Interpretationshilfe für Patienten (Stand: 21.06.2007) Qualitätsindikator Vorbeugende Gabe von Antibiotika bei Gebärmutterentfernungen BQS-Qualitätsindikator Antibiotikaprophylaxe bei Hysterektomie Qualitätsziel Möglichst häufig vorbeugende Gabe von Antibiotika bei Gebärmutterentfernungen. Warum kann das Erreichen dieses Ziels als gute Qualität angesehen werden? Wenn Operationswunden sich entzünden (Wundinfektion), können schwerwiegende Komplikationen entstehen. Die Entzündung einer Operationswunde kann sehr schmerzhaft sein, Folgeoperationen können erforderlich werden. Insgesamt bedeutet dies eine zusätzliche körperliche und seelische Belastung für die Patientinnen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass durch die rechtzeitige Gabe von Antibiotika (Medikamente, die Entzündungserreger bekämpfen) die Entstehung von Wundinfektionen bei Gebärmutterentfernungen verhindern kann. Möglichst viele Patientinnen sollten deshalb vorbeugend Antibiotika erhalten, um Entzündungen der Operationswunden zu verhindern. Wie werden die Ergebnisse zu diesem Qualitätsindikator ermittelt? Das Krankenhaus dokumentiert, wie viele Patientinnen, deren Gebärmutter entfernt wurde (Hysterektomie), vorbeugend Antibiotika erhalten haben. Aus diesen Angaben wird eine Kennzahl berechnet, deren Ergebnis in Prozent angegeben wird. Sie gibt an, wie viele Patientinnen, deren Gebärmutter entfernt wurde, vorbeugend Antibiotika erhalten haben. Wie kann man die Versorgungsqualität bewerten? Für diesen Qualitätsindikator lag der Referenzbereich im Jahre 2006 bei mindestens 90%. Dieser Referenzbereich beschreibt gute Qualität, die nachweislich erreichbar ist. Wie sind die Ergebnisse in Deutschland? Welche Versorgungsqualität für dieses Qualitätsziel erwartet werden kann, zeigt das Ergebnis, das 2006 in Deutschland erreicht wurde: Es betrug 89,98%. Damit ist bei 90 von 100 Patientinnen mit Gebärmutterentfernung 2006 in deutschen Krankenhäusern eine vorbeugende Gabe von Antibiotika erfolgt. Wie sind die Krankenhausergebnisse einzuschätzen? Krankenhäuser mit einem Ergebnis von 90% und mehr haben das Qualitätsziel erreicht. Krankenhäuser mit mehr als 89,98% liegen über dem Durchschnitt. Aus Ergebnissen von Krankenhäusern, die das Qualitätsziel nicht erreichen, kann nicht automatisch auf schlechte Qualität geschlossen werden. Daher werden diese Ergebnisse im Strukturierten Dialog gemeinsam durch eine Gruppe von Fachexperten und das Krankenhaus analysiert. Dabei wird geprüft, ob in einem Krankenhaus mit auffälligen Ergebnissen Verbesserungsmaßnahmen erforderlich sind. Autoren: BQS gGmbH, BQS Fachgruppe Gynäkologie, Verbraucherzentrale Hamburg e.V.