Wie die römische Republik zum Kaiserreich wurde

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Antike: Wie aus der römischen Republik ein Kaiserreich wurde
Wie die römische Republik zum Kaiserreich wurde
Caesars Mörder Brutus erwartete sich
Begeisterung über die Ermordung des „Tyrannen“
Caesar und die Wiederherstellung der „Freiheit“ bei
seinen Mitbürgern. Diese Begeisterung hielt sich bei
den römischen Bürgern jedoch in sehr bescheidenen
Grenzen. Wenige Monate vor den Iden des März 44
v. Chr. war das Volk vom „Tyrannen“ reich
beschenkt worden, in seinem Testament hatte er
nochmals jedem römischen Bürger 300 Sesterzen
versprochen. Bei der von Caesars Mördern
wiederhergestellten „Freiheit“ handelte es sich in den
Augen vieler Römer um die Freiheit der
Großgrundbesitzer, Bauernland an sich zu bringen
sowie die Ansiedlung verarmter Bürger und
ehemaliger Legionäre auf dem Land zu verhindern.
Ein beachtlicher Teil der römischen Bevölkerung zur
Zeit von Caesars Tod waren Veteranen und zivile
Bürger, die auf die Zuteilung ihres Siedlungslandes
warteten. Sie befürchteten nicht zu Unrecht, dass
Brutus und seine Gefolgsleute unter anderem auf die
Verhinderung von weiteren Ackergesetzen aus
waren. Wie war es aber dazu gekommen, dass
Caesar, dessen Namen noch Jahrtausende später im
Titel „Kaiser“ weiterlebte, zu einer solchen
Bedeutung gelangt war?
Caesars Aufstieg: Das Triumvirat
Als Sulla seine Diktatur wieder zurückgelegt
und die Macht wieder an den Senat abgetreten hatte,
hatte er vor allem eines erreicht: Alle politischen
Kräfte in Rom, lediglich der harte Kern der
Optimaten im Senat ausgenommen, waren zu
unbedingten Gegnern von Sullas Verfassung
geworden. Im Kampf gegen diese Verfassung kamen
drei Politiker zusammen, die die römische
Geschichte im ersten Jahrhundert v. Chr.
entscheidend prägten: Marcus Licinius Crassus
(geboren 113 v. Chr.), Gnaeus Pompejus Magnus
(106 v. Chr.) und Gaius Julius Caesar (102 v. Chr.).
Pompejus und Crassus hatten zu den Nutznießern
von Sullas Politik gehört, sie waren ursprünglich
eigentlich den Optimaten zuzurechnen. Caesar
hingegen zählte zu einem von Sullas Opfern. Wie die
Brüder Gracchus stammte Caesar aus einer
patrizischen Senatorenfarnilie, war aber in die Partei
der Popularen „hineingeboren“. Eine Schwester
seines Vaters war verheiratet mit Marius, dem
berühmtesten Popularen, er selbst war in erster Ehe
verheiratet mit einer Tochter Cinnas, eines weiteren
namhaften Popularen. Sulla hatte 83 v. Chr. vom 19jährigen Caesar verlangt, er solle seine Frau
verstoßen; dieser weigerte sich und wurde prompt
geächtet. Caesar floh und verbrachte fast ein
Jahrzehnt in Griechenland, wo er als Freiwilliger am
Kampf gegen Mithridates, des Königs von Pontus
am Schwarzen Meer, teilnahm.
Fünf Jahre nach Sullas Tod wurde Caesar, im
Jahre 73 v. Chr., in Abwesenheit zum Pontifex (=
Priester) gewählt, er kehrte nach Rom zurück und
begann, die von Sulla zerschlagene Partei der
Popularen zu reorganisieren. Caesars Stunde schlug
erstmals im Jahre 70 v. Chr., als Pompejus und
Crassus seine Unterstützung in der
Volksversammlung brauchten. Mit Caesars
Unterstützung wurden Pompejus und Crassus im
Jahr 70 v. Chr. zu Konsuln gewählt. Als
Gegenleistung hoben sie noch im selben Jahr
sämtliche noch nicht aufgehobenen
Verfassungsgesetze Sullas wieder auf. Dem
Concilium plebis und den Volkstribunen wurde ihre
gesetzgebende Gewalt zurück gegeben. Das
Volkstribunat, das seit den Gracchen eine wichtige
Rolle für die Politik der Popularen gespielt hatte, war
damit als eine Opposition zum Senat
wiederhergestellt. Die ausschließliche Besetzung der
Richterstellen mit Senatoren wurde ebenfalls
aufgehoben. Damit war der Grundstein gelegt für
die Zusammenarbeit der drei Politiker in einem
„Drei-Männer-Bündnis“, dem sogenannten
Triumvirat.
Im Jahr 60 v. Chr., zehn Jahre nach dem ersten
Zusammenwirken, erschien Caesar bereits als der
Seniorpartner im Triumvirat, dem mehr oder
weniger geheimen „Drei-Männer-Bündnis“ Caesars
mit Pompejus und Crassus. Sein Aufstieg beruhte
zum Teil auf dem Niedergang des Pompejus, zum
Teil darauf, dass er seine eigene Stellung weiter
ausgebaut hatte. Caesars Kampf für die Verleihung
des Bürgerrechts an die Gallier nördlich des Po war
auf massiven Widerstand der Optimaten getroffen
und gescheitert. Aber Caesar hatte sich einen Ruf als
unermüdlicher Anwalt der Rechte der einfachen
Bevölkerung, der „common people“ gefestigt. Auch
Pompejus und Crassus hatten in den 60er Jahren
manche ihrer politischen Ziele nicht erreichen
können. Solange jeder für sich vorging, scheiterten
sie am Widerstand der Optimaten im Senat. Als
diese dem Pompejus selbst nach dessen Triumph
gegen Mithridates im Nahen Osten das Ackergesetz
für seine Veteranen verweigerten, war dessen
Selbstbewusstsein massiv angeschlagen. Caesar und
Crassus wiederum hatten verstanden, dass ihre große
Unterstützung in der Volksversammlung nicht
genügte, sondern dass auch noch ein ausreichender
Teil der Senatoren bestochen werden musste. Das
aber war ohne die Mitwirkung einer der größten
damaligen Finanzmächte, nämlich Pompejus, nicht
1
Antike: Wie aus der römischen Republik ein Kaiserreich wurde
zu machen. Und Pompejus war von den Optimaten
dermaßen blamiert worden, dass er jede Hilfe
annahm, auch diejenige des von ihm wenig
geschätzten Crassus, und so ging das Triumvirat in
seine nächste Runde. Nach Caesars Wahl zum
Konsul brachte er im Jahr 59 v.Chr. mehrere
Gesetze durch, die in den Augen der Optimaten
empörend waren: zwei Ackergesetze zur Ansiedlung
von Pompejus' Veteranen sowie zur Ansiedlung
einer Anzahl römischer proletarii, schließlich auch
die Verteilung der Provinzen. Er selbst erhielt
dadurch auf fünf Jahre Illyrien, Gallia Cisalpina
(Oberitalien) und Gallia Narbonensis
(Südfrankreich) – damit verschaffte er sich den
lukrativen Krieg, den er zur Begründung einer
militärischen und finanziellen Hausmacht benötigte.
