Gliederung für Philosophie Erster Teil: Das Denken als die Fähigkeit und Befähigung sowie die Bestimmung des Menschen sich von sich zu unterscheiden I. Der Anfang des Denkens ist das Unterscheiden A. „Wie nützlich sind unsere Gewohnheiten!„ (Kann man Geschicklichkeit in praktischen Dingen, ja sogar in geistigen Dingen je ohne sie erreichen?) 1. Die Vorteile des Nichtdenkens a. Das geschickte Umgehen mit den praktischen Dingen unseres Alltags b. Vieles auf einem Mal machen c. Etwas „im Schlaf„ machen d. Im Berufsleben: „Professionell„ sein heißt routiniert, schnell, effizient, genau, automatisch e. Die Bewältigung des Alltagslebens durch Routinen (Bändigen der Reizüberflutungen) f. Die richtige Reaktion zur richtigen Zeit (eine Maschine sein) 2. Beispiele des geglückten Nichtdenkens (sondern Handelns) a. Autofahren/Klavier üben/Aufstehen/Messer und Gabel verwenden/Fremdsprache sprechen b. Kampfsportarten (die Abläufe sollen Reaktionen sein – nicht nachdenken sondern handeln) 3. Gewohnheiten im menschlichen Umgang a. Gesellschaftsordnungen – Reibungslosigkeit b. das Normale des Gebräuchlichen, des Althergebrachten und des Herkömmlichen c. Wie es Brauch, Gepflogenheit, ist –das Sittlich-Moralische): „Was man macht (und nicht macht)„ „Was üblich und nicht üblich ist„ Was Usus ist 4. Sicherheitsdenken und Wissenschaft zur Bewältigung der Probleme der Menschheit a. Planmäßige, Kontrolle behalten, Vorhersehbarkeit, das rechnende Denken b. Die Technik und die Maschine, das Maschinelle (die Kunst der Erhaltung und Steigerung des Lebens): „Wie es geht„ c. Instrumente, Werkzeuge, Mittel zum Zweck: Tagtägliche Dinge (wie ein Waschlappen sind da und nicht „da!„) d. Behagen, Vertrautheit, anheimelnd e. Unauffällig, Angepasstheit, Konformismus f. Das Einerlei der Alltäglichkeit durchbrochen durch die Zerstreuung. B. Wie Gewohnheiten trotzdem zum Problem werden („Ich kann nicht heraus„).(das in sich gekehrte Sein) 1. Gedankenlosigkeit/Unachtsamkeit – versunken (nichts hören oder sehen mehr...) a. das verkehrte, verschlossene Wohnen, Faulsein, Festgefahren sein des Altgewohnten – gefangen und unbeweglich, in einer Beziehung, in einem Streitgespräch b. Denkgewohnheiten sind die hartnäckigsten Gewohnheiten c. Das „bloß„ Mechanische, das „bloß„ Automatische des Üblichen, des Vertrauten 2. Vorurteile, Denkgewohnheiten und das Durchschnittliche a. „Ich kann nicht aus meiner Haut„ b. „Ich kann nicht über meine eigenen Schatten springen„ c. Mitfließen, Mitlaufen Das Landläufige zum Tagtäglichen – die Meinungen 3. Sicherheitsdenken – das rechnende, instrumentelle, instrumentalisierende, instrumentalisiertes Denken a. Getriebe und Räderwerk der Maschinerie im Dienste des Effizienzkalküls b. Der wirtschaftlich-ökonomische Gesichtspunkt c. Das bloß „Rationelle„ 4. Das hemmende, verklemmende „Moralische“ a. „Rollenspielen„ in der Gesellschaft b. Produkt seiner Welt, seiner Zeit, seiner Gesellschaft, seiner Erziehung zu sein. c. Aufdringlichkeit, Abstandslosigkeit, Festgefahren sein. 5. „Sie wissen nicht, was sie tun!„ a. „Den Menschen entgeht das ,was sie im Wachen tun, so wie ihnen das, was sie im Schlaf tun, entfällt.„ - Herakleit b. „Durch das Leben gehen ohne links und rechts zu schauen.„ Scheuklappen c. Das Gewöhnliche im schlechten Sinne (Konservative, das Normale, das Durchschnittliche) d. Gedankenlosigkeit und Unaufmerksamkeit (Fließbandarbeit) e. gelebt zu werden statt selber zu leben, wahllos mitgenommen werden, benommen f. Alltäglich als das durchschnittliche, nicht ausgeprägte, fade, Geschmacklose (Geschmack - saveur) ohne Reiz, ohne Gewürz (Come to where the flavour is), fahle Ungestimmtheit g. Verdrängung 6. Das Ereignis des Unterschiedens im Horizont der Welt und das Sein der Existenz (Eigentlichkeit -Anwesenheit und Uneigentlichkeit - Abwesenheit) s. Sein und Zeit von Martin Heidegger) a. Daseinsanalyse (das Sein des „Da!„ oder die Erschlossenheit) b. Verstehen - Dasein ist als verstehendes Seinkönnen, dem es in seinem Sein um dieses als das eigene geht c. Befindlichkeit - In-der-Welt-sein (Die Vereinzelung der Angst, die das Dasein aus seinem Verfallen zurück) 2 - Welt (Bewandtnis des Zeugs - Verweisungszusammenhang des Zuhandenen) - In-sein - Selbst 7. Dasein und Zeitlichkeit (s. Dreiheit von Termini) a. Die Sorge (Sich-vorweg-schon-sein-in-(der-Welt) als Sein-bei (innerweltlich begegnendem Seienden) b. Die Zukunft als das Sein zum Tode c. Die Gewesenheit als das immer schon d. Die Gegenwart als der Augenblick der Verfallenheit (Abwesenheit) gegenüber der Anwesenheit der Existenz und der Faktizität 8. Dasein und Geschichtlichkeit a. das Geschehencharakter des Daseins b. Geschick c. Gedankengang des Unterscheidens 9. Die Verlorenheit des „Man„ Heideggers, das Zeug (Vorhandenes, Zuhandenes) a. Aufgehen in die durchschnittliche Alltäglichkeit, Vielfältigkeit b. Das alltägliche Dasein ist in das Vielerlei dessen, was täglich „passiert„, zerstreut. c. Umgetrieben von seinen „Geschäften„ d. die Verlorenheit des Man (sich verloren haben in das Uneigentlichkeit), Verlorenheit in das Besorgen der „Welt„ e. Nivilierung der Daseinsmöglichkeiten auf das alltäglich zunächst Verfügbare vollzieht zugleich eine Abblendung des Möglichen als solchen. f. Hang des Daseins, von der Welt, in der es je ist, „gelebt„ zu werden. g. Sich ziehen lassen von solchem, dem der Hang nachhängt, die Möglichkeiten Verschließend versinkend, blind; Sich klammern an innerweltliches Seiendes 10. Vollständige und endgültige Teilnahmslosigkeit, undurchdringliche Verschlossenheit des Toten – ihm entgeht vor allem sein eigenes Tot-sein – (Herakleit) a. Abwesenheit des Toten selbst bei allem, was den Hinterbliebenen nahe geht – die Gegenwart selber ist verloren nicht nur etwas anwesendes oder abwesendes in der Gegenwart, die Gegenwart selber hat aufgehört b. Vergessenheit nicht nur hinsichtlich dieser oder jener Einzelheit selbstvergessen, sondern allem gegenüber c. Tot ohne Zeit im Gegensatz zu den Götter, die alle Zeit und zu jeder Zeit sind. C. Die schmerzhafte Wirkung des Ereignisses der Unterscheidung der Existenz (s. Tafel der Unterscheidungen) 1. Die kleineren und die größeren Katastrophen a. Pannen im Alltag b. Zeitaufwendige und unökonomische Handgriffe (wenn man seine rechte Hand verletzt hat) c. Das Eigenleben der Dingen (Charlie Chaplin, Stephan King, Jackie Chan) 2. Das Katalog der Ängste a. Die Angst beim Entgleiten der Routine b. Die Angriffe auf das Worldtrade Center (der Monster nebenan) c. Angst vor der Einsamkeit „Anders sein als die anderen„ 3 d. Angst vor dem Fremden, vor dem Neuen e. Angst „die Kontrolle„ zu verlieren f. Angst vor dem Unmoralischen (Gegenüber der Gepflogenheiten der Gewohnheiten) g. Angst vor der Anarchie (der Gesetzlosigkeit) h. Angst vor dem Tod i. Angst vor dem Abartige, Absonderliche, Befremdliche, Unheimliche 3. Abgrenzung seiner selbst von sich und von anderen und von der Welt a. die Entfremdung (Verfremdung gegenüber der Welt und sich selber („Urvertrauen, Ursprünglichkeit ist gebrochen„ Urwüchsigkeit, Echtheit, Einfachheit, Natürlichkeit); Sprung im Leben, Gesprengtes Leben (Riß oder Spalt), Bersten, Sprengen, Gewaltcharakter des Unterscheidens b. Un-Zuhause sein, Unheimlichkeit, Heimatlos, Flüchtling, Exil c. die Negativität des Denkens d. die Einsamkeit 4. Die Endlichkeit des Menschen – Die Verlegenheit und die Angst im Gewahrwerden der eigenen Endlichkeit (die Gebrechlichkeit und die Dürftigkeit des Menschen) a. In der Öffentlichkeit (Vortragen, Aufführungen, Vorstellungsgespräch, eine attraktive Person ansprechen) b. In der Herausforderung (Sport, Kampf) c. In der Ungewissheit bezogen auf die Welt (Gefahr) d. Scham bezogen auf sich e. Zweifel (was soll ich tun?) bezogen auf sein Handeln f. Adam und Eva Geschichte - Erste Erkenntnis des Unterscheidens „ich bin nackt„ - Erste Technik und Kunstwerk: Feigenblatt um sich von sich und voneinander zu verstecken (Mann - Frau Gegensatz) - Fluch des Unterscheidens in der Fluch der Endlichkeit : Schmerz im Gebären für die Frau, Arbeit für den Man. Bis zum Tode und zum Staub zurück. g. Lampenfieber beim Vortrag/Vorstellungsgespräch h. Auf dem 5 m. Brett/Vor dem Kampf ( Beschränktheit der eigenen Macht) i. Fluch beim Misslingen (O Gott!, Scheiße!, Verdammt!, Verflucht!) – Grenze der eigenen Macht j. „Tschüss„ beim Abschied D. Die Unterscheidung zurücknehmen? Versuche die negative Auswirkung des Unterscheidens zu umgehen 1. Don’t deliberate upon it „Just do it!