Gelernte Hilflosigkeit - Reinterpretation der Konditionierung

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Gelernte Hilflosigkeit - Reinterpretation der Konditionierung
Geschrieben von: Jörg
Donnerstag, den 20. August 2009 um 16:03 Uhr - Aktualisiert Mittwoch, den 04. November 2009 um 12:37 Uhr
Beschränkte Gültigkeit und Reinterpretation der "Gesetze" der klassischen und operanten
Konditionierung
Ziel der in diesem Kapitel angesprochenen Tier-Experimente war, daß die Lerngesetze
- a) auf andere Tierarten und den Menschen
- b) auf andere Situationen
- c) auf andere Reize und Reaktionen generalisierbar sind
Viele Teilannahmen einer generellen Gültigkeit der Gesetze der klassischen und operanten
Konditionierung gelten heute als wiederlegt
- Es gibt erhebliche Unterschiede im Verhalten zw. den Tierarten und zw. Tier und Mensch
und damit auch Differenzen bzgl. dessen, was erlernbar ist.
- Es trifft nicht zu, daß jeder vom Organismus wahrnehmbare Reiz mit jeder ausführbaren
Reaktion verknüpft werden kann.
--> entscheidend sind artspezifische, phylogenetisch begründete biologische Dispositionen
- Viele exp. Bedingungen lassen sich in komplexeren Situationen nicht mehr eindeutig
identifizieren
- für die selben Situationen können verschiedene Lerngesetze zur Verhaltensvorhersage
herangezogen werden, je nachdem, welche situativen Bedingungen isoliert betrachtet oder
welche Verhaltensweisen berückichtigt werden --> kann zu Widersprüchen führen
Lernen aus biologischer Sicht
Seligman (1970) - "preparedness"
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Donnerstag, den 20. August 2009 um 16:03 Uhr - Aktualisiert Mittwoch, den 04. November 2009 um 12:37 Uhr
= Biologische (Lern-)Dispositionen steuern den Aufbau von Verhaltensweisen in Abhängigkeit
von der jeweiligen Reizsituation. Diese sind aufgrund der Evolution phylogenetisch begründet.
Das heißt auch, daß Verhaltensweisen, für die eine Gegendisposition vorliegtkaum erlernbar
sind.
- frühere Annahme, daß jede Reaktion mit jedem Reiz verknüpft werden kann
Bsp. "Geschmacksaversion" im Rahmen klassischer Konditionierung
Garcia & Koelling (1966)
durstigen Ratten wurde Saccharinhaltiges Wasser (neutraler, später kond. Reiz) gegeben,
wobei der Trinkvorgang Lichtblitze und Lärm auslöste. Dabei wurden die Tiere einer starken
Röntgenstrahlung (unkond. Reiz) ausgesetzt, was zu starker Übelkeit(unkond. Reaktion) führte
(Igitt). Die einzige, später getestete, Komponente der Reizsituation, gegen die eine Aversion
aufgebaut wurde, war eine Geschmacksaversion gegen das süße Wasser (kond. Reaktion). Es
wurde keine Aversion gegen Lichtblitze und Lärm gebildet, obwohl diese theoretisch auch zu
Auslösern der bedingten Reaktion hätten werden können.
Zusatzexperiment von Garcia & Koelling
- Elektrischer Schlag als unkonditionierter Reiz statt der Röntgenstrahlen und der daraus
folenden Übelkeit
- Ergebis: Lichtblitze und Lärm lösten hier ebenfalls Vermeidungsverhalten aus, während
dies für das süße Wasser nicht der Fall war
Interpretation:
- nach Seligman sind Ratten biologisch darauf vorbereitet, Übelkeit mit Geschmack u.
Geruch von Futter zu verbinden, nicht aber mit visuellen oder akustischen Reizen. Hingegen
liegt vermutlich eine Gegendisposition vor, einen elektr. Schock mit Geschmacksreizen zu
verbinden, während dessen Verbindung mit visuellen oder akustischen Reizen noch biologisch
unvorbereitet und somit relativ formbar sein dürfte.
