Vorlesungsskript Spektroskopie 1

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Spektroskopie
Teil 1
Andreas Dreizler
FG Energie- und Kraftwerkstechnik
Technische Universität Darmstadt
Einleitung (1)
• Was ist Spektroskopie?
– Wechselwirkung zwischen Licht und Materie
• Welche Arten der Wechselwirkung gibt es?
– Resonante Prozesse
• Absorption
• Emission
– Streuprozesse
• Raman Streuung
• Rayleigh Streuung
Einleitung (2)
• Was ist die Aufgabe der Spektroskopie?
– Information über den Aufbau der Materie
– Stoffnachweis
• Was muss ich kennen, um Spektroskopie zu
verstehen?
– Charakteristika elektromagnetischer Strahlung („Licht“)
• Welleneigenschaften (Æ Maxwell Gleichungen)
• Teilcheneigenschaften
– Aufbau der Materie
• Wellengleichung und Quantisierung
• Atomaufbau
• Bindung zwischen Atomen Æ Moleküle
– Arten der Wechselwirkung
Æ Daraus leitet sich der folgende Themenüberblick
ab!
Übersicht (1)
•
Elektromagnetische Wellen
– Maxwell´sche Gleichungen
– Lichtausbreitung
•
Grundlagen der Quantenmechanik
–
–
–
–
–
•
Die Grenzen der klassischen Physik
Welle-Teilchen Dualismus
Schrödinger Gleichung und die Interpretation deren Lösung
Operatoren und Observablen, Superposition
Heisenberg´sche Unschärfe Relation
Aufbau der Materie
–
–
–
–
Einfache Quantenmechanische Systeme
Wasserstoffatom
Mehrelektronensysteme
Moleküle
Übersicht (2)
• Wechselwirkung Licht –Materie: Resonante
Prozesse
– Einstein Beziehungen
• Stimulierte Absorption
• Stimulierte Emission
• Spontane Emission
– Linienverbreiterung
– Absorptionsspektroskopie
• Rotationsspektroskopie
• Schwingungs-Rotationsspektroskopie
• Elektronische Spektroskopie
• Exkurs „Laser“
• Röntgenspektroskopie
Übersicht (3)
• Wechselwirkung Licht –Materie: Resonante
Prozesse (Fortführung)
– Was passiert nach einer Anregung
– Beispiele
• UV/VIS Æ Elektronische Anregung Æ
Fluoreszenz/Phosphoreszenz
• VUV/Röntgen Æ Herausschlagen innerer Elektronen
Æ UV/Röntgen-Photoelektronenspektroskopie
• Auger-Spektroskopie
– Elektronenspinresonanz (ESR)
– Kernspinresonanz (NMR)
Übersicht (4)
• Wechselwirkung Licht –Materie: nicht-resonante
(Streu)Prozesse
– Rayleigh Streuung
– Raman Streuung
• Nicht-lineare Wechselwirkung Licht – Materie
– Charakterisierung
– Beispiel: kohärente anti-Stokes Raman Spektroskopie
(CARS)
Literatur
• In der Hauptsache
– Atkins: Physikalische Chemie
– Wedler: Lehrbuch der Physikalischen Chemie
– Hollas: Spectroscopy
• Weitere hilfreiche Erläuterungen
– Haken und Wolf: Molekülphysik und Quantenchemie
– Kneubühl und Sigrist: Laser
– Demtröder: Laserspektroskopie
EM Wellen (1)
• Elektromagnetische Wellen werden beschrieben
durch gekoppelte
– Elektrische Wechselfelder Æ E-Feld
– Magnetische Wechselfelder Æ H-Feld
• E-Feld, Beschreibung durch 2 Sichtweisen
v v v
– Kraft des E-Feldes auf Probeladung E = E (r )
v v v
– Erzeugung eines Feldes
durch
v
v v Ladung D = D(r )
– Materialgleichung D = εε 0 E (r )
Dielektrische Konstante
Elektrische Feldkonstante
• Analog Magnetfeld
v
v v
B = µµ0 H (r )
Permeabilität
Magnetische Feldkonstante
EM Wellen (2)
•
EM Wellen werden durch 4 Maxwell Gleichungen
beschrieben
1. Elektrische Ladungen erzeugen elektrische
Felder, deren Feldlinien in den Ladungen
beginnen und enden
v
divD = ρ
Ladungsdichte
2. Es gibt keine zur elektrischen Ladung analoge
magnetische Monopole
v
divB = 0
EM Wellen (3)
3. Elektrische Ströme erzeugen Magnetfelder, deren
geschlossene Feldlinien die Ströme umkreisen.
Ladungsverschiebungen in Dielektrika können durch sog.
Verschiebungsströme charakterisiert werden, die ebenfalls
ein Magnetfeld erzeugen
v v v&
rotH = j + D
v
v
j = σE direkter Stromfluss
v
v ∂D
Verschiebungsstrom
jv =
∂t
--+++
j
Die le ktrikum
La dungsve rschie bung
EM Wellen (4)
4. Sich zeitlich ändernde Magnetfelder erzeugen
elektrische Felder, deren geschlossene
Feldlinien die Änderungsrichtung der
magnetischen Induktion umkreisen
v
v&
rotE = − B
Änderndes E-Feld
erzeugt B-Feld
Fluktuierendes B-Feld
Änderndes B-Feld
erzeugt fluktuierendes E-Feld
erzeugt E-Feld
erzeugt weiteres variierendes B-Feld
EM Wellen (5)
• Ausbreitung EM Strahlung im Vakuum
v
j = 0, ρ = 0, ε = µ = 1
• Es ergeben sich die folgenden vereinfachten
Maxwell Gleichungen
v
v
v ∂H
rotE =
, divE = 0
∂t
v
v ∂E
v
rotH =
, divH = 0
∂t
H und E verhalten sich symmetrisch
Unterschiede fallen in diesem Spezialfall weg
Æ Entkopplung der Gleichungen möglich!
EM Wellen (6)
• Für diesen Spezialfall liefert Umformung zwei
entkoppelte symmetrische Gleichungen
Æ Wellengleichungen für elektromagnetische
Wellen im Vakuum
v
v 1 ∂2E
∆E = 2 2
c ∂t
v
2
v 1 ∂ H
∆H = 2
c ∂t 2
Æ Allgemeine Lösung
Wellenvektor
v
v − i (kvrv −ωt )
U (r , t ) = U 0 (r , t )e
Kreisfrequenz
H oder E
EM Wellen (7)
• Lösung ist
– Ebene Welle
– Eindimensionale Ausbreitung z.B.in x-Richtung
U x = U x , 0 sin (k x x − ωt ), k x =
• Eigenschaften
2π
λ
– Transversale Welle (Feldvektoren senkrecht zur
Ausbreitung)
v v
– B⊥E
– B und E sind immer in Phase
dx
– Ausbreitungsgeschwindigkeit
v=
= νλ = c
dt
cVakuum =
1
ε 0 µ0
EM Wellen (8)
– Energiedichte
1
I = (E ⋅ D + H ⋅ B ) = εε 0 E 2
2
ÆEnergie halb im elektrischen, halb im magnetischen
Feld
– Ausbreitung senkrecht zu E und H, gegeben durch
Poynting Vektor S
v v v
S = E×H
– Eigenschaften von Licht werden weiter hinten diskutiert
Quantentheorie: Einführung und
Grundlagen
• Das Versagen der klassischen Physik
– Strahlung schwarzer Körper
– Wärmekapazitäten
– Franck-Hertz Versuch
– Molekül- und Atomspektren
Æ Einführung der Quantisierung
• Welle-Teilchen Dualismus
• Schrödinger Gleichung
Strahlung schwarzer Körper (1)
• Schwarzer Körper: Definition
– Körper, der die gesamte einfallende elektromagnetische
Strahlung unabhängig von ihrer Wellenlänge absorbiert
• Realisierung
– Strahlung steht im thermischen Gleichgewicht mit
Behälterwänden
Strahlung schwarzer Körper (2)
• Spektrum, Energiedichte pro
Wellenlängenintervall dλ
Strahlung schwarzer Körper (3)
• Beobachtungen
– Maximum der abgestrahlten Leistung verschiebt sich
mit wachsender T zu kleineren Wellenlängen
Wien´sche Verschiebungsgesetz,
Tλmax = 0,2 × c2 , c2 = 1,44cmK
c2: 2. Strahlungskonstante
Strahlung schwarzer Körper (4)
• Erklärungsansatz
– Rayleigh-Jeans´sche Strahlungsgesetz
Elektronen an Oberfläche schwingen mit Frequenz ν
ÆErzeugung elektromagnetischer Strahlung gleicher
Frequenz
- Nach Maxwell
E (ν )dν =
ν2
c
2
Uν dν , E (ν ) : Emissionsvermögen
Uν : Energie eines Linearen Oszillators
- Verhält sich schwingendes Elektron wie ein linearer
Oszillator, so gilt
Uν = kT
Strahlung schwarzer Körper (5)
– Damit ergibt sich
E (ν )dν =
ν2
c
2
kTdν
mit
ν=
c
λ
,
dν =
c
λ
2
dλ
folgt
E (λ )dλ =
c
λ
4
kTdλ
¾ Mit abnehmendem λ sollte demnach spektrales
Emissionsvermögen immer mehr zunehmen
¾ Ultraviolettkatastrophe
Strahlung schwarzer Körper (6)
• Ausweg nach Planck (1900):
– Energie jedes elektromagnetischen Oszillators auf
diskrete Werte beschränkt
¾ Quantisierung der Energie E
• Nach Planck gilt mit
• n: ganze Zahl,
• h=Planck´sches Wirkungsquantum=6,62X10-34 Js
E = nhν
Uν =
hν
e hν
kT
− 1 Thermodynamik
Mittlere Energie
Quantenmechanischer
Oszillatoren
• Und somit
hν 3
dν
E (ν )dν = 2 hν kT
c e
−1
(
Spektrales Emissionsvermögen
)
Aus statistischer
Strahlung schwarzer Körper (7)
• Interpretation:
– Oszillationen im Strahlungsfeld können nur angeregt
werden, wenn sie einen Energiebeitrag von mindestens
hν erhalten
¾ Wegen Quantisierung können somit hoch-frequente
Oszillationen nicht angeregt werden
Strahlung schwarzer Körper (8)
• Grenzwertbetrachtung von
9
hν 3
E (ν )dν = 2 hν kT
dν
c e
−1
(
ν → ∞ ⇒ e hν kT → ∞ ⇒ E (ν )dν → 0
9ν → 0⇒ e
hν kT
hν
 hν

