Vortrage-5 [Kompatibilis mód]

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Klinische Biochemie
LEBER
2016
Lab.Med.Inst. Uni.Pécs
DIE KLINISCHE BIOCHEMIE DER
LEBERFUNKTION
DIE KLINISCHE BIOCHEMIE DER
LEBERFUNKTION
Die Funktionen der Leber:
Stoffwechsel – Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße,
Hormone, Medikamente, Bilirubin
Sekretion – Galle, Gallensäure, Gallensäuresalz,
Gallenfarbe
Exkretion – Bilirubin, Medikamente, Toxine
Synthese – Albumin,Gerinnungsfaktor,Plasmaproteine
Speicherung – Vitamine, Kohlenhydrate, Eisen
Entgiftung – Toxine, Ammoniak, usw.
LEBERFUNKTIONSPROBEN
Sie informieren nur auf indirekte Weise über die
Integrität der Leberzellen.
Aus der Charakteristik der Krankheit ergibt sich, dass
bestimmte Tests pathologisch sein können, während
andere Tests gleichzeitig normale Werte zeigen
können.
Für die Beurteilung der Schwere und des Ablaufs
einer Lebererkrankung muss unter den folgenden
Aspekte ein Test ausgewählt werden:
1.
2.
3.
Die unterschiedlichen Parameter der Leberfunktion müssen
nachgewiesen werden.
Um die Progression der Krankheit beurteilen zu können, wird
empfohlen, die Tests zum Verfolgen der Progression zu
wiederholen (HALBWERTZEIT!).
Die Ergebnisse müssen in Abhängigkeit vom klinischen Bild
beurteilt werden.
Lebererkrankungen
Akute Lebererkrankungen:
– Durch Viren, Medikamente oder Gift verursacht,
durch Gallensteine oder Alkohol induzierte
Erkrankungen.
Chronische Lebererkrankungen:
– Chronische Leberentzündung, Zirrhose, durch Viren
oder Alkohol induziert, kongenital
– Autoimmune Leberentzündung, Primäre biliare
Zirrhose.
Angeborene Abweichungen:
– Hämochromatose, Wilson-Syndrom, α1-AntitripsinMangel
Tumoren:
– Benignus: Adenom, Angiom, Nodularis Hyperplasia
– Malignus: Hepatozelluläres Karzinom,
Cholangiokarcinom, Hepatoblastom, Angiosarcom.
Zysten: Einfach, Hydatidose
BILIRUBIN-STOFFWECHSEL
Blut
(Transport)
Makrophagen
(Bildung)
Häm
Bilirubin.+Albumin
Bilirubin
Leberzelle
(Konjugation)
Bilirubin-DG
Bilirubin
Dekonjugation,
Reduktion
Konjugation
Bilirubin/Albumin
Hämoglobin (70%)
Zytokrom P-450
Sonstige (30%)
Bilirubin-DG
Urobilinogen
Bilirubin-DG
+
Urobilinogen
Darm
(Exkretion)
GALLE
RÜCKLAUF
Urobilinogen
Weitere
Reduktion
Sterkobilin
Oxidation
Urobilin
Exkretion
mit dem Urin
Enterohepatischer Kreislauf
Exkretion
mit dem
Stuhlgang
Leber
Die Messung des
Bilirubins
• van den Bergh-Reaktion
• konjugiertes Bilirubin = DIREKT
• unkonjugiertes Bilirubin = INDIREKT
Loránd Jendrassik (1896-1970)
Pécs: 1925-1940
Die „Diazo”-Methode (Jendrassik, Gróf)
Hämolytische Anämie
Steine in den Gallengängen
Hepatitis
Zu hohe
Hämolyse
Die Leberfunktion
ist in Ordnung,
aber überlastet
indirektes Bilirubin
(im Blut)
direktes Bilirubin
(wird von der Wand des
Gallenkanals durchgelassen)
Die Leberzellen
sind geschädigt,
die Gallenkanäle
sind verschlossen
indirektes Bilirubin
(im Blut)
direktes Bilirubin
(im Blut)
Die
Leberfunktion
ist in Ordnung,
aber die
Endprodukte
können nicht
ausgeschieden
werden
indirektes Bilirubin
(im Blut)
direktes Bilirubin
(im Blut)
Neonatal hyperbilirubinemia
Neonatal hyperbilirubinemia results from a
predisposition to the production of unconjugated bilirubin
in newborn infants and their limited ability to (conjugate
it or) excrete it.
