform Interessenabstimmung, Kompromiss, Konsens Sozialisation für /in/durch den Beruf+ Sozialisation für /in/durch den Beruf+ Außerberufliche Sozialisation Außerberufliche Sozialisation Nicht unmittelbar relevant Nicht unmittelbar relevant Normative Orientierungen wie Genauigkeit, Zeitdiziplin, Zuverlässigkeit Berufliche Identität, Meisterschaft, Professionalität Generelle Rollen /Normenkonformität Soziale und personale Identität, Ambiguitätstoleranz Rollendistanz Mesoebene (U)>(P) Mikrobene Prozesse: Operationen(links) Aspekte der sozialisierenden U-P Interaktion Wahrnehmung und Deutung Emotionale, kognitive Verarbeitung (P)><(U) Verhalten und Handeln Phasen + Bereiche(rechts) Auswirkungen auf individuelle Persönlichkeitsstrukturen (P) fachliche Qualif./Kompetenzen arbeitsbezogene, soziale Kompetenzen/Orient. P)>(U) allgemeine Persönlichkeitsmerkmale (als strukurelle Erfordernisse sozialer Interaktion) Diese Felder+ Zusammenhang sind In der jeweiligen Theorie voll berücksichtig rot= SF | blau= TSI Theorie Strukturfunktionalismus [Parsons] Symbolischer Interaktionismus [Mead] (TSI) Autor Ergänzungen W.Lempert (2006) Zusammenfassung (Ergänzung zu der interaktionistischen Rahmenkonzeption) S. 62 Als besondere Leistung der Sozialisationstheorien über die Such- und Ordnungsfunktion sowie Ursachen WIrkungs- Zuschreibungen der interaktionistischen Rahmenkonzeption hinaus - erbracht werden können, ergeben sich spezifische Erklärungsmöglichkeiten. Sie betreffen folgende Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung: Das ist bei der Strukturfunktionalistischen Rollen – und Sozialisaitonstheorie: Die Verinnerlichung genau- definierter, strikt vorgegebener, sanktionsbewehrter und stabiler Normen sozialer, auch beruflicher und betrieblicher Rollen! + Bei der Symbolisch – Interaktionistischen Konzeption des Rollenhandelns und der Sozialisation: Die Entfaltung von Grundqualifikationen, die eine erfolgreiche Interaktion in unklaren und widersprüchlichen, daher gestaltungsbedürftigen und gestaltbaren sozialen Rollen, auch Arbeitsrollen, zwingend voraussetzt! In einem Punkt stimmen Systemtheorie (Parsons) und TSI überein: Niemand wird ohne sein eigenes Zutun zu dem was er ist. Berufliche Sozialisation ist immerzu auch Selbstsozialisation! Die Interaktionistische Rahmenkonzeption 1. unterscheidet zwischen - der Ebenen beruflich, sozialisierender Milieus (U) - der hiervon betroffenen Persönlichkeitsdimensionen (P) - der Strukturelemente, Phasen und Bereiche der Interaktion (U)><(P) 2. kennzeichnet die damit verbundenen wichtigsten Einflüsse die diese miteinander interagierenden Umwelt- und Persönlichkeitsstrukturen aufeinander ausüben. 3. taugt zugleich für eine übersichtliche, differenzierte Strukturierung des komplexen Gegenstandsbereich der beruflichen Sozialisation 4. ist auch allgemein bedeutsam: erlaubt auch Analyse anderer Arten menschlicher Entwicklung (Ausbildung, Erziehung, außerberufl. Interaktion) 5. z.B. lässt sich mit ihr „sozialer Wandel“ untersuchen (P)>(U);Umweltveränderung durch P 6. fasst: Bedingungen, Prozesse und Auswirkungen beruflicher Sozialisation zusammen 7. Landkarte für: berufsbiographische Fallanalysen, Konstruktion, Evaluierung spezieller Theorien und Modelle, berufliche Verläufe und Sozialisationsprozesse, Gestaltung von Einrichtungen beruflicher Sozialisation und Erziehung 8. Thematisiert die berufsbezogenen Prozesse der Persönlichkeitsentwicklung im Kontext gesellschaftlicher Arbeit und kognitiver sowie sozialer Tätigkeitsanforderungen. 