- Geschmacksaversionen haben für best. Tierarten und den Menschen eine große
Bedeutung. Diese zählen zu den "Alles-Fressern", wobei der zur Geschmacksaversion
führende Lernmechanismus für die Anpassung an das zur Verfügung stehende
Nahrungsangebot entscheidend sein kann.
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Das Warnsystem der Geschmacksaversion beruht auf Besonderheiten, die den Lernvorgang
von einer normalen klassischen Konditionierung in typischer Weise unterscheiden!
- a) oft genügt eine einzige negative Erfahrung zur Erzeugung dauerhafter
Geschmacksaversion
- b) visuelle und akustische Reize werden nicht konditioniert
- c) zwischen Erfahrung des Geruchs/Geschmacks der Speise und Eintritt der Übelkeit
liegen häufig Stunden
- d) Geschmacksaversionen sind äußerst löschungsresistent
Weitere Beispiele
-
Wilkoxon, Dragoin u. Kral (1971)
Ratten entwickelten eine Aversion gegenüber einem mit bestimmten Geschmacksstoffen
versehenen, nicht aber gefärbtem Wasser
Wachteln entwickelten deutlich stärkere Aversion gegenüber gefärbtem Wasser als solchem mit
bestimmtem Geschmack
-
Thorndike
Katzen lernten bei operanter Konditionierung ohne Schwierigkeit durch Zug an einer Schlaufe,
Druck eines Hebels/Knopfes die Käfigtüre zu öffnen, während es nahezu unmöglich ist, sie in
dieser Situation darauf zu trainieren, sich zu kratzen oder ihr Fell zu lecken.
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-
D'Amato & Schiff (1964)
Bei Versuchen zum aktiven Vermeidungslernen lernten Ratten trotz tausender versuche nicht,
einen Hebel zu drücken, um aversiven Reiz zu vermeiden.Hingegen lernten sie schnell
Reaktionen des Weglaufens oder auf des auf eine Plattform-Springens.
-
Bolles (1970) - Neue Theorie des Vermeidungslerenens
Jede Tierart besitzt artspezifische Abwehrreaktionen
-
Shettleworth (1975)
Untersuchungen an Hamstern
--> Verhaltensarten, deren Auftretenswahrscheinlichkeit durch Verstärkung mit Futter massiv
erhöht werden konnte (Scharren an Käfigwand, "Männchen machen, Graben), waren zugleich
diejenigen, die auch ohne Verstärkung häufig im Zustand der Futterdeprivation beobachtet
werden konnten. Hingegen veränderte sich die Häufigkeit anderer Verhaltensweisen (Putzen,
Kratzen, Geruchsmarke), die mit zunehmender Futterdeprivation seltener zu beobachten
waren, durch positive Verstärkung nicht.
Fazit
Lernen wird insbesondere bei Tieren zunehmend als eine ontogenetische Ergänzung und
Ausdifferenzierung eines phylogenetisch vorgegebenen Rahmens
gesehen.
D.h. es besteht eine bedeutsame Verbindung zwischen angeborenem und erlerntem Verhalten.
Lernen aus kognitiver Sicht
Tolman: Zielgerichtetes Verhalten
Edward C. Tolman (1886-1959)
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kann als einer der Väter der kognitiven Psychologie angesehen werden, er blieb aber in den
experimentellen Anordnungen und einigen Fragestellungen der behavioristischen
Lernpsychoogie treu ( T. arbeitete mit Ratten, interpretierte aber ihr Verhalten kognitiv)
- entwickelte kognitive Theorie des Lernens
Schwerpunkt Ortslernen = Herausbilden von Wissen über Wege, nicht aber der Aufbau einer
fixierten Folge von Riz-Reaktions-Verbindungen
*Tolman (1930) & Honzig - Experiment zum Ortslernen
-
Versuchsanordnung
Labyrinth mit drei möglichen Wegen vom Start zum Ziel. Weg 1 ist der kürzeste, Weg 3 der
längste Weg. Ein Zurückkehren auf Weg 2 war durch Einweggatter verhindert. Sperre A konnte
Weg 1 und Sperre 2 die Wege 1 und 2 schließen.
