Mitteilungen VSD - Volkssternwarte Darmstadt eV

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Inhalt, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Editorial: BUND warnt vor Lichtverschmutzung — Andreas Domenico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Neues aus Astronomie und Raumfahrt — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Planetarische Nebel auf schwarzem Karton — Andreas Domenico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Protuberanzenbeobachtung der Sonne — Roswitha Steingässer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Das Sternbild Herkules — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Vorschau September / Oktober 2001 — Alexander Schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12
Die Astro-Jugendwoche 2001 — A. Domenico, I. Rohlfs und R. Steingässer (Photos) . . . . . . . . . . . 18
Bericht zur Mitgliederversammlung — Yasmin A. Walter und Andreas Domenico . . . . . . . . . . . . . 21
Müller-Krumharr, Wagner: . . . und Er würfelt doch! (Rezension) — Bernd Scharbert . . . . . 23
Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Über das Titelbild
Nach vielen Jahren der verregneten, ver-bewölkten und anderweitig verhinderten Perseiden-Beobachtungen gelang uns in der Nacht vom 11. zum 12. August endlich eine Perseiden-Nacht.
Bereits einige Tage vor der Nacht des Perseidenschauers“ fand unsere Vorhut einen schönen Beobach”
tungsplatz im Odenwald. Noch bevor es richtig dunkel wurde, überraschten uns die Perseiden bereits
mit einer Feuerkugel. Zusätzlich zu einer ganzen Reihe von schönen Sternschnuppen konnten wir auch
einigen ISS-Durchgänge und einen sehr hellen Iridium-Flare beobachten. Die Aktivität der Perseiden war
allerdings insgesamt deutlich geringer als erhofft.
Unser Titelbild zeigt eine 20 Grad lange Feuerkugel und einen kleineren Perseid aus dem Jahre 1997. In
Verlängerung der beiden Leuchtspuren findet man den Radianten im Perseus. In der Mitte der Aufnahme
ist übrigens die Andromeda-Galaxie als kleiner Nebelfleck sichtbar. In Farbe und mit eingezeichneten
Sternbildern finden Sie dieses Bild im Internet auf der Homepage von Joe Orman (s.u.). Abdruck mit
freundlicher Genehmigung der Bildautoren Rick Scott (http://members.home.net/rmscott) und Joe
Orman (http://pages.prodigy.net/pam.orman/JoeHome.html).
-rs/-phj
Impressum
Die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt“
”
erscheinen alle zwei Monate im Eigenverlag des Vereins
Volkssternwarte Darmstadt e.V. — Der Verkaufspreis
ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Namentlich
gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die
Meinung des Herausgebers wieder. Urheberrechte bei
den Autoren.
Geschäftsstelle / Redaktion: Am Blauen Stein 4,
64295 Darmstadt, Tel.: 06151-130900, Fax.: 06151130901. Vertrieb: Peter Lutz. Redaktionsltg.: Andreas Domenico. Layout, Satz: Philip Jander. Druck:
2
Digital Druck GmbH & Co KG, Landwehrstr. 58, 64293
Darmstadt. Auflage: 250.
Volkssternwarte Darmstadt e.V.: Andreas Domenico (1. Vorsitzender, Jugend), Bernd Scharbert (2. Vorsitzender), Paul Engels (Kasse), Philip Jander, Heinz
Johann, Peter Lutz, Ulrich Metzner (Kasse), Yasmin
A. Walter. Jahresbeitrag: 60 EUR bzw. 30 EUR (bei
Ermäßigung). Konto: 588 040, Sparkasse Darmstadt
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Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Editorial
BUND warnt vor Lichtverschmutzung
Die Astronomen haben Verstärkung in ihrem Kampf gegen die Lichtverschmutzung bekommen. Auch
der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt vor der zunehmenden Aufhellung des
Himmels durch Skybeamer. Die starken Strahler beeinträchtigen vor allem Zugvögel auf ihrem Weg in
die Brut- oder Winterquartiere. Der BUND apelliert an Diskothekenbetreiber, während der Zugzeit auf
die Strahler zu verzichten. Auf dem Weg aus südlichen Gefilden zurück in die Brutgebiete nach Mittelund Nordeuropa sind Zugvögel zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Kaum haben sie die Belastung durch
Pestizide und Schwermetalle in den Winterquartieren überstanden, müssen sie den Nachstellungen von
Jägern in Nordafrika und Südeuropa entkommen. Doch selbst bei uns sind die Tiere Gefahren ausgesetzt.
Zunehmend geraten Zugvögel durch Lichtverschmutzung in Bedrängnis.
Eine Gefährdung, die möglicherweise so manch seltener Art den Rest geben könnte. Besonders hart trifft
es die Kraniche. Als eine Ursache dafür gelten Lichtorgeln, die das Zugverhalten immer stärker beeinträchtigen. Tiere, die in den Abend- oder Nachtstunden ziehen und sich seit Jahrmillionen am Erdmagnetfeld und dem schwachen Licht der Sterne orientieren, geraten durch das grelle Licht aus ungewohnter
Richtung in Verwirrung und Panik. Die Tiere kommen vom Kurs ab und fliegen teilweise laut rufend
stundenlang im Kreis, bis sich schliesslich der gesamte — normalerweise sehr geordnete — Zugverband
geschwächt im Chaos auflöst. Betroffen sind Vogelarten, die bis in die Abendstunden hinein und sogar
nachts ziehen. Neben den Kranichen, die wegen ihrer Grösse auffällig sind, trifft es zahlreiche regenpfeiferartige Wattvögel, die im Frühjahr und Herbst zu Tausenden über Mitteleuropa hinwegziehen. Auch
sehr viele Singvogelarten haben ein empfindliches Navigationssystem, das sie anfällig macht.
Vom Menschen als Verursacher wird nicht wahrgenommen, wenn relativ kleine Tiere wie RohrsängerArten, Braunkehlchen, Nachtigall oder Gartenrotschwanz nachts von ihrer Zugroute abkommen oder
erschöpft verenden und ihr Ziel nicht erreichen. Lediglich zurückgehende Bestandszahlen werden für viele
Arten regelmässig von den Fachleuten festgestellt. Mehrfach schon wurden durchziehende Kraniche im
Bereich von Diskotheken so stark durch Lichtreklame irritiert, dass sie stundenlang orientierungslos im
Bereich der Leuchtkegel kreisten, um schließlich erschöpft zu landen. Dadurch werden wertvolle Energiereserven verbraucht, die für den Weiterzug nicht mehr zur Verfügung stehen. Selbst erheblich geschwächte
Kleinvögel wurden bereits in der Umgebung von Diskotheken beobachtet. Einige der Tiere starben an
den Folgen der Entkräftung. Das Verhalten der Tiere wird durch künstliches Licht deshalb so stark beeinträchtigt, weil die Helligkeit im natürlichen Tag-/Nacht-Rhythmus der steuernde Zeitgeber für den
Organismus ist.
Abweichungen — z. B. durch zusätzliches Licht — werden sensibel wahrgenommen und bewirken Verhaltensänderungen. Von Kranichen ist durch Untersuchungen bekannt, dass sie ihre Schlafplätze um so später
nach Sonnenuntergang aufsuchen, je stärker die zusätzliche Beleuchtung ist. Angesichts der zunehmenden
Lichtverschmutzung fordert der BUND die Diskothekeninhaber auf, zumindest während der Vogelzugzeit
im Frühjahr und im Herbst auf Skybeamer zu verzichten. Besser wäre es jedoch, die problematischen
Lichtanlagen komplett zu demontieren. Doch der BUND appelliert nicht nur an die Diskothekenbetreiber,
auch die Behörden sind gefordert. Die Zugvogelarten sind durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen und die Bonner Konvention ( Übereinkommen zur Erhaltung der wandernden, wildlebenden
”
Tierarten“) geschützt.
Die Naturschutzbehörden können daher das Abschalten der Scheinwerfer veranlassen. Besser und wirksamer wäre allerdings der freiwillige Verzicht auf Skybeamer. Und das würde nicht nur die Vögel freuen.
Dark Skies
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
Andreas Domenico
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Astro-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Neues aus Astronomie und Raumfahrt
von Bernd Scharbert
Wie sah die irdische Uratmosphäre vor ca. 2,3
Mrd. Jahren aus? Eine wichtige Frage für das
Verständnis der Entstehung des Lebens. Bislang
wurde angenommen, daß Ammoniak ein Hauptbestandteil war. Doch dieser wäre durch das Sonnenlicht schnell zerlegt worden. Ammoniak ist ein
Treibhausgas und wäre wichtig, weil die Sonne seinerzeit nur 80% der heutigen Strahlungsleistung
hatte. Eine hohe Konzentration an Treibhausgasen
war damals sehr nötig, um angenehme Temperaturen für die Entwicklung von Leben zu erreichen.
Zum Schutz des Ammoniaks wurden Kohlenwasserstoffe in der oberen Atmosphäre vorgeschlagen.
Jetzt zeigten Modellrechnungen, daß soviel Kohlenwasserstoffe in der Atmosphäre nötig wären, daß
sehr viel Sonnenlicht reflektiert würde und die Atmosphäre ausgekühlt wäre.
Als Alternative wurde nun Methan als Hauptbestandteil der irdischen Uratmosphäre vorgeschlagen. Das Methan wurde von Bakterien erzeugt, die
älter sind als die Cyanobakterien, die den ersten
Sauerstoff erzeugten. Diese methanogenen“ Bak”
terien existieren auch heute noch auf der Erde in
sauerstofffreien Gebieten. Methan ist ebenfalls ein
Treibhausgas und hat den Vorteil, daß es in den
oberen Atmosphärenschichten zu Polyacetylen polymerisiert. Dieser Dunst schützt die Erdoberfläche
vor der UV-Einstrahlung der Sonne und trägt somit zum Schutz des sich entwickelnden Lebens bei.
