sinfoniekonzert Sergej Prokofjew Dmitrij Schostakowitsch Aram Chatschaturian Yeol Eum Son Klavier Simon de Klein Trompete Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko Dirigent First Global Partner 01 sinfoniekonzert 01 09. Oktober 2016 11 Uhr, 10./11. Oktober 2016 20 Uhr Kölner Philharmonie Sergej Prokofjew Sinfonie Nr. 7 cis-Moll op. 131 (1951–1952) Moderato Allegretto Andante espressivo Vivace 30’ Pause Dmitrij Schostakowitsch Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester Nr. 1 c-Moll op. 35 (1933) 23’ Allegretto Lento Moderato Allegro con brio Aram Chatschaturian »Spartakus« – Szenen aus dem römischen Leben. Suite aus dem gleichnamigen Ballett (1956) Zusammengestellt von Maestro Dmitrij Kitajenko 26’ Einleitung und Tanz der Nymphen. Allegro ma non troppo – Moderato – Quasi allegro Variation der Aegina und Bacchanal. Allegro molto vivace – Presto Großes Adagio von Spartakus und Phrygia. Adagio – Più mosso – Tempo I – Lento Tanz der Mädchen aus Gades und Sieg des Spartakus. Andante – Più mosso Yeol Eum Son Klavier Simon de Klein Trompete Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko Dirigent So 10 Uhr und Mo + Di 19 Uhr: Konzerteinführung mit Dr. Hartmut Lück 5 Das Konzert in Kürze Spartakus ist nicht nur der Held aller Unterdrückten und Geknech­ te­ten, nicht nur der Protagonist zahlreicher Sandalen-Filme. Der Sklave und Gladiator, der mit seinem Aufstand das Römische Reich in B ­ edrängnis brachte, eroberte als Protagonist eines Ballett­abends auch die Bühnen der Welt. Der armenische Komponist Aram Chatschaturian verfolgt Leben und Leiden, aber auch glückliche Liebesmomente seines Helden Spartakus. Kein Zweifel, dass der Komponist hinter der Fassade der Historie auch dazu ­inspirieren wollte, in der Gegenwart für Menschlichkeit und persön­ liche Ideale zu kämpfen. Sergej Prokofjew wurde im Laufe s ­ eines Lebens häufig dazu aufgefordert, seine Ideale aufzugeben – in seiner 7. Sinfonie, geschrieben ein Jahr vor seinem Tod, kehrte er noch einmal zu ihnen zurück. Eine Sinfonie, erfüllt von Jugenderinnerungen und Melancholie. Schostakowitsch rückt der Klaviersolistin in seinem 1. Klavierkonzert mit dem heimlichen Haupt­ darsteller dieses Programms auf den Pelz – die Trompete treibt in Schostakowitschs anspielungsreichem Konzert ihr neckisches Spiel. Den Klavierpart übernimmt die vielfach preisgekrönte ­Pianistin Yeol Eum Son, der Simon de Klein – Solo-Trompeter des Gürzenich-Orchesters – spielfreudig Paroli bietet. Außerdem feiern wir mit diesem Konzert die 30-jährige Zusammen­arbeit mit unserem Ehrendirigenten Dmitrij Kitajenko. 6 Populär und doch ernsthaft Sowjetische Komponisten und der »Sozialistische Realismus« Ausgerechnet der Krieg schenkte den Künstlern in der Sowjetunion etwas Erleichterung. Nach den harten kulturpolitischen Maßnahmen und den Schauprozessen der späten 1930er Jahre, brachte die Zeit während des Zweiten Weltkrieges ein Nachlassen der Repressionen. Nach dem Überfall durch Hitlers deutsche Truppen hatten die Macht­haber andere Sorgen als möglicherweise nicht system­ konfor­me Kunst. Das Tauwetter war jedoch nicht von Dauer: Die Hoffnung, dass die »Liberalisierung« des Kulturlebens in der ­Nachkriegszeit anhalten würde, erfüllte sich nicht – im Gegenteil. Der für Kultur zuständige Parteikommissar Andrej Zhdanov setzte ­zwischen 1947 und 1948 zu einem Rundumschlag gegen die führenden sowjetischen Komponisten an, denen er »Formalismus« und »westliche Dekadenz« ankreidete. Die Gründe hierfür mussten nicht einmal musikalisch sein. Die völlig harmlose Oper »Die große Freundschaft« von Vano Muradeli (einem gleichermaßen harmlosen Komponisten) wurde abgesetzt, weil darin ein Loblied auf den ­Altgenossen Givi Ordzhonikidze aus Georgien gesungen wurde, mit dem sich Stalin Ende der 1930er-Jahre verkracht hatte. Zu den von Zhdanov G ­ eschmähten gehörten auch die drei Komponisten des heutigen ­Konzerts. Mehrfach mussten sie verbal »zurückrudern« – eine reine Überlebensstrategie. Wie man heute rückschauend feststellen kann, änderten sie an ihrem musikalischen Personalstil nichts ­Wesentliches, rückten höchstens gewisse stilistische Eigenheiten etwas mehr in den Vordergrund. Zhdanov überlebte sein folgen­reiches Dekret, das er am 10. Februar 1948 erließ, nur um ein h ­ albes Jahr. Seine Wirkung übte es noch lange aus. Blickt man ­genauer hin, stellt man jedoch fest: Prokofjews siebte (und damit letzte) Sinfonie ist ein mildes, retrospektives Alterswerk, das vermutlich auch ohne Zhdanov nicht wesentlich anders entstanden wäre. 7 Die drei Komponisten des heutigen Konzertprogramms (von links): Sergej Prokofjew, Dmitrij Schostakowitsch und Aram Chatschaturian. Fotografie um 1940 Aram Chatschaturian schrieb sein Ballett »Spartakus« völlig aus dem Geist der armenischen Volksmusik heraus, also in seinem ­Heimatidiom, so wie er das auch schon in den Jahrzehnten davor getan hatte. Schostakowitschs bereits 1933, vor der stalinistischen Kulturpolitik entstandenes Klavierkonzert, zeigt Charakteristika, die immer für seinen Komponisten typisch waren und es auch nach 1948 blieben. Dieser Befund sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Situation gerade in dieser schlimmsten Phase sowjetischer Kulturpolitik für Künstlerinnen und Künstler bedrohlich, wenn nicht sogar lebensgefährlich war. 8 Sergej Prokofjew Sinfonie Nr. 7 Sergej Prokofjew schrieb seine siebte Sinfonie op. 131 in den ­Jahren 1951 bis 1952. Es ist eines seiner letzten vollendeten Werke. Der Komponist befand sich damals schon in einem sehr schlechten gesundheitlichen Zustand und starb am 5. März 1953 – am selben Tag wie Josef Stalin. Ein Zufall, der zur Folge hatte, dass