− 1 = 1 +
+ ... − 1 ≈
kT
 kT

hν 3
ν2
⇒ E (ν )dν = 2 kTdν = 2 kTdν
c hν
c
Rayleigh-Jeans
)
Strahlung schwarzer Körper (9)
• Energiedichte aus Integration
E (ν ) = aT 4
Wärmekapazitäten (1)
• Wärmekapazitäten im metallischem Festkörper
(FK)
• Nach Gleichverteilungssatz hat jedes Atom im FK
eine mittlere Energie von
U = 3kT
• Bezogen auf ein Mol
U m = 3 N A kT = 3RT
• Molare Wärmekapazität bei konst. Volumen
(Dulong-Petit´sche Regel)
 ∂U 
CV .m =  m  = 3R
 ∂T V
Wärmekapazitäten (2)
• Experimentelle Beobachtung für
T → 0 ⇒ CV ,m → 0
Æ Widerspruch zu Dulong-Petit-Regel
• Ausweg nach Einstein (1905)
– Jedes Atom schwingt mit der Frequenz ν um
Gleichgewichtslage
– Jeder Schwingung ist eine Energie von nhν (nach
Planck) zugeordnet, n ganze Zahl
– Mittlere innere Energie mit Zustandssumme für
harmonische Schwingungen aus Boltzmann Statistik
U m = 3N A
hν
e hν
kT
−1
Wärmekapazitäten (3)
• Damit ergibt sich für Wärmekapazität
CV .m
 hν
 ∂U m 
=
 = 3R
 ∂T V
 kT
2