Dieser Vorschlag verdient auch insofern Aufmerksamkeit, als daß der Saturnmond Titan von einer
dichten Methanatmosphäre umgeben ist. [1]
Und wo wir gerade beim Thema sind: Woher beziehen unsere möglichen Nachbarn auf dem Jupitermond Europa ihre Lebensenergie? Auf der Erde ist das Sonnenlicht der Energiespender. Unter
einer kilometerdicken Eisschicht ist von der Sonne jedoch nichts mehr zu sehen. Nun gibt es gleich
zwei Ideen zu diesem Thema: Zum einen schlagen
geladene Teilchen vom Jupiter auf der Mondoberfläche ein und zerlegen das Eis in Wasserstoff und
Sauerstoff. Letzterer muß dann nur noch“ durch
”
den kilometerdicken Eispanzer in der Ozean gelangen. Aber Europa ist ja geologisch aktiv. Naja. . . Die zweite Möglichkeit ist der radioaktive
Zerfall von Kalium-40. Dabei wird ebenfalls Wasser
4
zerlegt und man schätzt, daß so eine Biomassenproduktion von 10.000 Tonnen pro Jahr möglich ist.
Das ist nun nicht so irre viel, unter Überbevölkerung werden die da oben somit nicht leiden. Mich
würde interessieren, welche Biomassenproduktion
die Jupiter-Europäer für die Erde abschätzen. . . [2]
Oh, ich liebe solche Vergleiche! Der Versuch, die
”
Form des 16 Lichtjahre entfernten Sterns Atair zu
bestimmen, ist ebenso schwierig, wie wenn Sie versuchen würden, aus Los Angeles die Form eines
Hühnereis in New York zu bestimmen.“ Mit Hilfe interferometrischer Verfahren ist es in der Tat
gelungen, die Form des Sterns zu bestimmen. Wozu ist das gut? Nun, nicht alle Sterne sind so rund
wie unsere Sonne, es gibt Sterne, die sich erheblich
schneller um ihre eigene Achse drehen. Das führt
dazu, daß die Sterne mehr und mehr wie eine Ellipse aussehen. Atair bewegt sich am Äquator mit
210 km/s (!), was einer Umdrehung alle 10,5 Stunden entspricht. Unsere Sonne dreht sich nur alle 30
Tage einmal um ihre Achse. [3]
Schade! Die Planetary Society hatte ein Raumfahrzeug gebaut, welches durch Photonen der
Sonne angetrieben werden sollte. Das Raumfahrzeug sollte nach dem Start acht Sonnensegel entfalten, mit je 15 Meter Durchmesser. Durch den
Strahlungsdruck sollte die Raumsonde bewegt werden. Auf diese Art sollen sich Geschwindigkeiten
von bis zu 600.000 km/h errreichen lassen, deutlich
mehr, als heute mit chemischen Antrieben möglich
ist. Leider trennte sich das Raumfahrzeug nicht von
der letzten Stufe der russischen Trägerrakete und
stürzte auf die Erde. [4]
Auch andere Sterne haben eine so heiße Korona wie unsere Sonne. Beim Stern CN Leonis konnte erstmals mit einigem Aufwand im Spektrum die
Linie des zwölffach ionisierten Eisens gefunden werden. Derart hoch ionisiert kommt Eisen nur bei
Temperaturen von einigen Millionen Grad vor. [5]
Literatur:
[1]
[2]
[3]
[4]
[5]
Wissenschaft
Wissenschaft
Wissenschaft
Wissenschaft
Wissenschaft
online,
online,
online,
online,
online,
27.06.01
19.06.01
29.07.01
24.07.01
02.08.01
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beobachtungsberichte
Planetarische Nebel auf schwarzem Karton
1.1 Objekte des Sommer-Himmels
von Andreas Domenico
Planetarische Nebel gehören zweifellos zu den interessantesten Deep-Sky-Objekten. Sie wurden bereits von
William Herschel im 18. Jahrhundert entdeckt. Aufgrund der an Planetenscheibchen erinnernden Formen und Farben hielt er sie zuerst für Planeten, ab 1790, als er einen Planetarischen Nebel mit einem
sichtbaren Zentralstern entdeckte, für kondensierende Sterne“; also für die Vorgänger der Sterne, die ge”
rade aus Nebeln kondensierten. Doch diese Objekte sind keine entstehenden, sondern vergehende Sterne.
Anstatt aus der interstellaren Materie zu Sternen zu kondensieren, blasen sie ihre äussere Hülle in den
umgebenden Weltraum. Auch heute kommt kein visueller Beobachter an solch bekannten Showpieces“ wie
”
dem Ring-Nebel (M57) oder dem Hantel-Nebel (M27) vorbei, zumal diese bekannstesten Planetarischen
Nebel schon in kleinen Teleskopen einen wunderschönen Anblick bieten. Die auf den folgenden Seiten abgebildeten Zeichnungen wurden jedoch wieder an einem 18-Zöller (457/1850-mm-Newton) gewonnen. Mit
einer solch grossen Öffnung offenbart sich dem geübten Beobachter unter einem dunklen Himmel selbst im
unscheinbarsten Nebelchen noch ein prachtvolles Objekt. Nebelfilter können unter Umständen gewinnbringend sein; bei kleinen, flächenhellen Nebeln wirken sie jedoch eher hinderlich, da sie die Schärfezeichnung
des Teleskops herabsetzen. Bei kompakten Planetarischen Nebeln erzielt man einfach nur mit sehr hoher
Vergrösserung ohne Filter die besten Resultate.
NGC 6058 (Her), 13,m3 (ZS: 13,m9), 23”, V=205f., UHC.
Der Herkules ist uns bekannt für seine prachtvollen Kugelsternhaufen. Dass er auch zwei interessante Planetarische Nebel enthält, wissen nur wenige. NGC 6058 ist
der grössere, jedoch schwächere der beiden. Das diffuse Nebelfleckchen ist indirekt schon im Weitwinkelokular auszumachen. An das Erkennen von Strukturen im
Nebelinneren ist bei kleinen Fernrohren nicht zu denken. Seinen wahren Detailreichtum gibt NGC 6058 erst
in einem Halbmeterspiegel preis. Dann ist deutlich eine
bipolare Form zu erkennen, welche an einen längs aufgeschnittenen Apfel erinnert.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
NGC 6210 (Her), 9,m3 (ZS: 12,m6), 16,”2, V=276fach.
NGC 6210 erscheint bei schwacher Vergrösserung fast
sternartig. Bei hoher Vergrösserung zeigt er einen recht
hellen inneren Ring und einen schwächeren äusseren
Ring. Dieser Nebel ist im grossen Teleskop deutlich oval
mit schön erkennbarem Zentralstern und einem weiteren, etwa gleichhellen Stern in der unmittelbaren Nähe.
5
Beobachtungsberichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
NGC 6309 (Oph), 10,m8 (ZS: 16,m5), 15,”5, V=308fach.
Der Box Nebula“ erscheint als kleines längliches Nebel”
fleckchen. Schon bei schwacher Vergrösserung kann man
die längliche Form erkennen. Bei hoher Vergrösserung
gibt sich die Form deutlicher und man kann eine Art
Rückgrad“ erkennen: Der Längsachse entlang ist der
”
Nebel etwas heller.
NGC 6804 (Aql), 12,m2 (ZS: 14,m3), 35”, V=205f., UHC.
Das Objekt erscheint in mittelgrossen Teleskopen mit
einer relativ schwachen Flächenhelligkeit. Obwohl die
Form anfangs schwer zu erkennen ist, erscheint der Nebel als asymmetrisches, glockenähnliches Gebilde. Der
Zentralstern befindet westlich von einem helleren Stern,
er hebt sich sichtbar vom schwachen Nebel ab.
NGC 6369 (Oph), 12,m9 (ZS: 15,m9), 38”, V=205fach.
Ein auffallendes Scheibchen, jedoch im kleinen Teleskop
sehr schwer zu beobachten. Im Zentrum gleichmässig in
der Helligkeit, die Ränder deutlich heller. Der Zentralstern ist auch im 18-Zöller unsichtbar.
NGC 6818 (Sgr), 9,m9 (ZS: 16,m9), 48”, V=205fach.
Little Gem Nebula“, in der Nähe der Galaxie NGC
”
6820 gelegen. Im Teleskop erscheint der Planetarische
Nebel als grünliches Scheibchen, bei hoher Vergrösserung zeigen sich zarte Strukturen.
6
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beobachtungsberichte
NGC 6781 (Aql), 11,m8 (ZS: 16,m7), 1,’8, V=205f., [OIII].
Schon bei kleinerer Vergrösserung ist eine runde, fast
ringförmige Scheibe sichtbar, wobei der Ring im Süden
dicker und heller ist. Innerhalb des Rings ist der Nebel deutlich schwächer. Mit Filter zeigt sich im Bereich
innerhalb des Rings eine auffällige Struktur. Der Zentralstern bleibt unsichtbar, jedoch ist ein kleiner (Vordergrund)stern im Randbereich des Nebels eingebettet.
NGC 6826 (Cyg), 9,m8, (ZS: 10,m4), 25”, V=325fach.
Dieses Objekt scheint bei schwacher Vergrösserung zu
blinken. Je nach dem, ob man ihn direkt ober indirekt
ansieht, scheint er sich ein- und auszuschalten. Diese
Eigenschaft gab ihm den Spitznamen Blinking Plane”
tary“. Das blaue Scheibchen wird erst im grösseren Teleskop und bei hoher Vergrösserung strukturiert, wobei
der Blinkeffekt nicht mehr auftritt.
NGC 6572 (Oph), 9,m0 (ZS: 13,m1), 10”, V=325fach.