„ (gegen die Zögerlichkeit und die Zweifel) 2. Im Hier-und-Jetzt leben! (gegen das Sichsorgenmachen, gegen die Zukunft und deren Ungewissheit); sei spontan (gegen das „sich Gedanken machen„) 3. „Abschalten„ „Sich fallen lassen!„ „Fließen lassen„ (Positives, optimistisches Denken) 4. Das Ego auflösen, Welt auflösen, Wollen auflösen – das Erloschen-Sein (Meditation) 4 5. Das Ego ausbreiten bis sie grenzenlos wird und keine Grenze anerkennt (Egoismus), oder gegen die Welt stemmen, um alles kontrollieren, beherrschen, berechnen zu können (die technische Welt) 6. Aufgehen in eine Welt, in einer Sache, in einer Lieben, sich ganz zu verlieren (sich vertiefen in eine Beschäftigung) 7. Freizeit als Ablenkung und Zerstreuung, Flucht vor dem Dasein zu dem Innerweltlichem (Besorgen), in das Zuhause der Öffentlichkeit, die verfallende, das Un-Zuhause „abblendende„ Abkehr II. Die philosophische Denkweise und die Kunst des zur-SpracheBringens ihres Denkens in dem ihr widerstrebenden Element A. Die philosophische Erfahrung mit der Unterscheidung 1. Das freiwillige Brechen der Gewohnheiten und die wohltuende Wirkung des Ereignisses des Unterscheidens (Anwesen-bei und Anwesenheit-für) 2. Begegnungen und Auseinandersetzungen; der Gegenstand 3. Bewusstwerden über das, was ist (Übungen zur Entdecktheit der Welt des Leibes und der Umwelt – Atemübungen, Hier-und-Jetzt Übung B. Abstand gewinnen/Übersicht gewinnen/Über die Dinge stehen/Überprüfen des Status quo 1. Kritisch sein (und Krise) und die Veränderung durch Hinterfragung der Routinen 2. Die gesunde Skepsis und Zweifel – die Enthaltsamkeit der Philosophie 3. Etwas reflektieren/Sich etwas bewusst machen 4. das Hervorragende, das Erstaunliche, das Besondere (in der Werbung) - das Erscheinende, welches „Da„ ist. a. der Anfang im Erstaunen. b. Selbst-Scheinen (wie Mond oder Sonne, Feuer) oder wird beschienen aus der Verborgenheit (die Nachtdunkelheit oder die Erde- oder Meerestiefe, zum Vorschein kommen - Prozessanfang des Scheinens ist das Aufleuchten, ans Licht treten oder aufgehen, Sturmwolke taucht auf – Morgenröte) 5. Aus einer Situation, einer Stimmung, einer Laune herausbrechen (die Meta-ebene) C. Die Anschauung des Übernatürlichen 1. Die alte Welt, die bisherige Welt und Leben, seine Kultur, hinter sich lassen – Der Neuanfang, das Neue, die Veränderung 2. Heraustreten aus der Unmittelbarkeit meines Lebens und Erlebens 3. Erkenntnis und ihre Sache a. Die Anschauung der Erkenntnis als Erleuchtung: Der Weg hinaus ins Licht einer Gegenwart (Platons Höhlengleichnis) b. Blick, Sicht, Licht, Überblick, Über die Welt, Übernatürliche, Himmel und Sonne und das Herausgehen – göttliche Einsicht oder Erkenntnis tritt menschlicher Auffassung (der Welt des Wissens und des Sagens – weltliche oder natürliche Vernunft) gegenüber. 5 c. Die Anschauung der Sache des Erkennens und Begreifens: der Weg hinein in diesen Kern, die Wahrheit selber gegenüber den Erscheinenden der weltlichen oder natürlichen Vernunft, in die Nacht, das Hineingehen (Parmenides‘ Fahrt in den Abgrund) – Durchsicht, durchschauen, Einblick – Die Abgeschiedenheit und die Unterwelt, Reflexion (In sich gehen und die Vorstellung von etwas im Allgemeinen) - Einsicht, Erkennen (in die Sache gehen und das Wesen selbst erfassen, begreifen) - erstens, seine Form, die ihm angestammte Eigenart, wodurch es sich von anderen unterscheidet (Natur als Wesen) - zweitens, die Absonderung dessen, was wahr bliebt von dem was an einer Sache zufällig bleibt (Natur als Substanz) - drittens, der Anfang und Prinzip seines Erscheinens, wodurch die Sache so ist und so sein muss, wie sie ist (Natur als Grunde und Ursachen,) - viertens, die Betrachtung der zusammenhängenden Einheit von Allen (Natur als Gesamtheit und Einheit) - fünftens, die Betrachtung der Natur im Vorrang zu anderen „Naturen„ (Natur als das erste, und das höchste Wesen) III. Vorblick auf die moderne Besinnung: das Leben (in Gestalt von Geschichte, Sprache, Welt) vor allem Denken, vor allem Unterscheiden A. Das Leben und Erleben vor allem Denken 1. Geschichte – Sprache – Lebenswelt – a. Das Ego und das Unbewusste b. Das Ego und der Bewusstseinsstrom c. Das Ego und der Körper 2. „Mut zur Oberfläche„ – Die Macht der Erscheinung B. Der Mechanismus der Sehnsucht 1. Das Dilemma zwischen Sein und Haben 2. Die Ruhe der Asche 3. The fire of desire 4. „Ausgebrannt aber glücklich„ Zweiter Teil: Unsere Methode: Die Arbeit mit der Sprache I. Die Arbeit mit der Sprache A. Wie kann man unsere Sache fassen 1. Wissenschaft, Gegenstand der Wissenschaft und Methode 2. Der hermeneutischer Zirkel (Das Dilemma im Wissen, wovon die Rede ist) a. Beim Lesen: Wissen, was da steht, bevor man zu lesen beginnt b. die ganze Geschichte der Philosophie kennen bevor man irgendein Teil davon verstehen kann 6 c. Man muss schon wissen, worüber die Philosophen reden, bevor man mit Gewinn, sich mit deren Philosophie beschäftigen kann. 3. Unsere Erfahrung mit der Sache der Philosophie geht auf Wissen hin 4. Das Erstaunliche der Philosophie (was das Nachdenken anregt und erhält) 5. Die Vertiefung unserer Erfahrung von der Bestimmung des Menschen durch die Sprache, durch die Anschauung und die Entfaltung, welche die Bestimmung durch die Sprache erhält – viele Anschauungen, Erfahrungen von einer Sache. 6. Die Erfahrung der Bestimmung des Menschen ist keine unmittelbare sonder eine vermittelte, vermittelt durch die Unterscheidung des Menschen von sich selbst. 7. Erfahrung mit der Sache sammeln, vertiefen, die Sache auskosten, durchdringen, konkretisieren durch die Sprache 8. Nicht jede meint er könne ohne Ausbildung eine Mauer oder eine Schuh bauen; jeder glaubt aber er könne denken ohne Ausbildung B. Die Sprache als Forschungsmedium 1. Die Sprache des Alltages (Wörter haben keine Bedeutung sondern eine Verwendung) – die Sprache der Kommunikation 2. Die Sprache des Faches (technische Sprache) – ungewohnten Ausdrücke („das Was-ist-es?„ ()); „das Was-es-zu-sein-bestimmz-war„ ()); „das Ich„ „mein Ich„ ;„Das In-der-Welt-sein„ – die Kunstsprache der Philosophie 3. Die „logische„ Sprache der Mathematik „Es ist so, weil wir es so machen.„ – Der Ausgangspunkt legt fest. „Setzen wir...„ „Nehmen wir an, dass...