Astronomischer Kalender - Volkssternwarte Darmstadt eV

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Inhalt, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Editorial: Kleinigkeiten für das Notizbuch — Andreas Domenico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Neues aus Astronomie und Raumfahrt — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Komet C/2002 O4 Hönig — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Der große Sonnenfleck im August — Jan Wilhelm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Die Renovierung des Vortragssaals – und mehr... — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Raumfahrttag in der Volkssternwarte Darmstadt — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Vorschau November / Dezember 2002 — Alexander Schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Ahnerts Astronomisches Jahrbuch 2003 (Rezension) — Robert Kniess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Zum Titelbild
Der Nordamerika-Nebel NGC 7000 im Sternbild Schwan ist eigentlich ein Objekt für den Feldstecher.
Trotzdem lässt sich dieser Nebel auch mit grösseren Teleskopen beobachten. Natürlich ist ein formatfüllender Anblick nicht möglich, im Gesichtsfeld kann immer nur ein kleiner Ausschnitt des grossflächigen Nebels
erfasst werden. Durch langsames Abfahren der Nebelfläche kann man so aber viele Details entdecken, die
dem Feldstecher mangels Auflösungsvermögen verborgen bleiben. Die Zeichnung entstand im Sommer
1995 an einem 8-Zöller (Newton 200/1000 mm, bei einer Vergrösserung von 25fach, was einer Austrittspupille von ca. 7 – 8 mm entspricht).
Andreas Domenico
Impressum
Die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt“
”
erscheinen alle zwei Monate im Eigenverlag des Vereins
Volkssternwarte Darmstadt e.V. — Der Verkaufspreis
ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Namentlich
gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die
Meinung des Herausgebers wieder. Urheberrechte bei
den Autoren.
Geschäftsstelle / Redaktion: Flotowstr. 19,
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2
Digital Druck GmbH & Co KG, Landwehrstr. 58, 64293
Darmstadt. Auflage: 250.
Volkssternwarte Darmstadt e.V.: Andreas Domenico (1. Vorsitzender), Bernd Scharbert (2. Vorsitzender), Paul Engels (Kasse), Philip Jander, Heinz Johann, Peter Lutz, Ulrich Metzner (Kasse), Ingo Rohlfs
(Jugend), Yasmin A. Walter. Jahresbeitrag: 60 EUR
bzw. 30 EUR (bei Ermäßigung). Konto: 588 040,
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Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2002
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Editorial
Kleinigkeiten für das Notizbuch
Aus den Umzugskartons . . .
Eine wichtige Information für alle Mitglieder des Vereins, Abonnenten, Sternwarten und Vereine, die sich
mit uns im Austausch befinden: Die Geschäftsstelle ist umgezogen, die Volkssternwarte Darmstadt e. V.
hat somit eine neue Postanschrift. Sie lautet:
Volkssternwarte Darmstadt e. V.
Flotowstr. 19
D-64287 Darmstadt
Telefon- und Telefax-Nummern, sowie E-Mail-Adressen, sind unverändert geblieben (Tel.: 06151/130-900,
Fax.: 130-901, E-Mail: [email protected], [email protected]).
Leider war die Geschäftsstelle einige Wochen lang telefonisch nur schwer oder gar nicht erreichbar.
Der Grund dafür waren neben dem Umzug selbst einige merkwürdige Erfahrungen mit den MonopolMachtspielen eines bekannnten Unternehmens (rosa, wirbt im Fernsehen mit zwei ausgedienten TVKommisaren . . . ), welches unserem Telefon- und Internet-Provider (HEAG MediaNet) bei der Portierung
unseres bestehenden Anschlusses mehr als nur einen Stein in den Weg gelegt hat . . .
. . . über die Schlagbäume . . .
Seit einigen Tagen ist es nun offiziell: Die Zufahrt zur Ludwigshöhe und damit zum Observatorium
über die Cooperstrasse bleibt auf Dauer gesperrt. Die Cooperstrasse war schon seit der Errichtung der
Cambrai-Fritsch-Kaserne ein Privatweg. Die Eigentümer (das US Department of Defense) nehmen nun
ihr Recht auf endgültige Sperrung in Anspruch.
. . . zu einem kleinen Rückblick.
Das Jahr 2002 wird einige grundlegende Veränderungen mit sich führen. Die Hauptgrundlage ist eine Professionalisierung der Vereinsstrukturen. Dabei muss der Öffentlichkeitsarbeit und der internen Kommunikation eine wesentlich grössere Rolle beigemessen werden.
Was wir mit diesen Sätzen im Editorial 2/2002 ankündigten, haben wir in weiten Teilen erreichen können.
Das Jahr 2002 stand und steht tatsächlich im Zeichen der Öffentlichkeitsarbeit. Wir hatten zahlreiche
Vorträge und Seminare, die sowohl vom bewährten Referenten-Stamm, als auch von Gastreferenten und
-dozenten gehalten wurden. Unsere Veranstaltungen sind in der Regel sehr gut besucht und stossen nach
wie vor auf viel Resonanz und Interresse bei Presse, Schulen, Vereinen und Verbänden im Raum Darmstadt. Zwei bis drei Führungen für Schulklassen und Jugendgruppen pro Monat sind keine Seltenheit
geworden. Der Höhepunkt der Öffentlichkeitsarbeit in diesem Jahr wird zweifellos der Raumfahrttag am
16. November sein. Näheres zu dieser Veranstaltung lesen Sie in diesem Heft.
Und zu guter Letzt:
Die Redaktion und der Vorstand der Volkssternwarte Darmstadt e. V. wünschen allen
Mitgliedern und Freunden des Vereins ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr 2003.
Starry Nights
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2002
Andreas Domenico
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Astro-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Neues aus Astronomie und Raumfahrt
von Bernd Scharbert
Fast jeden Monat wird irgendwo in unserer kosmischen Nachbarschaft ein neuer Extrasolarer Planet entdeckt. Zur Zeit sind es schon über einhundert. Es gibt aber auch Monate, da verschwindet
wieder einer. Nicht wirklich, denn eigentlich war er
nie da. So geschehen mit HD 192263. Alle 24 Tage
sollte ein Planet von Jupitermasse den 75 Lichtjahre entfernten Stern umkreisen. So wurde es vor
2 Jahren behauptet. Doch nun gab es Beobachtungen mit großen sehr leistungsfähigen Teleskopen und diese zeigten, daß der junge Stern gewaltige Sternflecken hat. Nicht so kleine wie unsere
Sonne, sondern von derartiger Größe, daß sie einen
Gutteil des Sterns bedecken. Was das mit einem
nicht-existierenden Planeten zu tun hat? Fast alle
extrasolaren Planeten werden durch die Taumelbewegung entdeckt, in die sie ihren Stern versetzen,
wenn sie ihn umkreisen. D.h. mal ist das Licht des
Sterns rot-verschoben, wenn er sich von uns wegbewegt und blau-verschoben, wenn er sich auf uns
zubewegt. Wenn der Stern nicht taumelt – also keinen Planeten hat –, sich aber dreht, so bewegt sich
ein Rand des Sterns von uns weg (rot-verschoben)
und der andere auf uns zu (blau-verschoben). Das
macht die Spektrallinien breiter. Taucht nun an
dem Rand, der sich auf uns zubewegt ein riesiger Sternfleck auf, so wird der blau-verschobene
Teil der Spektrallinie abgeschwächt und es sieht
so aus, als würde die Spektrallinie zum roten Bereich hinwandern. Das stimmt natürlich nicht, es
bleibt einfach nur das rote Ende “ der Spektrallinie
”
sichtbar. Hat der Sternfleck den anderen Rand der
Sternscheibe erreicht, wird das rote Ende der Spektrallinie abgeschwächt und es scheint eine Blauverschiebung vorzuliegen. Auf der einen Seite ist das
natürlich schade – ein Planet weniger! – auf der
anderen Seite ist es aber interessant, daß man auf
einem Stern in 75 Lichtjahren Entfernung Flecken
beobachten kann. Es ist übrigens nicht zu erwarten, daß sich allzu viele andere Planeten auf diese
Art in Sternflecken verwandeln. Nur junge Sterne
haben derart große Flecken.[1]
Zurück zu den etwas näher gelegenen Planeten.