Dieser Nebel ist vom Durchmesser derart klein, dass er
im Übersichtsokular völlig stellar erscheint, wenngleich
von deutlich türkiser Farbe. Bei hoher Vergrösserung erkennt man ein rundes, an den Rändern leicht verwaschen
und ausgefranst wirkendes Scheibchen.
NGC 6891 (Del), 11,m7 (ZS: 12,m4), 15”, V = 276fach.
Beobachtet man NGC 6891 in einem grossen Teleskop,
so zeigt er eine helle Scheibe, die von einem schwächeren
Ring umgeben ist; dieser hat etwa einen Durchmesser
von 15 Bogensekunden. Bei hoher Vergrösserung scheint
ein Balken quer durch den Zentralstern zu verlaufen. …
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Beobachtungsberichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Protuberanzenbeobachtung der Sonne
von Roswitha Steingässer
Soho Sonnen-Aufnahme (Michelson-Doppler) vom 13. August 2001. Sichtbar sind mehrere Sonnenfleckengruppen und helle Fackelgebiete.
Am Sonntag, dem 12.8.01, zeigte mir der Blick
durch das Celestron8-Teleskop Erstaunliches. Auf
der photosphärischen Schicht unseres Gestirns zeigten sich wieder große Sonnenflecken, die ich nicht
erwartet hatte. Angeblich hat das Sonnenmaximum den Zenit überschritten. Noch vor zwei Wochen waren wenige Flecken auf der Sonnenscheibe zu sehen. Nun zählte ich mit Verwunderung etwa 11 große Sonnenfleckengruppen, die kleineren
nicht mitgezählt. Da am westlichen Sonnenrand ein
großes Fackelgebiet mit einem großen Fleck zu sehen war, vermuteten Andreas Domenico und ich,
einige Protuberanzen mit Hilfe unseres Protuberanzenrohrs sehen zu können.
se störend und Schleierwolken behinderten in unregelmäßigen Abständen unsere Sicht. Aber die Beobachter sind bekanntlich sehr geduldig. Und so sahen
wir mit großer Überraschung fast genau am westlichen Sonnenrand Protuberanzen in unterschiedlichen Formen, wie z.B. eine Stab- und eine Flächenprotuberanz. Unsere ganze Aufmerksamkeit erregte
aber eine Protuberanz , die ich nicht genau benennen konnte. War dieses Gebilde nun eine Flecken-,
Eruptive- oder eine Spritzprotuberanz? Protuberanzen haben ihren Namen aus dem Neulateinischen und heißen soviel wie Beulen“. Diese formen
”
sich aus glühendem Gas, das etwa 200mal dichter
und schwerer als die umgebene Korona ist.
Am späten Vormittag war die Luftunruhe zeitwei-
Die Gasbeulen“ werden in zwei Gruppen einge”
8
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beobachtungsberichte
teilt, nämlich in ruhende“ und in aktive“ Pro”
”
tuberanzen. Zu den aktiven Gesellen zählen die
Fleckenprotuberanzen. Sie befinden sich, wie der
Name schon sagt, über aktiven Regionen der Sonne, auch über Sonnenflecken. Die feinstrukturierten Materiekonzentrationen (Protuberanzen) sind
sehr in Bewegung und ändern sichtbar ihre Form
und Gestalt. Wir sahen innerhalb von wenigen
Minuten, wie diese westliche, von uns beobachtete Protuberanz ihr Aussehen veränderte. Zuerst
im Bogen emporschnellend, danach sich filigran
verzweigend, in Form eines Baumastes. Am Ende
eines filigranen Fingers befanden sich urplötzlich
zwei Knötchen. Auch hier konnten wir beobachten, wie sich diese kleinen dicken, sich zu Wülstchen verformten Knötchen ins scheinbare Nichts
aufgelöst hatten. Nach einer Zwangsbeobachtungspause (Schleierwolken zogen über das Antlitz der
Sonne) sah ich über der mittlerweile sehr groß angewachsenen Protuberanz eine kleine Wolke, ganz
offensichtlich ein abgelöster Teil der beobachteten
Beule“.
”
Soho-Aufnahme der Chromosphäre vom 9. August
2001 im Helium-Licht. Die zahlreichen dunklen, schlangenförmigen Linien nennt man Filamente.
Bei all diesen Beobachtungen darf man nicht
vergessen, welche Dimensionen dahinter stehen.
Fleckenprotuberanzen haben eine Lebensdauer von
nur Minuten oder wenigen Stunden. Es ist bekannt,
daß sie in Bogen und Schleifen auftreten, die riesig
sein können. Sie erreichen eine Höhe von ungefähr
100.000 km (!) und im Bogengipfel haben sie eine
beachtliche Dicke von etwa 30.000 km. Der erlo-
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
schene Vulkan Fudschijama in Japan ist mit seinen
3.700 m Höhe ein Floh. (Ich gebe zu, der Vergleich
hinkt etwas, aber er zeigt doch einmal die Größenordnung auf.)
In Verbindung von Sonneneruptionen (darunter versteht man plötzlich auftretende Helligkeit
in einem begrenzten Bereich der Chromosphäre)
können die schon genannten Spritzprotuberanzen
auftreten. Diese schießen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 500 km/s bis zu 100.000 km in die
Höhe. Auch diese Form der heißen, konzentrierten
Materie war als kurzlebige Erscheinung beobachtet
worden. Die Lebensdauer beträgt auch hier nur einige Minuten bis zu wenigen Stunden. Daher kann
ich eigentlich nicht sagen, was wir hier beobachtet
hatten. Das, was wir aber sahen, war imposant.
Zwei Tage später schaute ich im Internet auf die
Web-Sites von Soho. Hier habe ich schöne Sonnenaufnahmen gefunden, die die beschriebenen Aktivitäten in einem völlig anderem Licht (z.B. im
Röntgenlicht) zeigen.
Soho-Koronograph-Aufnahme vom 12. August Links
oben ist ein großer koronaler Massenauswurf erkennbar.
Trifft ein solcher Auswurf die Erde, so können Polarlichter zu beobachten sein.
Literatur:
[1] Helmut Zimmermann, Alfred Weigert. Lexikon
”
der Astronomie“
[2] http://www.nascom.nasa.gov/
[3] http://ubra.nasacom.nasa.gov/images/
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9
Sternbilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Das Sternbild Herkules
von Bernd Scharbert
Nachdem diese aufregende Artikelserie im letzten Heft wegen banaler Dinge aus der aktuellen Forschung
fehlte, biete ich Ihnen heute den Top-Helden der Griechen: Herkules. Übrigens auch ein schönes Sternbild.
Mythologie
Der Göttervater Zeus kam zu Alkmene in der Form
ihres Mannes Amphitryon und zeugte durch diesen
Betrug Herkules. Dies machte Hera — Zeus’ Gattin — nicht übermäßig glücklich. Hatte Zeus dem
Herkules eine Herrscherrolle zugedacht, so war es
fortan Heras Ansinnen, ihm das Leben möglichst
kräftig zu versauen. Und sie tat wirklich ihr Bestes.
Als erstes verzögerte sie seine Geburt, was dazu
führte, daß nicht er, sondern Eurystheus als erster an dem Tag geboren wurde, den Zeus als Geburtstag eines Herrschers vorausgesagt hatte. Eurystheus wurde König von Mykene, und Herku-
10
les bekam es statt dessen schon als Säugling mit
zwei Schlangen zu tun, die in töten sollten. Zur
Übung für den Löwen erwürgte der süße kleine
Fratz die Schlangen. Nachdem er aufgewachsen und
noch stärker geworden war, befreite er Theben von
fremder Herrschaft und bekam von König Kreon
seine Tochter Megara zur Frau. Na, das sieht doch
fast nach einem Happy-End aus — oder?
Tut’s natürlich nicht! Hera ließ einen Wahnsinnsanfall über Herkules hereinbrechen und er tötete Megara und alle ihre Kinder. Zur Strafe mußte Herkules 12 gefährliche und mühsame Aufgaben erledigen. Als Belohnung sollte er Unsterblich-
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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sternbilder
keit erlangen. Bekanntermaßen erledigte Herkules
diese Aufgaben und noch viele weitere, die heute
zu einem mehrteiligen Kino-Heldenepos ausgereicht
hätten, gegen die Indiana-Jones wie ein Kurzfilm
wirken würde. Unter anderem raubte er den Schemel des Orakels von Delphi, weil er mit Gewalt
einen Rat erhalten wollte. Zugegeben, es ist nicht
so übermäßig heldenhaft, den Stuhl zu klauen, auf
dem eine bekiffte Frau hockt. . . Zur Strafe wurde
er dann auch als Sklave verkauft.
Um es abzukürzen (damit dieser Artikel auch noch
etwas Astronomie enthält): Aus Eifersucht schickte Herkules’ zweite Frau ihm ein Gewand, welches
mit Gift getränkt war. Er zog es an, erlitt furchtbare Qualen und ließ sich auf einem Scheiterhaufen
verbrennen. Dabei wurde er in den Olymp erhoben
und bekam Hebe zur Frau. [1]
Weltall“ genannt, ist 9,m3 hell und das bei einem
Durchmesser von 20” auf 13”. Der Zentralstern ist
nur 12,m5 hell, der Nebel selbst wird als bläulich beschrieben. Das Objekt ist 3600 Lichtjahre von uns
entfernt.
Was gibt es zu sehen?
Nachdem Sie sich die Tränen aus den Augen gewischt haben: Es gibt hübsche Kugelsternhaufen im
Herkules, einen planetarischen Nebel und ein paar
Sterne (äh — nun ja. . . ).
