sinfoniekonzert 01 - Gürzenich

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sinfoniekonzert
Sergej Prokofjew
Dmitrij Schostakowitsch
Aram Chatschaturian
Yeol Eum Son Klavier
Simon de Klein Trompete
Gürzenich-Orchester Köln
Dmitrij Kitajenko Dirigent
First Global Partner
01
sinfoniekonzert
01
09. Oktober 2016 11 Uhr, 10./11. Oktober 2016 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Sergej Prokofjew
Sinfonie Nr. 7 cis-Moll op. 131 (1951–1952) Moderato
Allegretto
Andante espressivo
Vivace
30’
Pause
Dmitrij Schostakowitsch
Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester Nr. 1 c-Moll
op. 35 (1933) 23’
Allegretto
Lento
Moderato
Allegro con brio
Aram Chatschaturian
»Spartakus« – Szenen aus dem römischen Leben. Suite aus dem gleichnamigen
Ballett (1956) Zusammengestellt von Maestro Dmitrij Kitajenko 26’
Einleitung und Tanz der Nymphen. Allegro ma non troppo – Moderato –
Quasi allegro
Variation der Aegina und Bacchanal. Allegro molto vivace – Presto
Großes Adagio von Spartakus und Phrygia. Adagio – Più mosso – Tempo I – Lento
Tanz der Mädchen aus Gades und Sieg des Spartakus. Andante – Più mosso
Yeol Eum Son Klavier
Simon de Klein Trompete
Gürzenich-Orchester Köln
Dmitrij Kitajenko Dirigent
So 10 Uhr und Mo + Di 19 Uhr: Konzerteinführung mit Dr. Hartmut Lück
5
Das Konzert in Kürze
Spartakus ist nicht nur der Held aller Unterdrückten und Geknech­
te­ten, nicht nur der Protagonist zahlreicher Sandalen-Filme.
Der Sklave und Gladiator, der mit seinem Aufstand das Römische
Reich in B
­ edrängnis brachte, eroberte als Protagonist eines
Ballett­abends auch die Bühnen der Welt. Der armenische Komponist Aram Chatschaturian verfolgt Leben und Leiden, aber auch
glückliche Liebesmomente seines Helden Spartakus. Kein Zweifel,
dass der Komponist hinter der Fassade der Historie auch dazu
­inspirieren wollte, in der Gegenwart für Menschlichkeit und persön­
liche Ideale zu kämpfen. Sergej Prokofjew wurde im Laufe s
­ eines
Lebens häufig dazu aufgefordert, seine Ideale aufzugeben – in
seiner 7. Sinfonie, geschrieben ein Jahr vor seinem Tod, kehrte
er noch einmal zu ihnen zurück. Eine Sinfonie, erfüllt von Jugenderinnerungen und Melancholie. Schostakowitsch rückt der Klaviersolistin in seinem 1. Klavierkonzert mit dem heimlichen Haupt­
darsteller dieses Programms auf den Pelz – die Trompete treibt
in Schostakowitschs anspielungsreichem Konzert ihr neckisches
Spiel. Den Klavierpart übernimmt die vielfach preisgekrönte
­Pianistin Yeol Eum Son, der Simon de Klein – Solo-Trompeter
des Gürzenich-Orchesters – spielfreudig Paroli bietet. Außerdem
feiern wir mit diesem Konzert die 30-jährige Zusammen­arbeit mit
unserem Ehrendirigenten Dmitrij Kitajenko.
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Populär und doch ernsthaft
Sowjetische Komponisten und der
»Sozialistische Realismus«
Ausgerechnet der Krieg schenkte den Künstlern in der Sowjetunion
etwas Erleichterung. Nach den harten kulturpolitischen Maßnahmen
und den Schauprozessen der späten 1930er Jahre, brachte die
Zeit während des Zweiten Weltkrieges ein Nachlassen der Repressionen. Nach dem Überfall durch Hitlers deutsche Truppen hatten
die Macht­haber andere Sorgen als möglicherweise nicht system­
konfor­me Kunst. Das Tauwetter war jedoch nicht von Dauer:
Die Hoffnung, dass die »Liberalisierung« des Kulturlebens in der
­Nachkriegszeit anhalten würde, erfüllte sich nicht – im Gegenteil.
Der für Kultur zuständige Parteikommissar Andrej Zhdanov setzte
­zwischen 1947 und 1948 zu einem Rundumschlag gegen die führenden sowjetischen Komponisten an, denen er »Formalismus«
und »westliche Dekadenz« ankreidete. Die Gründe hierfür mussten
nicht einmal musikalisch sein. Die völlig harmlose Oper »Die große
Freundschaft« von Vano Muradeli (einem gleichermaßen harmlosen
Komponisten) wurde abgesetzt, weil darin ein Loblied auf den
­Altgenossen Givi Ordzhonikidze aus Georgien gesungen wurde,
mit dem sich Stalin Ende der 1930er-Jahre verkracht hatte.
Zu den von Zhdanov G
­ eschmähten gehörten auch die drei Komponisten des heutigen ­Konzerts. Mehrfach mussten sie verbal »zurückrudern« – eine reine Überlebensstrategie. Wie man heute rückschauend feststellen kann, änderten sie an ihrem musikalischen
Personalstil nichts ­Wesentliches, rückten höchstens gewisse stilistische Eigenheiten etwas mehr in den Vordergrund. Zhdanov überlebte sein folgen­reiches Dekret, das er am 10. Februar 1948 erließ, nur um ein h
­ albes Jahr. Seine Wirkung übte es noch lange
aus.
Blickt man ­genauer hin, stellt man jedoch fest: Prokofjews siebte
(und damit letzte) Sinfonie ist ein mildes, retrospektives Alterswerk, das vermutlich auch ohne Zhdanov nicht wesentlich anders
entstanden wäre.
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Die drei Komponisten des heutigen Konzertprogramms (von links):
Sergej Prokofjew, Dmitrij Schostakowitsch und Aram Chatschaturian.
Fotografie um 1940
Aram Chatschaturian schrieb sein Ballett »Spartakus« völlig aus
dem Geist der armenischen Volksmusik heraus, also in seinem
­Heimatidiom, so wie er das auch schon in den Jahrzehnten davor
getan hatte.
Schostakowitschs bereits 1933, vor der stalinistischen Kulturpolitik
entstandenes Klavierkonzert, zeigt Charakteristika, die immer für
seinen Komponisten typisch waren und es auch nach 1948 blieben.
Dieser Befund sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die
Situation gerade in dieser schlimmsten Phase sowjetischer Kulturpolitik für Künstlerinnen und Künstler bedrohlich, wenn nicht sogar
lebensgefährlich war.
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Sergej Prokofjew
Sinfonie Nr. 7
Sergej Prokofjew schrieb seine siebte Sinfonie op. 131 in den
­Jahren 1951 bis 1952. Es ist eines seiner letzten vollendeten
Werke. Der Komponist befand sich damals schon in einem sehr
schlechten gesundheitlichen Zustand und starb am 5. März 1953 –
am selben Tag wie Josef Stalin. Ein Zufall, der zur Folge hatte,
dass noch Prokofjews Begräbnis von Stalin überschattet wurde:
Zu Prokofjews Beerdigung konnte in ganz Moskau kein einziger
Blumenstrauß aufgetrieben werden, weil sämtliche Blumen für die
Trauerfeier zu Ehren Stalins aufgekauft worden waren.