noch Prokofjews Begräbnis von Stalin überschattet wurde: Zu Prokofjews Beerdigung konnte in ganz Moskau kein einziger Blumenstrauß aufgetrieben werden, weil sämtliche Blumen für die Trauerfeier zu Ehren Stalins aufgekauft worden waren. Trotz der großformatigen Anlage – das Werk dauert etwa 35 Minuten – erinnert diese Sinfonie in vielem an Prokofjews Erstling, die bekannte »Symphonie classique«. Ihr lag die spekulative Idee zugrunde, wie der Wiener Klassiker Joseph Haydn möglicherweise komponiert hätte, würde er im 20. Jahrhundert leben. Auch die Siebte ist in klassischem Ebenmaß gehalten, sie verzichtet auf die gewalttätigen Bruitismen, wie sie dem Publikum in früheren Werken wie Prokofjews »Skythischer Suite« oder seiner Zweiten Sinfonie entgegenschallen. Der 1. Satz der Sinfonie beginnt mit einem ­gesanglichen Thema in cis-Moll, dem ein eher leidenschaftlicher Seitengedanke folgt. Eine kunstvolle Durchführung schließt sich an. Der 2. Satz scheint die Walzerromantik eines Peter Tschaikowsky aufgreifen zu wollen – garniert jedoch mit einem Schuss Humor und Ironie. Diese eine Eigentümlichkeit ist bei Prokofjew häufig zu beobachten, wenn er auch nicht zu jenem bitteren ­Sarkasmus neigt, der den späten Schostakowitsch auszeichnet. Elemente des Grotesken wie des Salonhaften werden in diesen Satz eingeflochten und gleichzeitig köstlich ironisiert. Besinnlich und zugleich schwermütig erklingt der langsame 3. Satz, bevor ein spritziges Finale einen Kehraus nach der Art von Joseph Haydn aufzugreifen scheint – aber dann kehrt Prokofjew zum Seitenthema aus dem 1. Satz zurück, das, nun ins Majestätische gewendet, die Gesamtform zyklisch abrundet und zu einem beschaulich leisen Ausklang führt. 9 Der Komponist Sergej Prokofjew als Dirigent. Aufnahme aus den 1940er-Jahren 10 Der Dirigent der Uraufführung am 11. Oktober 1952, Samuil ­Samosud, wünschte sich vom Komponisten jedoch einen virtuosen Schluss. Prokofjew ging widerwillig darauf ein. Maestro Kitajenko greift in diesem Programm – wie die meisten Dirigenten heute – auf den originalen Schluss zurück, der den Charakter des persönlichen Erinnerns und Abschiednehmens unterstreicht. Die Premiere der Siebten war höchst erfolgreich. Im Westen betrachtete man das Werk zunächst abschätzig als populistisch und kompromiss­ lerisch, doch hat sich mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt, dass auch in diesem milden Tonfall die Charakteristik des Komponisten unmissverständlich zum Ausdruck komme. Dr. Hartmut Lück Sergej Prokofjew * 23. April 1891 auf Gut Sonzowka im Gouvernement Jekaterinoslaw (Russisches Kaiserreich) † 05. März 1953 in Moskau Sinfonie Nr. 7 cis-Moll op. 131 Entstehungsjahre: 1951–1952 Uraufführung: Am 11. Oktober 1952 in Moskau unter der Leitung von Samuil Samosud. Dieses Werk wird heute erstmals vom Gürzenich-Orchester Köln im Konzert gespielt. 12 Dmitrij Schostakowitsch Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester Dmitrij Schostakowitsch schrieb sein Konzert für die originelle ­Besetzung von Streichern, einem Klavier und einer Trompete als zweites obligates Soloinstrument im Jahre 1933. In seinem ­Werkverzeichnis wird es auch als »Erstes Klavierkonzert« geführt, das Zweite op. 102 folgte 1957. Das Werk entstand, zusammen mit ­einer Reihe von Filmmusiken, in einer Art »Erholungsphase« zwischen zwei monumentalen Großwerken: der Oper »Lady Macbeth von Mzensk« (1932) und der Vierten Sinfonie (1934), die der ­Komponist aber noch während der Proben zurückzog und für 25 Jahre in der Schublade verschwinden ließ – die vernichtende Kritik an seiner Oper »Lady Macbeth von Mzensk« veranlasste ihn zu diesem Schritt. Dem Klavierkonzert erging es auch nicht viel besser: Es wurde wegen seines »frivolen« und grotesken Charakters kritisiert und erlebte nach der Premiere am 15. Oktober 1933 mit dem Komponisten selbst als Solisten und dem aus Deutschland ­emigrierten Dirigenten Fritz Stiedry nur wenige Aufführungen. Heute ist es eines seiner meistaufgeführten Werke. Schostakowitsch war ein vorzüglicher Pianist, der bereits als 15-Jähriger das gesamte »Wohltemperierte Klavier« von Johann ­Sebastian Bach und Ludwig van Beethovens monumentale ­»Hammerklaviersonate« beherrschte. Anders als seine Solo­ konzerte für Violine und Violoncello zeigen seine beiden Klavierkonzerte einen eher lockeren, beschwingten Charakter. Ähnlich ­anderen Komponisten der »klassischen Moderne« wie Strawinsky, Hindemith oder Schulhoff entdeckte auch Schostakowitsch den Klang des Jazz und der Music Hall für sich, der ihm als Würze zu einem grotesken, parodistischen Klavierkonzert diente. Auch die großen Meister der Vergangenheit wurden nicht verschont, denn schon das Klavierthema im 1. Satz parodiert den Beginn von ­Beethovens »Appassionata«-Sonate, und im Finale greift eine ­Klavierkadenz das Motiv aus dessen Rondo a capriccio »Die Wut über den verlorenen Groschen« auf. In der Trompete wiederum wird hier, im Finalsatz, auf Haydns Sonate D-Dur Hob. XVI:37 angespielt. Auch beim wehmütigen Walzer des langsamen Satzes schwankt die Stimmung gelegentlich zur Parodie hin. Die Oktavgänge des Klaviers im hohen Register sind im Finale – und auch sonst – ein 13 Paris, Salle Wagram: Dimitrij Schostakowitsch bei den Tonaufnahmen seines 2. Klavierkonzertes mit dem Orchestre National unter André Cluytens. Aufnahme vom 9. Mai 1958 14 Markenzeichen des zur Groteske neigenden Stils von Schostakowitsch; in seinen Orchesterwerken verwendet er an solchen Stellen gern die Piccoloflöte. Dass die gezielte Veralberung des romantisch-pathetischen Konzertstils, etwa eines Sergej Rachmaninow und seiner sowjetischen Nachfolger, im gerade beginnenden ­kulturpolitischen Kampf um die Durchsetzung des »Sozialistischen Realismus« gegen den »Modernismus der westlichen Dekadenz« nicht gerade auf Beifall stieß, ist leicht nachvollziehbar. Humor und Ironie erscheinen Dogmatikern oft schlimmer als der politische Gegner. Dr. Hartmut Lück Dmitrij Schostakowitsch * 25. September 1906 in Sankt Petersburg † 09. August 1975 in Moskau Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester Nr. 1 c-Moll Entstehungsjahr: 1933 Uraufführung: Am 05. Oktober 1933 mit Dmitrij Schostakowitsch selbst am Klavier unter der Leitung von Fritz Stiedry. Vom Gürzenich-Orchester zuletzt gespielt am 21. November 2006 mit den Solisten Elena Bashkirova (Klavier) und Peter Mönkediek (Trompete) unter der Leitung von Paul Daniel. 