  = 3Rf 2
− 1  
hν 2 kT
 e
 hν
e
kT
• Grenzwertbetrachtung
hν
T →∞⇒
<< 1
kT
¾ Entwicklung Exp.-Fkt. gemäß
≡ f
e ≈ 1+ x
x
hν
1+
hν
hν
2
kT
= 1+
≈ 1 ⇒ CV ,m → 3R
¾f ≈
2kT
kT  hν 
1 +
 −1
 kT 
Dulong-Petit
Wärmekapazitäten (4)
• Grenzwertbetrachtung
hν
T →0⇒
>> 1
kT
– Exponentialfkt. strebt schneller gegen 0 als Vorfaktor
gegen unendlich
Æ f → 0 ⇒ CV , m → 0
Æ Interpretation:
o Bei tiefen T können nur wenige Oszillatoren (Atome)
zur Schwingung angeregt werden CV , m → 0
o Bei hohen T genügend Energie vorhanden, um alle
Oszillatoren schwingen zu lassen Æ Übergang zum
„klassischen“ Wert
Franck-Hertz Versuch (1)
• Wechselwirkung von Elektronen mit Gasen
• Versuch nach Franck und Hertz
• Versuchsaufbau
•
•
•
•
•
•
Röhre
K: Glühkathode, emittiert eUb: variable Spannung,
beschleunigt eG: Gitter, elektrische Masse
A: Anode
Ug: feste Gegenspannung, bremst
e-, die durch G hindurchtreten, ab
I: Strommessgerät, misst e-–Strom
auf Anode
Wird variiert
Franck-Hertz Versuch (2)
• 1. Versuch: Röhre evakuiert, Ub wird variiert
• 2. Versuch: Röhre ist mit Hg-Dampf gefüllt
• Ergebnis:
Franck-Hertz Versuch (3)
•
0 < Ub < 4,9 eV Æ I nimmt
unabhängig von
Versuchsbedingungen zu
Æ Zusammenstöße e-/Hg-Atome
elastisch
• Ub = 4,9 - 5eV Æ I nimmt stark
ab
Æ Zusammenstöße e-/Hg-Atome
inelastisch
• Ub > 5,5 eV Æ I nimmt wieder
zu
• Ub = 9,8 – 10 eV Æ I nimmt
stark ab
• usf.
Franck-Hertz Versuch (4)
• Weitere Beobachtung: Wenn Ub 4,9 eV
überschritten hat, kommt es zur HgLichtemission bei 253,6 nm (entspricht 4,9 eV)
• Interpretation:
ÆBei inelastischem Stoß e-/Hg kommt es zum
Energieübertrag
Æ Hg wird elektronisch angeregt
Æ nach kurzer Zeit (ca. 10 ns) kehrt Hg durch
Lichtemission wieder in Grundzustand zurück
Spektrallinien der Atome (1)
• Allgemeine Beobachtung: Atome können nur
Licht bestimmter Wellenlängen emittieren
Æ Linienspektrum
Æ Beispiele: Franck-Hertz Versuch, Natriumsalz in
Bunsenbrenner
Beispiel H-Atom Spektrum
Fazit
• Um etliche Phänomene zu erklären muss die
Vorstellung aufgegeben werden, dass
Energiezustände beliebige Werte annehmen
können
• Energiezustände sind teils quantisiert
Quantisierung von Licht?
• Wie sieht das bei elektromagnetischer Strahlung
aus?
• Nach Maxwell liegt Licht-Energie kontinuierlich
vor
• Gibt es experimentelle Befunde, die auch
Quantisierung von Licht erforderlich machen?
Æ Photo-Elektrischer Effekt
Æ Welle-Teilchen Dualismus
Welle-Teilchen Dualismus
• Wellen-Charakter elektromagnetischer Strahlung
– Interferenz
– Beugung
– Brechung
– Interferenz zweier monochromatischer Wellen:
Welle-Teilchen Dualismus
• Teilchen-Charakter von Licht
– Wechselwirkung von Licht mit Materie
– Lichtelektrischer (Photo) Effekt
• UV Strahlung auf Metall
• ν < νkrit Æ kein Herausschlagen von e-(unabh. von I)
• ν > νkrit Æ Herausschlagen von e• Elektronenenergie unabhängig von UV Intensität (W0
Ablösearbeit)
1
W = me v 2 = hν − W0
2
e
-
W
hν
UV
W0
hν
Welle-Teilchen Dualismus
Ele ktroma gne tisc he Stra hlung
We lle nbild
Qua nte nbild
Inte rfe re nz
Be ugung
Bre c hung
Stre uung
We c hse lwirkung
Lic ht - Ma te rie
Dua litä t de s Lic hte s
Welle-Teilchen Dualismus
• Wellencharakter von Teilchen
– Vor 1925 kein Hinweis darauf, dass auch Teilchen
Welleneigenschaften haben
– Beugung von e- an Kristallen jedoch zeigte genau dies
(Beugung ergibt sich aus Interferenz von Wellenmaxima
und –minima verschiedener Wellen)
Streulichtbild
2g sinθ = nλ
"Braggsche
Reflektionsbedingung"
Welle-Teilchen Dualismus
• „Teilchen“ besitzen Eigenschaften von Wellen,
„Wellen“ besitzen Eigenschaften von Teilchen
• De-Broglie
Ordne jedem „Teilchen“ eine „Wellenlänge“ und
umgekehrt zu (p: Impuls, λ: Wellenlänge)
h
λ=
p
• Da h sehr klein (~6,63x10-34 Js) nur für
mikroskopische Systeme relevant
Schlussfolgerungen
• Elektromagnetische Strahlung sowie Materie
können nur bestimmte „Energieportionen“
aufnehmen und abgeben (Quantisierung)
Æ Widerspruch zur klassischen Physik, die Energie
als Kontinuum beschreibt
Æ Axiome der Newton´schen Mechanik ungeeignet
zur Beschreibung
Æ Notwendigkeit für neu formulierte Mechanik
Æ Wellenmechanik: Vorstellung von Welle und
Teilchen verschmilzt
Schrödinger Gleichung (1)
• 1926 durch E. Schrödinger postuliert
• Zeitunabhängige Formulierung
8π 2 m
∆ψ + 2 ( E − V )ψ = 0
h
• ... in einer Raumdimension mit h =
h 2 d 2ψ
−
+ V ( x )ψ = Eψ
2
2m dx
h
2π
2
h
• ... in Operator-Schreibweise mit Hˆ = − ∇ 2 + V
2m
Hˆ ψ = Eψ
Hamilton-Operator
• ... zeitabhängig
∂ψ
ˆ
Hψ = ih
∂t
Schrödinger Gleichung (2)
• Konsistenz mit de Broglie-Relation
• Betrachte hierfür Teilchen, frei beweglich mit
V=const. Dann folgt f. Schrödinger Gln.
d ψ 2m
2
(
)
ψ
ψ
=
E
−
V
=
k
2
2
h
dx
2
Æ
 2 m( E − V ) 
mit k = 