Nächstes Jahr um Weihnachten herum wird erstmals eine europäische Raumsonde den Mars erreichen. Mars Express ist der Name der Raumsonde, die Mitte 2003 von einer russischen Trägerra-
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kete auf den Weg gebracht werden wird. Und was
fällt dem Deutschen und Italiener – und offensichtlich nicht nur denen – zum Mars ein? Überlegen Sie
mal! Der rote“ Planet! Na, kommt es Ihnen? Ge”
nau – Schumi! Ferraris sind rot und der Mars auch.
Was also liegt näher, als Mars Express mit der roten Farbe Rosso Corsa“ von Ferrari auf den Weg
”
zu schicken. Nein, die Sonde wurde damit nicht angepinselt, sondern ein kleine Probe der Farbe fliegt
mit – nachdem diese als weltraumtauglich klassifiziert wurde. So geschehen bei einer Aktion, die Projekte der ESA populärer machen soll. Die ESA lernt
dazu. Gute Idee. Außer dem schnellsten FerrariRot aller Zeiten – ja, bei 11.000 km/h kommt auch
Schumi nicht mit – hat die Mission natürlich auch
noch wissenschaftliche Aufgaben. Zum einen soll
die Raumsonde auf dem Mars nach Wasser suchen,
z.B. in Form unter-marsianischer Wasserläufe. Zum
anderen wird mit Beagle 2“ ein europäischer Ro”
ver über den Mars fahren. Dort soll er Boden- und
Gesteinsproben untersuchen. [2]
Wir bleiben in der Nähe – kosmisch gesehen. Es
wird ja immer fleissig gelästert, daß der Planet Venus so rein gar nichts mit der Göttin der Schönheit
gemein hat. Zumindest nicht im Sinne der meisten Menschen. Aber was dem einen die Hölle, ist
dem anderen – naja, zumindest Bakterien könnte
es auf der Venus gut gefallen. Amerikanische Forscher haben die Daten von Venus-Sonden erneut
ausgewertet und in der Atmosphäre Kohlenmonoxid vermißt. Durch Blitze und Sonnenlicht sollte
diese chemische Verbindung entstehen. Falls dem
tatsächlich so ist, muß irgendein Prozeß diesen Stoff
aus der Atmosphäre entfernen. Ein chemischer Prozeß oder venusianische Bakterien. Diese könnten in einer Höhe von 75 Kilometern bequem existieren. Dort ist es nur ca. 50 Grad Celsius heiß. Die
Wissenschaftler geben zu bedenken, daß die Venus
früher kühler war und möglicherweise Ozeane existiert haben könnten, in denen sich bereits Leben
entwickelt hatte, bevor der Treibhauseffekt die Entwicklung höherer bildhübscher Lebensformen nachhaltig verhinderte. [3]
Literatur:
[1] www.wissenschaft-online.de vom 06.09.02
[2] esa-Pressemitteilung 59-2002 vom 05.09.02
[3] www.astronews.com vom 26.09.02
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2002
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beobachtungen
Komet C/2002 O4 Hönig
Zufallsfund im Odenwald
von Wolfgang Beike
Abb. 1: Koma mit falschem Kern, 11”-SC, CCD, Italien, 5.8.02
Die Entdeckung
In der Nacht zum 22. Juli dieses Jahres wurde der
Dossenheimer Physikstudent und Amateuerastronom Sebastian Hönig von Schlafstörungen geplagt.
Ohne weitere Vorbereitungen zu treffen, packte er
sein 10”-Schmidt-Cassegrain und fuhr trotz Vollmond spontan zu seinem Beobachtungsstandort im
südlichen Odenwald. Was dann kam, hätte er nicht
zu träumen gewagt: Bei ersten Probeläufen mit
dem computergesteuerten Teleskop zeigte sich im
nördlichen Teil des Pegasus-Vierecks ein etwa 12m
schwaches diffuses Objekt im Okular. Etwas später
bemerkte er eine Eigenbewegung — ein Komet?
Notgedrungen musste das Etikett einer Wasserflasche für eine Positionsskizze gut sein. Tags darauf
meldete er seinen Fund der Internationalen Astronomischen Union (IAU) und bat andere Beobachter, ihm bei der Identifizierung zu helfen.
Fünf lange Tage der Ungewissheit vergingen, die
ungenaue Skizze sowie störendes Mondlicht erschwerten weitere Beobachtungen. Doch schliesslich stand fest: Sebastian Hönig hatte einen Ko-
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2002
meten entdeckt! Na denn, Prost. Da zeigt sich,
was im Odenwald noch machbar ist. Mit Kometen hat S. Hönig so seine Erfahrung, bereits
zwanzig Schweifsterne konnte er in den LiveAufnahmen des SOHO-Sonnenobservatoriums im
Internet aufstöbern.
Der Komet kommt näher
Vom Pegasus-Viereck aus wanderte Komet
C/Hönig über Andromeda und Cepheus Richtung
Polarstern. Die Helligkeit stieg zunächst rasch an
und erreichte Mitte August respektable 7,m5, an
dunkleren Standorten war der Komet bereits mit
einem Fernglas 7 x 50 als schwacher Wattebausch
im Zenit zu erkennen. Schon hofften viele Kometenfreunde nach Ikeya-Zhang einen weiteren mit blossem Auge sichtbaren Kometen zu erleben, Prognosen kündigten verheissungsvolle 4m – 5m an. Doch
plötzlich steigerte C/Hönig seine Helligkeit nicht
mehr trotz stets zunehmender Sonneneinstrahlung
— Kometenkenner ahnten bereits nichts Gutes.
Schon am 10. August befand sich C/Hönig mit 97
Millionen km Abstand in Erdnähe. Die wieder anwachsende Erdentfernung trug das ihre dazu bei,
5
Beobachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
seine Helligkeit bis Ende September unter 9m zu
drücken. Leider bedeutete sein Nordkurs für Beobachtungen bei Darmstadt, dass seine Sichtbarkeit zunehmend von dem durch Frankfurt aufgehellten Himmel beeinträchtigt werden sollte. Dennoch zeigte sich C/Hönig am 15. August etwa 1◦
östlich des 4m hellen κ Cephei über dem Observatorium.
Abb. 2: Anblick im Achtzöller, V = 50x, VSD, 15.8.02
22:40 MESZ
Die runde Koma liess uns keinerlei Details erkennen ausser einer zentralen Kondensation, die wir
nach den bei Ikeya-Zhang angelegten Maßstäben
auf DC d3–4 schätzten (Abb. 2). Nur unter einem sehr transparenten Himmel und bei hohen
Vergrösserungen liess sich der falsche Kern aus
der hellen Koma lösen. Als recht schwierig erwies
sich die Sichtung des Kometenschweifs. Nur wenige Beobachter konnten unter Gebirgsbedingungen
visuell einige Bogenminuten Schweifansatz erkennen, gerade ausreichend um den Positionswinkel
abzuschätzen. Die CCD-Aufnahmen vom 5. August
(Abb. 1) zeigen die Koma mit 12 Bogenminuten
Durchmesser, den dominierenden falschen Kern sowie die helleren Bereiche des Gasschweifs. Das entweichende Gas rekombiniert mit Partikeln des Sonnenwindes, und es entsteht ein Eigenleuchten, das
bei C/Hönig den überwiegenden Helligkeitsanteil
beisteuerte. Geringer war der Anteil des reflektierten Sonnenlichts im Kometenstaub.
6
Die Lichtkurve von Komet C/Hönig
Um die Helligkeitsentwicklung eines Kometen zu
erkennen, der mehrere Monate lang sichtbar bleibt,
ist eine Vielzahl von Einzelbeobachtungen erforderlich. Der Komet soll möglichst lückenlos überwacht werden, ausserdem wird so der Einfluss von
stets vorhandenen Beobachtungsstörungen abgeschwächt. Über 100 Beobachtungen aus aller Welt
bilden die Basis für die in Abb. 3 dargestellte Lichtkurve. Dargestellt ist die scheinbare Helligkeit von
Komet C/Hönig vom Tag seiner Entdeckung an bis
zum Perihel am 1. Oktober. Auffallend sind die
Lücken während der Vollmondzeit. Beobachtungen aus diesen Tagen sollte man in eine Lichtkurve lieber nicht aufnehmen. Der stark aufgehellte
Himmel beeinträchtigt die Vergleichbarkeit mit den
Schätzungen der mondlosen Nächte.