Die Schildkröte im Weltall“ NGC 6210 [6]
”
Der Kugelsternhaufen M 13 im Herkules [5]
Zu den Sternen: α-Her ist ein roter Riese mit einer Helligkeit von 3m bis 4m . Ein Veränderlicher
also. Die Periode beträgt ca. 100 Tage. 4,”8 neben
dem Kopf des Knieenden (so die Übersetzung seines
arabischen Namens Ras Algethi) befindet sich ein
6m heller Stern, der als grün/bläulich beschrieben
wird (am besten schauen Sie mal selber hin, wie
er nun wirklich aussieht). γ-Her besteht aus zwei
Komponenten, die 41,”3 entfernt stehen. Sie haben
3,m5 bzw. 9,m5 Helligkeit und sind gelblich und weiß.
µ-Her ist ein gelb/blauer Doppelstern mit 3,m5 und
9,m5. Die Sterne stehen 33,”5 auseinander. [2] [4]
Literatur:
M13 (NGC 6205) ist der auf der nördlichen Himmelskugel wohl bekannteste Kugelsternhaufen. Er
sieht schon im kleinen Fernrohr schön aus und läßt
sich in den Randbereichen leicht in Einzelsterne
auflösen. Er ist 5,m7 hell und hat 23’ Durchmesser.
Der tatsächliche Durchmesser beträgt 160 Lichtjahre. Der zweite Kugelsternhaufen ist M92 (NGC
6341). Er hat 12’ Durchmesser und ist 6,m4 hell.
Der planetarische Nebel NGC 6210 ist schwierig
zu beobachten. Er wird auch die Schildkröte im
”
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
[1] Irmscher; Lexikon der Antike, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 3. Auflage, 1978
[2] Joachim Herrmann, DTV Atlas der Astrono”
mie“, 10. Auflage 1990
[3] http://www.maa.mhn.de/Maps/Stars/Fig/
hercules.html
[4] Sterndaten aus Guide 7.0 und Redshift 3
[5] http://seds.lpl.arizona.edu/messier/
m/m013.html
[6] Credit: R. Rubin (NASA/Ames) et al., WFPC2,
HST, NASA
11
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Vorschau September / Oktober 2001
von Alexander Schulze
Alle Zeitangaben für ortsabhängige Ereignisse beziehen sich auf Darmstadt, 49◦ 50’ N, 08◦ 40’ O. Alle
Zeitangaben erfolgen in Ortszeit (CEST/MESZ, ab
28. Oktober 02:00 CET/MEZ).
Unser Zentralgestirn befindet sich AnSonne
fang September im Sternbild Löwe, wechselt am
16. September ins Sternbild Jungfrau, welches die
Sonne pünktlich zum Ende des Vorschauzeitraumes am 31. Oktober in Richtung Waage verläßt.
Die Deklination verringert sich von ursprünglich
Datum
01.09.
15.09.
01.10.
15.10.
01.11.
Aufgang
06:42
07:03
07:27
07:49
07:16
Untergang
20:07
19:37
19:02
18:33
17:01
Tag
13:25
12:34
11:35
10:44
09:44
Nacht
10:35
11:26
12:25
13:16
14:16
8◦ 22’ Anfang September auf −14◦ 22’ Ende Oktober; der Himmelsäquator wird am 23. September gegen 01:24 überquert. Dieser Zeitpunkt markiert den Herbstanfang und die astronomische Tagund Nachtgleiche; der Termin, an dem Tag- und
Nachtlänge tatsächlich übereinstimmen, liegt aber
noch ein bis zwei Tage später.
Am 19. September beginnt gegen 21:51 die Sonnenrotation 1981, am 17. Oktober gegen 04:38 die
Sonnenrotation 1982.
Dämm. Beginn
22:07
21:30
20:51
20:21
18:52
Dämm. Ende
04:42
05:09
05:38
06:00
05:25
Astron. Nachtl.
06:34
07:39
08:46
09:39
10:34
Tabelle 1a: Dämmerungsdaten, Tag- und Nachtlänge
12
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Als Service für die Sonnenbeobachter unter der
Lesern enthält der Astronomische Kalender der
Mitteilungen nun auch wieder Daten zur Positionsbestimmung auf der Sonnenoberfläche und zum
Sonnendurchmesser. R ist der Durchmesser der
Sonnenscheibe, P beschreibt die seitliche Neigung
der Sonnenachse. B beschreibt die heliographische
Datum
02.09.
09.09.
16.09.
23.09.
30.09.
R
15’51,”1
15’52,”8
15’54,”5
15’56,”3
15’58,”2
P
+21,◦33
+22,◦93
+24,◦23
+25,◦23
+25,◦91
B
+7,◦21
+7,◦25
+7,◦19
+7,◦03
+6,◦76
L
235,◦39
142,◦94
50,◦52
318,◦12
225,◦73
Breite, L die heliographische Länge der Sonnenmitte. Da an der Sternwarte die Sonnenbeobachtung sonntags durchgeführt wird, enthält die Tabelle Einträge für jeden dieser Sonntage im Vorschauzeitraum. Die Daten gelten für 00:00 UTC
(Weltzeit).
Datum
07.10.
14.10.
21.10.
28.10.
R
16’00,”2
16’02,”0
16’04,”0
16’05,”8
P
+26,◦25
+26,◦24
+25,◦86
+25,◦10
B
+6,◦40
+5,◦94
+5,◦39
+4,◦76
L
133,◦37
41,◦02
308,◦69
216,◦38
Tabelle 1b: Beobachtungsdaten Sonne
In den Tabellen 2a und 2b haben wir
Mond
wieder eine Vielzahl von Monddaten für den Leser
zusammengestellt.
Datum
02.09.
02.09.
Zeit
01:25
23:20
Ereignis
Apogäum
Vollmond
10.09.
16.09.
17.09.
24.09.
29.09.
02.10.
21:17
17:47
12:22
11:14
07:32
15:58
letztes Viertel
Perigäum
Neumond
erstes Viertel
Apogäum
Vollmond
10.10.
15.10.
16.10.
24.10.
26.10.
01.11.
06:38
01:00
21:43
04:40
22:12
07:12
letztes Viertel
Perigäum
Neumond
erstes Viertel
Apogäum
Vollmond
(406,330 km)
(23◦ 45’ Transithöhe um 00:52)
(Aufgang 23:27)
(358,128 km)
(Unterg. 23:38)
(405,787 km)
(35◦ 38’ Transithöhe um 00:57)
(Aufgang –:–)
(361,860 km)
(Unterg. –:–)
(404,935 km)
(49◦ 03’ Transithöhe um 00:02)
Datum
02.09.
04.09.
10.09.
11.09.
16.09.
18.09.
22.09.
24.09.
30.09.
01.10.
08.10.
09.10.
14.10.
15.10.
20.10.
21.10.
27.10.
29.10.
Zeit
08:05
21:49
14:53
23:59
15:06
00:41
12:28
11:23
05:05
23:13
11:44
01:38
16:45
07:14
14:57
14:57
18:37
01:03
Ereignis
Nulldurchgang Lib. in Länge
Max. Lib. in Breite (+6,◦62551)
Min. Lib. in Länge (−7,◦02630)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Min. Lib. in Breite (−6,◦50241)
Max. Lib. in Länge (+7,◦79813)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Max. Lib. in Breite (+6,◦59517)
Min. Lib. in Länge (−5,◦97695)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Min. Lib. in Breite (−6,◦53223)
Max. Lib. in Länge (+6,◦94452)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Max. Lib. in Breite (+6,◦69306)
Tabelle 2b: Astronomische Daten Mond
(Librationsdaten)
Tabelle 2a: Astronomische Daten Mond
(Mondbahn und Phasen)
Merkur
Merkur befindet sich während der Monate September und Oktober im Sternbild Jungfrau
und beschreibt hier eine recht interessante Bahn.
Bis zur Nacht vom 01. auf den 02. Oktober nimmt
die Deklination kontinuierlich ab, dann wird der
Planet plötzlich bei wieder ansteigender Deklination rückläufig und ändert seine scheinbare Bahn
am Himmel im spitzen Winkel. Am 22. Oktober
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
beendet Merkur diese Rückläufigkeit, und ab dem
25. Oktober nimmt seine Deklination auch wieder allmählich ab. Zu (zugegebenermaßen reichlich)
früheren Zeiten hätte man sich wohl über dieses
Schauspiel lange den Kopf zerbrochen, doch das kopernikanische Weltbild hat zum Glück derart skurrile Effekte als Zusammenspiel aus der Bahn von
Merkur und Erde erklärt und entmystifiziert.
13
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Am 19. September erreicht Merkur gegen 01:00
eine maximale Elongation von 26,◦53, am 29. Oktober gegen 17:00 eine minimale Elongation von (nur)
−18,◦57. Zwischen beiden Terminen liegt eine (untere) Konjunktion am 14. Oktober gegen 04:00.
Venus
Venus durchquert im Vorschauzeitraum
zielstrebig gleich drei Sternbilder. Die Reise beginnt
im Krebs, der am 11. September in Richtung Löwe
verlassen wird. Am 10. Oktober tritt Venus dann
ins Sternbild Jungfrau ein. Die Deklination des Planeten verringert sich von 18◦ 50’ am ersten September auf −6◦ 36’ am ersten November. Am 18. Oktober um 10:28 überquert Venus den Himmelsäquator.
Der zweite Planet des Sonnensystems entfernt sich
von der Erde und bewegt sich am Himmel auf die
Sonne zu (eine Konjunktionsstellung wird dabei
Mitte Januar 2002 erreicht); dabei vergrößert sich
die Phase, die Helligkeit und die Größe nehmen ab.
Die Beobachtungszeiten verschlechtern sich ebenfalls; da aber die Morgendämmerung immer später
einsetzt, kann man Venus gegen Ende November
noch als Morgenstern beobachten.
Datum
01.09.
15.09.
01.10.