2
h


Æ Lösung: harmonische Welle
ψ = cos(kx ) + i sin (kx )
1
2
Kinetische Energie
Ekin
Æ Außerdem ist kinetische Energie geg. durch
Ekin
p 2 k 2h 2
h
h
=
=
⇒ p = kh = k
=
de Broglie Relation
2m 2m
2π λ
k 2h 2
=
2m
Schrödinger Gleichung (3)
•
Grenzwertbetrachtung für Teilchen frei
beweglich mit V=const.
1. Grenzwertbetrachtung: ruhendes TeilchenEkin → 0 ⇔ V → E
– Aus Lösung der Schrödinger Gleichung
 2 m( E − V ) 
=
k=

λ 
h2

h
⇒λ =
1
(2m(E − V )) 2
2π
GrenzwertBertachtung
1
2
(
2m(E − V )) 2
= 2π
1
h
⇒ lim λ → ∞
= keine kinetische Energie
V →E
2π
da k =
folgt mit λ → ∞ für k : k → 0 eingesetzt in
ψ = cos(kx ) + i sin (kx )
λ
⇒ ψ = const.
= keine Krümmung von ψ
Schrödinger Gleichung (4)
• Teilchen frei beweglich
2. Grenzwertbetrachtung: V=0
V = 0 ⇔ E = Ekin
2. Aus Lösung der Schrödinger Gleichung
⇒λ =
h
(2m(E − V )) 2
⇒ lim λ →
V →0
1
h
(2mE )
∂ 2ψ
⇒ 2 = max
∂x
1
= min
2
= nur kinetische Energie
= maximale Krümmung
Schrödinger Gleichung (5)
• Faustformel:
Krümmung Wellenfkt. ÅÆ kinetische Energie
– Krümmung groß Æ kinetische Energie groß
– Krümmung klein Æ kinetische Energie klein
Wahrscheinlichkeitsinterpretation (1)
• Was ist die physikalische Aussage der
Wellenfunktion ψ?
• Nach M. Born
Quadrat von ψ = Wahrscheinlichkeit, das Teilchen
an einem bestimmten Ort anzutreffen
(Analogie zur Lichtintensität: Quadrat der
Amplitude elektromagnetischer Welle liefert
Intensität Æ Wahrscheinlichkeit, Photon an
bestimmten Raumpunkt anzutreffen)
2
⇒ ψ = ψ *ψ = Wahrscheinlichkeitsdichte
Wahrscheinlichkeitsamplitude
⇒ψ =
2
Nur ψ hat physikalische Bedeutung
(Æ Unterschied zu klassischen Wellen)
Wahrscheinlichkeitsinterpretation (2)
2
• Wenn ψ ein Maß für die
Aufenthaltswahrscheinlichkeit ist
2
Æ Integration von ψ über das gesamte Volumen = 1
h 2 d 2ψ
Lösung von −
+ V ( x )ψ = Eψ
2
2m dx
• Ist ψ
dann ist auch Nψ eine Lösung, N bel. Konstante
Æ Wähle N so, dass N 2 ∫ψ *ψdx = 1
Æ N=
1
(∫ψ ψdx)
*
1
2
Folgerungen
• Schrödinger Gleichung Æ DGL 2. Ordnung
d 2ψ
Æ
muss existieren
2
dx
Æ dies setzt Stetigkeit von ψ und
Æ ψ
∂ψ
voraus
∂x
muss endlich sein (wegen Normierung)
Æ ψ muss eindeutig sein
(Aufenthaltswahrscheinlichkeit für einen Ort muss
eindeutig sein)
Beispiel: Teilchen im Kasten
(Translation)
∞
Potential
I
II
V =∞
III
V =∞
V =0
0
0
Æ Gebiet I und III:
Æ
2
ψ =0⇒ψ =0
a
Ort x
d 2ψ 2m
dx
2
+
h
2
V =∞
( E − ∞)ψ = 0
Æ Teilchen hält sich nie in Gebiet I und III auf
Beispiel: Teilchen im Kasten (2)
• Gebiet II:
definiere
d 2ψ 2m
+ 2 Eψ = 0 mit V = 0
2
h
dx
2
d
ψ
1
2
2
1
⇒
+
k
Eψ = 0
k=
(2mE )
2
h
dx
dann folgt für die Lösung: ψ = A sin kx + B cos kx
• Randbedingungen: ψ (0) = 0 ψ ( a ) = 0
da cos( 0) = 1 ⇒ B = 0
daraus folgt: ψ ( a ) = A sin( ka ) = 0
somit gilt:
n ∈ [0,1,2,...]
k ⋅ a = n ⋅π ⇒ k = n ⋅π
a
ÆDie Wellenzahl k ist als Folge der Randbedingung
quantisiert
Beispiel: Teilchen im Kasten
• Damit ergibt sich
2
(
)
2mE
k = n ⋅π =
1
a
h
k 2h 2
h2
2
En =
=
n
2m
8ma 2
• Quantisierung von E:
Quantenzahl
• Als Lösung der Schrödinger Gleichung ergibt
sich die Wellenfunktion:
 nπ 
x
 a 
ψ n = A sin 
• Aus Normierung: A = 2
a
Beispiel: Teilchen im Kasten
Energieniveaus
ψ
ψ
2
Operatoren und Observablen (1)
• Es wurde bereits für die Schrödinger Gleichung
die folgende Form eingeführt
Hˆ ψ = Eψ
Operator
Eigenwert
Eigenwertgleichung
Rechenvorschrift
mit
2
h
Hˆ = −
∇2 + V
2m
Hamilton-Operator:
ÆEnergie-Operator
Skalar: Observable
Energie
Æ Bestimmter Operator verknüpft mit bestimmter
Observablen
Operatoren und Observablen (2)
• Wenn Wellenfunktion bekannt ist, kann durch
entsprechenden Operator die entsprechende
Observable (Eigenwert) berechnet
werden
2
h
2
ˆ
H
=
−
∇
+V
• Energie-Operator
2m
Æ Energie-Eigenwerte = mögliche Energiezustände
des Systems
h ∂
ˆ
=
p
x
• Impuls-Operator
i ∂x