Die Ackergesetze für Pompejus Veteranen setzte
Caesar im übrigen gegen das Veto seines Kollegen
Bibulus, eines Optimaten, durch. Noch Jahrzehnte
später wurde das Jahr 59 v. Chr. von den Römern
scherzhaft als das Jahr der Konsuln Gaius und Julius
bezeichnet.
Caesars Großzügigkeit und wie sie finanziert
wurde
Heute gilt ein Bankrotteur als ungeeignet für
die Bekleidung eines öffentlichen Amtes. In der
späten römischen Republik war das umgekehrt:
jeder Bewerber um ein höheres Staatsamt war
überschuldet. Selbst wer vorher ein Nettovermögen
besessen hatte, verschuldete sich spätestens durch
seine Bewerbung. Denn egal, wie arm und elend die
Proletarier waren, sie und ihre Nachkommen
blieben doch römische Staatsbürger und damit
wahlberechtigt bei den Wahlen zu den höchsten
Ämtern im Staate. Wer von der Volksversammlung
gewählt werden wollte, musste die Gunst der
Volksversammlung durch Brot und Spiele
erkaufen: Durch Massenspeisungen, Getreidegeschenke, Wagenrennen und Gladiatorenspiele.
Spätestens im Jahr 65 v. Chr. erhielt Caesar den Ruf,
großzügig zu sein. In diesem Jahr war Caesar als
Aedil nicht nur für die Aufrechterhaltung der
öffentlichen Ordnung zuständig, sondern auch
dafür, die großen Feste auszurichten. Er nützte die
Gelegenheit, sich der Volksversammlung zu
empfehlen. Caesars Spiele stellten alles bisher
Dagewesene in den Schatten. Er bildete eine
vierstellige Anzahl Gladiatoren aus – wobei er sich
als ausgezeichneter Fechter ihrer Ausbildung
persönlich widmete. Nicht weniger Aufsehen
erregte die bauliche Ausschmückung der
Versammlungsplätze auf Forum und Kapitol. Eines
Nachts ließ er auf dem Kapitol die von Sulla
beseitigten Trophäen und Statuen des Marius wieder
aufstellen - der Senat musste die Herausforderung
einstecken, denn die Volksstimmung war zu
Gunsten von Caesar.
Viele Kandidaten mussten sich das notwendige
Kapital für ihre Wahlkämpfe von Geldgebern
vorschießen lassen, dabei waren saftige Kreditzinsen
in zweistelliger Höhe zu bezahlen. Wer die gesamte
Ämterlaufbahn bis zum Konsul absolviert hatte, war
meistens überschuldet, sanierte sich aber
anschließend als Statthalter in einer Provinz und
zahlte bei der Rückkehr die Schulden zumindest
teilweise zurück. Dem Historiker Plutarch zufolge
soll Caesar schon bei Antritt seines ersten Amtes als
Quästor im Jahre 69 v. Chr. rund 34 Millionen
Sesterzen Schulden gehabt haben. Manche Gegner
Caesars hofften darauf, er werde sich ruinieren. In
der Tat nutzte Caesar seinen Aufenthalt in Spanien
nicht dazu, sich finanziell zu sanieren. Dennoch
waren die Hoffnungen von Caesars Gegnern
unbegründet: Sie übersahen, dass er einen der
größten Finanzmagnaten des 1. Jhd. v. Chr. als
Hauptgläubiger hinter sich hatte, nämlich Crassus,
mit dem er im Triumvirat eng verbunden war.
Caesar und Crassus gingen bei einer Reihe wichtiger
politischer Unternehmungen Hand in Hand, so z.B.
bei ihrem gemeinsamen Ackergesetz und bei den
Versuchen, den Galliern nördlich des Po das
Bürgerrecht zu verleihen. Crassus hatte zwar selber
nicht genug Bargeld für Caesars ausschweifende
Unternehmungen, beschaffte aber die erforderlichen
Kredite bei Dritten. Er verbürgte sich für Caesar bis
zum Betrag von 22 Millionen Sesterzen und beglich
Caesars Schulden bei den ungeduldigsten
Gläubigern. Vom Historiker Appian wissen wir,
dass Caesar selbst die Höhe seiner Schulden auf
über 100 Millionen Sesterzen bezifferte, als er 62 v.
Chr. für das Amt des Pontifex Maximus, des
höchsten Priesters auf Lebenszeit, kandidierte. Sein
Gegenkandidat Catulus, einer der verbissensten
Führer der Optimaten, habe eingesehen, wie viel
besser Caesars Wahlaussichten waren. Deshalb habe
er Caesar unter Hinweis auf dessen stadtbekannte
Überschuldung Geld angeboten. Caesar habe
gelassen erwidert, er werde nicht von der Wahl
zurücktreten, sondern, wenn nötig, noch mehr Geld
borgen.
Roms Provinzen in der Zeit vor Caesar
Einer der Hauptzwecke der römischen
Provinzialverwaltung bestand darin, dem von Jahr zu
Jahr wechselnden römischen Gouverneur die
Rückzahlung seiner Schulden zu ermöglichen. Wie
entsetzlich die römischen Statthalter in den
Provinzen hausten, ist in Ciceros Reden gegen den
Statthalter Verres dokumentiert. In einem
Gerichtsprozess im Jahre 70 v. Chr. wies er Verres
nach, dass dieser als Statthalter in Sizilien 40
Millionen Sesterzen geraubt und hinterzogen hatte.
Dass Verres im Gegensatz zu anderen Statthaltern
vor Gericht kam, hatte er seiner unklugen
Vorgehensweise zu verdanken: Er hatte nicht nur
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Antike: Wie aus der römischen Republik ein Kaiserreich wurde
Sizilianer geschädigt, sondern auch die Republik und
seine römischen Geldgeber, deren Anwalt Cicero
war.
Die Klasse der römischen Kaufleute, die
sogenannten „Ritter“ (equites), wird von den
römischen Geschichtsschreibern selten erwähnt.
Viele Ritter waren mit der Steuerpacht befasst, einem
sehr lukrativen Geschäftszweig. Gegen Bezahlung
eines fixen Betrages an die Republik machten sich
die Steuerpächter daran, ein Mehrfaches davon in
den Provinzen einzutreiben. Dieses Geschäft
erforderte jedoch ein gewisses Eigenkapital. Der
Kapitalbedarf führte zur Bildung von Gesellschaften,
an denen sich auch Senatoren beteiligten, allerdings
nur als stille Gesellschafter, schließlich waren ihnen
offiziell alle „Handelsberufe“ untersagt. Die
Mitglieder des Senatorenstandes als Statthalter und
Beamte sowie die „Ritter“ als Steuerpächter wirkten
bei der Plünderung der Provinzen brüderlich
zusammen.
