Schwangerschaftsabbruch vs. PID

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Ethische Probleme der PID
• Totipotenz vs. Pluripotenz
• Ziel der PID:
Schwangerschaft und Geburt vs. Selektion
• Motive der PID:
individuelle Gesundheitsfürsorge vs. Eugenik
• Recht auf ein „gesundes“ Kind
gesellschaftliche Erwartung
• Frage der Regulierung und Eingrenzbarkeit
• Frage nach dem „Status“ des Embryos
• Embryo in vivo vs. Embryo in vitro
Schwangerschaftsabbruch vs. PID
Wertungswidersprüche in der
Debatte um die PID
• Schwangerschaftsabbruch
vs. PID
• Nidationshemmer (Verhütungsmittel)
vs. PID
Eckpunkte der
deutschen Debatte zur PID
•Deutsches Embryonenschutzgesetz vom 1.1.1991
•Diskussionsentwurf der BÄK März 2000
PID sollte für Paare mit sehr schweren genetischen Erkrankungen zugelassen werden
•Bundestagsdebatte zur PID 2001
•Enquetekommission Recht und Ethik der modernen Medizin Mai 2002
nach Mehrheitsvotum sollte die PID explizit verboten werden (16:3)
•Deutscher Ärztetag 2002
die Delegierten sprechen sich mehrheitlich gegen die Einführung der PID aus
•Ethikbeirat der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde 2002
die Kommissionsmitglieder sprechen sich für eine vorsichtige Anwendung der PID aus
•Nationaler Ethikrat Januar 2003
nach Mehrheitsvotum soll PID eingeführt werden
Bioethik-Klinische Ethik
Gerd Richter, Tanja Krones, Ralf Zoll u.a.
in Zusammenarbeit mit der Universitätskinderklinik
Heidelberg, den Universitätsfrauenkliniken Giessen und
Marburg, dem Fertility Center des DRK Klinikums
Charlottenburg, Berlin und der Abteilung Med.
Psychologie/ Soziologie der Universität Leipzig
Kontextsensitive Ethik in der
Reproduktionsmedizin
Das Konfliktfeld Reproduktionsmedizin......
Naturwissenschaftliche
Grundlagenforscher
Ärzte und andere
betreuende
Gruppen
Frauenorganisationen
Rechtsprechung
Frauen/ Paare/
Embryonen/Feten
Wirtschaft
Medizinisches Fachpersonal,
Wissenschaftler
Geisteswissenschaftliche Forschung /
feministische
Richtung
Christl.
Kirchen
Unmittelbar Betroffene
und deren Fürsprecher
Parteien:
FDP, SPD, CDU , Grüne
Behinderten
-verbände
Aufgaben von (Bio-)Ethik
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•
•
Lokalisierung und Erfassung was moralisch strittig ist
Deskription (= deskriptive Ethik)
Folgenabschätzung, Analyse
Präskription, Empfehlung (Rekurs auf theoretische
Grundlage der Ethik = normative Ethik)
• Urteile der Bioethik = gemischte Urteile
bioethischer Reflexionsprozess (Deskription, Analyse, Präskription)
unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen
unterschiedliche methodische Standards
• Organisation und Institutionalisierung von Bioethik
Ethiktheorie und bioethische Problemlösung
• Allgemeine Ethiktheorie (Kantianismus, Utilitarismus u.a.m.)
• Probleme der Anwendung auf konkrete Fälle und auf Fragestellungen
(Deduktion! angewandte Ethik ?)
• Arbeitsteilung: Fachleute aus der jeweiligen Praxis liefern lediglich die
Fakten, Philosophen berücksichtigen diese in Ethiktheorie und ziehen
die resultierenden normativen Schlussfolgerungen
• Probleme: - konkurrierende Ethiktheorien
- welche soll angewendet werden?
- jede Theorie kann zu fragwürdigen Konsequenzen
führen (Suizid bei Kant, allg. Gerechtigkeitstheorie J.Rawls
auf das Gesundheitswesen, Diskursethik etc.)
- Lebenswirklichkeit wird u.U. nicht abgebildet
- Fakten, die von Fachleuten aus der Praxis geliefert werden
sind nicht neutral
welche Ethik eignet sich als Bioethik/biomedizinische Ethik
.....und zwei Herangehensweisen
+
„Critical bioethics requires bioethicists
to root their inquiries in empirical
research, to challenge theories using
evidence, to be reflexive and to be
sceptical about the claims of other
bioethicists, scientists and clinicians.
The aim is to produce a rigorous
analysis of lived moral experience. “
(Hedgecoe 2004)
Methodologie kontextsensitiver Ethik (Richter und Krones, 2005)
⇒Einen transdisziplinären Ansatz normativ-ethischer Analyse
⇒Die Auffassung von ethischen Theorien (Normen, Prinzipien) als
Heuristiken, deren Brauchbarkeit sich in der Praxis erweisen müssen
⇒Die Moralvorstellungen der Gesellschaft, einschließlich derer der
(Ethik-) Experten, das `ethische Alltagshandeln´, seine Voraussetzungen und Folgen als zentrale Gegenstände induktiver und
deduktiver empirischer Untersuchungen und philosophischsozialwissenschaftlicher Analysen
⇒Eine Konzeption von sozialen Akteuren, deren Handlungen sowohl
selbstbestimmt-autonom, als auch von sozialen, biologischen,
psychologischen, technologischen Bedingungen abhängig sind
⇒Die Generierung von Präskriptionen in partizipativen Diskursen auf
der Grundlage empirischer Erkenntnisse, ethischer Normen und
Prinzipien
⇒Die fundamentale Fehlbarkeit von Konsens / Lösungen, die sich einer
kontinuierlichen deduktiven und induktiven Überprüfung stellen
müssen
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