16 Aram Chatschaturian Vier Sätze aus dem Ballett »Spartakus« Der aus Thrakien stammende römische Sklave Spartakus brach im Jahre 74 vor Christus aus einer Gladiatorenschule aus und versammelte eine enorme Schar geflüchteter Sklaven um sich. Ein Sklaven-Heer, das schließlich zwischen 40.000 und 60.000 Mann umfasste, brachte der römischen Armee mehrere empfindliche ­Niederlagen bei, bevor es dem Feldherrn Marcus Licinius Crassus im Jahre 71 vor Christus gelang, es zu besiegen, w ­ obei Spartakus den Tod gefunden haben soll. Die 6000 über­lebenden Aufständischen wurden an der Via Appia gekreuzigt. Spartakus war kein ­Politiker und kein wirklicher Revolutionär, auch wenn Karl Marx ihn als »wirklichen Vertreter des antiken Proleta­riats« bezeichnete und einen »famosen Kerl« nannte. Er war ein a ­ narchischer Sozialrebell gegen die bestehenden Verhältnisse der Sklavenhalter­ gesellschaft. Ein konkretes Ziel im Sinne einer Umgestaltung der ­Gesellschaft hatte er nicht, dafür war die Zeit noch nicht reif. ­Dennoch zählt er in der Vorgeschichte der sozialen Bewegungen der Menschheit zu den historisch herausragenden Persönlichkeiten und ist deswegen bis heute bekannt. Gerade in der Geschichte des Kommunismus taucht sein Name immer wieder auf, nicht nur in der Spartakus-Bewegung in Deutschland seit dem Ende des Ersten Weltkriegs, sondern auch als Thema in Literatur, Kunst und eben auch Musik. Die abend­ füllende Ballettmusik »Spartakus« des in Tbilisi (Tiflis, Georgien) gebo­renen Armeniers Aram Chatschaturian ist nicht die erste ­Adaption im Bereich der Musik, aber die umfangreichste und auch bekannteste. Chatschaturian komponierte sein Ballett in den Jahren 1952 bis 1954, erste Skizzen stammen bereits aus den Jahren 1940 bis 1941. Sein Librettist Nikolaj Volkov orientierte sich an Schriften des römischen Historikers Sallust, des griechischen Philosophen Plutarch, des ebenfalls griechischen Historikers Appianos sowie an einer literarischen Vorlage aus dem 19. Jahrhundert, aus der Feder des wenig bekannten Italieners Raffaello Giovagnoli. Aus dramaturgischen Gründen fügte er zu dem historisch bezeugten Personal wie Crassus, Spartakus und dessen Frau Phrygia noch zwei neue Gestalten hinzu: Die intrigante Aegina als Geliebte des 17 Aram Chatschaturian (3.v.l.) und Ehefrau Nina Makarova (rechts im Bild) im Kreise der Tänzerinnen und Tänzer Marius Liepa, Yekaterina Maksimova, Nina Timofeeva und Vladimir Vasilyev (v.l.n.r.) nach einer Aufführung im Moskauer Bolschoi-Theater am 1. Februar 1972. 18 Yekaterina Maksimova als Phrygia und Vladimir Vasilyev als Spartakus in einer Aufführung des Balletts am Bolschoi-Theater Moskau. Reproduktion eines Fotos des Moskauer Bakhrushin Theater-Museums Crassus und, in Gestalt des thrakischen Sklaven Harmodius, einen wankelmü­tigen Aufständischen, der, von Aegina verführt, zum Verräter wird. Das »Corps de ballet« tritt in Massenszenen auf wie zur Feier des ersten Sieges des Spartakus oder bei einem Festgelage des Crassus (»Tanz der Nymphen«), beim »Etruskischen Tanz«, bei theatralischen Einlagen und beim abschließenden »Requiem« für den toten Spartakus. 19 Die Uraufführung fand am 27. Dezember 1956 in Leningrad statt; das Ballett bestand damals aus vier Akten, wurde aber bei späteren Aufführungen mehrmals verändert, gekürzt und in der Szenenfolge umgestellt. Schon im Jahre 1955 stellte Chatschaturian für konzer­ tante Zwecke drei Orchestersuiten aus der Ballettmusik zusammen und 1958 eine vierte, dazu gestaltete er mehrere Einzelstücke als Sinfonische Bilder. Wie auch bei anderen, bekannten Ballettmusiken stellen Dirigenten gerne Suiten nach ihren eigenen dramaturgischen Vorstellungen zusammen. So hat Maestro Dmitrij Kitajenko die ­folgenden vier Sätze für das heutige Konzert ausgewählt: »Einleitung und Tanz der Nymphen« (1. Suite, 1. Satz). Der römische Feldherr Crassus feiert in seinem Lager ein rauschendes Fest und lässt sich durch Volkstänze wie den »Tanz der Nymphen« unterhalten. In das Fest hinein platzt die Nachricht vom Sklavenaufstand und dem Herannahen des Spartakus. Chatschaturian ­orientiert sich hier nicht nur an der kaukasischen Folklore, die er von Kindesbeinen an kennt, sondern auch an bekannten »westlichen« Tanzformen wie zum Beispiel dem Walzer. Seine eingängige Musik entspricht nicht nur den Anforderungen der sowjetischen Kulturpolitik, sondern auch vollkommen dem Stil, den er von seinen ersten Werken an entwickelt hat und der gewisse Elemente aus seiner Heimat in das Spektrum der russischen Musik einfügt. »Variation der Aegina und Bacchanal« (1. Suite, 3. Satz). Dieses Stück entstammt der gleichen Szene: Aegina, die Geliebte des Crassus, umgarnt Harmodius, einen thrakischen Sklaven und ­Anhänger des Spartakus, und verleitet ihn zum Verrat. Eine ­rauschende Verführungsszene. »Großes Adagio von Spartakus und Phrygia« (2. Suite, 1. Satz). Die Liebesszene der beiden Haupthelden der Aufständischen ist ein letzter Ruhepunkt vor dem sich abzeichnenden Verrat des ­Harmodius und der Uneinigkeit der Kämpfer, die letztlich zur ­Niederlage der aufständischen Sklaven beiträgt. »Tanz der Mädchen aus Gades und Sieg des Spartakus« (1. Suite, 5. Satz). Die »Gaditanae«, die Mädchen aus Gades (heute: Cádiz), ebenfalls Sklaven, tanzen zum Sieg des Spartakus über die Truppen von Crassus. Für Chatschaturian lag es nahe, hier Anklänge an die spanische Folklore unterzubringen; Anleihen bei Maurice Ravels »Bolero« sind unüberhörbar. Wenn Spartakus auftritt, ­erklingt »sein« Thema, ein gebrochener Durdreiklang mit Auftakt, und führt zu einer rauschhaften Steigerung. 