Der Parasitismus der römischen Verwaltung in
den Provinzen hatte solche Ausmaße, dass nicht viel
zu der Einsicht gehörte, auf diese Weise werde das
Römische Reich binnen weniger Jahrzehnte zu Ende
gehen. Caesar gewann nicht nur diese Einsicht,
sondern er suchte auch einen praktischen Weg, den
Parasitismus zu mildern. Seine Methode bestand
darin, mehr zu erobern und mehr Macht in seiner
Hand zu vereinigen, als irgendein anderer Römer vor
ihm. Seine Macht benutzte er dann allerdings für
eine Milderung der Abgabenlast. Mit der Einsicht in
die Unhaltbarkeit der römischen Räuberei stand
Caesar keineswegs allein; in seinem Bemühen um
Abhilfe hatte er Bundesgenossen, z.B. Cicero, der
Caesar ansonsten oft kritisch gegenüberstand. Cicero
begnügte sich als Gouverneur von Cicilien
(Landschaft südlich des Taurus in Kleinasien) 51 v.
Chr. mit der vorschriftsmäßigen Aufwandsentschädigung und erstattete sogar einen Teil davon
zurück. Er wirkte auch auf seine Untergebenen ein,
auf die üblichen Erpressungen und
„Ehrengeschenke“ zu verzichten.
Caesar selbst hatte im Jahr 70 v. Chr. als
Quästor in Spanien damit begonnen, die dortige
römische Verwaltung auf solide Beine zu stellen.
Neu an Caesars Provinzialverwaltung in Spanien
war, dass er die spanischen Geschäftsleute nicht nur
als Untertanen Roms, sondern auch als
Geschäftsleute behandelte. Er unterstützte sie, wo er
konnte, auch gegen seine eigenen Landsleute. Caesar
legte folgende Rechenschaft ab:
„Als ich in dieser Provinz [in Spanien]
Statthalter war, habe ich beim Senat
erwirkt, dass der Zoll [= die Steuern],
den mein Vorgänger ihr auferlegt hatte,
erlassen wurde. Auch habe ich als
Vertreter Südspaniens viele eurer
Gesandtschaften beim Senat eingeführt
und mir durch Besorgung von Rechtsgeschäften für einzelne Gemeindeverwaltungen eine große Anzahl Feinde
gemacht. Als Konsul ... habe ich die
Wohlfahrt des Landes nach Kräften
gefördert.“
Es gelang Caesar, Steuernachlässe für seine
Provinz durchzusetzen. Er ließ die Betriebe in den
Händen der Einheimischen und fand so einen
Modus, durch den die spanische Wirtschaft in den
Stand gesetzt wurde, weiterzuarbeiten und ihre
(Steuer-)Schulden durch vollen Einsatz der
Arbeitskräfte des Landes abzuarbeiten. Caesar erließ
eine Verordnung, nach der ein römischer Gläubiger
nicht mehr als zwei Drittel des Einkommens seines
(spanischen) Schuldners beschlagnahmen durfte.
Diese Verordnung war der erste gesetzliche Schutz
von Untertanen einer römischen Provinz gegen die
Maßlosigkeit der römischen Steuerpächter, im
folgenden kurz „Schuldnerschutz“ genannt. Die
Senatoren und Steuerpächter empfanden den
„Schuldnerschutz“ als einen politischen Schlag in ihr
Gesicht, den sie Caesar Zeit seines Lebens nie
verziehen.
Caesar blieb bei dieser Politik, auch wenn ihm
Brutus und andere Optimaten dafür böse waren. Als
Konsul setzte er die lex Julia de repetundis durch,
die Provinzgouverneuren die Annahme von
Geschenken von mehr als insgesamt 10.000
Sesterzen verbot und die Strafbestimmungen gegen
Erpressungen in den Provinzen verschärfte,
insbesondere wurde die Verjährung dieser Vergehen
aufgehoben. Sallust, den Caesar als Gouverneur von
Neu-Afrika (Algerien) eingesetzt hatte, wurde seines
Amtes enthoben, nachdem ihm Erpressung
nachgewiesen worden war. In die von ihm in den
50er Jahren v. Chr. eroberte Provinz Gallien ließ
Caesar die Steuerpächter schließlich gar nicht mehr
herein. Kurz vor seiner Ermordung hatte er bereits
angeordnet, dass sie auch aus Kleinasien
verschwinden sollten. Die Feindschaft der
Steuerpächter und Senatoren nahm er in Kauf.
Dafür begründete er seinen Ruf, die Reichsuntertanen gegen den Wucher der Senatoren und
Steuerpächter zu schützen: dieser Ruf gewann ihm
im Bürgerkrieg teilweise sogar die Unterstützung
zahlreicher Provinzbewohner.
Das römische Heer und das politische Gewicht
der Feldherren
Sullas Verfassung hatte zwar die
Volksversammlung und die Volkstribunen
entmachtet, aber die Frage, wie genug Soldaten für
das Heer rekrutiert werden konnten, nicht wirklich
beantwortet. Caesar ging nun noch über die von
Marius betriebene Rekrutierung arbeitsloser
römischer Proletarier hinaus, er rekrutierte seine
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Antike: Wie aus der römischen Republik ein Kaiserreich wurde
Heere schon vornehmlich unter den keltischen
Bauern (= Galliern) Oberitaliens, in der Poebene,
teilweise sogar schon im transalpinen Gallien, also in
Südfrankreich. Sogar in Spanien, Griechenland,
Kleinasien und Afrika (Tunesien) wurden schon im
1. Jhd. v. Chr. Legionen ausgehoben und nach
römischer Art ausgebildet. Die Soldaten wurden auf
Staatskosten ausgerüstet, versorgt und besoldet. Am
kostspieligsten waren dabei Waffen und Rüstung, die
bei der Aufstellung eines Truppenteils beschafft
werden mussten. Die im Dienst befindlichen
Truppen kosteten den Staat allerdings relativ wenig,
die Bezahlung der Soldaten war eher bescheiden: bis
zum Jahre 50 v. Chr. erhielten sie 480 Sesterzen
jährlich als Sold, Caesar verdoppelte den Sold bei
Ausbruch des Bürgerkriegs. Für die nicht-römischen
Soldaten war aber ohnehin die Aussicht auf die
römische Staatsbürgerschaft, die allen Veteranen bei
der Entlassung verliehen wurde, die wohl wichtigste
Motivation. Das römische Bürgerrecht brachte
nämlich erhebliche materielle und rechtliche Vorteile
mit sich, außerdem erwartete den Veteran das
Grundstück eines Bauerngutes und seit Caesar auch
erstmals eine Abfertigung in Bargeld.
Der größte laufende Kostenfaktor war die
Verpflegung der Soldaten, die hauptsächlich aus
Getreide bestand. Getreide wurde halbmonatlich
ausgegeben, pro Tag und Kopf etwas mehr als ein
Kilogramm. Am ersten Marschtag schleppte jeder
Legionär rund 20 kg Weizen auf dem Rücken,
außerdem noch Waffen und ein Zelt. Nie zuvor war
in der Geschichte eine Infanterie so schwer bepackt
gewesen. Und nie zuvor in der Geschichte waren die
Mannschafts- und Materialverluste so niedrig
gewesen. Im Lauf eines Jahrzehnts ununterbrochener Kriegsführung schmolz eine Legion nur
etwa auf halbe Stärke zusammen. Die
Geringfügigkeit der Verluste ist auf eine bis dahin
nie erzielte Wirksamkeit der Schutzwaffen und
Verschanzungen zurückzuführen. In der
Geringfügigkeit der Verluste lag eine Hauptursache
der unausgesetzten Siege über nichtrömische Heere.
