Strukturfunktionalismus [Parsons] Symbolischer Interaktionismus

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Sozialisation
Strukturfunktionalismus [Parsons]
Symbolischer Interaktionismus [Mead] (TSI)
…als Erlernen von Handlungsnormen und
Rollenerwartungen, die das
vergesellschaftliche Individuum zum
„Rollenakteur“ macht
…als Interaktion, Kooperation über das
gemeinsame Symbolsystem „Sprache“:
Theorie der sozialen Konstitution von Subjekten
(Sprache vs. Gestik// Bedeutung vs. ReizReaktions- Schema)
Individuen erwerben Kompetenzen und
Dispositionen um in der Gesellschaft
bestimmte Rollen einzunehmen und
danach agieren zu können:
„Rollenhandeln“
Mithilfe einer sinnhaft aufeinander bezogenen
Aktion von mind. 2 Menschen entfalten sich die
Grundzüge der menschl. Sozialität (=soz.
Handeln)
Die erworbenen Dispositionen münden in
den entsprechenden
Rollenanforderungen
Durch symbolische Interaktion bekommen
Umwelt und Handlung Bedeutung
Gesellschaftliche Formung der
„Bedürfnisdispositionen“ , die in
konformen „Rollenhandeln“ befriedigt
werden
Menschen organisieren ihr eigenes Handeln und
antizipieren das Handeln anderer durch
gemeinsame Kommunikation (Symbole +
Sprache) >Basis für Interaktion
Passive Konzeption des menschlichen
Anpassungsprozesses an die Gesellschaft
(Mensch nicht als aktiver Erschließer und
Gestalter seiner Umwelt; übermächtige
Gesellschaft)
Rolle
Interaktion durch Rollenhandeln
Interaktion vollzieht sich über/ durch
Kommunikation
Interaktion als Identität entwickelndes Element
Grundeinheit der sozialen Interaktion
Grundeinheit der sozialen Interaktion
Bildet den Schnittpunkt zwischen
Individuum und Gesellschaft
(Bindeglied zw. Mikro-perspektivisch,
individuell –psychischer Dynamik und
Makro –perspektivischer- gesellschaftl.
Sozialstruktur)
Empathie:
Fähigkeit die Haltungen anderer übernehmen
zu können und das eigene Handeln darauf
abstimmen zu können >>
Rollenübernahme/Perspektivwechsel >>
Empathie („Wir müssen andere sein, um wir
selbst sein zu können.“ Mead)
Soziales System und (P) sind über die
soziale Rolle (nicht über das Individuum)
miteinander verbunden
Verschiedene Rollen mit zunehmend
differenzierten Rollenerwartungen - undAnforderungen
Wechselseitige Einbringung von
Identitätsanteilen
Individuum übernimmt keine bestehende Rolle,
sondern das eigene Handeln wird auf der Basis
der zugeordneten Rolle geplant und entworfen:
Rolleninterpretation
Rolle
[von “role taking“ >zu> “role making“ ]
Festgelegte Rollenmuster/
deterministische Rolle: keine Variation
Rollen/Handlungsalternativen:
Partikularistische + universalistische
Wertorientierungen
Role taking: Ego versetzt sich in Alter
(Perspektivübernahme) Ego erkennt, welche
Erwartungen Alter an ihn richtet.