Trotz der großformatigen Anlage – das Werk dauert etwa 35 Minuten – erinnert diese Sinfonie in vielem an Prokofjews Erstling, die
bekannte »Symphonie classique«. Ihr lag die spekulative Idee zugrunde, wie der Wiener Klassiker Joseph Haydn möglicherweise
komponiert hätte, würde er im 20. Jahrhundert leben. Auch die
Siebte ist in klassischem Ebenmaß gehalten, sie verzichtet auf die
gewalttätigen Bruitismen, wie sie dem Publikum in früheren Werken
wie Prokofjews »Skythischer Suite« oder seiner Zweiten Sinfonie
entgegenschallen. Der 1. Satz der Sinfonie beginnt mit einem
­gesanglichen Thema in cis-Moll, dem ein eher leidenschaftlicher
Seitengedanke folgt. Eine kunstvolle Durchführung schließt sich
an. Der 2. Satz scheint die Walzerromantik eines Peter Tschaikowsky aufgreifen zu wollen – garniert jedoch mit einem Schuss
Humor und Ironie. Diese eine Eigentümlichkeit ist bei Prokofjew
häufig zu beobachten, wenn er auch nicht zu jenem bitteren
­Sarkasmus neigt, der den späten Schostakowitsch auszeichnet.
Elemente des Grotesken wie des Salonhaften werden in diesen
Satz eingeflochten und gleichzeitig köstlich ironisiert. Besinnlich
und zugleich schwermütig erklingt der langsame 3. Satz, bevor ein
spritziges Finale einen Kehraus nach der Art von Joseph Haydn
aufzugreifen scheint – aber dann kehrt Prokofjew zum Seitenthema
aus dem 1. Satz zurück, das, nun ins Majestätische gewendet, die
Gesamtform zyklisch abrundet und zu einem beschaulich leisen
Ausklang führt.
9
Der Komponist Sergej Prokofjew als Dirigent.
Aufnahme aus den 1940er-Jahren
10
Der Dirigent der Uraufführung am 11. Oktober 1952, Samuil
­Samosud, wünschte sich vom Komponisten jedoch einen virtuosen
Schluss. Prokofjew ging widerwillig darauf ein. Maestro Kitajenko
greift in diesem Programm – wie die meisten Dirigenten heute –
auf den originalen Schluss zurück, der den Charakter des persönlichen Erinnerns und Abschiednehmens unterstreicht. Die Premiere
der Siebten war höchst erfolgreich. Im Westen betrachtete man
das Werk zunächst abschätzig als populistisch und kompromiss­
lerisch, doch hat sich mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt,
dass auch in diesem milden Tonfall die Charakteristik des Komponisten unmissverständlich zum Ausdruck komme.
Dr. Hartmut Lück
Sergej Prokofjew
* 23. April 1891 auf Gut Sonzowka im Gouvernement Jekaterinoslaw
(Russisches Kaiserreich)
† 05. März 1953 in Moskau
Sinfonie Nr. 7 cis-Moll op. 131
Entstehungsjahre: 1951–1952
Uraufführung: Am 11. Oktober 1952 in Moskau unter der Leitung von
Samuil Samosud.
Dieses Werk wird heute erstmals vom Gürzenich-Orchester Köln
im Konzert gespielt.
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Dmitrij Schostakowitsch
Konzert für Klavier, Trompete
und Streichorchester
Dmitrij Schostakowitsch schrieb sein Konzert für die originelle
­Besetzung von Streichern, einem Klavier und einer Trompete als
zweites obligates Soloinstrument im Jahre 1933. In seinem
­Werkverzeichnis wird es auch als »Erstes Klavierkonzert« geführt,
das Zweite op. 102 folgte 1957. Das Werk entstand, zusammen
mit ­einer Reihe von Filmmusiken, in einer Art »Erholungsphase«
zwischen zwei monumentalen Großwerken: der Oper »Lady Macbeth
von Mzensk« (1932) und der Vierten Sinfonie (1934), die der
­Komponist aber noch während der Proben zurückzog und für
25 Jahre in der Schublade verschwinden ließ – die vernichtende
Kritik an seiner Oper »Lady Macbeth von Mzensk« veranlasste ihn
zu diesem Schritt. Dem Klavierkonzert erging es auch nicht viel
besser: Es wurde wegen seines »frivolen« und grotesken Charakters kritisiert und erlebte nach der Premiere am 15. Oktober 1933
mit dem Komponisten selbst als Solisten und dem aus Deutschland ­emigrierten Dirigenten Fritz Stiedry nur wenige Aufführungen.
Heute ist es eines seiner meistaufgeführten Werke.
Schostakowitsch war ein vorzüglicher Pianist, der bereits als
15-Jähriger das gesamte »Wohltemperierte Klavier« von Johann
­Sebastian Bach und Ludwig van Beethovens monumentale
­»Hammerklaviersonate« beherrschte. Anders als seine Solo­
konzerte für Violine und Violoncello zeigen seine beiden Klavierkonzerte einen eher lockeren, beschwingten Charakter. Ähnlich
­anderen Komponisten der »klassischen Moderne« wie Strawinsky,
Hindemith oder Schulhoff entdeckte auch Schostakowitsch den
Klang des Jazz und der Music Hall für sich, der ihm als Würze
zu einem grotesken, parodistischen Klavierkonzert diente. Auch
die großen Meister der Vergangenheit wurden nicht verschont,
denn schon das Klavierthema im 1. Satz parodiert den Beginn
von ­Beethovens »Appassionata«-Sonate, und im Finale greift eine
­Klavierkadenz das Motiv aus dessen Rondo a capriccio »Die Wut
über den verlorenen Groschen« auf. In der Trompete wiederum wird
hier, im Finalsatz, auf Haydns Sonate D-Dur Hob. XVI:37 angespielt.
Auch beim wehmütigen Walzer des langsamen Satzes schwankt
die Stimmung gelegentlich zur Parodie hin. Die Oktavgänge des
Klaviers im hohen Register sind im Finale – und auch sonst – ein
13
Paris, Salle Wagram: Dimitrij Schostakowitsch bei den Tonaufnahmen seines
2. Klavierkonzertes mit dem Orchestre National unter André Cluytens.
Aufnahme vom 9. Mai 1958
14
Markenzeichen des zur Groteske neigenden Stils von Schostakowitsch; in seinen Orchesterwerken verwendet er an solchen Stellen
gern die Piccoloflöte. Dass die gezielte Veralberung des romantisch-pathetischen Konzertstils, etwa eines Sergej Rachmaninow
und seiner sowjetischen Nachfolger, im gerade beginnenden
­kulturpolitischen Kampf um die Durchsetzung des »Sozialistischen
Realismus« gegen den »Modernismus der westlichen Dekadenz«
nicht gerade auf Beifall stieß, ist leicht nachvollziehbar. Humor und
Ironie erscheinen Dogmatikern oft schlimmer als der politische
Gegner.
Dr. Hartmut Lück
Dmitrij Schostakowitsch
* 25. September 1906 in Sankt Petersburg
† 09. August 1975 in Moskau
Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester Nr. 1 c-Moll
Entstehungsjahr: 1933
Uraufführung: Am 05. Oktober 1933 mit Dmitrij Schostakowitsch selbst
am Klavier unter der Leitung von Fritz Stiedry.