Die siegreichen Feldherren erhielten die Ehre, in
einem Triumphzug in Rom gefeiert zu werden.
Auf Tafeln, die Pompejus in seinem Triumphzug 61
v. Chr. mitführte, kurz bevor ihn der Senat bis auf
die Knochen blamieren sollte, wurden die von ihm
unterworfenen Länder aufgezählt und die Anzahl
der von ihm erbeuteten oder versenkten Schiffe
sowie der erstürmten oder durch Übergabe
genommenen Städte publik gemacht. Diesen Tafeln
zufolge waren in seinen Kriegszügen 12.830.000
Menschen ums Leben gekommen, versklavt worden
oder zu Untertanen gemacht worden, genauere
Unterschiede machte Pompejus nicht. Schon bei
Pompejus' Truppen wurden die politischen
Auswirkungen der Heeresreform von Marius in aller
Deutlichkeit sichtbar: Der politische Einflusses der
Feldherren erhöhte sich, insbesondere bestand eine
Tendenz, dass sich die Soldaten ihren Feldherren
mehr verpflichtet fühlten als der Republik. Politisch
ambitionierte und militärisch erfolgreiche Feldherren
spielten jedenfalls eine große politische Rolle. Und
die Heerführer hatten die Aufgabe, nach dem Krieg
die Versorgung ihrer besitzlosen Veteranen mit Land
politisch durchzusetzen. Dadurch wurden die
Heerführer gewissermaßen zu Patronen ihrer
Soldaten, die ihrerseits zu deren eingeschworenen
Klienten wurden. Der um den Verlust seiner Macht
besorgte Senat verweigerte vermutlich nicht zuletzt
auch aus diesem Grund immer wieder die
notwendigen Mittel für die Landverteilung an die
Veteranen, was der Triumphator Pompejus
schmerzhaft zu spüren bekam.
Zum besseren Verständnis für die Ergebenheit
der Soldaten muss noch ein weiterer Punkt in
Betracht gezogen werden. Im römischen Heer gab es
nicht wie in modernen Heeren stehende
Truppenteile, die ihre alten Soldaten entließen und
laufend neue Soldaten als Ersatz einstellten.
Vielmehr bestand jede Legion aus einem einzigen
Jahrgang, blieb bis zur Entlassung zusammen und
wurde bei der Entlassung aufgelöst. Sie bildete einen
sehr exklusiven Verein, dessen Mitglieder die
gleichen Feldzüge mitgemacht und die gleichen
Ansprüche an den Feldherrn bei dessen Triumph
erworben hatten. Truppen wie die 7. bis 14. Legion,
mit denen Caesar in den Gallischen Krieg zog, die
also eine Reihe von Jahren unter Waffen blieben,
wurden sich ihrer Unentbehrlichkeit bewusst und
infolgedessen anspruchsvoll: Bei Unzufriedenheit
zögerten sie auch nicht davor, zu meutern.
Die römische Wirtschaft und Caesars private
Bescheidenheit
Wie die geistige Kultur des Hellenismus meist
vergröbert von den Römern übernommen wurde, so
auch die hellenistische Industrie. Im hellenistischen
östlichen Mittelmeerraum hatte sich eine Industrie
entwickelt, die in mancher Hinsicht der europäischen
frühkapitalistischen Industrie vom 16. bis ins 18.
Jahrhundert, der Manufaktur, ähnelte. Während in
der frühkapitalistischen Manufaktur Lohnarbeiter
beschäftigt waren, stützte sich die hellenistische
Industrie auf Sklavenarbeit. Die oft beträchtliche
handwerkliche Qualifikation der Sklaven und die
weit entwickelte Arbeitsteilung innerhalb der
Belegschaft, endlich die Entwicklung von
Mathematik und Mechanik bewirkten vielfach einen
hohen, wenn auch - ähnlich wie im Frühkapitalismus
- extrem ungleichmäßigen Stand der Technik. Auch
diese verschlechterte sich im westlichen
Mittelmeergebiet infolge der dort üblichen brutalen
Behandlung der Arbeiter. Die Senatorischen
Latifundienbesitzer bevorzugten eher primitive,
extensive Produktionsmethoden, beispielsweise in
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Antike: Wie aus der römischen Republik ein Kaiserreich wurde
der Landwirtschaft den Weidebetrieb, wofür sie viel
Land benötigten sowie körperlich kräftige Sklaven
kauften. Die weniger kapitalstarken, infolgedessen
politisch weniger hervortretenden Ritter suchten
dagegen durch intensivere Arbeitsmethoden die
geringere Größe ihres Kapitals auszugleichen. Sie
investierten ihr Geld auch in industrielle Fachleute,
wie sie bei den Raubzügen in Griechenland und dem
Vorderen Orient massenhaft fortgeschleppt wurden.
Mit dieser industriellen Fraktion des Ritterstandes
waren Crassus und Caesar verbunden, Crassus selbst
war der wohl größte Bauunternehmer im antiken
Rom.
Was Caesars privaten Reichtum betraf, so war
dieser eher geringfügig gemessen an den
Herzogtümern, die Pompejus besaß oder auch neben
dem Grundbesitz des ansonsten als bescheiden
geltenden Cicero. Dieser konnte von Rom aus
südlich längs der Küste bis nach Neapel reisen und
überall unter eigenem Dach übernachten, wenn nicht
auf ausgedehnten Landsitzen, dann wenigstens in
herrschaftlichen Rasthäusern. Die Landsitze, die
Caesar und Cicero besaßen, waren nicht Villen in
unserem Sinn, sondern etwa Rittergüter, die von
einem Hof aus bewirtschaftet wurden. Auf diesem
Hof befanden sich ein schlossartiges Wohngebäude
für den Besitzer und die ergastula, das waren die
gefängnisartigen, unterirdischen Unterkünfte für die
Sklaven, deren Fenster so hoch angebracht waren,
dass sie die Sklaven nicht erreichen konnten, selbst
wenn sie nicht angekettet gewesen wären. In den
Wirtschaftsgebäuden und Werkstätten erzeugte der
Betrieb seinen industriellen Eigenbedarf größtenteils
selbst, von Woll- und Leinentüchern bis zu eisernen
Pflügen, Fahrzeugen, Möbeln, ganz wie noch zu
Zeiten des Odysseus. In Modeorten wie am Golf
von Neapel mochte der Wirtschaftsbetrieb
Nebensache, Wohngebäude und ein Park die
Hauptsache sein. Geräumige Empfangs- und
Speisesäle, Statuen im Park und den Gemächern,
Gemälde in der Bibliothek, Säulengänge und
Wandelhallen sowie Badeplätze am Strand: so in
etwa kann man sich diese Villen vorstellen.
Der Gallische Krieg und die Verbesserung von
Caesars Finanzlage
Deutsche Historiker wie Theodor Mommsen
setzten die Gallier der Antike und die Franzosen, die
„Erbfeinde“ der Deutschen im 19. Jahrhundert,
gleich und lobten Caesars Siege über die „faulen und
neugierigen", zugleich „leichtsinnigen, gescheiten,
aber politisch durch und durch unbrauchbaren“
Gallier (= Franzosen) und meinten damit, dass es der
preußische König Caesar gleich getan hätte, als er
Frankreich 1871 besiegte.