„ 4. Die philosophische Sprache ist die Sprache der Anschauung (wir geben unserer Sache (dem Denken) einen Namen, eine Anschauung, eine Gestalt, eine Vorstellung in der Gegenständlichkeit der Sprache - die verschiedene Perspektiven unserer Sache, die verschiedenen Zusammenhänge (Kontexte), die verschiedenen Gedankengänge (Verkettung von Namen) a. Das Setzen von Benennungen (Namen setzen in eine Reihe - waagerecht zeigt die Bewegung und den Gedankengang – (die Verknüpfung zu einer Reihe oder Kette) ; Namen setzen in eine Säule - senkrecht - zeigt das Gleichsein im Anderssein; die Vertiefung des Gedankens – (die Ersetzung zu einer Spalte oder Säule) b. Wortreihen sind Wortfamilien: Worte, die mit anderen Worten zusammenhängen, sind Sachverhalte, die mit anderen Sachverhalten zusammenhängen (z. B.: Was heißt „verschlossen„ - eine Tür, eine Person); c. Wortwurzel und Wortwandel (Bedeutungswandel eines Wortes) (z.B.: recht und Billig) d. Die Tafel der Gegensätze (ursprünglich bei Pythagoras): begrenzt – unbegrenzt, ungerade – gerade, eins – mehrere, rechts – links, männlich – weiblich, in Ruhezustand – in Bewegung, geradlinig – gekrümmt, Licht – Dunkelheit, Gut – Böse, quadratisch – länglich 5. Wir halten uns nicht an den Worten sondern an der Sache (Die reine Flüssigkeit der Sprache) 6. Die Sprache als Lebensort („in der Sprache leben„) 7 a. b. c. d. In eine Sprache sich einrichten Sich und seiner Welt mit der Sprache kleiden Die gemeinsame Sprache Metaphern in der Dichtung und in der Philosophie II. Was sind Namen für das Denken? A. Das Denken als Vermögen und Möglichkeit, Kraft (Wissen, Verstand, Vernunft, Einbildungskraft) B. Das Denken als Tätigkeit (Denken, Erkennen, Begreifen, Reflexion, Erinnern, Vorstellen, Wille, Imagination, das Tun und Praxis) C. Das Denken als Wirklichkeit (Produkt der Tätigkeit) – (Idee, Einsicht, Begriff, Erkenntnis, Vorstellung, Gedanke, Wissen) III. Die bauende Vernunft A. Die Sprache als Bauzeug 1. Der Terminus (Bestimmung - Sache und Grund - Denken und Unterscheiden) a. Die Bestimmung unterschiedet sich in Denken und Sache b. Die Sache entspricht dem Denken und umgekehrt 2. Die Ration Terminorum (Die Architektonik des Gedankens): Das Verhältnis von Bestimmungsterminus, Sachterminus (Erfüllungsterminus) und Denkterminus (Unterscheidungsterminus) a. Die Bestimmung tritt zuerst in der Figur auf b. Das Denken tritt zuerst in der Figur auf c. Die Sache tritt zuerst in der Figur auf d. das Denken vor der Sache e. die Sache vor dem Denken 3. Der Gedankengang (Unmittelbarkeit - Unterscheidung - Erfüllung) a. Designation (Setzung des Begriffs) b. Die Tafel der Zweiheiten (Entgegensetzung des Urteils) c. Die Tafel der Dreiheiten (Zusammensetzung des Schlusses) 4. Die zwei Richtungen des Bauens a. Induktion – Durch die Sprache wird die Welt zum Gedanken erhoben (gegen die Materialismus) Die Phänomene unserer Welt und unserer Zeit (im Großen wie im Kleinen) lassen sich begreifend begleiten b. Deduktion – Durch die Sprache kommt Gedanke zur Welt (gegen die Abstraktion) Das Denken bleibt nicht in sich verschlossen sondern kommt zur Anschauung, zur Darstellung und zur Wirklichkeit einer Welt und einer Zeit und in unserer Handlungen Dritter Teil: Dadurch dass der Mensch sich von sich unterscheidet, eröffnet sich sein Verhältnis zu sich, zum Denken, zum Vernunftwesen – die Gegenwart der Bestimmung 8 I. Das Bestimmungsverhältnis (Logos): Die Gegenwart der Bestimmung als unsere Beziehung zum Vernunftwesen A. Was ist Das Denken? 1. Das Denken ist ein Können, das Vermögen, eine Macht, eine Kraft zu unterscheiden und entwickelt sich zu einer Kunst, die Unterscheidung zur Anschauung zu bringen – so kommt das Denken zur Welt in die Spanne zwischen Sein (Realität) und Gedanke. Dies ist die Poiesis des Denkens – „das Denken ist nutzlos,„ wenn es nicht zur Darstellung kommt – also die Kultur der Kunst der Vernunft. 2. Das Denken ist ein Wissen, eine Einsicht, ein Durchblick in die Bestimmung des Menschen, in seinen Begriff – so geht das Denken zur Bestimmung hin in die Spanne zwischen Sein (Realität) und Wesen. Dies ist die Theorie des Denkens – „das Denken ist abstrakt,„ wenn es nicht zur Anschauung kommt – also die Kultur der Wissenschaft, insbesondere der Philosophie. 3. Das Denken ist ein Wille, welche seine ihm gemäße Wirklichkeit leben will und lebt, an sich selbst und bei sich selbst bleibt, an sich die Arbeit des Unterscheidens austrägt – so ist das Denken eine Praxis und seine eigene Wirklichkeit in die Spanne zwischen Sein (Realität) und Sollen. Dies ist die Praxis des Denkens. – „Das Denken ist utopisch,„ wenn es nicht zur Wirklichkeit kommt – also die Kultur der Lebenspraxis der Vernunft, die Kultur der Religion. B. Die Offenheit dieses Verhältnisses des Denkens (Die Tragik des Menschlichen) 1. Der Mensch als „unfertiges„ Wesen (sich selbst vorweg und das Noch-nicht – (Existenz) 2. „Wir sind unterwegs, wohin, woher.„ (immer schon in die Welt geworfen -Faktizität) 3. Dazwischen „Wo sind wir? Wir sind dazwischen aber nicht in einer Rangordnung sondern in einem Übergang.„ Zwischen den Göttern (immer Anwesenden) und den Toten (immer Abwesenden -- die Verfallenheit) 4. Vermittlung „Wir verbinden zwei Gegensätzen„ (Lebewesen und Vernunftwesen) - Das Sowohl-als-auch und das Weder-noch dieser beiden Wesen 5. Die Vernichtung der Endlichkeit (Unsterblichkeit, Vollkommenheit, Freiheit) II. Die Spannung dieses Verhältnisses (Das, was ist, gegenüber dem, was sein soll und dem, was sein kann) A. Die Verhältnisstruktur des Vernunftwesens 1. Aus der Höhle treten (nicht nur sich in der Höhle frei sich bewegen) und der Weg zurück. 2. Die Verwandlung des Blickes: Nicht mehr „ich stehe über die Dingen„ sondern „ich stehe sowohl über als auch unter„ Darunter und Darüber. 3. Sowohl drinnen als auch draußen (s. Sinnbild) 9 4. Wie es ist und wie es sein kann („Es geht auch anders, kann auch anders sein.„) wenn Menschen sich von sich unterscheiden: Plötzlich sehen sie wie es ist, dass es also so ist, was heißt aber, dass es auch anders sein kann – Phantasie 5. Wie es ist und wie es sein soll („Wie es ist, ist nicht wie es sein soll; wie es sein soll, ist nicht, wie es ist„) - Das Sollen ohne Sein a. Gesetz, Regel b. Model, Vorbild c. Maß, Grenze d. Wert, Hierarchie 6. Denkfreiheit und Denkzwang – Unmöglichkeit/Notwendigkeit (die Logik des Denkens) 7. Aus dem, wie es ist, kann das Denken erschließen, wie es sein wird oder kann. B. Die „geschichtliche„ Struktur des Vernunftwesens – Das Denken ist eine Bewegung (Ein Geschehen - Ereignis) 1. Das Suchen und Streben – Das Verhältnis zur Bestimmung als Spanne die erfüllt, geschlossen sein will. (Das Denken als Weg des Unterscheidens, der Negativität, der Verlust der Unmittelbarkeit, des Schmerzes, die unerfüllte Liebe) 2. Das Finden und genießen – das Selbstverhältnis der Bestimmung ist das Beisichsein des Vernunftwesens (Das Denken als Ziel und Freude des Erfüllens und Erfülltseins, die erfüllte Liebe) 3. Die Bewegung des Unterscheidens des Menschen als die des Vernunftwesens, das sich zu sich kommt, sich realisiert, sich begreift, erkennt, genießt als die Wirklichkeit, die Vernünftig ist, die Vernunft, die wirklich ist: a. Die Negativität des Denkens: „Im Unterschieden wird dem Leben ein Ende gesetzt„ – das Unterscheiden ist ein Tod, welcher der Mensch sich gibt, eröffnet sich das Verhältnis des Widerspruchs. b. Die Positivität des Denkens: „Im Unterscheiden kommt das Denken zu sich„ – das Unterscheiden ist ein Leben, welches das Vernunftwesen als das eigene empfängt, eröffnet sich das Verhältnis der Identität. III. Warum befassen sich Menschen mit der Philosophie? A. Was ist die Kultur des Abendlandes? 1. Das Europäische Denken: „Wer gibt mir das Gesetz, dem ich unterworfen wäre?„ – das Gesetz „des Herzens„. 2. Die Würde des Menschen als Kulturgut B. Was „nutzt„ uns die Philosophie? 1. „Seine Zeit begreifend zu begleiten.„ 2. Menschen aus ihren Beweggründen/Motivationen/Triebfedern begreifen 3. Die Kunst Menschenherzen zu bewegen baut auf die Einsicht in diese Triebfedern auf. a. Werbung b. Menschen führen (als Manager) C. Was tun wir, wenn wir Philosophie betreiben? 