Vom Gürzenich-Orchester zuletzt gespielt am 21. November 2006 mit
den Solisten Elena Bashkirova (Klavier) und Peter Mönkediek (Trompete)
unter der Leitung von Paul Daniel.
16
Aram Chatschaturian
Vier Sätze aus dem Ballett »Spartakus«
Der aus Thrakien stammende römische Sklave Spartakus brach im
Jahre 74 vor Christus aus einer Gladiatorenschule aus und versammelte eine enorme Schar geflüchteter Sklaven um sich. Ein
Sklaven-Heer, das schließlich zwischen 40.000 und 60.000 Mann
umfasste, brachte der römischen Armee mehrere empfindliche
­Niederlagen bei, bevor es dem Feldherrn Marcus Licinius Crassus
im Jahre 71 vor Christus gelang, es zu besiegen, w
­ obei Spartakus
den Tod gefunden haben soll. Die 6000 über­lebenden Aufständischen wurden an der Via Appia gekreuzigt. Spartakus war kein
­Politiker und kein wirklicher Revolutionär, auch wenn Karl Marx
ihn als »wirklichen Vertreter des antiken Proleta­riats« bezeichnete
und einen »famosen Kerl« nannte. Er war ein a
­ narchischer Sozialrebell gegen die bestehenden Verhältnisse der Sklavenhalter­
gesellschaft. Ein konkretes Ziel im Sinne einer Umgestaltung der
­Gesellschaft hatte er nicht, dafür war die Zeit noch nicht reif.
­Dennoch zählt er in der Vorgeschichte der sozialen Bewegungen
der Menschheit zu den historisch herausragenden Persönlichkeiten
und ist deswegen bis heute bekannt.
Gerade in der Geschichte des Kommunismus taucht sein Name
immer wieder auf, nicht nur in der Spartakus-Bewegung in
Deutschland seit dem Ende des Ersten Weltkriegs, sondern auch
als Thema in Literatur, Kunst und eben auch Musik. Die abend­
füllende Ballettmusik »Spartakus« des in Tbilisi (Tiflis, Georgien)
gebo­renen Armeniers Aram Chatschaturian ist nicht die erste
­Adaption im Bereich der Musik, aber die umfangreichste und auch
bekannteste.
Chatschaturian komponierte sein Ballett in den Jahren 1952 bis
1954, erste Skizzen stammen bereits aus den Jahren 1940 bis
1941. Sein Librettist Nikolaj Volkov orientierte sich an Schriften
des römischen Historikers Sallust, des griechischen Philosophen
Plutarch, des ebenfalls griechischen Historikers Appianos sowie
an einer literarischen Vorlage aus dem 19. Jahrhundert, aus der
Feder des wenig bekannten Italieners Raffaello Giovagnoli. Aus
dramaturgischen Gründen fügte er zu dem historisch bezeugten
Personal wie Crassus, Spartakus und dessen Frau Phrygia noch
zwei neue Gestalten hinzu: Die intrigante Aegina als Geliebte des
17
Aram Chatschaturian (3.v.l.) und Ehefrau Nina Makarova
(rechts im Bild) im Kreise der Tänzerinnen und Tänzer
Marius Liepa, Yekaterina Maksimova, Nina Timofeeva und
Vladimir Vasilyev (v.l.n.r.) nach einer Aufführung im Moskauer
Bolschoi-Theater am 1. Februar 1972.
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Yekaterina Maksimova als Phrygia und Vladimir Vasilyev als
Spartakus in einer Aufführung des Balletts am Bolschoi-Theater
Moskau. Reproduktion eines Fotos des Moskauer Bakhrushin
Theater-Museums
Crassus und, in Gestalt des thrakischen Sklaven Harmodius, einen
wankelmü­tigen Aufständischen, der, von Aegina verführt, zum Verräter wird. Das »Corps de ballet« tritt in Massenszenen auf wie zur
Feier des ersten Sieges des Spartakus oder bei einem Festgelage
des Crassus (»Tanz der Nymphen«), beim »Etruskischen Tanz«, bei
theatralischen Einlagen und beim abschließenden »Requiem« für
den toten Spartakus.
19
Die Uraufführung fand am 27. Dezember 1956 in Leningrad statt;
das Ballett bestand damals aus vier Akten, wurde aber bei späteren
Aufführungen mehrmals verändert, gekürzt und in der Szenenfolge
umgestellt. Schon im Jahre 1955 stellte Chatschaturian für konzer­
tante Zwecke drei Orchestersuiten aus der Ballettmusik zusammen
und 1958 eine vierte, dazu gestaltete er mehrere Einzelstücke als
Sinfonische Bilder. Wie auch bei anderen, bekannten Ballettmusiken
stellen Dirigenten gerne Suiten nach ihren eigenen dramaturgischen
Vorstellungen zusammen. So hat Maestro Dmitrij Kitajenko die
­folgenden vier Sätze für das heutige Konzert ausgewählt:
»Einleitung und Tanz der Nymphen« (1. Suite, 1. Satz). Der römische Feldherr Crassus feiert in seinem Lager ein rauschendes
Fest und lässt sich durch Volkstänze wie den »Tanz der Nymphen«
unterhalten. In das Fest hinein platzt die Nachricht vom Sklavenaufstand und dem Herannahen des Spartakus. Chatschaturian
­orientiert sich hier nicht nur an der kaukasischen Folklore, die er
von Kindesbeinen an kennt, sondern auch an bekannten »westlichen« Tanzformen wie zum Beispiel dem Walzer. Seine eingängige
Musik entspricht nicht nur den Anforderungen der sowjetischen
Kulturpolitik, sondern auch vollkommen dem Stil, den er von seinen
ersten Werken an entwickelt hat und der gewisse Elemente aus
seiner Heimat in das Spektrum der russischen Musik einfügt.
»Variation der Aegina und Bacchanal« (1. Suite, 3. Satz). Dieses
Stück entstammt der gleichen Szene: Aegina, die Geliebte des
Crassus, umgarnt Harmodius, einen thrakischen Sklaven und
­Anhänger des Spartakus, und verleitet ihn zum Verrat. Eine
­rauschende Verführungsszene.
»Großes Adagio von Spartakus und Phrygia« (2. Suite, 1. Satz).
Die Liebesszene der beiden Haupthelden der Aufständischen
ist ein letzter Ruhepunkt vor dem sich abzeichnenden Verrat des
­Harmodius und der Uneinigkeit der Kämpfer, die letztlich zur
­Niederlage der aufständischen Sklaven beiträgt.
»Tanz der Mädchen aus Gades und Sieg des Spartakus« (1. Suite,
5. Satz). Die »Gaditanae«, die Mädchen aus Gades (heute: Cádiz),
ebenfalls Sklaven, tanzen zum Sieg des Spartakus über die Truppen von Crassus. Für Chatschaturian lag es nahe, hier Anklänge
an die spanische Folklore unterzubringen; Anleihen bei Maurice
Ravels »Bolero« sind unüberhörbar. Wenn Spartakus auftritt,
­erklingt »sein« Thema, ein gebrochener Durdreiklang mit Auftakt,
und führt zu einer rauschhaften Steigerung.