Von den „barbarischen“, also von den Römern
noch nicht unterworfenen bzw. außerhalb des
hellenistischen Raums befindlichen Ländern war das
antike Gallien das wirtschaftlich reichste, der gallische
Adel war reich an Gold. Vor einer Schlacht
versprachen die Gallier die zu erobernde Beute an
Gold den Göttern, und da sich - anders als im
klassischen Griechenland - kaum Räuber an den
Tempelschätzen vergriffen hatten, häuften sich in
ihnen ansehnliche Goldmengen. Caesar kaufte
während des Gallischen Kriegs für 60 Millionen
Sesterzen Grundstücke in Rom, wo er u.a. geräumige
Verhandlungslokale für die Gerichte zu erbauen
plante. Cicero wurde von Caesar dabei übrigens als
Makler beauftragt und durch die üppigen
Vermittlungshonorare an einem „silbernen Band"
gehalten. Rom hatte nämlich eine Silberwährung.
Und da Caesar für manche seiner Geschäfte in Rom
„Bargeld“ benötigte, tauschte er sein gallisches
Beutegold dagegen ein, und zwar in einem solchen
Umfang, dass der Kurs von Gold gegen Silber von
1:12 auf 1:9 stürzte, den niedrigsten Goldkurs der
Geschichte.
Das zweitwichtigstes Beutegut waren Sklaven.
Die Kriege der Römer waren, von den Kämpfen
gegen den Karthagischen Feldherren Hannibal bis zu
Caesars Gallischem Krieg, die größte Sklavenjagd seit
den Kriegszügen Alexanders und die größte
Sklavenjagd vor Columbus. Im Gallischen Krieg
fanden sie ihren Höhepunkt. Durch Caesars
Massenangebot wurde nicht nur der Preis für Gold,
sondern auch der für Sklaven gedrückt.
Was die Opferzahlen des Krieges betrifft, so
rechnete Caesar selbst mit rund zwei Millionen
getöteten Menschen im Gallischen Krieg, die
Gesamtbevölkerung schätzte er auf sechs bis neun
Millionen. Diese Zahlen sind aber weit übertrieben,
was sich relativ leicht nachweisen lässt.1 Die
Gesamtzahl der getöteten und versklavten Gallier
lag vermutlich deutlich unter einer Million. Ein
gutes Viertel der gesamten Bevölkerung zu töten
oder als Zwangsarbeiter (= Sklaven) nach Rom zu
verschleppen, ist allerdings selbst nach dem
Maßstab moderner Diktaturen beachtlich.
1
Die Stammesgrenzen aus Caesars Zeit haben sich als
die Grenzen römischer, fränkischer und schließlich
französischer Verwaltungsbezirke sowie kirchlicher
Diözesen bis heute erhalten, und die Namen der
gallischen Stämme leben in Städtenamen fort,
beispielsweise der Name Bellovaker in Beauvais; ihr
Gebiet ist heute das Departement Oise. Caesar gibt die
Zahl der Bellovaker mit 400 000 an. Das Departement
Oise hat aber selbst heute nur 800 000 Einwohner, wobei
heute 65 Millionen Menschen in Frankreich leben. Die
gesamte Bevölkerungszahl Galliens zur Zeit Caesars kann
im Jahr 60 v. Chr, also vor Caesars Kriegszügen, nicht
annähernd so groß gewesen sein, sie wird rund drei
Millionen betragen haben. Caesars Zahlenangaben sind
also weit übertrieben, sie dürften in Wirklichkeit nur ein
Fünftel oder gar nur ein Zehntel so groß gewesen sein.
5
Antike: Wie aus der römischen Republik ein Kaiserreich wurde
Dennoch übte Caesar die ihm nachgesagte Milde
auch schon in Gallien, so merkwürdig dies
erscheinen mag. Entgegen der oft vertretenen
Ansicht fand Caesar in Gallien keineswegs eine
„keltische Nation“ vor, sondern unabhängige,
einander befehdende Einzelstämme, die, ähnlich wie
die griechischen Stämme der klassischen Zeit, in
einer Kultgemeinschaft miteinander verbunden
waren. Viele gallische Stämme begrüßten Caesar als
Befreier von der Bedrohung durch die Helvetier.
Seit dem zweiten Kriegsjahr erwies sich der Befreier
allerdings mehr und mehr als Unterdrücker, aber
verschiedene Stämme, darunter die Arverner
(Auvergne), Haeduer (Autun) und Remer (Reims)
waren und blieben mit Caesar verbündet. Seine
Kriegsführung bestand darin, einem Stamm nach
dem anderen Treue-Eid und Geiselstellung
aufzuerlegen und im Umherziehen die Erhebungen
niederzuwerfen, die bald hier, bald dort
aufflammten.
Nicht nur standen die gallischen und
germanischen Stämme unverbunden nebeneinander,
sondern innerhalb jedes Stammes war der Adel in
eine romfreundliche und eine antirömische Fraktion
geteilt. Je härter Caesar gegen die isolierten
Erhebungen vorging, desto stärker wurde die
antirömische Partei. Die allgemeine Empörung und
Kampfbereitschaft wurde von Vercingetorix
ausgenutzt. Vercingetorix kam dem Sieg nahe, auf
der Höhe des Erfolges hatte er einen Großteil
Galliens hinter sich, aber nachdem er sich in Alesia
ergeben musste, waren die Kräfte der keltischen
Erhebung verbraucht: in nahezu jedem Stamm
erhielt die romfreundliche Partei die Oberhand.
Auch bei der Behandlung der Gefangenen nach dem
Sieg von Alesia erwies sich Caesar den 20 000
Haeduern und Arvernern, die sonst immer zu ihm
bei einem solchen Massenverkauf allerdings sehr
gering.
Caesar suchte nun die Ruhe in Gallien
dauerhaft zu sichern, daher beendete er die
Plünderung. Die gesamtgallische Erhebung unter
Vercingetorix hatte den erwünschten Vorwand
geboten, auch bei den bisher treuen Stämmen
Tempel- und Häuptlingsschätze zu beschlagnahmen, danach war allerdings nicht mehr viel
übrig. Caesar setzte die Tribute des unterworfenen
Gallien auf insgesamt 40 Millionen Sesterzen
jährlich fest, eine sehr bescheidene Summe
verglichen mit den Abgaben anderer Provinzen.
Am Bürgerkrieg nahmen schließlich nicht
wenige Gallier an Caesars Seite teil. Sie bildeten den
größten Teil der Kavallerie, den Offizieren
verschaffte er das römische Bürgerrecht, angesehene
Häuptlinge berief er sogar in den Senat. Caesar hatte
sich schon lange dafür eingesetzt, mit der Verleihung
des Bürgerrechts die rechtliche Lage der schon länger
unter römischer Herrschaft befindlichen cisalpinen
Gallier (= Oberitalien) zu verbessern. Die Soldaten,
mit denen er das bis dahin freie, transalpine Gallien
(= Frankreich) unterwarf, waren zu einem
beachtlichen Teil Gallier aus Oberitalien, mit denen
Caesar innenpolitisch verbündet war. Durch sein
schonendes Verhalten seit Alesia ermöglichte er
zudem das rasche Hineinwachsen der neuen
Provinzen ins römische Reich.