10 1. Die Philosophie, welche wir betreiben ist theoretisch – wir denken nicht an uns dabei, und unsere Handlungen, wie wir glücklich werden oder die Welt verbessern, sondern uns darin üben, das Vernunftwesen zu erblicken, sei es in den Anschauungen der Weisheitsgestalten der Dichter, sei es in den Phänomenen der modernen Welt 2. Wir betreiben Philosophie poietisch/ästhetisch – wir üben mit der Sprache wendig und lebendig umzugehen, um Menschenherzen im Geiste des Vernunftwesens zu bewegen. Wir preisen es in der Darstellung, dass dieses Wesen zur Anschauung und schließlich in uns zur Gegenwart wird. 3. Wir betreiben Philosophie praktisch – wir bringen die Wissenschaft und die Darstellung der Philosophie an uns selbst zur Wirklichkeit unserer Welt und unseres Lebens; darin ist Philosophie ein Treib zur Bildung einer der Bestimmung gemäßen Realität IV. Das reine Vernunftwesen an und für sich in der ihm eigenen Gegenwart. A. „Die reine Vernunft ist alleine mit sich beschäftigt und kann kein anderes Geschäft haben.„ - Kant. (Es gibt nur eins, dass vollkommen erkannt werden kann. Kein Ding sondern nur die Wahrheit selber. Das ist, was die Vernunft selber gesetzt, hervorgebracht hat. Und sie hat nur eins vollkommen gesetzt und hervorgebracht – sich selbst.) B. Das fremd bestimmte Denken, welches sich mit Problemlösungen beschäftigt ist 1. Der Gegensätze zwischen Verstand und Vernunft (s. Tafel) 2. Vernunft auf der einen Seite: an sich, für sich, bei sich, Leben entspringt der Vernunft; Vernunft begegnet sich, schaut sich 3. Verstand auf der anderen Seite: an anderem, bei anderem, für anderes, Verstand entspringt dem Leben; Verstand begegnet Problemen, Sachen, Gegenständen, Objekten, wehrt ab, heischt. C. Das Selbstverhältnis und die Rückbezüglichkeit des Vernunftwesens (die Wahrheit ist nicht Grund für anderes, umschließt nichts anderes als sich selbst) 1. An sich, für sich a. Das Denken ist ein Beziehen auf anderes oder ein Beziehen auf sich selbst. - s. Tafel der Unterschiede zwischen Verstand und Vernunft - „Mein„ Denken, worüber ich verfüge Besitztum und Instrument oder das Meine im Sinne von meiner Bestimmung b. Was ist das Denken an und für sich – seine Struktur. (s. Tafel des Selbstverhältnisses) c. Die Selbstbeziehung des Denkens (Ich sehe mich - im Spiegel. Ich sehe meine Hand. Ich spüre meinen Fuß. Ich betrachte mich, die Welt auf der Bühne. d. Die Freude dieses Erblickens 2. Die Momente des Selbstverhältnisses, der Identität, des Vernunftwesens (s. Tafel der Momente) 11 a. Das Denken denkt das Denken b. Unterscheiden und Schauen (Das Denken und die Denktermini) c. Vereinen und Geschaut werden (Die Sache und die Sachtermini) 3. Das Geheimnis dieses Verhältnisses a. Die Dialektik dieses Verhältnisses b. Die Wirklichkeit bringt die Tätigkeit hervor und die Tätigkeit die Wirklichkeit. (Das Produkt setzt das Produzieren voraus; Das Produzieren das Produkt) c. Ursache seiner selbst zu sein (sich setzen setzt das schon Gesetzte, dessen Sein, voraus.) Das Sein setzt das Setzen voraus. Der Sohn bringt seinen Vater hervor. Inwiefern ist der Mensch Ursache seiner Selbst? d. Causa sui (Der Mensch ist Ursache seiner selbst) e. Autopoiesis, Rekursion, Feedback f. Vernunft kommt von Vernunft (nicht vom Leben oder von der Gesellschaft) g. Subjekt und Objekt h. Anfang und Ende i. Aktiv und Passiv j. Drinnen und Draußen k. Vernunfttätigkeit – Vernunftwirklichkeit l. Das Geschaute und Schauende sind eins. m. Die Vernunft ist wirklich nur indem sie tätig ist; sie ist tätig allein indem sie wirklich ist. n. Tun und Tat sind eins o. das verursachende Tun (Ursache) und die verursachte Tat (Gewirkte) sind ein p. Die Vernunft setzt ihr eigenes Sein – bringt sich selber hervor. q. Unser Symbol des Bestimmungsgrundes r. Philosophie ist Selbstzweck s. Freundschaft will Gutes dem Freund für sich, um seinet wegen t. Wechselwirkung (Inter-, Gegenseitigkeit) u. Gleichheit und Identität zweier Elemente, Gleichgewicht, Balance, Gerechtigkeit, Gesellschaft v. Der Zirkel (der Teufelskreis) – s. der Mechanismus der Sehnsucht bei den Post/Modernen w. Die Unendlichkeit (Uneingeschränktheit) des Selbstverhältnisses x. Allmacht, Heiligkeit, – heiliger Gesetzgeber und Schöpfer (die SelbstPoiesis des Vernunftwesens in Form der sich verwirklichenden Freiheit des Menschen) y. Allgegenwärtig Seligkeit – gütiger Regierer und Erhalter (die SelbstTheorie des Vernunftwesens in Form des sich erkennenden, begreifenden, genießende Daseins Gottes) z. Allwissend Weisheit (Gerechtigkeit) – der gerechter Richter, der Urteiler die Selbst-Praxis des Vernunftwesens in Form der Unsterblichkeit der sich verwandelnde Seele) V. Die Perversion des Vernunftwesens (s. die Welt der Modernen) – Die Verkehrung A. Die verkehrte Welt 1. Gesellschaft erzeugt Vernunft statt Vernunft, die Gesellschaft erzeugt. 12 2. Machtstruktur der Gesellschaft statt macht der Vernunft (der Mensch ist dem Menschen, der Masse der Menschen unterworfen) 3. Vernunft vom Menschen her bestimmen statt Mensch von der Vernunft. 4. Gesellschaft als Verhältnis zwischen ich und du, statt zwischen dem Ich und dem Ich; Liebe dein nächste ohne Gott als die Beziehungsgrund (Man liebt Gott im Nächsten 5. Welt als T-Shirt (die Welt nicht mehr als mir gegenüber) sondern als Projektionsfläche meiner Wünsche – nicht das durch eine Bildung errungenes Verhältnis der Übereinstimmung zwischen Form und Stoff sondern die Unmittelbarkeit einer ergonomischen, anwenderfreundlichen Welt) B. Das verkehrte Ego 1. Selbstgesetzgebung als die des Ichleins und des Einzelnen statt des Vernunftwesens 2. Mein Vernunft statt von sich als der Vernunft zugehörig sehen 3. Mein Leben statt das Leben der Vernunft (Besitzergreifen) 4. Ich bin halt so, wie ich bin; so bin ich eben. FAUST. Was bin ich denn, wenn es nicht möglich ist, Der Menschheit Krone zu erringen, Nach der sich alle Sinne dringen? MEPHISTOPHELES. Du bist am Ende - was du bist. Setz dir Perücken auf von Millionen Locken, Setz deinen Fuß auf ellenhohe Socken, Du bleibst doch immer, was du bist. C. Das verkehrte Sein 1. Das Hier und Jetzt als das Ganze anstatt das Hier und Jetzt des Vernunftwesens 2. Wie es ist, ist nicht, wie es zu sein hat D. Das Verkehrte Denken 1. Das Denken nur als Instrument zur Bewältigung der Alltagsprobleme sehen. 2. An Gegenständen festhalten (als Selbstzweck) statt an der Vernunft und die Gegenstände als Mittel dazu E. Die Verkehrte Sprache 1. Die Verleumdung des Vernunftwesens 2. Das Vernunftwesen dient den Menschen der Gesellschaft als Verständigungsmittel der Kommunikation und zur Besorgung des technischen Fortschritts. F. Die Simulation des Unterscheidens und des Dabeiseins 1. Die Medien als Inszenierung der Unmittelbarkeit, als Verstellung des Dabeiseins des Vernunftwesens (Fiktion, Lüge, Simulation, Verstellung, Invisibilierung, Verschleierung des Mediens als solche, Parodie, Repräsentation, Abbild, Darstellung, Perversion, Ausgestaltung) 2. Kommunikation als „Beziehung„ zwischen Sender und Empfänger, statt Verständigung. Und „Verständigung„ statt das Dabeisein des Menschen bei dem Wesen, die Erfüllung seiner Bestimmung – die Verblassung seiner Erfahrung mit dem Vernunftwesen bis zum maschinelle Datenaustausch. 