-
Ablauf:
Bei N = 25 Ratten wurde in einem Vortraining folgende Verhaltens (Gewohnheits-)hierarchie
aufgebaut: Ohne Sperren wurde Weg 1 bevorzugt, mit Sperre A wurde Weg 2 zu 90% und Weg
3 zu 10% gewählt.
Ergebnisse der Testläufe
Bei Einsatz von Sperre B --> Ratten wählten zurück am Ausgangspunkt - trotz der antrainierten
gegenteiligen Verhaltenshierarchie - schon im ersten Durchgang (zu 70 - 90%) den Weg drei
und somit den einzig möglichen Weg zum Ziel.
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Bei abwechselndem Einsatz von Sperre A und Sperre B --> es wurde nahezu immer im ersten
Fall Weg 2 und im 2. Fall immer Weg 3 gewählt.
-
Interpretation (Tolman)
Trotz der hier aufgebauten Gewohnheitshierarchie, den den kürzeren vor dem längeren Weg zu
bevorzugen, zeigten die Ratten ein "einsichtiges", flexibles Verhalten, wenn sie auf dem Weg
zum Ziel auf ein Hindernis stießen.
--> Ratten hatten nicht Bewegungsfolgen gelernt, sondern Wege zum Ziel
--> Ratten verhalten sich, als wenn sie eine kognitive Landkarte, ein Bild des Labyrinths
erworben hätten, nach der sie sich zielbezogen orientierten.
--> Es werden Zeichen gelernt, nicht Reiz-Reaktions-Verknüpfungen
Erwartungstheorie von Tolman
- "Erwartung" = ein herausgehobenes Konstrukt bei der durch Tolman betonten
Zielbezogenheit von Verhalten
- sind lt. Tolman dreigliedrige Einheiten (S1 - R1 - S2), bei denen es sich um ein Wissen
darum handelt, unter welcher Reizbedingung S1 welche Reaktion R1 zu welcher neuen
Reizbedingung S2 führt.
- machen Verhalten flexibel und anpassungsfähig, liegen bei umfassendem Wissen in großer Menge
und differenziert vor und können so zweckdienlich eingesetzt werden
Beispiele:
- Wenn der Weg 1 im Punkt B versperrt ist (S1) und ich laufe den Weg 3 (R1), dann komme
ich in das Ziel mit Futter (S2)
- wenn ich, der Jörg, in der Küche bin (S1) und mache beide Augen(und dann die Tür hinter
mir) zu (R1), dann putzt die Andi (S2)
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Inferenzen (Denkprozesse) als Erweiterung der Erwartungstheorie (nach Tolman)
- Wenn beispielsweise die Erwartung (S1 - R1 - S2) besteht und Wissen über die
Verknüpfung von S2 -S3 aufgebaut wird, so ist eine neue Erwartung (S1 - R1 - S3) inferierbar.
Erwartungen in Bezug zu Kompetenz und Performanz
- Wdh: Nach Tolman ist sorgfältig zwischen dem Lernen an sich(Kompetenzerwerb) und
dessen Ausprägung im Verhalten (Performanz) zu unterscheiden.
- Lernen: Die Lebewesen bilden ständig Erwartungen über Zusammenhänge, lt. Tolman
ständig und
auch ohne explizite Verstärkung (Verstärkungen stellen hier die Bestätigung von Erwartungen
dar, d.h. sie beinhalten die Info, nach der Verhalten reguliert werden kann)
Performanz: Erwartungen führen immer dann zu Erwartungen, wenn das Ziel (S2) auch dazu
motiviert.