Bis zum Beginn des Gallischen Krieges hatte
Caesar Schulden gemacht und selten etwas
zurückgezahlt. Schon die Beute der ersten beiden
Kriegsjahren, 58 bis 57 v. Chr., genügte, um seine
Schulden zu begleichen und darüber hinaus einen
Kapitalfonds zu bilden, mit dem er von der Passivauf die Aktivseite des Kreditgeschäfts
hinüberwechselte.
Caesars Großzügigkeit oder:
Auch Korruption auf höchster Ebene kann den
Bürgerkrieg nicht verhindern
Die Kapitulation des Vercingetorix bei Asterix
und Obelix.
gestanden hatten, als gnädig, daher ließ er die
Gefangenen dieser beiden Stämme frei. Zugleich
aber zeigte er, was vom Standpunkt des Siegers
rechtens war. Die übrigen 40.000 Gefangenen
schenkte er als Sklaven seinen Soldaten, jedem
Legionär einen Gallier. Die meisten Soldaten
konnten ihre Sklaven nur verkaufen, der Erlös war
Das Triumvirat von 59 v. Chr. war auf Dauer
berechnet, um wichtige Entscheidungen zu treffen,
kamen die Triumvirn auf Gipfelkonferenzen
zusammen, so zum Beispiel in Luca (in der Toskana)
im Jahr 56 v. Chr. Durch die beiden ersten Jahre in
Gallien war es Caesar gelungen, sich von der
Hauptmasse seiner Schulden zu befreien. Auf dem
Gipfeltreffen verabredete man, Caesars Prokonsulat
über Gallien um weitere fünf Jahre zu verlängern. In
Luca zeigte sich zum ersten Mal, dass Caesar reich
war im Sinne von Crassus' Definition: reich sei nur,
wer aus seinem Vermögen ein Heer besolden könne.
In Luca wollten aber insbesondere eine große Zahl
von Senatoren „besoldet“ werden. Insgesamt 200
Senatoren kamen zum Gipfeltreffen, um ihre
Bestechungssummen bei Caesar abzuheben.
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Antike: Wie aus der römischen Republik ein Kaiserreich wurde
Freigebig streute er unter den Senatoren Darlehen
aus. Von den politischen Gegnern, die Caesar in den
50er Jahren zeitweise durch Darlehen neutralisierte,
war Cicero mit 800.000 Sesterzen die kostengünstigste, der Konsul Lucius Aemilius Paullus mit
rund 40 Millionen Sesterzen die kostspieligste
Akquisition. In gewisser Weise stellten sich diese
Bestechungsgelder allerdings als Fehlinvestitionen heraus,
ihre Wirkung war wenig dauerhaft.
Pompejus hatte sich die beiden Provinzen in
Spanien verschafft und hielt dort sieben Legionen.
Er verließ auch mehr und mehr das populare
Fahrwasser und kehrte in den Heimathafen der
Optimaten zurück. Im Jahr 52 v. Chr. verbündete er
sich mit den Optimaten im Senat gegen Caesar und
wurde zum „consul sine collega“, also zum alleinigen
Konsul, gewählt. Auch Caesars Geldempfänger
folgten ihrem Standesinstinkt und stellten sich hinter
Pompejus, beispielsweise Cicero. Pompejus hielt
seine auf Spanien, das östliche Mittelmeer und die
Mehrheit im Senat gestützte Stellung für so stark,
dass er glaubte, Caesar zur Entlassung seiner
Truppen und zum Verzicht auf seine Provinzen in
Gallien zwingen zu können, das heißt zur
vollständigen Unterwerfung. Es war also Pompejus,
der den Kampf suchte mit seiner Aufforderung an
Caesar, sein Kommando niederzulegen und als
Privatmann nach Rom zurückzukehren.
In dieser Situation setzte sich Caesar mit seinen
Truppen zum Grenzfluss Rubikon in Bewegung, der
das militärfreie Stadtgebiet Roms von den Provinzen
im Norden trennte. Pompejus erhielt darauf am 7.
Januar 49 v. Chr. vom Senat die Order, die „Republik
gegen Caesar zu verteidigen“. Am 10. Januar
überschritt Caesar den Rubikon und marschierte
gegen Rom, das von Pompejus geräumt wurde, die
meisten Senatoren, auch viele von Caesars
Geldnehmern, gingen mit Pompejus nach
Mazedonien, es blieb nur ein Rumpfsenat in Rom
übrig.
Caesars Milde im Bürgerkrieg
Caesar propagierte seine Politik der Milde, die
clementia Caesaris, mit der er sich von der
Grausamkeit der Diktatur Sullas distanzieren wollte.
Vor allem Schriftsteller der Spätantike lobten
Caesars Milde, was angesichts seiner Kriegszüge
ungewöhnlich erscheint. Der von Sulla so exzessiv
betriebenen Ächtung und Enteignung der
Angehörigen der unterlegenen Bürgerkriegspartei
machte Caesar ein Ende. Hätten Caesars Gegner
gesiegt, so hätten sie zweifellos ihn und seine
Parteigänger geächtet. Caesar wollte im Bürgerkrieg
aber nicht nur siegen, sondern durch seinen Sieg
auch dauerhafte Verhältnisse herstellen. Dazu war
eine Aussöhnung mit seinen Gegnern erforderlich.
Jeder sollte wissen, dass man sich Caesar gefahrlos
unterwerfen konnte.
Als Caesar 49 v. Chr. Rom einnahm, krümmte er
keinem seiner dort verbliebenen Gegner ein Haar,
nicht einmal das Vermögen des Pompejus und der
vielen mit ihm nach Mazedonien geflohenen Gegner
tastete er an. Erst nach dreieinhalb Jahren
Bürgerkrieg, im Herbst 46 v. Chr., begann der damit,
die Vermögen der hartnäckigsten Gegner zu
beschlagnahmen, die immer noch den Kampf
fortsetzten und offenbar durch keinerlei Schonung zu
gewinnen waren. Auch dann gab er jedoch den
Frauen und Witwen der Betroffenen die Mitgift
heraus. Anhängern der Senatspartei oder des
Pompejus, die sich unterwarfen, trug er in der Regel
ihren Widerstand nicht nach. Sein späterer Mörder
Brutus unterwarf sich erst nach Kriegsende, dennoch
übertrug er ihm hohe Staatsämter. Caesar bewies
zeitweise auch einen Sinn für Humor. Gleich bei
Ausbruch des Bürgerkriegs lief Caesars langjähriger
politischer und militärischer Verbündeter, der Legat
(General) Labienus, zum Feind über. Caesar, den dies
nicht überraschte, sandte ihm sein Geld nach.