20 Es versteht sich, dass solche Orchestersuiten in sich keine geschlossene »Geschichte« erzählen – sie wurden nach musikalischdramaturgischen Gesichtspunkten zusammengestellt. Der Vorteil für die Zuhörer besteht darin, dass er – da das ganze Ballett kaum noch aufgeführt wird, schon gar nicht in den westlichen Ländern – die musikalischen Höhepunkte in komprimierter Form erleben und sich an der spezifischen Adaption der kaukasischen Folklore durch den Komponisten erfreuen kann. Dr. Hartmut Lück Aram Chatschaturian * 06. Juni 1903 in Tiflis † 01. Mai 1978 in Moskau »Spartakus« – Szenen aus dem römischen Leben. Suite aus dem gleichnamigen Ballett Zusammenstellung für das heutige Konzert durch Maestro Dmitrij Kitajenko Entstehungsjahr: 1952–1954, Umarbeitung zur Orchestersuite im Jahr 1955 Uraufführung: Am 27. Dezember 1956 in Leningrad Dieses Werk wird heute erstmals vom Gürzenich-Orchester Köln gespielt. 21 Anatoly Karpukhin und Alla Karpukhina in einer Szene aus Aram Chatschaturians Ballett »Spartakus«. Aufnahme vom 1. Juni 1978 22 Dmitrij Kitajenko gehört zu den großen Dirigentenpersönlichkeiten unserer Zeit. Seit Jahrzehnten dirigiert er regelmäßig die bedeutenden Orchester Europas, Amerikas und Asiens. Mit dem GürzenichOrchester Köln, dessen Ehrendirigent er seit 2009 ist, verbindet Dmitrij Kitajenko in dieser Saison eine 30-jährige Zusammenarbeit, die herausragende CD-Einspielungen hervorbrachte. Ihre preis­ gekrönten Gesamtaufnahmen der Sinfonien von Schostakowitsch, Prokofjew und Rachmaninow stießen international auf große Begeisterung. Ihr Tschaikowsky-Zyklus, bereichert durch die Veröffentlichung des Operneinakters »Jolanthe«, wurde als Referenzeinspielung gehandelt. Zahlreiche CDs liegen außerdem u. a. mit den Moskauer Philharmonikern, dem RSO Frankfurt und dem Dänischen Nationalorchester vor. Für sein Lebenswerk und seine herausragenden Aufnahmen wurde Dmitrij Kitajenko 2015 mit dem Lifetime Achievement Award der ICMA (International Classical MusicAwards) ausgezeichnet. In Leningrad geboren, studierte Dmitrij Kitajenko ­zunächst an der berühmten Glinka-Musikschule und am RimskijKorsakow-Konservatorium, später bei Leo Ginzburg in Moskau sowie bei Hans Swarowsky und Karl Österreicher in Wien. 1969 war er Preisträger beim 1. Internationalen Herbert von Karajan-Dirigierwettbewerb und wurde mit 29 Jahren Chefdirigent des StanislawskiTheaters. 1976 übernahm er die Chefdirigentenposition der Moskauer Philharmoniker. 1990 ging er in den Westen und wurde u. a. Chefdirigent des RSO Frankfurt und des Bergen Philharmonic Orchestra sowie Erster Gastdirigent des Dänischen Nationalen ­Radiosymphonieorchesters. Seit 2012 ist Dmitrij Kitajenko Erster Gastdirigent des Konzerthausorchesters Berlin. Das Gürzenich-­ Orchester Köln dirigierte er zuletzt im Dezember 2015. 23 Yeol Eum Son begann ihr Klavierstudium bei Cheng-Zong Yin, ­einem der renommiertesten chinesischen Pianisten und setzte ­ihre Ausbildung an der Korean National University of Arts bei Dae Jin Kim fort. Gegenwärtig studiert sie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Arie Vardi. 2004 debü­ tierte Yeol Eum Son beim New York Philharmonic unter Lorin Maazel und konzertiert seitdem mit vielen namhaften O ­ rchestern weltweit, u. a. dem Seattle Symphony, dem NHK Symphony Tokyo, der Academy of St. Martin in the Fields und der NDR Radio­philhar­monie. Dabei verbindet sie eine besondere künstlerische Z ­ usam­menarbeit mit dem Dirigenten Valery Gergiev, mit dem sie Konzerte u. a. beim Mariinsky Theatre Orchestra und beim Rotterdam Philharmonic ­Orchestra gestaltete. Zu den Höhe­punkten ­dieser und der kom­ menden Spielzeiten gehören u. a. Konzerte mit dem Konzerthaus­ orchester Berlin, dem KBS ­Symphony O ­ rchestra, dem Bergen ­Philharmonic Orchestra, der Academy of St. Martin in the Fields und ihr D ­ ebütauftritt beim Orchestre Symphonique de Radio France. Dazu absolviert sie Auftritte bei renommierten Festivals wie dem Beethoven Osterfestival und dem Aspen Music Festival. Auch kammermusikalisch ist Yeol Eum Son aktiv und spielt g­ emeinsam mit ­Musikern wie Clara-Jumi Kang und Svetlin Roussev. Ihre Disko­ graphie umfasst eine Einspielung aller Etüden von Frédéric Chopin und eine Aufnahme s ­ einer Nocturnes in einem Arrangement für Klavier und Streicher. Im Februar 2016 erschien ihre neue CD »Modern Times« mit ­Werken von Alban Berg, Sergej P ­ rokofjew, Igor Stravinsky und M ­ aurice Ravel. Mit diesem Konzert debütiert Yeol Eum Son beim Gürzenich-Orchester Köln. 24 Geboren in Emmerich, bekam Simon de Klein nach ersten auto­ didaktischen Schritten mit acht Jahren privaten Trompetenunterricht. Ab 2002 setzte er diesen an der Musik- und Kunstschule Wesel fort und erhielt gleichzeitig Klavier-, Musiktheorie- und Gehörbildungs­ unterricht. Nach Kursen bei Konradin Groth (Universität der Künste Berlin), Matthias Höfs, Gábor Tarkövi, Uwe Köller und György Geiger studierte Simon de Klein ab 2007 an der Hochschule für Musik Detmold bei Max Sommerhalder zunächst ­Instrumentalpädagogik, wechselte dann aber zur Orchestermusik. 