13 3. Sehen als Dabeisein des Vernunftwesens bei sich – nur noch im Fernsehen (Wahrheit) und Film (Wirklichkeit) 4. Alltag als Verstellung des Dabeiseins und Wirklichkeit des Vernunftwesens (Alltag als das Gewöhnliche, Reizlos, Schal, Banalität, Tagtäglichkeit, Geistlosigkeit, Alltäglichkeit, Fadheit, Geschmacklos, langweilig, abgeschmackt, seicht, flach, ungesalzen, abgestanden, statisch, witzlos – Hausfrau als Verwalterin der Plattheit 5. Statt die Allgemeinheit eines Prinzips (das Gleichmachen in der Industrialisierung – Massenwaren, Subjektivitätsgereinigte strenge Formprinzipien (Das Maschinendasein) in der industriellen Welt. Der Mensch wird zum Produkt der Technik und der Industrie (Bauhaus) – die Unterwerfung seiner Bedürfnisse denen der Industrie- sie lehrt ihm das Leben nach ihrem Prinzipien (Unterwerfung der banalen Zwecke unter Gesichtspunkte künstlerischer Ordnung, die den alten (handwerkkünstlerischen) Individualismus zugunsten einer neuen, kollektiv verbindenden Formkunst der modernen technischen Welt aufhebt. 6. Statt des Unterschiedenen (die Wirklichkeit des Vernunftwesens eröffnend) das Neue, Unerhörte der Aktualität (Unerwartetes) Krieg, Seuche, Sensationen, Wundersame Geschichten 7. Relativierung, Nivilierung, Gleichschalten statt die Einheit des Vertrages des Menschen mit sich selbst, seines vernünftigen Wesens 8. Information statt die Poiesis des Vernunftwesens (Selbstsetzung) und zur Welt, zur Wirklichkeit kommen 9. Unterhaltung (Theorie) als Dabeisein des Vernunftwesens bei sich nach der Unterscheidung des Menschen von sich 10. Orientierung, Kritik, und Kontrolle als die Unterscheidung und das Verhältnis (Praxis des Vernunftwesens) 11. Der Geist der Abenteuer und des Entdeckers (statt Unterscheiden) 12. Wochenende, Urlaub, Auto, Mobilität 13. Tätowierung, Piercing 14. Kaufen – Verkaufen (Leistung und Gegenleistung, Schulden und Kredit, Tausch, Verpflichtungen, Begleichen und Ausgleich) a. Der Preis, die Schuld b. Gabe und Dank: „Bitte – Danke„ und „Danke – Bitte„ c. Nehmen und Bekommen und das Gleichgewicht des Preisleistungsverhältnis Vierter Teil: Die Wissenschaft der reinen Vernunft und ihre Geschichte I. Philo-Sophia: Metaphysische Vernunft und die Anschauung der Vernunftwirklichkeit A. Die abendländische Weisheit und ihre Sprache 1. Philosophie Die Liebe zur Weisheit, zur Wahrheit, zur Vollkommenheit, zur Unsterblichkeit, zur Freiheit, zu Gott und den Götter, zum Vernunftwesen a. Wörter als Namen für Dingen, Sachen, um sie zu identifizieren? 14 b. Wörter um zu Erklären, was sonst nicht zu erklären wäre? c. Wörter als Prädikat (Loben, Auszeichnung, Hervorhebung) - Welche Erfahrung verdient dieser Name (Wahrheit, Gott)? Welches Wissen verdient den Namen Weisheit? d. Wörter als Anschauung und konkrete Darstellung des Wissens von der Bestimmung des Menschen e. Unsere Vorlesung als Reise in die Abgeschiedenheit der Unterwelt unserer Welt, in die übernatürliche Welt, in den Himmel, ins Licht gegenüber der Dunkelheit der modernen Welt 2. Das Verhältnis zwischen Weisheit und Philosophie (Dichter und Denker) B. Die in sich unterschiedene Sache der Philosophie 1. Die Unterscheidung des Menschen von sich selbst als der Anfang des Denkens 2. Das Ende des Denkens ist das Beisichsein der reinen Vernunft C. Die drei Arten der Vernunft 1. Natürliche Vernunft – Die Vernunft steht einer von ihr verschiedenen Sache gegenüber und sucht die Gesetzmäßigkeit dieser Sache eigenmächtig zu begreifen. Sie will sich ihrer und also des Denkens Eigenmächtigkeit vergewissern. 2. Weltliche Vernunft – Die Vernunft steht zu sich in Widerspruch und versucht sich einer ihrer Wirklichkeit ursprünglicheren Sache, eines ihr vorgängigen Seins zu vergewissern. 3. Metaphysische Vernunft – Die Vernunft steht sich selbst gegenüber und erkennt sich in der Gewissheit, alle Realität zu sein und als die Wirklichkeit der Bestimmung, die sie selber ist. II. Die Geschichte der Philosophie und die Lehre der drei Epochen A. Die Griechische Epoche und das Musische Wissen (der Blick der Vernunft, Erkennen, Einsicht in die Vernunftwahrheit - Wesen und Bestimmung einer Sache - die Vollkommenheit als die Wahrheit der Betrachtung, das unterschiedene Seiende) - Theorie. B. Die Christliche Epoche und das Wissen der Heiligen Geistes (Das Tun der Vernunftpraxis - das Unterscheiden; das Umgestalten und die Verwandlung des Menschenwesens auf die Vernunftherrlichkeit hin, das Heil als die Wahrheit des Tuns) - Praxis C. Die Epoche der bürgerlichen Freiheit und das Wissen der Menschheit des Menschen (Die Einbildung und das Hervorbringen der Vernunftfreiheit angemessenen Wirklichkeit durch Selbstbestimmung - Die Idee als die Wahrheit des Bildens) - Poiesis III. Die Epoche der Sprache der bürgerlichen Freiheit A. Die Menschennatur (die Menschheit - l’humanité) 15 1. Die Anschauung des Ideals (Sollen ohne Sein) die Gabe der Freiheit und „der weislich uns versorgenden Natur„ – die reine Natur der Einbildungskraft und der naiven Selbstliebe 2. Die Anschauung des Unterscheidens (Sein ohne Sollen) die Negativität des Freiheit-von (Die Unterscheidung des Menschen von sich selbst und seiner Gesellschaft) Eigenliebe und Gefängnis der Gesellschaft, der Eitelkeit der Wissenschaften 3. Die Anschauung des Grundes (Sollen und Sein vereint) Der Bürger und seine Bildung (Die Realisierung, Selbstbestimmung der Menschheit des Menschen, die Selbstsetzung der Freiheit und also aus Freiheit) nach der Unterscheidung des Menschen von seiner Welt (der Gesellschaft) 4. Die Anschauung des Vernunftwesens selbst als das Selbst, das Herz, das Gefühl, die Stimme der Freiheit, die in uns spricht. Diese Natur wird gesetzt. Das ist die erfüllte Bestimmung des Freiheit-zum. B. Die Dichter der Menschheit des Menschen 1. Rousseau (La volonté générale und die Natur) a. Die Anschauung des Ideals (wie es sein soll, ist es nicht) - Die Einbildung der reinen Natur, des Naturzustandes, und die Menschennatur, - das Eigenlichsten des Menschenwesens das nach sicheren und unwandelbaren Grundsätzen handelt: „jener himmlischen und erhabenen Einfachheit“ - die Unmittelbarkeit der Vernunft und das Gefühl der Freiheit, welches die Menschheit - l’humanité – heißt. - „Beginnen wir also damit, alle Fakten beiseite zu lassen, denn sie berühren die Frage nicht. Man darf die Untersuchung, die zu diesem Gegenstand möglich sind, nicht für historische Wahrheiten nehmen, sondern einzig für hypothetische und bedingte Überlegungen, eher dazu geeignet, das Wesen der Dinge zu erhellen, als deren wirklichen Ursprung nachzuweisen, und vergleichbar denen, die unsere Physiker tagtäglich über die Entstehung der Welt anstellen„ – die Natur als ursprüngliche Selbstgesetzgebung des Menschengeschlechtes; der Menschenwesen betrachten, „wie es aus den Händen der Natur hervorgegangen sein muss. - „Er der vorteilhafteste von allen organisiert; alle seine Bedürfnisse sind mit dem Einfachsten befriedigt, von Natur aus gleich; der Naturmensch, der Wilde.“ – Der Vernunft vorausgehende Prinzipien: Selbstliebe, Selbsterhaltung, Perfektabilität, Wohlergehen, Wohlwollen gegenüber sich selbst; und Abneigung ein fühlendes Wesen und vornehmlich unseresgleichen zugrunde gehen oder leiden zu sehen (Empfindung des Mitleids, Barmherzigkeit, Mildtätigkeit) an stelle von Gesetz, Sitte und Tugend, welche alle später kommen „nach dem Fall von de Ursprünglichkeit.“ b. Die Anschauung der Unterscheidung (wie es ist aber nicht sein soll): Die Geburt der Ungleichheit; - Die Gesellschaft und ihre Konventionen und Gepflogenheiten gegen die Natur des Menschen (L’homme est né libre et partout il est dans les fers) - Gewalt, Regierung, Erziehung und Gewohnheit verderben„Es gibt ein Alter, bei dem der einzelne Mensch stehen bleiben möchte. Du wirst das 16 Alter suchen , von dem du wünscht, dass deine Gattung in ihm verharrt wäre. Unbefriedigt von deinem jetzigen Zustand, .... möchtest du vielleicht zurückgehen können, und dieses Gefühl muss zum Lobpreis deiner Urahnen, zur Kritik an deinen Zeitgenossen...werden, der abstoßenden Gegensatz zwischen Leidenschaft, die vernünftig zu urteilen wähnt und wahnwitzigem Verstand.