Role making: Ego bringt durch sein eigenes
Verhalten seinen eigenen Identitätsentwurf ein,
der nicht völlig deckungsgleich mit dem von
Alter erwartenden Rolle sein muss
>> „pattern variables“
Vollständige Übereinstimmung von
gesellschaftlicher Rollenerwartung +
Handlungsentwürfen
Teilnehmer steuern ihr „Rollenhandeln“
durch verinnerlichte, vervollständigte
Wertorientierung (Konformität)
(P)
PersönlichkeitsEntwicklung/
Identität
Individuum variiert die Rollenerwartung im
eigenen Handeln (Handlungsspielraum)
Die Spielregeln der Interaktion werden von den
Teilnehmern variiert, um das Selbst (s. „SELF“),
die eigene Persönlichkeit zur Geltung zu bringen
>>Interaktion (I+ ME = SELF) als Identität
entwickelndes Element
Interpretations – und Handlungsmöglichkeiten
bei Interaktionsteilnehmern vorhanden
Teilnehmer variieren Rollenvorgaben
(z.B. Schüler variieren die Grenzen innerhalb
der Institution Schule)
Besteht aus erlernten
Bedüfnisdispositionen und den damit
zugeordneten Rollen (Dispositionen
münden in Rollen)
Interaktion als Identität entwickelndes Element
Persönlichkeit + Rolle >> eng
miteinander verbunden;
(„[…] Rolle seit etwas, was der Handelnde
ist!“ Parsons)
Identitätsprozess:
Durch Interaktion, vorausgesetzt durch
gemeinsames Symbolsystem (Kommunikation)
play > game > verallgemeinerte Andere
>> Individuum sieht sich im
Kommunikationsprozess mit den Augen des
Anderen und entwickelt so ein Bild von sich
selbst
Teilhabe an immer komplexer werdenden Dieser Interaktionsprozess ist die
Rollenstrukturen, die mit der Muttergesellschaftliche Voraussetzung für due
Kind- Dyade beginnt und bis in komplexe Entstehung der Identität
Berufsrollen hineinführt.
Familie>Schule> Peer group
Individuum interpretiert Situation und
Rollenanforderungen und führt diese dann
selbst aus
universalistischen Orientierungen als
„Grundqualifikationen des
Reflexivität = entscheidende Voraussetzung für
Rollenhandelns“
die Entwicklung von „Geist“ innerhalb des
= Struktur einer „Basispersönlichkeit“
gesellschaftlichen Prozesses (Mead (1973), S.
(Prozess: von Anfangs unterschiedlich
175)
strukturierten >zu> zunehmend
differenzierten Rollenerwartungen)
Autonomie
Vgl. auch Hurrelmann 1993
= Bedingung der Möglichkeit erfolgreichen
Rollenhandelns
Harmonie von ausgeübter Rolle + (P)
Gesellschaft/
Umwelt (U)
Mit Erreichen der Adoleszenz
abgeschlossen
Herausbildung der Ich- Identität =ständiger
Prozess, der in immer wiederkehrenden
sozialen Interaktionen erneuert werden muss
Hierarchische Struktur mit
funktionierenden interagierenden
Subsystemen
Keine bedingende Systeme an sich,
Voraussetzung: gemeinsames Symbolsystem
Diese „besitzen Spielregeln“ die die
Mitglieder als Akteure im“
Rollenhandeln“ befolgen und
>>die Stabilität (Funktion) durch
konformes „Rollenhandeln“ garantieren
Wechselspiel von Vergesellschaftung und
Individuation
Gesellschaft: über Rollen ordnendes
Element des Handelns
Gesellschaft: Individuum als aktiver Mitgestaltet
der Umwelt
Mensch nicht als aktiver Erschließer und
Gestalter seiner Umwelt; übermächtige
Gesellschaft)
Gesellschaft prägt Subjekt
Gesellschaft bestimmt Subjekt
Ergänzungen/
Kritik
Theorie von Parsons für die
Sozialisationstheorie dann wertvoll, wenn
das Durchdringen des organischem,
personalem und sozialem System präzise
analysiert wird
Entwicklung des Rollenhandelns verläuft
nur dann ungestört, wenn sich
Erwartungen der Gesellschaft mit den