2013 schloss er sein Studium als Diplom-Orchestermusiker ab. Seit August 2010 ist ­Simon de Klein Solo-Trompeter des Gürzenich-Orchesters Köln und gastierte beim WDR Funkhausorchester sowie dem WDR Sinfonieorchester. Auf kammermusikalischer Ebene war er Mitglied des rheinischen Blechbläserensembles Wes10 Brass und wirkte 2016 auch an der Konzertreihe der Kammermusik für Köln e.V. mit. 25 orchesterbesetzung I. VIOLINEN Ursula Maria Berg, Jordan Ofiesh, Dylan Naylor, Dirk Otte, Chieko Yoshioka-Sallmon, Andreas Bauer, Rose Kaufmann, Adelheid NeumayerGoosses, Wolfgang Richter, Elisabeth Polyzoides, Judith Ruthenberg, Colin Harrison, Petra Hiemeyer, Anna Kipriyanova, Juta Õunapuu-Mocanita, Sophia Riedel** II. VIOLINEN Sergei Khvorostuhin, Marie Daniel, Andreas Heinrich, Marek Malinowski, Stefan Kleinert, Sigrid Hegers-Schwamm, Joanna Becker, Susanne Lang, Nathalie Streichardt, Milos Stajonevic, Yu Masuda*, Riccardo Caraceni*, Benedikt ­Gunkel*, Michael Rein* BRATSCHEN Bernhard Oll, Susanne Duven, Martina Horejsi-Kiefer, Bruno Toebrock, Gerhard Dierig, Annegret Klingel, Antje Kaufmann, Ina Bichescu, Eva-Maria Wilms-Mühlbach, Clara Zschoke, Veronika Weiser, Michaela Thielen* VIOLONCELLI Ulrike Schäfer, Joachim Griesheimer, Oliver Wenhold*, Ursula Gneiting-Nentwig, Johannes Nauber, Klaus-Christoph Kellner, Georg Heimbach, Daniel Raabe, Sylvia Borg-Bujanowski, Katharina Apel-Hülshoff HARFE Antonia Schreiber FLÖTEN Alja Velkaverh, Irmtraud Rattay-Kasper, Christiane Menke OBOEN Tom Owen, Merce Calderer*, Natty Amrany* KLARINETTEN Blaž Šparovec, Ekkehardt Feldmann, Thomas Adamsky FAGOTTE Thomas Jedamzik, Luise Wiedemann HÖRNER Markus Wittgens, Willy Bessems, Jörn Köster, David Neuhoff TROMPETEN Bruno Feldkircher, Peter Mönkediek*, Herbert Lange, Matthias Kiefer POSAUNEN Carsten Luz, Markus Lenzing, Jan Böhme TUBA Karl-Heinz Glöckner PAUKEN Carsten Steinbach SCHLAGZEUG Alexander Schubert, Egmont Kraus*, Thorsten Blumberg*, Ulli Vogtmann, Camillo Anderwaldt* CELESTA Paolo Alvarez* KONTRABÄSSE Slawomir Grenda*, Henning Rasche, Konstantin Krell, Greta Bruns, Otmar Berger, Jason Witjas-Evans, Krasen Zagorski, Gisele Blondeau* * Gast ** Orchesterakademie des Gürzenich-Orchesters Stand: 29. September 2016 26 orchesteraktuell 30 Jahre mit Maestro Dmitrij Kitajenko Maestro Dmitrij Kitajenko über die 30-jährige Zusammenarbeit mit dem Gürzenich-Orchester 30 Jahre verbinden mich mit dem Gürzenich-Orchester – eine gute Zeit, die leider wie im Fluge vergangen ist. Gerne denke ich an unsere erste Begegnung im Januar 1987 zurück, poco a poco wuchs das beiderseitige Interesse, gefolgt von großem gegenseitigen Respekt und schließlich einem tiefen musikalischen und menschlichen Vertrauen. Das gibt es nur selten: so gute Laune für so lange Zeit! Nicht nur das Orchester ist mir in dieser Zeit ans Herz gewachsen, sondern auch das freundliche Kölner Publikum, das in unseren ­Konzerten eine ganz besondere Atmosphäre schafft. Wir haben viel zusammen gearbeitet und erlebt: mehr als 65 Konzerte und 10 Opernvorstellungen mit Tschaikowskys »Pique Dame«. Und ich bin sehr glücklich über die bisher 29 CDs, die unser gemeinsames Musizieren dokumentieren. Diese Aufnahmen bedeuten nicht nur mir, sondern auch dem Orchester sehr viel, denn auch interna­ tional empfingen wir sehr positive Reaktionen. Einige Momente mit dem Gürzenich-Orchester haben mich besonders beeindruckt, zum Beispiel die Aufnahme von Schostakowitschs 4. Symphonie, ein Werk, das das Gürzenich-Orchester zum ersten Mal gespielt hat. Interessant auch, da es unsere erste Live-Aufnahme war. Wir wussten, dass wir keine Chance für Korrekturen hatten. Alle Musikerinnen und Musiker waren wahnsinnig konzentriert, und wir hatten einen hervorragenden Start in unsere Live-Aufnahmen aller Schostakowitsch-Symphonien. 2002 nahmen wir zwei Schostakowitsch-Symphonien auf, 2003 sieben in einer Saison und in der folgenden die nächsten sechs. Obwohl das Orchester parallel in der Oper spielte und intensiv beschäftigt war, war ich von seiner Leistung vollkommen beeindruckt. Ein Unikum! Ich bin bis heute glücklich, dass wir zum 100. Geburtstag von Schostakowitsch die Gesamteinspielung seiner Symphonien präsentieren konnten. Auch die Konzerte und Aufnahmen mit Werken von Tschaikowsky bleiben unvergessen. Seine 7. Symphonie wird so gut wie nie gespielt – nur das Kölner Publikum sollte im Rahmen unseres Tschaikowsky-Zyklus das Stück im Konzert hören. Ich war so gespannt auf die Reaktionen! Und sehr glücklich, dass das Publikum dieses unbe- 27 kannte Werk so positiv angenommen hat. Unvergesslich bleiben die Aufführungen der Tschaikowsky-Oper »Jolanthe«, einer Kooperation mit der Kölner Oper. Wir hatten fantastische Solisten und ein begeistertes Publikum. In besonderer Erinnerung schließlich ist mir auch die Arbeit an Bruckners Nullter – nicht nur, weil ich mich so viele Jahre auf die ­Musik konzentriert ­hatte. Ich fand es sehr interessant, wie das Orchester Bruckner interpretierte und wie ungemein flexibel es auf die jeweiligen W ­ erke reagiert. Eine Eigenschaft meiner Kölner Musikerkolleginnen und -kollegen möchte ich noch herausstellen: Wenn wir in der P ­ robe ­Pause haben, dann kommen die Musikerinnen und Musiker und wir diskutieren, individuell oder in Gruppen: Wir ­suchen neue Register, neue Klänge ... Für mich als Dirigenten u ­ nendlich interessant. Ich freue mich schon auf unsere nächsten Konzerte und Aufnahmen! Ich wünsche dem Gürzenich-Orchester und mir weiterhin so viel ­Freude an der Musik! Wenn ich nach Köln komme, bin ich mir sicher, dass ich unvergessliche Momente erleben darf. Jede