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Es versteht sich, dass solche Orchestersuiten in sich keine geschlossene »Geschichte« erzählen – sie wurden nach musikalischdramaturgischen Gesichtspunkten zusammengestellt. Der Vorteil
für die Zuhörer besteht darin, dass er – da das ganze Ballett kaum
noch aufgeführt wird, schon gar nicht in den westlichen Ländern –
die musikalischen Höhepunkte in komprimierter Form erleben und
sich an der spezifischen Adaption der kaukasischen Folklore durch
den Komponisten erfreuen kann.
Dr. Hartmut Lück
Aram Chatschaturian
* 06. Juni 1903 in Tiflis
† 01. Mai 1978 in Moskau
»Spartakus« – Szenen aus dem römischen Leben.
Suite aus dem gleichnamigen Ballett
Zusammenstellung für das heutige Konzert
durch Maestro Dmitrij Kitajenko
Entstehungsjahr: 1952–1954, Umarbeitung zur Orchestersuite im Jahr
1955
Uraufführung: Am 27. Dezember 1956 in Leningrad
Dieses Werk wird heute erstmals vom Gürzenich-Orchester Köln gespielt.
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Anatoly Karpukhin und Alla Karpukhina
in einer Szene aus Aram Chatschaturians Ballett »Spartakus«.
Aufnahme vom 1. Juni 1978
22
Dmitrij Kitajenko gehört zu den großen Dirigentenpersönlichkeiten
unserer Zeit. Seit Jahrzehnten dirigiert er regelmäßig die bedeutenden Orchester Europas, Amerikas und Asiens. Mit dem GürzenichOrchester Köln, dessen Ehrendirigent er seit 2009 ist, verbindet
Dmitrij Kitajenko in dieser Saison eine 30-jährige Zusammenarbeit,
die herausragende CD-Einspielungen hervorbrachte. Ihre preis­
gekrönten Gesamtaufnahmen der Sinfonien von Schostakowitsch,
Prokofjew und Rachmaninow stießen international auf große Begeisterung. Ihr Tschaikowsky-Zyklus, bereichert durch die Veröffentlichung des Operneinakters »Jolanthe«, wurde als Referenzeinspielung gehandelt. Zahlreiche CDs liegen außerdem u. a. mit den
Moskauer Philharmonikern, dem RSO Frankfurt und dem Dänischen
Nationalorchester vor. Für sein Lebenswerk und seine herausragenden Aufnahmen wurde Dmitrij Kitajenko 2015 mit dem Lifetime
Achievement Award der ICMA (International Classical MusicAwards)
ausgezeichnet. In Leningrad geboren, studierte Dmitrij Kitajenko
­zunächst an der berühmten Glinka-Musikschule und am RimskijKorsakow-Konservatorium, später bei Leo Ginzburg in Moskau sowie bei Hans Swarowsky und Karl Österreicher in Wien. 1969 war
er Preisträger beim 1. Internationalen Herbert von Karajan-Dirigierwettbewerb und wurde mit 29 Jahren Chefdirigent des StanislawskiTheaters. 1976 übernahm er die Chefdirigentenposition der Moskauer Philharmoniker. 1990 ging er in den Westen und wurde
u. a. Chefdirigent des RSO Frankfurt und des Bergen Philharmonic
Orchestra sowie Erster Gastdirigent des Dänischen Nationalen
­Radiosymphonieorchesters. Seit 2012 ist Dmitrij Kitajenko Erster
Gastdirigent des Konzerthausorchesters Berlin. Das Gürzenich-­
Orchester Köln dirigierte er zuletzt im Dezember 2015.
23
Yeol Eum Son begann ihr Klavierstudium bei Cheng-Zong Yin,
­einem der renommiertesten chinesischen Pianisten und setzte
­ihre Ausbildung an der Korean National University of Arts bei
Dae Jin Kim fort. Gegenwärtig studiert sie an der Hochschule für
Musik, Theater und Medien Hannover bei Arie Vardi. 2004 debü­
tierte Yeol Eum Son beim New York Philharmonic unter Lorin Maazel
und konzertiert seitdem mit vielen namhaften O
­ rchestern weltweit,
u. a. dem Seattle Symphony, dem NHK Symphony Tokyo, der Academy
of St. Martin in the Fields und der NDR Radio­philhar­monie. Dabei
verbindet sie eine besondere künstlerische Z
­ usam­menarbeit mit
dem Dirigenten Valery Gergiev, mit dem sie Konzerte u. a. beim
Mariinsky Theatre Orchestra und beim Rotterdam Philharmonic
­Orchestra gestaltete. Zu den Höhe­punkten ­dieser und der kom­
menden Spielzeiten gehören u. a. Konzerte mit dem Konzerthaus­
orchester Berlin, dem KBS ­Symphony O
­ rchestra, dem Bergen
­Philharmonic Orchestra, der Academy of St. Martin in the Fields
und ihr D
­ ebütauftritt beim Orchestre Symphonique de Radio France.
Dazu absolviert sie Auftritte bei renommierten Festivals wie dem
Beethoven Osterfestival und dem Aspen Music Festival. Auch
kammermusikalisch ist Yeol Eum Son aktiv und spielt g­ emeinsam
mit ­Musikern wie Clara-Jumi Kang und Svetlin Roussev. Ihre Disko­
graphie umfasst eine Einspielung aller Etüden von Frédéric Chopin
und eine Aufnahme s
­ einer Nocturnes in einem Arrangement für
Klavier und Streicher. Im Februar 2016 erschien ihre neue CD
»Modern Times« mit ­Werken von Alban Berg, Sergej P
­ rokofjew,
Igor Stravinsky und M
­ aurice Ravel. Mit diesem Konzert debütiert
Yeol Eum Son beim Gürzenich-Orchester Köln.
24
Geboren in Emmerich, bekam Simon de Klein nach ersten auto­
didaktischen Schritten mit acht Jahren privaten Trompetenunterricht.
Ab 2002 setzte er diesen an der Musik- und Kunstschule Wesel fort
und erhielt gleichzeitig Klavier-, Musiktheorie- und Gehörbildungs­
unterricht. Nach Kursen bei Konradin Groth (Universität der Künste
Berlin), Matthias Höfs, Gábor Tarkövi, Uwe Köller und György Geiger
studierte Simon de Klein ab 2007 an der Hochschule für Musik
Detmold bei Max Sommerhalder zunächst ­Instrumentalpädagogik,
wechselte dann aber zur Orchestermusik. 2013 schloss er sein
Studium als Diplom-Orchestermusiker ab. Seit August 2010 ist
­Simon de Klein Solo-Trompeter des Gürzenich-Orchesters Köln und
gastierte beim WDR Funkhausorchester sowie dem WDR Sinfonieorchester. Auf kammermusikalischer Ebene war er Mitglied des
rheinischen Blechbläserensembles Wes10 Brass und wirkte 2016
auch an der Konzertreihe der Kammermusik für Köln e.V. mit.