Natürlich wird die scheinbare Helligkeit nicht nur
von der Entwicklung des Kometen, sondern auch
vom Erdabstand entscheidend beeinflusst. Für weiterführende Auswertungen verwendet man daher
die sogenannte heliozentrische Helligkeit. Hierfür
wird die von der Erde aus wahrgenommene Helligkeit auf einen Abstand von 1 AE umgerechnet,
die schwankende Erdentfernung also neutralisiert.
Dabei zeigte sich, was obige Grafik vielleicht schon
erahnen lässt: Ab Mitte August bzw. bei 1.15 AE
Sonnenabstand wurde eine Abnahme der Kometenaktivität deutlich, obwohl C/Hönig das Perihel
noch lange nicht erreicht hatte. Ein solches atypisches Verhalten zeigen nur wenige Kometen. War
das der Anfang vom Ende?
Komet C/Hönig löst sich auf
In der letzten Septemberwoche verschwand der
falsche Kern, und die umliegende Koma wurde
kurzzeitig heller. Anschliessend verblasste auch sie,
vom Komet blieb nicht mehr als ein schwaches
Wölkchen mit 10 mag Gesamthelligkeit. Die wahrscheinlichste Erklärung für diese Entwicklung besteht in einer langsamen Auflösung des Kometen.
Ein sehr ähnliches Schicksal erlitt S4 (LINEAR)
Anfang August 2000 in kürzerer Zeit. Meist ist
der Zerfall eines Kometen von einem letzten Helligkeitsausbruch begleitet, dazu kam es diesmal nicht.
Daraufhin wurde intensiv nach Kernbruchstücken
gesucht, wobei auch Grossteleskope zum Einsatz
kamen — bislang ohne Erfolg.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2002
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Abb. 3: Die Lichtkurve
Abb. 4: Die helle Koma bildet sich zurück
Nicht auszuschliessen ist daher auch ein starker
Helligkeitseinbruch wie ihn beispielsweise der helle Komet C 2000/ WM 1 durchlebt hat. Die Sonne
bringt Kometen zum Strahlen, zerstört sie aber oftmals auch. Selbst wenn C/Hönig diese Annäherung
nochmal übersteht, seine Vorräte an Gas und Staub
scheinen zur Neige zu gehen. In diesem Fall dürften weitere Beobachtungen am Morgenhimmel im
November kaum noch möglich werden.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2002
Quellen:
[1] Kometenaufnahmen von Webseiten der NASA
[2] Verschiedene Beobachterforen für Kometensichtungen
[3] Interstellarum Nr. 23 und 24 (u.a. Kurzinterview
mit Sebastian Hönig)
[4] Andreas Kammerer, Mike Kretlow: Kometen beobachten
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Beobachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Der große Sonnenfleck im August
Eine Beobachtungsreihe mit der Webcam
von Jan Wilhelm
Im August war auf der Sonne eine große Fleckengruppe (0069) zu beobachten, die mit Sofi-Brille auch
mit bloßem Auge sichtbar war. Für mich war dies der Anlaß, die Webcam Logitech Quickcam Pro 3000
erstmals zur Sonnenfotografie einzusetzen, zumal ich kurz vorher einen Filter aus der Sonnenfilterfolie
von Baader Planetarium gebastelt hatte. Die Qualitätssteigerung gegenüber gewöhnlicher Rettungsfolie
ist beeindruckend. Die Beobachtungsreihe wurde im Verlauf von sechs Tagen mit einem 80/910-mmRefraktor angefertigt, dessen Brennweite mittels Barlowlinse verdoppelt wurde.
Vergrößerung der nebenstehenden Aufnahme vom 16.8.02
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Jeweils die besten etwa 200 von 2000 bis 3000 Bildern wurden mit Giotto gemittelt, mit Corel Photopaint
unscharf maskiert und mit Micrografx Picture Publisher abschließend bearbeitet (z. B. Kontrastanpassung). Der Detailreichtum der einzelnen Ergebnisse schwankt stark, da an manchen Tagen die Beobachtungsbedingungen alles andere als optimal waren. Trotzdem kann die Entwicklung der Fleckengruppe
nachvollzogen werden.
¦
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Aus dem Verein. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Die Renovierung des Vortragssaals – und mehr...
von Bernd Scharbert
Seien wir mal ehrlich. Unser Vortragssaal war
nicht mehr ein Ort, den man mit Attributen wie
gemütlich“, hell“, interessant“ oder gar ein”
”
”
”
ladend“ versehen konnte. Zumindest nicht ohne
rot zu werden. Dem Fußboden sah man die vielen tausend Füße an, die über ihn gelaufen waren. Die Wände zeigten sich in mattem grau (was
man natürlich ganz toll sieht, wenn man weiß
drüberstreicht – schocking!) und die hinter der
Leinwand aufgestapelten Tische und Stühle verpaßten dem ganzen den Charme einer Lagerhalle. Unsere astronomischen Exponate führten ein
ruhiges Leben in irgendwelchen Ecken bzw. wurden hin- und hergräumt, wo halt gerade mal ein
Tisch stand. Dutzende Poster an der Wand gaben
einen Eindruck von der Vielseitigkeit der Astronomie und Raumfahrt, allerdings reichlich informationsarm und thermatisch leicht wirr. Immerhin verdeckten sie das Grau – deswegen hingen sie ja auch
da.
Mach alles nix – kann man ja ändern. Und das haben wir dann auch getan. Ab Mitte August flog der
Hammer und einiges mehr im Vortragssaal. Vor allem auch Hände, denn bei der Planung der Aktion
hat wohl niemand gedacht, daß es so viele Helfer
geben wird.
Was haben wir gemacht: Die Tapeten wurden teil-
10
weise entfernt und es wurde neu tapeziert. Anschließend kam weiße Farbe an die Wände, zweimal
– der Grauschleier war hartnäckig. Die angegammelte Decke wurde abgeschliffen und neu lackiert,
der Fußboden wurde mit einer Reinigungsmaschine erfolgreich aufgehellt. Hat einen riesen Spaß gemacht.
In die Glasbausteine wurden endlich die beiden
Ventilatoren eingebaut, von denen wir schon seit
Jahren reden. Bei Vorträgen wird es nun frische
und kühle Luft geben.
Der Renovierung fiel das an der Wand angebrachte Sonnensystem von H. Teske leider teilweise zum
Opfer, es wurde neu gestaltet (siehe oben). Für die
Exponate haben wir zwei lange Tische aufgestellt,
untern denen sich sogar Steckdosen befinden (mitgedacht...), damit die Exponate – z.B. unser tolles
Kleinplanetarium – auch betrieben werden können.
Auf diesen Tischen werden wir astronomische Exponate aufstellen – mit Erklärung versteht sich –
um Besuchern die Möglichkeit zu geben, sich über
astronomische Themen zu informieren. Zu diesem
Zweck dient auch der dort aufgestellte PC.
Insgesamt soll auf der Sternwarte eine ansprechende astronomische Ausstellung aufgebaut werden.
Im Vortragssaal aber auch an anderen Stellen.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2002
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Aus dem Verein
Unter anderem werden wir mit Unterstützung des
ESOC eine Raumfahrtecke“ einrichten, in der sich
”
die ESA präsentieren wird.
Ein Blick nach vorne, rechts ist einer der Tische für Exponate zu erkennen; in den Glasbausteinen ein Lüfter
Den Besuchern der Sternwarte soll in Zukunft etwas zu Astronomie und Raumfahrt geboten werden. Durch Informationen, wechselnden Austellungen und aktives Lernen (Fragespiele, Sternbildsuche, interaktive Exponate) wollen wir die Sternwarte für Besucher interessanter machen.
Für all das brauchen wir Unterstützung: wenn Sie
Lust verspüren, kommen Sie mal vorbei!