“ - Statt Natur hat man eine Rechtsstaat um die Machtverhältnisse abzustimmen (Herrschaft - Knechtschaft); Die Natur ist Gegenstand der Beherrschung, zur Material der Arbeit. Gewalt der Mächtigen (Härte) und die Unterdrückung der Schwachen (Blindheit) d. Die Anschauung des Grundes: Das Gesellschaftsvertrag, die moralische Gleichheit durch Übereinkunft und Recht, die moralische Person - Zunächst ein Gesellschaftsvertrag mit dem Vernunftwesen. Das Recht der gesellschaftlichen Ordnung ist nicht von Natur sondern durch Übereinkunft. - Freiheit aus genommene Freiheit – der gemeinsame Wille der Menschheit: „Jeder von uns unterstellt gemeinschaftlich seine Person und sein ganze Kraft der höchsten Leitung des Gemeinwillens, und wir empfangen als Körper jedes Glied als untrennbaren Teil des Ganzen.“ - Der Wille ist gesetzgebende, moralische Gewalt; die Kraft ist ausführende, physische Kraft - Die sich unterscheidende Person: Der Bürger der Bildung - Der politischer Körper (le corps politique) e. Die Anschauung des Vernunftwesens selbst: Mit sich, dem Gewissen, der eigenen Natur in Übereinstimmung stehen – das ist Freiheit: Das Allgemeinwesen von ich und ich 2. Schiller (die Ästhetische Erziehung und die Schönheit) a. Die Anschauung des Ideals: Die unmittelbare Einvernehmen mit der Natur in der Einzelheit der Empfindung (das naive Denken) b. Die Anschauung des Unterscheidens: Die Neigung (als die natürliche Freiheit) werden durch die Pflichten (die moralische Freiheit) unterworfen, Denken und Empfindung, Geist und Herz – eine ausschließende Beziehung. Die Notstaat gegen die Schönheitsstaat c. Die Anschauung des Grundes: Durch die ästhetische Erziehung zum Spiel der Einbildung mit der sinnlichen Stoff und der geistigen Form, wodurch eine Fügung oder Harmonie der Kräfte erreicht werden. Das ist die Erfüllung in der Schönheit. Mit der Menschheit des Menschen vereint sein – d. Die Anschauung des Vernunftwesens selber: die Schönheit, in der Vernunft und Empfindung, Menschheit und seine Mensch vereint sind. 2. Hölderlin (die Dichtung der Freiheit und die Heiligkeit) a. Die Anschauung des Ideals (wie es sein soll, ist es nicht): die Natur b. Die Anschauung der Unterscheidung (wie es ist, ist nicht, wie es sein soll): c. Die Anschauung der des Grundes (wie es ist, ist wie es sein soll; wie es sein soll, ist es): - Die Anschauung der Entwicklung: Der Dichter geboren zur Kunst, Religion und Philosophie als der, der sich durch das Jahr sich 17 - entwickelt, theoretische (in idealistischem Sehen durch Schlüsseln), praktisch (erleidet die Unterscheidung des Menschen an sich selbst) im Hyperion und Empedokles, der Blinde Sänger „nur was blühet, erkenne ich, was er sinnet erkenne ich nicht, im Leiden adelt sich zur Tapferkeit die Seele, im Schmerzen bewahren, glauben, aus Liebe und Leid), poietisch (dichtend, Namen setzten, den Weg der Natur aufzeichnend, die Bestimmung insbesondere das Vernunftwesen als den Vater besingend - Hier Bildung ist die Dichtung – ein gedichtete Wirklichkeit; ihr, meine Seiten, tönt ihm nach, mein Lied, Der Dichter als Ort der Einigkeit. Vernunft (Göttliches) und Wirklichkeit (Menschliches) dichtend in einander gehen; d. Die Anschauung des Vernunftwesens in seinem Selbstverhältnis: das Jahr der Seele, des Fußes: Die einigen Drei, - das Gesetz und das Schicksal: Alle sich erfahren (des Selbst ebenso ihrer Göttlichkeit wie Menschlichkeit) - Der Fürst des Festes und Vater des Vaterlandes – der Bund von Göttern und Menschen. - Der Vater Äther (die Bewegung der Jahren des Unterscheidens) - Das grüßende Licht des Blickes und des Tages, in dem das Denken sich selbst erfährt - Die mütterliche Erde (der Boden des Ursprunges, der Verlassen wird und doch die Wurzel ist) C. Die Denker der Freiheit Kant 1. Bestimmungsterminus: Das Kategorische Imperativ, das moralische Gesetz und die Autonomie des Vernunftwesens (Kant) a. Die praktische Vernunft ist der Wille: der das Vermögen (Naturkraft und Kausalität) ist, durch Vorstellungen, die Ursache der Wirklichkeit der Gegenständen dieser Vorstellungen zu sein (die Kausalität des Vernunftwesens) b. Die Erfahrung mit dem Vernunftwesen zeigt einen Gedankengang zur Konkretion, zur Wirklichkeit des Gedankens: Idee der Freiheit – Praktische Vernunft – Gesetz – reiner Wille – Kategorische Imperative – Pflicht – Menschheit – Persönlichkeit – später bei Fichte zum Ich und schließlich bei Hegel zum Selbstbewusstsein des Geistes c. ...dass ich auch wollen könne, meine Maxime solle ein allgemeines Gesetz werden. 2. Denkterminus (Achtung vor dem Gesetz) a. Die Wirkung des Vernunftwesens auf uns besteht darin, dass sie Achtung bei den Menschen erweckt: Der Mensch erhebt sich über sich als zur Sinnenwelt gehörig (Achtung) ist als zugleich sich selbst unterworfen (Demütigung) Unsere Beziehung zum Gesetz der Freiheit ist Unterwerfung und Erhebung zugleich schmerzliche Demütigung wie auch Selbstachtung. b. Die Eigenliebe (Wohlwollen gegen sich selbst wird eingeschränkt – dem Leben wird ein Ende gesetzt) Die Eigendünkel (Wohlgefallen an sich selbst 18 (als Naturwesen) wird geschlagen zu Gunsten der Wohlgefallen (die Herrlichkeit) an sich selbst als Vernunftwesen. c. Dieses Wohlgefallen ist die Selbstachtung und das Selbst dieser Selbstachtung ist das Vernunftgesetz selber, die Pflicht - Sich von sich zu unterscheiden ist als eine Handlung, welche von der Menschheit in der eigenen Person geboten wird. d. Das Ichlein gegen das ich – beides jedoch in mir – nirgends treffe ich auf eine Grenze, ein Gesetz, das nicht ich selber bin, das nicht ich ist. Da ist das ich unendlich, weil bei sich. (Autonomie – Selbstgesetzgebung) 3. Sachterminus: Das höchste Gut a. Die Vorstellung der Gesetzmäßigkeit der Handlung, der Übereinstimmung mit dem Vernunftgesetz, mit dem Vernunftwesen, ist der Treibfeder der Begehrensvermögen, der Grund zur Willensbestimmung. b. Tugend und Glückseligkeit – Tugend als die Unterscheidung des Menschen von sich selbst, Glückseligkeit als die Übereinstimmung mit dem Gesetz. c. Wir sollen das höchste Gut realisieren, in einen unendlichen Progressus. d. Das höchste Gut in der Welt ist nur möglich, wenn die Natur so angenommen wird, dass sie mit dem Vernunftwesen in Einklang stehen kann, eine Vernünftige Welt, also die Idee des Gottes; die unsterbliche Seele als Postulat für die unendliche Zeit, die dazu nötig sein wird dieses Gut zu verwirklichen: - wir sollen das höchste Gut (welches also doch möglich sein muss) zu befördern suchen. Also wird auch das Dasein einer von der Natur unterschiedenen Ursache der gesamten Natur, welche den Grund dieses Zusammenhanges, nämlich der genauen Übereinstimmung der Glückseligkeit mit der Sittlichkeit, enthalte, postuliert. Fichte 1. Sachterminus: Die Tathandlungen des menschlichen Geistes a. Diese Setzungstätigkeit ist empirisch geben. b. Das ich setzt sich und ist; es ist, d.h.: es muss sein, um sich zu setzen aber setzt sich, muss sich ins Sein setzen, um zu sein; das Setzen setzt ein Sein. Das Sein muss vorausgesetzt werden, um zu Setzen – Sein setzt sich; A = A – das Setzen setzt sein Sein – normalerweise setzt A B. A setzt B, das Setzende A und das Gesetze B sind verschieden. Das Ich ist jedoch das Setzende welches sich selber setzt, ist also zugleich das Gesetze und das Setzende. c. Das Nicht-Setzen des zu Setzenden d. Das Zugleich-Setzen des Gegenteiligen und also gegeneinander Endlichen 2. Bestimmungsterminus: Das Ich als Grund seiner selbst (causa sui) a. Das Selbst-Wissen dieser Handlungen und der Handelnde ist der Geist, der zu sich kommt, zum Ich seiner Reflexion, wird. Ich bin ich – die Setzung der Identität des Ich mit sich selbst. 