9. Beschreibt berufliches Lernen als Interaktionsprozess zwischen Arbeits- und Persönlichkeitsstrukturen, der zur Entwicklung und Veränderung von Handlungskompetenzen der Individuen beiträgt. > Suchraster und Checkliste für Prozesse der beruflichen Sozialisation! Kritik an Lemperts interaktionistischen Rahmenkonzeption: + Nimmt man sich das Rahmenkonzept als Lehrer an der Berufschule zu Hilfe, erkennt man auf welcher Ebene man sich im Modell befindet und mit den Schülern in Interaktion tritt (Mikroebene). Ebenso sieht man als Pädagoge, welche anderen Faktoren den Schüler beeinflussen (P><U - Interaktion), welche Hintergründe (Migration, Schicht, außerschulische Sozialisation) er mit in den Unterricht bringt und wie man ggf. als Lehrer das erkennt und den Schüler danach positiv unterstützt, sofern es möglich ist. Ich kann als Lehrkraft (Interaktionspartner) auf die Prozesse in der Mikroebene (z.B. im Unterricht, Betreuung usw... ) eingreifen (in Interaktion mit dem Schüler) + hebt die individuellen Handlungskompetenzen und gesellschaftlichen Bedingungen hervor + das Konzept entstand aus Kritik an Strukturfunktionalistischem Ansatz - Beachtet zu wenig die Theorie Strukturfunktionalismus [Parsons] Symbolischer Interaktionismus [Mead] (TSI) übertragen auf Berufliche Sozialisation übertragen auf Berufliche Sozialisation Autor (en) Ergänzungen Heinz (1995): Arbeit, Beruf Lebenslauf Einführung in berufliche Sozialisation Unterschiede -Unschärfen bei der Analyse von Macht Die individuelle Verarbeitung von und Herrschaft, die um Rollenkonflikten in der Arbeitsorganisation ist Betriebsgeschehen als Rollenkonflikte für die BS ein wichtiges Thema. auftreten können: und Hier geht es um Förderung od. Blockierung der - Welche Voraussetzungen bringen Entwicklung berufsbezogener die Erwerbstätige dafür mit, mit Handlungskompetenzen, die für die widersprüchlichen Rollen fertig zu Berufsidentität und – Biographie bedeutend werden, z.B. als Sachbearbeiter und sind. Mutter? Die TSI nutzt die interaktionistische Wie gehen sie mit Diskrepanzen in einer Sozialisationsforschung für den Ansatz der Rolle um? Z.B. unter Zeitdruck noch Rollenübernahme /Perspektivenübernahme(= genauer arbeiten zu müssen, als Konzept der Vorwegnahme der Handlungen Ingenieur zeitgleich eine Arbeitsgruppe anderer Akteure, vgl. Mead) leiten und koordinieren und zugleich die Balance zwischen den eigenen Interessen und Wünsche der Leitung zu vertreten? den beruflichen/betrieblichen Erwartungen Internalisierung von Werten und herzustellen, nämlich in Gestalt einer unverwechselbaren „Ich-Identität“. Normen>> Rollenhandeln (s.o.) Berufliche Sozialisation wird nicht in ihren psychosozialen Prozeßdimensionen die beleuchtet und blendet Identitätsbildung als Resultat der Auseinandersetzung mit Handlungsanforderungen und als felxible Synthese von Rollenerwartungen aus! Diese ermöglicht trotz Korrekturen/Wendepunkten im Berufsverlauf eine biographische Kontinuität und realistische Selbstbewertung. Betonung des „aktiven Parts, den das Individuum bei der Interpretation und Aktualisierung von Rollen spielen muss. Distanz zwischen Selbstkonzept und der zu spielenden Rolle: Rollendistanz („Dienst unter Vorbehalt“): Notwendig um nicht der Mechanik/ Macht der internalisierten Handlungsnormen bewusstlos zu folgen, sondern: „Ich –Identität“ ins Spiel zu bringen >> Rollenschablonen ersetzt durch Rollengestaltung um den vorhandenen Interpretations- und Handlungsspielraum zur Realisierung von eigenen+ wechselseitigen Ansprüchen zu nutzen >> somit entsteht Arbeitstätigkeit eine kooperative nützlich für: Absprachen und Koordination im Betrieb bei Innovationen, Änderungen usw…); Brüchen in der Berufsbiographie… >> Lebenslange Persönlichkeitsentwicklung Ergänzungen S. 56: nach Hans Joas: Entwicklung der sozialen Rolle als: „Normative Erwartungen eines situationsspezifisch sinnvollen Verhaltens.