15.10.
01.11.
Aufgang
03:38
04:15
05:00
05:40
05:28
Untergang
18:56
18:45
18:25
18:01
16:35
Helligkeit
−4,m0
−4,m0
−4,m0
−4,m0
−3,m9
Phase
82
86
90
92
95
Größe
12,”9
12,”1
11,”5
11,”0
10,”6
Elong.
−32,◦9
−29,◦7
−25,◦8
−22,◦4
−18,◦4
Erdabst.
1,32
1,39
1,47
1,53
1,59
Tabelle 3: Astronomische Daten Venus
Mars
Auch Mars wandert zielstrebig und geradlinig über den Sternenhimmel. Seine Reise beginnt am 01. September im Sternbild Schlangenträger, das aber bereits zum 02. September in Richtung Schütze verlassen wird. Am 26. Oktober wechselt Mars dann in den Steinbock weiter. Die Deklination erhöht sich dabei von −27◦ 00’ zu Anfang
September auf −21◦ 33’ Ende Oktober.
Mars vergrößert seinen Erdabstand; verbunden
damit gehen Helligkeit und Größe zurück. Auch die
Datum
01.09.
15.09.
01.10.
15.10.
01.11.
Aufgang
16:50
16:24
15:56
15:29
13:53
Untergang
00:04
23:41
23:27
23:21
22:20
Beobachtungszeiten verschlechtern sich ein wenig
(dank der günstigen Bewegungsrichtung des Planeten über den Sternhimmel aber nicht allzu stark);
Mars wird immer mehr ein Objekt der frühen
Abendstunden. Ob die Beobachtung aber trotzdem
lohnt, wird wohl jeder für sich entscheiden müssen.
Am 12. Oktober erreicht Mars sein Perihel; der
Sonnenabstand beträgt zu diesem Zeitpunkt 1,3814
AU.
Helligkeit
−0,m9
−0,m7
−0,m4
−0,m2
±0,m0
Phase
86
85
85
85
86
Größe
13,”3
12,”0
10,”7
9,”8
8,”8
Elong.
+107,◦6
+101,◦1
+94,◦7
+89,◦9
+84,◦3
Erdabst.
0,70
0,78
0,87
0,96
1,07
Tabelle 4: Astronomische Daten Mars
Jupiter
Der größte Gasriese des Sonnensystems befindet sich im Vorschauzeitraum im Sternbild Zwillinge, wo er sich auf eine Rückläufigkeitsperiode vorbereitet, die am 02. November gegen
17:00 beginnen wird. Die Deklination, die am ersten
September noch 22◦ 51’ betragen hatte, reduziert
14
sich dabei auf ein Minimum von 22◦ 23’ am 29. Oktober gegen 06:00. Jupiter wird seine Rückläufigkeit
noch bis Anfang März nächsten Jahres beibehalten und dabei seine Deklination wieder auf 23◦ 27’
erhöhen.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Wie schon in den letzten Mitteilungen berichtet
wurde, wird Jupiter in nächster Zeit als Beobachtungsobjekt immer interessanter. Der Planet reduziert seine Erdentfernung und erhöht Helligkeit und
Größe. Da er sich am Himmel auch immer weiter
von der Sonne entfernt (seine Opposition erreicht
der Planet pünktlich zu Jahresbeginn 2002 am 01.
Januar gegen 07:00), verbessern sich auch die Beobachtungszeiten. Aus einem Objekt der zweiten
Nachthälfte wird zunehmend ein Objekt der ganzen
Nacht. Ab Dezember wird der Transit des Planeten
bereits in die Zeit vor 03:00 fallen; die Transithöhe
beträgt dabei um die 63◦ .
Datum
01.09.
15.09.
01.10.
15.10.
01.11.
Aufgang
01:24
00:39
23:42
22:52
20:48
Untergang
17:30
16:43
15:47
14:56
12:51
Ein weiteres nicht gerade häufiges Ereignis soll
hier nicht unerwähnt bleiben: Am 12. September
(einem Mittwoch) wird es gegen 15:16:42 zu einer
Bedeckung Jupiters durch den Mond kommen. Zu
diesem Zeitpunkt verschwindet der Planet hinter
dem beleuchteten Teil des Mondes; gegen 15:43:58
wird er dann wieder auf der unbeleuchteten Mondseite auftauchen. Die Höhe beider Objekte am Himmel wird allerdings während dieses Ereignisses nur
um die 10◦ betragen, was sich für die Beobachtung
wohl nicht gerade als förderlich bemerkbar machen
wird.
Helligkeit
−2,m1
−2,m2
−2,m3
−2,m4
−2,m5
Größe
35,”3
36,”5
38,”2
39,”9
42,”0
Elong.
−58,◦6
−70,◦1
−83,◦8
−96,◦5
−112,◦9
Erdabst.
5,58
5,39
5,15
4,93
4,68
Tabelle 5: Astronomische Daten Jupiter
Saturn
Der zweite Gasriese befindet sich zur
Zeit im Sternbild Stier. Auch er wird rückläufig, im
Gegensatz zu Jupiter aber nicht knapp nach Ende,
sondern noch vor der Mitte des Vorschauzeitraumes. Saturn erreicht am 19. September gegen 08:00
eine maximale Deklination von 20◦ 47’ und beginnt
seine Rückläufigkeit am 27. September gegen 01:00.
Die Deklination nimmt bis Ende Januar auf 19◦ 59’
ab, die Rückläufigkeit endet Anfang Februar 2002.
Auch Saturn reduziert seine Erddistanz und
erhöht seinen Winkelabstand zur Sonne. Damit verbunden verbessern sich Helligkeit und Größe sowie
die Beobachtungszeiten. Saturn wird bereits am
Datum
01.09.
15.09.
01.10.
15.10.
01.11.
Aufgang
23:43
22:50
21:48
20:52
18:42
Untergang
15:26
14:33
13:31
12:34
10:23
Helligkeit
0,m7
0,m7
0,m6
0,m5
0,m5
03. Dezember gegen 15:00 seine Opposition erreichen; dementsprechend sind die Daten für ihn sogar noch besser als für Jupiter. Mit knapp 61◦ ist
auch Saturns Transithöhe beobachtungsfreundlich;
der Transit findet gut zwei Stunden vor dem Jupiters statt und fällt damit auch bald in die Zeit
astronomischer Beobachtung.
Die Neigung der Ringe geht nun wieder allmählich
etwas zurück. Ein Minimum wird um den 17. Januar mit −25,◦7434 erreicht werden; danach werden
sich die Ringe von der Erde aus gesehen wieder weiter öffnen.
Größe
18,”2
18,”6
19,”2
19,”6
20,”1
Ringng.
−26,◦2
−26,◦2
−26,◦1
−26,◦1
−26,◦0
Elong.
−84,◦2
−97,◦3
−112,◦8
−126,◦9
−144,◦7
Erdabst.
9,12
8,89
8,64
8,44
8,24
Tabelle 6: Astronomische Daten Saturn
Uranus bewegt sich derzeit weiter im
Uranus
Sternbild Steinbock in Rückläufigkeit. Diese endet
pünktlich zum Ende des Vorschauzeitraumes am
31. Oktober gegen 03:00; kurz davor erreicht der
Planet am 28. Oktober gegen 22:00 mit −15◦ 13’
seine südlichste Deklination.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
Uranus entfernt sich langsam von der Erde; die
Größe der Planetenscheibe geht infolge dessen
von 3,”5 auf 3,”3 und die Helligkeit von 5,m7 auf
5,m8 zurück. Da Uranus auch den Winkelabstand
zur Sonne nach seiner Opposition wieder reduziert, werden die Beobachtungsbedingungen lang-
15
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
sam schlechter. Aus einem (potentiellen) Beobachtungsobjekt der ganzen Nacht wird ein Objekt
der ersten Nachthälfte. Die Transithöhe liegt weiterhin bei nur ca. 25◦ ; da sich der Transitzeitpunkt außerdem auf immer ungünstigere Zeiten
verschiebt, wird sich eine Beobachtung in nächster
Zeit wohl nicht mehr lohnen.
Neptun
Neptun befindet sich im Sternbild
Steinbock. Die Rückläufigkeit, mit der er seine
Bahn am Himmel am Anfang des Vorschauzeitraumes beginnt, endet am 17. Oktober gegen 22:00;
Neptun nimmt dabei am 19. Oktober gegen 19:00
eine südlichste Deklination von −18◦ 40’ ein, 9’ unter der Position vom 01. September.
Nach seiner Opposition Ende Juli verringert Neptun seinen Winkelabstand zur Sonne, während sich
seine Erddistanz vergrößert; hierdurch beobachten
wir eine allgemeine Verschlechterung der Beobachtungsdaten. Die Helligkeit nimmt leicht von 7,m8
auf 7,m9 ab, die Größe liegt weiterhin bei 2,”1. Die
Pluto
Pluto befindet sich im Sternbild Schlangenträger. Er hat seine Rückläufigkeit Ende August abgeschlossen; eine nächste solche wird Ende
März beginnen. Zu Beginn des Vorschauzeitraumes
hat der Planet eine Deklination von −12◦ 07’; diese nimmt bis Anfang November auf −12◦ 38’ ab.
Ein Minimum der Deklination wird der kleine Felsbrocken am Rande des Sonnensystems gegen Ende
Januar 2002 mit −13◦ 02’ erreichen.
Die Größe des Planetenscheibchens liegt bei 0,”3,
die Helligkeit nimmt von 13,m8 leicht auf 13,m9 ab.
Wie schon bei Uranus und Neptun vergrößert sich
Veränderliche Sterne
Die Tabelle enthält
Angaben über veränderliche Sterne betreffende Ereignisse in den Monaten September und Oktober.
