Zwölftontechnik – Atonalität Was heißt „Tonalität"? Melodik: Zentral- oder Bezugston, Akkordaufbau in Terzen mit klarem Grundton, Verhältnis der Stimmen zueinander nach klassischem oder funktionalem Kontrapunkt, Akkordfortschreitung nach einer „Funktionsharmonik" (z.B. T-S-DT oder II-V-I), „Abweichungen" (Dissonanzen) werden „aufgelöst", die für die Tonalität konstituierenden Elemente werden auch rhythmisch-metrisch hervorgehoben („formbildende Tendenzen der Harmonie"). In der Atonalität gelten diese Merkmale nicht mehr. In der bildnerischen Kunst gibt es eine parallele Entwicklung von der gegenständlichen zur ungegenständlichen Malerei (z.B. Mondrian): Auf der Suche nach neuen Tonsystemen stiessen einige Komponisten (Schönberg, Berg, Webern) auf die sog. Zwölfton-Technik. Jeder der 12 Töne einer Oktave (c, cis, d, dis, usw.) kommt in einer Reihe einmal vor. Wenn die Reihe gespielt wird, spürt der Hörer keinen Grundton mehr: Arnold Schönberg kennt von einer Zwölftonreihe vier Erscheinungsformen (Modi): a) Grundgestalt b) Umkehrung (Spiegel) c) Krebs d) Krebsumkehrung (Umkehrungskrebs, Spiegelkrebs) Aufgabe: Bilden Sie von der obigen Reihe ausgehend die 3 Erscheinungsformen b-d: Notieren Sie die Grundreihe aus Alban Bergs Lied aus dem Jahre 1925, die ersten 12 Töne der Singstimme: Wie oft kommt in der Singstimme diese Reihe vor? ………….. Wie wird die Reihe in der Klavierbegleitung verwendet? ………………………………………………………………………………………………… ………………………………………………………………………………………………… ………………………………………………………………………………………………… Benennen Sie von unten nach oben alle Töne, die am Ende des Liedes noch klingen (siehe unteres Notenbeispiel): ………………………………………………………………………………………………….. Was fällt Ihnen dabei auf? ………………………………………………………………………………………………….. Bestimmen Sie vom untersten Ton ausgehend das Intervall (Tonschritte) zum nächst höheren Ton und fahren Sie entsprechend weiter bis zum obersten Ton. So bestimmen Sie die Intervalle: kleine Sekunde 1 Halbton große Sekunde 1 Ganzton kleine Terz 1 Ganzton + 1 Halbton große Terz 2 Ganztöne Quarte 2 Ganztöne + 1 Halbton Tritonus 3 Ganztöne Quinte 3 Ganztöne + 1 Halbton kleine Sexte 4 Ganztöne große Sexte 4 Ganztöne + 1 Halbton kleine Septime 5 Ganztöne große Septime 5 Ganztöne + 1 Halbton Fällt Ihnen etwas auf? ………………………………………………………………………………………………… Arnold Schönberg Alban Berg Anton von Webern Architektur Österreichische Postsparkasse Wien Erbaut 1906 durch Otto Wagner