25
orchesterbesetzung
I. VIOLINEN Ursula Maria Berg, Jordan
Ofiesh, Dylan Naylor, Dirk Otte, Chieko
Yoshioka-Sallmon, Andreas Bauer,
Rose Kaufmann, Adelheid NeumayerGoosses, Wolfgang Richter, Elisabeth
Polyzoides, Judith Ruthenberg,
Colin Harrison, Petra Hiemeyer, Anna
Kipriyanova, Juta Õunapuu-Mocanita,
Sophia Riedel**
II. VIOLINEN Sergei Khvorostuhin,
Marie Daniel, Andreas Heinrich, Marek
Malinowski, Stefan Kleinert, Sigrid
Hegers-Schwamm, Joanna Becker,
Susanne Lang, Nathalie Streichardt,
Milos Stajonevic, Yu Masuda*,
Riccardo Caraceni*, Benedikt
­Gunkel*, Michael Rein*
BRATSCHEN Bernhard Oll, Susanne
Duven, Martina Horejsi-Kiefer, Bruno
Toebrock, Gerhard Dierig, Annegret
Klingel, Antje Kaufmann, Ina Bichescu,
Eva-Maria Wilms-Mühlbach, Clara
Zschoke, Veronika Weiser, Michaela
Thielen*
VIOLONCELLI Ulrike Schäfer,
Joachim Griesheimer, Oliver Wenhold*,
Ursula Gneiting-Nentwig, Johannes
Nauber, Klaus-Christoph Kellner,
Georg Heimbach, Daniel Raabe,
Sylvia Borg-Bujanowski, Katharina
Apel-Hülshoff
HARFE Antonia Schreiber
FLÖTEN Alja Velkaverh, Irmtraud
Rattay-Kasper, Christiane Menke
OBOEN Tom Owen, Merce Calderer*,
Natty Amrany*
KLARINETTEN Blaž Šparovec,
Ekkehardt Feldmann,
Thomas Adamsky
FAGOTTE Thomas Jedamzik,
Luise Wiedemann
HÖRNER Markus Wittgens, Willy
Bessems, Jörn Köster, David Neuhoff
TROMPETEN Bruno Feldkircher,
Peter Mönkediek*, Herbert Lange,
Matthias Kiefer
POSAUNEN Carsten Luz,
Markus Lenzing, Jan Böhme
TUBA Karl-Heinz Glöckner
PAUKEN Carsten Steinbach
SCHLAGZEUG Alexander Schubert,
Egmont Kraus*, Thorsten Blumberg*,
Ulli Vogtmann, Camillo Anderwaldt*
CELESTA Paolo Alvarez*
KONTRABÄSSE Slawomir Grenda*,
Henning Rasche, Konstantin Krell,
Greta Bruns, Otmar Berger,
Jason Witjas-Evans, Krasen Zagorski,
Gisele Blondeau*
* Gast
** Orchesterakademie des Gürzenich-Orchesters
Stand: 29. September 2016
26
orchesteraktuell
30 Jahre mit Maestro Dmitrij Kitajenko
Maestro Dmitrij Kitajenko über die
30-jährige Zusammenarbeit mit dem
Gürzenich-Orchester
30 Jahre verbinden mich mit dem Gürzenich-Orchester – eine gute
Zeit, die leider wie im Fluge vergangen ist. Gerne denke ich an unsere
erste Begegnung im Januar 1987 zurück, poco a poco wuchs das
beiderseitige Interesse, gefolgt von großem gegenseitigen Respekt
und schließlich einem tiefen musikalischen und menschlichen Vertrauen. Das gibt es nur selten: so gute Laune für so lange Zeit!
Nicht nur das Orchester ist mir in dieser Zeit ans Herz gewachsen,
sondern auch das freundliche Kölner Publikum, das in unseren
­Konzerten eine ganz besondere Atmosphäre schafft.
Wir haben viel zusammen gearbeitet und erlebt: mehr als 65 Konzerte
und 10 Opernvorstellungen mit Tschaikowskys »Pique Dame«. Und
ich bin sehr glücklich über die bisher 29 CDs, die unser gemeinsames Musizieren dokumentieren. Diese Aufnahmen bedeuten nicht
nur mir, sondern auch dem Orchester sehr viel, denn auch interna­
tional empfingen wir sehr positive Reaktionen.
Einige Momente mit dem Gürzenich-Orchester haben mich besonders
beeindruckt, zum Beispiel die Aufnahme von Schostakowitschs
4. Symphonie, ein Werk, das das Gürzenich-Orchester zum ersten
Mal gespielt hat. Interessant auch, da es unsere erste Live-Aufnahme
war. Wir wussten, dass wir keine Chance für Korrekturen hatten.
Alle Musikerinnen und Musiker waren wahnsinnig konzentriert, und
wir hatten einen hervorragenden Start in unsere Live-Aufnahmen
aller Schostakowitsch-Symphonien. 2002 nahmen wir zwei Schostakowitsch-Symphonien auf, 2003 sieben in einer Saison und in der
folgenden die nächsten sechs. Obwohl das Orchester parallel in der
Oper spielte und intensiv beschäftigt war, war ich von seiner Leistung
vollkommen beeindruckt. Ein Unikum! Ich bin bis heute glücklich,
dass wir zum 100. Geburtstag von Schostakowitsch die Gesamteinspielung seiner Symphonien präsentieren konnten.
Auch die Konzerte und Aufnahmen mit Werken von Tschaikowsky
bleiben unvergessen. Seine 7. Symphonie wird so gut wie nie gespielt – nur das Kölner Publikum sollte im Rahmen unseres Tschaikowsky-Zyklus das Stück im Konzert hören. Ich war so gespannt auf
die Reaktionen! Und sehr glücklich, dass das Publikum dieses unbe-
27
kannte Werk so positiv
angenommen hat.
Unvergesslich bleiben
die Aufführungen der
Tschaikowsky-Oper
»Jolanthe«, einer Kooperation mit der Kölner
Oper. Wir hatten fantastische Solisten und ein
begeistertes Publikum.
In besonderer Erinnerung schließlich ist mir
auch die Arbeit an
Bruckners Nullter – nicht
nur, weil ich mich so
viele Jahre auf die
­Musik konzentriert
­hatte. Ich fand es sehr
interessant, wie das
Orchester Bruckner
interpretierte und wie
ungemein flexibel es auf die jeweiligen W
­ erke reagiert. Eine Eigenschaft meiner Kölner Musikerkolleginnen und -kollegen möchte ich
noch herausstellen: Wenn wir in der P
­ robe ­Pause haben, dann kommen die Musikerinnen und Musiker und wir diskutieren, individuell
oder in Gruppen: Wir ­suchen neue Register, neue Klänge ... Für mich
als Dirigenten u
­ nendlich interessant.
Ich freue mich schon auf unsere nächsten Konzerte und Aufnahmen!
Ich wünsche dem Gürzenich-Orchester und mir weiterhin so viel
­Freude an der Musik! Wenn ich nach Köln komme, bin ich mir sicher,
dass ich unvergessliche Momente erleben darf. Jede Musikerin und
jeder Musiker ist voll Energie, vom 1. Probentag bis zum Konzert
konzentriert und m
­ olto espressivo. Ich bin jedem Register, jeder
­Musikerin und jedem Musiker dankbar. Ein Dirigent ohne Orchester
ist nur ein Mann mit Taktstock ...