Datum
04.09. 22:25
07.09. 08:00
13.09. 23:45
14.09. 01:00
17.09. 23:00
Ereignis
Min
Max
Min
Min
Min
Stern
TV Cas (Bedeckungsver.)
η Aql (δ-Cephei-Stern)
TV Cas (Bedeckungsver.)
Al Dra (Bedeckungsver.)
β Per (Bedeckungsver.)
Aufg.
19:30
18:34
17:30
16:35
14:27
Datum
01.09.
15.09.
01.10.
15.10.
01.11.
Unterg.
05:14
04:16
03:11
02:14
00:07
Elong.
+163,◦6
+149,◦6
+133,◦5
+119,◦4
+102,◦3
Erdabst.
19,01
19,11
19,28
19,47
19,75
Tabelle 7: Astronomische Daten Uranus
Beobachtungszeiten verschieben sich wie die von
Uranus auf die erste Nachthälfte. Auch bei Neptun
erschwert eine ungünstig geringe Transithöhe von
unter 21◦ die Beobachtung; da der Transit aber sogar noch früher als der von Uranus stattfindet, ist
eine Beobachtung noch ungünstiger.
Aufg.
18:47
17:51
16:48
15:52
13:46
Datum
01.09.
15.09.
01.10.
15.10.
01.11.
Unterg.
03:50
02:54
01:50
00:54
22:44
Elong.
+148,◦0
+134,◦1
+118,◦3
+104,◦4
+87,◦5
Erdabst.
29,24
29,39
29,61
29,84
30,13
Tabelle 8: Astronomische Daten Neptun
der Erdabstand und verringert sich der ohnehin
schon geringe Winkelabstand zur Sonne (Konjunktion am 07. Dezember). Aus einem Objekt der ersten Nachthälfte wird ein Objekt des Taghimmels,
das damit nicht mehr beobachtbar ist.
Datum
01.09.
15.09.
01.10.
15.10.
01.11.
Aufg.
14:28
13:34
12:32
11:39
09:35
Unterg.
00:39
23:40
22:37
21:43
19:37
Elong.
+93,◦9
+80,◦7
+65,◦5
+52,◦3
+36,◦4
Erdabst.
30,33
30,57
30,83
31,03
31,23
Tabelle 9: Astronomische Daten Pluto
Datum
26.09. 00:30
03.10. 22:25
08.10. 00:15
08.10. 00:45
14.10. 00:15
18.10. 21:15
21.10. 01:00
30.10. 01:00
30.10. 22:15
Ereignis
Min
Min
Min
Min
Min
Max
Min
Min
Min
Stern
Al Dra (Bedeckungsver.)
TV Cas (Bedeckungsver.)
Al Dra (Bedeckungsver.)
β Per (Bedeckungsver.)
Al Dra (Bedeckungsver.)
δ-Cephei
BM Ori (Bedeckungsver.)
β Lyr (Bedeckungsver.)
β Lyr (Bedeckungsver.)
Tabelle 10: Veränderliche Sterne
16
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Sternbedeckungen durch den Mond
In Tabelle 11 sind wieder alle in Darmstadt beobachtbaren Sternbedeckungen durch den Mond für die
Monate September und Oktober zusammengefaßt.
Im Gegensatz zu früheren Ausgaben des Astronomischen Kalenders haben wir diesmal eine große
Auswahl an Ereignissen anzubieten. Die Magnituden der bedeckten Sterne reichen von 3,m53 bis
7,m90. Die Bedeckung von 33 Psc am 29.10. verläuft
für Darmstadt streifend. (E Eintritt, A Austritt, S
Streifen)
Zeitpunkt
08.09. 00:33:54A
09.09. 03:48:05A
10.09. 02:27:54E
10.09. 02:58:34A
11.09. 04:24:15A
13.09. 02:17:27A
13.09. 06:19:24A
bed. Stern
BD+10◦ 360
BD+14◦ 586
74 ε Tau
74 ε Tau
114 o Tau
58 Gem
BD+23◦ 1744
Helligk.
6,m30
6,m40
3,m53
3,m53
4,m88
6,m02
7,m50
Phase
0, 78−
0, 68−
0, 58−
0, 58−
0, 47−
0, 26−
0, 25−
Meteorströme Diesmal sind es zwar nicht ganz
so viele Einträge, die die Tabelle der in den Monaten September und Oktober beobachtbaren Meteorströme enthält, und es sind auch nicht so spektakuläre Ereignisse wie die Perseiden dabei, aber
mit den α Aurigiden und den Orioniden sollten
doch für jeden Monat zwei interessantere Termine
für den Hobbyastronomen dabei sein.
Zeitpunkt
25.09. 23:25:01E
25.09. 23:31:55E
28.09. 00:26:04E
04.10. 23:36:40A
07.10. 06:03:35A
09.10. 04:13:20A
21.10. 18:25:21E
21.10. 18:53:26E
21.10. 19:37:05E
22.10. 19:22:18E
22.10. 20:36:04E
23.10. 19:26:10E
25.10. 20:06:26E
26.10. 00:00:25E
27.10. 23:56:45E
29.10. 00:05:23E
29.10. 02:44:10S
bed. Stern
48 Sgr
47 χ1 Sgr
27 Cap
BD+8◦ 385
BD+18◦ 624
3 Gem
7 Sgr
9 Sgr
CD−24◦ 13864
CD−25◦ 13614
CD−25◦ 13655
CD−24◦ 15668
39 ε Cap
43 κ Cap
BD−11◦ 6032
30 Psc
33 Psc
Helligk.
7,m90
5,m03
6,m25
6,m50
6,m40
5,m75
5,m34
5,m97
7,m30
6,m20
5,m20
6,m10
4,m68
4,m73
6,m30
4,m41
4,m61
Phase
0, 65+
0, 65+
0, 82+
0, 95−
0, 80−
0, 62−
0, 27+
0, 27+
0, 27+
0, 37+
0, 37+
0, 46+
0, 65+
0, 67+
0, 83+
0, 90+
0, 90+
Tabelle 11: Sternbedeckungen durch den Mond
Meteorstrom
α Aurigiden
δ Aurigiden
Pisciden
Draconiden
ε Geminiden
Orioniden
Tauriden (S)
Tauriden (N)
Beg.
25.08.
05.09.
01.09.
06.10.
14.10.
02.10.
01.10.
01.10.
Ende
05.09.
10.10.
30.09.
10.10.
27.10.
07.11.
25.11.
25.11.
Max.
31.08.
08.09.
20.09.
08.10.
20.10.
21.10.
05.11.
12.11.
ZHR
10
6
3
var
2
25
5
5
Tabelle 12: Meteorströme
Der Sternenhimmel
Die Graphik zeigt den
Sternenhimmel, wie wir ihn am ersten Oktober gegen Mitternacht sehen werden.
In Zenitnähe erkennt man die Sternbilder Cassiopeia, Andromeda, Pegasus, Schwan und Cepheus.
Vega und die Leier, die noch im letzten Kalender den Zenit dominierten, sind nach Westen weitergewandert; das Sommerdreieck, bestehend aus
den drei Sternen Deneb, Vega und Altair, ist noch
vollständig zu sehen, steht aber schon tief am westlichen Himmelsrand. Im Norden hat der Große Bär
fast schon seinen tiefsten Stand am Horizont erreicht. Im Nordosten erkennt man bereits Castor
und Pollux mit den Zwillingen, weiter in Richtung
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
Osten ist Orion gerade im Aufgehen begriffen; der
Stier mit den Plejaden ist bereits gut sichtbar. Jupiter und Saturn sind bereits aufgegangen; Jupiter
steht allerdings zu diesem Zeitpunkt noch sehr tief.
Im Süden ist die interessante Himmelsregion um die
Sternbilder Schütze und Skorpion bereits weitgehend verschwunden. Der aktuelle Südhimmel wird
von den Sternbildern Fische, Walfisch und Wassermann beherrscht. Im Vergleich zum lezten Astronomischen Kalender ist die Milchstraße nun noch
besser zu sehen und zieht sich als heller Streif von
Nordost nach Südwest über den Zenit.
Es wird langsam wieder Winter. . .
…
17
Aus dem Verein. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Die Astro-Jugendwoche 2001
von Andreas Domenico, Ingo Rohlfs und Roswitha Steingässer (Fotos)
Gruppenfoto der Rasselbande
Die Astro-Jugendwoche ist inzwischen eine Institution. Sie wird von der Volkssternwarte Darmstadt e.V. seit 1986 jedes Jahr im Rahmen der
Ferienspiele veranstaltet. Unser Anliegen ist, in
den Sommerferien daheimgebliebenen Kindern und
Jugendlichen Kenntnisse über Astronomie und
Raumfahrt zu vermitteln. Die Information soll dabei über das spärliche, das heutzutage in der Schule gelehrt wird, hinausgehen, denn leider wird das
Thema Astronomie im Physikunterricht noch immer recht stiefmütterlich behandelt.
Auch in der Woche vom 30. Juli zum 3. August
2001 war es wieder soweit: Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen fanden 17 Jungen und Mädchen im Alter von 12 bis
16 Jahren den Weg auf die Ludwigshöhe, um an
fünf Tagen jeweils sechs Stunden lang alles über
Sonne, Mond und Planeten, Kometen, Sterne und
18
Galaxien und Raumfahrt zu erfahren — ja sogar
um die Frage zu klären, ob es kleine grüne Männchen wirklich gibt.
Wir — die Dozenten — wollten den Kindern diese letzte Ferienwoche natürlich so angenehm wie
möglich gestalten: Der Spass sollte dabei an oberster Stelle stehen. Aus diesem Grund war unser
Programm eher flexibel, Praxis und Theorie in einem, ohne Schulstress, ohne professorales Gehabe.