Und weil ich sonst Angst hätte, hier jemanden zu
vergessen, möchte ich an dieser Stelle einfach allen danken, die mitgeholfen haben. Wir waren alle
schwer begeistert!
¦
Raumfahrttag in der Volkssternwarte Darmstadt
von Bernd Scharbert
Am 16.11.2002 und 17.11.2002 wird die Sternwarte mit freundlicher Unterstützung des ESOC einen
Raumfahrttag durchführen. Das ist zum einen die
Gelegenheit, die Sternwarte zu besichtigen – die
Fernrohre und unsere astronomischen Aktivitäten.
Es ist aber auch die Gelegenheit, die Früchte der
Renovierungstätigkeiten zu betrachten (Sie werden
den Laden nicht wiedererkennen...) und sich mit
den astronomischen Exponaten zu beschäftigen.
Insbesondere aber ist das eine ganz besondere Gelegenheit sich über europäische Raumfahrt zu informieren.
Das ESOC stellt uns mehrere große Modelle von
Satelliten und ein Modell der Ariane 5 (Maßstab
1:20 d.h. über 2 Meter hoch) zur Verfügung, die
Sie bestaunen können. Darüber hinaus gibt es Informationstafeln zur europäischen Raumfahrt, zu
Missionen in die Tiefen des Sonnensystems, der Er-
forschung des Universums und zur Erkundung des
Planeten Erde und seines Klimas. Der Höhepunkt
wird abends um 20:00 Uhr der Vortrag von Prof.
Dr. Flury zum Thema Zukünftige Raumfahrtpro”
jekte der ESA“ sein. Wir freuen uns sehr, daß die
Ausstellung und der Vortrag zustande gekommen
sind.
Außer den angegebenen Führungen stehen die
Mitglieder der Sternwarte für die Beantwortung
von Fragen zur Verfügung. Wir hoffen auf einen
klaren Abend und eine klare Nacht, so daß wir den
Sternenhimmel, den Mond und den Planeten Saturn beobachten können.
Kommen Sie bitte zahlreich und bringen Freunde
und Bekannte mit! Für Kaffee, Tee und Kuchen ist
gesorgt. Wer noch einen Kuchen mitbringen kann,
bekommt einen Tee oder Kaffee gratis ;-)
Das Programm:
Samstag, 16.11.
15:00
Beginn Raumfahrttag
16:00
Sternwartenführung
16:30
Kurzvortrag: Apollo 11: Der Flug zum Mond“
”
17:15
Sternwartenführung
18:00
Sternwartenführung
19:00
Sternwartenführung
20:00
Öffentlicher Vortrag: Prof. Dr. Flury (ESOC):
Zukünftige Raumfahrtprojekte der ESA“
”
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2002
Sonntag,
10:00–13:00
11:00
12:00
17.11.
Sternwarte geöffnet
Sternwartenführung
Sternwartenführung
¦
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Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Vorschau November / Dezember 2002
von Alexander Schulze
Alle Zeitangaben für ortsabhängige Ereignisse beziehen sich auf Darmstadt, 49◦ 50’ N, 08◦ 40’ O. Alle
Zeitangaben erfolgen in Ortszeit (CET/MEZ).
Sonne
Kurz vor Beginn des aktuellen Vorschauzeitraumes war die Sonne in das Sternbild
Waage gewechselt; hier verbleibt sie bis zum 23.
November. Zu diesem Zeitpunkt wechselt sie in
den Skorpion, wo es sie allerdings nur eine Woche
zu halten scheint: Bereits am 30. November wechselt sie weiter in den Schlangenträger. Am 18. Dezember schließlich wechselt unser Zentralgestirn ins
Sternbild Schütze, wo es den Jahreswechsel verbringen wird.
Die Deklination beträgt zu Anfang November
−14◦ 16’38”, nimmt bis Anfang Dezember auf
−21◦ 43’35” und schließlich bis auf ein Minimum
12
von −23◦ 26’19,”4 ab, das am 22. Dezember um
02:54 erreicht wird. Bis zum ersten Januar steigt die
Deklination wieder auf −23◦ 03’26” an. Das Deklinationsminimum markiert den Zeitpunkt der Wintersonnenwende und damit den kürzesten Tag: Die
astronomische Nachtlänge beträgt 11 Stunden und
56 Minuten, die Sonne bleibt 15 Stunden und 59
Minuten, also zwei Drittel einer Erdrotation, unter
dem Horizont.
Der Erdabstand der Sonne fällt während des gesamten Vorschauzeitraumes von 0,9927 AU am ersten November auf 0,9862 AU am ersten Dezember und 0,9833 AU am ersten Januar; am 04. Januar kommt es um 05:53 zu einem Minimum von
0,98332 AU.
Gleich zwei Finsternisse ereignen sich im vorlie-
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2002
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
genden Vorschauzeitraum. In den frühen Morgenstunden des 20. November kommt es zu einer Halbschattenfinsternis des Mondes. Die Finsternis dauert von 00:34 (Beginn des Eintritts in den Halbschatten) bis 04:59 (Ende des Austritts); der Mond
tritt dabei nicht vollständig in den Halbschatten
ein. Am 04. Dezember kommt es zu einer totalen
Sonnenfinsternis, die im südlichen Afrika (und – allerdings nur ganz kurz – in Australien) zu beobachten ist. Der Kernschatten trifft gegen 05:51 UTC
vor der angolanischen Küste auf die Erde, erreicht
gegen 05:56 UTC das afrikanische Festland, zieht
durch Angola, einen Teil Namibias, das Grenzland
Datum
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufgang
07:16
07:39
08:03
08:19
08:25
Untergang
17:01
16:40
16:25
16:22
16:32
Tag
09:45
09:01
08:22
08:04
08:07
Nacht
14:15
14:59
15:38
15:56
15:53
zwischen Botswana, Simbabwe und Südafrika, um
dann gegen 06:28 UTC an der Küste von Mosambik
das Festland zu verlassen. Danach verläuft die Spur
des Kernschattens in einem großen Bogen über den
südlichen indischen Ozean, um gegen 09:10 UTC
auf australisches Festland zu treffen. Zu einer guten Beobachtungsmöglichkeit kommt es hier allerdings nicht mehr, da der Kernschatten schon gegen
09:12 UTC die Erde verläßt.
Am 03. November beginnt gegen 00:26 die Sonnenrotation Nr. 1996, am 30. November gegen 07:51
die Sonnenrotation Nr. 1997 und am 27. Dezember
gegen 15:37 die Sonnenrotation Nr. 1998.
Dämm. Beginn
18:52
18:34
18:24
18:23
18:33
Dämm. Ende
05:25
05:45
06:05
06:18
06:25
Astron. Nachtl.
10:33
11:10
11:41
11:55
11:52
Tabelle 1a: Dämmerungsdaten, Tag- und Nachtlänge
In Tabelle 1b sind Daten zur Sonnenbeobachtung
aufgeführt. Sie werden für jeden Sonntag im Vorschauzeitraum angegeben und gelten für 12 Uhr
Ortszeit. R ist der Durchmesser der Sonnenscheibe,
P beschreibt die seitliche Neigung der Sonnenachse.
Datum
03.11.
10.11.
17.11.
24.11.
R
16’07,”3
16’09,”0
16’10,”6
16’12,”0
P
+24,◦11
+22,◦63
+20,◦77
+18,◦55
B
+4,◦14
+3,◦39
+2,◦57
+1,◦73
L
353,◦65
261,◦36
169,◦07
76,◦80
B beschreibt die heliographische Breite, L die heliographische Länge der Sonnenmitte. R dient dem
Sonnenbeobachter zur Auswahl der richtigen Kegelblende, P , B und L zur Anfertigung eines Gitternetzes der Sonnenoberfläche.
Datum
01.12.
08.12.
15.12.
22.12.
29.12.
R
16’13,”2
16’14,”2
16’15,”0
16’15,”6
16’15,”9
P
+16,◦00
+13,◦16
+10,◦09
+ 6,◦84
+ 3,◦48
B
+0,◦85
−0,◦05
−0,◦95
−1,◦83
−2,◦69
L
344,◦54
252,◦30
160,◦07
67,◦85
335,◦64
Tabelle 1b: Beobachtungsdaten Sonne
Mond
In den Tabellen 2a und 2b sind die
Monddaten für November und Dezember zusammengestellt.