Dmitrij Kitajenko
28
orchesteraktuell
»Es liegt an seiner Ausstrahlung« –
30 Jahre mit Maestro Dmitrij Kitajenko
Welch glückliche und lang andauernde Verbindung sich Anfang des
Jahres 1987 anbahnte, als Dmitrij Kitajenko erstmals das GürzenichOrchester dirigierte, ahnten im Voraus nur wenige. Unzählige bewegen­de
Aufführungen und herausragende CD-Einspielungen liegen zwischen
Tschaikowskys »Winterträumen« – die das damalige Programm beschlossen – und der von Dmitrij Kitajenko selbst zusammengestellten
»Spartakus-Suite« des Jahres 2016. Der Maestro hat mit »seinem«
Gürzenich-Orchester die Werke Schostakowitschs, Prokofjews, Tschaikowskys und Rachmaninows in Sinfonischen Zyklen vorgelegt, die
vielfach mit Preisen ausgezeichnet wurden und inzwischen als Referenz-Aufnahmen gelten. »Das Orchester klingt unter seiner Leitung
besonders«, bestätigt Orchestervorstand Georg Heimbach einen
­Eindruck, der sich unter treuen Gürzenich-Orchester-Abonnenten seit
Jahren verfestigt. »Was uns immer auffällt, ist die Tatsache, dass
er kaum etwas zeigen und tun muss, um das zu bekommen, was er
haben will. Das liegt vermutlich an seiner Persönlichkeit und an
­seiner Ausstrahlung, es liegt daran, dass er die Musik, die er mit uns
macht, absolut verkörpern kann, und zwar – im Gegensatz zu anderen
Dirigenten – mit bescheidenem Bewegungsaufwand.« Das Geheimnis
dieser Ausstrahlung liegt einerseits in der akribischen Vorbereitung,
29
für die Maestro Kitajenko berühmt ist. Andererseits spielt auch die
Dauer der gemeinsamen Verbindung nach Ansicht von Georg Heimbach eine Rolle. »Nach 30 Jahren kennen wir uns gegenseitig extrem
gut. Er weiß, welchen Input er uns geben muss, um das gewünschte
Ergebnis zu bekommen – und andererseits können wir ihn lesen. Eine
so enge Verbindung zwischen Dirigent und Orchester ist etwas sehr
Seltenes und Kostbares – und das über 30 Jahre, das kenne ich
sonst nicht.« Auch Alvaro Palmen aus der Gruppe der ersten Geigen
unterstreicht diese Besonderheit: »Dmitrij Kitajenko ist für mich als
Dirigenten-Persönlichkeit ein enormer Glücksfall, und es wäre für mich
unvorstellbar, meine Jahre im Gürzenich-Orchester ohne ihn verbracht
zu haben. Sein Intellekt in Prokofjews Sinfonien und sein Herzblut in
»Romeo und Julia« sind mir in besonderer Erinnerung geblieben. Was
Dmitrij Kitajenko besonders auszeichnet, sind seine gütige Strenge
und Unnachgiebigkeit, seine Kompromisslosigkeit in der Klangqualität,
unsere, von seiner unermüdlichen Vitalität verzauberten Augenblicke
in den Proben und Konzerten, in der die Zeit still zu stehen scheint.«
Elisabeth Polyzoides, gleichfalls aus den ersten Geigen, bringt die
Gestimmtheit des Orchesters für dieses Abonnement-Programm auf
den Punkt: »Ich empfinde es als ein Wunder, dass die Beziehung
­zwischen einem Dirigenten und einem Orchester über so viele Jahre
immer enger, vertrauter, persönlicher wird, und zugleich die Qualität
immer weiter steigt.«
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orchesteraktuell
CD-Veröffentlichungen des Gürzenich-­
Orchesters und Maestro Dmitrij Kitajenko
Aktuelle Neuerscheinung
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky
»Der Nussknacker« op. 71
Igor Strawinskij
Divertimento aus »Der Kuss der Fee«
Gürzenich-Orchester Köln
Dmitrij Kitajenko, Dirigent
OehmsClassics, Bestellnummer: OC 448, 2 CDs
Diese Neuveröffentlichung mit Tschaikowskys »Nussknacker«-Ballett
ist ab dem 28. Oktober 2016 im Handel erhältlich.
Sichern Sie sich schon jetzt vor dem offiziellen Verkaufsstart Ihr
­persönliches Exemplar. Im Anschluss an das heutige Konzert können
Sie die CD zum Preis von 17 Euro im Foyer erwerben.
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky
»Sämtliche Sinfonien«
Gürzenich-Orchester Köln
Dmitrij Kitajenko, Dirigent
OehmsClassics, Bestellnmummer: OC 027
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky
»Jolanthe«
Lyrische Oper in einem Akt
Konzertante Einspielung
in Kooperation mit der Oper Köln
Olesya Golovneva · Alexander Vinogradov · Andrei
Bondarenko · Dmytro Popov · Vladislav Sulimsky ·
John Heuzenroeder · Marc-Olivier Oetterli · Dalia
Schaechter · Justyna Samborska · Marta Wryk
Gürzenich-Orchester Köln
Dmitrij Kitajenko, Dirigent
OehmsClassics, Bestellnummer: OC 963
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Sergej Rachmaninow
Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 44
Sinfonische Tänze op. 45
Gürzenich-Orchester Köln
Dmitrij Kitajenko, Dirigent
OehmsClassics, Bestellnummer: OC 442
Sergej Rachmaninow
Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27
Vocalise cis-Moll op. 34 Nr. 14
Valer Sabadus
Gürzenich-Orchester Köln
Dmitrij Kitajenko, Dirigent
OehmsClassics, Bestellnummer: OC 441
Sergej Rachmaninow
Sinfonie Nr 1 d-Moll op. 13
»Der Fels« op. 7
Gürzenich-Orchester Köln
Dmitrij Kitajenko, Dirigent
OehmsClassics, Bestellnummer: OC 440
Dmitrij Schostakowitsch
Sinfonien Nr. 1–15
Marina Shaguch
Arutjun Kotchinian
Prague Philarmonic Chorus
Gürzenich-Orchester Köln
Dmitrij Kitajenko, Dirigent
Capriccio, Bestellnummer: PC: 28 · 71 029
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orchesteraktuell
Ton-Bilder [1]
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Konstantin Rozhdestwjenski
Feststimmung, 1933
Öl auf Leinwand, 61,7 x 38,3 cm
Museum Ludwig Köln, Schenkung Ludwig 2011
Isoliert steht die stili­sierte Figur im abstrakten weißen Raum, ­einem
­monochromen Farbfeld, das durch h
­ orizontale Farbstreifen oben und
unten als Landschaft erscheint. Die sibirische Weite ebenso wie die
­radikale Abstraktion des Suprematismus bilden den Hintergrund des
­Bildes. Rozhdestwjenski, ein Schüler von Kasimir Malewitsch, hat
das ­Gemälde 1933 gemalt, als die stalinistische Doktrin den revolu­tio­
nä­ren Bewegungen bereits ein brutales Ende bereitet hatte. Im selben
Jahr ent­steht Schostakowitschs Klavierkonzert, ebenfalls auf dem
Fundament der Moderne, mit Anspielungen an Vergangenes und einer
neuen Klassizität.