Æ Impuls-Eigenwerte = mögliche Impulszustände
des Systems
xˆ = x
• Orts-Operator
Beispiel: Impuls freies Teilchen
• Schrödinger Gleichung
• Lösung
d 2ψ 2m
+ 2 Eψ = 0
2
dx
h
ψ = Ae ikx + Be − ikx = A′ sin kx + B′ cos kx
• Sei B=0 (Bewegung freies Teilchen in positive xRichtung) ψ = Ae ikx
ψ = Ae ikx
• Impuls:
h d
h d
h d
h
ψ (x ) =
Ae ikx = A e ikx = Aike ikx = hkψ = pψ
i
i dx
i dx
i dx
Operator
Eigenwert
hk = p
de Broglie Relation
Superposition (1)
• Beispiel freies Teilchen
d 2ψ 2m
+ 2 Eψ = 0
2
dx
h
• Sonderfall: sei A=B, dann ist Lösung eine
Wellenfunktion
ψ = A(e ikx + e − ikx ) = 2 A cos kx
• Anwendung des Impuls-Operators
h d
h
d
h
ψ ( x ) = 2 A cos kx = − 2 Ak sin kx ≠ pψ
dx
i
i dx
i
• Damit ist ψ keine Eigenfunktion des Operators p̂
Superposition (2)
• ψ keine Eigenfunktion des Operators p̂
Æ Eigenwert zu diesem Operator hat keinen
definierten Wert p
• Aber:
In diesem Fall ist Impuls nicht völlig unbestimmt
cos kx ist lineare Superposition von e ikx und e − ikx
e ikx : definierter Impuls p = hk
e − ikx : definierter Impuls p = −hk
Superposition (3)
• Interpretation:
– bei tatsächlicher Messung wird Impuls des Teilchens
den Betrag hk aufweisen
– Beide Komponenten gleich gewichtet Æ + hk und − hk
treten gleich häufig auf
• Zentrale Aussage:
QM macht keine Aussage über Richtung im
einzelnen Experiment, nur statistische Aussage
bei Wiederholung des Experiments
Superposition (4)
• Allgemein
– Sei ψ eine lineare Superposition und Eigenfunktion
eines Operators (z.B. Impulsoperator)
ψ = c1ψ 1 + c2ψ 2 + ... = ∑ ckψ k
k
– Einzelmessung ergibt einzelne Eigenwerte, die zu den ψ
gehören
– Nur Aussage über Wahrscheinlichkeit, einen
bestimmten Eigenwert zu messen
Wahrscheinlichkeit ∝ ck
2
– Mittelwert aus vielen Messungen gegeben durch
Erwartungswert
ˆ ψdτ
Erwartungswert Ω = ∫ψ *Ω
k
Unschärferelation (1)
• Sei Schrödinger Gleichung für freies Teilchen
(Beispiel) gegeben durch
d 2ψ 2m
+ 2 Eψ = 0
2
dx
h
• Lösung für Teilchen, das sich in positive xRichtung ausbreitet, ist
ψ = Ae ikx
• Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit am Ort x ist
gegeben durch
!!
ψ *ψ = (Ae ikx )(Ae − ikx ) = A2 (e ikx )(e − ikx ) = A2 ⇒ keine Fkt. von x
Unschärferelation (2)
Æ Teilchen hält sich überall im Raum mit gleicher
Wahrscheinlichkeit auf!
Æ Bei genau spezifiziertem Impuls ist
Aufenthaltsort vollkommen unspezifiziert
Æ Heisenberg´sche Unschärfe-Relation
Æ Umkehrung gilt ebenso:
Æ Bei genau spezifiziertem Aufenthaltsort ist Impuls
vollkommen unspezifiziert
Unschärferelation (3)
• Anschauliche Erklärung:
– Position eines Teilchens kann durch lineare
Superposition von Sinus- und Kosinuswellen dargestellt
werden
– Je genauer, umso mehr ebene Wellen nötig
– Jede Welle hat unterschiedliche Wellenzahl k
– Damit ist jeder Welle ein unterschiedlicher Impuls hk
zugeordnet
Unschärferelation (4)
• Anschauliche Erklärung:
Unschärferelation (5)
• Mathematische Formulierung
1
∆p∆x ≥ h
2
• Auswirkung
∆p = 0 ⇒ ∆x = ∞
∆x = 0 ⇒ ∆p = ∞
Unschärferelation (6)
• Allgemein
Nach Heisenberg gibt es Paare von Observablen,
für die Unschärfe-Relation gilt
Diese Paare werden als komplementäre
Observablen bezeichnet
• Beispiele
– Ort – Impuls
– Energie - Zeit
Methoden und Anwendungen
• Bisher als Beispiel gezeigt:
– Translation: Teilchen im 1D Kasten mit unendlich hohen
Potentialwällen
– Was passiert bei endlich hohen Potentialwällen Æ
Tunneleffekt, Übung
– Schwingung
– Rotation
Harmonische Schwingung (1)
• Harmonische Schwingung (harmonischer
Oszillator)
• k: Federkonstante
• F = − kx
1 2
• V = − Fdx = kxdx = kx
∫
∫
2
Æ Parabolische Potential
Harmonische Schwingung (2)
• Schrödinger Gleichung mit parabolischem
Potential, µ: reduzierte Masse eines 2Körperproblems
m1 ⋅ m2
d 2ψ 2 µ 
1 2
+
E
−
kx
ψ
=
0
µ=