Natürlich gab es dennoch viel zu lernen und
zu erfahren, wozu unsere computerunterstützten
Vorträge, die legändere Planeten-Wanderung (mit
Früchtemodell des Sonnensystems) und eine gemeinsame Fahrt ins Planetarium Mannheim beitrugen.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Aus dem Verein
Der 1. Vorsitzende und der Jugendwart Ingo Rohlfs bei ihrer Tätigkeit als Kantinenfrauen.
Nach der Begrüssung durch den 1. Vorsitzenden
Andreas Domenico und ausgestattet mit T-Shirt
und Namensbutton, startete die Reise in die Astronomie zunächst mit einer Einführung in die Enstehungsgeschichte der Astronomie. Nach dem Mittagessen übernahm Yasmin Walter die Bühne und
referierte über die Enstehung und die Entwicklung
von Sternen.
mologisches war Thema, wie z.B. andere Galaxien.
Auch die Raumfahrt und die Suche nach außerirdischem Leben kamen nicht zu kurz.
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen unseres Sonnensystems: Angefangen von der Sonne,
über die Yasmin Walter und Roswitha Steingässer
ausführlich zu erklären wussten, über die ersten vier Planeten, die Robert Knieß in Szene
setze, schlieslich zur praktischen Demonstration
der Entfernungen im Sonnensystem, der PlanetenWanderung.
Im Laufe der restlichen Woche erfuhren die Jugendlichen eine Menge über Sternkarten und Teleskopen, die ihnen Andreas Domenico und Alexander Schulze nahe brachten, aber auch über kos-
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
Ihr neu gewonnenes Wissen mussten die Jugendlichen am Freitag im Astro-Quiz unter Beweis stel-
19
Aus dem Verein. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
len. Es erwartete sie eine Vielzahl von Sachpreisen,
darunter auch als erster Preis eine einjährige Mitgliedschaft in der Volkssternwarte Darmstadt. Diese gewann nicht ganz unerwartet Nora Gregor (12),
die mit ihren beachtlichen astronomischen Kenntnissen so manchen Referenten überraschte.
Ein Höhepunkt der Woche war die praktische Sonnen- und Stern-Beobachtung. Diese war
natürlich stark vom Wetter abhängig — welches
uns aber die meiste Zeit über wohl gesonnen war
(lediglich der Donnerstag war verregnet). Am feierlichen letzten Tag der Veranstaltung konnten alle
auch ein Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel
werfen. Dieser Freitag Abend wurde mit einem gemeinsamen Grillabend begonnen, zu dem auch die
Eltern eingeladen waren.
Die Fahrt ins Planetarium nach Mannheim bildete
am Samstag traditionell den Abschluss der Jugendwoche.
Als Resumee lässt sich sagen das trotz etwas reduzierter Referentenzahl die diesjährige Jugendwoche
den Jugendlichen wieder ein breites und interessantes Programm bieten konnte, und wir überwiegend
nur positive Resonanz von den Jugendlichen erhalten haben.
…
Die Gewinnerin des Astroquiz und neustes Mitglied der
VSD: Nora Gregor (12)
Das Mitteilungen – Archiv . . .
. . . finden Sie im Internet:
http://www.vsda.de/mitteilungen
Im Adobe Acrobat PDF-Format können Sie hier alle Hefte
ab Ausgabe 6/2000 herunterladen. Wahlweise das komplette
Exemplar oder einzelne, ausgewählte Artikel.
20
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Aus dem Verein
Bericht zur Mitgliederversammlung
am 19.05.2001
von Yasmin A. Walter und Andreas Domenico
Am 19. Mai 2001 trafen sich im Vortragssaal des
Observatoriums auf der Ludwigshöhe 26 stimmberechtigte Mitglieder zur Ordentlichen Mitgliederversammlung (Jahreshauptversammlung) der Volkssternwarte Darmstadt e.V. Auf den beiden folgenden Seiten lesen Sie eine Zusammenfassung der
wichtigsten Beschlüsse und Berichte laut Versammlungsprotokoll. Das vollständige Protokoll würde
den Rahmen dieser Zeitschrift sprengen, es kann
aber im Bedarfsfall nach Rücksprache mit dem
1. Vorsitzenden eingesehen werden.
Eröffnung, Begrüßung, Protokoll
Nach der Begrüßung und Eröffnung der Versammlung durch den 1. Vorsitzenden Andreas Domenico
wird festgestellt, dass die Einladung zur Mitgliederversammlung fristgemäß an die Mitglieder verschickt wurde. Anschließend wird Yasmin A. Walter für die Protokollführung vorgeschlagen. Beim
Verlesen der Tagesordnung wird auf die kurzfristig
(aber termingerecht) eingefügten Änderungen im
Hinblick auf die Einführung des Euro hingewiesen.
Berichte
Es folgen Berichte über das Jahr 2000 durch
die Vorsitzenden und die Gruppenleiter: Positiv aufgenommen wurde das neue Gesicht“ der
”
Mitteilungen wie auch die Tatsache, dass diese nun
wieder regelmäßig und pünktlich erscheinen. Auch
das reichhaltigere Veranstaltungsangebot des Vereins findet großen Anklang bei Mitgliedern und
Bevölkerung. Im Mai 2001 gehörten dem Verein
Volkssternwarte Darmstadt 137 Mitglieder an. In
dieser Zahl spiegelt sich ein beträchtlicher Rückgang der Mitgliederzahl im Jahr 2000 gegenüber
den vorangegangenen Jahren wider. Durchschnittlich lag die Zahl der Mitglieder stets zwischen 150
und 160. Im Jahr 2000 ist die Zahl unter 130 gesunken. Der Hauptgrund dafür ist die Mahn- und
Kündigungswelle im Frühjahr 2000. Wegen lange
Zeit ausstehender Beiträge musste sich der Verein von zahlreichen Mitgliedern trennen bzw. angemahnte Mitglieder traten selbst aus.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
Der 1. Vorsitzende berichtet vom Tod zweier langjähriger Mitglieder: Herrn Peter Transchel (Gründungsmitglied, Mitgliedsnummer 5)
und Herrn Hans-Jörg Vielmetter, welcher lange
Zeit das Januar-Titelblatt der Mitteilungen gestaltet hat. Die Mitglieder legen eine Gedenkminute ein. Anschließend dankt Andreas Domenico allen aktiven und passiven Mitgliedern, die nach
der Übergangsphase im Jahre 2000 dem Verein
die Treue gehalten haben, sowie den Kassenwarten
Paul Engels und Ulrich Metzner sowie Heinz Johann (technische Unterstützung), Peter Lutz (Vertrieb Mitteilungen), Bernd Scharbert (Veranstaltungsplanung), Philip Jander (Mitteilungen, Homepage, kommissarischer Jugendwart) sowie allen
Mitgliedern.
Philip Jander berichtet über die Mitteilungen, die
nunmehr alle zwei Monate erscheinen — mit 24
Seiten pro Heft, besserer Druckqualität und hochwertigerem Papier. Bisher haben sich acht Autoren an der Gestaltung des Hefts beteiligt, sechs davon regelmäßig. Andreas Domenico dankt Alexander Schulze für die regelmäßige Pflege des Astro”
nomischen Kalenders“.
Seit Oktober 2000 besitzt die Volkssternwarte die
Internet-Domain vsda.de (http://www.vsda.de.
Die Homepage ist gut besucht, ca. 500–600 Zugriffe pro Monat sind zu verzeichnen. Hingewiesen
wird auf den Terminkalender und die Abstracts der
Vorträge auf der Homepage. Die Mitteilungen sind
ebenfalls im Internet verfügbar (vollständig oder
auszugsweise).
Im Rahmen der Berichte aus der astronomischen
Tätigkeit folgt eine Zusammenfassung der Aktivitäten der Sonnengruppe: Yasmin A. Walter meldet zahlreiche Beobachtungen und eine erwartungsgemäß hohe Aktivität der Sonne. Es wird zur
sonntäglichen Beobachtung aufgerufen, wobei sich
bereits zahlreiche Besucher an den Beobachtungstagen einfanden.
Der 1. Vorsitzende berichtet von der Öffentlichkeitsarbeit (Führungen, Vorträge), die nach wie
vor ein Hauptaufgabengebiet des Vereins ist. Momentan findet ein öffentlicher Vortrag oder ein Seminar/Workshop pro Monat statt. Interessenten
21
Aus dem Verein. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
brachte auch eine Werbe-Aktion, die im September
2000 in der Darmstädter Innenstadt mit dem Verteilen von Informations-Broschüren durchgeführt
wurde. Ein unmittelbar danach veranstalteter Tag
”
der Offenen Tür“ im Observatorium lockte ebenfalls viele Besucher. Eine Wiederholung dieser Veranstaltung ist geplant.
Andreas Domenico erinnert an die zahlreichen
kleinen und großen Baustellen im Vereinsgebäude.
Das undichte Flachdach der Sternwarte verursachte
im Vorjahr hohe Kosten. Ein großer Dank geht an
Heinz Johann und Ulrich Metzner stellvertretend
für alle Helfer.
Die Ergebnisse der CCD-AG finden sich bekanntlich auf der Homepage. Weitere Beobachtungen
werden augenblicklich durch einen technischen Defekt der CCD-Kamera verhindert. Der Erwerb einer
neuen CCD-Kamera wird wohl mittelfristig notwendig sein.
Seit Ende 2000 besteht ein engerer Kontakt mit
dem Verein Starkenburg-Sternwarte Heppenheim
(der sich in einer ähnlichen Situation im Hinblick auf einen Vorstandswechsel befindet); ein
Austausch zwecks Sonnenbeobachtung hat bereits
stattgefunden. Gegenseitige Besuche, etc. sind geplant.
Kassenbericht
Ulrich Metzner und Peter Engels übernahmen im
September 2000 die Kassenführung des Vereins.