Bedürfnissen des Individuums decken
Gleichgewicht in der G. entsteht durch
die eher einseitige „chameläonartige“
Anpassung des Menschen (Lempert
(2006): S.58, Hurrelmann (1993): S.44)
Für die (kritische) Analyse beruflicher
Sozialisationsprozesse nicht optimal
Verharmlosung des sozialen „Gerangels“
Ausblenden von Macht-, Einfluss- und
Konfliktlinien industrieller Gesellschaften
Fehlende Informationen/ zu undifferenziert:
-keine konkreten Kategorien oder
Hypothesenbildungen für empirische
Anwendbarkeit und Bewährung möglich
-Potenzielle Beschreibungs- und
Erklärungsleistungen
-Praktische Verwertbarkeit
(Lempert (2006): S. 61 ff)
Der SF betont die Handlungskonvergenz
von Person und Institution
(Erwerbstätiger + Betrieb/Schüler +
Schule) ungleiche Rechte od. Pflichten/
Individualität/Rollenkonflikte treten in
den Hintergrund >Handlungskoordination
Klassen oder Schichtungsstrukturen und
deren fixierten Privilegien sind im Ansatz
des „Rollenhandelns“ irrelevant
Das Interesse liegt bei TSI darin,
Interaktionssituationen und die zugrunde
liegenden gesell. Bedingungen z untersuchen
Vernachlässigt wird hierbei, dass die
subjektiven Bedeutungen, die von den
Einzelnen mit den Interaktionen verbunden
werden, die Situation ausmachen >>
Psychoanalyse als Ergänzung denkbar
W.Lempert (2006): Aufbau der Rollen- und Sozialisationstheorien (Abb. 4.2 + Abb. 4.3) bezogen auf
die Interaktionistische Rahmenkonzeption
Sozialisationstheorie
Strukturfunktionalismus [Parsons]
Symbolischer Interaktionismus [Mead] (TSI)
Nach W.Lempert (2006), Berufliche Sozialisation
Milieu- deterministisch: Sozialisation als
Verinnerlichung von Fremdzwang ::
Die Synthese: Sozialisation als symbolvermittelnde
Person –Umwelt – Interaktion:
(Strukturfunktionalistische Rollen – und
(Die symbolisch – interaktionistische Rollen- und
Sozialisationstheorie )
(Seiten 54/60)
Sozialisationstheorie)
Bedingungen:
Makroebene
soziale Strukturen
der beruflich
bedeutsamen
Umwelt (U)
Sanktionsbewehrte, normative
Erwartungen der Gesellschaft
(Rechtsordnung...)
Weitgehend ungeklärt
Sanktionsbewehrte, normative
Erwartungen von der Bezugsgruppe
Intra- und Interrollenkonflikte vorläufige, teilweise
Bedürfnisbefriedigungen
Sanktionsbewehrte, normative
Erwartungen von der Bezugspersonen
Intra- und Interrollenkonflikte vorläufige, teilweise
Bedürfnisbefriedigungen
Als angemessen vorausgesetzt
Übernahme sozialer Perspektiven,
Bedürfnisinterpretationen
Verinnerlichung der Rollennormen
Empathie, reflektieren, urteilen, planen
(Fremdzwang wird zu Selbstzwang)
(Reflexivität)
weitgehend Rollenkonform
Interessenabstimmung, Kompromiss, Konsens
Sozialisation für /in/durch den Beruf+
Sozialisation für /in/durch den Beruf+
Außerberufliche Sozialisation
Außerberufliche Sozialisation
Nicht unmittelbar relevant
Nicht unmittelbar relevant
Normative Orientierungen wie Genauigkeit,
Zeitdiziplin, Zuverlässigkeit
Berufliche Identität, Meisterschaft,
Professionalität
Generelle Rollen /Normenkonformität
Soziale und personale Identität,
Ambiguitätstoleranz Rollendistanz
Mesoebene
(U)>(P)
Mikrobene
Prozesse:
Operationen(links)
Aspekte der
sozialisierenden U-P
Interaktion
Wahrnehmung und
Deutung
Emotionale, kognitive
Verarbeitung
(P)><(U)
Verhalten und Handeln
Phasen +
Bereiche(rechts)
Auswirkungen auf
individuelle
Persönlichkeitsstrukturen (P)
fachliche
Qualif./Kompetenzen
arbeitsbezogene, soziale
Kompetenzen/Orient.