Datum
04.11.
04.11.
11.11.
16.11.
20.11.
Zeit
01:46
21:56
21:35
12:30
02:47
Ereignis
Perigäum
Neumond
erst. Viert.
Apogäum
Vollmond
27.11.
17:04
letzt. Viert.
(358,154 km)
(Unterg. 22:57)
(405,797 km)
(57◦ 56’ Transithöhe um 00:07)
(Aufgang 23:48)
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2002
Datum
02.12.
04.12.
11.12.
12.12.
19.12.
Zeit
09:51
08:32
16:31
04:56
19:51
Ereignis
Perigäum
Neumond
erst. Viert.
Apogäum
Vollmond
27.12.
30.12.
01:48
02:06
letzt. Viert.
Perigäum
(362,289 km)
(Unterg. [12.] 00:10)
(404,914 km)
(65◦ 08’ Transithöhe um [20.] 00:32)
(Aufgang 00:16)
(367,901 km)
Tabelle 2a: Astronomische Daten Mond
(Mondbahn und Phasen)
13
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Datum
03.11.
06.11.
09.11.
13.11.
17.11.
21.11.
25.11.
27.11.
01.12.
04.12.
Zeit
19:03
16:08
22:26
12:30
16:34
01:27
08:19
22:50
23:02
02:29
Ereignis
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Max. Lib. in Länge (+7,◦43049)
Max. Lib. in Breite (+6,◦85435)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Min. Lib. in Länge (−6,◦19391)
Min. Lib. in Breite (−6,◦79169)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Merkur
Merkur befindet sich zu Beginn des
Vorschauzeitraumes im Sternbild Jungfrau. Schon
am 05. November verläßt er dieses in die Waage;
am 19. November wechselt er dann weiter in den
Skorpion, am 24. November in den Schlangenträger
und am 06. Dezember in den Schützen. Hier wird
er sich dann etwas länger aufhalten, da es in diesem
Sternbild zu einer Rückläufigkeitsperiode kommt.
Die Deklination Merkurs beträgt am ersten November −10◦ 14’04”, sinkt dann auf −24◦ 37’55”
am ersten Dezember und auf ein Minimum von
−25◦ 39’56,”2 am 10. Dezember gegen 08:44. Bis
zum ersten Januar steigt die Deklination dann wieder auf −20◦ 44’33”. Die bereits oben erwähnte
Rückläufigkeit beginnt kurz nach Jahreswechsel am
02. Januar 2003 gegen 11:35 bei 20h 01m 57,s 6; sie
dauert bis Ende Januar an.
Die Elongation des innersten Planeten beträgt am
Venus
Venus befindet sich zu Beginn des Vorschauzeitraumes im Sternbild Jungfrau in einer
Phase der Rückläufigkeit. Nach Beendigung derselben wird der zweite Planet des Sonnensystems am
11. Dezember wieder ins Sternbild Waage zurückkehren.
Die Bahn der Venus ist zunächst in Richtung Himmelsnordpol orientiert; die Deklination steigt von
−19◦ 19’53” am ersten November auf −11◦ 01’51”
am ersten Dezember an. Wenig später, bereits am
02. Dezember gegen 19:09, durchläuft Venus ein
Deklinationsmaximum von −11◦ 00’19,”5; bis zum
ersten Januar nimmt die Deklination dann wieder
auf −15◦ 13’39” ab. Die Rückläufigkeit des Planeten endet am 19. November gegen 04:48 bei einer
Rektaszension von 13h 50m 21,s 57.
14
Datum
08.12.
10.12.
15.12.
18.12.
21.12.
25.12.
29.12.
31.12.
Zeit
05:30
19:16
03:38
08:05
20:16
03:22
08:09
11:05
Ereignis
Max. Lib. in Länge (+6,◦46436)
Max. Lib. in Breite (+6,◦87591)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Min. Lib. in Länge (−5,◦17231)
Min. Lib. in Breite (−6,◦73789)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Tabelle 2b: Astronomische Daten Mond
(Librationsdaten)
ersten November −8,◦4, hat am 14. November gegen 05:39 einen Nulldurchgang, steigt auf 9,◦5 am
ersten Dezember und schließlich auf ein Maximum
von 19,◦8624 am 26. Dezember gegen 06:38. Bis zum
ersten Januar geht sie dann wieder auf 18,◦1 zurück.
Der Erdabstand Merkurs beträgt am ersten November 1,3552 AU, durchläuft am 18. November gegen 02:47 ein Maximum von 1,44873 AU, geht dann
wieder auf 1,4018 AU am ersten Dezember und
0,8498 AU am ersten Januar zurück. Am 12. Januar durchläuft der Erdabstand dann ein Minimum.
Der Sonnenabstand zeigt eine ähnliche Tendenz: Er
beträgt am ersten November 0,4006 AU, steigt auf
ein Maximum von 0,466697 AU am 23. November
gegen 10:41 und geht dann wieder auf 0,4588 AU
am ersten Dezember und 0,3166 AU am ersten Januar zurück. Ein Minimum von 0,307501 AU wird
am 06. Januar gegen 10:20 erreicht.
Die Elongation nimmt nach dem Nulldurchgang
von Ende Oktober betragsmäßig zu und wächst von
−5,◦7 auf −46,◦6 an; ein Extremum von −47◦ wird
am 11. Januar erwartet. Erd- und Sonnenabstand
durchlaufen beide im Vorschauzeitraum ein Minimum: Der Erdabstand wird bereits am 01. November gegen 09:01 mit 0,270876 AU minimal
und steigt dann wieder bis auf 0,5970 AU am ersten Januar an, während der Sonnenabstand von
0,7236 AU am ersten November auf 0,7198 AU am
ersten Dezember und schließlich auf ein Minimum
von 0,71845 AU am 28. Dezember gegen 13:28 fällt.
Die Aufgangszeiten des Planeten verlagern sich
zunächst schnell von 07:30 zu Beginn des Vorschauzeitraumes auf 04:17 am 18. Dezember, um dann
wieder zum Ende des Vorschauzeitraumes auf 04:25
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2002
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
zurückzugehen. Am 15. November geht der Planet
zum ersten Mal vor der Morgendämmerung auf; am
ersten Dezember hat er zum Zeitpunkt der Morgendämmerung eine Höhe von 12◦ 20’. Dieser Wert
steigert sich allerdings nur auf ein Maximum von
16◦ 16’, das am 20. Dezember eingenommen wird –
Datum
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufgang
07:30
05:45
04:37
04:18
04:25
Untergang
16:21
15:35
14:56
14:28
14:01
die Möglichkeiten zur Venusbeobachtung bei noch
dunklem Himmel verschlechtern sich nach diesem
Zeitpunkt wieder allmählich. Zu Jahresbeginn 2003
erreicht Venus zum Zeitpunkt der Morgendämmerung noch 15◦ 09’.
Helligkeit
+3,m8
−1,m9
−3,m8
−4,m3
−4,m4
Phase
0
7
21
33
44
Größe
62,”5
57,”0
44,”8
35,”9
28,”3
Elong.
−5,◦7
−21,◦6
−36,◦7
−43,◦4
−46,◦6
Erdabst.
0,27
0,30
0,38
0,47
0,60
Tabelle 3: Astronomische Daten Venus
Mars
Mars befindet sich bis zum zum 13. Dezember im Sternbild Jungfrau und wechselt dann
weiter in die Waage. Nachdem er Ende Oktober
den Himmelsäquator passiert hat, zeigt seine Bahn
zielstrebig in Richtung Süden: Seine Deklination
verringert sich von −3◦ 08’50” am ersten November auf −10◦ 28’49” am ersten Dezember und auf
−16◦ 56’52” am ersten Januar.