Musikerin und jeder Musiker ist voll Energie, vom 1. Probentag bis zum Konzert konzentriert und m ­ olto espressivo. Ich bin jedem Register, jeder ­Musikerin und jedem Musiker dankbar. Ein Dirigent ohne Orchester ist nur ein Mann mit Taktstock ... Dmitrij Kitajenko 28 orchesteraktuell »Es liegt an seiner Ausstrahlung« – 30 Jahre mit Maestro Dmitrij Kitajenko Welch glückliche und lang andauernde Verbindung sich Anfang des Jahres 1987 anbahnte, als Dmitrij Kitajenko erstmals das GürzenichOrchester dirigierte, ahnten im Voraus nur wenige. Unzählige bewegen­de Aufführungen und herausragende CD-Einspielungen liegen zwischen Tschaikowskys »Winterträumen« – die das damalige Programm beschlossen – und der von Dmitrij Kitajenko selbst zusammengestellten »Spartakus-Suite« des Jahres 2016. Der Maestro hat mit »seinem« Gürzenich-Orchester die Werke Schostakowitschs, Prokofjews, Tschaikowskys und Rachmaninows in Sinfonischen Zyklen vorgelegt, die vielfach mit Preisen ausgezeichnet wurden und inzwischen als Referenz-Aufnahmen gelten. »Das Orchester klingt unter seiner Leitung besonders«, bestätigt Orchestervorstand Georg Heimbach einen ­Eindruck, der sich unter treuen Gürzenich-Orchester-Abonnenten seit Jahren verfestigt. »Was uns immer auffällt, ist die Tatsache, dass er kaum etwas zeigen und tun muss, um das zu bekommen, was er haben will. Das liegt vermutlich an seiner Persönlichkeit und an ­seiner Ausstrahlung, es liegt daran, dass er die Musik, die er mit uns macht, absolut verkörpern kann, und zwar – im Gegensatz zu anderen Dirigenten – mit bescheidenem Bewegungsaufwand.« Das Geheimnis dieser Ausstrahlung liegt einerseits in der akribischen Vorbereitung, 29 für die Maestro Kitajenko berühmt ist. Andererseits spielt auch die Dauer der gemeinsamen Verbindung nach Ansicht von Georg Heimbach eine Rolle. »Nach 30 Jahren kennen wir uns gegenseitig extrem gut. Er weiß, welchen Input er uns geben muss, um das gewünschte Ergebnis zu bekommen – und andererseits können wir ihn lesen. Eine so enge Verbindung zwischen Dirigent und Orchester ist etwas sehr Seltenes und Kostbares – und das über 30 Jahre, das kenne ich sonst nicht.« Auch Alvaro Palmen aus der Gruppe der ersten Geigen unterstreicht diese Besonderheit: »Dmitrij Kitajenko ist für mich als Dirigenten-Persönlichkeit ein enormer Glücksfall, und es wäre für mich unvorstellbar, meine Jahre im Gürzenich-Orchester ohne ihn verbracht zu haben. Sein Intellekt in Prokofjews Sinfonien und sein Herzblut in »Romeo und Julia« sind mir in besonderer Erinnerung geblieben. Was Dmitrij Kitajenko besonders auszeichnet, sind seine gütige Strenge und Unnachgiebigkeit, seine Kompromisslosigkeit in der Klangqualität, unsere, von seiner unermüdlichen Vitalität verzauberten Augenblicke in den Proben und Konzerten, in der die Zeit still zu stehen scheint.« Elisabeth Polyzoides, gleichfalls aus den ersten Geigen, bringt die Gestimmtheit des Orchesters für dieses Abonnement-Programm auf den Punkt: »Ich empfinde es als ein Wunder, dass die Beziehung ­zwischen einem Dirigenten und einem Orchester über so viele Jahre immer enger, vertrauter, persönlicher wird, und zugleich die Qualität immer weiter steigt.« 30 orchesteraktuell CD-Veröffentlichungen des Gürzenich-­ Orchesters und Maestro Dmitrij Kitajenko Aktuelle Neuerscheinung Pjotr Iljitsch Tschaikowsky »Der Nussknacker« op. 71 Igor Strawinskij Divertimento aus »Der Kuss der Fee« Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko, Dirigent OehmsClassics, Bestellnummer: OC 448, 2 CDs Diese Neuveröffentlichung mit Tschaikowskys »Nussknacker«-Ballett ist ab dem 28. Oktober 2016 im Handel erhältlich. Sichern Sie sich schon jetzt vor dem offiziellen Verkaufsstart Ihr ­persönliches Exemplar. Im Anschluss an das heutige Konzert können Sie die CD zum Preis von 17 Euro im Foyer erwerben. Pjotr Iljitsch Tschaikowsky »Sämtliche Sinfonien« Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko, Dirigent OehmsClassics, Bestellnmummer: OC 027 Pjotr Iljitsch Tschaikowsky »Jolanthe« Lyrische Oper in einem Akt Konzertante Einspielung in Kooperation mit der Oper Köln Olesya Golovneva · Alexander Vinogradov · Andrei Bondarenko · Dmytro Popov · Vladislav Sulimsky · John Heuzenroeder · Marc-Olivier Oetterli · Dalia Schaechter · Justyna Samborska · Marta Wryk Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko, Dirigent OehmsClassics, Bestellnummer: OC 963 31 Sergej Rachmaninow Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 44 Sinfonische Tänze op. 45 Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko, Dirigent OehmsClassics, Bestellnummer: OC 442 Sergej Rachmaninow Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27 Vocalise cis-Moll op. 34 Nr. 14 Valer Sabadus Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko, Dirigent OehmsClassics, Bestellnummer: OC 441 Sergej Rachmaninow Sinfonie Nr 1 d-Moll op. 13 »Der Fels« op. 7 Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko, Dirigent OehmsClassics, Bestellnummer: OC 440 Dmitrij Schostakowitsch Sinfonien Nr. 1–15 Marina Shaguch Arutjun Kotchinian Prague Philarmonic Chorus Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko, Dirigent Capriccio, Bestellnummer: PC: 28 · 71 029 32 orchesteraktuell Ton-Bilder [1] 33 Konstantin Rozhdestwjenski Feststimmung, 1933 Öl auf Leinwand, 61,7 x 38,3 cm Museum Ludwig Köln, Schenkung Ludwig 2011 Isoliert steht die stili­sierte Figur im abstrakten weißen Raum, ­einem ­monochromen Farbfeld, das durch h ­ orizontale Farbstreifen oben und unten als Landschaft erscheint. Die sibirische Weite ebenso wie die ­radikale Abstraktion des Suprematismus bilden den Hintergrund des ­Bildes. Rozhdestwjenski, ein Schüler von Kasimir Malewitsch, hat das ­Gemälde 1933 gemalt, als die stalinistische Doktrin den revolu­tio­ nä­ren Bewegungen bereits ein brutales Ende bereitet hatte. Im selben Jahr ent­steht Schostakowitschs Klavierkonzert, ebenfalls auf dem Fundament der Moderne, mit Anspielungen an Vergangenes und einer neuen Klassizität. »Feststimmung« ist im 2. OG des Museum Ludwig ausgestellt, inmitten der reichen Sammlung Russischer Avantgarde, die täglich bis auf montags besichtigt werden kann. Ab dieser Saison stellen wir Ihnen in unseren Programmheften ­Werke des benachbarten Museum Ludwig vor, die den Blick auf die Musik eines Konzerts bereichern können. 