P)>(U)
allgemeine
Persönlichkeitsmerkmale
(als strukurelle Erfordernisse sozialer Interaktion)
Diese Felder+ Zusammenhang sind In der jeweiligen Theorie voll berücksichtig rot= SF | blau= TSI
Theorie
Strukturfunktionalismus [Parsons]
Symbolischer Interaktionismus [Mead] (TSI)
Autor
Ergänzungen
W.Lempert (2006)
Zusammenfassung (Ergänzung zu der interaktionistischen Rahmenkonzeption)
S. 62
Als besondere Leistung der Sozialisationstheorien über die Such- und Ordnungsfunktion
sowie Ursachen WIrkungs- Zuschreibungen der interaktionistischen Rahmenkonzeption
hinaus - erbracht werden können, ergeben sich spezifische Erklärungsmöglichkeiten.
Sie betreffen folgende Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung:
Das ist bei der Strukturfunktionalistischen Rollen – und Sozialisaitonstheorie:
Die Verinnerlichung genau- definierter, strikt vorgegebener, sanktionsbewehrter und
stabiler Normen sozialer, auch beruflicher und betrieblicher Rollen!
+
Bei der Symbolisch – Interaktionistischen Konzeption des Rollenhandelns und der
Sozialisation:
Die Entfaltung von Grundqualifikationen, die eine erfolgreiche Interaktion in unklaren und
widersprüchlichen, daher gestaltungsbedürftigen und gestaltbaren sozialen Rollen, auch
Arbeitsrollen, zwingend voraussetzt!
In einem Punkt stimmen Systemtheorie (Parsons) und TSI überein:
Niemand wird ohne sein eigenes Zutun zu dem was er ist. Berufliche Sozialisation ist
immerzu auch Selbstsozialisation!
Die Interaktionistische Rahmenkonzeption
1. unterscheidet zwischen
- der Ebenen beruflich, sozialisierender Milieus (U)
- der hiervon betroffenen Persönlichkeitsdimensionen (P)
- der Strukturelemente, Phasen und Bereiche der Interaktion (U)><(P)
2. kennzeichnet die damit verbundenen wichtigsten Einflüsse die diese miteinander
interagierenden Umwelt- und Persönlichkeitsstrukturen aufeinander ausüben.
3. taugt zugleich für eine übersichtliche, differenzierte Strukturierung des komplexen
Gegenstandsbereich der beruflichen Sozialisation
4. ist auch allgemein bedeutsam: erlaubt auch Analyse anderer Arten menschlicher
Entwicklung (Ausbildung, Erziehung, außerberufl. Interaktion)
5. z.B. lässt sich mit ihr „sozialer Wandel“ untersuchen (P)>(U);Umweltveränderung durch P
6. fasst: Bedingungen, Prozesse und Auswirkungen beruflicher Sozialisation zusammen
7. Landkarte für: berufsbiographische Fallanalysen, Konstruktion, Evaluierung spezieller
Theorien und Modelle, berufliche Verläufe und Sozialisationsprozesse, Gestaltung von
Einrichtungen beruflicher Sozialisation und Erziehung
8. Thematisiert die berufsbezogenen Prozesse der Persönlichkeitsentwicklung im Kontext
gesellschaftlicher Arbeit und kognitiver sowie sozialer Tätigkeitsanforderungen.
9. Beschreibt berufliches Lernen als Interaktionsprozess zwischen Arbeits- und
Persönlichkeitsstrukturen,
der
zur
Entwicklung
und
Veränderung
von
Handlungskompetenzen der Individuen beiträgt.
> Suchraster und Checkliste für Prozesse der beruflichen Sozialisation!
Kritik an Lemperts interaktionistischen Rahmenkonzeption:
+ Nimmt man sich das Rahmenkonzept als Lehrer an der Berufschule zu Hilfe, erkennt man
auf welcher Ebene man sich im Modell befindet und mit den Schülern in Interaktion tritt
(Mikroebene). Ebenso sieht man als Pädagoge, welche anderen Faktoren den Schüler
beeinflussen (P><U - Interaktion), welche Hintergründe (Migration, Schicht, außerschulische
Sozialisation) er mit in den Unterricht bringt und wie man ggf. als Lehrer das erkennt und
den Schüler danach positiv unterstützt, sofern es möglich ist.