2
2 
dx
h 
2
(m1 + m2 )

• Energieeigenwerte
Wenn
Æ dann muss gelten
– Zuerst nur Grenzwertbetrachtung x → ±∞ ⇒ ψ → 0
1
– Dann gilt
− kx >> E
– Daraus folgt
2
d ψ∞ µ 2
− 2 kx ψ ∞ = 0
2
dx
h
2
Harmonische Schwingung (3)
– Ansatz
ψ∞ = e
−
β
2
x2
β
− x2
dψ ∞
= − βxe 2
dx
– 1. Ableitung
x → ±∞
β
β
β
− x2
− x2
− x2
d 2ψ ∞
2 2
2 2
2
2
– 2. Ableitung
=
β
x
e
−
β
e
≈
β
xe 2
2
dx
d 2ψ ∞ µ 2
− 2 kx ψ ∞ = 0
– Einsetzen in Schrödinger Gleichung
2
dx
h
β xe
2
– Ergibt
Æ β2 =
µk
h2
2
−
β
2
x2
⇒β =±
−
µ
h
2
2
kx e
1
µk
h
−
β
2
x2
=0
Harmonische Schwingung (4)
– Einsetzten von β = ± 1
–
ψ ∞ = Ae
1
−
2h
( kµ )x 2
h
µk in Ansatz ergibt
– Nur positive Vorzeichen kommt in Betracht um
zu erfüllen
x → ±∞ ⇒ ψ → 0
• Jetzt: Allgemeine Lösung
– Ansatz, H(x): Potenzreihe (Hermite-Polynome)
ψ = H ( x )e
−
β
2
x2
Harmonische Schwingung (5)
• Einsetzen in Schrödinger Gleichung führt zu
allgemeiner Lösung (hier nicht im Detail gezeigt)
ψ v = N v H v ( x )e
−
β
2
x2
β =±
mit
1
µk
h
N v = Normierungsfaktor
• Randbedingung führt zu
2 µEv h 2 Ev
2v + 1 = 2
=
h
h kµ
µ
k
v = Vibrations Quantenzahl
Harmonische Schwingung (6)
• Mit Schwingungsfrequenz des harmonischen
Oszillators
1 k
ν0 =
2π µ
• Ergibt sich
2 Ev
µ 2 Ev 1
=
2v + 1 =
2π
h
k
h ν0
v: Vibrationsquantenzahl
• Und somit
1

Ev = hν 0  v + 
2

v = 0, 1, 2,...
Harmonische Schwingung (7)
• Wiederum führt Randbedingung bei Schrödinger
Gleichung automatisch zu Quantisierung!
QM
Oszillator
Klass.
Oszillator
EnergieEigenwerte
Wellenfunktionen
Wahrscheinlichkeitsdichten
Rotation (1)
• Kein Potential V = 0
p2
• Kinetische Energie E =
2m
• Mit Drehimpuls
• Folgt
J z = pr
2
E=
Jz
2mr 2
• Mit Trägheitsmoment I = mr 2
2
• folgt
E=
Jz
2I
Rotation (2)
• Betrachte nun starren Rotator mit raumfester
Achse
r = r1 + r2 = const.
m2
r1
m1
Überführen in
reduzierte Masse µ
µ
m1 ⋅ m2 2
r ≡ µr 2
I=
(m1 + m2 )
Rotation (3)
• Aufstellen der Schrödinger Gleichung
– Ersetze formal x = rϕ r = const.
Æ
d 2ψ
d 2ψ
2µ
2µ
+ 2 Eψ = 2
+ 2 Eψ = 0
2
2
d (rϕ )
h
h
r d (ϕ )
⋅r2
V =0
8π 2 µr 2
d 2ψ
Æ
+
Eψ = 0
2
2
d (ϕ )
h
Æ Führe Rotationskonstante B ein
Æ
d 2ψ
E
+
ψ =0
2
hcB
dϕ
h
B= 2
8π cµr 2
Rotation (4)
• Setze
m2 = E
hcB
2
d
Æ ψ2 + m 2ψ = 0
dϕ
Æ Lösung
1
 1  2 imϕ
ψ (ϕ ) =   e
 2π 
• Randbedingung: nach einer Umdrehung muss die
Lösung in sich selbst übergehen
1
ψ (ϕ ) = ψ (ϕ + 2π )
1
 1  2 imϕ
ψ (ϕ ) =   e
 2π 
1
 1  im (ϕ + 2π )  1  2 imϕ im 2π
im 2π
(
)
(
2
)
ψ
ϕ
π
e
e
e
=
ψ
ϕ
e
=
+
=