Seit dem 01.01.2001 existiert ein neues Softwareprogramm zur Kassenführung. Der Girokontostand
des Vereins betrug zum Jahreswechsel (31.12.2000)
DM 9.397,-. Bis zum 31.03.2001 belief sich der Kassenstand auf DM 13.215,-. Dabei sind rund 75% der
Mitgliedsbeiträge für das Jahr 2001 bereits eingegangen (Stand Mai 2001). Die Kosten für die Herstellung der Mitteilungen sind seit dem Wechsel der
Druckerei gestiegen. Ein Vorschlag der beiden Kassenwarte, die Auflage des Heftes um 50 Stück pro
Ausgabe (auf 250) zu reduzieren, wird angenommen. Es folgt die einstimmige Entlastung der Kassenwarte.
Kassenprüfungsbericht
Nach dem Kassenprüfungsbericht wurde die Kasse
ordnungsgemäß geprüft und für korrekt befunden.
22
Neuwahl eines Kassenprüfers
Als Kassenprüfer wird Michael Dornik ohne Gegenstimme wiedergewählt.
Bestätigung des Jugendwarts
Am 23.03.2001 wurde der neue Jugendwart Ingo
Rohlfs in der Jugendversammlung gewählt. Eine
Bestätigung des Jugendwartes in der Mitgliederversammlung ist notwendig, die einstimmig vorgenommen wird.
Beitragsumstellung auf Euro
Ab 01.01.2002 soll die Euroanpassung für die Mitgliedsbeiträge wirksam werden. Die Mitgliederversammlung kann die Höhe und Fälligkeit des Mitgliedsbeitrages festlegen. Eine Beitragserhöhung erfolgt insbesondere im Hinblick auf die Kosten für
die Mitteilungen und die gestiegenen Stromkosten
(DM 3.000,- pro Jahr), etc. Die letzte Beitragserhöhung erfolgte vor rund 7 Jahren.
Beitragsanpassung / Beitragsneugestaltung
Nach mehreren verschiedenen Rechenmodellen
folgt eine ausführliche Diskussion zur Festsetzung
des neuen Jahresmitgliedsbeitrages. Angenommen
wird schließlich der Abstimmungsvorschlag, wonach der volle Beitragssatz 60,- Euro, der ermäßigte
Beitragssatz 30,- Euro beträgt. Der Vorschlag von
Herrn Wieland, einen Familienbeitrag einzuführen,
wird ebenfalls diskutiert. Angenommen wird nach
mehreren Modellen ein Vorschlag, wonach die Beiträge nach dem Eintritt des dritten Familienmitglieds um je 10,- Euro reduziert werden (bei nur
einmaligem Versand der Mitteilungen)
Ein weiteres Thema ist die Verlagerung der PCs
aus dem Jugendraum. Hierzu sollen in naher Zukunft die Räumlichkeiten des Fotolabors“ ausge”
baut werden. Die Kosten für Estrichverlegung und
Wandputz belaufen sich auf ca. DM 1.000,Zum Abschluss dankt die Mitgliederversammlung
dem 1. Vorsitzenden für dessen Bemühungen nach
dem Vorstandswechsel, insbesondere für den Vereinserhalt und den Erhalt der Gemeinnützigkeit der
…
Sternwarte.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Buchbesprechungen
H. Müller-Krumharr, H.-F. Wagner (Hrsg.)
. . . und Er würfelt doch!“, 2001, WILEY”
VCH Verlag Berlin GmbH, Berlin, DM 68,00,
ISBN 3-527-40328-0
Das Jahr 2000 war das Jahr der Physik! Das haben
Sie gar nicht mitbekommen? Da sind Sie nicht alleine, ich nämlich auch nicht. Ziel war es, die Öffentlichkeit für Physik zu interessieren und zu begeistern. Eine sicherlich gute Idee. Nun, wer das im
Jahr 2000 verpaßt hat, soll dies mit dem hier besprochenen Buch nachholen können.
Das Buch bietet — so die Vorworte der Bundesforschungsministerin und der Herausgeber — einen
Querschnitt durch den aktuellen Stand physikalischer Forschung. In mehr als vierzig Kapiteln werden verschiedene Themen berührt, die ich hier kurz
auflisten möchte:
Im ersten Themenbereich geht es um die Entstehung des Universums, der Galaxien und schwarzen
Löcher sowie um den Lebenslauf von Sternen. Weiter geht es mit einer Reise zum Urknall“. Schwer”
punkt dieser Artikel sind die Teilchenphysik, Kosmische Strings, Antimaterie und Symmetrien. Nach
zwei Artikeln über das Licht folgen mehrere Artikel
zum Thema Quantenmechanik.
Schön. Doch versteht das der interessierte Bürger?
Schließlich, so das Vorwort unserer Bundesforschungsministerin, soll eine Demokratisierung von
”
Wissen und Wissenschaft“ erreicht werden.
Wer eine entspannende Abendlektüre sucht, sollte
sicherlich nicht zu diesem Buch greifen. Es fordert
den Leser zum Mitdenken auf. Und das Hineindenken in das Gelesene ist unerläßlich, sonst geht die
Faszination des Themas verloren. Die Artikel stellen — abhänging vom Thema und Autor — teilweise recht unterschiedliche Anforderungen an den
Leser. Einige sind für Physikeinsteiger wohl kaum
zu bewältigen (insbesondere der Artikel von dem
von mir sonst so geschätzten Anton Zeilinger ist
nur für Fachkollegen verständlich), die meisten Artikel sind es jedoch schon. Physik ist mitunter eben
kompliziert oder unanschaulich — was der Faszination jedoch keinen Abbruch tut. Und wer nach
den ersten beiden Artikeln über Quantenmechanik
diese immer noch nicht verstanden hat, kann sich
trösten, schließlich sagte selbst Richard P. Feynman, daß niemand die Quantenmechanik wirklich
begreift.
Das Buch vermittelt einen guten Eindruck davon,
wie unsere Welt funktioniert. Nicht dort, wo wir
sie in unserem sehr beschränkten Wahrnehmungsbereich erleben. Sondern in den faszinierenden Bereichen, in denen unsere Vorstellungskraft versagt
und wo die Anschauung endet: Im ganz Großen und
im ganz Kleinen.
Bernd Scharbert
Vortragsankündigungen
Unsere kosmische Nachbarschaft (Bernd Scharbert): Samstag, 15. September, 20:00 Uhr
Für lange Zeit galt die Erde — und mit ihr der Mensch — als Zentrum des Universums, Zentrum der
Schöpfung. Heute steht die Erde nicht mehr im Mittelpunkt des Universums, sondern befindet sich auf
einer Umlaufbahn um einen Stern, den wir Sonne nennen. Und dieser eher durchschnittliche Stern befindet
sich am Rande einer ebenfalls eher durchschnittlichen Galaxie.
Im Vortrag wollen wir eine kleine Runde um den Block drehen und uns anschauen, was sich in unserer
Nähe an kosmischen Objekten befindet. Z.B. Gebiete, in denen Sterne entstehen, Sternleichen, ferne
Planeten und und und. . .
…
Supernovæ und Schwarze Löcher (Yasmin A. Walter): Samstag, 27. Oktober, 20:00 Uhr
Sterne entwickeln sich sehr unterschiedlich: Je größer ihre Anfangsmasse, desto spektakulärer ist ihr Ende.
Sehr schwere Sterne enden als Supernovæ. Dabei implodiert am Ende der Entwicklung des Sternes sein
Zentrum, währenddem seine äußere Hülle explosionsartig abgeschleudert wird.
Die Endstadien von Supernovæ sind oftmals Neutronensterne oder Schwarze Löcher. Dabei ist die genaue Entstehung dieser Objekte noch immer nicht ganz verstanden. Supervovæ verlaufen im allgemeinen
anders als es einfache Modellannahmen vermuten lassen. Erst komplexe Computersimulationen können
die modernen Beobachtungen erklären. Dabei ist besonders der Einfluß sehr leichter Elementarteilchen,
…
der sog. Neutrinos, nicht unerheblich.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2001
23
Volkssternwarte Darmstadt e.V., Am Blauen Stein 4, 64295 Darmstadt
POSTVERTRIEBSSTÜCK
. . . . . Veranstaltungen und Termine . . . . . September / Oktober 2001 . . . . .
donnerstags ab
19:30
Leseabend und Übungen an den Fernrohren
sonntags ab
10:00
Sonnenbeobachtung mit Gesprächen über astronomische Themen
Freitag,
07. 09.
21:00
Astro-Fotografie
Freitag,
14. 09.
19:00
Astro-Jugend
Samstag,
15. 09.
20:00
Öffentlicher Vortrag:
Unsere kosmische Nachbarschaft
Donnerstag,
20. 09.
20:30
Redaktionssitzung
Freitag,
21. 09.
21:00
Astro-Fotografie
Donnerstag,
27. 09.
20:30
Vorstandssitzung
Freitag,
28. 09.
19:00
Astro-Jugend
Freitag,
05. 10.
21:00
Astro-Fotografie
Donnerstag,
11. 10.
Freitag,
19. 10.
21:00
Astro-Fotografie
Donnerstag,
25. 10.
20:30
Vorstandssitzung
Freitag,
26. 10.
19:00
Astro-Jugend
Samstag,
27. 10.
20:00
Öffentlicher Vortrag:
Supernovæ und schwarze Löcher
Redaktionsschluss Mitteilungen 6/2001
Volkssternwarte Darmstadt e.V.
Observatorium Ludwigshöhe: Geschäftsstelle:
Auf der Ludwigshöhe 196
Am Blauen Stein 4
Telefon: (06151) 51482
64295 Darmstadt
email: [email protected]
Telefon: (06151) 130900
http://www.vsda.de
Telefax: (06151) 130901
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