34 orchesteraktuell Das Gürzenich-Orchester trauert um Rainer Schottstädt Mit großer Bestürzung haben wir vom überraschenden Tod unseres langjährigen Solo-Fagottisten Rainer Schottstädt erfahren. Erst am 24. Mai 2016 spielte er sein letztes Konzert mit dem Gürzenich-Orchester. Mit seiner Persönlichkeit und seiner Spielkultur hat er das Orchester für mehr als vier Jahrzehnte geprägt. Als Hochschullehrer hat er sein Wissen und seine Fertigkeiten an Generationen von ­Studierenden weitergegeben. Als Arrangeur und Verleger hat Rainer Schottstädt die Literatur nicht nur für sein Instrument bereichert. »Seine Fagott-Soli aus seinem letzten Konzert sind mir noch im Ohr«, erinnert sich François-Xavier Roth. »Er war beispielhaft, in der Ernsthaftigkeit, mit der er sich mit jedem Werk auseinandergesetzt hat und auch darin, wie er bis zuletzt mit über­ ragenden musikalischen Leistungen das Orchester geführt hat.« Sein Andenken lebt nicht nur in seinen zahlreichen Schülerinnen und Schülern fort. »Jeden Tag, wenn wir in unsere Orchesterstimme schauen, sehen wir dort noch die Einzeichnungen, die er während der Proben oder nach den Aufführungen gemacht hat«, berichten ­seine Fagott-Kollegen. »So ist er für uns immer noch sehr präsent.« Als Musiker fehlte er dem G ­ ürzenich-Orchester seit dem Tag, an dem er in den Ruhestand ging. Dass Rainer Schottstädt uns nun ganz verlassen hat, hinterlässt uns untröstlich. 35 Das Gürzenich-Orchester in der Oper Köln Aufmüpfiges Mobiliar, kämpferische Teekannen, liebestolle Katzen und Flammen, die mit züngelnden Koloraturen die Phantasie entfachen: Ravels märchenhafter Einakter »Das Kind und der Zauberspuk« verzaubert seit der Premiere am 25. September das Kölner Opern­publikum. Der Doppelabend zeigt zwei Gesichter des franzö­ sischen Klangmagiers Maurice Ravel. »Die spanische Stunde« ist eine komische Groteske, die von der Regisseurin Béatrice Lachaussée mit Anleihen an den Dadaismus inszeniert wird. Sie legt im ersten Teil des Abendes die Mechanik des Begehrens offen, während sie im zweiten Teil in die Welt der Träume eines Kindes vordringt. Unter der Leitung von Gürzenich-Kapellmeister François-Xavier Roth geht im Orchester »die Post ab«, wie Gunhild Lohmann in der Kölnischen Rundschau schreibt. »Gesang, hintergründige Musik und großartige Kostüme h ­ uldigen einem magischen Realismus, der in tiefe Schichten des U ­ nterbewusstseins vordringt.« Markus Schwering nennt im Kölner Stadt-Anzeiger das Gürzenich-Orchester gar den »heimlichen Helden«: »Erstaunlich, wie bereits die einleitende und am Ende wiederkehrende Pendelbewegung der Oboenquinten eine nahezu magische Klangwirkung zeitigt. Ravel wird ja oft eine gläsern-distanzierte Kühle bescheinigt. Roth aber gelingt es, dieses Ausdrucksspektrum exquisit zu bereichern: um eine bemerkenswerte Körperlichkeit und Wärme des Klangs.« Auf die weiteren Aufführungen mit einem exquisiten Sängerensemble freut sich das Gürzenich-Orchester bereits. Weitere Termine: So 9.10. / Mi 12.10. / Sa 15.10. / Mi 19.10. / So 23.10. / Sa 29.10. Weitere Informationen http://www.oper.koeln/ Ticket-Hotline 0221 221 28400 36 vorschau sinfoniekonzert 02 Sonntag, 06. November 2016 11 Uhr Montag, 07. November 2016 20 Uhr Dienstag, 08. November 2016 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr Dieses Konzert wird für GO PLUS aufgezeichnet. kammerkonzert 02 Samstag, 12. November 2016 15 Uhr Podium der Kölner Philharmonie Konzerteinführung 14 Uhr, Empore Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Violine und Orchester Nr. 3 G-Dur (1775) Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 38 D-Dur (1786) »Prager Sinfonie« Johannes Brahms Sinfonie Nr. 4 e-Moll (1884–1885) Gürzenich-Orchester Köln Leonidas Kavakos Violine und Leitung Antonín Dvǒrák »Maličkosti« (Bagatellen) für Harmonium, zwei Violinen und ­V ioloncello (1878) Litschie Hrdlička Quartett Nr. 2 in drei Bildern (2016) Uraufführung Antonín Dvǒrák Quintett für zwei Violinen, Viola, ­V ioloncello und Kontrabass G-Dur (1875) Alvaro Palmen, Dylan Naylor Violine Susanne Duven Viola Bonian Tian Violoncello Johannes Seidl Kontrabass Roderick Shaw Harmonium Karten erhalten Sie bei der Gürzenich-Orchester-Hotline: Tel (0221) 280 282, beim Kartenservice der Bühnen Köln in den Opernpassagen, im Internet unter: www.guerzenich-orchester.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen. 37 sinfoniekonzert 03 Sonntag, 20. November 2016 11 Uhr Montag, 21. November 2016 20 Uhr Dienstag, 22. November 2016 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr György Ligeti »Lux aeterna« für 16-stimmigen ­gemischten Chor a cappella (1966) Johannes Brahms »Ein deutsches Requiem« für Sopran, Bariton, gemischten Chor und ­Orchester (1865–1868) Sally Matthews Sopran Krešimir Stražanac Bariton Schola Heidelberg (Einstudierung: Walter Nussbaum) Bach-Verein Köln (Einstudierung: Thomas Neuhoff) Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent Dr. Hartmut Lück, geboren 1939 in Posen. 