Æ
 2π 
 2π 
2
Rotation (5)
e iπ = − 1
• Daraus folgt
ψ (ϕ + 2π ) = ψ (ϕ )e
im 2π
( )
= ψ (ϕ ) e
iπ 2 m
= ψ (ϕ )(− 1)
2m
!
• (− 1)2 m =
1 ⇒ 2m ⇒ positive ganze gerade Zahl oder 0
Æ m = 0, ± l, ± 2,...
Quantenzahl
&
m2 = E
hcB
Æ Randbedingung führt zu Quantisierung
Æ Es ergibt sich für die Energieeigenwerte
E = hcBm 2
Starrer Rotator, raumfeste Achse
Rotation (6)
• Jetzt: Starrer Rotator mit raumfreier Achse
Æ statt 1D nun 2D Problem
Æ Von kartesischen auf sphärische Koordinaten
Æ Koordinatentransformation
x = r cos ϕ sin ϑ
y = r sin ϕ sin ϑ
z = r cos ϑ
r sin ϑ
r sin ϑ sin ϕ
r sin ϑ cos ϕ
Rotation (7)
d2
• Damit ergibt sich anstelle von
dx 2
1
∂2
1 ∂  2 ∂
1
∂ 
∂ 
d2
⇒∆= 2
+ 2 2
 sin ϑ
+ 2
r
2
∂ϑ  r sin ϑ ∂ϕ 2
dx
r ∂r  ∂r  r sin ϑ ∂ϑ 
• Hier:
r = const. ⇒
∂
=0
∂r
d 2ψ 2 µ
+ 2 Eψ = 0
• Einsetzen in Schrödinger Gleichung
2
dx
h
ergibt
1
r2
 1 ∂ 
1 ∂ 2ψ  2µ
∂ψ 
+ 2 Eψ = 0
 sin ϑ
+ 2

2
∂ϑ  sin ϑ ∂ϕ  h
 sin ϑ ∂ϑ 
Rotation (8)
• Multiplikation mit sin 2 ϑ ergibt
sin ϑ ∂ 
∂ψ  1 ∂ 2ψ 2 µ
2
sin
ϑ
+
sin
ϑEψ = 0
+
 2

2
2
2
r ∂ϑ 
h
∂ϑ  r ∂ϕ
• Ansatz:
ψ (ϕ ,ϑ ) = Φ(ϕ )Θ(ϑ )
Nur Fkt. von
ϕ oder ϑ
Separationsansatz
Rotation (9)
• Einsetzen des Ansatzes ergibt
herausgezogen
herausgezogen
sin ϑ ∂ 
∂ 2 Φ (ϕ ) 2 µ
∂Θ(ϑ )  1
2
(
)
(
)
sin
ϑ
ϕ
+
Θ
ϑ
+
sin
ϑEΦ (ϕ )Θ(ϑ ) = 0
Φ


2
2
2
2
r ∂ϑ 
∂ϕ
h
∂ϑ  r
• Dividieren durch Φ (ϕ )Θ(ϑ ) und multiplizieren mit r 2
führt zu
sin ϑ ∂ 
∂Θ(ϑ ) 
1 ∂ 2 Φ (ϕ )
2
+
A
sin
ϑE = 0
 sin ϑ
+
2
Θ(ϑ ) ∂ϑ 
∂ϑ  Φ (ϕ ) ∂ϕ
Nur Fkt. von
• mit
ϑ
2 µr E
E
=
A=
2
h
hcB
2
Nur Fkt. von
ϕ
Nur Fkt. von
ϑ
Rotation (10)
• Separation nach Termen abhängig von ϕ bzw ϑ
2
∂
Φ (ϕ )
sin ϑ ∂ 
1
∂Θ(ϑ ) 
2
 sin ϑ
 + A sin ϑE = −
Φ (ϕ ) ∂ϕ 2
Θ(ϑ ) ∂ϑ 
∂ϑ 
• Gleichheit ist nur dann gegeben, wenn beide
Seiten gleich einer Konstanten C sind!
1 ∂ 2 Φ (ϕ )
−
=C
2
Φ (ϕ ) ∂ϕ
• Damit
Rechte Seite
C = m2
∂ 2 Φ (ϕ )
∂ 2 Φ (ϕ )
2
(
)
+
Φ
ϕ
=
C
+
m
Φ (ϕ ) = 0
2
2
∂ϕ
∂ϕ
Æ Analog zu Rotator mit raumfester Achse
Rotation (11)
• Lösung
Φ (ϕ ) = Aeimϕ + Be − imϕ
• Mit Randbedingung Φ (ϕ ) = Φ (ϕ + 2π ) folgt
m = 0, ± l, ± 2,...
m2 = C
Quantenzahl
• Setze nun m 2 = C ein für linke Seite der
Schrödinger Gleichung
Rotation (12)
sin ϑ ∂ 
∂Θ(ϑ ) 
2
2
sin
ϑ