Ich kann als Lehrkraft (Interaktionspartner) auf die Prozesse in der Mikroebene (z.B. im
Unterricht, Betreuung usw... ) eingreifen (in Interaktion mit dem Schüler)
+ hebt die individuellen Handlungskompetenzen und gesellschaftlichen Bedingungen hervor
+ das Konzept entstand aus Kritik an Strukturfunktionalistischem Ansatz
-
Beachtet zu wenig die
Theorie
Strukturfunktionalismus [Parsons]
Symbolischer Interaktionismus [Mead] (TSI)
übertragen auf Berufliche Sozialisation
übertragen auf Berufliche Sozialisation
Autor (en)
Ergänzungen
Heinz (1995):
Arbeit, Beruf
Lebenslauf
Einführung in
berufliche
Sozialisation
Unterschiede
-Unschärfen bei der Analyse von Macht Die
individuelle
Verarbeitung
von
und
Herrschaft,
die
um Rollenkonflikten in der Arbeitsorganisation ist
Betriebsgeschehen als Rollenkonflikte für die BS ein wichtiges Thema.
auftreten können:
und
Hier geht es um Förderung od. Blockierung der
- Welche
Voraussetzungen
bringen Entwicklung
berufsbezogener
die Erwerbstätige
dafür
mit,
mit Handlungskompetenzen,
die
für
die
widersprüchlichen Rollen fertig zu Berufsidentität und – Biographie bedeutend
werden, z.B. als Sachbearbeiter und sind.
Mutter?
Die
TSI
nutzt
die
interaktionistische
Wie gehen sie mit Diskrepanzen in einer Sozialisationsforschung für den Ansatz der
Rolle um? Z.B. unter Zeitdruck noch Rollenübernahme /Perspektivenübernahme(=
genauer arbeiten zu müssen, als Konzept der Vorwegnahme der Handlungen
Ingenieur zeitgleich eine Arbeitsgruppe anderer Akteure, vgl. Mead)
leiten und koordinieren und zugleich die
Balance zwischen den eigenen Interessen und
Wünsche der Leitung zu vertreten?
den beruflichen/betrieblichen Erwartungen
Internalisierung von Werten und herzustellen, nämlich in Gestalt einer
unverwechselbaren „Ich-Identität“.
Normen>> Rollenhandeln (s.o.)
Berufliche Sozialisation wird nicht in ihren
psychosozialen
Prozeßdimensionen
die
beleuchtet
und
blendet
Identitätsbildung als Resultat der
Auseinandersetzung
mit
Handlungsanforderungen und als felxible
Synthese von Rollenerwartungen aus!
Diese
ermöglicht
trotz
Korrekturen/Wendepunkten im Berufsverlauf
eine biographische Kontinuität und realistische
Selbstbewertung.
Betonung des „aktiven Parts, den das
Individuum bei der Interpretation und
Aktualisierung von Rollen spielen muss.
Distanz zwischen Selbstkonzept und der zu
spielenden Rolle: Rollendistanz („Dienst unter
Vorbehalt“): Notwendig um nicht der
Mechanik/
Macht
der
internalisierten
Handlungsnormen bewusstlos zu folgen,
sondern: „Ich –Identität“ ins Spiel zu bringen
>>
Rollenschablonen
ersetzt
durch
Rollengestaltung um den vorhandenen
Interpretations- und Handlungsspielraum zur
Realisierung von eigenen+ wechselseitigen
Ansprüchen zu nutzen
>>
somit
entsteht
Arbeitstätigkeit
eine
kooperative
nützlich für: Absprachen und Koordination im
Betrieb bei Innovationen, Änderungen usw…);
Brüchen in der Berufsbiographie…
>> Lebenslange Persönlichkeitsentwicklung
Ergänzungen
S. 56: nach Hans Joas: Entwicklung der sozialen Rolle als: „Normative Erwartungen eines
situationsspezifisch sinnvollen Verhaltens.“
Heinz (1995)
Brücke von SF zu TSI
Der Brückenschlag bedeutet für die Theorie der berufl. Sozialisation, dass der subjektive
Sinn von Arbeitshandlungen zum einen aus den unmittelbaren Aufgaben und Interaktionen
und deren subjektiven Bewertung (durch den Arbeitenden), als auch aus den
Handlungsanforderrungen des Hierarchie/Herrschaftssystem des Betriebes rekonstruiert
werden muss.