Bolles (1972) - "Kognitives Lernmodell"
Frage: Was wird gelernt?
- Es werden nicht Reiz-Reaktions-Verbindungen (S-R) gelernt, sondern Erwartungen über
Reiz-Reiz-Beziehungen (S-S*) und Reaktions-Reiz-Beziehungen (R-S*) aufgebaut.
5 Gesetze:
1. Lernen beinhaltet den Aufbau von Erwartungen über Kontingenzen zwischen Ereignissen
in der Umwelt (S-S*) z.B. in welcher Situation mit welchen aversiven Reizen zu rechnen ist
2. Lernen beinhaltet Erwartungen zu Verhaltens-Folge-Kontingenzen (R-S*)
3. Aussagen darüber, wie beide Typen von erwartungen das Verhalten bestimmen
4. Berücksichtigung von biologischen und artspezifischen Dispositionen, sowie der
bisherigen Lerngeschichte
5.
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Die Motivierung (Wahrscheinlichkeit des Auftretens) des Verhaltens hängt positiv zusammen
mit der jeweiligen Stärke der beiden Erwartungen und dem Wert des Ziels (S*) für den
Organismus.
Die kognitive Wende
Frage: Welche Rolle kommt der Information von Reizen im Lernprozeß zu ?
Häufig unter Nutzung des Paradigmas der konditionierten emotionalen Reaktion haben
verschiedene Autoren gezeigt, daß weniger die Häufigkeit des gemeinsamen Auftretens eines
zu konditionierenden Reizes mit einem unkonditionierten Reiz von Bedeutung ist, als vielmehr
die Rolle des zu lernenden Reizes im Informationsverarbeitungsprozeß. Um konditioniert zu
werden, muß ein Reiz:
- ein verläßlicher Prädiktor sein,
- gegenüber schon gelernten Reizen zusätzliche Information enthalten
Einschub: Aufbau einer konditionierten emotionalen Reaktion
- bietet die Möglichkeit, die Stärke einer klassischen Konditinierung anhand der
Unterdrückung eines operant konditionierten Verhaltens zu prüfen.
zuerst wird best. Verhalten durch pos. Verstärkung trainiert (operant konditioniert). Darauf
erfolgt unabhängig vom Verhalten ein aversiver Reiz, der durch einen Hinweisreiz signalisiert
wird. Das Erlernen dieses Hinweireizes (unterdrückt in der Folge allein das zuerst operant
aufgebaute Verhalten, ähnlich wie zuvor der aversive Reiz selbst)wird als klassische
Konditionierung interpretiert, das Ergebnis des Lernvorgangs als konditionierte emotionale
Reaktion. Je effektiver die Unterdrückung des operanten Verhaltens, desto stärker die
Klassische konditionierung.
1.) *Rescorla (1968) - Experiment
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Untersucht wurde die Unterdrückung eines operant konditionierten Verhaltens durch eine
konditionierte emotionale Reaktion in Abhängigkeit von der Korrelation zwischen zu
konditionierendem Reiz und unkonditioniertem aversiven Reiz.
-
Versuchsanordnung:
Operant konditioniertes Verhalten = Betätigung des Hebels
Zu konditionierender Reiz (CS) = Ton
Unkonditionierter aversiver Reiz (US) = elektr. Schlag
-
Besonderheit:
CS war in Abhängigkeit von den exp. Bedingungen ein unterschiedlich zuverlässiger Prädiktor
des US ( typ. klass. Konditionierung)
-
Ergebnisse der Testphase (3.Phase)
- der Unterdrückungseffekt war gleich Null, wenn der elektrische Schlag in der Trainingsphase
mit der gleichen Wahrscheinlichkeit bei Anwesenheit und bei Abwesenheit des CS aufgetreten
war
- der Unterdrückungseffekt war umso größer, je geringer die Wahrscheinlichkeit des US bei
Abwesenheit des CS war.