Der Sonnenabstand des roten Planeten am Himmel nimmt weiter zu; seine Elongation steigt betragsmäßig von −28,◦0 auf −50,◦6 an. Erd- und Sonnenabstand sind beide rückläufig: Der Erdabstand
sinkt von 2,4675 AU am Anfang bis auf 2,0518 AU
am Ende des Vorschauzeitraumes, der Sonnenabstand von 1,6578 AU am ersten November auf
Datum
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufgang
04:36
04:31
04:25
04:20
04:15
Untergang
16:11
15:33
14:49
14:13
13:31
1,6416 AU am ersten Dezember und 1,6165 AU am
ersten Januar.
Trotz der wachsenden Sonnenentfernung am Himmel ändern sich die Aufgangszeiten des Planeten
nur geringfügig. Die Effekte, die sich aus der geringer werdenden Deklination ergeben, sind hier
bestimmend und bewirken durch immer frühere
Untergangszeiten eine Verkürzung der Zeit, die
sich der Planet über dem Horizont befindet. Eine Beobachtung ist derzeit nur unter stark erschwerten Umständen möglich: Zu Beginn der Morgendämmerung beträgt die Höhe des Planeten
7◦ 20’ am ersten November, 13◦ 54’ am ersten Dezember und 15◦ 38’ am ersten Januar.
Helligkeit
+1,m9
+1,m8
+1,m8
+1,m7
+1,m5
Phase
98
97
96
95
94
Größe
3,”8
3,”9
4,”1
4,”3
4,”6
Elong.
−28,◦0
−33,◦1
−39,◦0
−44,◦2
−50,◦6
Erdabst.
2,47
2,39
2,29
2,19
2,05
Tabelle 4: Astronomische Daten Mars
Jupiter
Jupiter beginnt seine Bahn am Himmel im Sternbild Krebs. Am 22. November wechselt er weiter in den Löwen; hier beginnt er eine
Phase der Rückläufigkeit, die ihn am 16. Dezember
wieder in den Krebs zurückführt. Seine Deklination
beträgt am ersten November 16◦ 28’18”, sinkt auf
ein Minimum von 16◦ 02’42,”0 am 30. November gegen 23:19 und nimmt bis zum Jahresende wieder
auf 16◦ 31’13” zu. Die angesprochene Rückläufigkeit beginnt am 04. Dezember gegen 20:59 bei einer
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2002
Rektaszension von 9h 22m 52,s 42.
Jupiter bereitet sich auf seine nächste Opposition vor: Seine Elongation steigt von 82,◦0 auf 143,◦2,
sein Erdabstand schrumpft von 5,3269 AU auf
4,4817 AU. Der Sonnenabstand des größten Planeten unseres Sonnensystems nimmt dagegen von
5,2818 AU am ersten November auf 5,2915 AU am
ersten Dezember und 5,3019 AU am ersten Januar
zu.
Zumindest über Jupiter kann man sich dann auch
15
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nicht beschweren, was die Beobachtungsmöglichkeiten betrifft: Der Transit verlagert sich von 07:00
am ersten November auf 05:09 am ersten Dezember
Datum
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufgang
23:32
22:43
21:43
20:46
19:33
Untergang
14:25
13:32
12:31
11:36
10:27
und schließlich 03:02 am ersten Januar, die Transithöhe schwankt dabei um beobachtungsfreundliche 56,◦5.
Helligkeit
−2,m1
−2,m2
−2,m3
−2,m4
−2,m5
Größe
36,”9
38,”5
40,”4
42,”1
43,”9
Elong.
−82,◦0
−94,◦9
−110,◦5
−124,◦9
−143,◦2
Erdabst.
5,33
5,11
4,87
4,67
4,48
Tabelle 5: Astronomische Daten Jupiter
Saturn
Saturn befindet sich am Anfang des
Vorschauzeitraumes im Sternbild Orion und bewegt sich rückläufig in gerader Bahn über den Himmel. Am 21. November wechselt er in das Sternbild
Stier. Seine Deklination nimmt geringfügig ab; sie
beträgt am ersten November 22◦ 05’53”, am ersten
Dezember 22◦ 04’14” und am ersten Januar schließlich 22◦ 02’14”.
Wie Jupiter strebt auch Saturn seine Opposition
an – im Gegensatz zu diesem nimmt er diese aber
bereits im vorliegenden Vorschauzeitraum ein. Die
Elongation beträgt am ersten November −128,◦6,
am ersten Dezember −161,◦6 und am ersten Januar +164,◦3; die Opposition findet zwischen den beiden letzten Terminen am 17. Dezember gegen 18:13
statt.
Verbunden mit der Opposition erreicht auch der
Erdabstand im Laufe der hier betrachteten zwei
Datum
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufgang
19:37
18:39
17:31
16:32
15:19
Untergang
11:37
10:39
09:31
08:31
07:18
Helligkeit
+0,m5
+0,m5
+0,m4
+0,m4
+0,m4
Monate ein Minimum. Er fällt von 8,3724 AU auf
ein Minimum von 8,05194 AU am 17. Dezember gegen 14:52 und nimmt dann wieder auf 8,0846 AU
zu. Der Abstand zur Sonne geht währenddessen von
9,0380 AU am ersten November auf 9,0351 AU am
ersten Januar zurück.
Die Ringe des Saturn öffnen sich nach dem Minimum von 16. Oktober wieder weiter; die Öffnung beträgt zu Beginn des Vorschauzeitraumes
−26,◦3326 und erreicht am ersten Januar −26,◦6552.
Der Transit des Planeten verlagert sich von 03:39
am ersten November auf 01:33 am ersten Dezember
und schließlich 23:16 am ersten Januar; die Transithöhe bleibt um die 62◦ 15’ konstant. Wenn man
ein gutes planetares Beobachtungsobjekt am Himmel sucht, ist Saturn also in nächster Zeit eine gute
Empfehlung.
Größe
19,”8
20,”2
20,”5
20,”6
20,”5
Ringng.
−26,◦3
−26,◦4
−26,◦5
−26,◦6
−26,◦7
Elong.
−129,◦6
−144,◦4
−161,◦6
−176,◦7
+164,◦3
Erdabst.
8,37
8,22
8,10
8,05
8,08
Tabelle 6: Astronomische Daten Saturn
Uranus
Uranus hält sich den ganzen Vorschauzeitraum über im Sternbild Steinbock auf.
Seine Bahn beginnt in Rückläufigkeit, die aber
schon Anfang November endet; seine anfangs nach
Süden gerichtete Bahn orientiert sich gegen Ende der Rückläufigkeit dann auch wieder in Richtung Nordhimmel. Am ersten November beträgt
die Deklination −13◦ 56’19,”6, duchläuft am 02. November gegen 06:32 ein Minimum von −13◦ 56’20,”4
und steigt dann auf −13◦ 49’17” am ersten Dezem-
16
ber und −13◦ 27’06” am ersten Januar. Das bereits
erwähnte Ende der Rückläufigkeit findet am 04.
November gegen 11:21 bei einer Rektaszension von
21h 49m 40,s 05 statt.
Die Elongation von Uranus nimmt ab; sie sinkt
von 106,◦6 am Anfang auf 46,◦2 am Ende des Vorschauzeitraumes. Erd- und Sonnenabstand nehmen
beide zu: Der Abstand zur Erde erhöht sich von
19,705 AU auf 20,683 AU, der Sonnenabstand von
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2002
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
20,010 AU auf 20,015 AU.
Für die Beobachtungsmöglichkeiten ist das Zusammenwirken aus geringer werdendem Sonnenabstand am Himmel und steigender Deklination
relevant. Insgesamt ergibt sich zunächst ein Zunehmen der Höhe von Uranus zum Zeitpunkt der
Abenddämmerung: Am ersten November beträgt
diese 25◦ 40’ und steigt auf ein Maximum von 26◦ 18’
am 16. November. Danach nimmt die Höhe immer
schneller ab; am ersten Dezember beträgt sie noch
25◦ 30’ und sinkt dann auf 15◦ 57’ am ersten Januar.
Neptun
Auch Neptun befindet sich derzeit im Sternbild Steinbock und bewegt sich in
Richtung Nordhimmel. Seine Deklination steigt
allmählich von −18◦ 09’56” am ersten November
auf −18◦ 03’25” am ersten Dezember und schließlich −17◦ 49’40” am ersten Januar.