“ Heinz (1995) Brücke von SF zu TSI Der Brückenschlag bedeutet für die Theorie der berufl. Sozialisation, dass der subjektive Sinn von Arbeitshandlungen zum einen aus den unmittelbaren Aufgaben und Interaktionen und deren subjektiven Bewertung (durch den Arbeitenden), als auch aus den Handlungsanforderrungen des Hierarchie/Herrschaftssystem des Betriebes rekonstruiert werden muss. Das bedeutet die Sozial- und Organisationsstruktur, betriebliche Handlungsmuster und individuelle Lebensgeschichte, fokussiert auf die Berufsbildung- und Biographie, aufeinander zu beziehen. Strukturfunktionalismus [Parsons] Symbolischer Interaktionismus [Mead] (TSI) Konflikte und Widersprüche werden ausgeklammert Kritik(positiv): Systemerhaltungstheorie ist im Vordergrund Ergänzungen/Kritik Tillmann (2007): Sozialisationstheorien Gegensätze, wie soziale Klassen werden nicht beachtet, werden eher als Spannungen bezeichnet ,die es zu beherrschen gilt Harmonistisches Gesellschaftsverständnis: Parsons Bejahung der US- amerikanischen Gesellschaft Mitte des letzten Jahrhunderts als (Vorbild)Typ der Entwicklung der sozialisierenden Ordnung (Ideal eines selbstregulierenden Staates) Handeln in einer unterdrückenden Institution, in der Subjekte mit einem starren Über-Ich agieren Aspekt der Subjektentwicklung fehlt: eher einseitiger Prozess der Vergesellschaftlichung der Individuen (Interiorisierung von Norm- und Wertorientierungen) Individuelle Handlungsformen werden nicht berücksichtigt Subjektive Bedürfnisse werden im Soz.Prozess erworben um dann konfliktfrei im konformen Rollenspiel zu münden Bild des Menschen, der sich den Vorgaben der übermächtigen Gesellschaft reibungslos anpasst TSI entwickelt eine Institutionskritische Perspektive: instituionelle verankerte Rollenstrukturen können sich repressiv auswirken und beschädigte Identitäten hervorrufen (s. Ettiketierung/Typisierung) Große Stärken der TSI in der Analyse auf der Mikroebene, wichtig für den schulischen Kontext! (siehe Normalität und Abweichung in der schul. Interaktion) Maxime der TSI: Person + Einzigartigkeit des Sozialisanden (den Schüler) als Subjekt ernst zu nehmen und das eigene Handeln danach interpretieren und reflektieren können. Individualität als strukturelle Notwendigkeit des Kommunikationsprozesses Wahrung der Biographie des Subjekts (des Schülers), der jew. Sozialcharakter Gleiche Umweltbedingungen (Unterricht) können von den Schülern unterschiedlich verarbeitet werden Gerät man als Lehrer selber in die Typisierung> Wissen darüber > reflektierend handeln, eigenes Verhalten ändern… Kritik(negativ): Werden die Inhalte der Kommunikation ausgeblendet: da aber an der Berufsschule , im Unterricht die Aneignung von Lerninhalten, Auseinandersetzung mit Sachen + Problemen im Mittelpunkt stehen, wird bei der TSI (auch b Parsons) eine wichtige Dimension des Sozialisationsprozesses ausgeblendet: Welche Bedeutung die Beschäftigung mit Lerninhalten, politischen Sachverhalten usw…für die Subjektentwicklung bei den Schülern, wird nicht erfasst klammert den Bereich der sachlichgegenständlichen Praxis (die objektive Realität) während der Identitätsentwicklung aus (Bsp.: Kind im Umgang mit Gegenständen, deren Einfluss/Bed. Auf Psycho-soziale Entwicklung fehlt) bezogen auf die Erwachsenensozialisation / berufl. Soz.: Arbeitstätigkeit + Gegenstandsbezug fehlen somit TSI erfasst den Prozess der Identitätsbildung und des kommunikativen Austauschs, jedoch beschreibt die gesellschaftl.