Das bedeutet die Sozial- und Organisationsstruktur, betriebliche Handlungsmuster und
individuelle Lebensgeschichte, fokussiert auf die Berufsbildung- und Biographie, aufeinander
zu beziehen.
Strukturfunktionalismus [Parsons]
Symbolischer Interaktionismus [Mead] (TSI)
Konflikte und Widersprüche werden
ausgeklammert
Kritik(positiv):
Systemerhaltungstheorie ist im Vordergrund
Ergänzungen/Kritik
Tillmann (2007):
Sozialisationstheorien
Gegensätze, wie soziale Klassen werden
nicht beachtet, werden eher als Spannungen
bezeichnet ,die es zu beherrschen gilt
Harmonistisches Gesellschaftsverständnis:
Parsons Bejahung der US- amerikanischen
Gesellschaft Mitte des letzten Jahrhunderts
als (Vorbild)Typ der Entwicklung der
sozialisierenden Ordnung (Ideal eines
selbstregulierenden Staates)
Handeln in einer unterdrückenden
Institution, in der Subjekte mit einem starren
Über-Ich agieren
Aspekt der Subjektentwicklung fehlt: eher
einseitiger Prozess der
Vergesellschaftlichung der Individuen
(Interiorisierung von Norm- und
Wertorientierungen)
Individuelle Handlungsformen werden nicht
berücksichtigt
Subjektive Bedürfnisse werden im
Soz.Prozess erworben um dann konfliktfrei
im konformen Rollenspiel zu münden
Bild des Menschen, der sich den Vorgaben
der übermächtigen Gesellschaft reibungslos
anpasst
TSI entwickelt eine Institutionskritische
Perspektive: instituionelle verankerte
Rollenstrukturen können sich repressiv
auswirken und beschädigte Identitäten
hervorrufen (s. Ettiketierung/Typisierung)
Große Stärken der TSI in der Analyse auf der
Mikroebene, wichtig für den schulischen
Kontext! (siehe Normalität und Abweichung
in der schul. Interaktion)
Maxime der TSI: Person + Einzigartigkeit des
Sozialisanden (den Schüler) als Subjekt ernst
zu nehmen und das eigene Handeln danach
interpretieren und reflektieren können.
Individualität als strukturelle Notwendigkeit
des Kommunikationsprozesses
Wahrung der Biographie des Subjekts (des
Schülers), der jew. Sozialcharakter
Gleiche Umweltbedingungen (Unterricht)
können von den Schülern unterschiedlich
verarbeitet werden
Gerät man als Lehrer selber in die
Typisierung> Wissen darüber > reflektierend
handeln, eigenes Verhalten ändern…
Kritik(negativ):
Werden die Inhalte der Kommunikation
ausgeblendet:
da aber an der Berufsschule , im Unterricht
die Aneignung von Lerninhalten,
Auseinandersetzung mit Sachen +
Problemen im Mittelpunkt stehen, wird bei
der TSI (auch b Parsons) eine wichtige
Dimension des Sozialisationsprozesses
ausgeblendet:
Welche Bedeutung die Beschäftigung mit
Lerninhalten, politischen Sachverhalten
usw…für die Subjektentwicklung bei den
Schülern, wird nicht erfasst
klammert den Bereich der sachlichgegenständlichen Praxis (die objektive
Realität) während der Identitätsentwicklung
aus
(Bsp.: Kind im Umgang mit Gegenständen,
deren Einfluss/Bed. Auf Psycho-soziale
Entwicklung fehlt)
bezogen auf die Erwachsenensozialisation /
berufl. Soz.: Arbeitstätigkeit +
Gegenstandsbezug fehlen somit
TSI erfasst den Prozess der Identitätsbildung
und des kommunikativen Austauschs, jedoch
beschreibt die gesellschaftl.- strukturellen
Einordnungen nur vage
Schule
Tillmann (2007):
Sozialisationstheorien
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Zur Schule:
Zur Schule:
Vermittlung universal. Werte
Schulische Kommunikation…siehe
Mitschriften
steht für das Leistungs- und
Konkurrenzprinzip
stabilisierende Funktion für die Gesellschaft:
Selektion und Allokations (Integration)funktion
Gesellschaftliche Reproduktion, Auslese und
Verhaltensnormierung
Ungleichheit durch familiäre Sozialisation für
eine „faire Startgleichheit der Schüler“ wird
nicht hinterfragt.