Neptuns Elongation nimmt ab; sie sinkt von 89,◦9
zu Beginn auf 29,◦5 zu Ende des Vorschauzeitraumes. Auch der reale Abstand zur Sonne nimmt von
30,087 AU am ersten November auf 30,085 AU am
ersten Januar ab. Der Abstand zur Erde steigt dagegen von 30,072 AU auf 30,935 AU an.
Für die Beobachtungsmöglichkeiten findet man eine mit der von Uranus vergleichbare Situation, allerdings hat Neptun das Maximum in der Höhe
Pluto
Wie man der letzten Ausgabe des Astronomischen Kalenders der Mitteilungen entnehmen
konnte, befindet sich Pluto immer noch im Sternbild Schlangenträger. Seine Bahn zeigt in Richtung
Süden; seine Deklination sinkt von −13◦ 25’13” am
ersten November auf −13◦ 37’25” am ersten Dezember und −13◦ 45’12” am ersten Januar.
Pluto zieht im Vorschauzeitraum auf der anderen
Seite der Sonne vorbei; dieses Ereignis findet am
09. Dezember gegen 17:55 in einem Sonnenabstand
von 9,◦2 statt. Dementsprechend kommt es auch
am 10. Dezember um 15:13 zu einem Maximum
Veränderliche Sterne
Die auf der nächsten
Seite folgende Tabelle 10 enthält Angaben über
Maxima und Minima der Helligkeit ausgewählter
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2002
Die visuelle Helligkeit nimmt von 5,m8 allmählich
auf 5,m9 ab, die Größe der Planetenscheibe sinkt
von 3,”3 auf 3,”2.
Datum
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufg.
14:37
13:42
12:40
11:45
10:40
Unterg.
00:30
23:31
22:30
21:37
20:34
Elong.
+106,◦6
+92,◦6
+76,◦6
+62,◦8
+46,◦2
Erdabst.
19,71
19,94
20,22
20,44
20,68
Tabelle 7: Astronomische Daten Uranus
bei der Abenddämmerung schon hinter sich. Diese Höhe nimmt zunächst langsam und dann immer
schneller von 21◦ 47’ am ersten November auf 15◦ 06’
am ersten Dezember und schließlich 1◦ 28’ am ersten
Januar ab. Die visuelle Helligkeit sinkt von 7,m9 auf
8,m0, die Größe der Planetenscheibe nimmt von 2,”1
auf 2,”0 ab.
Datum
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufg.
13:53
12:58
11:56
11:02
09:57
Unterg.
22:56
22:02
21:01
20:08
19:04
Elong.
+89,◦9
+76,◦0
+60,◦1
+46,◦2
+29,◦5
Erdabst.
30,07
30,31
30,57
30,76
30,94
Tabelle 8: Astronomische Daten Neptun
im Erdabstand von 31,5586 AU. Die Entfernung
Plutos von der Sonne nimmt den ganzen Vorschauzeitraum hindurch zu; sie steigt von 30,572 AU auf
30,595 AU. Die visuelle Helligkeit liegt bei 13,m9,
die Größe der Planetenscheibe bei 0,”3.
Datum
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufg.
09:49
08:56
07:56
07:04
06:00
Unterg.
19:43
18:49
17:48
16:55
15:51
Elong.
+38,◦7
+25,◦7
+12,◦6
−10,◦5
−23,◦6
Erdabst.
31,34
31,47
31,55
31,56
31,49
Tabelle 9: Astronomische Daten Pluto
veränderlicher Sterne für die Monate November
und Dezember.
17
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Datum
01.11. 22:45
03.11. 20:20
03.11. 23:45
15.11. 23:15
18.11. 00:00
19.11. 22:45
22.11. 00:00
24.11. 21:20
26.11. 23:45
Ereignis
Min
Max
Min
Min
Max
Max
Min
Min
Min
Stern
β Per (Bedeckungsver.)
δ Cep
Al Dra (Bedeckungsver.)
Al Dra (Bedeckungsver.)
ζ Gem (δ-Cephei-Stern)
δ Cep
U Cep (Bedeckungsver.)
β Per (Bedeckungsver.)
U Cep (Bedeckungsver.)
Sternbedeckungen durch den Mond
In Tabelle 11 finden sich alle in den Monaten November
und Dezember von Darmstadt aus beobachtbaren
Sternbedeckungen durch den Mond. Es sind diesmal neunzehn Ereignisse, wobei bei dreien davon
Ein- und Austrittsdaten angegeben wurden. Mit 27
ε Gem ist diesmal ein wahres Glanzlicht darunter;
ob man die 2,m98 aber auch auskosten kann, hängt
vom Beobachtungstalent ab, denn die Mondphase beträgt bei diesem Ereignis immerhin 99 Prozent, und das Ereignis findet genau zu Beginn der
Abenddämmerung statt. Aber wir haben auch eine
Auswahl an Sternen dritter und vierter Magnitude zu bieten: 30 η Leo mit 3,m52, 77 κ Gem mit
3,m57 (und 96 Prozent Mondphase) sowie 71 τ2 Aqr
mit 4,m01, 3 ν Vir mit 4,m03 und 50 ω2 Tau mit
4,m94 (und 97 Prozent Mondphase). Die geringste
Mondphase hat das Ereignis vom 07. Dezember mit
CD−25◦ 14589 – allerdings hat der Stern auch nur
eine Helligkeit von 7,m70, der kleinste hier überhaupt auftretende Wert. Aber es wird wohl wie
immer so sein, daß letzten Endes das Wetter die
größte Rolle für die Beobachtbarkeit spielen wird,
und man wird abwarten müssen, ob uns das Glück
Meteorströme
Tabelle 12 enthält Angaben zu
den im aktuellen Vorschauzeitraum beobachtbaren
Meteorströmen. Das Maximum der Leoniden fällt
in diesem Jahr auf Dienstag, den 19. November,
und liegt bei ca. 05:00 (die Mondphase beträgt allerdings 99 Prozent, der Mond geht gegen 06:51 unter); das Maximum der Geminiden fällt auf Freitag,
den 13. Dezember (Mondphase 64 Prozent, Untergang um 01:17).
Datum
01.12. 23:30
06.12. 23:00
11.12. 22:45
14.12. 23:00
23.12. 21:20
Ereignis
Min
Min
Min
Min
Min
Stern
U Cep (Bedeckungsver.)
U Cep (Bedeckungsver.)
U Cep (Bedeckungsver.)
β Per (Bedeckungsver.)
V1016 Ori (Bedeckungsv.)
Tabelle 10: Veränderliche Sterne
in diesem Vorschauzeitraum gewogen ist. . .
Zeitpunkt
11.11. 18:32:34E
15.11. 17:19:30E
16.11. 17:35:05E
24.11. 06:36:17A
27.11. 02:24:16E
27.11. 03:32:10A
28.11. 02:59:26A
07.12. 18:24:58E
09.12. 21:01:22E
10.12. 18:41:34E
10.12. 20:29:41E
11.12. 20:43:33E
11.12. 22:09:58E
16.12. 01:19:42E
18.12. 03:26:21E
20.12. 18:25:16A
21.12. 18:39:53E
21.12. 19:32:32A
26.12. 06:14:30E
26.12. 06:59:50A
28.12. 03:43:33A
28.12. 04:33:02A
bed. Stern
35 Cap
BD−3◦ 57
35 Cet
57 Gem
30 η Leo
30 η Leo
BD+12◦ 2284
CD−25◦ 14589
BD−18◦ 6056
69 τ1 Aqr
71 τ2 Aqr
BD−9◦ 6220
BD−9◦ 6224
31 Ari
50 ω2 Tau
27 ε Gem
77 κ Gem
77 κ Gem
3 ν Vir
3 ν Vir
65 Vir
66 Vir
Helligk.