1959–1966 Studium der Musikwissenschaft, Slavistik und Germanistik in Hamburg, Marburg und München. Seit 1972 als freiberuflicher Autor und Rundfunkmitarbeiter in Bremen ansässig. Juror beim »Preis der deutschen Schallplattenkritik«. Letzte Buchpublikation, gemeinsam mit Dieter Senghaas: »Den Frieden komponieren?« (Mainz 2010). IMPRESSUM Herausgeber Gürzenich-Orchester Köln, Geschäftsführender Direktor Patrick Schmeing Redaktion Patrick Hahn (verantwortlich), Ben Duven Textnachweis Der Text von Dr. Hartmut Lück ist ein Originalbeitrag. Bildnachweis Titel: Paul Leclaire, S. 7, 9, 13, 17, 18, 21: AKG-Images, S. 22: Klaus Rudolph, S. 23: Jaehyong Park, S. 24, S. 26, S. 27, S. 28, S. 29, S. 34: Matthias Baus, S. 30, S. 31: OehmsClassics, Capriccio, S. 32: Museum Ludwig Köln, S. 35: Oper Köln ­Gestaltung, Satz parole ­gesellschaft für kommunika­tion mbh Druck Köllen Druck + Verlag GmbH Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht ­gestattet sind. Euro 2,- 38 Das Gürzenich-Orchester Köln dankt Lufthansa und der Concert-Gesellschaft Köln e.V. für ihr kulturelles Engagement und ihre großzügige Unterstützung. Ehrenmitglieder des Kuratoriums Henriette Reker I Oberbürgermeisterin der Stadt Köln Jürgen Roters I Oberbürgermeister der Stadt Köln a. D. Dr. h. c. Fritz Schramma I Oberbürgermeister der Stadt Köln a. D. Vorstandsvorsitzender der Concert-Gesellschaft Köln e.V. Olaf Wegner Kuratoren Bechtle GmbH I IT Systemhaus, Waldemar Zgrzebski Ebner Stolz Partnerschaft mbB I Dr. Werner Holzmayer Excelsior Hotel Ernst AG I Henning Matthiesen Generali Investments Deutschland Kapitalanlagegesellschaft mbH I Dr. Ulrich Kauffmann HANSA-REVISION Schubert & Coll. GmbH I Wirtschafts­prüfungs- und Steuerberatungs­gesellschaft, Dipl.-Kfm. Bernd Schubert ifp I Personalberatung und Managementdiagnostik, Jörg Will Kirberg GmbH Catering Fine Food I Jutta Kirberg Kölner Bank eG I Bruno Hollweger Koelnmesse GmbH I Gerald Böse Kreissparkasse Köln I Alexander Wüerst Gerd Lützeler I Dipl.-Kaufmann – Wirtschafts­prüfer – Steuerberater Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA I Dr. Wolfgang Leoni Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG I Heinrich Becker ROLEX Deutschland GmbH I Peter Streit TÜV Rheinland AG I Prof. Dr. Bruno O. Braun Firmen l Verbände l Vereine August Hülden GmbH & Co. KG I Dr. Paul Kellerwessel Henze & Partner I Jürgen Henze Freie Volksbühne I Astrid Freudenberger Freytag & Petersen I Prof. Dr. Hugo Heinrich Best Kölner Bank eG I Bruno Hollweger Kreissparkasse Köln I Dr. Klaus Tiedeken Philharmonischer Chor e.V. I Prof. Horst Meinardus Richard-Wagner-Verband Köln I Gerhard Idolski Sparkasse KölnBonn I Dr. Christoph Siemons Theatergemeinde Köln I Norbert Reiche ifp Will und Partner GmbH & Co. KG I Jörg Will 39 Mitglieder Konrad und Petra Adenauer I Claudia und Joachim von Arnim I Erika Baunach I Helge und Thekla Bauwens I Matthias Berg und Dieter Eimermacher I Dr. Regine Blaß I Barbara Blumberg I Wolfgang und Ellen Böttcher I Birgit Boisserée I Dr. Rudolf von Borries I Sabine Bourry I Andreas Braun I Ursula Breunig I Prof. Dr. Gerhard Brunn I Prof. Dr. T. Brusius I Dr. Michael und Marita Cramer I Anna Dünnebiervon Paczensky I Klaus und Hella Dufft I Brigitte Eldering I Dr. Ben und Sigrun Elsner I Heinz Christian Esser I Maria-Hildegard Falderbaum I Brigitte Feierabend I Dr. Klaus Fleischmann und Krista ScheepersFleischmann I Christoph Gallhöfer und Katrin Preuß-Neudorf I Hubertus von Gallwitz I Dr. Marie-Louise Gaul I Hans und Dr. Helga Gennen I Jutta Geyr I Erwin und Heidi Graebner I Bernd und Gisela Grützmacher I Hans-Georg und Ursula Gülke I Dr. Klaus und Theodora van Haag I Christa Hackenbruch I Dr. Rolf-D. Halswick I Bernd Hannemann I Hermann Hauke I Monika und Michael Hegel I Doris und Dieter Heithecker I Prof. Dr. Klaus Heubeck I Markus Hilgers I Ulrike Höller I Gerd und Ursula Hörstensmeyer I Prof. Dr. Rolf Huschke-Rhein und Dr. Irmela Rhein I Prof. Dr. Rainer Jacobs I Klaus und Dagmar Jaster I Prof. Dr. Hermann Kämmerer und Dr. Mireya Schmickler I Prof. Michael und Rose Kaufmann I Werner und Gisela Kiefer I Prof. Dr. Hans-Friedrich Kienzle und Dr. Sabine Staemmler-Kienzle I Hildegard Kilsbach I Dirk Klameth I Hans-Josef Klein I Dres. Marlies und Jobst Jürgen Knief I Hermann und Ute Kögler I Cornelia und Gerald Köhler I Dr. Peter Konner I Dr. Klaus Konner I Bernd Krükel I Dr. Bernd Küppers I Dr. Arnd Kumerloeve I Dr. Lydia Kunze I Dr. Anke Leineweber I Ute Linack I Susanne Lührig I Dres. Andreas und Henriette Madaus I Dr.-Ing. Heinz und Rosemarie Mathiak I Johanna von Mirbach-Reich I Hermann-Reiner Müller I Christian Münster und Bianca Schönemann I Dr. Jochen und Astrid Nacken I Theo und Leni Nettekoven I Dr. Günther Ocker I Annemarie Opitz I Margarethe Parseghian I Dr. Jürgen Pelka I Manfred und Christine Pfeifer I Dr. Wolfgang und Doris Postelt I Dres. Hans-Michael und Elisabeth Pott I Julia Priemer-Bleisteiner I Dr. Reiner I Ingeborg Richter I Prof. Dr. Ulrich Richter I Jacqueline Ritter I Ulrich Rochels I Axel Rodert und Hedwig Rodert-Rutt I Andreas Röhling I Dr. Dirk Sagemühl I Dr. Bernd Schäfer und Ulrike Schäfer-Trüb I Dr. Bernhard Schareck I Margarete Schönenborn I Prof. Dr. Ulrich Schröder I Bernd und Marianne Schubert I Gerd-Kurt und Marianne Schwieren I Siegfried Seidel I Burkhard Sondermeier I Dr. Angelika Sprüth I Rolf Stapmanns I Gabriele Stroß I Hans Jürgen und Edelgard Thiel I Peter und Monika Tonger I Anita und Dr. Reiner Tredopp I Hans-Ulrich und Gisela Trippen I Dr. Detlef Trüb I Markus Ulrich I Heinz-Peter und Andrea Verspay I Peter Egon Wagner I Helmut Wexler I Michael Wienand I Gabriele Wienhenkel-Pfeiffer I Lotte Wiethoff I Hans-Peter Wolle und Brigitte Bauer