Am Maßstab seiner Zeit gemessen, war Caesar
wirklich milde, und seine Gegner sorgten dafür, dass
dieser Maßstab im allgemeinen Bewusstsein blieb. In
der Provinz Africa (heute Tunesien) war die
Senatspartei verbündet mit König Juba von
Numidien, der gern die Küstenstädte zerstört und ihre
Einwohner abgeschlachtet oder versklavt hätte. Dass
wenigstens ein Teil der Senatstruppen gleiches
„Wohlwollen“ für die Einwohner empfand, bewies
die Reiterei der Senatspartei in der Stadt Parada, wo
ein Scheiterhaufen auf dem Marktplatz errichtet und
die Einwohner lebend hineingeworfen wurden. In der
Stadt Utica wurde das Gemetzel durch die Nachricht
von Caesars Anmarsch gestört. Dieser wurde
begreiflicherweise von den Einwohnern mit
Begeisterung empfangen. Caesar begnügte sich mit
einer Tributzahlung von 200 Millionen Sesterzen,
zahlbar in sechs Halbjahresraten.
Caesars Truppen schlugen in der Schlacht von
Pharsalos (in Griechenland) Pompejus, die anderen
senatorischen Heere wurden nacheinander in Africa
und in Hispania besiegt. Damit entschied Caesar den
Bürgerkrieg für sich. Zur herben Enttäuschung
mancher seiner Anhänger erließ Caesar nach seinem
Sieg über Pompejus im Bürgerkrieg keine Ächtungen
und gewährte auch sonst keine Gelegenheit zum
Plündern.
Caesars Großzügigkeit und die soziale und
politische Stabilisierung Roms sowie der
Provinzen
Beim Triumphzug hatten die Legionäre das
Vorrecht, Spottlieder auf den Feldherrn zu singen.
Caesars Soldaten sangen: ,,Wir machen die Gallier zu
Gefangenen, du machst sie zu Senatoren", womit sie
auf Caesars freundliche Politik den Eroberten
gegenüber anspielten. Ein weiteres ihrer Spottlieder
7
Antike: Wie aus der römischen Republik ein Kaiserreich wurde
lässt sich auf Deutsch etwa so wiedergeben:
„Verschließt eure Frauen und Töchter daheim! Der
kahlköpfige Wüstling zieht mit uns ein. In Gallien
tatst du dein Geld verlumpen, drum musst du immer
noch weiter pumpen." (pumpen = Geld ausleihen)
Die Zweifel an Caesars finanzieller Bonität
hatten seine Siegesbahn begleitet und erhielten
deshalb neue Nahrung, weil Caesar laufend riesige
Summen ausschüttete. Crassus hatte als Konsul die
Römer an 10.000 Tischen bewirtet, Caesar stellte bei
seinem Triumph 22.000 Tische auf, daneben gab es
Theateraufführungen, Gladiatorenspiele und als
Höhepunkt eine Seeschlacht mit je 2000 Ruderern
und 1000 Gladiatoren. Triumphatoren, also die
siegreichen Feldherren, hatten bislang einen
größeren Teil der Beute für sich selbst zurückbehalten. Caesar verteilte die Beute großzügiger an
Soldaten und Bevölkerung als die meisten
Feldherren vor ihm. Dadurch sicherte er die
politische Stabilität seiner Herrschaft, wie sein
Mörder Brutus sehr bald erkennen musste. Diese
politische Stabilisierung wiederum ermöglichte
Reformen, durch welche das Römische Reich auch
wirtschaftlich und sozial auf längere Sicht stabilisiert
wurde.
320.000 besitzlose Proletarier waren Mitte des
ersten Jahrhunderts v. Chr. in Rom zum
Gratisempfang von monatlich 33 kg Weizen
berechtigt. Diesen Unterstützungsempfängern hatte
Caesar bei Beginn des Bürgerkrieges, 49 v. Chr., je
300 Silbersesterzen versprochen. Der Bürgerkrieg
hatte sich dreieinhalb Jahre hingezogen, länger als
Caesar vorausgesehen hatte, infolgedessen war die
Zahlung verschoben worden. Um seine Mitbürger
für die Verzögerung zu entschädigen, erhöhte er die
Summe auf 400 Sesterzen für jeden Unterstützungsempfänger. Welchen Wert diese 400 Sesterzen in
heutiger Kaufkraft repräsentieren, lässt sich nur
schwer sagen. Bis zur Zeit Caesars erhielt ein
Legionär 480 Sesterzen als Jahressold. Da
proletarische Römer so bescheiden lebten, wie man
es sich heute nur schwer vorstellen kann, kamen die
Empfänger mit ihren 400 Sesterzen wohl ein Jahr
lang aus.
Wohnen war in Rom damals teurer als heute.
Löcher, für die heute in Mitteleuropa überhaupt
niemand mehr Geld bezahlen würde, wurden damals
für eine Jahresmiete von 1.000 Sesterzen und mehr
vermietet. Dass Caesar allen Proletariern eine
Jahresmiete ersetzte, in Rom bis zu einer Höhe von
2.000 Sesterzen, außerhalb Roms bis 500 Sesterzen,
entlastete diese für ein Jahr von der am härtesten
drückenden Ausgabe. Zu Caesars Geldgeschenken
kamen Naturalgeschenke: rund 70 kg Weizen und
100 Liter Olivenöl für jeden Unterstützungsempfänger, was für genügsame Römer einen
Jahresvorrat bedeutete.
Noch mehr als die römischen Zivilisten gab es
für Caesars Veteranen, denen er ja zum größten Teil
seine politische Macht verdankte. Nach dem
Triumph im Gallischen Krieg wurden etwa 40.000
Soldaten entlassen und erhielten, außer dem staatlich
gewährten Bauerngut, je 20.000 Sesterzen
Abfindung. Jeder Centurio erhielt 40.000 Sesterzen,
jeder Offizier 80.000. Wer es verstand, diese
Geldsumme mit Bedacht auszugeben, war ein
gemachter Mann.
Die Gesamtsumme von Caesars Mietzuschüssen wird auf 300 bis 500 Millionen
Sesterzen geschätzt. Für die 40.000 Soldaten betrug
die gesamte ausbezahlte Geldsumme rund eine
Milliarde Sesterzen. Es lässt sich mit einer gewissen
Wahrscheinlichkeit sagen, dass Caesar bei seinem
Triumph ein Vermögen von drei bis vier Milliarden
Sesterzen verschenkte, und vermutlich weniger als
200 Millionen Sesterzen an Geld und
Liegenschaften zurückbehielt. Was Caesar als
Privatvermögen zurückbehielt war jedenfalls nach
den damaligen Maßstäben reicher Römer eher
bescheiden: Neben drei Landsitzen besaß er ein
kleines Schloss samt Park in dem Stadtteil jenseits
des Tiber (Trastevere), wo er Cleopatra bei ihrem
Besuch in Rom unterbrachte. Dieses vermachte er
testamentarisch dem römischen Volk. Nicht zuletzt
durch die Bekanntgabe dieser Erbschaft könnte es
Marcus Antonius in seiner berühmten Rede
gelungen sein, seine „Mitbürger, Freunde, Römer“
zur Empörung gegen die Mörder Caesars
hinzureißen. Für die Mieter von Crassus‘
Wohnhöhlen war es von großem Wert, sich aus dem
Staub und der Sonnenglut der sommerlichen
Straßen unter die hohen Bäume eines Parks zu
retten zu können.
Die Anzahl der römischen Proletarier hatte
Caesar bereits vor seinem Tod bedeutend verringert.