»Feststimmung« ist im 2. OG des Museum Ludwig ausgestellt,
inmitten der reichen Sammlung Russischer Avantgarde, die täglich
bis auf montags besichtigt werden kann.
Ab dieser Saison stellen wir Ihnen in unseren Programmheften ­Werke
des benachbarten Museum Ludwig vor, die den Blick auf die Musik
eines Konzerts bereichern können.
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orchesteraktuell
Das Gürzenich-Orchester trauert um
Rainer Schottstädt
Mit großer Bestürzung haben wir
vom überraschenden Tod unseres
langjährigen Solo-Fagottisten
Rainer Schottstädt erfahren.
Erst am 24. Mai 2016 spielte
er sein letztes Konzert mit dem
Gürzenich-Orchester. Mit seiner
Persönlichkeit und seiner Spielkultur hat er das Orchester
für mehr als vier Jahrzehnte
geprägt. Als Hochschullehrer
hat er sein Wissen und seine
Fertigkeiten an Generationen von
­Studierenden weitergegeben.
Als Arrangeur und Verleger hat
Rainer Schottstädt die Literatur
nicht nur für sein Instrument
bereichert. »Seine Fagott-Soli
aus seinem letzten Konzert sind
mir noch im Ohr«, erinnert sich
François-Xavier Roth. »Er war
beispielhaft, in der Ernsthaftigkeit, mit der er sich mit jedem Werk
auseinandergesetzt hat und auch darin, wie er bis zuletzt mit über­
ragenden musikalischen Leistungen das Orchester geführt hat.«
Sein Andenken lebt nicht nur in seinen zahlreichen Schülerinnen
und Schülern fort. »Jeden Tag, wenn wir in unsere Orchesterstimme
schauen, sehen wir dort noch die Einzeichnungen, die er während
der Proben oder nach den Aufführungen gemacht hat«, berichten
­seine Fagott-Kollegen. »So ist er für uns immer noch sehr präsent.«
Als Musiker fehlte er dem G
­ ürzenich-Orchester seit dem Tag, an
dem er in den Ruhestand ging. Dass Rainer Schottstädt uns nun
ganz verlassen hat, hinterlässt uns untröstlich.
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Das Gürzenich-Orchester in der Oper Köln
Aufmüpfiges Mobiliar,
kämpferische Teekannen,
liebestolle Katzen und
Flammen, die mit züngelnden Koloraturen die
Phantasie entfachen:
Ravels märchenhafter
Einakter »Das Kind und
der Zauberspuk« verzaubert seit der Premiere
am 25. September das
Kölner Opern­publikum.
Der Doppelabend zeigt
zwei Gesichter des franzö­
sischen Klangmagiers Maurice Ravel. »Die spanische Stunde« ist eine
komische Groteske, die von der Regisseurin Béatrice Lachaussée
mit Anleihen an den Dadaismus inszeniert wird. Sie legt im ersten
Teil des Abendes die Mechanik des Begehrens offen, während sie
im zweiten Teil in die Welt der Träume eines Kindes vordringt. Unter
der Leitung von Gürzenich-Kapellmeister François-Xavier Roth geht
im Orchester »die Post ab«, wie Gunhild Lohmann in der Kölnischen
Rundschau schreibt. »Gesang, hintergründige Musik und großartige
Kostüme h
­ uldigen einem magischen Realismus, der in tiefe Schichten des U
­ nterbewusstseins vordringt.« Markus Schwering nennt im
Kölner Stadt-Anzeiger das Gürzenich-Orchester gar den »heimlichen
Helden«: »Erstaunlich, wie bereits die einleitende und am Ende wiederkehrende Pendelbewegung der Oboenquinten eine nahezu magische Klangwirkung zeitigt. Ravel wird ja oft eine gläsern-distanzierte
Kühle bescheinigt. Roth aber gelingt es, dieses Ausdrucksspektrum
exquisit zu bereichern: um eine bemerkenswerte Körperlichkeit und
Wärme des Klangs.« Auf die weiteren Aufführungen mit einem exquisiten Sängerensemble freut sich das Gürzenich-Orchester bereits.
Weitere Termine: So 9.10. / Mi 12.10. / Sa 15.10. / Mi 19.10. /
So 23.10. / Sa 29.10.
Weitere Informationen
http://www.oper.koeln/ Ticket-Hotline 0221 221 28400
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vorschau
sinfoniekonzert 02
Sonntag, 06. November 2016 11 Uhr
Montag, 07. November 2016 20 Uhr
Dienstag, 08. November 2016 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Konzerteinführung
So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr
Dieses Konzert wird für
GO PLUS aufgezeichnet.
kammerkonzert 02
Samstag, 12. November 2016 15 Uhr
Podium der Kölner Philharmonie
Konzerteinführung 14 Uhr, Empore
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Violine und Orchester
Nr. 3 G-Dur (1775)
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie Nr. 38 D-Dur (1786)
»Prager Sinfonie«
Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 4 e-Moll (1884–1885)
Gürzenich-Orchester Köln
Leonidas Kavakos Violine
und Leitung
Antonín Dvǒrák
»Maličkosti« (Bagatellen)
für Harmonium, zwei Violinen und
­V ioloncello (1878)
Litschie Hrdlička
Quartett Nr. 2 in drei Bildern (2016)
Uraufführung
Antonín Dvǒrák
Quintett für zwei Violinen, Viola,
­V ioloncello und Kontrabass G-Dur
(1875)
Alvaro Palmen, Dylan Naylor Violine
Susanne Duven Viola
Bonian Tian Violoncello
Johannes Seidl Kontrabass
Roderick Shaw Harmonium
Karten erhalten Sie bei der Gürzenich-Orchester-Hotline: Tel (0221) 280 282,
beim Kartenservice der Bühnen Köln in den Opernpassagen, im Internet unter:
www.guerzenich-orchester.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
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sinfoniekonzert 03
Sonntag, 20. November 2016 11 Uhr
Montag, 21. November 2016 20 Uhr
Dienstag, 22. November 2016 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Konzerteinführung
So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr
György Ligeti
»Lux aeterna« für 16-stimmigen
­gemischten Chor a cappella (1966)
Johannes Brahms
»Ein deutsches Requiem«
für Sopran, Bariton, gemischten Chor
und ­Orchester (1865–1868)
Sally Matthews Sopran
Krešimir Stražanac Bariton
Schola Heidelberg
(Einstudierung: Walter Nussbaum)
Bach-Verein Köln
(Einstudierung: Thomas Neuhoff)
Gürzenich-Orchester Köln
François-Xavier Roth Dirigent
Dr. Hartmut Lück, geboren 1939 in Posen. 1959–1966 Studium der Musikwissenschaft, Slavistik und
Germanistik in Hamburg, Marburg und München. Seit 1972 als freiberuflicher Autor und Rundfunkmitarbeiter in Bremen ansässig. Juror beim »Preis der deutschen Schallplattenkritik«. Letzte Buchpublikation, gemeinsam mit Dieter Senghaas: »Den Frieden komponieren?« (Mainz 2010).