5,m78
6,m90
7,m10
5,m03
3,m52
3,m52
6,m50
7,m70
6,m30
5,m66
4,m01
7,m70
7,m30
5,m68
4,m94
2,m98
3,m57
3,m57
4,m03
4,m03
5,m89
5,m75
Phase
0, 49+
0, 84+
0, 90+
0, 84−
0, 57−
0, 56−
0, 45−
0, 14+
0, 33+
0, 41+
0, 42+
0, 52+
0, 52+
0, 87+
0, 97+
0, 99−
0, 96−
0, 96−
0, 59−
0, 59−
0, 38−
0, 37−
Tabelle 11: Sternbedeckungen durch den Mond
(E Eintritt, A Austritt)
Meteorstrom
Orioniden
Tauriden (S)
Tauriden (N)
Leoniden
α Monocerotiden
χ Orioniden
Dez.-Monocerot.
σ Hydriden
Geminiden
Coma Bereniciden
Ursiden
Beg.
02.10.
01.10.
01.10.
14.11.
15.11.
26.11.
27.11.
03.12.
07.12.
12.12.
17.12.
Ende
07.11.
25.11.
25.11.
21.11.
25.11.
15.12.
17.12.
15.12.
17.12.
23.01.
26.12.
Max.
21.10.
05.11.
12.11.
19.11.
21.11.
02.12.
08.12.
11.12.
13.12.
19.12.
22.12.
ZHR
25
5
5
var
var
3
3
2
110
5
10
Tabelle 12: Meteorströme
18
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2002
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Buchbesprechungen
Der Sternenhimmel
Die Graphik am Anfang
dieses Artikels zeigt den Sternenhimmel für den ersten Dezember um Mitternacht.
Der große Bär hat im Vergleich zur letzten Ausgabe des Astronomischen Kalenders wieder an Höhe
gewonnen; die horizontnächste Stellung unter den
zirkumpolaren Sternbildern nimmt derzeit der Drache ein. In Zenitnähe stehen Giraffe, Luchs, Fuhrmann, Perseus und Cassiopeia. Eidechse, Schwan
und Cepheus befinden sich bereits auf dem Weg
zum nördlichen Horizont.
Der Südhimmel wird vom Sternbild Stier domi-
Thorsten Neckel, Oliver Montenbruck Ahnerts
”
Astronomisches Jahrbuch 2003“, 2002, Verlag Sterne und Weltraum, Hüthig GmbH & Co.
KG, Heidelberg, 15,50 Euro, ISBN 3-936278-16-4
Er ist da! Der neue Ahnert! Das astronomische
Jahrbuch für das Jahr 2003. Und auch diesmal wieder spannend und informativ.
Zum Inhalt: In bewährter Weise ist dieses Buch,
fasst könnte man sagen Handwerkszeug des ak”
tiven Beobachters“, in schnellgriffige Kapitel gegliedert, so dass jeder Monat ohne umständliches
Blättern gefunden werden kann. Egal ob der Lauf
der Planeten und deren Sichtbarkeit, ob der aktuelle Sternenhimmel mit allen lohnenswerten Objekten, ob Mond oder Kleinplaneten, jeder Monat widmet sich eingehend und ansprechend diesen Themen. Auch aktuelle Ereignisse wie Sternschnuppenströme, Finsternisse und Sternbedeckungen werden
dort behandelt. Monatliche Karten der Sternbildkonstellationen sind ebenfalls abgedruckt, können
allerdings die drehbare Sternkarte, meiner Meinung
nach, nicht ersetzen. Zusätzlich findet sich in jedem
Kapitel ein kurzes Essay über astronomische Themen von erfahrenen Sterne und Weltraum“ Auto”
ren. Da wird unter anderem über Proxima Centauri
– der Nachbar unserer Sonne –, über veränderliche
Sterne, den Venusdurchgang vor der Sonne im Jahr
2004 und über das Phänomen der Planetarischen
Nebel berichtet.
Der zweite Teil des Buches gibt, hauptsächlich
in tabellarischer Form, detaillierte Informatio-
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2002
niert, das von den Zwillingen und dem Orion begleitet wird. Im Osten findet man den Krebs und
den gerade aufgehenden Löwen, im Südosten den
großen Hund mit Sirius. Im Südwesten stehen der
Walfisch und das Sternbild der Fische, im Westen
der untergehende Wassermann und der Pegasus.
Auf der Ekliptik findet man auch zwei planetare
Beobachtungsobjekte: Jupiter, der allerdings noch
etwas an Höhe gewinnen muß, und Saturn, der bereits in voller Pracht hoch am Himmel steht. Das
Band der Milchstraße zieht sich quer von Südosten
nach Nordwesten über den Himmel.
¦
nen über die Bahnparameter von Planeten,
Monden, Kleinplaneten, Meteoren und Kometen. Hier kommt jeder Koordinatenklauber und
Ephemeriden-Enthusiast auf seine Kosten.
Weiter geht es mit den veränderlichen Sternen,
gefolgt von einer Retrospektive auf das vergangene Jahr 2001 mit allen Highlights. Mit einer Seite
Vorschau auf das Jahr 2004 schliesst das Buch seine
Übersicht über den Himmel ab.
Zur Gestaltung: Neben Text und Tabellen dürfen
Bilder natürlich nicht fehlen, und diese sprechen,
wie man es von SuW gewohnt ist, für sich. Großflächige Aufnahmen von Himmelsregionen helfen
beim Aufsuchen und Erkennen von Objekten. Besonders beeindruckend sind die Planetenbilder.
Hier zeigt sich, wie selbst mit kleineren Teleskopen
und bescheidenen Mitteln (Webcam und Computer) beeindruckend detailreiche Aufnahmen gewonnen werden können.
Zusammenfassend betrachtet ist Ahnerts Astro”
nomisches Jahrbuch 2003“ eine lohnende Anschaffung. Für die fortgeschrittenen Beobachter macht
sich der Tabellenteil bezahlt, der den Einsteiger
wohl eher ein wenig abschreckt. Dennoch ist auch
für diesen das Buch nicht weniger wertvoll, da das
Spektrum breit gefächert und der Schreibstil alles
andere als akademisch gehalten ist. Ein Buch also, das den Anspruch erhebt, für Laien wie Fortgeschrittene gleichsam geeignet zu sein, was, wie ich
finde, mit diesem Werk auch erreicht ist.
Robert Kniess
19
Volkssternwarte Darmstadt e.V., Flotowstr. 19, 64287 Darmstadt
POSTVERTRIEBSSTÜCK
. . . . .Veranstaltungen und Termine. . . . .November / Dezember 2002. . . . .
Donnerstags ab
19:30
Leseabend, Beobachtung, Gespräche über astronomische Themen,
Fernrohrführerschein
Sonntags ab
10:00
Sonnenbeobachtung mit Gesprächen über astronomische Themen
Donnerstag,
07. 11.
20:30
Redaktionssitzung Mitteilungen 1/2003
Freitag,
08. 11.
19:00
Astro-Jugend
Samstag,
16. 11.
15:00
Tag der offenen Tür: Raumfahrttag“
”
Siehe Artikel auf Seite 9
Samstag,
16. 11.
20:00
Öffentlicher Vortrag: Prof. Dr. Flury (ESOC):
Zukünftige Raumfahrtprojekte der ESA“
”
Sonntag,
17. 11.
10:00
–13:00
Tag der offenen Tür: Raumfahrttag“
”
Freitag,
22. 11.
19:00
Astro-Jugend
Donnerstag,
05. 12.
20:30
Öffentliche Vorstandssitzung
Donnerstag,
05. 12.
20:30
Redaktionssitzung Mitteilungen 1/2003
Freitag,
06. 12.
19:00
Astro-Jugend
Samstag,
07. 12.
Freitag,
20. 12.
Redaktionsschluss Mitteilungen 1/2003
19:00
Weihnachtsfeier auf der Sternwarte. Alle Mitglieder und
Freunde der Sternwarte sind herzlich eingeladen!
Die Astro-Fotografie-Gruppe trifft sich bei gutem Wetter nach telefonischem Rundruf.
Volkssternwarte Darmstadt e.V.
Observatorium Ludwigshöhe: Geschäftsstelle:
Auf der Ludwigshöhe 196
Flotowstr. 19
Telefon: (06151) 51482
64287 Darmstadt
email: [email protected]
Telefon: (06151) 130900
http://www.vsda.de
Telefax: (06151) 130901
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