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--> Nicht die Anzahl der Paarungen von CS und US war entscheidend, sondern die
Vorhersagbarkeit des US durch CS !
-
Interpretation
Eine deutliche Unterdrückung erfolgt nur dann, wenn der CS in der Phase des Aufbaus der
Konditionierung ein zuverlässiger Prädiktor des US gewesen war.
--> Nur Reize, die verläßliche Informationen vermitteln, werden gelernt!
2.) *Kamin (1969) - Experiment
Auch hier wurde mit dem Paradigma der konditionierten emotionalen Reaktion gearbeitet
-
Besonderheit:
Zur Untersuchung von Blockierungseffekten wurde gezielt auf Seiten des CS mit
zusammengesetzten Reizen gearbeitet:
CS = Lichtreiz, Lärmreiz (Rauschen) oder Licht und Lärm
-
Ergebnis:
Enthält CS keine Info, die über das hinausgeht, was schon aufgrund der Beachtung anderer
Reize bekannt ist, so wird der neue Reiz nicht gelernt --> Blockierung
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Geschrieben von: Jörg
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Gruppe B --> der Lichtreiz enthielt keine über den schon gelernten Lärmreiz
hinausgehende Info --> kein Unterdrückungseffekt im nachfolgenden Test
Gruppe A, G --> bei gleicher Anzahl der Paarung von Lichtreiz und Stromschlag wie in
Gruppe B (jeweils 8x) trat substantieller Lerneffekt auf
--> Nicht die Anzahl der Paarungen ist entscheidend, sondern der Umfang der neuen Info eines
CS
- Interpretation
Der Informationsgehalt eines Reizes ist entscheidend für die Stärke seiner Konditionierung und
damit das Ausmaß des Unterdrückungseffektes.
--> Es können nur Reize gelernt werden, die zusätzliche Informationen vermitteln:
*Rescorla und Wagner (1972) - Einfaches mathematisch-numerisches Modell
Der Lerngewinn eines Durchgangs für einen zu konditionierenden Reiz (CS) wird als Funktion
von drei Größen ausgedrückt:
- a) das bei einem gegebenen unkonditionierten Reiz überhaupt asymptotisch erreichbare
Ausmaß der Konditionierung
- b) die bisher erreichte Konditionierungsstärke des zu erlernenden Reizes
- c) die konditionierungsstärke anderer mit ihm konkurrierender Reize
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Folgendes wird mit dem Modell ausgesagt:
1. Die Stärke der Konditionierung eines Reizes hängt von den Merkmalen des
unkonditionierten Reizes ab
2. Der Lerngewinn in einem Durchgang wird begrenzt durch den Lernzuwachs, der
überhaupt noch möglich ist
3.
Die Stärke der konditionierung eines Reizes wird auch dadurch limitiert, welche Stärke andere
Reize als Prädiktoren desselben US aufweisen.
*Holland et al. (1986)
Behandeln klassische und operante Konditionierung als Teil induktiven Lernens.
Induktion wird als Erwerb von Regeln verstanden, die Erfahrungsabhängig generiert,
generalisiert und diskriminiert und in ihrer Stärke verändert werden (Konzeptbildung,
Entdeckung naturwissenschaftlicher Gesetzmäßigkeiten,..).Der Ansatz ist
kognitionswissenschaftlich. Zur formalen Repräsentation der theoretischen Vorstellungen wird
mit Produktionssystemen gearbeitet. Eines der verschiedenen Anwendungsfelder ist die
Rekonstruktion von Lernprozessen in Form von Computersimulation.
Üben Kritik an Rescorlas Ansatz:
- Keine detaillierte inhaltliche Rekonstruktion des Lernprozesses
- Das mathematische Modell beschreibe die Anpassung bereits postulierter Verknüpfungen
von CS und US, erkläre aber nicht die Genese neuer, d.h. die Generierung neuen Wissens.
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