IMPRESSUM Herausgeber Gürzenich-Orchester Köln, Geschäftsführender Direktor Patrick Schmeing
Redaktion Patrick Hahn (verantwortlich), Ben Duven Textnachweis Der Text von Dr. Hartmut Lück ist
ein Originalbeitrag. Bildnachweis Titel: Paul Leclaire, S. 7, 9, 13, 17, 18, 21: AKG-Images,
S. 22: Klaus Rudolph, S. 23: Jaehyong Park, S. 24, S. 26, S. 27, S. 28, S. 29, S. 34: Matthias Baus,
S. 30, S. 31: OehmsClassics, Capriccio, S. 32: Museum Ludwig Köln, S. 35: Oper Köln ­Gestaltung,
Satz parole ­gesellschaft für kommunika­tion mbh Druck Köllen Druck + Verlag GmbH
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht
­gestattet sind. Euro 2,-
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Das Gürzenich-Orchester Köln dankt Lufthansa und
der Concert-Gesellschaft Köln e.V. für ihr kulturelles
Engagement und ihre großzügige Unterstützung.
Ehrenmitglieder des Kuratoriums
Henriette Reker I Oberbürgermeisterin der Stadt Köln
Jürgen Roters I Oberbürgermeister der Stadt Köln a. D.
Dr. h. c. Fritz Schramma I Oberbürgermeister der Stadt Köln a. D.
Vorstandsvorsitzender der Concert-Gesellschaft Köln e.V.
Olaf Wegner
Kuratoren
Bechtle GmbH I IT Systemhaus, Waldemar Zgrzebski
Ebner Stolz Partnerschaft mbB I Dr. Werner Holzmayer
Excelsior Hotel Ernst AG I Henning Matthiesen
Generali Investments Deutschland Kapitalanlagegesellschaft mbH I Dr. Ulrich Kauffmann
HANSA-REVISION Schubert & Coll. GmbH I Wirtschafts­prüfungs- und Steuerberatungs­gesellschaft,
Dipl.-Kfm. Bernd Schubert
ifp I Personalberatung und Managementdiagnostik, Jörg Will
Kirberg GmbH Catering Fine Food I Jutta Kirberg
Kölner Bank eG I Bruno Hollweger
Koelnmesse GmbH I Gerald Böse
Kreissparkasse Köln I Alexander Wüerst
Gerd Lützeler I Dipl.-Kaufmann – Wirtschafts­prüfer – Steuerberater
Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA I Dr. Wolfgang Leoni
Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG I Heinrich Becker
ROLEX Deutschland GmbH I Peter Streit
TÜV Rheinland AG I Prof. Dr. Bruno O. Braun
Firmen l Verbände l Vereine
August Hülden GmbH & Co. KG I Dr. Paul Kellerwessel
Henze & Partner I Jürgen Henze
Freie Volksbühne I Astrid Freudenberger
Freytag & Petersen I Prof. Dr. Hugo Heinrich Best
Kölner Bank eG I Bruno Hollweger
Kreissparkasse Köln I Dr. Klaus Tiedeken
Philharmonischer Chor e.V. I Prof. Horst Meinardus
Richard-Wagner-Verband Köln I Gerhard Idolski
Sparkasse KölnBonn I Dr. Christoph Siemons
Theatergemeinde Köln I Norbert Reiche
ifp Will und Partner GmbH & Co. KG I Jörg Will
39
Mitglieder
Konrad und Petra Adenauer I Claudia und Joachim von Arnim I Erika Baunach I Helge und Thekla Bauwens
I Matthias Berg und Dieter Eimermacher I Dr. Regine Blaß I Barbara Blumberg I Wolfgang und Ellen
Böttcher I Birgit Boisserée I Dr. Rudolf von Borries I Sabine Bourry I Andreas Braun I Ursula Breunig I
Prof. Dr. Gerhard Brunn I Prof. Dr. T. Brusius I Dr. Michael und Marita Cramer I Anna Dünnebiervon Paczensky I Klaus und Hella Dufft I Brigitte Eldering I Dr. Ben und Sigrun Elsner I Heinz Christian
Esser I Maria-Hildegard Falderbaum I Brigitte Feierabend I Dr. Klaus Fleischmann und Krista ScheepersFleischmann I Christoph Gallhöfer und Katrin Preuß-Neudorf I Hubertus von Gallwitz I Dr. Marie-Louise
Gaul I Hans und Dr. Helga Gennen I Jutta Geyr I Erwin und Heidi Graebner I Bernd und Gisela Grützmacher
I Hans-Georg und Ursula Gülke I Dr. Klaus und Theodora van Haag I Christa Hackenbruch I Dr. Rolf-D.
Halswick I Bernd Hannemann I Hermann Hauke I Monika und Michael Hegel I Doris und Dieter Heithecker
I Prof. Dr. Klaus Heubeck I Markus Hilgers I Ulrike Höller I Gerd und Ursula Hörstensmeyer I Prof. Dr.
Rolf Huschke-Rhein und Dr. Irmela Rhein I Prof. Dr. Rainer Jacobs I Klaus und Dagmar Jaster I Prof. Dr.
Hermann Kämmerer und Dr. Mireya Schmickler I Prof. Michael und Rose Kaufmann I Werner und Gisela
Kiefer I Prof. Dr. Hans-Friedrich Kienzle und Dr. Sabine Staemmler-Kienzle I Hildegard Kilsbach I Dirk
Klameth I Hans-Josef Klein I Dres. Marlies und Jobst Jürgen Knief I Hermann und Ute Kögler I Cornelia
und Gerald Köhler I Dr. Peter Konner I Dr. Klaus Konner I Bernd Krükel I Dr. Bernd Küppers I Dr. Arnd
Kumerloeve I Dr. Lydia Kunze I Dr. Anke Leineweber I Ute Linack I Susanne Lührig I Dres. Andreas und
Henriette Madaus I Dr.-Ing. Heinz und Rosemarie Mathiak I Johanna von Mirbach-Reich I Hermann-Reiner
Müller I Christian Münster und Bianca Schönemann I Dr. Jochen und Astrid Nacken I Theo und Leni
Nettekoven I Dr. Günther Ocker I Annemarie Opitz I Margarethe Parseghian I Dr. Jürgen Pelka I Manfred
und Christine Pfeifer I Dr. Wolfgang und Doris Postelt I Dres. Hans-Michael und Elisabeth Pott I Julia
Priemer-Bleisteiner I Dr. Reiner I Ingeborg Richter I Prof. Dr. Ulrich Richter I Jacqueline Ritter I Ulrich
Rochels I Axel Rodert und Hedwig Rodert-Rutt I Andreas Röhling I Dr. Dirk Sagemühl I Dr. Bernd Schäfer
und Ulrike Schäfer-Trüb I Dr. Bernhard Schareck I Margarete Schönenborn I Prof. Dr. Ulrich Schröder I
Bernd und Marianne Schubert I Gerd-Kurt und Marianne Schwieren I Siegfried Seidel I Burkhard
Sondermeier I Dr. Angelika Sprüth I Rolf Stapmanns I Gabriele Stroß I Hans Jürgen und Edelgard Thiel
I Peter und Monika Tonger I Anita und Dr. Reiner Tredopp I Hans-Ulrich und Gisela Trippen I Dr. Detlef
Trüb I Markus Ulrich I Heinz-Peter und Andrea Verspay I Peter Egon Wagner I Helmut Wexler I Michael
Wienand I Gabriele Wienhenkel-Pfeiffer I Lotte Wiethoff I Hans-Peter Wolle und Brigitte Bauer
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