Jeder römischen Bürger, der es wünschte, erhielt den
Grund und Boden eines Bauerngutes, zwar nicht als
privates Geschenk, sondern aus der Staatskasse bzw.
aus den Staatsländereien. Die Dankbarkeit war
darum nicht geringer. Diese Agrarreform gehörte zu
den wichtigsten politischen Errungenschaften nach
Caesars Sieg im Bürgerkrieg. Es gelang ihm damit,
die Anzahl der Unterstützungsempfänger von
320.000 auf 150.000 zu verringern. 170.000 proletarii
wurden als Bauern angesiedelt, anders wäre eine
dauerhafte Verminderung der Zahl der
Unterstützungsempfänger nicht möglich gewesen.
Die laufende Getreideverteilung war einer der
Hauptausgabeposten des römischen Staatshaushalts
gewesen. Cicero hatte deshalb die Unterstützungsempfänger als „Staatsblutsauger“ bezeichnet. Das
war völlig korrekt. Die von ihm vertretenen
Blutsauger, die Senatoren und die Steuerpächter,
sogen das Blut nicht aus dem römischen Staat,
sondern unmittelbar aus den Untertanen in den
Provinzen. Caesars wohl größtes „Verbrechen“ in
8
Antike: Wie aus der römischen Republik ein Kaiserreich wurde
den Augen seiner Mörder war, dass er auch diese
Blutsaugerei zu mildern suchte. Da er einen der
wichtigsten Ausgabeposten des römischen Staates
mehr als halbiert hatte, konnte Caesar auch die
Abgaben der Provinzen entsprechend mildern. Den
Anfang hatte er damit schon in Gallien gemacht.
Dort hatte er die Einhebung der Abgaben von der
Steuerpacht auf eine schonendere Form der
Erhebung umgestellt, auf festgesetzte Tribute. Diese
Tribute wurden von den ortsansässigen „Behörden“
der einheimischen Stämme selbst eingehoben und
abgeliefert. Kurz vor seiner Ermordung hob er in
den Provinzen Asia (Kleinasien) und Judaea die
verpachteten Zölle und Steuern ebenfalls auf und
ersetzte sie durch eine fixe Tributzahlung. Infolge
seiner Ermordung wurde diese Anordnung nicht
mehr ausgeführt, beiden Provinzen blieben daher die
Steuerpächter und ihre räuberischen Vollzugsorgane
erhalten. Es waren übrigens diese Vollzugsorgane
der Steuerpächter, die unter der Bezeichnung
„Zöllner“ im Neuen Testament den Zorn der
Provinzbevölkerung auf sich zogen.
Caesars Erbe - das römische Kaiserreich
Nach Caesars Tod kam es erneut zum Bürgerkrieg,
in dem sich sein Adoptivsohn Octavianus im Jahr 30
v. Chr. durchsetzte. Darauf erhielt Octavianus den
Titel eines „princeps“, eines „ersten Bürgers“, diesen
Titel trugen alle Kaiser nach ihm, weshalb das
Kaiserreich auch als Prinzipat bezeichnet wird.
Bekannt wurde Octavianus unter seinem
Ehrennamen „Augustus“, „der Erhabene“, der ihm
ebenso verliehen wurde wie das Amt des
Volkstribunen und des Konsuls auf Lebenszeit. Alle
Kaiser nach ihm trugen den Titel Imperator (=
Befehlshaber) Caesar Augustus.
Die Gesellschaft der römischen Kaiserzeit, die
Zeit der „Pax Romana“, in der es für lange Zeit
keine Bürgerkriege mehr gab, ist von vielen
Historikern idealisiert worden. Den Barbaren, das
heißt hauptsächlich den Germanen, wurde die
Zerstörung dieser blühenden Zivilisation zum
Vorwurf gemacht. Dabei wurde meist der parasitäre
Charakter der spätrömischen Gesellschaft
übersehen. Diesen hat Caesar vor allem in den
Provinzen zwar in gewissem Umfang gemildert, aber
doch nicht ganz aufgehoben.
Als Caesars historische Leistungen können aber
jedenfalls die Begründung des römischen
Kaiserreichs und die Ausdehnung des Reichs bis
zur Rheingrenze betrachtet werden. Beides wäre
nicht von Dauer gewesen ohne die von ihm
erwirkte Milderung des Abgabendrucks. Damit
milderte Caesar das Elend der „proletarischen“
Massen außerhalb Roms. Unmittelbar bezweckte er
damit, die besitzenden Schichten der
Provinzbevölkerung vor der Ausplünderung durch
die Senatoren und Steuerpächter zu schützen, sie
darüber hinaus am römischen Bürgerrecht zu
beteiligen und sie damit zu Trägern einer
politischen und kulturellen Einheit zu machen. In
zweiter Linie wollte er auch, wo noch vorhanden,
die Bauernschaft erhalten, denn ihr entnahm er
seine Rekruten. Caesars Maßnahmen haben
vermutlich die „Pax Romana“ erst ermöglicht und
dazu geführt, dass die bis dahin von den Römern
nur verheerten Provinzen zu einer wirtschaftlichen
und kulturellen Einheit zusammenwachsen
konnten, dass sich von Spanien bis Rumänien noch
heute die Einheit der romanischen Sprachen, und
von Lissabon bis Budapest der Einfluss des
katholischen Glaubens spannt. Dass Caesar mehr
als jemand sonst zur abendländischen Kultureinheit
beigetragen hat, fand seinen Ausdruck nicht allein
darin, dass sein Name den Träger der höchsten
weltlichen Gewalt bezeichnete, im deutschen
Lautwandel als „Kaiser“, im russischen als „Zar“;
beide verschwanden erst zu Beginn des 20.
Jahrhunderts. Und ohne Caesars politischen
Geschäftsinn würde heute in Rom wohl keine
Instanz residieren, deren Amtstitel schon Caesar
führte: der Pontifex Maximus.
Aufgaben
1. Erstelle einen Zeitstrahl und trage die
wichtigsten Stationen von Caesars Karriere darauf
ein.
2. Formuliere zu jedem Unterkapitel mindestens
fünf Fragen. Achte darauf, dass sich die Fragen auf
wesentliche inhaltliche Aspekte des Kapitels
beziehen!
Zum Nachdenken
1. Um in Rom die Kosten für die Wahlkämpfe für
die Ämter der Republik zu bestreiten, war es
notwendig, über ein großes Geldvermögen zu
verfügen oder Geld über Kredite aufzutreiben. Auch
die Kosten für den Wahlkampf für das Amt des
Präsidenten der USA belaufen sich auf viele
Milliarden US-Dollar. Inwiefern weisen die USA
heute und die späte römische Republik in dieser
Hinsicht Gemeinsamkeiten auf?
2. In der europäischen Union gibt es den
sogenannten Schengen-Raum, dem ärmere
Mitgliedsstaaten wie Rumänien oder Bulgarien nicht
angehören. Recherchiere, welche politischen Kräfte
in der EU sich aus welchen Gründen für die
Einbeziehung dieser Staaten in den Schengen-Raum
aussprechen und wer sich aus welchen Gründen
dagegen ausspricht. Inwiefern lässt sich diese
aktuelle Frage mit dem Konflikt rund um die
Verleihung der römischen Staatsbürgerschaft an die
Gallier nördlich des Po vergleichen?
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