19 b. Das Nicht-Ich wird gesetzt und dem unmittelbaren Ich entgegengesetzt. c. Das Ich durchgängiger Bestimmung. Das ich produziert sich selbst: „Dasjenige, dessen Sein (Wesen) bloß darin besteht, dass es sich selbst als seiend setzt, ist das Ich, als absolutes Subjekt“. 3. Denkterminus: a. Das Denken des Ich ist endlich gegen das von ihm anerkannte NichtIch, welches Gegenstand seines Vorstellens ist; das ich ist leidend, es wird zu sich zurückbogen, ist Reflexion b. Das Ich ist selber produzierend, realisierend und so hebt es seine Endlichkeit auf. Nicht mehr Vorstellung eines Gegenstandes, sondern Empfindung. Der Widerstand ist in sich und soll aufgehoben im Streben des ich, wodurch es sich der Möglichkeit durchgängiger Selbstbestimmung inne wird. ich soll ich sein (Der Widerspruch des Unterschiedenen) c. Nichts außer dem Ich und seine Vorstellungen bis es zu handeln beginnt; dann bringt es die Welt hervor, nicht Nachbilder eines Gegebenen sondern die eines Zweckbegriffe (Vorbegriffe eines Hervorzubringenden) – Vernunft Idee d. Die Sehnsucht nach dem und Glaube an das Ideal erfüllt sich in dem Ideal des Absoluten selbst. Das Denken kam nicht zu sich sondern bleibt im Verhältnis zu sich als Sehnsucht e. Der Drang, Treib zu absoluter unabhängiger Selbsttätigkeit: „Nichts ist mir unausstehlicher als nur an einem anderen, für ein anderes und durch ein anderes zu sein; ich will für und durch mich selber sein“ f. Die Wissenschaftslehrer ist die Bewegung auf die Einheit des Bewusstseins, in dem das Ich und das Nicht-Ich vereint werden. Das Nicht-Ich soll aufgehoben. Hegel 1. Denkterminus: a. Die Bildung des Bewusstseins zum Selbstbewusstsein b. Der reine Begriff 2. Sachterminus: a. die physische und geistige Natur b. die Wirkungen und zur Welt kommen des Geistes in Kunst, Religion und Philosophie 3. Bestimmungsterminus: a. Der Absolute Geist b. Das System seiner Erfahrung mit sich als das System des geistigen und physischen Natur c. Die Tätigkeit des Schließens d. Die Freiheit des Alls der Realität, welche der Schluss der Schlusse ist. G. Die Architektonik der dritten Epoche 20 IV. Die Christliche Epoche der Sprache des Heiligen Geistes (die Gnade und der Heilige) A. Die Herrlichkeit Gottes () 1. Die Anschauung des Ideals (Sollen ohne Sein): Das jüngste Gericht, Ankunft Christi 2. Die Anschauung des Unterscheidens (Sein ohne Sollen): Der Weg der Erwählung des Herrn, der Umkehr (Conversio); Der Tod und die Auferstehung von Jesus Christus zum Sohn Gottes (Die Erlösung) 3. Die Anschauung des Grundes (Sollen und Sein vereint) Das Reich Gottes Die Gabe der Gnade des Schöpfer-Gottes (Offenbaren), der Wille Gottes nicht die blinde Notwendigkeit 4. Die Anschauung des Vernunftwesens selbst Jesus Christus als die Anschauung des Vernunftwesens als Geist, der Geist der Liebe (Übereinstimmung mit dem Geist) 5. Johannes –Logos, im Fleische, Güte des Ersten Einen und des ihr Entsprungenen, von ihr sich unterstellten, Rettung der Welt, Eins in der Liebe Gottes 6. Paulis Herrn in Gestalt des Knechtes, Gnade, Unterwerfung des Sohnes unter sich selbst und der Welt unter ihn, Erneuerung meiner Selbst, Erlösung der Welt, Gerechtigkeit Gottes, Sehen Gottes von Angesicht zu Angesicht, sich erkannt, anerkannt, erwählt wissen durch Gnade, Erneuerung der Vernunft, Umgestaltung des Menschen, nicht mehr in sich sondern im Herrn stehen, in uns Wirkenden, im Glauben vernehmen, gemäß der schönen Lehre, gemäß dem Herrn sein 7. Die Synoptikern Vater und der zur Herrschaft bevollmächtigte Sohn, Vereinigung beider Naturen zur Unterscheidung und Erneuerung der Welt, Reich Gottes, Denkterminus: Sohn erkennen, anerkennen, den willen des Vaters tun, Glaube, Zustimmung im Tun der Liebe bewahrten B. Die Dichter des heiligen Geistes (Das Neu Testament) 1. Die Narrationes und das Leben Jesu a. Schüler oder Jünger sein b. Das Sollen ohne Sein: Der Reich Gottes und der jüngste Gereicht (Tag Christi, Tag des Unheils, Tag der Erlösung, Tag des Zornes, Tag der Offenbarung von Gottes gerechtem Gericht – Er wird jedem vergelten, wie es seine Taten verdienen c. Das Sein ohne Sollen: Die Verheißung Kinder Gottes zu werden (aufgenommen werden und eurer Vater sein, ihr sollt meine Söhne und Töchter werden (2 Kor. 6:18) Die Zeichen für die Ankunft des Reichs Gottes, die Sakramente und die Wunder und die Verwandlung des Herzens d. Grund: Die Werke der Liebe e. Bestimmungsterminus und dessen Gegenwart: Die Bevollmächtigung des Sohnes 21 2. Die Paulinische Verkündigung des Kreuzes a. Apostelsein: Die Berufung, Auserwählung als Unterscheidung, Christus als Gesalbte, Bestimmte, unter einer Bestimmung stehenden, einen Namen habend b. Die Poiesis des Vernunftwesens: Sprache des Evangeliums, Die Botschaft (statt Bedeutung oder Sinn eines Wortes) des Evangeliums verkündigen und Überliefern, was selber empfangen wurde (statt Zeichengebung oder interpretieren) und das Ende der Zeit c. Das Evangelium annehmen der Gemeinde, durch es gerettet d. Der Tod am Kreuz als die Anschauung der Unterscheidung des Menschen von sich selbst, Verwandlung, Das Kleid Christi anlegen e. die Welt und Werke des Fleisches, „Sünde, das Böse: Unzucht, Schamlosigkeit, Habgier, Sittenlosigkeit, albernes oder zweideutiges Geschwätz - Götzendiener - Zorn, Geschrei, Bitterkeit, Wut, Lästerung, ausschweifendes Leben, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, Neid und Missgunst, Trink und Essgelage, Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Bosheit, Mord, List, Tücke, Verleumdung, Hochmut, Überheblichkeit, Prahlerisch, Ungehorsam, Unverständig, Haltlos, ohne Liebe, ohne Erbarmen, Starrsinn, Selbstsucht, Gottlosigkeit, Ungerechtigkeit, die Wahrheit niederhalte.“ f. Die Gerechtigkeit aus Glaube nicht aus Werken (es kommt auf die Gesinnung, der Wille, an, nicht der Handlung – man kann gezwungen werden etwas zu tun, nicht aber etwas zu wollen) 3. Das Johannis-Evangelium a. Sohn sein: Das Fleisch-gewordene Wort, das Licht, die Herrlichkeit Gottes, welches in die Welt kam aber von ihr nicht aufgenommen, anerkannt, gesehen wurde. b. Das Wort Gottes, welches aus Liebe in die Welt gesandt wurde. c. Die Liebe der Identität – Das Wort essen, eins mit dem Wort werden, im Wort vereint sein. d. Die Rettung der Welt e. Die Anschauung des Vernunftwesens als die Vermittelung: Der Fuß (wo der Körper berührt die Erde): Körper Gott Geist Vater Fuß Mensch Seele Sohn Erde Stoff Körper Menschen C. Die Denker des Christlichen Wissens 1. Plotin (Das gänzlich verschiedene, unsagbare, einfache Eine) a. Bestimmungsterminus: b. Denkterminus: c. Sachterminus: d. Die Negativität der Freiheit, die Negativität des Gottes als des Namen für das gänzlich verschiedenen) 22 e. Seine Güte, Schönheit, Macht „strahlt„, gibt sich „nach außen„ (und bleibt trotzdem bei sich). f. die Spanne zum Ursprung – das Hervorleuchten wird zum Sein; die Beziehung zum Ursprung ist Denken (Geist). g. Die Seele als zum Stoff und zum Sein gekehrte. h. Die Verwandlung der Seele: Umkehr – Rückkehr – Einkehr i. Die Kaskade hin und der Weg zurück zum Nichts des gänzlich und unaufhebbar verschiedenen Einen 2. Augustinus (Die Trinität ) a. Das Vernunftwesen bei sich nicht als Selbstbewusstsein, nicht als Ich und Ich sondern als Vater und Sohn (die Identität der Selbstbezüglichkeit durch „Blutsverwandtschaft„ von „Familienmitglieder„) b. Sachterminus: Deus et Anima (zunächst als Abbild, sodann aber in gebrochenen Verhältnis Gott und die Seele als die Eröffnung der Spanne ihres Heilweges c. Bestimmungsterminus: Mediator, der Liebe caritas, divina trinitas Der Grund: (A = A) (A = A) (Ja, ja; nein, nein) Die Dreifaltigkeit Gottes (Menschensohn und Gottessohn); das Selbstverhältnis von (Vater - Sohn Geist) Das „Wort (Wissen, Weisheit) Gottes„, das hervorgegangen (gesandt, geschickt) ist und eins ist mit seinem Ursprung. d. Glaube, der Einsicht sucht – vom Glaube aus zur Einsicht e. Denkterminus: Memoria (statt Ideal), Humilitas, Confession 3. Thomas Aquinas (Die Wissenschaft der heiligen Lehre als beseligende Anschauung) a. Denkterminus: Das menschliche Handeln und sein höchster Bewegrund – die Wissenschaft von ihm wird vermittelt durch die heilige Doktrine (sacra doctrine, heiliges Wissens, Wissen Gottes und er Seligen, Wissenschaft (disciplina der doctrina sacra, scientia divina, Memoria auf dieser Lehre als Eruditio, Quaestio und disputatio, bewegt von amor sapientiae (salus humanus, beatitudo) credenda, desideranda, operanda – Darstellung des geistigen in weltlichen (divina et spiritualia sub similtudine corporalium) b. Sachterminus: Die Wirksamkeit und Wirklichkeit des dreifaltigen Gottes – Die Fähigkeit der rationalis creatura für ihr Gutsein zu sorgen. Für ihre Vollkommenheit aus Liebe zu ihrem Göttlichen Ursprung – Die Entfaltung der Wissenschaft c. Bestimmungsterminus: Die Vorgabe des Heilsweges und die Incarnation (nur das Vernunftwesen kann die Einigung von dem Wort Gottes mit der menschlichen Natur sein) D. Die Architektonik de zweiten Epoche V. Die Griechische Epoche der Sprache des Musischen Wissens – Der Held und sein Vollbringen A. Die Vollkommenheit als die Gabe des Schicksals und des Logos der Seele 1. Das Sollen, dessen, wie es immer war, Brauch war () und zu sein hat b. Schicksal c. Fug und Recht 23 d. Schicklichkeit und wie es sich gehört e. Jedem das seine 2. Sein gegen Sollen und die Weisung () a. Drinnen und Draußen b. Drinnen gegen Draußen; Draußen gegen Drinnen c. Hybris und die Zurechtweisung 3. Der Grund und Die Vollendung dessen, was zu sein bestimmt war. a. Der Wille Zeus erfüllt sich Frieden b. die Wohlverteilung der Würde, der Macht, des Reichtums c. Die Welt des Vollbringens 4. Die Herrschaft Zeus und sein Wille 5. „Erkenne dich selbst„ – die Selbst-Erkenntnis des Menschen als sterblich; die Selbst-Erkenntnis Zeus als der olympische Herrscher B. Die Dichter des Musischen Wissens 1. Homer (Der Held und der König) a. Die Welt des Vollbrachten b. Der Kampf der Helden um den Sieg des ihm unterscheidenden Ruhmes () c. Der Streit des Helden um die Anerkennung der Ehre (als das, was ihm zusteht d. Der König und der Frieden des Gemeinwesens in der Schönheit und Pracht seines Ruhmes und seiner Würde 2. Hesiod (die Ankunft des Olympischen Gemeinwesens) a. Die Herkunft der Götter und die Gewaltherrschaft b. die Einsicht Zeus darin, wie die Hälfte mehr ist als das Ganze (das Prinzip der Anteile und das Teilen) c. Die Anerkennung der Grenze des anderen in der Einsicht der eigenen Begrenzung d. Das Olympische Gemeinwesen C. Die Denker des vollkommen Seienden 1. Das Vollkommene (Parmenides) a. Die Fahrt in die Abgeschiedenheit des Wesens b. Der Weg der Unterscheidung des Seienden (Wie es ist und wie es nicht ist) c. Die Überzeugungskraft () als die Begleiterin der Wahrheit, der Weg zur Wahrheit, das logische, begründende, das uns für sich einnimmt auf schöner Weise d. A A (Das Prinzip des Ausgeschlossenen Dritte) e. Die Bestimmung des Seienden und die Einsicht in das, wie es zu sein hat f. Das abgerundete Seiende („ist vollkommen„) ist der Grund, ein Ort, in dem das Denken zur Ruhe kommt, wirklich ist, und doch ist das Seiende noch nicht selber sich einsehend 2. Die Grenze, Form, Anschauungen des Vernunftwesens (Platon) a. Unterscheiden als Grenze: Kontur, Umriss, Profil, Form, Erscheinungsform, Art und Weise, Aussehen - In Form sein heißt in guter Form sein, so zu sein, wie es sein soll. - Stoff oder Inhalt wird geformt; ist erst durch seine Form, was es zu sein bestimmt war 24 - Profil haben heißt scharf umrissen sein, hervorstechend, unterscheidend und hervortretend - Klarheit des Markanten, der Form, ist weiter: Glanz und Pracht der Form, ist Ruhm, Ehre, Ruf, Rang, der Form - Das, was sich von anderen unterschieden hat, zeichnet sich aus - Art und Weise: Der Unterschiede zwischen dem Sichtbaren (dem Sein) und dem Unsichtbaren (dem Wesen, der Natur, der Bestimmung) - Die Grenze ist Ziel, Endpunkt, Vollkommenheit: Das Vorhaben (die Möglichkeit, Plan, Wille, Idee, Bestimmung, Gedanke) erfüllt sich, (realisiert sich, wird vollbracht, wird wirklich). Die Entwicklung hört am Ziel und am Ende auf, erst dann ist die Sache, wie sie zu sein bestimmt war, ist sie gut. - Grenze als Maß b. Die Idee des Guten (die Form und der Stoff) als Ursache für das Erblicken, was in Wahrheit ist. c. Die Darstellung und demzuvor das Erblicken der Seele: Sie bleibt jedoch den Anblicken (Ideen) und den Ersten Anblick (des Guten) gegenüber doch ihn erstrebend. Dieses Streben ist der Rückgang der Seele, die durch die Dialektik (ihre Kunst und Methode und Bildung) zunächst zum Erblicken ihres Anfanges, schließlich aber zum Gesetzgeber wird, wodurch sie sich in dem anderen darstellt. So trägt sie die Macht der Ursächlichkeit in sich selbst aus, ist seine gestaltende Kraft. 3. Das höchste Seiende (Aristoteles) a. Die Bildung des Verstandes zur Vernunft b. Die Wissenschaft ist das Werk des Menschen und der seelische Form der Vernunft (Verstand) ; die Vernunft selber schaut nur die Anfänge, Prinzipien. Die Wissenschaft hat Überzeugungskraft, Beweiskraft. c. Das System der Wissenschaften (Poietisch, Praxis, Theoretisch): Weswegen ist das Seiende anwesend? Entweder ist diese Bestimmung in dem Seienden selber (Theoretisch) oder in etwas von ihm Verschieden (Poietisch), wenn es um das Gemachte geht. Der Bestimmungsgrund in dem Machenden - Die praktische Wissenschaft: die Philosophie von Menschlichem, im Menschlichem ist Glück die Vollendung: Das Glück ist Tätigkeit gemäß der Vortrefflichkeit, Tugend (), das Schönundgute (), das Ziemende, passende (Verhältnis zum Sollen als Maß), das Wahrscheinliche (Wahrziemende) „A ist wie B„ edel Charakter - Vollendung dieser Wissenschaft nicht im Wissen und Nachdenken und Einsicht in die Wahrheit sondern im Handeln und im Tun, in der Anwendung der Wahrheit, die meisten Menschen werden nicht durch Scham (Achtung, Mitgefühl) sondern durch Angst bewegt. Die vier Griechische Tugenden (bezogen auf die Grenze – Mäßigkeit, Mut, Gerechtigkeit, Klugheit, Weisheit (Wissen von den allgemeinen Prinzipien), Freundschaft (Familien, Herrscher, unter Menschen, Gleichgesinnten, Gerechtigkeit, Gemeinwesen, das goldene Mittel (Kairos, nicht zu viel, nicht zu wenig bezogen auf das Maß d. Das Theoretische Wissen das Seiende als Seiende und das Wissen von dem Allgemeinen das allgemeine Seiende (der Sachverhalt als Sachverhalt): das und das kommt dem und dem in der und der Hinsicht zu gemäß dem Prinzip: es ist unmögliche, dass dasselbe demselben in einem zugleich zukomme und 25 nicht zukomme ((A A) (Das Widerspruchsprinzip) A ist B - einen Urteil und Sachverhalt - Entscheidbarkeit (so ist es, so ist es nicht) das wirkliche Seiende, die Sachheit der Sache (Was kommt zuerst das Huhn oder das Ei) Das beste Seiende (Das Vernunftwesen als der reine, eigenständige, selbstständiger unbewegte Beweger des Alls) e. Das poietische Wissen D. Die Architektonik der ersten Epoche 26