- strukturellen Einordnungen nur vage Schule Tillmann (2007): Sozialisationstheorien Strukturfunktionalismus [Parsons] Symbolischer Interaktionismus [Mead] (TSI) Zur Schule: Zur Schule: Vermittlung universal. Werte Schulische Kommunikation…siehe Mitschriften steht für das Leistungs- und Konkurrenzprinzip stabilisierende Funktion für die Gesellschaft: Selektion und Allokations (Integration)funktion Gesellschaftliche Reproduktion, Auslese und Verhaltensnormierung Ungleichheit durch familiäre Sozialisation für eine „faire Startgleichheit der Schüler“ wird nicht hinterfragt. Schule als Teil der Macht der Gesellschaft Ungleichheit und Unterdrückung sind in der Stabilität des Systems eingelagerte Momente Weitergabe von Wissen und Fertigkeiten fehlten bisher hier: Aspekt der Qualifikationsfunktion fehlt Grundqualifikationen des interaktionistischen Rollenhandelns Strukturfunktionalismus [Parsons] Symbolischer Interaktionismus [Mead] (TSI) 1) Idealfall: beide Akteure befriedigen im Rollenhandeln wechselseitig ihre Bedürfnisse, indem sie die Rollenerwartungen erfüllen 1)Kein Idealfall: Rollenerwartungen und Bedürfnissen der Subjekte sind nicht deckungsgleich (Integrationstheorem) Eher besteht ein Missverständnis: sehr viele Rollen erlauben dem Akteur nur eine geringe Befriedigung der eigenen Bedürfnisse, dennoch muss er die Interaktion aufrecht erhalten (Das Ausmaß der Bedürfnisbefriedigung ist höchst unterschiedlich) >> Frustationstoleranz 2)In stabil eingespielten Interaktionen besteht eine Kongruenz zwischen den Rollendefinitionen und Rolleninterpretationen 2)Spannungsverhältnis zwischen Rollendefinitionen und Rolleninterpretationen (Rollenerwartungen und dem tatsächlichen Handeln) (Identitätstheorem) Rollenerwartungen sind nie voll starr festgelegt und müssen interpretiert werden. Hinzukommt, dass die Individuen das Bedürfnis haben, bei der Rollenübernahme ihr Selbst mit einzubringen. (um Individualität zeigen zu können), diese diffuse Situation der Rollenerwartung heißt >>Rollenambiguität (1-3) (nach Habermas) in Tillmann (2007): Sozialisationstheorien Es besteht Missverhältnis zwischen den interpretierten Bedürfnissen eines Menschen und den gesellschaftlich, lizensierten Rollendefinitionen. Diese Doppeldeutigkeit, Unklarheit und Unklarheiten auszuhalten und dennoch handeln zu können >> Ambiguitätstoleranz 3) Die institutionalisierten Werte (Rollen) sind deckungsgleich mit den Werten, die Subjekte internalisiert haben (Konformitätstheorem) 3)Werte werden nicht ungebrochen internalisiert. Es hängt vom Grad ab, wie sich ein Handelnder gegenüber einer Rolle verhält. Subjekte nehmen dabei eigene Bewertungen und Interpretationen vor, durch die sie Autonomie gewinnen (Reflexivität) >> Rollendistanz Je stärker der Einzelne Frustationstoleranz, Ambiguitätstoleranz und Rollendistanz entwickelt, desto eher ist er in der Lage, seine Identität auch unter schwierigen Bedingungen zu wahren Grundqualifikationen des Rollenhandelns sind angesiedelt auf der Mikroebene, besitzen aber einen Anknüpfpunkt zur Meso-Makroebene (Dimensionen der sozialen Kontrolle, Rigidität, Repressivität der Gesellschaft)