These limitations lead to physiologic jaundice, where
high serum bilirubin concentrations in the first days of
life will color the skin yellow.
Physiologische Neugeborenengelbsucht
Ursache: die gesteigerte Produktion und
verringerte Ausscheidung von indirektem Bilirubin
bei neugeborenen Kindern.
Erhöhte Eryrthozytenzahl
Kürzere Lebensdauer der
Erythrozyten
Unreife Bilirubin-Aufnahme
und Exkretion in der Leber
gesteigerter enterohepatischer
Kreislauf
Pathologische Neugeborenengelbsucht
Merkmale
– Gelbsucht in den ersten 24
Stunden
– Schnell steigendes GesamtBi
(> 90 µmol/L per day)
– GesamtBi > 300 µmol/L
Typen
– Erhöhte Bilirubinbelastung
– Erniedrigte Konjugation
– Insuffiziente Bi-Ausscheidung
„Kern-Icterus”
Sofortige Bestimmung
Leberschädigungen durch Alkohol
- Azetaldehyd – das hepatotoxische
Stoffwechselprodukt des Alkohols
- Individuell unterschiedliche
Fähigkeit, Alkohol abzubauen
- Fettablagerungen- Fettdegenerierung
- Anschwellen der Zellen
Ruptur Fettnekrose
schwere Entzündung
Fibrose
- Der Alkohol beschleunigt die
Kollagenbildung
- Entzündung
- Portale Fibrose
- Mikronodulare Zirrhose
Die Marker der hepatozellulären Nekrose
Aminotransferasen
– GOT/GPT- Quotient
normal < 1
Virushepatitis < 1
Alkoholhepatitis > 2
Zirrhose, akute Fettleber bei Schwangerschaft >1
– GOT- und GPT - Werte
Laktat-Dehydrogenase
– Nicht spezifisch, kann aber bei
Lebererkrankungen häufig steigen
Die Cholestase, ein Marker der Obstruktion: die
Alkalische Phosphatase (ALP)
Zahlreiche Isoformen
– Knochen, Darm, Leber, Niere. Plazenta, Leukozyten
– Wenn keine Knochenerkrankung oder Schwangerschaft vorliegt: weist ein
erhöhter ALP-Spiegel auf eine Erkrankung der Gallenwege hin.
Leichte und mittlere Erhöhung (1-2-Faches der normalen Obergrenze)
– Bei Erkrankungen des Leberparenchims: Hepatitis, Zirrhose
Starke Erhöhung (3-10- Faches der normalen Obergrenze)
– Extrahepatische Obstruktion der Gallenwege
– Intrahepatische Cholestase
– Unter dem Aspekt der Obstruktion der Gallenwege sensitiver als Bilirubin
Die Unterscheidung einer hepatischen und einer nicht hepatischen
Ursache
– 5’-Nucleotidase oder GGT Parallelmessung
– Isoenzymanalyse: keine Routinediagnostik
Vírushepatitis –
krankengeschichtlicher Überblick
„Infizierend”
Vírushepatitis
„Serum”
A
E
Enterale
Übernahme
NANB
B D
Parenterale
C Übernahme
F, G,
? sonstige
Klin.Chem.Laboruntersuchungen
METHODEN
Enzym
Serologische Proben- VirusAntigen,
Antikörper
Virenanzahl/DNS/RNS
PCR
RIBA- Rekombinant Immunoblot Assay
Die Diagnose einer akuten Hepatitis
1000
HBsAg
900
HBeAg
800
700
GPT
600
500
Symptome
400
300 HBV DNS
200
100
Normal
0
0
1
2
3
4
Akut:
(HBcAg-IgM) und
HBsAg
5
6
Monate
12 24 36 48 60
Monitoring der chronisch gewordenen Hepatitis
HBsAg
800
HBeAg
700
600
500
HBV DNS
400
300
GPT
200
100
Normal
0
0
1
2
3
4
5
6 12 24
Monate nach der Infektion
36
48
60
Monitoring des Übergangs zum
Zustand der inaktiven Träger
800
HBsAg
``
700
HBeAg
600
500
400
HBV DNA
Anti-HBe
300
200
GPT
100
Normal
0
0
1
2
3
4
5
6
12 24 36 48 60 72 80
Monate nach der Infektion
Das serologische Muster einer akuten HCVInfektion im Falle der Genesung
anti-HCV
Symptome +/-
Titer
HCV RNS
GPT
Normal
0
1
2
3
4
Monate
5
6
1
Seit der Infektion vergangene Zeit
2
3
Jahre
4
Die Untersuchung beschwerdefreier Patienten
Negativ
STOP
Anti-HCV-Kontrolltest
Positiv
ODER
Auf RIBA Anti-HCV
Negativ
STOP
HCV RNS
Positiv
Unsicher
Weitere
Laboruntersuchungen (z.