 + A sin ϑE = m Linke Seite
Θ(ϑ ) ∂ϑ 
∂ϑ 
• Dividieren durch sin 2 ϑ
und multiplizieren mit Θ(ϑ )
1 ∂ 
m2 
∂Θ(ϑ )  
 sin ϑ
 +  AE − 2 Θ(ϑ ) = 0
sin ϑ ∂ϑ 
sin ϑ 
∂ϑ  
• Ansatz zur Lösung: Variablensubstitution
Θ(ϑ ) = P(cos ϑ )
Rotation (13)
• Lösung führt zu assoziierten LegendrePolynomen vom Grad l und der Ordnung m (siehe
z.B. Wedler)
E
2 µr 2 E
A
=
=
Pl m (cos ϑ )
h2
hcB
• Für die oben eingeführte Konstante A ergibt sich
A = (m + s )(m + s + 1)
A = l (l + 1)
• Mit
m+s =l
l = 0, 1, 2,...
l≥m
und
m = 0, ± l, ± 2,...
2l + 1 mögliche Einstellun gen
Rotation (14)
• Die gesamte Lösung ergibt:
ψ (ϕ ,ϑ ) = Φ(ϕ )Θ(ϑ ) = Pl m (cos ϑ )eimϕ = Yl ,m (ϑ , ϕ )
Kugelflächenfunktionen
• Für die Energieeigenwerte gilt
E = hcBA = hcBl (l + 1)
• Bezeichne konventionsgemäß
Rotationsquantenzahl l als j:
E = hcBj ( j + 1)
j = 0, 1, 2,...
Rotation (15)
• Beachte:
h
h
= 2
B= 2
2
8π cµr
8π cI
• Damit ergibt sich für E = hcBj ( j + 1)
h2
E = hc 2 j ( j + 1) =
j ( j + 1)
8π cI
2I
h2
⇒I=
j ( j + 1)
2E
h
Æ Messe E(J) und erhalte damit Trägheitsmoment I !
Æ Spektroskopie gibt Aufschluss über
Molekülgeometrie
Rotation (16)
• Erlaubte Energieniveaus
für einen starren Rotator
mit raumfreier Achse
j=4
j=3
j=2
j=1
j=0
Rotation (17)
• Vergleich mit Gesamt-Drehimpuls J:
Siehe Folie Rotation (1)
J2
h2
E=
j ( j + 1) =
=E
2I
2I
• Daraus ergibt sich:
J = ( j ( j + 1)) 2 h
1
Gesamt-Drehimpuls J quantisiert
• Für Projektion von J auf die raumfreie Drehachse
(z-Achse) gilt:
Siehe Folie Rotation (1)
J z = pr =
h
λ
r
de Broglie Relation
Rotation (18)
• Da Wellenfunktion nach einem Umlauf wieder in
sich selbst übergehen muss (Randbedingung),
gilt:
2πr
2πr = mλ ⇒ λ =
m
Umfang
• Einsetzen in J z = pr =
h
mh
Jz = r =
r = mh
λ
2πr
h
λ
r ergibt:
Projektion von GesamtDrehimpuls Jz quantisiert
Häufig als „magnetische QZ“ oder
„Richtungs QZ“ bezeichnet
m = 0,±1,±2,..,± j ÆErlaubte Werte
Rotation (19)
•
Fazit:
Drehimpuls Vektor hat eine Länge von
J = ( j ( j + 1)) 2 h
1
Seine Projektion auf die z-Achse hat 2j+1
Einstellmöglichkeiten
D.h. die Orientierung von J ist auch quantisiert!
Ohne äußeres Feld sind aber Energieeigenwerte mit
verschiedenen m entartet (Entartung: verschiedener Satz
von QZ aber gleiche Energie)
Externes Feld kann Entartung aufheben (Anisotropie)
Rotation (19)
J = ( j ( j + 1)) h = (2(2 + 1)) 2 h
1
2
Bsp.
1
ZusammenFassende
Darstellung
2D
ZusammenFassende
Darstellung
3D
Rotation (20)
•
Experimenteller Nachweis der
Richtungs-Quantisierung: SternGerlach Versuch (1921)
– Silberatome durch inhomogenes
Magnetfeld
– Rotierende Silberatome wirken als
kleine Stabmagneten (Æ
Elektronenspin des Valenzelektrons,
siehe hinten), die mit externem Feld
wechselwirken
Æ Ausrichtung der kleinen Stabmagneten
wichtig
Æ Je nach Ausrichtung unterschiedliche
Ablenkung
Æ Wenn Richtungsquantisierung
existiert, dann scharfe Banden auf
Projektionsschirm
klassisch
Quantenmech.
Spin (1)
• Stern und Gerlach fanden zwei diskrete Banden
1
2 j + 1= 2 ⇒ j =
2
• Aber j sollte ganzzahlig sein (siehe Folie Rotation
(14))!
Æ Widerspruch!
Æ Lösung: In Stern-Gerlach Versuch wurde nicht
die Aufspaltung eines Bahndrehimpulses (siehe
hinten) eines Elektrons sondern der
Eigendrehimpuls eines Elektrons beobachtet
Æ Eigendrehimpuls eines Elektrons = Spin
Spin (2)
• Betrag Spindrehimpuls ist
S = (s (s + 1)) 2 h
1
• Projektion auf Dreh- (z-)Achse
ms = s, s − 1, s − 2,..., − s
• Weiterführende Analysen gestützt durch Ergebnis
des Stern-Gerlach Versuches zeigen
s=
1
1
⇒ ms = ±
2
2
Hinweis: alle Teilchen mit halbzahligem Spin werden Fermionen genannt
alle Teilchen mit ganzzahligem Spin werden Bosonen genannt
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