Schule als Teil der Macht der Gesellschaft
Ungleichheit und Unterdrückung sind in der
Stabilität des Systems eingelagerte
Momente
Weitergabe von Wissen und Fertigkeiten
fehlten bisher hier: Aspekt der
Qualifikationsfunktion fehlt
Grundqualifikationen
des
interaktionistischen
Rollenhandelns
Strukturfunktionalismus [Parsons]
Symbolischer Interaktionismus [Mead] (TSI)
1) Idealfall: beide Akteure befriedigen im
Rollenhandeln wechselseitig ihre
Bedürfnisse, indem sie die
Rollenerwartungen erfüllen
1)Kein Idealfall: Rollenerwartungen und
Bedürfnissen der Subjekte sind nicht
deckungsgleich
(Integrationstheorem)
Eher besteht ein Missverständnis: sehr viele
Rollen erlauben dem Akteur nur eine geringe
Befriedigung der eigenen Bedürfnisse,
dennoch muss er die Interaktion aufrecht
erhalten (Das Ausmaß der
Bedürfnisbefriedigung ist höchst
unterschiedlich) >> Frustationstoleranz
2)In stabil eingespielten Interaktionen
besteht eine Kongruenz zwischen den
Rollendefinitionen und
Rolleninterpretationen
2)Spannungsverhältnis zwischen
Rollendefinitionen und
Rolleninterpretationen (Rollenerwartungen
und dem tatsächlichen Handeln)
(Identitätstheorem)
Rollenerwartungen sind nie voll starr
festgelegt und müssen interpretiert werden.
Hinzukommt, dass die Individuen das
Bedürfnis haben, bei der Rollenübernahme
ihr Selbst mit einzubringen. (um
Individualität zeigen zu können), diese
diffuse Situation der Rollenerwartung heißt
>>Rollenambiguität
(1-3)
(nach Habermas)
in Tillmann (2007):
Sozialisationstheorien
Es besteht Missverhältnis zwischen den
interpretierten Bedürfnissen eines
Menschen und den gesellschaftlich,
lizensierten Rollendefinitionen. Diese
Doppeldeutigkeit, Unklarheit und
Unklarheiten auszuhalten und dennoch
handeln zu können >> Ambiguitätstoleranz
3) Die institutionalisierten Werte (Rollen)
sind deckungsgleich mit den Werten, die
Subjekte internalisiert haben
(Konformitätstheorem)
3)Werte werden nicht ungebrochen
internalisiert. Es hängt vom Grad ab, wie
sich ein Handelnder gegenüber einer Rolle
verhält. Subjekte nehmen dabei eigene
Bewertungen und Interpretationen vor,
durch die sie Autonomie gewinnen
(Reflexivität) >> Rollendistanz
Je stärker der Einzelne Frustationstoleranz, Ambiguitätstoleranz und Rollendistanz
entwickelt, desto eher ist er in der Lage, seine Identität auch unter schwierigen Bedingungen
zu wahren
Grundqualifikationen des Rollenhandelns sind angesiedelt auf der Mikroebene, besitzen
aber einen Anknüpfpunkt zur Meso-Makroebene (Dimensionen der sozialen Kontrolle,
Rigidität, Repressivität der Gesellschaft)
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