b. PCR, GOT)
Negativ PCR,
Normales GPT
Negativ
Positiv
Ärztiche
Beurteilung
Positiv PCR,
pathologisch GPT
RIBA: Recombinant
Immunoblot
Assay
Die dynamische Detektierung der Virenanzahl
35,000
8
350
6
3.5
4
.035
2
.0035
qualitative PCR quantitative PCR bDNA (Versant)
(Amplicor)
Hybridization
(Abbott)
Hybridization
(Digene)
pg/mL
Log10 vírus/mL
10
Monitoring der Interferon-Behandlung
PEG-Interferon alfa-2b 1.5 µg/kg
pg/ml interferon α-2b
Interferon alfa-2b 3MIU
1000
T½ 40 Stunden
100
10
1
0
20 40 60 80 100 120 140 160 180
Stunden
Akute - Chronische Hepatitis
DIE BEURTEILUNG DES GRADES DER FIBROSE:
FIBROTEST (5)
DIE BEURTEILUNG DER ENTZÜNDLICH- NEKROTISCHEN
AKTIVITÄT: ASCITEST (6)
ALFA2-MAKROGLOBULIN (BEI FIBROSE
ERHÖHT; INHIBIERT DIE AKTIVITÄT DER
KOLLAGENASE)
HAPTOGLOBIN (SINKT BEI FIBROSE
WEGEN DER GESTEIGERTEN FAKTOREMMISSION DER LEBERZELLEN)
GGT
GESAMTBILIRUBIN
APO A1 (SINKT BEI FIBROSE, KOLLAGEN
INHIBIERT DIE EMMISSION)
GPT
GESCHLECHT
ALTER
94% SPEZIFITÄT,
92 % SENSITIVITÄT
Hepatozelluläres Karzinom
Hepaticus congestio:
Ascites
Tumormarker
– Alfa-Foetoprotein (AFP)
norm: < 10 ug/l,
HC: 500 ug/l-ig
– CEA, Karzinoembrional
Antigen
Norm: < 2.5 ng/ml
HC: erhöht
Monitoring von Komplikationen:
hepatische Enzephalopathie
GEHIRN
Portosistemisches
Shunt
LEBER
Toxische N2Metabolite
aus dem Darm
LEBERKOMA: AMMONIAK
Ammoniak (NH3)
– Der Ammoniak wird im KrebsZyklus in Karbamid
umgewandelt, so kann es von
der Niere ausgeschieden
werden.
– Ansteigen des
Ammoniakspiegels: fulminante
Leberinsuffizienz oder
portosystemisches Shunt.
– Der Serumspiegel wird zur
Diagnose einer hepatischen
Enzephalopathie und für die
Monitorisierung einer
erfolgreichen Behandlung
festgestellt.
Fallbeispiel: 67- jähriger männlicher Patient
Akute Bauchschmerzen, zunächst intermittierende, später
ständige und stärkere Schmerzen.
Physische Untersuchung: Empfindlichkeit des Bauches,
keine Organomegalie.
leichter scleraler Icterus.
Laborergebnisse
GPT:
50
(8-33 U/L)
GOT:
62
(4-36 U/L)
ALP:
800
(20-130 U/L)
Bilirubin:
51
(1.70-21.0 umol/L)
Gesamteiweiß:
68
(60-78 g/L)
Albumin:
35
(32-45 g/L)
PT :
12
(11-14.7 sec)
EIN OBSTRUKTIONSPROZESS
Syntheseinsuffizienz?
Gesamteiweiß, Albumin & PT
normal.
• Direkte
GPT & GOT ein wenig erhöht,
aber nicht dramatisch.
Schädigung
der Leberzellen?
• Obstruktion &
Bilirubin Clearance?
•ALP dramatisch erhöht
•Bilirubin leicht erhöht
Obstruktion der gemeinsamen
Gallengänge?
Pankreas (Kopf?) Karcinoma
CA 19-9: 390 U/mL (< 37)
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